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HiFi, ein Hobby für jedermann ?

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Julian_AERO
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Nov 2010, 03:10
Ganz bewusst möchte ich mit diesem Thema etwas polarisieren.
Ich selbst habe erst vor ca. 2 Monaten begonnen mich für HiFi zu interessieren, diverse Magazine zu lesen und mich in Foren umzutun.
Ich habe noch zwei weitere Hobbys Radsport und Modellbau.
Doch bei dem Einstieg in die Welt der Frequenzgänge und dBs ist mir eine gewisse Einstellung der sog. "Experten" aufgefallen. Ich würde es mal mit dem Begriff "Grundarroganz" beschreiben, die immer etwas mitschwingt und einen Neuling etwas verunsichert.
Sobald man Fragen stellt, die sich auf "zu niedrigem" Niveau bewegen, wird man abgestraft, indem man ignoriert wird.
Das ist mir in diesem Forum nicht passiert. Aber es gibt Menschen, die einen merken lassen wollen, dass man der Neue ist. Ich würde sagen, dass dieses Hobby die eingeschworenste Gemeinde besitzt. Und gewisse Effekte nur mit Metaphysik oder Tiefenpsychologie zu begründen sind. Leute unter 20 Jahren Hifi Erfahrung können (nach der Meinung der Profis) gewisse Zusammenhänge noch garnicht verstehen. Und es kann, nein es darf nicht möglich sein, dass man mit einer Anlage unter einem 5 stelligem Betrag eine sehr gute Widergabe erzielt.
Es geht doch hier um den Spass an der Sache und natürlich auch um das Fachsimpeln mit Gleichgesinnten. Doch bei einigen Fragwürdigen Auswüchsen ist eindeutig das Augenmaß abhanden gekommen. In jedem Hobby habe ich "Extremisten" und Hardliner kennengelernt, die das Maximum an Fachwissen und das optimum an Equipment erreicht hatten. Die Physik kann man nicht überlisten, doch dieses wird bei Hifi zum Teil oft suggeriert und probagiert und auch sehr erfolgreich vermarktet. Als ich zum ersten mal ein gewiises Magazin in Händen hielt, um (wie ich damals dachte) mich in die Materie einzulesen wurde mir schnell einiges klar. Man kann auch aus diesm Magazin als Anfänger gewisse Dinge ableiten doch es kam mir schon sehr befremdlich vor, dass ein "spezielles" Tischlein für den Plattenspieler einen hörbar anderen Klang erzeugt und dieser fast 2 Seiten lang beschrieben wird.
Ich möchte hier keinem auf den Fuß treten (natürlich auch nicht den Besitzern dieses Tischleins) aber ich bin der Meinung gewisse "Innovationen" dienen nur dazu ein gewisses Klientel abzumelken.
Wenn ihr ähnliche Gedanken / Erfahrungen habt, oder gewisse Vorurteile über uns HiFis wiederlegen oder bestätigen wollt, so könnt ihr dieses hier tun.

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.
Und: Hey, es soll Spass machen!
Cogan_bc
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2010, 03:19

dass man mit einer Anlage unter einem 5 stelligem Betrag eine sehr gute Widergabe erzielt.

das wird hier niemand abstreiten

dass ein "spezielles" Tischlein für den Plattenspieler einen hörbar anderen Klang erzeugt und dieser fast 2 Seiten lang beschrieben wird

achte 3 Seiten weiter auf die Riesenanzeige des Herstellers und Du verstehst.

aber ich bin der Meinung gewisse "Innovationen" dienen nur dazu ein gewisses Klientel abzumelken.

das ist der Voodoo Bereich und da sag ich lieber nichts zu.
Keinen Bock auf Kreuzigung

Ich würde es mal mit dem Begriff "Grundarroganz" beschreiben

schon mal mit Computer Nerds gesprochen.

sieh das Ganze auch mal so. Wenn die Anlage fertig ist und super klingt, ja was dann ? Da muß man dann schon krativ werden, wäre ja sonst langweilig.
Bei guten Autoschraubern ist die Karre ja auch nie fertig
talarion
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Nov 2010, 14:27
Sicherlich gibt es Leute im Hifi bereich, die verstärkt Voodoo betreiben und auch davon überzeugt sind. Die Sinne lassen sich nun mal sehr schnell täuschen, und wenn man sich etwas einbildet, wird es auch schnell realität. Oft werden beim Vergleichshören auch Fehler gemacht, die das Urteil beeinflussen können. Das hab ich selber vor kurzem erst am eigenen Leib erfahren. Ich befasse mich seit einiger Zeit auch mit dem Thema Hifi und dessen Mythen, und hab auch über die Qualität von mp3 Aufnahmen einiges gelesen. Allgemine Meinung ist dabei, dass man oberhalb von 256 kb/s keinen Unterschied mehr hört. Da hab ich mir meinen nagelneuen Beyerdynamic KH geschnappt und selbst mal einige Tests durchgführt. Ich hätte schwören können, dass ich jedes mal den Unterscheid zwischen CD und 256 kb mp3 gehört hab, bis mir dann nach einigen Tagen aufgefallen ist, dass ich zwei verschieden Player für CD und mp3 verwendet hab, und bei einem der EQ eingeschaltet war. Ich denke die meisten die etwas über Kabelklang oder ähnliches erzählen, haben wenig bis garkein technisches Hintergrundwissen oder machen ähnliche Fehler. Selbsternannte Gurus müssen sich ja auch irgendwie von der Masse abheben und brauchen irgendeinen Grund, um neue und sündhaft teure Teile in ihre Anlage einzubauen. Aber wie schon gesagt, solche Leute gibt es in jedem Hobby. Alles in allem ist Hifi ein schönes Hobby, vor allem wenn man gerne Musik hört. Auch für wenig Geld kann man sich da einen guten Klang leisten. Ich hab mir zb einen guten KH samt KHV gekauft, da ich als Student einfach nicht das Geld für eine teure Anlage hab. Für knappe 600 Euro (was sicherlich auch schon ne Menge ist) bekommt man da schon nen Hammer Sound.
Julian_AERO
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Nov 2010, 15:02
Danke für eure Wortmeldungen,

