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Warum noch immer analog?

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Holger
Inventar
#101 erstellt: 17. Jul 2003, 22:53
Und zum Verbrennen bitte nur Volksmusik- oder Italo-Disco-Scheiben nehmen !!!
Interpol
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 18. Jul 2003, 05:43
man hat seine CD sammlung eh auf festplatte (mp3) und auf diversen CD-Rs. Bald wird auf DVD umkopiert. danach kommt wieder was neues.

alle paar jahre wird die mp3 sammlung auf ein neues medium kopiert. vielleicht muss man bald nicht mehr komprimieren, sondern kann direkt wav-files brennen, weil genug speicherplatz vorhanden ist.

somit ist es mir egal, ob meine original CDs verotten. ich habe genuegend frische backups.

mfg
Bruno
Stammgast
#103 erstellt: 18. Jul 2003, 07:23
Moin Interpol,

is ja schön & nett, aber DAS ist halt nicht jedermanns Sache - bin "Jäger und Sammler" und würde mit einer Platte voll MP3 nicht glücklich werden ! Schon (gebrannte) CDs nerven mich, kaufe ca. 2 LPs die Woche, aber nur 2 CDs im Jahr - so muss das sein (für mich zumindest) ;-) !

Grüsse
Bruno
cr
Inventar
#104 erstellt: 18. Jul 2003, 07:28
Ich kann meine nicht auf Festplatte backupen, da würde ich über 1000 GB brauchen (komprimiert, was aber nicht in Frage kommt, auch noch 100-200 GB)
Interpol
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 18. Jul 2003, 07:44

Ich kann meine nicht auf Festplatte backupen, da würde ich über 1000 GB brauchen (komprimiert, was aber nicht in Frage kommt, auch noch 100-200 GB)


120GB platten kosten derzeit 99 euro. 2 stueck davon und man hat alles gesichert - zum schnaeppchenpreis.

oder alles auf 45 DVDs brennen. ist auch nicht teuer.

waere es dir lieber, deine komplette sammlung zu verlieren (z.b. durch wohnungsbrand), nur weil du ein psychisches problem mit komprimierung hast?

ich habe kopien bei freunden liegen. sicher ist sicher.

unkomprimeirt wuerdest du 10 festplatten brauchen. 990 euro. ist auch noch bezahlbar.

mfg


[Beitrag von Interpol am 18. Jul 2003, 07:46 bearbeitet]
burki
Hat sich gelöscht
#106 erstellt: 18. Jul 2003, 07:53
Hi cr,

Du koenntest ja auch verlustfrei z.B. mit MPC komprimieren (diese Files kannst Du ja auch direkt z.B. in WinAmp abspielen) ...

Ich stehe aber trotzdem auf "harte Ware", denn ich liebe Covers, Booklets (ok, da wird z.T. ja auch deftig eingespart).
LPs dienen bei mir zudem (CDs sind da leider nicht so perfekt geeignet) zur Verbesserung der Raumakustik ...


Gruss
Burhkardt
cr
Inventar
#107 erstellt: 18. Jul 2003, 07:56
Aber es ist viel Arbeit - zumindest nachträglich, da müßte ich einen Werkstudenten anheuern . Wenn man es jeweils beim Kauf macht, gehts. Nur, an die Sicherheit der Festplatte glaube ich auch nicht. Ich habe in der Firma schon genug Breakdowns gesehen. Und wie lange halten DVDRs wirklich (sind noch weit problematischer als CDRs)?
Bruno
Stammgast
#108 erstellt: 18. Jul 2003, 08:11
Bei Festplatten (sofern in Benutzung) ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nicht mehr gehen. Wenn Du Glück hast, erlebst Du das Ende (D)einer Platte nie, wenn Du Pech hast morgen...

Weiss allerdings nicht wie es sich verhält wenn man die Platte z.B. einlagert und nur bei Bedarf wieder rausholt (was imho auch ein Quatsch ist).

MFG
Bruno
aberlouer
Inventar
#109 erstellt: 18. Jul 2003, 08:22
<--is ja schön & nett, aber DAS ist halt nicht jedermanns Sache - bin "Jäger und Sammler" und würde mit einer Platte voll MP3 nicht glücklich werden ! Schon (gebrannte) CDs nerven mich, kaufe ca. 2 LPs die Woche, aber nur 2 CDs im Jahr - so muss das sein (für mich zumindest) ;-) ! -->

Hallo Bruno,
bei mir ist es fast genauso, allerdings kauft nur meine Frau CDs für sich und die Kinder.

Ein Freund von mir hat alle seine Musik als mp3 Dateien auf die Festplatte von seinem Server im Keller abgelegt. Zugegriffen wird mittels Notebook und Wlan. Die Atmosphäre beim hören von Musik ist so ähnlich wie im Projektmeeting.
Ich denke mal, ob man Analog oder Digital bevorzugt ist abhängig von einer bestimmten Weltsicht. Es hat nichts damit zu tun, ob das Eine besser klingt als das Andere.
Es gibt halt Leute, die total technikfixiert und immer die neueste Technik haben müssen.
Die behaupten dann auch, daß die Digitaltechnik bequemer ist als die analoge. Wenn ich mir aber den Aufwand angucke, der betrieben wird um CDs zu brennen, als mp3 zu komprimieren, für Mediaplayer auf Festplatten zu organisieren und dann wieder auf DVD zu brennen, kann ich dem nicht so richtig folgen. In der Zeit habe ich schon ein paar dutzend Scheiben gewaschen und höre mir Musik in einer tollen Qualität an.


