Neuen alten Platttenspieler oder alten alten behalten?

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hörsturz1958
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Mrz 2016, 09:02
Liebe Foristen,
Nun habe auch ich mich angemeldet, nachdem ich seit Wochen hier mitlese.
Vor 3 Monaten habe ich wieder nach über 25 Jahren "Abstinenz" meine Liebe zu Musik und "gepflegtem" Hören wiederentdeckt.
Der alte Plattenspieler kam vom Boden. Neuer Riemen drauf und fertig. An meinen noch konservierten Yamaha A-700 Verstärker drangehängt, der ja wenigstens noch einen Phonoeingang hat Das ganze dann an den aktuellen Verstärker, der natürlich keinen Phonoeingang mehr hat und ab ging's.
Eine echte Zeitreise. Ich bin begeistert. Hatte ich vollkommen vergessen, wie Schallplatten klingen.

Nun zu meinem Luxusproblem:
Nach allem was ich gelesen habe, ist mein Yamaha P-220 ein absolutes Einsteigermodell, hatte ein schönes MC-9 verbaut, was leider nach der 3. Platte in die Grütze ging (Nadel abgebrochen). Gleichzeitig war ich aber mit meinem Einsteigermodell immer zufrieden. Ist ja praktisch immer so, wenn man keinen Vergleich an der eigenen Anlage hat.
Habe mir erst mal einen neuen Tonabnehmer (Vinylmaster Red) gekauft, nachdem phonophono mir sagte, dass da beim MC-9 nix mehr zu machen ist.
Und ich höre - und es macht Spaß. Nach meinem Gefühl alles schick. Trotzdem juckt es mich, ob nicht doch noch mehr rauszuholen ist.
Ich habe jetzt in der Bucht einen P-520 für 49 Euronen ersteigert, von dem ich eigentlich nur das System, das ich nach den Bildern für ein MC-9 halte (der Verkäufer war nicht in der Lage herauszufinden, welches System dran ist) haben will. Solltre das Schrott sein habe ich halt 49 € in den Sand gesetzt, oder einen auch nicht soo dollen Spieler für 49€. Somit habe ich dann zwei Systeme zur Verfügung.

Was ich von euch wissen möchte, ob Ihr meint, dass es sinnvoll (gibt's das in dem Zusammenhang überhaupt? Meine Frau sagt klar "Nein") ist, sich nach einem anderen Spieler umzuschauen, was ich seit einer Woche intensiv mache, aber etwas orientierungslos bin.

Mir schwebt Thorens 300er Serie, oder Dual 1249, oder 700er vor, oder doch Yamaha P-700er. Top, oder Flop?
Ich bin entsetzt über den Preisanstieg bei alten Drehern, wenn ich so Forumsbeiträge von vor einigen Jahren lese, was da für Plattenspieler für Preise als o.k. angesehen wurden. Na ja ich trage ja jetzt auch zur Nachfrage bei.

In diesem Sinne, danke schon mal für eure Tips und/oder Meinungen

Hörsturz1958
evilknievel
Inventar
#2 erstellt: 31. Mrz 2016, 09:48
Hallo,

du kannst das MC-9 retippen lassen.
Damit holst du mehr raus als mit einem anderen Plattenspieler, sofern die Plastikanmutung der Yamahadreher dich nicht stört.

Gruß Evil
Albus
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Mrz 2016, 10:21
Tag,

der Verkäufer kann, sollte es sich um ein Yamaha MC-9 handeln, die Bezeichnung auf der Unterseite des Tonabnehmergehäuses ablesen.

Zur Wiederbelebung eines P-220 (Riemen, manuell, Kabelkapazität 100 pF, Gewicht 5,5 kg) mit der Aussicht auf einen P-520 (Direktgetrieben, vollautomatisch, Kabelkapazität 100 pF, Gewicht 6,2 kg) - beide Modelle sind, hergerichtet nach vielen Jahren, für Grundnutzenansprüche allemal bestens tauglich (BDAs in der Library der Vinylengine). Und auch im Zusammenwirken mit den Bedingungen des A-700 passt es im Anspruchsniveau (MM-Bedingungen mit einer Eingangskapazität von 340 pF [Modellvariante G = Germany], MC mit Eingangswiderstand 220 Ohm), auch ein etwaiges MC-9 übersteigt den Rahmen nicht.
Nebenbei, es sollte mit einem Ortofon VM Red im Klangbild etwas hell klingen?

Freundlich
Albus
hörsturz1958
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Mrz 2016, 14:07
Erstmal danke für eure Antworten.

@Albus: Verkäufer sah sich nicht im Stande herauszufinden, welches System verbaut ist, obwohl ich ihm den Tipp gegeben hatte einen kleinen Schminkspiegel unters System zu halten...

