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Der Germanium Phonostufen Thread+A -A |
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SGibbi
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#1 erstellt: 12. Feb 2012, 02:51 | |||||
Der Germanium Phonostufen Thread so, ich will mal outen, daß ich daran arbeite, und eröffne hier den Thread. Ich will hier die bisherigen Bemühungen zu einem Thread, einem "gedanklichen Faden" knüpfen, Dinge die über's Forum zerstreut entstanden sind bündeln, und, wer weiß, vielleicht kommen neue Interessen dazu, man wird sehen. Von DIY über Restauration und Dokumentation + Bildersammlung und Klangbeispiele, aber auch in der Umgebung der Sache usw. usf. gibt's ein sehr breites Spektrum zu entdecken. Gibbies Telefunken 210 Thread restauriert mit Bildern in Anderswo (ggfs. etwas scrollen) Gibbies Original mit gelöschten Bildern hier im HF Gibbies alter TV 206 Beitrag hier im HF Bilder: Telefunken TV 206 Ich will damit einer bisher kleinen Szene entgegenkommen, die sich, sagen wir für mein Umfeld, ursprünglich um den Telefunken TV 206 gebildet hat. Der TV 206 war die Phonostufe des Telefunken 210 / PE 34 Plattenspielers, ich hatte sie im Telefunken Plattenspieler Thread mehrfach angesprochen, ein paar Leute haben das ausprobiert, und sind begeistert. Den TV 206 von Telefunken gab's auch als Standalone, siehe 1965er Telefunken Prospekt auf Wegavisions Website. Gibbi vermißt den TV 204 / GT-Version entsteht Da viele Sammler grundsätzlich nicht mit "dem Zweitgrößten" leben können (ich für meinen Teil finde den PE 34 nach wie vor richtig gut) entstand eine weitere Szenerie um den PE TV 204 aus dem PE 33, der zwar mitunter ganz neckisch klingt, aber im Serienzustand kein RIAA macht, und auf bestimmte Tonabnehmer angewiesen ist. Hier ist als Forenresultat einer kontroversen Diskussion um den "ehemaligen Yorck" und "paschulke2" ein brauchbarer /GT Umbau entstanden, der nun meßtechnisch ein sauberes RIAA macht, und mit einem Spektrum gängiger Shure Pickups klarkommt. Eine Umstellung auf andere Pickups ist ebenfalls möglich, allerdings ist der meßtechnische & sonstige Aufwand dann doch sehr groß, sodaß ich selbst das nicht mehr in Angriff nehmen will. "wegavision" zum PE 3310 studio PE hatte, wie uns "wegavision" im Umfeld meiner "PE 3310" Beiträge aufgezeigt hat, zumindest seit 1951 Plattenspieler mit HiFi Magnetsystemen im Programm, und ist damit gleichzeitig ein historisch gewachsener Spezialist für Phonostufen. Ich will hier aber keinen reinen PE Thread starten. Die PE-eigenen Germanium Phonostufen waren nach meinem Ermessen nicht gerade umwerfend, wenn man ihn hat, ein paar billige Kleinteile am TV 204 austauschen, und er macht RIAA, okay, aber nicht mehr. Man geht bei PE besser in die "röhrige" TV 5 / TV 55 Klasse zurück, oder halt auf den von Telefunken zugekauften TV 206. Linkback zu Yorck's altem Thread
"Yorck" schreibt hier nicht mehr mit, seine Antwort auf die TV 204 Problematik war seine eigene, vierstufige, sehr aufwendige Germanium Phonostufe, ebenfalls umfangreich hier im Forum eingebunden. Seine Phonostufe entstand wohl auf Basis einer alten Funkschau Publikation aus 1963, die mir leider nicht vorliegt. Den Yorck kann ich nach wie vor im "Paralleluniversum" per PN erreichen, und auf diesem Umweg kann er mir mitteilen und zum Thema auch noch immer beitragen, wenn er das will. Die ab 1956/57 einsetzenden Bemühungen der Elac um das MM Pickup geben der Elac ebenso einen Sonderplatz im Phonostufen Segment. Das STS 200 / 300 (unterscheiden sich in der Nadel) war das erste stereophone MM Pickup überhaupt, ab Oktober 1961 als STS 220 im Plattenspieler Miracord 10 H eingesetzt hat es wirkliche HiFi Geschichte geschrieben, ich will hier auch den zugehörigen Entzerrer Elac PV 8 mal aus der "Versenkung" holen. Der Elac PV 8 gehört zu den ganz raren Germanium's, die "ab Werk" ein RIAA können, allerdings muß er dafür - ähnlich dem PE TV 204 - sehr aufwendig auf sein Pickup eingestellt werden. Ursprünglich sollte es sogar ein "Alles Germanium HiFi" Thread werden. Denn sooo viel ernstzunehmendes HiFi auf Germaniumbasis gab's ja nicht, bei etwas Pflege kann man das als Themenstarter in einen einzigen Thread zusammenfassen. Ich habe im Moment aber nicht die Geduld, und, wenn ich ehrlich bin, auch nicht die Motivation. Der Verstärkerzug meiner Stereoanlage ist seit vielen Jahren vollständig mit Röhren aufgebaut, Zwei Röhren Tunerprojekte (ein Nogoton und ein Grundig) warten auf Realisierung, usw., und so soll es auch bleiben. Also ein reiner Germanium Phonostufen Thread. Transistorbestückte Phonostufen als "Fuzzbox für den Plattenspieler" haben sich bei mir als Zweitgeräte gehalten. Ich selbst nutze sie hauptsächlich als eine Art "Effektgerät" für Partymusik der 70er Jahre, halt immer dann, wenn es etwas "schuppig" nach Transistor klingen soll, oder eben als Zweitgerät zum Mitnehmen (etwa für PA /Partyeinsatz) usw. usf. Es hat sich mittlerweile einiges an Material hier angesammelt, das nur noch ein wenig aufgearbeitet werden will, und dann schon eingestellt werden kann. Von meiner Seite aus wird's einen Grundlagenartikel zum Thema "Germaniumtransistoren" geben, und ich werde die benannten 3 Stück klassischen Phonostufen auf Germaniumbasis beschreiben, davon 2 Stück, die meßtechnisch ein RIAA machen. Der PE TV 204 /GT ist übrigens Wirklichzkeit geworden, und auch der Telefunken TV 206 hat sein /GT abbekommen. Wer die Geräte, sagen wir vorab eigenem Arbeitseinsatz, mal hören will, ist willkommen, digitale Demos werden nach Maßgabe meiner Freizeit entstehen, und ein Test in der eigenen Streoanlage kostet die Anfahrt und ein Abendessen . Ich starte mal mit einer Eröffnungsfrage: Warum eigentlich "Fuzzbox" ? Die "echte" Fuzzbox ist ein Effektgerät für elektrische Gitarre, hier mal ein typisches Schaltbild: Die schaltungstechnische Verwandtschaft dieses Effektgerätes etwa zum Elac PV 8 (kommt noch) ist für Schaltungstechniker nun wirklich unübersehbar, eines dürfte aus dem anderen entstanden sein, aber warum "Fuzz" ? Im Deutschen Sprachgebrauch, klar, die "Fußbox", ein Verzerrerkästchen mit einem "Fußschalter" für die elektrische Gitarre. Im US /Englichen ist "Fuzz" aber was ganz anderes, wörtlich übersetzt ein "Fussel" bzw. "Fusselflaum". Im Englischen Wikipedia finde ich u.a. Wikipedia u.a. zur Fuzzbox
Der Effekt geht damit also auf 1961 und auf die "Ventures" zurück, was ich beim Durchhören meiner Plattensammlung auch ganz gut nachvollziehen kann. Die erste serienmäßige Fuzzbox war die "Maestro Fuzz Tone Model FZ-1", 1962, sie wurde u.a. für den Stones-Titel "Satisfaction" eingesetzt. Die Ventures spielten Mosrite Gitarren, eine serienmäßige "Mosrite Fuzz-Rite" ließ nicht mehr lange auf sich warten, bekannt wurde das Mosrite Effektgerät z.B. über "In A Gadda Da Vida" der Freistaatlichen Band "Iron Butterfly". Weitere folgten. Der Fuzzeffekt dürfte hinreichend bekannt sein, und er entsteht selbstredend nur dann, wenn echte Germaniumtransistoren im Effektgerät verwendet werden. Wahrscheinlich deshalb war er epochal, denn der Sound an sich hätte sich nach meinem Ermessen vorzüglich z.B. für den (Post) Punk der 80er Jahre geeignet, kam aber irgendwie niemals wieder. Doch warum "Fuzz" ? Was hat das mit "fusselich" zu tun ? [Beitrag von SGibbi am 12. Feb 2012, 16:22 bearbeitet] |
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SGibbi
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#2 erstellt: 12. Feb 2012, 18:29 | |||||