[Beitrag von aberlouer am 18. Jul 2003, 08:26 bearbeitet]
cr
Inventar
#110 erstellt: 18. Jul 2003, 08:36
Das CD-Brennen ist aber kein größerer Aufwand als das Cassetten-Aufnehmen (eher geringer), aber die Musik vom Server nehmen, das muß ich auch nicht haben.
Interpol
Hat sich gelöscht
#111 erstellt: 18. Jul 2003, 10:51
mit digitalen daten umzugehen ist doch ein ungeheurer freizeitgewinn!

eine volle CD ist in 10 minuten gerippt und direkt als mp3 files mit den richtigen titeln und ID3-tag auf festplatte gespeichert (dank CDDB). wenn man will, wird nebenbei noch eine playlist dazu erzeugt.

von diesem zeitpunkt an muss man nie weider den physischen datentraeger anfassen. zigtausend stuecke passen auf eine billige festplatte.

man kann z.b. alles per zufall abspielen lassen und hat dann tagelang musik, ohne dass es sich wiederholt, ohne dass man zum player rennen muss.

einen klanglichen unterschied hoeren vornehmlich hoergeschaedigte mit kopfhoeren. fuer normalhoerende ist das klangerlebnis das selbe wie von CD.

die zeit, die man zum rippen braucht, hat man bald x mal wieder eingefahren.

mit analogen medien ist das viel umstaendlicher.

ich bin vor allem digitalfan, weil ich faul bin. mit weltanschauung hat das nix zu tun.
beste musik qualitaet, verschleissfreie medien, zeitsparendes handling, verlustfreies kopieren: das sind fuer mich genug gruende musik digital zu besitzen.

mfg


[Beitrag von Interpol am 18. Jul 2003, 10:51 bearbeitet]
Kalle_Grabowski
Neuling
#112 erstellt: 18. Jul 2003, 10:59
mit platten angefangen hab ich weil sie billiger sind als cds...
mittlerweile mag ichs lieber, ein paar platten anzuhören als ne cd in den spieler zu legen, ist halt ein anderes "flair".
cr
Inventar
#113 erstellt: 18. Jul 2003, 11:12
Die Leute, die noch mit LPs aufgewachsen sind, verzichten auf dieses Flair meistens gerne
Ich bereue keinen Tag, dass ich meine LPs 1983-85 verkauft habe. Aber ich verstehe natürlich den Reiz der LP, wenn man mit der CD aufgewachsen ist.
Interpol
Hat sich gelöscht
#114 erstellt: 18. Jul 2003, 11:20
genau, cr.

das ist wie mit dem trabbi: fuer die wessis kult, die ossis weinen ihm keine traene nach (vor allem die aelteren nicht, die ihn taeglich fahren mussten, weil es nix anderes gab).

mfg
Bruno
Stammgast
#115 erstellt: 18. Jul 2003, 11:24
Hey nochmal Interpol & alle,

>mit digitalen daten umzugehen ist doch ein ungeheurer
>freizeitgewinn!
Aaaargh !!! Ich sitze Mo - Fr mindestens 8 Std. täglich am PC (Software-Entwickler) und sehe das ÜBERHAUPT NICHT so ! Vielleicht ein Grund für meinen Hang zum analogen Medium LP ;-) !?

>von diesem zeitpunkt an muss man nie weider den physischen
>datentraeger anfassen.
Das find ich z.B. keineswegs erstrebenswert !

>man kann z.b. alles per zufall abspielen lassen
Brauch ich nicht - ich will die Werke so hören wie sie auf den Scheiben sind (auch in der Reihenfolge) !

>beste musik qualitaet, verschleissfreie medien,
Bestreite ich beides (jedenfalls wenn wir von MP3 von Festplatte reden).

>das sind fuer mich genug gruende musik digital
>zu besitzen.
Logisch, Betonung auf "für Dich" - für andere halt nicht, also doch Ansichtssache (von "Weltanschauung würd ich allerdings nicht gleich reden).

MFG
Bruno


[Beitrag von Bruno am 18. Jul 2003, 11:25 bearbeitet]
burki
Hat sich gelöscht
#116 erstellt: 18. Jul 2003, 11:29
Hi,

naja, bin auch mit der LP (und zwar war damals Mono Standard) aufgewachsen) und bin nach einiger Abstinenz durchaus wieder zum Vinyl (nicht primaer aber immer wieder) zurueckgekehrt.

Baue mir zwar gerade auch ein Musik/Video-C/S-System zusammen, aber ausschliesslich soetwas zum Musikhoeren zu benutzen, ist mir unvorstellbar.
Fuer die Grenzgaenger gibt's natuerlich inzwischen vermehrt Produkte (wie z.B. den Shanling CD-T100), die entsprechendes Analogfeeling rueberbringen sollen ...

Gruss
Burkhardt
cr
Inventar
#117 erstellt: 18. Jul 2003, 11:39
Meine Eltern hatten noch etliche Mono-Tiefenschnitt-LPs (Klassik-Platten von Donauland mit 30 und 25 cm Durchmesser aus 1955-58, sowie Schellacks, zB das ganze Mozart-Requiem (DG, 8 Platten). Die Schellacks habe ich natürlich noch (habe sie auch mal auf CDR archiviert).
Nur wenn ich mir vorstelle, für eine Stunde Spielzeit 8 Platten mit je fast einem halben Kilo, dann bin ich froh, dass das vorbei ist. Außerdem hätte ich mir eine Halle anmieten müssen, um das alles zu lagern.
Holger
Inventar
#118 erstellt: 18. Jul 2003, 11:41
Sorry, aber Musik von der Festplatte wäre für mich wie Tiefkühlfraß aus der Mikrowelle.

Dann lieber was Anständiges auf den Grill, den muss man zwar vorher aufbauen und hinterher saubermachen, aber es schmeckt einfach besser.

Aber auch hier gilt wie im richtigen Leben :
Jeder, wie er's verdient !

SCNR

Interpol
Hat sich gelöscht
#119 erstellt: 18. Jul 2003, 11:49
lol, holger, der war gut

ich sehe schon den unterschied: manch einer hat spass an den medien und am einlegen der CD oder am auflegen der platte.
andere (ich z.b.) wollen einfach nur musik hoeren und das mit moeglichst wenig aufwand verbinden.

das sind natuerlich zwei unterschiedliche ansprueche.

natuerlich moechte ich auch manchmal eine ganze bestimmte CD als gesamtkunstwerk intensiv geniessen.
dann setze ich mich hin, klicke auf die entsprechende playlist. die musik startet, ich stelle die gewuenschte lautstaerke ein, regle uebergangsfrequenz und pegel des subs perfekt ein. wenn alles stimmt, starte ich die playlist nochmal ganz von vorn -> augen zu und lauschen.

mfg
Holger
Inventar
#120 erstellt: 18. Jul 2003, 14:27
Genauso isses.