Tja - was sind jetzt Grundnutzungsansprüche? Ich höre ca. 50% Klassik (habe aber nur noch runtergerockte Klassikplatten), Rest Rock, Jazz.
Der P-220 ist ja eh mein alter Spieler, BDA ist also vorhanden, neuen Riemen habe ich ja schon "eingebaut"
Und ja, das VMRed klingt tatsächlich etwas hell, insbesondere mit meinen Elac Bs 243.2.
Daher ja auch der Kauf des P-520 mit (hoffentlich) MC-9.
Und den Yamaha-Verstärker benutze ich nur als Phonovorverstärker, der eigentliche Verstärker ist dann ein Cambridge CXA80.

@Evil: Die Jungs bei Phophono haben nur die Augen verdreht, als ich denen mein MC-9 ohne Nadel gezeigt habe und meinten, dass sich Retippen önicht lohnen würde. Dann wurde
es das VMRed.
In Anbetracht der Preise, die für gebrauchte MC-9 in der Bucht aufgerufen werden wäre es, so technisch möglich, vielleicht schon einen Versuch wert gewesen. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich das nicht.

Aber was meint Ihr nun: ist eine deutliche klangliche Verbesserung mit einem von mir eingangs erwähnten Dreher zu erwarten? Systeme hätte ich ja dann schon mal zwei....
Und ja, die Plastikbomber-Anfassqualität ist wirklich so eine Sache. Das Auge hört im Wohnzimmer ja auch mit.

Grüße
Hörsturz1958


[Beitrag von hörsturz1958 am 31. Mrz 2016, 14:15 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 31. Mrz 2016, 15:22
Salute !

Ach was ( O-Ton Loriot ) !

Die Schreipfehlerteufel aussem Bergmannkiez hatten noch ein NOS-VM Red an Lager ? Bestimmt zu Zeiten gekauft, als das System noch einen üblichen Handelspreis von ca. 80 Euro hatte.

Damit die Zeitwert-Qualitätrelation stimmt, würde für einen P-220 auch ein 40-Euro-System ausreichen. Der P-520 stellt in der Yamaha-Familie schon einen Qualitätssprung dar.

Ich werde nie verstehen, wieso man ein MC-9 ( früher: 180,00 DM ) jetzt für mindestens 110,00 Euro retippen lassen sollte.

MfG,
Erik
Albus
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 31. Mrz 2016, 15:31
Tag,
und Tag Erik,

ich auch nicht.
Erik sagt: "Ich werde nie verstehen, wieso man ein MC-9 ( früher: 180,00 DM ) jetzt für mindestens 110,00 Euro retippen lassen sollte."

Unmittelbar geantwortet (bringen die genannten alten Dreher deutliche klangliche Verbesserung?): Nein. Entscheidend ist die kluge Wahl eines Tonabnehmers im Verhältnis zum Tonarm und zum Phono-Schaltkreis - unter der Setzung eines Anspruchsniveaus (Gering, Bescheiden, Mittel, Hoch, Luxus).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Mrz 2016, 15:38 bearbeitet]
hörsturz1958
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 31. Mrz 2016, 19:07

]Die Schreipfehlerteufel aussem Bergmannkiez hatten noch ein NOS-VM Red an Lager ? Bestimmt zu Zeiten gekauft, als das System noch einen üblichen Handelspreis von ca. 80 Euro hatte.

Handy-Mäuseklavier -> Schreippfähler wegen Wortverkennung oder so.

Na, ich hab's da vor ca. 2 Monaten gekauft für den üblichen, aktuellen Marktpreis. Habe auch gesehen, dass das vor einigen Jahren unter 100€ zu haben war


Erik sagt: "Ich werde nie verstehen, wieso man ein MC-9 ( früher: 180,00 DM ) jetzt für mindestens 110,00 Euro retippen lassen sollte."

Kann man ja machen, wenn man unbedingt dies System haben will. Ob das wirtschaftlich ist, steht sicher auf einem ganz anderen Blatt... ja, auch ich habe dafür mal 170 DM bezahlt. Und wieso Leute in der Bucht dafür >200€ bezahlen, ohne zu wissen, wie lange das schon gelaufen ist, kapiere ich auch nicht. Wenn ich schon lese "Highend" Ich meine, dass hatte damal DAMALS ein hervorragendes Preis-Leistungsverhätnis. Bloß heute ist die Leistung, weil gebraucht, schlechter und der Preis astronomisch.
Aber wenn ich das möglicherweise an dem ersteigerten P-520 für 49€ finde, ist das ja o.k..


Unmittelbar geantwortet (bringen die genannten alten Dreher deutliche klangliche Verbesserung?): Nein. Entscheidend ist die kluge Wahl eines Tonabnehmers im Verhältnis zum Tonarm und zum Phono-Schaltkreis - unter der Setzung eines Anspruchsniveaus (Gering, Bescheiden, Mittel, Hoch, Luxus).