(Werbung der Firma Germanium Power Devices aus 1977) Was ist's nun so besonders am Germaniumtranistor ? Eigentlich ... erstmal garnichts. Sieht aus wie ein Transistor, hat 3 Beine wie ein Transistor, und tut wie ein Transistor. Wir hatten die Sache hier folgend schon einmal hier im Forum andiskutiert: Frühere Germanium Diskussion hier im HF Die ersten Transistoren, die es gab, waren halt Germaniums. Aus verschiedenen, teils auch ziemlich geschmacklosen Gründen (siehe Diskussionen unter obigem Link) kam etwas später die Umstellung auf das noch Heute gängige Silizium. Damit existiert eine erste "Hochzeit" der Halbleiterära. Die Weiterentwicklung verlangsamte sich für ein paar Jahre, bis der Siliziumtransistor sich durchgesetzt hatte. Die Schaltungsentwicklung bekam erstmal einen "Dämpfer", die Entwicklungen bis in die frühen 60er Jahre galten daher als Höhepunkt der "neuen" Halbleitertechnologie, und wurden erst spät während der zweiten Hälfte der 60er Jahre übertrumpft. Und es gab bereits so einiges, hier mal ein 2 mal 8 Watt HiFi Stereo Verstärker noch aus 1959 (!) selbstredend mit vollständiger Germaniumbestückung (nach Telefunken): Man erwartete eigentlich, daß die Siliziumhalbleiter die Germaniumtypen in wirklich allen Punkten übertrumpfen würden, zumindest irgendwann, und wartete zu, auf die Neuentwicklungen der Halbleiterindustrie. Als es dann soweit war, schob man die hörbaren Unterschiede auf den technischen Fortschritt zurück. Eine moderne Fuzzbox klingt halt anders als die Stücke aus den 60er Jahren. Aber warum daran festhalten ? Der Musikstil hatte sich doch ebenso gewandelt ? ------------ Falls ich versuchen soll, die drei wesentlichen Vorurteile des "Germaniumklangs" zu beschreiben, so betrifft das: (1) Germaniums haben Baßschwäche (2) Germaniums machen glasklare "matschfreie" Höhen (3) Germaniums klingen "flüssiger". Der musikalische Fluß nach kräftigen Instrumentenanschlägen wird nicht unterbrochen. Man spricht auch von "heißem" Klang. Die Punkte wurden verschiedentlich untersucht, es wurden vielfache Erklärungen gefunden, die teilweise arg an das Reich der Mythen & Legenden erinnern. Verblieben ist die Erkenntnis, daß Germaniums tatsächlich etwas "anders" klingen. Ob man "Geschmack" daran findet, ist dem entsprechend eine ganz persönliche Auslegung. (1) Die Baßschwäche hängt nicht mit dem Germanium zusammen, sondern damit, daß frühe Halbleiterverstärker in der Leistung limitiert waren. Um zu einer brauchbaren Lautstärke zu gelangen, wurden die Bässe weggeschnitten. Die Szene hatte sich damit selbst einen "Bärendienst" erwiesen, denn eigentlich bringen HiFi-Verstärker mit Germaniumhalbleitern wunderschöne, weiche und sehr kraftvolle Bässe. (2) Entspricht auch meinem eigenen Empfinden. Eine wirklich fundierte physikalische Erklärung habe ich nie gefunden. In allen relevanten technischen Daten (etwa der Transitfrequenz) liegen die alten NF- Germaniums schlechter als moderne Siliziums. (3) Wurde vielfach, kontrovers und teilweise sehr eingehend diskutiert. (3a) Walker (Quad) verbreitete die Ansicht, daß das Problem thermisch bedingt sei. Das kleine Halbleiterkristall erwärmt sich mit der Belastung durch die Dynamik in der Musik, und mit der Erwärmung ändern sich die technischen Daten beim Halbleiter sehr stark. Mit dem Fertigungsfortschritt von "legierter Technik" (die meisten NF Germaniums sind so aufgebaut) hin zur "Planartechnologie" (die meisten Siliziums sind so aufgebaut) ist in moderneren Halbleitern weniger Halbleitermaterial enthalten, daher die stärkere Reaktion der Siliziumhalbleiter. (3b) Tietze & Schenk (Handbuch der Halbleiter Schaltungstechnik) hingegen machten den Verlauf der Stromverstärkung für den Unterschied verantwortlich. Bei jedem Transistor gibt es ein ausgeprägtes Maximum der Stromverstärkung "ß", welches je nach Halbleiter sehr verschieden zu liegen kommt. Der Germaniumtransistor erreicht sein Verstärkungsmaximum bereits nahe am Anfang seines Kennlinienfeldes, im weiteren Verlauf fällt es mit flacher und weitgehend linearer Steigung wieder ab. Beim Siliziumhalbleiter kommt das Maximum der Stromverstärkung erst weit später, wobei die Anstiegsflanke nichtlinear verläuft, und nach dem Maximum sehr steil abfällt. Die Grafik entstammt der 1969er Auflage des Tietze-Schenk. Es wurden weitere Begründungen gefunden. Als Tatsache verbleibt, daß ein warmgelaufener, "heißer" Siliziumverstärker sich ähnlich anhört wie ein kalter Germaniumverstärker. Man spricht daher unter Schaltungstechnikern von einem "heißen Klang". Dies ist auch meßtechnisch nachweisbar. Der Unterschied liegt in der Flußspannung des Halbleitermaterials begründet. Man sollte das m.E. nicht unterbewerten, denn mit sinkender Flußspannung ändern sich z.B. die Zahl der freien Ladungsträger ("flüssiger Klang") wie auch die Menge der in den Sperrschichten eingespeicherten Ladungsträger ("schneller, brillanter Klang"). Wissenschaftliche Untersuchung solcher Phänomäne, freilich, wird sehr aufwendig, zudem das Interesse derzeit sehr gering ist. ------------- Noch ein Tip zum DIY, falls jemand eine der nun folgenden Schaltungen nachbauen will: Die thermische Problematik beim Löten an Germanium Halbleitern kann man z.B. dadurch minimieren, daß man ein Lötzinn mit niedrigem Schmelzpunkt verwendet. Während man in den 50er und 60er Jahren sehr "heiß" gelötet hat, mußte man mit dem Auftauchen von "anorganischen" (Plastik) Isoliermaterialien auch die Löttemperatur erheblich senken. In den 70er Jahren hat man Germaniumhalbleiter ganz normal mit kurzen Anschlußdrähten bestückt und eingelötet, und das hat funktioniert. Mit den aktuellen, bleifreien Loten muß man wieder etwas aufpassen. Hier noch ein Poserbildchen als Vorschau, was für die nächsten Beiträge zu erwarten ist: |
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luckyx02
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 12. Feb 2012, 19:00 | |||||
Hallo Stefan, hört sich hochinteressant an ! Wie stehts denn beim Nachbau um Beschaffbarkeit der Germaniums ? Aktuell habe ich hier eine PE Tuner-Verstärkerkombi aus UT10 und HSV 65 die fantastisch klingt mit den kleinen PE LB25 im D'Appolito Design. Ich muss gestehen ich hatte den Verstärker noch nicht auf. Gehe aber von Germaniumtechnik aus..... Hier mal ein kleiner Eindruck mit PE36T, Elac (Nakamichi) CD400... [Beitrag von luckyx02 am 12. Feb 2012, 19:02 bearbeitet] |
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SGibbi
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#4 erstellt: 13. Feb 2012, 06:18 | |||||
Als Neuware im Moment besch*** Selbst Germaniumdioden, denken wir an die OA 90, die ewig für die Video Demodulation in Fernsehern verwendet wurde, gibt's nicht mehr. Die letzten Typen, die ich als Fernsehtechniker mitte der 90er Jahre in guter Qualität fabrikfrisch bekommen konnte, waren der AC 151r für die Vorstufen und der AL 102 für Endstufen. Und, naja, den AF 279 für die HF. Selbst die AD's haben wir damals schon "gejunkt" (gehen aber nur selten kaputt). Daher mein Respekt vor dem Yorck Design aus weiter oben. Zur Istzeit gehört da schon etwas mehr dazu, als mal eben mit einer Stückliste zu Conrad zu gehen, und mal einen Samstag zu löten. Sowas ist Heut' richtig Arbeit. Als Gebrauchtware in der Bucht ist das Zeux derzeit aber wirklich superbillig. Man wird halt nicht mehr alles hinbekommen, und man muß bereit sein, sich ggfs. an Teileträgern die Finger schmutzig zu machen. Außerdem muß man wissen, ob es wirklich "Germanium" ist, von außen und auf dem Computermonitor sieht man's nicht. Mal sehen, wie der Thread sich entwickelt, vielleicht machen wir irgendwann eine Listung ähnlich wie bei den Telefunken Plattenspielern oder den Kombinationstrieblern. Mal sehen, wohin das Interessse geht, wie der Thread sich entwickelt. |
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SGibbi
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#5 erstellt: 14. Feb 2012, 05:46 | |||||
So, damit es weitergeht nun zum Thema der klassischen Elac Germanium Phonostufen. Elac war Erfinder & Patenthalter des MM-Tonabnehmers. Elac lieferte von Anfang an auch die Phonostufe für's hauseigene Pickup. Elac ist damit ebenso Erfinder und Anbeginn der MM-Phonostufe. Die Ehre verpflichtet, einen Thread über frühe MM Phonostufen mit der Elac zu beginnen. Nach einer noch Heute von Sammlern gesuchten, aber als Röhrengerät damals so "unmodernen" (naja - etwas teuren) Phonostufe (PV 1) kam Elac zu einer einstufigen (!), transistorisierten Phonostufe (PV 2), die als "Katastrophe" galt. Und, Ja, es gab auch Germanium Phonostufen, die einfachnur Sch*** klingen. Als dritte Elac Phonostufe kam dann der "Phonoverstärker 3" (Elac PV 3). Der PV 3 war transistorisiert und kam auf einer kleinen Printplatte, was in den späten 50er Jahren schon als "ultramodern" galt. Er war aktuell, als im Spätjahr 1958 mit dem Elac STS 200 das erste Stereo-MM-Pickup kam, und wurde (in Varianten) runde 10 Jahre bis tief in die 60er Jahre verbaut. Eine erste "Standardschaltung", ein "moderner Klassiker" der Halbleiterszene. Hier der Schaltplan: Schaltungsbeschreibung Es handelt sich um eine zweistufige Schaltung mit 2 Transistoren in Emitterschaltung. Die erste Stufe funktioniert als "Trennstufe". Mit