Einfach mal konsumieren muss natürlich auch sein, dafür lege ich mir dann 'ne Zehdeh ein .

Cisco
Ist häufiger hier
#121 erstellt: 18. Jul 2003, 22:14
ne Festplatte voller Musik und die dann per Zufallsgenerator abspielen lassen - nö, da höre ich doch lieber gleich Radio.
51Days
Schaut ab und zu mal vorbei
#122 erstellt: 19. Jul 2003, 10:04
Hallo,

seit mehr als einem Jahrzehnt höre ich schon CDs und Vinyl gleichberechtigt nebeneinander, wobei wegen meiner DJ-Tätigkeit in den letzten sechs Jahren meine Vorliebe beim Vinyl liegt. Es klingt wärmer und authentischer. Nun muss ich allerdings zum Mastering noch was loswerden.

@Edede: Du schriebst, dass es bei einem digitalen Masterband sowieso egal sei, ob nun CD oder Vinyl als Medium verwendet werde, bzw. dass da die CD schon näher am Master läge. Das ist NICHT RICHTIG! Um ein Vinyl-Master anzufertigen, wird ein Mastering-Producer die 'Originalvorlage' so bearbeiten und abmischen, dass es in Vinyl PRESSBAR wird, ohne z.B. bei zu großen Bässen Rillenablenkungen oder Nadelsprünge zu provozieren. Das heißt, dass unabhängig von der Quelle oder Aufnahmeart vor der Pressung eines Vinyl-Masters ein Vinyl-Masterband an analoge Eigenheiten ANGEPASST wird. Auf digitaler Ebene sind viel mehr Frequenzsauereien übrig und es wird ein anderes Master angefertigt. Da analog mit 'gleich' übersetzbar ist, heißt das auch, dass es eher dem Original und der menschlichen 'Wahrnehmung' entspricht als eine CD-Aufnahme. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt. Und es gibt sie noch, die LP-Neuveröffentlichungen (auch von Rock, Pop, Jazz und Klassik). Die Qualität der meisten Vinyl-Pressungen hat keineswegs nachgelassen, sondern sich zugunsten des exotischen, kleiner gewordenen Fankreises sogar im Allgemeinen verbessert. Ich vermisse es jedoch, dass man sehr viele Sachen gar nicht mehr neu auf Vinyl bekommt.

Letztendlich ist es 'Geschmäcklerei' und sicher auch Liebhaberei, Analog-Fan und -Hörer zu sein, dennoch eine gut begründete. Soll jeder nach seiner Facon glücklich werden

Gruß
Rainer Petersen
aka
51Days
Interpol
Hat sich gelöscht
#123 erstellt: 19. Jul 2003, 13:20

Da analog mit 'gleich' übersetzbar ist, heißt das auch, dass es eher dem Original und der menschlichen 'Wahrnehmung' entspricht als eine CD-Aufnahme. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.


ich denke schon, dass du dich verstaendlich ausgedrueckt hast. ich verstehe aus deinen ausfuehrungen, dass du wenig ahnung von digitaltechnik hast.

ist nicht schlimm, niemand kann auf allen gebieten fachmann sein

mfg
Holger
Inventar
#124 erstellt: 19. Jul 2003, 14:56
Nö, muss man nicht.

Hauptsache, man hört gut.

Was er mit dieser Aussage bewiesen hat.

UweM
Moderator
#125 erstellt: 20. Jul 2003, 12:51
>>Um ein Vinyl-Master anzufertigen, wird ein Mastering-Producer die 'Originalvorlage' so bearbeiten und abmischen, dass es in Vinyl PRESSBAR wird, ohne z.B. bei zu großen Bässen Rillenablenkungen oder Nadelsprünge zu provozieren. Das heißt, dass unabhängig von der Quelle oder Aufnahmeart vor der Pressung eines Vinyl-Masters ein Vinyl-Masterband an analoge Eigenheiten ANGEPASST wird.<<

Obwohl das analoge Master deiner Ansicht nach stärker verändern werden muss um Limitierungen des Tonträgers auszuglieichen, soll das Endresultat, dam Originalmaster besser entsprechen?
Hmmm...!

>>Auf digitaler Ebene sind viel mehr Frequenzsauereien übrig<<

Bitte um Definition von "Frequenzsauereien"

>>Da analog mit 'gleich' übersetzbar ist, heißt das auch, dass es eher dem Original und der menschlichen 'Wahrnehmung' entspricht als eine CD-Aufnahme.<<

Interessant, mein Radiowecker arbeitet auch analog, vielleicht sollte ich gleich einen Vergleichstest mit meinem CD-Player machen. Interessante Argumentation.

<<Letztendlich ist es 'Geschmäcklerei' und sicher auch Liebhaberei, Analog-Fan und -Hörer zu sein, dennoch eine gut begründete. Soll jeder nach seiner Facon glücklich werden.<<

Das mit dem Geschmack und der Liebhaberei kann ich nachvollziehen. Was daran gut begründet sein soll, habe ich zumindest aus deinem Beitrag nicht rauslesen können.

Gruß
Uwe
Andreas_B
Neuling
#126 erstellt: 20. Jul 2003, 22:02
Hallo,
bin hier eher zufällig reingeraten und bei dieser lustigen Debatte hängen geblieben. Bei einigen hab ich zwar den Eindruck, sie sind eher Technikfetischisten als Musikliebhaber, aber was solls.

Ich versteh allerdings nicht ganz, was an LPs so umständlich sein soll. Platte aus der Hülle, auf den Plattenteller, Tonarm rüber - eine Sache von Sekunden.

