Meine Suche nach Boxen - High End on Tour Darmstadt und Hamburg 2012

Hallo an alle High End Interessierten,

möchte hier mal ganz zwangslos über meine Erfahrungen auf der Suche nach High End Lautsprechern 2012 berichten. Dies soll als Diskussionsgrundlage dienen.

Habe zur Zeit seit 34 Jahren Canton GLE 100 und überlege mir High End Lautsprecher zuzulegen (ohne meine Canton abzugeben – denen bleibe ich treu – es gibt Ausweichräumlichkeiten).

Um es gleich vorweg zu nehmen – mein Traum wäre ein gigantischer Blindtest mit allem was Rang und Namen hat – zu Hause bei mir – aber das wird vielleicht ein Traum bleiben. Aber vielleicht klappt es ja noch mit einigen Lautsprechern. Also das sind bisher SUBJEKTIVE Eindrücke, die natürlich nicht mit einem objektiven Blindtest mithalten können. In der Regel hatte ich auch nur das gehört, was gerade auflag (ein paar Ausnahmen gabs auch). Komischer Weise werden aber bestimmte Stücke immer wieder aufgelegt, so dass ich einige Lieder auch auf verschiedenen Lautsprechern hören konnte, wenn auch nicht direkt im Vergleich und unter unterschiedlichen Umständen. Dies vorausgeschickt.

High End on Tour Darmstadt 04. – 05.02.2012

Hatte leider nicht viel Zeit. Anlass überhaupt hinzugehen, war mein Traum die Trio Classico von Avantgarde acoustic, die ich als Trio (normal) mal bei HiFi Profis in Darmstadt gehört hatte. Damals hatte man sie einfach auf der Treppe im Laden aufgestellt und es spielte gerade „Django“ vom Album Promise von John Mc Laughlin. Ich war so beeindruckt, wie realistisch, hell, klar, transparent und räumlich das Becken/Schlagzeug dieses Stückess im Raum stand, dass ich noch Jahre später deshalb zur High End on Tour ging. Dieses Horn klang super – zwanglos ohne Sweet-Spot egal wo man sich in der Nähe aufhielt.

Trio von Avantgarde Acoustic http://www.avantgarde-acoustic.de/trio-classico-product-en.html

Ehrlich gesagt, hatte ich von der Trio hier in Darmstadt auf der High End nach meinen vorgenannten Erfahrungen mehr erwartet. Keine Ahnung an was es lag. Sicher hatte man hier zeigen wollen, dass es gerade bei einem Hornlautsprecher NICHT auf Lautstärke ankommt (Max Rabe live). Aber bei den HiFi Profis in Darmstadt ging es ja auch nicht um Lautstärke. Irgendwie war es auch sehr „Mono“. Wie auch immer, das war ein Fehlstart für mich und ich weiß nicht warum. Angeblich waren die Räumlichkeiten dort super. Optisch gehört sie zu den schönsten Lautsprechern, die ich kenne (aber das soll ja nicht das primäre Kriterium sein).

ATC – http://www.atcloudspeakers.co.uk/

Sorry, ich weiß nicht mehr genau, welche Lautsprecher es waren (jedenfalls High End Klasse), aber der Raum war voll mit Leuten, die Vorträge zu langatmig, die Musikbeispiele etwas klassiklastig und was ich gehört habe, hat mich einfach nicht überzeugt. Ich war NICHT im Sweet-Spot – klar. Also auch hier nur ein „erster Eindruck“ aus der hinteren Reihe.

Backes & Müller http://www.backesmueller.de/bm/de/

Aus Zeitgründen nur ein erster Eindruck, der da noch nicht so überragend war.

Canton Reference 2.2 http://reference.can...reference-2.2-dc.htm

Bin ja CantonFan. Der Saal voll. Der Vortrag – naja – der Hörtest – auch naja – ich war nicht wirklich überzeugt – war nicht im Sweet Spot.

Nun zu den positiven Überraschungen die ich dort gehört habe:

Mark & Daniel Fantasia S http://www.mark-daniel.com/index.asp?ProID=55&table=pr

Hörte sich für mich sehr gut an. Mag auch daran gelegen haben, dass hier der Raum fast leer war und nahezu von jedem Standort klang das gut, was zu hören war.