einem nicht überbrückten Emitterwiderstand von 510 Ohm wird ein Verstärkungsfaktor ca. 10 (20 dB) für diese erste Stufe eingestellt, und der Eingangswiderstand des Transistors (nicht der Gesamtschaltung) auf etwa 30 bis 50 Kiloohm (je nach Stromverstärkung "ß") festgelegt. Der Transistor der Eingangsstufe ist rauscharm zu selektieren. Die zweite Stufe ist galvanisch angekoppelt (keinerlei Koppelkondensator), was in den 50er Jahren als hypermodern galt. Der Emitterwiderstand der zweiten Stufe betrifft die beiden Widerstände R2 (10 Kiloohm) und R7 (hier 3,9 Kiloohm) und ist mit einem Elko 50 Mikrofarad kapazitiv gebrückt. Über den Spannungsteiler R7/R2, sowie mit R6 wird die Basisvorspannung (Bias) für die Schaltung gewonnen. Durch diese Gegenkopplung wird eine gute Stabilität des Arbeitspunktes erreicht (wichtig für galvanisch gekoppelte alte Germaniums). Gegengekoppelt wird hier allerdings nur ein Gleichspannungsanteil, die Signalspannung wird ja durch den 50 Mikrofarad Elko abgeblockt. Falls jemand die Schaltung nachbauen will, oder vielleicht bei einem Service einen Transistor ersetzen muß; der Arbeitspunkt der beiden Transistoren wird durch Selektieren von R7 eingestellt. Entzerrung Die erste Stufe funktioniert als lineare Trennstufe, die zweite Stufe als aktive Entzerrung. Die Entzerrung wird über den Widerstand R3 (100 Kiloohm) und einen Kondensator von 3,3 Nanofarad eingestellt. Die Zeitkonstante (Thau 2) betrifft 330 Mikrosekunden, was im Rahmen der Bauteiltoleranzen (praktisch geht es nicht genauer) mit dem Normwert 318 Mikrosekunden der RIAA Entzerrung harmoniert - für eine frühe Deutsche Phonostufe der 50er Jahre eine bemerkenswerte, sehr moderne Auslegung. Die Tiefenentzerrung (Thau 1, 3180 Mikrosekunden) wird durch Selektierung des zweiten Transistors eingestellt (Transistor auf Spannungsverstärkung hin selektieren). Eine ohmische Brückung des Kondensators (3,3 NF), wie bei modernen Schaltungen üblich, geht nicht, weil dies ebenso den Arbeitspunkt verändern würde. Man nutzt hier ganz einfach die physikalische Grenze der offenen Verstärkung der zweiten Transistorstufe zur Gewinnung des "Thau 1". Der Transistor ist entsprechend zu selektieren. Der Tiefbaß wird nicht gegengekoppelt, und erscheint mit einem relativ hohen Klirrgrad, was zum einst sehr beliebten, "wuchtigen" Klang dieser Schaltung beiträgt. Dem modernen Auge fehlt die Hochtonentzerrung (Thau 3, 75 Mikrosekunden). Die Hochtonentzerrung wird bei dieser Schaltung durch niederohmige Pickupbelastung eingestellt. Der MM-Tonabnehmer betrifft eine Spule, eine Induktivität. Durch niederohmige Belastung entsteht ein R-L-Glied zur normgemäßen Höhenbedämpfung. Falls jemand die Anordnung per pSpice simulieren möchte, gebe ich mal die folgenden Daten mit: Impedanz Pickup Elac MST 2 (Schellacksystem) = 1000 + j 0,22 Ohm Impedanz Pickup Elac STS 300 (Stereo Mikrorille) = 1480 + j 0,65 Ohm Grundsätzlich wird die Pickupbelastung, und damit die Höhenentzerrung, jeweils individuell für jede Pickuptype durch Ändern des Widerstandes R6 angeglichen. Eine Einkopplung "wie MST2" über R1 dient zugleich der Pegelanpassung bei Verwendung verschiedener Tonabnehmer. Wer Heute eine solche Phonostufe nutzen will, muß wissen, daß er entweder das originale Pickup verwenden, oder die Schaltung (z.B. durch Änderung von R6) ans Pickup anpassen muß. weitere Entwicklung der Elac Germanium Phonostufe Die Schaltung wurde von der Elac über viele Jahre hinweg fast unverändert weitergefertigt. HiFi Geschichte hat z.B. der Plattenspieler Elac Miracord 10 H geschrieben. Im Jahr 1961 galt er als uneinholbar. Noch Heute wird der "10 H" als Liebhaberstück hoch gehandelt. Seine Reputation verdient er sich aber nicht nur als Plattenspieler selbst; hätten sein Pickup und seine Phonostufe nicht getaucht, wäre so ein Plattenspieler und zu diesem Neupreis in 1961 eher kritisiert worden. Die Phonostufe des Elac Miracord 10 H war der Elac PV 08, hier die Schaltung: Die schaltungstechnische Verwandtschaft zum PV 03 dürfte unübersehbar sein. Nach immerhin einigen Jahren hatte man etwas modernere Transistoren (OC 75 statt OC 71) eingesetzt, der Widerstand für den Arbeitspunkt (R7 beim PV 03) war dem entsprechend von 3,9 nach 2,2 Kiloohm verkleinert worden. Die Widerstände im Eingangskreis (R1, R6 beim PV 03) waren beim PV 08 für das STS 220 Pickup ausgelegt worden. Zur Kombination STS 220 / PV 08 habe ich auch einen Frequenzgangsschrieb finden können - es ist RIAA in HiFi tauglichen Werten. Der von Elac spezifizierte Klirrgrad von 2% erregte schon immer Kopfschütteln. Autor Fritz Kühne, der HighEnder der 50er Jahre, kam in einem durchaus kritischen Funkschau Testbericht zum Elac Miracord 10 H in 1961 auf einen Klirrgrad von ca. 0,3 % für den PV 08. Ansonsten war alles beim Alten geblieben. Wie bereits weiter oben beschrieben, man wartete zu, auf die Siliziumhalbleiter, und man wartete, und man wartete, schaltungstechnisch tat sich nach einer frühen Sturm & Drangphase der Halbleitertechnik nun erstmal nicht mehr allzuviel, die frühen Schaltungen avancierten zu einem Standard, zur Grundschaltung. Zu den Anekdoten um die Elac Phonostufe gehört die Tatsache, daß man durch Weglassen der Phonoentzerrung (Widerstand R3 ausbauen) nahezu 1:1 auf die Schaltungstechnik früher "Fuzzbox" Gitarrenverzerrer kommt, man vergleiche zum Schaltplan im Eröffnungsbeitrag. Nach Bekanntwerden der Tatsachen ende der 60er Jahre kam es zu einer Weiterentwicklung der Schaltungstechnik der Elac Phonostufen. Link Schaltplan Elac PV 9 Link Schaltplan Elac PV 10 & PV 11 Der Elac PV 09 (ab ca. 1967) und Elac PV 10 (beide sehr ähnlich, beide z.B. im legendären Miracord 50 H eingesetzt, PV 10 noch bis mindestens 1973 im Angebot) verwendeten bei noch einmal ähnlicher Schaltungstopologie bereits die ersten Siliziumtransistoren. Dies könnte auch für "Tüftler" interessant sein, zeigt es doch, wie eine alte "Germaniumschaltung" auf "Siliziums" umgestellt werden kann. Man hatte mittlereile immerhin mal einen universellen Eingang (50 Kiloohm) vorgesehen. Rechnet man die Filter nach, kommt man mit 4,7 Nanofarad und 1 Megaohm auf 4700 Mikrosekunden (Normwert 3180), mit 4,7 NF und 56 Kiloohm auf 260 Mikrosekunden (Normwert 318), mit 2,2 NF und 56 Kiloohm auf 123 Mikrosekunden (Normwert 75). Die Zeit der irgendwie interpolierten Phonostufen hatte begonnen. Der Elac PV 11 ab den 70er Jahren verwendete dann die gängige Grundschaltung ohne Trennstufe und mit einer Gegenkopplung über zwei Transistorstufen. Immerhin rechnet sich sein Filter wieder besser; mit 6,8 Nanofarad und 47 Kiloohm kommt man auf 320 Mikrosekunden (Normwert 318), an den Frequenzgangsgrenzen mußte aber weiterhin ein wenig "geschummelt" werden. Die legendären Elac Germaniums waren für runde 10 Jahre auf dem Markt, die Grundschaltung des Elac PV 03 hielt sich, zuletzt mit Siliziums bestückt, für etwa 15 Jahre im Angebot. Waren die Elac Germanium Phonostufen vom PV 03 bis zum PV 08 für Präzision, wuchtigen Bass und seidig glänzende Höhen bekannt, galten die frühen Silizium Phonostufen als "langsam" und "muffig" bis "plärrig" im Klangbild. Wer einen der früheren "Elac Germaniums" hatte, liebte ihn, solange das passende Pickup durchhielt, über alles. |
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SGibbi
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#6 erstellt: 15. Feb 2012, 07:47 | |||||