Will mich aber auch mit Höreindrücken beteiligen:
Hab mir gerade einige der neu gemasterten James-Bond-CDs gekauft (wegen der Bonusstücke und Booklets, waren billig) und kurz mit meinen Schallplatten verglichen.
Die "Dr. No"-CD klingt vielleicht etwas besser als die 40 Jahre alte US-Original-LP, die "Lazenby"-CD klar schlechter als eine deutsche Original- und eine US-Pressung (über 30 Jahre alt).
Jetzt fragt nicht, was besser und schlechter heisst - ist doch eh subjektiv.
Plattenspieler: der Technics 1200, CD-Spieler: ein fast viermal so teurer Micromega. Da kann sich jetzt jeder seinen eigenen Reim drauf machen.

Mich nerven zwar auch die bekannten Vinyl-Macken, hab aber damals trotzdem der Plattenindustrie nicht den Gefallen getan, meine Platten auf CD noch mal neu zu kaufen, sondern bin bis in die 90er ausschließlich beim billigeren Vinyl geblieben (aktuell das Kaufverhältnis ca. 70 % Vinyl, 30 % CD).

Würde ich auch Vinyl hören, wenn ich im CD-Zeitalter aufgewachsen wäre? Höchstwahrscheinlich, denn dann wäre ich mit HipHop, House und Reggae aufgewachsen.

Und an olivox:
Hast Du Dir denn mittlerweile einen Plattenspieler angeschafft? Hat Dir diese Debatte was gebracht?

Gruss,
Andreas
Yma_S.
Neuling
#127 erstellt: 21. Jul 2003, 09:37
Hallo,

ich kann den regelmäßig wieder auflebenden Diskurs Analog vs. Digital nicht nachvollziehen. Primär sollte es doch um das Hören und Auseinandersetzen mit dem künstlerischen Inhalt des jeweiligen Tonträgers gehen und nicht um das Format auf dem dieses gespeichert wurde.
Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, daß die CD im Vergleich zu Vinyl hinsichtlich Wiedergabequalität das "richtigere" Medium ist, favorisiere ich doch die LP.

Folgende Gründe:
1. LPs sind (noch) günstiger als CDs, was mir als Vielkäuferin außerordentlich wichtig erscheint

2. Artwork - Vinylausgaben sind häufig wesentlich liebevoller gestaltet als das derselben CD
(als besonders krasses Beispiel hierfür sei von Shellac - 1000 Hurts genannt. Hier erschien die LP in in einem, der Verpackung eines Spulentonbands nachgeahmten Karton. Soweit nichts besonderes; dem Vinyl liegt aber noch eine gleichnahmige CD ohne jegliche Beschriftung und ohne Jewel Case bei. Dies erscheint mir deshalb insoweit bemerkenswert, da hieraus IMHO recht deutlich wird, welche Wertigkeit, hier also als Abfall- bzw. Wegwerfprodukt - you name it - der CD vom Produzenten Steve Albini beigemessen wird)

3. Haptik, Coverart, Geruch, Labelgestaltung etc.

Zugegeben, teilweise recht subjektive Gründe für den Vinylkauf. Die Wertbeständigkeit von LPs gegenüber der von CDs mal ganz außen vor gelassen.

Gruß

Heike
cr
Inventar
#128 erstellt: 21. Jul 2003, 10:02
Die Wertbeständigkeit der LP sehe ich nicht:
Einmal mit einem schlecht justierten/verkanteten/beschädigten Abnehmer gespielt und sie ist schwer beschädigt.
Einmal beim Abspielen am Plattenspieler angestoßen und sie hat auf Dauer einen Kratzer.
Einmal zuviel Wärme und sie ist verzogen.
Zudem: unerträglicher PingPong-Effekt der Staubkörner, wenn man mit KH hört.
Und:
Mit jedem Abspielvorgang wird sie schlechter.

Hingegen: Unbegrenzte Lebensdauer digitaler Tonträger, da bitidentisch kopierbar.
Interpol
Hat sich gelöscht
#129 erstellt: 21. Jul 2003, 10:13
fuer mich hat eine LP nahezu schrottwert.
dementsprechend sehe ich die wertbestaendigkeit.

cr hat es richtig beschrieben: die LP ist empfindlicher als ein rohes ei. das ist echt nur was fuer fans.

mfg


[Beitrag von Interpol am 21. Jul 2003, 10:14 bearbeitet]
hallo
Stammgast
#130 erstellt: 21. Jul 2003, 10:26
@cr,

ja da hast du recht, ich die CD ist wertbestaendig: sie hat einfach keinen. Da die CD beliebig kopierbar ist, entspricht der Wert einer CD nur dem Tagespreis des CD Rohlings. Bei der LP haengt der Wert von vielen Dingen ab, wie z.B. Pressung, Erhaltungsgrad, Seltenheit ...

Das muss nicht gegen die CD sprechen. Die CD hat keinen Sammlerwert, sie hat einen Gebrauchswert. Wer einfach 'nur' Musikhoeren moechte ist mit ihr gut bedient.

Ich hab das Gefuehl, dass mit der Beliebigkeit der CD auch ein bischen das Interesse an der Aufnahme, dem kuenstlerischen Wert der Aufnahme verlorengegangen ist.

Uebrigens kann ich mir vorstellen, dass an der oft gehoerten These dass LP's besser als Platten klingen was dran ist. Fuer die Platte muss die Musik oft komprimiert werden. Hat man zu Hause nicht die Moeglichkeit die volle Dynamik der CD auszureizen, dann kann eine LP einfach besser klingen.
Mit der CD ist man zwar naeher am Original, aber in der eigenen Umgebung kann die LP vielleicht mehr rueberbringen.

