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Sie kann, wenn sie will. sogar gut klingen. AIWA 90er Jahre Plastik Kompaktanlage+A -A |
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Autor |
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DOSORDIE
Inventar |
#1 erstellt: 06. Jul 2008, 22:39 | |
Am Freitag hat mich ein Kumpel angerufen, seine alte Anlage sei kaputt, er habe sich was Kleineres von JVC gekauft, ob ich die alte haben wollte. Ich erinnerte mich an den 90er Jahre Jugendzimmer Plastikbomber mit wild blinkenden LEDs und einer großen LCD Anzeige mit Spectrum Analyzer, 3 Fach CD Wechsler, RDS Tuner und Doppelcassettendeck, 2 billige Sperrholzboxen mit "Built In Subwoofer" die über Bi Amping angeschlossen waren, schätzungsweise hat das Ding wohl mal 800 oder 900 Mark gekostet. Zu schlecht für HiFi und zu schön zum Wegwerfen. NSX S 909. Nichts ging mehr, also bis auf Radio und die Line Ins, sogar ein optischer Digitalausgang für MD ist vorhanden, Anschlüsse für zusätzliche Surroundlautsprecher, 2 mal Line in und 1 analoger Line Out, die Line ins sind in 6 Stufen von der Eingangsempfindlichkeit her regelbar. Kiloweise Staub, vor allem im Cassettendeck, da waren sogar Spinnennetze drin, wahrscheinlich zuletzt in den 90ern benutzt worden, der CD Wechsler ging auch nicht mehr und die LCD Anzeige war total angelaufen, ich habe dann also das Ding erstmal zerlegt, die Front gebadet, als das geschafft war, bin ich zum Nachbarn, der noch Riemen im Keller hatte und hab mich dann an den CD Wechsler gemacht und einen passenden Riemen rausgesucht. Das Tapedeck machte auch nichts mehr, es blieb beim Seitenwechsel irgendwo in einem "Zwischenstadium" stehen, wollte aber keine Cassetten mehr spielen, auch da habe ich dann die Riemen getauscht, übrigens sparte man dort an allen Ecken, das Laufwerk ist ein Doppelcassettendeck aber EINMOTORIG für beide Decks, dennoch Full Logic Steuerung mit Autoreverse, High Speed Dubbing, digitalem Bandzählwerk und Pausensuchlauf. Dafür aber erstaunlich große Endstufen, Consumption Power 230 Watt, steht auf der Rückseite, und ECHTE Endstufen, da sind große Leistungstransistoren drin, keine Chipendstufen und ein riesiger Kühlkörper. Das Ding hat Charme und sieht sehr schön aus und es ist komplett fernbedienbar. Man kann sich wecken lassen oder Aufnahmen per Timer machen und es hat alberne Features, z.B. ein Casino Spiel, wo dann das ganze Display wild blinkt, das ist wohl die Demo fürs Display, wenn es 3 mal die gleiche Zahl hat, dann spielt es ein Jingle. Es ist auch ein billiger Drum Computer eingebaut, sowie eine Karaoke Funktion mit Multiplex (ich dachte das wäre für Radioaufnahmen?) und einer Phasen Dings Funktion die die Stimmen rausfiltert, was aber nicht immer funktioniert, da kann man dann 2 Mikros anschliessen und dazu Karaoke machen, toll ne? Werd ich nie brauchen... aber egal. Dann gibts den digitalen Soundprozessor, der kann Echo, Delay bis 140 ms, Feedback und Phasenvertauschungseffekte, dazu gibts dann BBE (in den Heften stand immer, dass das im Studio eingesetzt wird, was fürn Schmarrn, eigentlich erhöht es einfach nur die mittlerein und hohen Frequenzen und irgendwann so penetrant, dass es nervt), dazu 3 stufigen "T-BASS" und dazu dann nochmal einen EQ (GEQ), bei dem man dann etwas feiner regeln kann, wenn man den T-BASS auf volle Kanne stellt und dann noch die tiefen Frequenzen beim GEQ voll anhebt (der dürfte auch nochmal bestimmt 12 dB verstärken) dann hat man das Gefühl man sitzt in einem Kofferraum mit Subwoofer. Als ich dann die Geschwindigkeit vom Tapedeck und die Tonköpfe justiert hatte und endlich auch der CD Player ging, alles sauber war, hab ich dann sympatischen Jugendzimmer Plastikboliden wieder zusammengebaut und bei mir im Schlafzimmer aufgestellt. Der CD Player meiner JVC Kompaktanlage, die ich bislang an meinen 2 alten schönen Quadral Boxen betrieben hatte wollte schon seit langem nicht mehr so recht und da kam mir die AIWA doch ganz gelegen. Soundtest: Arrrrgh. Ohne BBE zu lasch und zu wenig Höhen, mit BBE entweder zu wenig oder zu aggressiv und eklig irgendwie nervig, ausserdem hat man das Gefühl, dass der Built In Subwoofer nur die ganz tiefen Frequenzen wiedergibt und zwar sehr druckvoll, zumindest direkt davor und an den Wänden des Raumes aber auch sehr kalt und irgendwie.... auch eklig und nervig, denn dann fehlt anscheinend ein Stück Frequenzgang bis dann die plärrigen Mitten und Höhen wieder einsetzen. Irgendwie war ich frustriert, da stand da so ein schönes Leuchtdings, was aussah wie eine Mischung aus Kneipen Glücksspielautomat und recht edel wirkendem Musikdings aber ich konnte keine anständigen Boxen dran anschliessen wegen dem Bi Amping, jedenfalls habe ich hier keine so guten oder modernen, die ein getrenntes Panel vorweisen, aber so wollte ich das dann auch nicht hinnehmen. Ich