Ancient Audio Vintage http://www.ancient.com.pl/e_home_monitor.htm

Auch diese Boxen fand ich sehr gut. Auch hier der Raum leer. Überzeugende Vorstellung. Und diese folgenden Stücke hätte ich auch mal gern live aus diesen Lautsprechern gehört

http://www.hifi-foru...rum_id=7&thread=3741

Nun zu den drei Highlights und positiven Überraschungen für mich (als Laie) auf der High End in Darnstadt:

Diapason Àstera http://www.diapason-italia.com/inglese/astera.html

Eine in jeder Hinsicht überzeugende Vorstellung mit diesen Kompaktlautsprechern – schon beim Reinkommen – der Saal relativ leer (ich sags immer dazu, weil es mir so vorkommt, dass immer dann die Lautsprecher schlecht klingen, wenn zu viele Leute im Raum sind). Und dann im Sweet Spot (relativ nah – denke so in vier Metern Entfernung) einfach super – hell, klar, transparent, warm und dann die Frage an die Berater vor Ort, ob es denn nicht noch einen Subwoofer bräuchte – die fast englisch elegante Frage zurück, ob ich denn einen vermissen würde? Nein, von dem was ich bisher gehört habe, absolut nicht! Das sehen wir auch so, Sie brauchen keinen Subwoofer. Mehr brauchte es an Erklärungen nicht – man hat einfach die Musik sprechen lassen und stand sehr elegant für Fragen zur Verfügung – super. Soo klein war der Raum auch nicht. Für mich eine tolle Erfahrung mit diesen schönen Lautsprechern – gehören zu meinen Favoriten (mein Raum ist 25 qm und ich denke den schaffen sie locker).

Genelec http://www.genelec.com/

Ja ich gebs ja zu – ich bin kein Profi – war das erste mal, dass ich intensiv mit Aktivboxen und Studiomonitor konfrontiert wurde und es war einfach super! Ich kannte Genelec nicht und dachte auch zuerst wo kommt diese klare, transparente, offene und mit so schönen Höhen klingende Musik her? Doch nicht aus den Plastikschachteln da? Doch – und es war natürlich kein Plastik (nämlich Alu -und habe langsam den Verdacht, um so härter das Boxenmaterial, desto besser klingen die Boxen wenn alles andere stimmt) und es klang so super – schon beim Reinkommen – und der Saal war voll! Zum Sweet Spot bin ich gar nicht vorgedrungen, aber das war auch gar nicht nötig. Diese Lautsprecher klingen einfach super – schon die kleinen. Stufenlos ist man die Palette während der Musikstücke nach oben geklettert und man konnte so direkt die Steigerung hören/vergleichen – und klar das Schmuckstück war dann die 8260 – einfach klasse (ein subwoofer war auch in Betrieb). Auch hier musste nicht viel erklärt werden.

Surrountec monolog http://www.surrountec.de/monolog-studiomonitor.html

Das war für mich die positivste Überraschung der High End in Darmstadt. Diese Boxen haben mich fast umgehauen. Aber nicht überwältigt sondern im positiven Sinne. Es lief eine Platte auf einem Acoustic Solid Spieler. Angabegemäß Stevie Ray Vaughan wie mir jetzt mitgeteilt wird – jedenfalls im Stil von Jimmy Hendrix. Die Qualität 1 a – wirklich so, als stünde er live vor mir in ca vier Metern Entfernung. Dieser Studiomonitor hat mich bisher mehr überzeugt, als alles andere (erneut Alu) – aber der Preis…(kein Wunder, dass die so super klingen).

Fazit aus der High End in Darmstadt: zum Teil schlechte Organisation, weil sich mehrere Veranstalter manche Räume geteilt haben, aber es keinen veröffentlichten Zeitplan gab. Das wurde auch auf Anfrage für Hamburg nicht geändert. So hatte man schon mal Koordinierungsprobleme – zumal bei engem Zeitplan.

Ansonsten eine super Veranstaltung mit für mich unerwartetem Ergebnis – viele neue sehr gute Eindrücke.

