Überarbeitung Audison Endstufe?

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tomaru
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Okt 2020, 08:55
Hallo zusammen,

es geht hier um meine geliebte, alte High-End Auto-Endstufe Audison VRx6.420.2 direct, die ich vor dem Einbau in mein neues Auto überholen und evtl. "verbessern" wollte.

Bis jetzt habe ich einfache, alte Home-HiFi-Verstärker "restauriert", aber die Schaltung hier überfordert mich etwas... (Bin nur ein Hobbiist).

Im Verstärkerteil sind mehrere verschiedene Elko-Typen, verbaut (siehe Foto).
Wie finde ich nun den richtigen Ersatz? Die Werte würde ich übernehmen. Im Moment sind diverse Typen von Elna und Daewoo verbaut - alle mit Polarisation. Oder kann ich alle z.B. durch low ESR von Panasonic oder Nichicon UKZ ersetzen?

Kann ich etwas an den Koppelkondensatoren verbessern? Den Schaltplan für einen Kanal habe ich passend zum Foto ausgeschnitten.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Markus

Schaltplan_vrx
DSC_1127
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DSC_1129
DSC_1130
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 12. Okt 2020, 13:28
Hallo

Natürlich kann man immer etwas "verbessern", nur wird sich das bei einer Car-Hifi Endstufe nicht/kaum bemerkbar machen, da solche klanglichen Feinheiten/Nuancen (wenn sie danach überhaupt auftreten sollten) in einem Kfz sowieso von Motor-/Fahrgeräuschen überlagert werden.
Aber manchmal möchte man sowas ja auch einfach "nur mal so" machen

Der Schaltplanausschnitt ist hier nur die reine FL-Endstufe. Klanglich wird sich da dann sowieso nichts tun, falls man nur in den Endstufenbereichen die Elkos tauschen möchte. Wenn, dann sollten eher die Elkos in den Crossover-/Vorverstärkerbereichen erneuert werden, denn dort befinden sich hauptsächlich Koppelkondensatoren. Dazu empfehlen sich dann eher Folienkondensatoren, wenn sie denn vom Rastermaß passen.
Elkos sollten allgemein dann besser in 105°C-Typen getauscht werden.
Die Nichicon´s würde ich dann bevorzugen.

Diese Double-Layer Platinen machen beim entlöten/löten eher schwierigkeiten und man kann dabei auch die Lötaugen zerstören.
Bedenke auch, dass die Platinen womöglich mit Silberlot verlötet sind und dazu braucht es etwas mehr Temperatur und auch wieder Silberlot.
tomaru
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Okt 2020, 19:53
Vielen Dank für deine Antwort!

Da hast du vollkommen recht - ich will das einfach mal machen

Also im Service-Manual sind nur die Pläne fürs Netzteil und die Endstufen. Dann fehlt da wohl etwas...
Seltsam, das ist nämlich ein Original.
Einen Crossover-Bereich gibt es sowieso nicht (mehr), denn ich habe den Amp auf Direkt-Betrieb umgebaut.
Mit Original-Steckmodulen.

Die Elkos im Netzteil mache ich sowieso. Wenn es der Platz zulässt, auch mit mehr Kapazität. Normalerweise löte ich dann immer einen Folienkondensator als Bypass dazu.

Mir geht es vor allem darum, nichts zu verschlimmbessern. Darum meine Frage bezüglich der Elko-Typen. Ich frage mich schon, warum so viele verschiedene Typen verbaut sind. Die Ingenieure von Audison müssen sich doch (hoffentlich) etwas dabei gedacht haben.
Uwe_1965
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2020, 20:22
Ich muss da @Rabia_sorda zustimmen, diese Doppellayer Platinen sind nicht zu unterschätzen. Du kannst ja mal versuchen einen Elko irgendwie aus den Lötaugen unbeschadet zu bekommen und zeige uns dann wie das Lötauge aussieht und schreibe uns wie lange Du dafür gebraucht hast und wieviele Fluchsprüche Du in dieser Zeit gen Himmel geschickt hast.
Ich schätze mal 3 Minuten und mind. 5 Flüche und ein kaputtes Lötauge.

Ich hatte gerade an so einer ähnlichen Doppellayer einen kleine Endstufenschaden und habe die Teile auch selber mit SN60Pb39Cu1 eingelötet und es war die Hölle von 15 Lötaugen war eines kaputt, gutes Ergebnis aber ärgerlich.

Tip, wenn das Teil funktioniert, lass es laufen

Gruß Uwe
Autoschrauberix
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2020, 10:14
Also vor ich die Arbeit durchziehen würde, wäre es doch angebracht festzustellen, ob die Kondensatoren noch i.O. sind
Wenn überhaupt würde ich mal einen auslöten und nachmessen. Ich kann die ganze hysterische Tauscherrei nicht nachvollziehen. Ich habe schon so viele Kondensatoren geprüft und die von namhafen Herstellern waren alle i.O. außer man sah denen schon an, dass da z.B. durch einen anderen Defekt ein Schaden entstanden ist.
Probleme gibt es definitiv bei no Name Kondensatoren wie in Schaltnetzteilen Motherboards etc gerne verwendet und da kommt m.M.n. auch die "Elkos gehen kaputt" Mentalität her.
Wenn das Ding funktioniert, benutzen. Wenn überhaut eine Alterung da ist, wird die noch nicht hörbar sein.
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2020, 12:21

tomaru (Beitrag #3) schrieb:
Darum meine Frage bezüglich der Elko-Typen. Ich frage mich schon, warum so viele verschiedene Typen verbaut sind. Die Ingenieure von Audison müssen sich doch (hoffentlich) etwas dabei gedacht haben.


Vielleicht haben die Ingenieure von Audison sich diese Seite oder die von Ihrem Hersteller angeschaut und dann entschieden, welchen Typ sie da verbauen.


Wenn das Ding funktioniert, benutzen.


Richtig.

Gruß Uwe
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