So, wer den Eröffnungsbeitrag gelesen hat, weiß, daß es jetzt um den Perpetuum Ebner PE TV 204 in der /GT Version gehen wird. Der PE TV 204 betrifft die Phonostufe des Plattenspielers PE 33 studio. Er ist zudem die einzige mir bekannte Germanium Phonostufe aus dem Hause PE. Es soll einen Vorgänger, den TV 202, geben, den ich aber noch nie zur Hand hatte. Der Nachfolger aus dem Hause PE gab es nicht mehr. Der nachfolgende TV 206 wurde von Telefunken zugekauft, noch spätere (z.B. PE TV 212) entstmmmen dem Dual /Thomson Segment. Der TV 204 wurde, wie der PE 33 studio, ab Modelljahr 1962 angeboten und bis zum Ende von PE in 1970 verbaut. Der PE TV 204 ist auf einige bestimmte Tonabnehmer limitiert und macht im Serienzustand kein RIAA. Der 204'er hat mittlerweile hier wie auch anderswo seinen ganz besonderen Charme weg - "Was Sie eigentlich ja schon zum TV 204 wissen wollten, aber dann doch nicht mehr zu fragen wagen" um es frei nach "Woody Allen" zu sagen. Ich weiß, daß hier eine Menge Leute mitlesen (werden), und nicht jeder erfreut sich an einem kostenfreien Umbauvorschlag. So mancher scheint sich über die Existenz eines solchen Vorschlags etwas arg aufzuregen (zeigt eine Schwäche des Gerätes). Ich finde solche Einstellungen ziemlich limitiert. Ein zweites Weihnachten 2011 muß aber in der Tat nicht sein. Gibbi kritisiert den PE TV 204 & löst damit einen Streit aus Hier wurde ich dann beschimpft, weil ich mich doch noch mit dem TV 204 befaßt habe Das Rad hat sich demnach einmal gedreht. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, nun auf meine eigene ehemalige Ablehnung zum TV 204 zu bestehen, etwa um die Verantwortung abzuschieben, und das Rad noch ein weiteres Mal zu drehen. Ich für meinen Teil habe die Fakten zusammengerafft, und die Erkenntnisse in eine Box gebaut. Denn rein sachlich würde wohl nicht mehr viel dazu kommen. Nun und denn, so sieht die fertige "Box" aus: Falls "Jens" "rorenohren" früher oder später mitliest (davon gehe ich aus), Ja, ich habe mir die ProMa Gehäuse angesehen, und sie sind schön. Sie sind aber zu flach, um eine PE Phonostufe einzubauen. Deshalb hier die altbewährten "Gibbi Gehäuse". Trotzdem vielen netten Dank. Ich mußte in den letzten Jahren zweimal umziehen. Das hier sind meine ersten Gehäuse seit 3 Jahren. Ich habe ganz einfach Restematerial aus der ehemals gewerblichen Fertigung recycled. Man möge daher die mangelnde Tiefenschärfe meiner Digitalkamera entschuldigen ;). Einzelstücke beschrifte ich normalerweise nicht auf der Frontplatte (wird teuer), aber sie bekommen eine "Bodenpappe" unter einer Bucheinbandfolie. Die Pappe versteckt mir die Senkkopfschrauben im Bodenblech. Ich finde das einfach schöner als das aktuelle asiatische Industriegebastel, bei dem man im Bodenblech zig Schrauben sieht. Eine Schaltungsbeschreibung muß bei mir einfach dazu. Hier der Schaltplan zum PE TV 204 in der /GT Version (ggfs. anklicken zur Vergrößerung): Schaltungsbeschreibung (nur /GT Version) Kann hier stark verkürzt erfolgen. Es handelt sich ähnlich wie bei den Elac Germaniumstufen aus weiter oben wieder um eine zweistufige Auslegung mit Trennstufe (T 1/3), EQ Stufe (T 2/4), und Belastungsentzerrung. Die beiden Stufen sind hier über einen Koppelkondensator (C 05/06) verbunden. Die Trennstufe arbeitet hier mit einer gemischten Strom- & Spannungsgegenkopplung. Dies ergibt ein besseres Verzerrungs / Bandbreite / Produkt, bringt aber eine Rückwirkung der EQ-Stufe auf das Pickup mit sich, wie "paschulke2" nachgewiesen hat. Aus diesem Grund ist eine Phasenkompensation bestehend aus C 03/04 und R 09/10 erforderlich, welche diese Rückwirkung kompensiert. Die nachfolgende EQ Stufe entspricht in ihrer Topologie ziemlich exakt derjenigen aus der vorherigen Elac Phonostufe, ist jedoch etwas niederohmiger ausgelegt. Auffällig ist am fertigen Gerät noch die aufwendige Primärverdrahtung des Netzteils. Der originale Netztrafo des PE 33 betrifft 2 Stück Primärwicklungen mit insgesamt 5 Anschlüssen. Soweit ich es zu verstehen vermag, betrifft die Auslegung eine Parallelisierung mit den 110 Volt Wicklungen des Plattenspielermotors, wobei dennoch auch bei 110 Volt Einstellung die 220 Volt für den Betrieb des Strobo Lämpchen bereitstehen müssen. Damit keine Wicklung offen verbleibt, habe ich die "Strobolämpchen Wicklung" mit einem Kontrollämpchen abgeschlossen. Weitere Details möge man bitte aus der weihnachtlichen Diskussion entnehmen: Ab hier beginnt die Schaltungsdiskussion mit "paschulke2" /GT = Gibbert Tuning Das /GT wurde zunächst berechnet Gibbies alte Berechnung zum TV 204 /GT und z.B. hier noch einmal meßtechnisch bestätigt: Gibbies umfangreicher Meßbeitrag zum PE TV 204 Mit dem /GT wird der TV 204 nach RIAA Entzerrung umgestellt, und ein von "paschulke2" nachgewiesener Schaltungsfehler in der Phasenkompensaton der Trennstufe beseitigt. Ich komme damit z.B. folgenden Threads entgegen Umbauthread für alte Phonostufen nach RIAA Der resultierende Umbau funktioniert für Shure Tonabnehmer mit 0,7 Henry Spuleninduktivität wie M 77, M 44, M 75 usw. Das Shure ist zu einem US-Standard avanciert. Es gibt daher weitere (Clone) Pickups, die harmonieren. Da moderne Tonabnehmer nicht für "Belastungsentzerrung" ausgelegt sind, ist stets mit Überraschungen zu rechnen. Tonabnehmer mit schlechtem, resonierenden Spulen werden unsäglich aufgewertet. Niederinduktive MJ Tonabnehmer, B&O, Grado, Decca, oder auch MC's, sei es per Übertrager oder per Vorstufe, funktionieren mit dieser Phonostufe leider nicht. Umbauanleitung (1) Ersetze C 07/08 durch 18 Nanofarad, engtoleriert, KS oder KP (2) Entferne R 01/02. Ersatz durch Festwiderstand 12 Kiloohm (Sinusmessung) oder "unendlich" (ganz weglassen, Rechteckmesung) oder 15 Kiloohm (sagt Gibbies Goldohr). (2a) In der hier abgebildeten Version wurde ein Poti seriell zu einem Festwiderstand eingesetzt. Der Widerstand betrifft 10 oder 12 Kiloohm, das Poti betrifft 100 Kiloohm logarithmisch. In Mittelstellung sollen Poti + Festwiderstand zusammen etwa 20 Kiloohm haben. Meine subjektive Hörerfahrung mit dieser Anordnung und bei sauber geschnittenen RIAA Schallplatten betrifft 15 Kiloohm gesamt bei Potieinstellung "2,5" und Shure M 75. (3) Ersetze C 03/04 durch ausgemessenen Tanal Elko 33 Mikrofarad, 3 Volt oder mehr (3a) Auch bei PE haben sie den Schaltungsfehler wohl früher oder später bemerkt, denn ich konnte etliche Platinen finden, bei denen C 03/04 nicht zu 100 Mikrofarad (wie simuliert & falsch), sondern nur mit 50 Mikrofarad bestückt ist. Falls C03/04 bereits mit 50 Mikrofarad (anstelle der von "paschulke2" simulierten 100 Mikrofarad) bestückt ist, kann der Schritt (3) möglicherweise entfallen. Der rein materielle Aufwand für dieses "Tuning" betrifft 3 Stück Elektronik Kleinteile je Stereokanal, ohne Poti derzeit weniger als 2,- Euronen an Materialkosten für die Stereoversion. Es zu lassen wäre Faulheit. Es werden noch folgende "Servicetipps" mitgegeben: (4) Prüfe T 02/04. Der hochselektierte Transistor ist nicht selten detoriert, was sich in einer radikal zu niedrigen Stromverstärkung (resultierend schlechter Pegel und Baßschwäche) zeigt. (5) Sofern mit Kohlemasse Widerständen bestückt - Prüfe alle größergleich 100 Kiloohm einzeln. (6) Nach Abschluß aller Arbeiten (nicht früher !) den R 25 manuell selektieren, sodaß -Ub möglichst exakt -12 Volt betrifft. Alle diese 6 Schritte bekommt man als Selbstlöter locker an einem Samstagnachmittag 'durch. Das /GT läuft selbstredend auch auf der Originalplatine und auch zum Einstecken in den PE 33 (ist nicht auf ein besonderes Gehäuse angewiesen). Resultat ist meßtechnisch exaktes RIAA in Verbindung mit speziellen Shure /Compatible Tonabnehmern. Entzerrung (nur /GT Version) Die Entzerrung (der /GT-Version !) wird exakt wie bei obiger Elac Phonostufe vorgenommen & berechnet, ist aber etwas niederohmiger ausgelegt. C 07 / 08 (18 NF) und R 17 / 18 (18 Kiloohm) ergeben zusammen eine Zeitkonstante Thau 2 von 324 Mikrosekunden (Normwert nach RIAA = 318 Mikrosekunden). Thau 1 (3180 Mikrosekunden) wird auch hier durch einen selektierten Transistor T 2/4 und die damit verbundene, begrenzte "offene Verstärkung" der Transistorstufe eingeprägt. Die Basswiedergabe (nur der /GT Version, anm.) wird damit ähnlich "wuchtig" wie bei der legendären Elac Phonostufe und wie beim Elac 10 H aus weiter oben. Die Hochtonentzerrung durch Tonabnehmerbelastung (Thau 3 = 75 Mikrosekunden) wurde in diesem Fall aufwendig meßtechnisch optimiert. Der Slope (Kurvensteigung) bei "Belastungsentzerrung" verläuft aufgrund von Wirbelstromverlusten im Pickup stets etwas flacher als berechnet. Eine recht aufwendige Messung ist daher zur Schaltungsoptimierung unumgänglich. Der originale R 01/02 ist ersatzlos zu entfernen. Empfohlen wird eine Serienschaltung mit einem Festwiderstand von ca. 12 Kiloohm nebst logarithmischem Poti 100 Kiloohm (Mittelstellung ca. 10 Kiloohm). Gesamtaufbau Für den großen, orignalen Netztrafo und die langen Anschlußdrähte der Germaniums (bei zeitgemäßer Verarbeitung ...) wurde es ein recht großes Gehäuse. Da verbleibt dann auch noch Platz für ein abschirmendes Trennblech zwischen Netztrafo und Restschaltung. Hörerlebnis Mein Shure M 77 M-D, auf das die Schaltung eigentlich eingemessen war, ist mir beim Basteln kaputtgegangen (Nadel abgebrochen) und ich mußte daher zeitweise auf das M 75 