Danach ein paar Hörerlebnisse

Bowers & Wilkins 800 Diamond http://www.bowers-wi...ond/800-Diamond.html

Ich dachte immer, dass dies meine High End Box werden wird. Habe sie ca 30 Minuten bei den HiFi Profis in Darmstadt probegehört mit einer Test CD, die die Lieder allerdings nicht komplett gebracht hat. War schon beeindruckend. Aber richtig überzeugt war ich nicht. Unter anderem Tänzerin von Ulla Meinecke und auch Percussion Stücke – alles sicher gut – hatte allerdings den Eindruck, dass die unteren Mitteltöne etwas in den Bass gerutscht sind (weiß, dass das der Frequenzverlauf so nicht zu erkennen gibt). Naja, muss man sicher mal zu Hause in Ruhe mit seinem Repertoire hören.

KEF Muon http://www.kef.com/h...eries/muon/overview/

Unglaublich, was die neueröffneten HiFi Profis in Frankfurt da stehen haben. Fast alles, was Rang und Namen hat. Und sogar Top Geräte, wie eben die KEF Muon (mit McIntosh Verstärker). Habe sie zufällig gehört, als sie in Betrieb war. Ich gebe zu, auch hier hätte ich mehr erwartet. Beim Rausgehen hat einer mit dem Finger geschnippt – ich dreh mich um – es kam aus der Muon – zumindest das war täuschend echt – ansonsten kam beim ersten Spontanhören noch nicht die große Begeisterung auf (und der Preis ist ja leider sowieso fern von gut und böse). Mich hätte die KEF Blade gereizt, ist auch da – aber bisher habe ich sie noch nicht gehört. Nebenan spielte gleich ein anderer Gigant, den ich so direkt vergleichen konnte (allerdings mit anderen Musikstücken):

Sonus Faber Aida http://www.sonusfaber.com/aida/en/

Die Aida – auch hier hatte ich mehr erwartet. Man gerät dann ins grübeln. Eine Box soll die Realität wiedergeben. Wenn die Aufnahme nicht mehr hergibt? Vielleicht macht sie ihren Job so gut, wie es die Aufnahme hergibt? Vielleicht werden nicht umsonst fast immer die selben Stücke herausgekramt, weil es gar nicht SOO viele Stücke mit außergewöhnlichem Hörerlebnis gibt? Jedenfalls war das auch noch kein großes AHA Erlebnis.

High End on Tour Hamburg 17.-18.11.2012

Canton Reference 2.2 http://reference.can...reference-2.2-dc.htm

Fast wortwörtlich der selbe Vortrag, wie in Darmstadt, der hier stündlich zwei Tage lang wiederholt wird. Selbe Worte, selbe Witze, selbe Information, selbe Musikstücke – klar, dass man das nur einmal braucht – schade, denn für eine Investition in dieser Größenordnung käme man gerne immer mal wieder vorbei, um neu zu hören und zu überlegen. So mussten die 2.2 in dieser einen Stunde überzeugen, was ihnen einigermaßen gelang (gute Mitten, trockener, knackiger Bass, schöne e Gitarre, guter Elektrosound) aber der Sänger von ACDC stand eben nicht direkt vor meiner Nase, wie vom Moderator behauptet – und ich saß auf dem Sweet Spot… Begeisterung ist doch was anderes (vielleicht lag es auch an der Aufnahme – dann soll er das aber nicht behaupten).

Raum 1095

Noch eine Zwischenbemerkung in Sachen Organisation. Hier hat die HighEnd Society eben nichts gelernt – und so mancher Veranstalter auch nicht… Im Raum 1095 wurden viele verschiedene Verstärker vorgestellt – unter anderem auch McIntosh. Hier wäre endlich mal die Möglichkeit gewesen, den Unterschied von verschiedenen Verstärkern bei sonst selben Bedingungen im direkten Vergleich zu hören (die HiFi Profis in Frankfurt bieten das zumindest an). Auf Nachfragen, wann denn McIntosh zu hören sei und ob ein Vergleich möglich wäre nur Achselzucken – keine Ahnung, wann und jede Anlage wird ca eine Stunde gespielt – direkter Vergleich und Zeitplanung Fehlanzeige!