Gruss Hallo
cr
Inventar
#131 erstellt: 21. Jul 2003, 10:32
Wenn ich mich an die Zeit erinnere, als man noch LPs kaufen mußte, fällt mir vor allem ein, dass ich häufig umtauschen gehen mußte, weil:

defekte Pressung (war nicht selten)
LP im Geschäft beschädigt worden war (kratzer, Rillensprünge)
LP im Geschäft mit defektem Abnehmer gespielt worden war (Knistern über die ganze Platte)
LP starken Höhenschlag hatte

Das Problem war immer: Wie beweise ich, dass der Fehler schon vorhanden war, v.a. bei Kratzern, Rillensprüngen

Es war jedenfalls ständig mühsam (allein schon, dass man wieder ins Geschäft fahren mußte)
Bruno
Stammgast
#132 erstellt: 21. Jul 2003, 10:41
Hallo Heike,

>LPs sind (noch) günstiger als CDs, was mir als
>Vielkäuferin außerordentlich wichtig erscheint
Leider nutzt die Industrie zunehmend die Tatsache, dass LP-Fans bereit sind, für Tonträger Geld zu BEZAHLEN und der Preis geht mitunter leicht ins "exklusive". Ich hab z.B. für die aktuelle "Eels" 18 eur bezahlt (weiss aber nicht genau, ob das ne reguläre Scheibe oder ein Import war).

Ich hoffe doch, dass das Preis-Argument für die wenigsten der Grund ist, Vinyl zu kaufen, sondern dass sie die LP aus anderen Gründen (d.h. einer gewissen Überzeugung) bevorzugen (Klang, höherer Sammlerwert, Gestaltung etc. ...).

Obwohl das Medium egal sein sollte, weil es um die Musik geht, nutze ich die Verfügbarkeit auf Vinyl als "Filterkriterium", denn ich kann mir eh nicht alle interessanten Titel zulegen (geschweige denn anhören), die erscheinen.
"Kein Vinyl" heisst für mich somit meist "kein Kauf" - Ausnahmen gabs in den letzten 2 Jahren nur bei der neuen Aereogramme und der letzten Tool, ansonsten kann ich über die Versorgung nicht klagen ;-) !

>Die Wertbeständigkeit von LPs gegenüber der von CDs mal
>ganz außen vor gelassen.
Vermute Du meinst weniger die Haltbarkeit als den Sammlerwert ? Obwohl die Haltbarkeit nicht grade die Stärke der LP ist wird keine CD je das Alter der ältesten Schallplatten erreichen, diese haben einfach Vorsprung ;-)

MFG
Bruno
Yma_S.
Neuling
#133 erstellt: 21. Jul 2003, 10:43
Hallo,

ich weiß zwar nicht wie ihr eure Tonträger etvl. auch Bücher behandelt, lagert etc., aber das was ich euren Äußerungen entnehmen kann, scheint mir doch ein etwas "rustikaler" Umgang mit Tonträgern zu sein.

Ich sprach von Wertbeständigkeit und nicht von Lebensdauer
Kauft euch noch heute eine CD UND die LP einer von euch geschätzten Band.
Versucht dann mal nach 2 Jahren die Tonträger wieder zu verkaufen ...

Zur längeren Lebensdauer der CD: Können wir in mehreren
Dekaden wieder darüber diskutieren ...

Heike
Bruno
Stammgast
#134 erstellt: 21. Jul 2003, 10:56
Hey CR,

>LP im Geschäft beschädigt worden war (kratzer,
>Rillensprünge)
Rillensprünge hab ich wirklich seit meinem "Schneider Power Pack" nicht mehr erlebt !
Ich hab in den letzten 10 Jahren nur 2 Scheiben zurückgeben müssen (einmal klebte das Label nicht in der Mitte sondern auf den Rillen und einmal war Klebemittel ca. 2 cm breit über die Scheibe "verbacken" ). Höhenschlag und Rillengeräusche durch miese Pressung halten mich kaum vom Genuss einer Scheibe ab (es sei denn die passt nicht mehr unter den Arm, weil so krumm ;-) ).

>Es war jedenfalls ständig mühsam (allein schon, dass man
>wieder ins Geschäft fahren mußte)
Wenn ich an die Kopierschutz-Thematik bei CDs denke, dann fallen mir diverse Bekannte auf, die jetzt BEI CD dasselbe Problem haben !

MFG
Bruno


[Beitrag von Bruno am 21. Jul 2003, 10:58 bearbeitet]
Yma_S.
Neuling
#135 erstellt: 21. Jul 2003, 11:00
Hallo Bruno,

Deine Einschätzung der für LPs geforderten Preise teile ich nur zum Teil. Auf sogenannte audiophile Pressungen, auf Reissues spezialisierte Firmen und die Majors trifft dies sicher in hohem Maße zu.

BTW um Mißverständnissen vorzubeugen. Ich kaufe selbstverständlich auch CDs. Aber nur dann, wenn diese einen Mehrwert (z.B. Bonustracks) oder die LP nicht verfügbar ist bzw. überteuert ist.

Gruß

Heike
Bruno
Stammgast
#136 erstellt: 21. Jul 2003, 11:16
Hey nochmal,

>Ich kaufe selbstverständlich auch CDs.

Ich praktisch NICHT - mein Player ist z.Zt. nichtmal angeschlossen. Die CD kann nicht mithalten seit ich meinen Plattendreher nochmal kräftig aufgerüstet habe (wie gesagt: subjektiv, nach MEINEM Geschmack & an meiner Anlage !).

MFG
Bruno
Holger
Inventar
#137 erstellt: 21. Jul 2003, 11:58
Also bitte, Leute !

>>Einmal mit einem schlecht justierten/verkanteten/beschädigten Abnehmer gespielt und sie ist schwer beschädigt.<<

Das liegt einzig am User. Stell das System halt richtig ein.

>>Einmal beim Abspielen am Plattenspieler angestoßen und sie hat auf Dauer einen Kratzer.<<

Dann stoße halt nicht dran, ganz einfach ! Oder hast Du Gleichgewichtsstörungen ?

>>Einmal zuviel Wärme und sie ist verzogen.<<

Dann lagere sich richtig, oder hat's bei Dir permanent subtropische Temperaturen ?

>>Zudem: unerträglicher PingPong-Effekt der Staubkörner, wenn man mit KH hört.<<

Dann mach sie halt sauber, bevor Du sie hörst.

