HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Elektronik (Stereo&Surround) » Blaupunkt Artech MX-70 - Trafo defekt | |
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Blaupunkt Artech MX-70 - Trafo defekt+A -A |
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Autor |
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-Luddi-
Neuling |
#1 erstellt: 07. Jun 2014, 06:57 | |
Guten Tag, ich besitze eine etwas ältere Blaupunkt Artech MX-70 Endstufe. Sie lässt beim Einschalten trotz der 10A Glassicherung den 16A Sicherungsautomat auslösen. Ich konnte das Problem auf den Trafo begrenzen, welcher separat angeschlossen und ohne Last genau diese Problematik aufweist. Die weitere Fehlersuche, wie etwa die Suche nach einer Thermosicherung, ist leider nicht möglich, da der Trafo komplett in Harz gegossen ist. Jetzt wüsste ich gerne, ob jemandem dieses Ding bekannt vorkommt und weis was man da noch machen kann, oder ob jemand weis, wo man Ersatz herbekommt. Die Aufschrift des Trafo besagt: T-1-389 JK 12k SMD. An dem Trafo messe ich primärseitig einen Innenwiderstand von 1Ohm und sekundärseitig von 1Ohm bzw. 8Ohm an violett bzw. weiß. Was sollte ich an den restlichen Anschlüssen(gelb, grün, grau, schwarz) messen? Der Verstärker ist in etwa bauglich mit dem Nikko Alpha 440, dessen Teileliste leider auch nicht mehr, als "Transformer, power - T-1-389 AC 220 or 240V" und "T-1-389 (E&B Type)" hergibt. Dem Schema entnehme ich, dass schwarz und grau an Masse angschlossen wird und bei weiß sollten +- 77V anliegen. Ich hänge noch ein Paar Bilder von der Situation an. Ich hoffe man kann hier noch was machen, ansonsten sei es drum. Vielleicht kann noch jemand ein Paar Ersatzteile gebrauchen Vielen Dank im Voraus, Luddi |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 07. Jun 2014, 16:02 | |
Der 16A flinke Hausautomat löst aus weil der Trafo echt Kurzschluß hat (recht unwahrscheinlich auf allen Wicklungen wie vom TE gemessen) oder der Einschaltstrom (Aufbau Trafo Magnetfeld+Ladung der Hauptsiebelkos) zu hoch ist . Das die 10A träge Netz Primär Schmelzsicherung das Einschalten überlebt aber der 16A Automat auslöst deutet darauf hin. Solche Einschaltstromspitzen werden durch Netz-Softstart Schaltungen begrenzt. Ein niederohmiger sehr fetter Bratwiderstand in der Netz-Phase , der nach ca 1s von einem Relais Schließerkontakt überbrückt wird . So startet der Trafo soft über den Ladewiderstand , der kurz später im Betrieb deaktiviert wird . Trenne den Trafo von allen Geräteverbindungen. Schließe den Trafo mit seinen 230VAC Primärleitungen über eine 230V Glühlampe 60-100W an . Reihenschaltung von Trafo und GL. Die GL kommt in die Phasen (oder auch Null)Leitung . Die GL begrenzt den Strom entsprechend ihrer Leistung. Dann Einschalten 230VAC zuführen . Die GL leuchtet kurz hell auf und glimmt dann dunkler : Alles OK . Erst Einschaltstrom und dann geringe Trafo Leerlauf Verlustleistung. Nun müßten auch an den SekAnschlüssen AC-Spannungen meßbar sein. Die 100W GL leuchtet dauernd : Echter Kurzschluß oder Trafo saugt im Leerlauf mehr als 100W . Defekt . Mal mit stärkerer GL (500W Halogen-Baulampe) versuchen. Egal wie kurz der Trafo ist , die GL begrenzt immer den Strom entsprechend ihrer Leistung und zeigt gleichzeitig den Strom durch den Trafo an. Windung hat Kurzschluß: Was muß man anrichten , um so einem Riesentrafo die Wicklung so zu braten , daß die Lackisolierung wegbrennt und er Kurzschluß bekommt ? Ist auch alles elektrisch und thermisch abgesichert . Öfter sind Wicklungsunterbrechungen durch def Thermofuse oder Drahtbruch . Wenn der Trafo OK ist , ist der Ladewiderstand des Softstart evtl unterbrochen. Dann wird nicht vorgeladen und das (arme) Relais schaltet den Trafo hart ein . Zu hart für den Hausautomaten. bukongahelas |
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-Luddi-
Neuling |
#3 erstellt: 07. Jun 2014, 19:10 | |
Guten Abend und vielen Dank für die schnelle Hilfe an bukongahelas, ich habe den Versuch, wie beschrieben, durchgeführt. Die in Reihe geschaltete Lampe leuchtete bei Einschalten der Netzspannnung kurz auf und glimmte dann nur sehr leicht. Das deutet demnach auf einen intakten Trafo hin, was mich schonmal beruhigt Hier sei nochmal für Alle auf die Gefahr der Netzspannung hingewiesen. Wie bereits vermutet ist der Widerstand parallel zum Relais in der Softstartschaltung hochohmig geworden, wodurch diese praktisch nicht mehr wirksam ist. Der Widerstand hat 3.3kOhm und 15watt. Sobald ich einen Neuen eingebaut habe melde ich mich nochmal. Übrig bleibt noch das Problem, dass die Protectionschaltung die Lautsprecherrelais nicht durchschaltet. Vielleicht kennt jemand dieses Problem und übliche verdächtige Ursachen. Hier melde ich mich natürlich auch nochmal. MfG Luddi |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 08. Jun 2014, 11:20 | |
