Trotz symetrischer Verkabelung (XLR) noch Störungen.

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BassDruck
Inventar
#1 erstellt: 06. Jan 2023, 23:58
Hallo,

vorweg meine Technik:

Plattenspieler: Technics SL-1210 Mk2
Tonabnehmer: audio technica AT33PTG/II
PhonoPre Amp: Pro-Ject Phono Box DS3 B
Verstärker: Cambridge Audio EVO 150


Habe jetzt den Technics mit Sommer Cable SC-Albedo MKII und Neutrik NC3 MX-CC auf symetrische Verkabelung (XLR) umgebaut.
Grund für den Umbau waren Störungen von meiner Fritzbox die in den Phonostrang einstreuen, sowohl beim Project auch als bei einem Vanguard PhonoPre.
Allerdings bestehen die Störungen immer noch, jedoch frage ich mich wie das sein kann ?

Angeschlossen ist es nach diesem Schema: https://www.aqvox.de/download/AQVOX-phonocable-connection.pdf

Fehleranalyse:

Verstärker an, Preamp nicht angeschlossen = Keine Störung
Verstärker an, Preamp angeschlossen aber ausgeschaltet = Keine Störung
Verstärker an, Preamp angeschlossen und eingeschaltet aber kein TA angeschlossen = Keine Störung
Verstärker an, Preamp angeschlossen und eingeschaltet, TA angeschlossen = Störung
Verstärker an, Preamp angeschlossen und eingeschaltet, TA angeschlossen aber Headshell entfernt = Störung

Komischerweiße ist die Störung immer auf dem rechten Kanal auch wenn ich XLR des Technics tausche.
Die Störung wandert erst mit wenn ich die Kabel die zum Verstärker gehen tausche.

Ob GND angeschlossen oder nicht macht wenig unterschied, eher die Lage der Kabel machen einen unterschied wie stark dass es stört.
Aber bei einer rein symetrischen Verbindung kann das doch nicht sein, falls was ins Kabel einstreuen sollte sollte das doch spätesten im PhonoPre über den Differenzverstärker rausgefiltert werden ?

Hier ein Soundfile der Störung: https://www.file-upl...rache001_sd.m4a.html

Gruß BassDruck
hpkreipe
Inventar
#2 erstellt: 07. Jan 2023, 00:24
Was streut denn von der Fritzbox ein? Netzteil oder WLAN, wenn WLAN, welches Frequenzband?

Best Case Netzteil, dann das einfach austauschen. WLAN, dann hilft ein Umstellen der Box oder evtl. eine Reduktion der Sendeleistung.

Schau einmal was da auf der Seite der Fritzbox möglich ist - immer in der Annahme, dass Fritzbox aus meint keine Störung.
akem
Inventar
#3 erstellt: 07. Jan 2023, 13:59
Wenn ein Kanal "sauber" ist und der andere brummt, dann drängt sich mir der Verdacht auf, daß Du beim Löten irgendwas falsch gemacht hast oder sonst ein Kontaktproblem besteht.
- Prüfe nochmal alle Lötstellen, ob da vielleicht eine sog. kalte Lötstelle dabei ist. Kalte Lötstellen erkennt man an einer nicht glatten und / oder nicht glänzenden Oberfläche.
- Prüfe mal, ob es nicht irgendeinen unerwünschten Kontakt zwischen dem Schirm des Kabels und einem der beiden Innenleiter gibt. Kann man bei abgenommenem Headshell leicht per Multimeter prüfen (Widerstand zwischen Pin 1 und 2 bzw. 3 am XLR-Stecker).

Prüfe auch mal den SME-Anschluß im Tonarm. Ruhig mal die Kontakte mit einem Wattestäbchen in Alkohol reinigen. Dabei aufpassen, daß die Pins schön gerade federn und nicht verkanten (Wattestäbchen nicht auf und ab bewegen sondern gerade ansetzen und drehen). Die Gegenstücke am Headshell bei der Gelegenheit auch gleich mit reinigen...

Gruß
Andreas
Black_Cat_85
Inventar
#4 erstellt: 07. Jan 2023, 14:05
Sind die Kabel zwischen PP und Amp i.O.?
Liegt hier eventuell ein Defekt/kalte Lötstelle im Schirmanschluß?
Der letzte Hinweis könnte auf einen Fehler in diesem Bereich hindeuten.

Tausch diese Kabel bitte mal gegen einen anderen Kabelsatz aus.

VG
BC
BassDruck
Inventar
#5 erstellt: 07. Jan 2023, 15:16
Hi,

@akem sehr gute tipps das wäre auch meine nächste herrangehensweiße gewesen.


Black_Cat_85 (Beitrag #4) schrieb:
Sind die Kabel zwischen PP und Amp i.O.?
Liegt hier eventuell ein Defekt/kalte Lötstelle im Schirmanschluß?
Der letzte Hinweis könnte auf einen Fehler in diesem Bereich hindeuten.

Tausch diese Kabel bitte mal gegen einen anderen Kabelsatz aus.