>>Und: Mit jedem Abspielvorgang wird sie schlechter.<<

Siehe oben. Ist kein Thema, wenn man ein wenig Sorgfalt walten lässt.

Typische Stammtischparolen.
Aquarius
Ist häufiger hier
#138 erstellt: 21. Jul 2003, 13:15
Eine immer wieder interessante Diskussion!

Ich selber bin mit Vinyl aufgewachsen als es noch keine CDs gab. Von "analogem Flair" war damals noch nicht die Rede. Die Erinnerungen an meine LPs zu der Zeit (Anfang der 80er): Schlechte und dünne Pressungen, dazu meinerseits nicht eben pfleglicher Umgang (Parties, Verleih und so). Als die CD kam, war das eine Offenbarung für mich. Habe mir den Philips CD100 gekauft, als er endlich unter 1000 Mark fiel. Kein Staub mehr, robust, glasklarer Klang. Ich muß sagen, mich hat selten eine Technik so fasziniert wie damals mein erster CD-Spieler. Meine alten LPs habe ich aber nie weggegeben, ebensowenig den Plattenspieler. Über die Jahre aber immer weniger Vinyl gekauft, immer mehr CDs. Letztes Vinyl 1989, Scheiß Pressung. Ab da nur noch CD. Bis ca. 2002 nichtmal an Vinyl gedacht.

Tja... und irgendwie bin ich nun doch wieder etwas dazu gekommen. Hatte im Laufe der Jahre etwas die Freude an Musik verloren. MP3s gesaugt und gebrannt ohne Ende. Nachdenklich geworden durch Foren-Diskussionen wie diese hier. Platte gekauft (Wilco, Yankee Hotel Foxtrot). Tolle Pressung, opulentes Cover, aufgelegt... garnicht so übel auf meinem alten Spieler, viel besser als ich das in Erinnerung hatte. Neuen Plattenspieler gekauft, nen guten neuwertigen Thorens mit neuem System. Mehr Platten gekauft. Und es macht einfach wieder Spaß. Ich sitze vor meinem Plattenspieler und freu mich! Das Gefühl, mehr fürs Geld zu bekommen und als Musikliebhaber ernst genommen zu werden. Die Qualität der Pressungen ist insgesamt viel höher als zuletzt in den 80ern. Bei richtigem Umgang mit guten Platten knistert (fast) nichts und der Klang steht dem einer CD nicht nach... er ist halt anders, und dieses "anders" spricht mich sehr an. Was auch für ganz alte Platten gilt. Letztens bei meinem Vater eine Mono-Aufnahme mit italienischen Opernarien von 1960 ausgegraben. Mint-Zustand, und klingt einfach toll.

Ob jetzt Vinyl besser klingt als CD, kann ich nicht sagen. Es gibt auch sehr gute CD-Aufnahmen. Und die meisten Argumente, in denen versucht wird die vermeintliche Überlegenheit von Vinyl wissenschaftlich zu erklären, halte ich für unseriös bis hanebüchen. Ist mir auch egal. Ich freue mich jedenfalls daß es noch Vinyl gibt und werde mir in der nächsten Zeit Neuerscheinungen sicher auf Vinyl kaufen, wenn eben möglich. Auch wenn meine Freude zuletzt doch etwas getrübt wurde durch einen Fehlpressungsanteil von immerhin 25% aus zwei Mailorder-Lieferungen.
Albus
Hat sich gelöscht
#139 erstellt: 21. Jul 2003, 13:33
Guten Tag,

auf eine Äüßerung mehr oder weniger kommt es nicht an. Also fällt mir, nach Lesen der Ausgangsfrage, dazu ein ...

Als "Medien" betrachtet, LP, CD, die Medien sind nicht, nicht einmal technisch, streng verschieden - spätestens der Lautsprecher, vorher der Verstärker, macht das Ungleiche zum Gleichen. Über die technischen Spezifikationen informiert am Besten ein Handbuch der Tonstudiotechnik. Aber was soll ein Vergleich der Gleichlaufschwankungen, etwa LP typischer Plattenspieler besser als 1,0%, ein typischer CDP "unmessbar", frei von Gleichlaufschwankungen. Usw. usf.

Dem musikalisch eingestellten Hörer sind beide Technologien der Reproduktion von Musik funktional gleichwertig. Man hört den musikalischen Gedanken auch durch eine technisch imperfekte Wiedergabeeinrichtung.

Man hört noch analog, weil es zum kulturellen Erbe rechnet. Wer eine Schallplatten-Sammlung besitzt - kein Kommentar erforderlich. Vieles ist unwiderbringlich nur als Schallplatte noch bewahrt. Wer Bücher vergangener Autoren liest, der weiß warum. Wer heute die Schätze der Vergangenheit heben möchte, der kommt um einen Plattenspieler nicht herum. Nun, nicht alle Schallplatten sind gut, gleich wertvoll, gleich schlecht.

Was kostet eine höchsten technischen Ansprüchen genügende CD-Apparatur? Was kostet eine derartige Schallplatten-Apparatur. Nun, alle ConsumerDACs sind schlecht, die Konsumgeräte sind nie bis zur endlichen Reife gebracht worden. Da verschwindet die CD schon wieder. Eine höchsten technischen Ansprüchen genügende Schallplatten-Apparatur gibt es unter Umständen. Die mittleren Anspruchsklassen (Rega, Thorens und so) passen zu den Käuferschichten von Bedeutung.

Summe: Die vermeintliche Differenz der Medien verschwindet in der Bandbreite der musikalisch-technischen Qualität der Aufnahmen und der Wiedergabe-Einrichtungen sowie in der Bandbreite der musikalischen Ansprüche, oder im bloßen Spaß haben.