Klipsch

Es waren zwei verschiedene Lautsprecher zu hören. Ich war nicht recht überzeugt und man möge mir verzeihen, wenn ich die Typen nicht benennen kann.

Trio von Avantgarde Acoustic http://www.avantgarde-acoustic.de/trio-classico-product-en.html

Hier in Hamburg nun doch deutlich andere Verhältnisse bei der Trio, als bei der High End in Darmstadt. Keine Ahnung warum. Schwerpunkt war deutlich Vinylscheiben und nirgendwo hab ich Knackser der Scheiben gnadenlos deutlicher gehört als bei diesen Hörnern – wird wohl am Wirkungsgrad dieser Hörner liegen. Jedenfalls war die Vorstellung doch recht überzeugend (auch Fehler werden eben übertragen, wenn sie da sind). Man bedenke, dass die Trio mit den Basshörnern mindestens 8 qm laufende Fläche benötigt – damit goodbye für mein Wohnzimmer (aber vielleicht ein neuer Musikraum? ;-) – wenn nur diese Preise nicht wären…

Fehler war hier wie so oft, dass man die Bestuhlung nicht pyramidenförmig nach hinten gestaffelt aufgestellt hat. In der ersten Reihe hat man so außerhalb des mittigen Sweet Spot nur das Dröhnen aus einem Horn. Der Abstand war sehr gering - so etwa drei bis vier Meter – was auch im Sweet Spot kein Problem darstellt – aber eben NUR da (zumindest in den ersten zwei Reihen).
Ansonsten schon überzeugend – insbesondere natürlich Blasinstrumente (Trichter lässt grüßen). Wie Trompete - und ich durfte auch Stan Getz (Gilberto) hören und das war schon sehr überzeugend. Hätte gern noch mehr e Gitarre getestet (Hotel California live fand ich nämlich nicht so überzeugend) und gern mal bei Gesang geprüft, ob es hohlen Trichterklang gibt.

Sonus Faber Amati Futura http://www.sonusfaber.com/futuraamati/en/

Ich bin hier mehrmals hingekommen. Der Saal ziemlich groß, die Boxen relativ weit auseinander, das Musikprogramm hat sich überwiegend wiederholt, sehr viel Vinyl.

Zuerst war ich nicht recht begeistert. Doch Fever von Elvis kam recht gut. Diana Krall dann wieder weniger gut, kann aber an der Aufnahme gelegen haben. Und dann die Überraschung bei der Tänzerin von Ulla Meinecke. Der Gesang sehr räumlich und gut zu orten – hier entstand wirklich live Gefühl. Am Ende klingt der Ton im Hall aus – man hört eigentlich nichts mehr und doch ist da noch der endlose Hall – grandios wie das die Box rüber bringt. Insgesamt sehr warm und weich und rund und doch auch zum Beispiel Becken sehr gut hell klar transparent. Insgesamt beim zweiten Hören unter diesen schwierigen Bedingungen (großer Raum, weiter Boxenabstand) ein sehr gutes Ergebnis für mich.

Mbl 120 http://www.mbl.de/de/

Ein sehr kleiner Raum (der zudem nicht vernünftig schallisoliert war und so störten die Nachbarveranstalter). Dem Raum entsprechend hat mbl hier die kleine 120 präsentiert. Ich war gespannt – hatte ich doch die berühmte „Voliere“ (so sollte man sie seiner Frau vorstellen, sonst hat man nie eine Chance, sie im Wohnzimmer zu platzieren – aber Vögel draußen lassen ;-) 101 x-treme nie hören dürfen (sowieso unbezahlbar) – nun also die ganz kleine Schwester dazu. Ich muss sagen, ich war sofort beeindruckt von den offenen klaren transparenten Höhen dieses Rundabstrahlers. Super. Erinnerte irgendwie an die Genelec bei der Klarheit der Höhen. Was aber war mit den tieferen Mitten und dem Bass? Sofort wurde ein Percussion Stück gespielt – soweit ok, aber mich interessierten andere Lagen.