3k3 als Softstart erscheint mir zu hoch , denn 230VAC geteilt durch 3300 Ohm = 0,070 A = 70 mA . Dieser Strom wäre in der kurzen Ladezeit viel zu klein für den Riesentrafo . Ich denke 3,3 Ohm oder extl auch 33 Ohm könnte stimmen . Prot aktiv , LS-Relais zieht nicht an : Messe die Gleichspannung direkt am Endstufenausgang (vor dem Relais) an den Meßpunkten Emitter der Powertransistoren oder am Knotenpunkt der Emitterwiderstände oder an den Luftspulen des Boucherot Anti-Schwinggliedes . Spannungen größer +-1VDC lassen die Prot ansprechen bzw erst garnicht freigeben . So findet man die defekte der beiden Endstufen und nach deren Ausbau den lokalen Fehler . Ausgehend von den Powertransistoren über die Treiber bis zum Eingang alle Halbleiter prüfen. Widerstände auf Verschmorungen sichten , besser einseitig auslöten und nachmessen . Prüfe ob alle Betriebsspannungen korrekt bei den Endstufen ankommen. Meßpunkt: Kollektor Powertransistoren , hier liegen ca + und - 50VDC an , die HauptRailspannungen . bukongahelas |
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-Luddi-
Neuling |
#5 erstellt: 08. Jun 2014, 12:18 | |
Hallo, ich ging bei dem Widerstand von der Beschriftung "3.3OhmK" aus, wobei das Datenblatt tatsächlich 3.3 Ohm angibt, was mir nun auch plausibler erscheint. Die Prüfung auf die korrekte Betriebsspannung war der richtige Hinweis. Ein Zuleitung hatte einen Bruch, was schnell behoben war. Das kam mir schon fast zu einfach vor. Sobald der neue Lastwiderstand da ist, löte ich diesen ein, putze die Kiste und kann mich wieder daran erfreuen. Ich bedanke mich nochmal, mfG Luddi |
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bukongahelas
Inventar |
#6 erstellt: 09. Jun 2014, 04:50 | |
Sofern es der Platz erlaubt kann man den 3R3 in der Leistung erhöhen . ZB durch 3 Stück parallel geschaltete R zu je 10 Ohm mit möglichst viel Watt . Ergibt 3R3 mit der Summe der 3 Wattleistungen . Und wenn doch mal einer der 3 R aufgibt , sind immer noch 2 andere da , die dann 5 Ohm ausmachen. bukongahelas |
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-Luddi-
Neuling |
#7 erstellt: 11. Jun 2014, 15:22 | |
Hallo, ich habe den Widerstand getauscht. Allerdings ist wieder nur ein Widerstand, diesmal mit 17W, zum Einsatz gekommen, da ich den schon bestellt hatte. Sollte das Problem nochmals auftreten werden ich den Rat von bukongahelas beherzigen. Die ersten Tests verliefen unauffällig. Das Ein- und Ausschalten macht keine Probleme mehr und die Hitzeentwicklung liegt im Normalbereich. Ich denke, dass die Kiste noch eine neue Lackierung bekommt. Gibt es noch Dinge vorsorglich zu beachten? Nochmals Danke für die Hilfe. |
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bukongahelas
Inventar |
#8 erstellt: 12. Jun 2014, 13:34 | |
DC Offset und Bias beider Endstufen kontrollieren bedarfsweise nachjustieren . Wenn vorhanden Kontakte des Lautsprecherschutzrelais reinigen oder Relais erneuern . Elkos im Signalweg wenn sie mechanisch reinpassen durch WIMA MKS-2 ersetzen oder Elkos mit diesen Fokos parallelschalten . Sichtprüfung aller Lötstellen , bedarfsweise nachlöten . Focus auf hochstehende oder thermisch belastete Bauteile richten . Lokale Kühlkörper , Elkos , Cinch+Lautsprecherbuchsen , Schalter+Potis . Mechanisch belastete Lötstellen ermüden und brechen , manchmal unsichtbar , MikroRiß . bukongahelas |
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kruczek
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 29. Okt 2014, 14:36 | |
Hallo, bukongahelas hat es schon anfangs erwähnt! "(Aufbau Trafo Magnetfeld+Ladung der Hauptsiebelkos)". Diese Endstufe hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel da laufen gerne mal die großen Siebelkos aus! Der Reihenwiderstand ist ja nicht einfach so hochohmig geworden! Vermutlich sind die Siebelkos auch schon hin und gehen schon in Richtung Kurzschluss, somit fließt über die ganze Aufladungsphase ein hoher Strom durch den Reihenwiderstand bis er auch mal nicht mehr kann. Gerade bei den MX70/Nikko440 verabschieden sich oft die großen SIebelkos. Grüße |
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