Diese Banalität des Alltags halte ich für unzerstörbar. Also, ein Scheinproblem.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 21. Jul 2003, 13:51 bearbeitet]
Bruno
Stammgast
#140 erstellt: 21. Jul 2003, 13:43
Tach Wassermann,

>Ob jetzt Vinyl besser klingt als CD, kann ich nicht sagen.
>Es gibt auch sehr gute CD-Aufnahmen. Und die meisten
>Argumente, in denen versucht wird die vermeintliche
>Überlegenheit von Vinyl wissenschaftlich zu erklären,
>halte ich für unseriös bis hanebüchen.
Ich muss Dir Recht geben, zumindest bei einer rein technischen Herangehensweise kommt der Vinyl-Vertreter schnell in Argumentationsnöte.
Wir hatten hier letztens eine Diskussion - anscheinend gibts wohl Untersuchungen, wonach eine Mehrheit im Blindtest das hören von Vinyl angenehmer empfand (das muss aber nicht richtiger heissen), die Untersuchung war aber ganz bewusst nur auf subjektives Empfinden gerichtet.

>Auch wenn meine Freude zuletzt doch etwas getrübt wurde
>durch einen Fehlpressungsanteil von immerhin 25% aus zwei
>Mailorder-Lieferungen.
Hmmm - erlebt man gelegentlich, die Frage ist:
Wie störend ist der Fehler. Oft ist die komplette Produktion betroffen (häufig sind bestimmte Labels besonders schlampig) - leichtes rascheln / "spratzeln" nehm ich in Kauf.
Da es bei Vinyl meist bloss noch eine Auflage gibt, wäre ein Ausweichen auf CD nötig wenn man mit dem Fehler überhaupt nicht leben kann.
Übrigens hab ich bei Mailorder-Bestellungen regelmässig schlechtere Qualität als vom Dealer vor Ort erhalten :-( - kann es sein, dass die "Ausreisser" von Versendern aufgekauft werden (dort dürfte ein weit geringerer Teil reklamiert werden - ist ja doch umständlicher) ?

Fragt
Bruno


[Beitrag von Bruno am 21. Jul 2003, 13:47 bearbeitet]
Aquarius
Ist häufiger hier
#141 erstellt: 21. Jul 2003, 13:55

Hmmm - erlebt man gelegentlich, die Frage ist:
Wie störend ist der Fehler. Oft ist die komplette Produktion betroffen (häufig sind bestimmte Labels besonders schlampig).
Da es bei Vinyl meist bloss noch eine Auflage gibt, wäre ein Ausweichen auf CD nötig wenn man mit dem Fehler überhaupt nicht leben kann.
Übrigens hab ich bei Mailorder-Bestellungen regelmässig schlechtere Qualität als vom Dealer vor Ort erhalten :-( - kann es sein, dass die "Ausreisser" von Versendern aufgekauft werden (dort dürfte ein weit geringerer Teil reklamiert werden - ist ja doch umständlicher) ?

Hallo Bruno, die Fehler waren in allen Fällen so gravierend, daß die Platte nahezu unspielbar war. In einem Fall stark unzentrierte Rille was dazu führte, daß der TA nach innen hin stark horizontal schlingerte (fast 1cm Auslenkung!) und irgendwann aus der Rille getragen wurde, in anderen Fällen sichtbare (und vor allen Dingen hörbare) Verunreinigungen durch Klebemittel oder sonstige Mittel. Interessanterweise waren bis auf einen Fall die LPs original eingeschweißt! Bei vor Ort gekauften LPs hatte ich diese Probleme aber auch noch nie. Wenn sich das häufen sollte, werde ich meine LPs demnächst doch vor Ort kaufen bzw. bestellen lassen, auch wenn sie dann vielleicht etwas teurer sind.
Bruno
Stammgast
#142 erstellt: 21. Jul 2003, 14:15
Und wieder hey,

>die Fehler waren in allen Fällen so gravierend, daß die
>Platte nahezu unspielbar war. (...)
>Verunreinigungen durch Klebemittel oder sonstige Mittel.
Die hätt ich wahrscheinlich auch nicht mehr aufgelegt. Das mit den Verunreinigungen durch Klebemittel kommt mir extrem bekannt vor - hatte ich einmal bei einem Internet-Versender - sonst noch nie. Namen möcht ich nicht nennen - sie waren um Abhilfe bemüht und können evtl. auch nix dafür - aber man hat halt mehr Stress bei Fehlern (Erstattung in Briefmarken, lange Postwege).

Diese Art von Fehlern sind vermutlich nicht "Label-typisch" - aber schlampige Pressungen (wie z.B. die letzte Nick Cave oder die Martin L. Gore) stammen oft von bestimmten Labels/Presswerken die sich offensichtlich keine Mühe geben - da hilft auch Kauf vor Ort nix (jedoch sind solche Fehler bei mir grad noch erträglich beim Anhören).

MFG
Bruno
Black_dog
Ist häufiger hier
#143 erstellt: 21. Jul 2003, 16:21
Hallo,
hatte bis jetzt keine Probleme mit neuen Pressungen. Im Gegenteil LP's wie von Placebo, Pearl Jam, Wir sind Helden sind von sehr guter Qualität, sogar teilweise dickes fettes Vinyl Teilweise schlechte Erfahrungen hatte ich mit Pressungen (z.B. von Soundgarden) von Lables, welche die Lizenzen für die Pressungen kauften, die "pfuschten" scheinbar noch auf den Masterbändern rum. Das Vinyl der 80'er ist wirlich keine Offenbarung, Masse statt Klasse, doch jetzt haben wir die 00'er
Grüße
Tom
Holger
Inventar
#144 erstellt: 21. Jul 2003, 18:01
Richtig.
Ich habe in den letzten Jahren von Metallica (gerade vor kurzem St.Anger als Do-LP) über Dave Gahan (ebenfalls vor kurzem, Paper Monsters), Robbie Williams, Johnny Cash, die Spice Girls, die Rolling Stones, Creed, AC/DC, Ryan Adams, Destiny’s Child, Eminem, Eric Clapton, E.C. & BB King, U2, Madonna, D12, Nazareth, Iron Maiden, Grönemeyer, Rammstein und viele viele Andere aktuelle Pressungen gekauft. Bis auf „Riding with the King” (E.C. & BB King), die ich 2x umtauschte, ohne dass das Knistern verschwand – also wohl die ganze Charge versaut – alle ohne Fehler. Kleine Höhenschläge sind vernachlässigbar, oftmals, wie schon gesagt, sind die Platten sogar richtig schön dick und plan. Und fast immer waren sie billiger als die entsprechende CD – Paper Monsters als CD 14,99 Euro, als LP 9,99 (übrigens bei Media Markt).
Andreas_B
Neuling
#145 erstellt: 21. Jul 2003, 20:21
Hallo,
lese hier gerade:

"Mit der CD ist man zwar naeher am Original."
Was heisst das? Original ist für mich, wenn ich bei der Aufnahme daneben stehe. Wieviel Zentimeter Vorsprung auf wieviel Meter Wegstrecke hat denn die CD?