in meinem PE 34 ausweichen. Man gewinnt dabei seinen PE 34 mal wieder so richtig lieb; frei Gehör (nicht nachgemessen) kommt er an dieser Phonostufe mit einem Shure M 75 weit besser (prägnanter, "schneller", aber auch deutlich druckvoller) als mein wirklich gut erhaltener PE 33 mit seinem M 77 M-D. Obwohl eigentlich auf das rare M 77 eingemessen, will ich das billige M 75 wie auch das M 44 (M 44 ohnehin später die teure Originalbestückung in 33er und 34er) als "Geheimtip" zu dieser Phonostufenvariante mitgeben. Rein subjetiv (gehört, nicht gemessen) laufen auch die gängigen Elac MM's mit dieser Phonostufe. Zu allem Überfluss genau so, wie man es kennt; etwas dunkel, aber wonnewarm. Hier kann das /GT Geschmackspoti (ungewollt) sehr viel ausbügeln, die Phonostufe wird durch das Poti etwas variabler bei der Tonabnehmerauswahl. MJ's, sei es Grado oder B&O, klingen mit dieser Phonostufe entsetzlisch schrill, was etwas ungewohnt, aber technisch völlig korrekt ist. Es ist zurzeit meine einzige Phonostufe mit "Belastungsentzerrung" und meßtechnisch sauberem RIAA (interessantes, eigenständiges Prinzip, deshalb der Aufwand), und es ist ein ziemlicher "Fake" geworden. Zwischen "Gibbi" und "Nigel Pearson von Garrard" gibt es den "What's in the Box" Fake, falls wir uns begegnen. Nigel ist bei diesem "Sport" wirklich gut, aber ich bin mir sicher; das hier wird er nicht im Ansatz erraten. Es ist für Technikerohren wirklich unsagbar "strange". Das belastete Shure MM klingt wie ein MC, mit allen Vor- und Nachteilen. Das ist auch Okay so. MC's werden ebenfalls gerne niederohmig und auf Leistung angepaßt, und warum sollte ein niederohmig auf Leistung belastets MM anders klingen? Daß das tatsächlich so ist, ist natürlich frappierend, zudem das Auge das M 75 sieht. Niemand würde einem 20-Mark-System eine solche Tonart zutrauen. Ansonsten bleibt es bei der letzten Aussage aus dem Messbeitrag aus Dezember; Es ist kraftvoller, "fetter" Partykeller Sound pur. Nichts für den Feingeist, nur eingeschränkt für klassische Musik, eventuell für Jazz, es hat "Dampf" und Ausdruck ohne Ende, und es macht einfach nur Spaß. All Pictures were uploaded with ImageShack.us |
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Platten-Spieler
Stammgast |
#7 erstellt: 15. Feb 2012, 13:08 | |||||
Hallo Stefan, tolle Arbeit! Chappeau! Auch mich interessiert die Germanium-Technik sehr, da ich mit einigen Verstärkern dieser Bauart ziemliche "Aha"-Erlebnisse hatte, die schon sehr in Richtung "Röhren" gingen und sogar noch darüber hinaus. Aber eine kleine Kritik sei mir am Rande gestattet - bitte werte die guten alten Shure M75-Systeme nicht als "20-Mark-Systeme" ab. In der Zeit, in der wir uns hier bewegen waren die M75 immer die Nummer 2 nach dem V15 (II) und durchaus absolut gesehen obere Liga. Sogar die beliebten M44/M55E-Systeme wurden vom der (teureren) M75-Baureihe von diesem Sockel gestoßen und verschwanden dann jahrelang in der Versenkung bis sie dann in jüngerer Zeit als DJ-Systeme neu aufgelegt wurden. Hier mal eine Übersicht über die frühen Shure-Modelle (Quelle div. Hifi-Jahrbücher): Shure-Preise 1962/63 (Hifi-JB 1) http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch1/ Shure M 3 D Professional - DM 110,- Shure M 7 D Custom - DM 99,- Shure M 8 D Standard - DM 88,- Shure M 33-5(7) Professional - DM 188,- Shure M 77 Custom - DM 148,- Shure M 99/M10 - DM 168,- (mit speziellem GARD-A-MATIC - Schutzmechanismus hier komplett mit Tonarmkopf für den Miracord 10H / Miraphon 17H. Wahrscheinlich auf Basis des M33, aber vielleicht auch schon auf der des M44. Leider gibt es nirgends genauere Unterlagen darüber zu finden...) http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch1/Systeme/Shure%202.jpg Shure-Preise 1965/66 (Hifi-JB 2) http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch2/ Shure M 3 D Professional - DM 99,- Shure M 7 D Custom - DM 99,- Shure M44-5 - DM 150,- Shure M44-7 - DM 138,- Shure M44-C - DM 138,- Shure M55-E - DM 199,- Shure M 99/M10 - DM 168,- Shure V15 - DM 360,- Shure-Preise 1967/68 (Hifi-JB 3) http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch3 Shure M44-5 - DM 138,- Shure M44-7 - DM 138,- Shure M44-C - DM 138,- Shure M44-G - DM 138,- Shure M55-E - DM 180,- Shure M75-6 - DM 150,- Shure M75-G - DM 150,- Shure M75-E - DM 220,- Shure M75-E-D 19 - DM 235,- (mit speziellem GARD-A-MATIC - Schutzmechanismus hier komplett mit Montageplatte für den Dual 1019 und andere dieser Serie. Basierend auf dem Shure M75) Shure M80-E-D (19) - DM 195,- (mit speziellem GARD-A-MATIC - Schutzmechanismus hier komplett mit Montageplatte für den Dual 1019 und andere dieser Serie. Basierend auf dem Shure M44) Shure V15 Typ 2 - DM 340,- Shure-Preise 1969 und 1970/71 (Hifi-JB 4 und 5) Shure M31-E - DM 118,- Shure M71-6 - DM 92,- Shure M73-G - DM 124,- Shure M75-6 Typ 2 - DM 154,- Shure M75-G Typ 2 - DM 160,- Shure M75-E Typ 2 - DM 225,- Shure M75-E-D 19 Typ 2 - DM 250,- (mit speziellem GARD-A-MATIC - Schutzmechanismus hier komplett mit Montageplatte für den Dual 1019 und andere dieser Serie. Basierend auf dem Shure M75 - 1970 nicht mehr gelistet) Shure M75-E-P 20 Typ 2 - DM 250,- (mit speziellem GARD-A-MATIC - Schutzmechanismus hier komplett mit Montageplatte für den PE 2020. Basierend auf dem Shure M75 - 1970 nicht mehr gelistet) Shure V15 Typ 2 - DM 350,- Shure-Preise 1972 (Hifi-JB 6) Shure M75-6S (M71-6) - DM 92,- Shure M75 B Typ 2 (M75-6 Typ 2) - DM 138,- Shure M75-G Typ 2 - DM 140,- Shure M75-EJ Typ 2 - DM 168,- Shure M75-ED Typ 2 - DM 220,- Shure M75-GD Typ 2 - DM 175,- Shure V15 Typ 2 - DM 388,- Shure-Preise 1974 (Hifi-JB 7) Shure M75-6S (M71-6) - DM 88,- Shure M75 B Typ 2 (M75-6 Typ 2) - DM 120,- Shure M75-G Typ 2 - DM 138,- Shure M75-EJ Typ 2 - DM 148,- Shure M75-ED Typ 2 - DM 198,- Shure M75-GD Typ 2 - DM 170,- Shure V15 Typ 3 - DM 390,- Danach werden in den Hifi-Jahrbüchern bei Shure leider keine Preise mehr angegeben. Das M75 rettet sich in der billigsten Version (M75-6S) in die 80er-Jahre hinein. Schönen Gruß und mach weiter so! Andreas |
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SGibbi
Gesperrt |
#8 erstellt: 16. Feb 2012, 10:22 | |||||
Hallo Platten-Spieler, und willkommen. Wenn Du Threads wie Gibbies Telefunken Plattenspieler Thread oder auch den Kombinationstriebler Thread angelesen hast, weiß Du, daß ich auf gut recherchierte Listungen stehe. So kann ich aus Deiner Liste z.B. herauslesen, daß mein PE 33 zu den frühen seiner Art gehört, denn das M 77 findet man in Deiner Listung nur in 1962/63, und das war ebenso das Debutjahr des PE 33 studio. Preisverfall ist ein hartes Thema. Als bastelnder Schüler in der Mitte der 80er Jahre war es kein Problem, ein fabrikneues M 75-6 für 20 Deutschmark zu bekommen. Mein letztes fabrikneues M 75 habe ich in 2003 zu 16,80 Euronen bekommen, und das war der Dreher & Kauf Schuber, bei dem auch gleich noch eine zweite Ersatznadel mit dabei war. Gegenüber dem Debut aus 1967 war der Preis etwa um den Faktor 7,5 innerhalb von 20 Jahren gesunken. Mein erstes Shure M 75 ED-T2 habe ich mir in 1989 für 95,- Deutschmark neu gekauft. Gegenüber dem Debut aus 1969 war der Preis um den Faktor 2,5 innerhalb von 20 Jahren gesunken. Hinzu kommt noch die Inflation. Es gilt als Fair, wenn der durch Stückzahl und Rationalisierung gewonnene Vorzug an den Endkunden weitergegeben wird. Hast Du Dir als Händler einen gewissen Vorrat auf Lager gelegt, der nach relativ kurzer Zeit nur noch die Hälfte wert ist, hast Du allerdings ziemlich gelitten. Das zuletzt mäßige Image des M 75 dürfte daher auch aus der Händlerecke stammen. Unbestreitbar ist, daß das Shure M 75 seinen gewissen Charme besitzt, und daß z.B. der ebay Preis sofort nach Einstellung der Produktion erheblich angezogen hat. Das Ding war zuletzt deutlich "underpriced". Die Auswahl an Zubehör (z.B. Tonnadeln, von der dicksten Schellack bis zur feinsten ED) ist bei diesem Pickup einzigartig. In einem guten Umfeld stimmt auch die Performance. Ich habe sehr gerne mit dem M 75 vorgeführt, denn aufgrund seiner Verbreitung kennt es ein Jeder, und kann die vorgeführte Restanlage besser zuordnen. Wenn's spielt, ist eine gute Nadel sicherlich sinnig, auch dann, wenn sie Heute erheblich teurer ist als der ehemalige Neupreis des Tonabnehmers selbst. Meine M 77 Ersatznadel ist bereits auf dem Weg, und sollte jeden Tag hier eintreffen.