habe 2 zusätzliche Kabel durch meine Quadral boxen gezogen, die Tieftöner von der Frequenzweiche getrennt und dann einfach direkt mit den Subwoofer Ausgängen von der AIWA Anlage verbunden da klang das schon ganz anders, und die fehlenden Frequenzen waren nun da, ich habe alles ausgeschaltet, den "GEQ", das "BBE" und den "T-BASS", klang immernoch aufdringlich und nervig, die Bässe waren zu stark, die Höhen zu plärrig und irgendwie stimmte das Verhältnis nicht, ich schaltete den "GEQ" ein, der ja nicht nur über fertige Presets verfügt sondern tatsächlich von Hand einstellbar ist, senkte Höhen und Bässe etwas ab, dann hörte ich einige Stücke und nahm dann noch Feinenstellungen vor, eine Stufe hoch und eine Stufe runter, bis ich zufrieden war, sogar das Cassettendeck hat klanglich gesehen hervorragende Qualitäten für eine Kompaktanlage, der Gleichlauf ist erträglich, so zwischen ausreichend und gut anzusiedeln, es kann alle Bandsorten abspielen und 2 davon entzerren, auch Dolby arbeitet in beide Laufrichtungen sehr gut, aufgrund des klapprigen Einmotorenlaufwerks sind die Laufgeräusche etwas laut, aber auch das hört man nur bei leisen Passagen oder Pausen und wichtiger ist ja auch das was aus den Boxen kommt. Kinners, ich bin erstaunt, was aus so nem Ding rauskommt, wenn man ihm ein paar gute Boxen schenkt. Ich habs jetzt auf jeden Fall lieb, weil ich ja so viel daran gebastelt habe und fürs Schlafzimmer ist es ne tolle Sache, weil ich hier auch keinen Platz für Einzelkomponenten habe. Es ist ein tolles Feeling auf dem Bett mal wieder CDs hören zu können und nicht nur Radio, Cassette, oder den Fernsehton, vor allem mit dem Wechsler ist das geil, weil man 3 CDs einlegen kann ohne aufzustehen. Ich wollte hier einfach mal verlauten lassen, dass diese Kisten besser sind, als hier viele behaupten. Freiwillig kaufen würde ich mir sowas nicht, aber für geschenkt und ein paar Stunden Arbeit ist das jetzt doch echt was Schönes. Einzig und Allein doof ist der Lautstärkeregler, denn der will nicht mehr so richtig, ich weiß auch nicht was er hat, aber meistens gehts in beide Richtungen nur lauter, es ist son elektronisches Ding, zwar zum Drehen, aber kein Poti, ich hab schon Kontaktspray reingesprüht aber es geht trotzdem nicht. Ich kann nur mit der FB leiser und lauter stellen, weiß einer was man da machen kann? Gute Nacht, Tobi |
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Alligatorbirne
Stammgast |
#2 erstellt: 06. Jul 2008, 23:22 | |
Hi, ich denke, dass liegt daran, dass man brauchbare Audio-Elektronik schon vor Jahren preiswert herstellen konnte. Ich habe schon einige Kompaktanlagen zerlegt. Die Endverstärker in solchen Anlagen hatten bis auf recht lautes Grundrauschen immer eine akzeptable Klangqualität. Bei "Power-Anlagen" (500 W Spitzenleitung und so) hatte ich oft Verstärker-ICs mit immerhin 2x 50 W laut Datenblatt vorgefunden. Es waren fast immer solche ähnlichen: http://www.bmm-electronics.com/Product.asp?Product_ID=648 Richtig schlimm waren die Lautsprecherboxen. Dünne Spanplatte war angesagt. Bei 3-Wege-Boxen war ein Chassis immer ne Attrappe. Bassreflex mit Kanal oder Rohr?- Nix da, nen Loch im Gehäuse reicht. Frequenzweiche auf Platine? - Quark, Freiflugverdrahtung mit Kondensator vorm Hochtöner reicht. Mit solchen Boxen wird jeder Anspruch an Klang im Keim erstickt. Wie sichs dann mit besseren Lautsprechern verhält, hast du dann selber feststellen können. Zum Lautstärkeregler: Wenns ein elektronischer ist, wirds wohl ein Drehimpulsgeber sein, wie das Rad einer Computermaus. Wahrscheinlich ist der nur massiv verstaubt von innen, normalerweiße verschleißen diese Regler kaum. [Beitrag von Alligatorbirne am 06. Jul 2008, 23:27 bearbeitet] |
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DOSORDIE
Inventar |
#3 erstellt: 07. Jul 2008, 15:37 | |
Ich hab den Lautstärkeregler schon mit Kontaktspray überflutet, vielleicht muss ich die Platine nochmal ganz abnehmen und mal schauen, aber so störts eigentlich nicht, weil ich meistens sowieso über die FB steuere. Meine JVC Kompaktanlage hat so eine Chip Endstufe, die klingt wirklich erhaben und hat nur 0,9 % Klirr, da ist auch kein Grundrauschen zu hören, mit den richtigen Boxen macht sie einem Mittelklasseverstärker schon Konkurrenz. Das war damals auch 800 Mark Klasse, aber sie hat nicht so viele Features wie die von Aiwa und das merkt man dann auch in der Qualität, das Cassettendeck hat 2 Motoren und es ist alles viel wertiger verarbeitet. Die Aiwa Anlage rauscht relativ laut, stört aber nicht, wahrscheinlich hat sie auch einen Klirrfaktor irgendwo bei 10 %, zumindest bei den Leistungen mit denen sie in den Heften und in der Gebrauchsanweisung angegeben wird, wie gesagt, das Erstaunliche ist dass die "richtige" Endstufen hat und keine Chips. LG, Tobi |
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