"die LP ist empfindlicher als ein rohes ei."
Ist mir in 40 Jahren Vinylhören so noch nicht aufgefallen. Aber vielleicht gibt's auch nur unterschiedliche Auffassungen über die Belastbarkeit von rohen Eiern.

Gruss,
Andreas
cr
Inventar
#146 erstellt: 21. Jul 2003, 23:45
"Dann mach sie halt sauber, bevor Du sie hörst".

Den Staub kriegst du nie raus, nur oberflächlich. Mit KH bleibts unerträglich. Erst der ganze Affenzirkus mit Nassreinigung hat es etwas verbessert.

Was mir aufgefallen ist: Alle die hier für die LP schwärmen, kommen von der Pop/Rock/Jazz-Seite.

Ich habe selten wen, der Klassik oder Opern mag, sagen hören: "Super, das muß ich doch nun wirklich auf LP haben, weils viel geiler klingt als auf CD".
Besonders geil auf LP ist ja immer das Finale einer Bruckner- oder Mahler-Symphonie, das halt dummerweise immer dort liegt, wo die LP gar nichts taugt, nämlich innen, wo die Abspielgeschwindigkeit so gering ist, dass größere Auslenkungen nicht darstellbar sind. Besonders geil auch, wenn der Sopran in den inneren Rillen so richtig zerbröselt wird.


[Beitrag von cr am 22. Jul 2003, 00:01 bearbeitet]
Holger
Inventar
#147 erstellt: 22. Jul 2003, 01:47
>>Alle die hier für die LP schwärmen, kommen von der Pop/Rock/Jazz-Seite.<<

Ja, HIER im Forum. Aber doch nicht draussen in der wirklichen Welt.

Ich könnte Dich mit einigen Herren aus meinem Bekanntenkreis bekannt machen, die über Klassik-Sammlungen verfügen, die jedem, der was davon versteht, den Mund wässrig machen dürften.
Und zwar fast NUR Klassik, und abspielen NUR mit Rohmann oder Benz LP !
Wie wär's mit La Traviata oder Tosca mit der Callas und Di Stefano, oder darf es vielleicht Dvoraks Neunte sein - Ancerl oder Fricsay ? - oder vielleicht doch lieber Mahlers Vierte mit Klemperer/Schwarzkopf ?
hallo
Stammgast
#148 erstellt: 22. Jul 2003, 09:58
Ich hoere auch viel Klassik, Bach .. Wagner, und seitdem ich das Vinylmaster red habe macht das auch richtig spass.
Klar gibt es Platten die sind ausgespielt, da kriegt man auch mit reinigen keinen sauberen Klang hin, aber die meisten Platten klingen echt gut. Ueber seltene Knackser hoere ich hinweg, das ist wie Husten im Konzertsaal.
Ich habe aber auch umgekehrte Effekte erlebt z.B. von Haendel, Philips den Messias. Auf Platte genial, auf CD voellig unglaubwuerdige Dynamik, zudem war die neue 44Euro DoppelCD auf meinen CDPs nicht komplett spielbar.

Gruss Hallo
cr
Inventar
#149 erstellt: 22. Jul 2003, 10:37
@ Holger:
Die von dir erwähnten Aufnahmen sind zwar legendär aber so alt, dass ihnen auch kein Digitalisieren mit 44,1/16 schadet . Gerade diese Uralt-Aufnahmen gibt es auf CD in deutlich besserer Qualität.
Ich habe übrigens die legendären Schellacks des Mozart-Requiems (8 Stück zu je 3-4 min/Seite glaube ich!) unter Victor de Sabbata
burki
Hat sich gelöscht
#150 erstellt: 22. Jul 2003, 10:53
Hi,

ich bin auch u.a. "Klassikhoerer".
Eine meiner letzten LP-Neukaeufe war Mahler's 5. unter Kubelik (Liveaufnahme aus dem Herkules-Saal), die eigentlich ueberall hochgelobt wurde. Fuer mich ist die Platte (gerade was "Dynamik betrifft") eine herbe Enttaeuschung. Die "Billig-Komplett-Brilliant-Box (Inbal) oder gar die Denon Audio-DVD (Eiji Oue, auch Live aus der Alten Oper FF) sind da Klassen besser ...
Alte Aufnahmen aus den 60ern (oder gar frueher) machen mich uebrigens (ich weiss es gibt ja immer wieder darauf eine gewisse Hype) weder auf CD, noch auf Vinyl besonders an ...

Moechte hier aber keineswegs irgendwie die LP schlechtreden, denn sie steht bei mir fast gleichberechtigt zur CD/DVD/DVD-A/dts-cd/...

Gruss
Burkhardt
Albus
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 22. Jul 2003, 11:00
Guten Tag,

wie ausführlich oben hingeschrieben, ich halte die Fragestellung "CD oder LP heute?" für ein Scheinproblem.
In Perspektivität des Musikalischen (!) sind die beiden Massenkommunikations-Technologien gleichwertig (stark, ich weiß).

Klassik-Hörer nicht? Ich höre noch heute zB die Waldstein-Sonate in der Auslegung von Claudio Arrau lieber von der 70er Philips-LP als die Neuaufnahme für CD. Usw. usf.

Ach ja, 'geil' ist kein musikästhetischer Ausdruck. Musik ist nicht nur bloß Spaaßhabenmachen.

MfG
Albus
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