Was waren's denn für welche ? Vielleicht kann man sich in einem Spezialthread zur Germaniumtechnik sinnig austauschen. Sooo viel wirkliches "HiFi Germanium" gab's ja nicht, vielleicht bekommen wir einen guten Austausch unter Gleichgesinnten hin ? |
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Platten-Spieler
Stammgast |
#9 erstellt: 16. Feb 2012, 15:24 | |||||
Hallo Stefan, noch eine kurze Anmerkung zum "M75". Das wird schon lange nicht mehr gebaut. Aber es eines der wenigen Systeme, von denen "Nachbauten" hergestellt wurden. Solche Systeme verlieren derart am Wert, daß es sich kaum noch lohnt, wirtschaftlich sinnvoll damit zu handeln. Ich sehe da auch noch das AT95E und das OMB10, die oft unter dem EK verkauft werden. Die können nicht echt sein und das erklärt ausserdem, daß diese einstigen "Geheimtipps" und "Überflieger" plötzlich völlig anders bewertet werden (30 Jahre nach ihrer Marktein- führung). Ein originales M75 hat hinten versetzt angebrachte Pins und Nachbauten haben eine symmetrische Anordnung der Pins. Der Gleichstromwiderstand ist bei Originalen bei etwa 600 Ohm - bei Nachbauten 10% darunter... Hier mal ein Bild, das die Unterschiede eindeutig zeigt: Die M75er der 70er-Jahre (ab Typ 2) haben zudem den Schrifzug "Made in U.S.A." auf- geprägt. Späte "Originale" (80er Jahre) sind dann aber mit "Mexico" beschriftet und firmieren auch unter "Encore". Ob da die ursprüngliche Qualität noch gegeben ist, sei dahingestellt. Doch jetzt zu den guten alten Germaniums. Ja, einen speziellen Thread über Hifi auf Germanium-Basis fände ich schon sehr interessant. Ich hatte mal ein paar frühe Brauns (Audio 2, TC45, CSV10) gehabt, die alle quasi- komplementär mit AD130 oder AD150 aufgebaut waren - komplett in Germanium. Diese hatten einen wunderbaren warmen Sound, den man sonst nur aus Röhren- verstärkern kennt. So erkläre ich mir auch, weshalb die Leute damals überhaupt auf Transistorverstärker umgestiegen sind, da sie ja noch den Röhrenklang im Ohr gehabt haben müssen. Wäre gleich der Silizium-Transistor... Obwohl viele frühe Silizium-Transen doch auch noch sehr schön klingen! Es liegt wohl auch an den alten Schaltungen. Das richtige Aha-Erlebnis hatte ich vor ein paar Jahren, als ich einen alten Kirksaeter Receiver kaufte und diesen als Endstufe betrieb (als Vorstufe benutze ich "schnödes" Silizium (HK Citation 11) und bin mit dem auch vollends zufrieden, obwohl... Jedenfalls dieser Kirksaeter hat einen so warmen und angenehmen Klang, daß ich tatsächlich nicht mit dem Musik hören aufhören konnte. Aber nach etwa 1 Stunde wurde der Klang zu "heiß", zu matschig. Also ist das mein Verstärker für eine Stunde ;-) Ich hab ihn aber wegen eines Wackelkontaktes erstmal ausser Betrieb genonnen und einfach keine Zeit dafür. Die Besonderheit an diesem Gerät ist übrigens, daß es zwar bis auf die ZF-Stufe und den Eingangstransistor der Klangregelstufe (AC126) grund- sätzlich mit altem Silizium (BC10x, BC14x) bestückt ist, aber eine gemischte Endstufe hat, die im Gegentakt-Betrieb arbeitet. Der NPN-Transistor ist ein 2N3055, der PNP ein AL103 (etwas ähnliches wurde mal in einem Elektor-Heft als ALBD-Verstärker publiziert). Ich denke, daß das den Charme dieses Gerätes ausmacht. Sonst habe ich noch einen PE HSV40T (nur Chassis), den ich aber erstmal richtig auf- bauen muß, da er ziemlich rumzickt und einen Pioneer aus dieser Zeit, der aber auch noch Service braucht. Das edelste aber war wohl ein Saba Telewatt TS100A, den ich jedoch nicht zum laufen gebracht und dann so weitergegeben hatte. Gruß, Andreas [Beitrag von Platten-Spieler am 16. Feb 2012, 15:26 bearbeitet] |
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SGibbi
Gesperrt |
#10 erstellt: 17. Feb 2012, 00:33 | |||||
Oooh ... schöner Beitrag. Also nee, bei mir heißt das "Das Shure ist zu einem US-Standard avanciert. Es gibt daher weitere (Clone) Pickups, die (mit dem TV 204 /GT) harmonieren (siehe Beitrag #6). Bei Dir heißt sowas schlichtwegs "Nachbauten". Falls ein Mitleser damit nicht klarkommt - wir meinen das Gleiche, beschreiben es nur etwas anders. Ich traue mir durchaus zu, ein originales M 75 zu erkennen, sollte es darum Mißverständnisse geben. Für ein Forum und für Alle ist der Beitrag aber sehr wertvoll. Das M 75 Type D gab es nicht nur von "D" wie Dual, sollte es darum Mißverständnisse geben. Die Mexico Shure's waren eigentlich Okay, bedenkt man ihren Neupreis. Sie sind druchwegs (auch die Mikrofone) nicht ganz so "gläsern" im Hochtonbereich wie die US Originale, trafen den amerikanischen Geschamck aber hervorragend. Die Serienstreuung ist bei Mexico-Shure aber größer, wie ich an meinen SM 58 Mikrofonen nachvollziehen kann. Germanium: In Sachen des Baun Audio 2 kann ich mitreden. Soweit wir über das diskutieren wollen, was ich selbst als "guten Germaniumklang" empfinde, ist die Braun Audio 2 ein echtes Musterbeispiel. Von den "watteweichen, kraftvollen Bässen" bis zu den "gläsernen, völlig matschfreien Höhen" war da alles, was ich an Germanium mag, und in Silizium nie gefunden habe, mit 'drin. Schon in Linearstellung der Klangregler. Auch das Germanium Tunerteil war sehr gut. Die Phonostufe war überragend. Das Laufwerk des Plattenspielers (reiner Reibrad) stammte übrigens von PE. Die Elektronikmodule (ja, frühe Modultechnik) stammten von Telefunken. Das Blechgehäuse wurde nach Informationen aus zweiter Hand bei Opel in Rüsselsheim gefertigt. Zusammengeschraubt, freilich, haben sie's dann in Frankfurt. Vielleicht bindet uns jemand einen Schaltplan ein. Einen Beitrag von mir zum Übergang von Röhre nach (Germanium) Transistor gibt's hier: Gibbi zum Thema "Was ist ein HiFi-Klassiker" Die quasikomplementäre Endstufe (bei Mischbestückung ...) hatten wir kurz am Rande (sagen wir ab Beitrag # 29) des Siemens Schatullen Threads Gibbies Siemens Schatullen Thread Ansonsten ... Service ... ich finde, es ist einfach an der Zeit, mal einen "Spezialthread" zu starten. Der Service bei alten Germanium's ist derzeit mitunter problematischer als bei Röhren, und das muß so einfach nicht sein, finde ich. |
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SGibbi
Gesperrt |
#11 erstellt: 17. Feb 2012, 04:52 | |||||
Ich wollte es noch vor'm Wochenende fertigmachen & einstellen, wir können ja trotzdem weiter diskutieren. Also hier ist: Der Telefunken TV 206 /GT Der Telefunken /PE TV 206 ist in diesem Forum nicht mehr unbekannt, wer die Szene nicht von Anfang an mitverfolgt hat, kann sie gerne nochmals "nachklicken": Gibbies erste Erwähnung des TV 206 hier in HF in 2009 Der gleiche Thread restauriert und mit Bildern in Anderswo (ggfs. etwas scrollen) Gibbies alter TV 206 Beitrag hier im HF "monsterbox" Telefunken TV 206 "Standalone" (u.a. Bild) Die Szene wartet auf technische Details und die /GT Realisierung. Nun, hier die Fotos: Bild: Telefunken TV 206 /GT von Vorn Bild: Telefunken TV 206 /GT von Unten Bild: Telefunken TV 206 /GT offen Zum Gehäuse gilt das unter TV 204 /GT gesagte; meine Digi Cam ist nicht in der Lage, zwischen "Makro" und "Portrait" eine bestimmte Größe scharf abzubilden. Ich hoffe, daß die Poserbilder trotzdem gefallen. Insgesamt ist's ein kompaktes "Form Follows Technical Function" geworden. Als Tip vielleicht noch, daß die Platine nicht "kippeln" darf, weil sonst die beiden Netzanschlüsse möglicherweise auf dem Metallgehäuse aufsetzen könnten. Bild: Schaltbild zum Telefunken TV 206, ggfs. mehrfach anklicken Schaltungsbeschreibung Das Schaltbild ist "abgezeichnet", die Numerierung (usw.) mag von einer originalen Telefunken Publikation abweichen, sofern eine Solche doch noch irgendwo auftaucht. Es handelt sich bei dieser Phonostufe aus 1964 um die bis Heute gängige zweistufige "Standardschaltung" der Szene, hier mal eine Version mit Germanium Transistoren. Anders als bei den beiden Phonostufen zuvor gibt es keine "Trennstufe" mehr. Die Entzerrung geht dafür über alle beide Transistorstufen. Diese Grundschaltung (und ihre Vorzüge) waren schon zu Röhrenzeiten wohlbekannt. Transistoren, allerdings, steuern nicht leistungslos. Nachteil der Sache betrifft daher einen variierenden Eingangswiderstand. Daher hatte man bei der transistorisierten Phonostufe in frühen Ausführungen zunächst mit einer Trennstufe gearbeitet. Der Telefunken TV 206 arbeitet mit einem "Bootstrap" Eingang, und, ähnlich dem TV 204 aus weiter oben, mit einer Phasenkompensation im Emitterkreis der ersten Transistorstufe, um für MM-Pickups brauchbare Eingangsgrößen bereitzustellen. Ein Aufwand, der noch Heute so mancher zweitklassigen Transistorphono guttun würde. Zum "Bootstrapping" wird über RH 08 ein gewisser Teil der Emitter Signalspannung (aus C3 gekoppelt) von GE 1 auf dessen Basis zurückgeführt (positive Feedback). Resultat der Sache ist ein vergleichsweise hochohmiger, universeller Eingang. Es lassen sich beliebige MM/MJ Tonabnehmer am TV 206 anklemmen. Die Eingangsimpedanz (selbst nachgemessen) betrifft normgemäße 50 Kiloohm bei ca. 5 Millivolt Eingangsspannung. Leider ist diese Eingangsgröße etwas nichtlinear; bei ca. 3 Millivolt steigt die Eingangsimpedanz ca. 60 Kiloohm, bei ca. 8 