Alterung / Defekt akustisch erkennbar?

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h-hannah
Stammgast

#1 erstellt: 04. Nov 2019, 08:46

Als Laie, der sich für Hifi-Klassiker interessiert, beschäftigt mich folgende Frage: Kann ich eigentlich akustisch wahrnehmen, wenn etwa Kondensatoren oder Elkos kurz vor dem Aufgeben stehen? Ich erinnere mich daran, dass in meiner Jugend das Gerücht umging, ausgetrocknete Kondensatoren erkenne man am schwachen Bass und ähnliches. Ist dies so oder hilft da nur der fachmännische Check bei geöffnetem Gerät?
Danke und Gruß

Mickey_Mouse
Inventar

#2 erstellt: 04. Nov 2019, 09:08

was nennst du "kurz vor dem Aufgeben stehen"?
bei Elkos gibt es ja "verschiedene Todesarten".
sie können z.B. komplett platzen oder explodieren. Das passiert i.d.R. wenn man sie hoffnungslos überlastet oder ein Materialfehler vorliegt.
ansonsten ist das meist ein schleichender Prozess, bei dem z.B. das Elektrolyt ausläuft oder seine elektrischen Eigenschaften ändert.
dadurch verliert er einen Teil seiner Kapazität.

wenn so ein Elko als Koppelkondensator direkt im Signalweg liegt, dann bestimmt seine Kapazität die untere Grenzfrequenz. Deshalb setzt man da ja Elkos ein, die sind billig und man kann mit tollen Werten protzen. Verlieren diese Elkos langsam ihre Kapazität, dann steigt die untere Grenzfrequenz immer weiter an und Bass geht flöten.

man kann einfach den Frequenzgang messen, ob der noch einigermaßen linear ist.

schwieriger ist es bei den Puffer-Elkos im Netzteil. Wenn die nicht optisch schon einen Defekt zeigen, müsste man die auslöten und durchmessen.

Bertl100
Inventar

#3 erstellt: 06. Nov 2019, 09:48

Hallo zusammen,

bei Elkos, die schleichend ihre Kapazität durch Austrocknen verlieren steigt auch der ESR an.
UND: dieser ist dann temperaturabhängig.
Wenn also irgendetwas nicht funktioniert, und sich dann nach längerer Betriebszeit des Geräts allmählich normalisiert (Größenordnung 5 - 30 Minuten), ist höchstwahrscheinlich ein Elko schuld.

Gruß
Bernhard

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