VG
BC


Das es zwischen AMP und PhonoPre liegt kann ich so gut wie ausschließen.
Wie gesagt der Fehler wandert und wenn ich die Verstärkung des Eingangssignals am Phonopre ändere, ändert sich auch die Lautstärke der Störung.

Gruß BassDruck
BassDruck
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2023, 21:12
Hi zusammen,

habe nun den die Anschlüsse alle gegen alle von Headshell zu den XLR durchgemessen, es ist alles so wie es sein soll.

Einzig was mir noch einfallen würde wäre am Plattenspieler den Pin 1 mit dem GND zu verbinden. Der ist bisher nur einseitig am Stecker verlötet und am Plattenspieler habe ich ihn mit Schrumpfschlauch isoliert.

So wie es auch in der pdf von Aqvox steht.


Ich bin ratlos mit dieser elendigen EMV ???


Viele Grüße
BassDruck
Inventar
#7 erstellt: 09. Jan 2023, 21:52
Weiteres Vorgehen da ich Potentialverschleppung vom Kabelanschluss im Verdacht hatte, da TV (via HDMI mit EVO verbunden) und Fritzbox Cable (via Ethernet) mit Kabelanschluss verbunden.

Habe jetzt meine Hauptanlage von dem Preamp entfernt und einen seperaten Verstärker angeschlossen.
Ergebnis: Brummen ist ebenfalls vorhanden, also meine Theorie von oben auch nicht bestätigt.

Man erinnere sich: Der Preamp brummt nicht wenn kein XLR-Kabel am Eingang angeschlossen ist.
Jetzt bin ich ganz simpel und einfach mal auf die Idee gekommen ein ganz normales XLR Kabel (Mikrofonkabel) anzuschließen und das andere Ende frei zu lassen und siehe da, es brummt ebenfalls.
Und je nach Lage des Kabels mal mehr mal weniger, wirkt also als Antenne.

Hat jetzt der Preamp einen Schuss ab ? Vorallem da der rechte Kanal wesentlich empfindlicher auf die Störungen ist als der linke ?


Viele Grüße
Mömpf
Gesperrt
#8 erstellt: 10. Jan 2023, 03:24
Gibt es für Dich bezahlbares, doppelt (!) geschirmtes Audiokabel für XLR, welches Du mal ausprobieren oder gleich selbst konfektionieren könntest ?
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 10. Jan 2023, 10:04
Hallo,

wann herrscht denn "Stille"? Bei abgeschalteten WLAN?
Bei ausgestöpseltem Netzteil der Fritzbox?

Peter
HiFi_Addicted
Inventar
#10 erstellt: 11. Jan 2023, 03:28
Zufälligerweise ein Erdschluss am Tonabnehmer? Mein AT VM740 hatte einen kleinen Bügel zwischen Abschirmung und rechter Masse. Störungen sind am Sony PS-X555ES + Project Phonobox RS erst mit dem entfernen von dem Ding verschwunden.
BassDruck
Inventar
#11 erstellt: 12. Jan 2023, 18:21

Mömpf (Beitrag #8) schrieb:
Gibt es für Dich bezahlbares, doppelt (!) geschirmtes Audiokabel für XLR, welches Du mal ausprobieren oder gleich selbst konfektionieren könntest ?


Also das Sommer Cable ist eigentlich schon ein extrem gutes Kabel, an der Schirmung kann es denk ich nicht liegen, schon allein aufgrund der symetrie.


8erberg (Beitrag #9) schrieb:
Hallo,

wann herrscht denn "Stille"? Bei abgeschalteten WLAN?
Bei ausgestöpseltem Netzteil der Fritzbox?

Peter


Ne einfach nur wenn ich hinten den Stecker der zum Netzteil führt raus stecke, aber an der Fritzbox möchte ich eigentlich nichts ändern. Aufgrund des symetrischen Anschlusses darf da nichts einstreuen.
Außerdem ist das auch ein 100 HZ brumm (doppelte von 50 Hz), es muss hier ein Masseproblem geben.


HiFi_Addicted (Beitrag #10) schrieb:
Zufälligerweise ein Erdschluss am Tonabnehmer? Mein AT VM740 hatte einen kleinen Bügel zwischen Abschirmung und rechter Masse. Störungen sind am Sony PS-X555ES + Project Phonobox RS erst mit dem entfernen von dem Ding verschwunden.


Servus HiFi_Addicted cool dass du auch noch hier aktiv bist nach all den Jahren.
Dein Fall kann auch nicht sein, da das Brummen auch ohne Headshell auftritt bzw sogar ohne Plattenspieler angeschlossen nur mit offenen Kabel.

Gruß BassDruck
Passat
Inventar
#12 erstellt: 12. Jan 2023, 18:26

8erberg (Beitrag #9) schrieb:
Aufgrund des symetrischen Anschlusses darf da nichts einstreuen.


Das stimmt nur bedingt.
Eine symmetrische Verkabelung hilft nur gegen Gleichtaktstörungen, aber nicht gegen andere Störungen!