Hatte mir soeben die remasterte Getz Gilberto gekauft. Bei Remastering weiß man ja nie, ob man sich zum Original verbessert oder verschlechtert, bis man es gehört hat. Ich fragte, ob man das mal auflegen könnte und war schockiert. Wo ist Stan Getz geblieben? Im Nebenraum? Im Keller? Lags am Remastering? Das Sax war Gottweißwo im Hintergrund – nur nicht da wo es hingehört. Zu Hause dann Klarheit: K2 hatte gute Arbeit geleistet – es lag nicht am Remastering, sondern an den Boxen – damit mbl zumindest was die 120 betrifft adé. Aber die 101 x-treme möchte ich unbedingt in München nächstes Jahr hören! Ach ja, beim ganz hohen scharfen ß bei einer Aufnahme hörte ich auch zisch-Probleme – kann aber an der Aufnahme gelegen haben.

Backes & Müller http://www.backesmueller.de/bm/de/

Nun endlich sollte ich mich Backes & Müller intensiv widmen, die ja nur noch direkt vertreiben und daher nicht in den Geschäften anzutreffen sind. Das war eine in jeder Hinsicht überzeugende Vorstellung. Habe bei keinem Anbieter mehr Zeit verbracht. Das ging schon damit los, dass man sich vorab anmelden konnte, um bestimmte Boxen zu bestimmten Zeiten von guten Plätzen zu hören (und trotzdem war man flexibel). Außerdem wurden Zeitpläne ausgehängt, wann was zu hören ist. Es war die ganze Palette (bis auf wenige Ausnahmen) präsent. Man begann immer mit Prime Line und hat sich dann gesteigert.

Hier wurde nicht viel unnötiges geredet. Sehr souverän wurden die Boxen präsentiert, nicht immer mit der selben Musik, teilweise auch Abwechslung. Wenige Erklärungen, ansonsten hat man die Musik wirken lassen, ging auf Fragen freundlich ein und hat auch Sonderwünsche berücksichtigt.

Die Boxen wurden ausreichend und vielseitig vorgestellt und dann mitten im Musikstück auf die nächste Box umgestöpselt, sodass man den Unterschied eigentlich immer sofort heraus hören konnte. Das ist für B&M nicht risikolos, denn auch die unterste Stufe klingt zwar super, aber bei jedem Wechsel spürt man den Quantensprung an mehr Qualität, sodass man schließlich vom Topmodell, der BM 35, nicht mehr lassen will (die BM 50 war nicht anwesend), aber wer kann und will EUR 66.000,-- für ein Lautsprecherpaar bezahlen?

Die Boxen wurden immer bei jedem Wechsel auf die Idealpostion gerückt und mühsam genau ausgerichtet – also hier hat man sich zwei Tage lang wirklich viel Mühe gegeben und ist dabei immer freundlich geblieben - kompliment. Das ganze wird von Hans Gülker sehr gut, locker und angenehm gestaltet. Und – das nur nebenbei bemerkt – hier wurde auch stündlich gründlich gelüftet – ob daran die weibliche Begleitung von Hans Gülker Frau Tanja Huget besonders gedacht hat oder er selbst, weiß ich nicht, aber in so manchen anderen Räumen hatte man schon Pumakäfigatmosphäre (will ja keine Namen nennen…).

Alle BM Boxen waren super. Einziger Nachteil dieser Veranstaltung: Auch hier war die Bestuhlung nicht pyramidenförmig nach hinten gestaffelt aufgestellt, das heißt in der ersten Reihe war nur die absolute Mitte Sweet Spot – daneben hörte man in der ersten (und zweiten) Reihe fast nur die Box, vor der man saß.

Zu den einzelnen Boxen:

PrimeLine klang sehr ausgereift und gut

BM 15 – sehr schöner Klang – Diana Krall live in Paris mit Joni Mitchells A Case of You – sehr räumlich und real – Diana Krall saß da in der Mitte etwa zwei drei Meter hinter den Boxen – super!