Millivolt fällt sie auf 33 Kilooohm. Man tut daher gut daran, diese Phonostufe aus niederohmigen, niederinduktiven Tonabnehmern zu speisen. Aus Telefunken Sichtweise gehörte ein Telefunken TM 330 D Tonabnehmer dazu, und das ist ein Bang & Olufsen SP-1, also ein niederinduktives MJ Pickup. Wahrscheinlich hatten sie im Labor auch mal ein Telefunken /Decca 'dran. Die Sache ist allerdings nicht kritisch (es gibt schlimmere Phonostufen), in der Praxis ist der Eingang, wie gesagt, sehr universell ausgelegt, für eine Germanium Phonostufe der 60er Jahre eine sehr begrüßenswerte, damals ultramoderne Sache. Die Phasenkompensation zur Eingangsimpedanz wird wie z.B. beim TV 204 aus weiter oben mit einem R-C-Glied (C3, RH 10) parallel zum eigentlichen Emitterwiderstand (RH 07) bereitgestellt. Die Eingangsimpedanz ist daher weitgehend frequenzlinear, eine zusätzliche Trennstufe kann entfallen. Zu den Besonderheiten für das moderne Auge gehört, daß in dieser stark gegengekoppelten Schaltung keinerlei künstliche Senkung der Transitfrequenz gibt. Vielmehr wird über den Widerstand R 1 im Emitterkreis von GE 2 die offene Verstärkung reduziert, um auf diesem Wege die für solche Schaltungen unbedingt erforderliche Stabilität sicherzustellen. Kein "moderner" Schaltungsentwickler der "Istzeit" würde die "offene Verstärkung" einer Phonostufenschaltung künstlich limitieren, wie hier verbaut. Ich kann daher nur mutmaßen. Entweder war das Stabilitätskriterium durch künstliche Senkung der Transitfrequenz in 1964 noch unbekannt, oder aber, man hat bewußt versucht, auf derartige phasenschiebende Mittel zu verzichten, sagen wir des Klanges wegen. /GT = Gibbert Tuning Das /GT soll bei dieser Phonostufe in erster Linie die bei Perpetuum Ebner verbauten "künstlichen Limitierungen" beseitigen, und darüber hinaus die Sicherheit verbessern. Bild: Diese von PE angelöteten Widerstände sind ersatzlos zu entfernen Bei PE dürften sie gut geschwitzt haben, als die PE 34 / TV 206 Kombination zum ersten Mal im Labor lief, denn sie läuft "frei Gehör" besser als die damals teurer angebotene PE 33 / TV 204 Variante. Der Telefunken TV 206 wurde daher in der PE Ausführung künstlich limitiert. Die Limitierung wird über 2 Stück Shuntwiderstände je 33 Kiloohm parallel zum Ausgang erzielt. Über den Koppelkondensator C 2 werden damit die Bässe künstlich reduziert, weiterhin wird durch Belastung der GE 2 Transistorstufe die "offene Verstärkung" noch weiter reduziert, sodaß der EQ nicht mehr stimmt, und der Klirrgrad steigt. Auf diesem Wege wurde die PE 34 / TV 206 Kombination künstlich unter die Güte eines PE 33 / TV 204 "gedrückt". Diese beiden Widerstände sind ersatzlos zu entfernen (z.B. mit einem Saitenschneider abzwicken). Wie ich dem Austausch mit Freunden entnehme, sind sie bei der Telefunken Version nicht enthalten. Nachsehen lohnt sich aber in jedem Fall. In meinem Telefunken 210 Plattenspieler waren sie 'drin. Bild: VDE Falle am Netztrafo Der "Netztrafo" des TV 206 ist eigentlich ein gut isolierter NF-Übertrager. Das Ganze läuft über einen Vorwiderstand und bringt halt gerade genug zum Betrieb der Phonostufe. Eine solche Auslegung läuft mitunter zuverlässiger als ein mit ultradünnem Draht gewickelter "echter" Mini-Netztrafo. Zu den "VDE-Fallen" des TV 206 gehören aber die Anschlußdrähte an diesem "Netztrafo". Der Kern des Übertrages liegt auf sekundärer Masse. Kommen die abgebildeten Drähtchen dem Eisenkern des Trafos zu nahe, "überlebt" der TV 206 den "VDE-Test" nicht mehr; die Isolation schlägt durch. Es gibt verschiedene Lösungen, etwa die Drähtchen zu fixieren, zu kürzen, oder aber eine Isolierzwischenlage über den Trafokern zu schieben. Bild: Bakelitebunker für den "Heizwiderstand" Bild: "Heizwiderstand" Der "Heizwiderstand" im Netzteil des TV 206 ist in einem "Bakelite Bunker" versteckt. Dieser ist je nach Baujahr und Serie mit Asbest (!) ausgefüttert (Vorsicht, ungesund). Hat man den "Bunker" ab, sieht man, daß auch die Platine unter der Abwärme leidet. Das /GT betrifft, diesen "Heizwiderstand" vollständig von der Platine zu entfernen, um ihn an unkritischer Stelle anderswo zu placieren. Bild: Neue /GT Primärverdrahtung Das Bild zeigt die /GT Netzverdrahtung. Das Netzkabel läuft im Gerät unter einer Abschirmfolie. Ein externer, großer "Heizwiderstand" läßt sich problemlos an die Klemmen am TV 206 anschließen. Er ist mit hitzefesten Kabeln (hier: Teflon) zu verdrahten. Der Widerstand betrifft 8,2 Kiloohm für die 110 Volt Version, oder aber 20 Kiloohm (8,2 + 12) für die 220 Volt Version. Ich empfehle, den TV 206 auch dann umzurüsten, wenn er in einem PE 34 als Einbaustufe betrieben wird. Die PE Einbauversion läuft mit 110 Volt. Diese 110 Volt werden beim PE 34 aus der Motorwicklung gewonnen. Daher laufen beim PE 34 die Motorwicklungen etwas unsymmetrisch. Ein Umbau des TV 206 auf 220 Volt verbessert daher den Motorlauf, und damit auch den Plattenspieler an sich. (Bild: EQ des TV 206 mit Shure M 75 gegen RIAA) Entzerrung /EQ Ich hatte bereits anderswo beschrieben, daß die EQ Grenzen beim TV 206 ungeschönt in den Bassbereich verschoben worden sind. Wer den abgebildeten Meßschrieb mit einem "Naserümpfen" goutiert, sollte sich denn mal die seriengemäßen Frequenzgänge etwa eines PE TV 204 aus meinem Meßbeitrag (unter TV 204 oben verlinkt) ansehen. Im Übrigen messe ich internetöffentlich nur gegen RIAA - Daß man mit dieser Phonostufe in Verbindung mit einem guten MJ Pickup einigen uralten Decca-Dialekten nahe kommt, gebe ich im Privaten gerne zu. Mit dem Shure ist's RIAA mit leichtem Baßmangel. Wertet man den Unterschied mit/ohne den PE-Shunt (siehe Gibbert Tuning), und denkt man sich diesen Unterschied (siehe Grafik) noch einen Schritt weiter, so erkennt man das Problem; der EQ des TV 206 ist eigentlich gar nicht sooo falsch, allein, es fehlt der Schaltung an "offener Verstärkung" um den Slope noch etwas steiler zu schärfen. Gehen wir gemäß HiFi nach DIN an die Sache 'ran, so sind plusminus 3 dB entsprechend 6 dB gesamt zulässig. Als kleinen "Schummel" will ich mir mal erlauben, den kleinen 1-dB-Buckel bei etwa 6 kHz auf die Verkabelung (Resonanz Kabelkapazität mit Tonabnehmerspule) zu schieben. Diese Resonanz entfällt, wenn der TV 206 als Einbaugerät im Plattenspieler integriert ist. Frei HiFi nach DIN sind's dann 20 Hz bis 20 kHz gegen RIAA innerhalb plusminus 3 dB. Was will man mehr ? Daß man die 6 dB-Senke (gegen RIAA) im Baß hört, will ich nicht bestreiten. Die Kombination eignet sich vorzüglich, um bassige, mitunter etwas muffig klingende Dancefloor Aufnahmen der 80er und 90er Jahre abzuhören. Auf den frühen Maxi Singles war es noch aufgedruckt; "Mit der größeren Rille ist mehr Platz für eine stärkere Aufzeichnung der Bässe gegeben". So entstehen neue EQ's, und die Wiedergabe solcher Aufnahmen über den TV 206 ist dermaßen perfekt, daß ich zu keiner Zeit darüber nachgedacht habe, das abzuändern. Auffällig, z.B. gegenüber dem TV 204 /GT aus weiter oben, ist ein sanftes, "knickfreies" Auslaufen des Frequenzgangs an den Frequenzgangsgrenzen. Es sind ein sehr guter Phasengang, subjektive Vollständigkeit und ein vorzügliches Stereo Abbild zu erwarten. Bild: Läuft wie füreinander gemacht: Telefunken /PE TV 206 und Telefunken /Decca Phase 4 Aufnahmen Hörerlebnis: Wer sich mit wirklich teurem HiFi der frühen 60er Jahre ein wenig auskennt, kennt die Zielsetzung solcher Geräte. Offene Höhen galten damals als verpönt, es mußte gut auflösen, durfte aber auf gar keinen Fall zischeln oder nerven. Alles hörte sich damals irgendwie ein wenig bedämpft an. Es galt, eine subjektive Vollständigkeit zu vermitteln. Auf gar keinen Fall durfte eine harte Frequenzgangsbegrenzung subjektiv wahrnehmbar werden. Ein weiches Auslaufen war angestrebt. Hinzu der unabdingbare Anspruch der Zeit an einen guten Stereoraum, und zwar bei bedämpft wirkenden Höhen. Der Telefunken TV 206 ist ein Künstler für die klassische Musik. Wer alte Deccas mit klassischen Aufnahmen stapelt, wird sich vom ersten Ton an in den TV 206 verlieben. Für Heavyrock, um ein anderes Beispiel zu bringen, ist mir die Gangart des TV 206 etwas zu sanft. Dancefloor, insbesondere die "cilligen" Sounds auch der aktuellen Techno Szene, kommen mit beeindruckender Schönheit. Die Phonostufe gibt sich dabei ungeheuer pegelfest, wohl der relativ hohen Versorgungsspannung wegen. Wahrscheinlich (habe es noch nicht probiert) kommt sie auch mit einem pegelstarken Decca Tonabnehmer noch gut klar. Ein typisches "High End before High End" der 60er Jahre. Man muß es mögen. All pictures were uploaded with ImageShack.us |
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@drian
Inventar |
#12 erstellt: 17. Feb 2012, 09:02 | |||||
Danke für diesen thread Die Widerstände bei meinem TV 206 habe ich mittlerweile auch entfernt, der Bass wirkt nun tatsächlich weniger zurückhaltend, mit dem oft genannten Shure bin ich sehr zufrieden, gehört habe ich Gestern noch eine komplette THEM Scheibe (DECCA) |
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SGibbi
Gesperrt |
#13 erstellt: 17. Feb 2012, 14:21 | |||||