Grüße
Roman
BassDruck
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2023, 01:36

Passat (Beitrag #12) schrieb:

8erberg (Beitrag #9) schrieb:
Aufgrund des symetrischen Anschlusses darf da nichts einstreuen.


Das stimmt nur bedingt.
Eine symmetrische Verkabelung hilft nur gegen Gleichtaktstörungen, aber nicht gegen andere Störungen!

Grüße
Roman


Sag ich ja, da es ein zyklisches 100 Hz Brummen ist vermute ich ein Masseproblem. Verdächtige sehr das Fritzbox Netzteil und der einseitig aufgelegte Schirm des XLR (auf Gehäusemasse der Phonopre) wirkt dann als Antenne.

Nur dachte ich eben dass die Netzteile der Phono Pre's vollständig galavanisch getrennt sind zum AC-Netz.
Oder es koppelt allein schon durch die örtliche nähe was von der primär Seite auf die sekundär Seite des Netzteils.

Mittlerweile bin ich fast schon der Meinung dass diese Akku gepufferten Netzteile für Phono Pre's nicht nur Voodoo sind sondern wirklich was nützen
einstein-2
Inventar
#14 erstellt: 13. Jan 2023, 09:50
Hallo
Mit was hast du diese 100Hz gemessen? 50Hz könnte ich mir noch vorstellen, aber 100Hz?
EMT948
Stammgast
#15 erstellt: 13. Jan 2023, 17:32
Prinzipiell brummt es immer mit der doppelten Störfrequenz

50Hz streut ein --> 100Hz brummt


Viele Grüße,
Carsten
EMT948
Stammgast
#16 erstellt: 13. Jan 2023, 17:40
Bildschirm­foto 2023-01-13 um 15.35.45

Hier kann man sehen dass eine eingestreute (induzierte) Spannung (blau) über die Eingangsimpedanz einen Strom (rot) hervorruft. Die abgegebene Leistung ( +*+=+, -*-=+ und 0*0=0 ) hat dann die doppelte Frequenz und ist im Idealfall ohne Phasenverschiebung ausschließlich positiv.
Wenn wir zB an einer Trafostation o.ä. vorbeigehen, hören wir 100Hz

Viele Grüße,
Carsten





Edith wg. Rechtschreibfehler


[Beitrag von EMT948 am 13. Jan 2023, 17:50 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#17 erstellt: 14. Jan 2023, 09:48
Hallo
Das müsste ja dann auch heißen, dass wenn ich ein Testsignal von 50 Hz auf meine Stereoanlage gebe, dass dann die Lautsprecher mit 100Hz brummen.
EMT948
Stammgast
#18 erstellt: 14. Jan 2023, 14:20
Ist nur bei eingekoppelten Signalen (el. oder magn.)
Ich suche nochmal in meinen Büchern (Küpfmüller und Peier-EMV) und melde mich

Beste Grüße,
Carsten
EMT948
Stammgast
#19 erstellt: 14. Jan 2023, 15:20
Hallo einstein,

also es ist mit wieder eingefallen:
Die Frequenzverdopplung findet nur bei eingestreuten Signalen statt, weil hier Leistung vom Störer (Störquelle) auf ggf. umliegende Geräte (Störsenke) übergeht. Beim Erzeugen der Störleistung (und der induktiven oder kapazitiven Weitergabe) wird also die Frequenz verdoppelt und nicht bei eingeprägten Signalen, wie zB. von Vorverstärkern, Tonabnehmern und anderem. Hier fließt zwar ebenfalls ein Strom aber prinzipiell handelt es sich um ein spannungsverstärkendes System und somit findet - wie Du richtig gesagt hast - keine Frequenzverdopplung statt.

Liebe Grüße,
Carsten
akem
Inventar
#20 erstellt: 14. Jan 2023, 15:49

BassDruck (Beitrag #7) schrieb:
Man erinnere sich: Der Preamp brummt nicht wenn kein XLR-Kabel am Eingang angeschlossen ist.
Jetzt bin ich ganz simpel und einfach mal auf die Idee gekommen ein ganz normales XLR Kabel (Mikrofonkabel) anzuschließen und das andere Ende frei zu lassen und siehe da, es brummt ebenfalls.
Und je nach Lage des Kabels mal mehr mal weniger, wirkt also als Antenne.

Hat jetzt der Preamp einen Schuss ab ? Vorallem da der rechte Kanal wesentlich empfindlicher auf die Störungen ist als der linke ?

Sieht fast so aus, als hätte der Preamp nen Schuß.
Hast Du vielleicht die Möglichkeit, ihn mal an einer anderen Anlage in einem anderen Gebäuse zu testen? Also nur den Preamp an den Verstärker anschließen und an den Eingang wie beschrieben ein XLR-Kabel anzuschließen?
Ein Indiz ist ja auch, daß beide Eingänge unterschiedlich empfindlich reagieren. Das darf eigentlich nicht sein, ich kann mir da nur einen Fehler auf der Platine vorstellen (defektes Bauteil, kalte Lötstelle, Haarriss der Platine und damit einer Leiterbahn...)

Gruß
Andreas
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