BM 25 – klingt nochmal wärmer und ausgereifter und weicher als die 15 – sehr räumlich, losgelöst von den Boxen, gute Ortung

BM 30 – der absolute Sonderfall – hier hat man eine echte Livebox kreiert. Sie ist wie die Lautsprecheranlagen eines Rocklivekonzertes konzipiert. Dementsprechend perfekt für den, der das live Erlebnis eines Pop oder noch besser Rock/Punkrock oder Hardrockkonzertes zu Hause erleben möchte. Vielleicht für Klassik weniger geeignet. Hier kommt ein Wahnsinnsdruck an. Ich saß in drei/vier Metern Entfernung – das geht nur absolut in der Mitte – daneben bekommt man einen Föhn und irgendwann Tinnitus (Abstand halten!). Für mein Wohnzimmer eindeutig überdimensioniert. Super hier Livekonzertgesang zu hören – auch leise Töne wie Eva Cassidy oder auch Elvis Fever – um Dimensionen präsenter als bei der Sonus Faber Amati Futura – hier kann man nur sagen – Elvis lebt – er hat mich angespuckt, als er Fever aus der BM 30 sang! Auch e Gitarre – superrockig – das ist DIE Liverockbox!

BM 35 – was kann man da noch viel sagen? Ein Traum! So ausgereift, so transparent, so räumlich, Klassik – Beethovens fünfte habe ich noch nie so räumlich gehört, das Konzert baute sich Gruppenweise auf – SUPER! Auch die anderen Genre ob Pop, Rock, Folk oder was auch immer - alle Bereiche stimmen – Höhen, Mitten und der Bass. Das wäre meine Box – aber doch sehr sehr teuer.

Zum Abschluss noch eine für mich Überraschung in Hamburg

Fischer & Fischer SN/SL 510 http://www.fischer-fischer.de/start.html

Ich gebe zu, ich kannte Fischer & Fischer bisher nicht. Man hatte die relativ kleine Box SN/SL 510 mit subwoofer Unterstützung aufgestellt. Das Gehäuse aus Schiefer. Der klang sehr direkt und präsent. Das fiel besonders bei e Gitarre auf (die auch entsprechend oft gespielt wurde - der Firmeninhaber hier persönlich anwesend und sehr engagiert). Auch das legendäre und obligatorische Take Five vom Dave Burbeck Quartett (leider ist Burbeck gerade verstorben! – unvergesslich) war gut wenn auch vielleicht nicht ganz so räumlich wie die B&M aber ich fand das Stück klang nicht schlechter als bei der Sonus Faber Amati Futura. Würde hier auch gerne mal die größeren Modelle hören. War hier angenehm überrascht.

So nun habe ich Euch genug geflutet. Ging mir darum, Euch einen Eindruck zu vermitteln bei meiner Suche nach neuen High End Boxen. Bin mir darüber im Klaren, dass das bisher alles nicht so objektiv war, aber es war ein erster Eindruck und habe viele positive Eindrücke gewonnen.

Meine Favoriten zur Zeit sind die B&M 35 und die Surrountec Monolog aber beide liegen eigentlich außerhalb meines Budgets (wollte unter EUR 30.000,-- bleiben). Trio wäre schon optisch ein Traum.

Bin auf Euer Feedback gespannt.

Schönen Gruß

TomorrowNeverKnows

TomorrowNeverKnows (Beitrag #14) schrieb:

Ich hatte in anderen threads ja schon Hílfe gesucht und mal gebeten die Lautsprecher mit den Supermessdaten zu nennen (Frequenzgang, Klirrfaktor, Räumlichkeit etc etc, damit ich meine Liste etwas verkürze, aber leider kam da nix bisher.

Rein von den Messdaten (Linearität, Abstrahlverhalten, Klirr, Pegel usw.) spielen die meisten guten Midfield Monitore ziemlich alle von dir bisher genannten "Highend" Lautsprecher auf Grund und Boden und das bei meistens niedrigerem Preis auch wenn man das Ersparnis an Endstufen nicht mitrechnet. Wenn man das ersparte Geld dann auch noch in Raumakustik und DRC Massnahmen investiert ist man sogar Welten weiter. Die Frage jedoch ist ob so ein Monitor Optik und neutraler Klang dir persönlich gefallen würde, das muss jeder für sich selber entscheiden.
Schöne Grüße,
Theo