Ich würde mein Anspruchsniveau als mittel bis hoch bezeichnen. Trotz fortgeschrittenen Alters und als ehemaliger aktiver Hobbymusiker höre ich noch deutlich besser als viele Altergenossen.
Nachdem ich nun gefühlt tausend threads hier zu ähnlichen Themen ("Was für einen Plattenspieler soll ich kaufen" etc. pp.) gelesen habe überrascht mich deine Antwort nicht wirklich.
Frage ist nur was kann ich noch aus den Spielern rauskitzeln, bevor Ende ist und ich doch einen anderen "brauche".
Was wäre denn eine kluge Wahl hinsichtlich des Tonabnehmers. Der Tonarm ist wohl ein leichter, das VMRed hat eine Compliance von 20µ, sollte nach meinem rudimentären Verständnis also "passen".
Das Problem ist ja die nicht vorhandene Vergleichbarkeit - bis ich den P-520 in Händen halte. Wobei ich zwischen den beiden Spielern jetzt keine bahnbrechenden Unterschiede erwarte. Eigentlich kaum welche...
Was mich bei der ganzen Serie wirklich nervt sind dies Plastikschachteln in denen die verbaut sind. Vielleicht auch nur ein Luxusproblem? Oder bringt ein Subchassis klanglich wirklich was?
Wenn ich mit dem Finger das (Plastik-)Chassis beklopfe kann ich das schön in den Lautsprechern hören...
Na ja, lässt man dann eben.
Das blöde ist, dass ich hier rausfliege, wenn ich jetzt alle zwei Wochen einen neuen Plattenspieler kaufe und den davor gekauften wieder verkaufe - oder schlimmer: behalte.
Zumal dann mittelfristig noch ein Phonovorverstärker ansteht - aber darüber reden wir jetzt nicht
Also euer/dein Fazit ist: anderes System probieren und gucken bevor ein neuer Dreher ins Haus kommt?
Was würdet Ihr empfehlen für Rock-Jazz-Klassik - also eigentlich allround für einen leichten Tonarm (wohl 11g).
Danke,
Hörsturz 1958
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 31. Mrz 2016, 19:29
Hallo,

ich würde erstmal abwarten bis der andere Dreher ankommt.
Dann kannst du das VM Red im Vergleich zum dort verbauten "was auch immer" hören und bekommst zumindest einen Eindruck.
Wenn du dann noch die Systeme an den Drehern tauscht, wirst du wahrscheinlich feststellen, daß der Plattenspieler kaum Einfluß auf den Klang hat.

Das VM Red kann man mit einer Silver Nadel aufrüsten, aber wenn es dir tendenziell zu hell erscheint, müßte man eventuell doch bei einem anderen Hersteller suchen.

Gruß Evil
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 31. Mrz 2016, 21:18
Nabend !

@ Hörsturz:

Der berüchtigte Klopftest zeigt immer eindeutig, daß es bei derartigen Konstruktionen wie den einfacheren Yamaha's klanglich nicht viel zu erwarten ist, auch wenn ein ordentliches System montiert wurde. Die Gesamtkonstruktion setzt Grenzen. Auch die Tonarmkonstruktionen sind für mich nicht der Hit und besonders erwähnenswert. Lediglich die Möglichkeit der Tonarmhöhenverstellung bei den 7xx-Modellen könnte erwähnt werden. Nur vergessen einige Anbieter grundsätzlich oder nach dem letzten Putzen, den Hebel neben der Basis sinnvollerweise auf LOCK zu stellen.

Klaro könntest Du die Hohlräume der Yamaha's mit irgendeinen Werkstoff ausfüllen und die Zarge außen mit einem Material nach Belieben beschichten.

Nur nicht totpimpen.

Schau doch erstmal , was mit dem 520er los ist.

MfG,
Erik
hörsturz1958
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Apr 2016, 18:18
Erik meinte:

Schau doch erstmal , was mit dem 520er los ist.


... Und genau so machen wir das. Ich werde den Spieler erst in ein paar Wochen bei mir zu Hause habe, da ein Freund ihn für mich im entfernten Hamburg abgeholt hat. Aber ein MC-9 ist dran. Schaun wir mal.

Zum Qualitätsunterschied zwischen den Spielern: ich fürchte überhaupt keiner.
Ich fürchte, dass der einzige Unterschied Halbautomat zu Vollautomat ist, Tonarm und Zarge sehen äußerlich absolut identisch aus.
Und tatsächliche finde ich dies Plaste-und-Elaste Äußere grauenhaft.
War auch mit ein Grund für meine Eingangsfrage, ob ein neuer alter Dreher mich weiterbringen könnte. Optisch und designmäßig sicher. Ist halt eine Frage von Kosten-Nutzen-Relation. Soll halt alles zusammen passen. Da stach mir die 300er Serie von Thorens insbesondere ins Auge.

Aber ich befolge erst mal Eriks Rat und melde mich mit Resultaten, wenn ich die Plattenspieler und Systeme gegeneinander habe antreten lassen. Also in einigen Wochen.

Erstmal danke für eure Tips und Meinungen.

Hörsturz1958
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