Ahhh ... jemad sagt "Danke" Van Morrison and Them ? Gute Idee, habe ich lange nichtmehr gehört. Schön, daß das /GT auch für Dich geklappt hat. |
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@drian
Inventar |
#14 erstellt: 17. Feb 2012, 18:42 | |||||
Musst du unbedingt! "Don't look back" auflegen und zurücklehnen Tolle Arbeit deine externen PE-Gehäuselösungen, das macht Lust auf einen eigenen externen TV 206 |
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SGibbi
Gesperrt |
#15 erstellt: 18. Feb 2012, 12:04 | |||||
Danke, und Nur Zu ! Das Gehäuseprofil gibt's beim "Großen B" hier in München, der Rest besteht aus "Normteilen" ... und 'ner Menge Arbeit. Sind meine ersten Stücke seit über 3 Jahren |
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termman
Inventar |
#16 erstellt: 30. Jul 2012, 20:10 | |||||
Auch wenn der Themenersteller leider (aus mir unbekannten Gründen) gesperrt ist, möchte ich ihm - falls er doch mal hier vorbeiliest - danken. Ich habe letzte Woche einen (Einbau)-TV 206 gekauft und wenn ich diesen Thread nicht zufällig gelesen hätte, hätte ich die naheliegenden 220 Volt angelegt... So sieht meiner aus - keine Bakelit-Kammer (aber die "PE-Rs" sind drunter) |
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monsterbox
Stammgast |
#17 erstellt: 31. Jul 2012, 09:58 | |||||
Hallo Termman, Vorsicht! Dein Bild zeigt den 8,3 KOhm Widerstand der Einbauversion. Ich besitze beide Versionen (Einbau- und Einzelgerät). Beim Einzelgerät ist für den Anschluß mit Netzsrecker an 220 Volt noch ein weiterer Widerstand in Reihe geschaltet: Original sind an den Pins der Platine rechts und links (Blick auf die Netzteilseite) jeweils ein kleiner Lüsterklemmendreier angeschraubt, so daß die inneren Klemmen platinenseitig frei liegen (also nur die jeweils beiden äußeren Klemmen an die Platine angeklemmt sind: links außen 2b, links mitte 2a, und auf der rechten Seite außen 1a und mitte 1b). Die inneren Klemmbuchsen sind mit einem kurzen Drahtstück (schwarz) gebrückt. Zwei Widerstande (grau 3,2mm x 3mm) sind so in Reihe angeklemmt, daß der linke mittlere Lüsterkontakt (2a) der mit dem innersten Kontakt der rechten Seite verbunden ist (der mit der Drahtbrücke). Der andere Widerstand geht von rechts Mitte (1b) auf den linken innersten Kontakt (mit der anderen Seite der Drahtbrücke). Bei einem Widerstand steht noch gut lesbar 8,2 KOhm 2 Watt, und hat sich auch exakt so gemessen. Der andere ist nicht lesbar und mißt 11-12 KOhm (schlechtes Meßgerät). Gleiche Belastbarkeit von 2 Watt nehme ich an, wegen äußerer Gleichheit zum anderen Exemplar. Der Widerstand an den Netzleitungen am 220V-Gerät ist 18KOhm, der am 110V Gerät ist 9KOhm. Bitte ersetze unbedingt den 8,2 KOhm durch einen 20 KOhm Widerstand, wenn Du direkt an 220 Volt anschließen möchtest. Ich schreibe Dir lieber noch eine PM zur Sicherheit. Gruß - Detlef [Beitrag von monsterbox am 31. Jul 2012, 10:59 bearbeitet] |
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termman
Inventar |
#18 erstellt: 31. Jul 2012, 10:17 | |||||
danke fürs aufmerksame Warnen Zum Glück kann ich nix wegschmeissen und weiss deshalb, dass ich irgendwo paar dicke, einstellbare Drahtwiderstände (in einer alten Fahrstuhlsteuerkiste mit hübschen Bakelitknöpfen ) rumliegen habe. |
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Bastelwut
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 19. Mrz 2013, 15:40 | |||||
So...muss den Thread nochmal hoch holen Ich habe nach langem Suchen einen PV 8 für meinen Elac gefunden. Zwar gehören PV8 und 50H original nicht zusammen, aber ich wollte Germanium OK...das Teil ging nur auf einem Kanal. Habe jetzt erst mal alle Kondensatoren ersetzt und siehe da...beide KAnäle funktionieren, klingen jedoch schrecklich höhenlastig und bassschwach. Damit wir uns richtig verstehen, ich rede nicht von subtilem empfinden, es klingt eindeutig falsch! Sehr schrill. Nun habe ich gesehen, dass die verbauten Germanen OC 306/3 sind, nicht die eigentlich vorgesehenen OC 75. Ist das evtl ein Problem? Außerdem kann ich beim besten Willen die beiden 3300pF-Cs 506 und 516 nirgends finden. Waren auf der Platine nie vorgesehen. Auch das Poti W 510 fehlt. Ich nehme an, dass Elac permanent geändert hat...aber irgendetwas liegt schlicht noch im Argen und es wäre schön, wenn man das hin bekäme, denn mein Sherwood hat nur einen Phonoeingang und ich will den Elac als Mono-Dreher nutzen. lg Martin |
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Hörbert
Inventar |
#20 erstellt: 19. Mrz 2013, 16:40 | |||||
Hallo! Die ursprünglichen direkten Ersattypen für den OC-75 waren wohl AC-173 und AC-192 einen OC-306 hingegen habe ich nicht in meinen Vergleichslisten. Vermutlich dürfte auch die Beschaltung des Transistors gegenüber dem ursprünglich verbauten geändert sein. MFG Günther |
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termman
Inventar |
#21 erstellt: 19. Mrz 2013, 16:54 | |||||
Ich kenn weder den Pre noch mich mit Germanium-Typen aus - aber die Klangbeschreibung erinnert mich an früher... Sach ma, Du hast nich versehentlich ein Piezo/Kristall/Keramik-System dringelassen? Ist es dieses Exemplar? Weil da sind (auch) die 306/3 drauf, ohne dass die Lötpunkte nach früherer Reparatur/Austausch aussehn. |
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Bastelwut
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 19. Mrz 2013, 18:20 | |||||
Exaktemeng! Werde einfach mal einen Schaltplan des IST-Zustandes herstellen und vergleichen. Die Frage nach dem System übersehe ich jetzt mal gnädig! [Beitrag von Bastelwut am 19. Mrz 2013, 18:21 bearbeitet] |
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termman
Inventar |
#23 erstellt: 19. Mrz 2013, 20:16 | |||||
Die Lötpunkte sehn aber auf den Fotos verdammt original aus. Mess/tausch doch mal die zwei blauen Elkos (mitten in der Schaltung) - hab da so ein Gefühl... *daumendrück* |
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Bastelwut
Hat sich gelöscht |
#24 erstellt: 19. Mrz 2013, 21:41 | |||||
Kondis sind bereits alle getauscht...für dieNetzteilelkos habe ich statt 100uF 220er genommen, weil sie da waren. Denke, das dürfte nix ausmachen. Ich denke aber auch, dass die blauen Schuld waren, dass der eine Kanal nicht ging. Die 50uF habe ich noch nicht getauscht, fällt mir ein...muss ich morgen noch besorgen. Nochmal zur Klangbeschreibung....ich hatte schon diverseste Germanium-Amps..hier klingt es schlicht falsch. Meine Frau hat auch sofort das Gesicht verzogen |
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termman
Inventar |
#25 erstellt: 19. Mrz 2013, 22:11 | |||||
Hast Du nen Schaltplan vorliegen? Kuck Dir die markierte Stelle mal genauer an - ich will mich nicht festlegen, dass da ein Stück Leiterbahn fehlt, aber die Kanten sehn ausgefranst aus. Edit: Foto vergessen. [Beitrag von termman am 19. Mrz 2013, 22:14 bearbeitet] |
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Bastelwut
Hat sich gelöscht |
#26 erstellt: 19. Mrz 2013, 23:55 | |||||
Hast die offizielle Erlaubnis extrem stolz auf dich sein zu dürfen Edit: Hab jetzt zwei Platten gehört (Sunny Rollins - Way Out West und Kari Bremnes -Reise) und muss sagen, dass man sich das Ganze jetzt durchaus anhören kann, aber die Höhen immer noch zu viel sind. Jetzt lese ich hier, dass die Platine in Schen Höhenentzerrung auf den STS-220 optimiert ist und andere Systeme über R6 angepsst werden können....kennt sich damit jemand aus? Natürlich würde ich es lieben, ein STS-220 zu verbauen...aber woher nehmen [Beitrag von Bastelwut am 20. Mrz 2013, 01:24 bearbeitet] |
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termman
Inventar |
#27 erstellt: 20. Mrz 2013, 07:41 | |||||
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Bartman69_2
Neuling |
#28 erstellt: 10. Mai 2020, 09:16 | |||||
Hallo, ich wende mich hier einmal an die Experten. Ich habe den Telefunken 210 (PE34), mit dem Telefunken TV206. Nach Anschaffung knisterte und knackte das TV206 sehr. Ich habe deshalb zunächst alle ELKOS gegen neue getauscht und das SGibbi Tuning durchgeführt (Heizwiderstand auf 220V Variante umgelötet und an 240V direkt angeschlossen, und die beiden Widerstände am Ausgang ausgeknipst). Dax Gerät funktioniert wunderbar nur höre ich über meine Anlage (zwei Satelliten+ SUB) ein deutliches 50 Hz brummen. Mit dem lauten Shure M44 ist es nicht mehr ganz so störend aber bei hoch gefahrenem Tonabnehmer (kein Plattenkontakt) deutlich zu hören. Ich habe schon den Plattenmotor abgeklemmt, um zu erkennen ob es vom Motor oder VV kommt. Leider kommt es vom VV. Das Brummen setzt 2-3 Sekunden nach einschalten des VV ein und ist mit eingebautem Tonabnehmer deutlich besser (leiser) als ohne Tonabnehmer, aber immer noch deutlich zu hören. Um das Brummen zu entfernen, habe ich auch schon probiert, die Netzteildiode durch eine neue zu ersetzen, leider ohne Erfolg. Lassen sich die 3 ELKOS im Netzteil noch gegen andere Größen tauschen, um das 50Hz Brummen zu minimieren? WIe sind Eure Erfahrungen mit dem 50Hz Brummen bei diesem VV: Viele Grüße Lars |
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