PC Freaks sind aber nMn Basisiorientierter und Versuchen mehr zu messen und zu beweisen. Bei Hifi spielt die subjektive Wahrnehmung eine übergeordnete Rolle.
Die Leistung eines Rechners lässt sich immer messen oder beweisen. Bei Hifi muss man sich auf sein Gehör verlassen. Und das ist nunmal beeinflussbar.

Jeder Eigen-Klang einer Komponente ist eine Verzerrung, auch wenn diese für das Ohr vorerst angenehm wirkt. Kabel können klingen, hörbar sogar aber das sollen sie doch garnicht. Jedoch ob dieser Effekt moch dem obersten Gebot der Wiedergabetreue gerecht wird ist ein anderer Punkt.
Wenn ein Highendler ultralineare Komponenten aneinanderreiht, nur um dann wieder Verzerrungen durch ein "besseres" Kabel einzustreuen, da er nich weiß was überhaupt phsyikalisch passiert, dann hat er Hifi noch nicht richtig verstanden.

Eine sehr interessante Abhandlung zum Thema Kabelklang ist hier zu finden.

http://www.hifi-foru...orum_id=42&thread=94

Mann mus den Beitrag nicht in voller Tiefe verstehen (dass konnte ich auch nicht) aber die Logik dahinter und das Fazit entmystifizieren das Thema schon sehr.

Ich freue mich auf weitere Gedanken.
talarion
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Nov 2010, 15:55
Ich finde es allerdings auch bemerkenswert, dass hier im Forum sehr viele kompetente Leute unterwegs sind. Man hört kaum von jemandem, dass ein Kabel für 1000 Euro/Meter wirklich notwenig sind für eine High End Anlage, eher das Gegenteil. Als ich angefangen hab mich in das Thema einzulesen, bin ich oft auf Warnungen gestossen, dass es viele High End User gibt, die einem alles mögliche über teure Kabel, CDs anmalen und dergleichen erzählen wollen. Da war natürlich die Befürchtung groß dass vor allem in einem Forum sich eine großzahl derartiger Leute tummelt, da ja vor allem das Internet Sammelstelle für alle möglichen Gurus und Spinner ist. Darum möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass mich das Forum hier sehr positiv überrascht hat. Ich denke mal dass man hier sehr viele taugliche Informationen gewinnen kann, ohne irgendwelchen Scharlatanan auf den Leim zu gehn.
Ich selber bin Student der Elektrotechnik und bin daher sowieso sehr kritisch gegenüber den meisten Voodoo Themen eingestellt. Ich wage mal zu behaupten dass ich ein gewisses Grundwissen über technische Vorgänge besitze, und daher nicht jeden Quatsch leichtfertig glaube.
Es gibt aber auch Sachen, wo man sich nicht wirklich sicher sein kann, ob da was dran ist oder nicht. Mein Hifi-Händler hat mal erzählt, dass man die Komponenten nicht stapeln sollte, sondern schwingungsgedämpft voneinander aufstellen sollte (zum Thema Tischlein für Plattenspieler), da die Schwingungen der Bauelemente gegenseitug resonanzen hervorrufen könnten. Prinzipiell könnte das auch physikalisch begründet sein, aber um fundierte Aussagen zu treffen fehlt mir da einfach die Erfahrung. Da muss man sich einfach auf "Experten" verlassen. Oder das Einbrennen von Kopfhörern oder Lautsprechern, auch so ein Thema, kann stimmen, muss aber nicht.
niclas_1234
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2010, 18:27
Hm also das was hier gerade gesagt wird kann ich nicht ganz nachvollzihen

Ich habe mit 13 nagefangen mich mit Hifi zu beschäftigen und bin dann ins forum gekommen.

Die Leute hier haben mich supernett aufgenommen und mir jede noch so doof gestellte frage beantwortet. Gerade die älteren Mitglieder sind da sehr Hilfsbereit.

Man lernt sehr viel dazu und auch wenn ich mal Müll gelabert habe habe ich nie eine Unfreundentlich abfuhr bekommen.

Ich finde dieses Forum ist eine der besten möglichkeiten mehr informattionen und hilfe zu bekommen

Gruß Niclas
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Nov 2010, 19:18
Ich muss auch sagen, dass gerade erst durch dieses Forum hier, vieles klar geworden ist.
Ich lese auch selber viel mehr mit, als ich selber schreibe. Und mir ist es noch nicht aufgefallen, dass ein Erfahrener User herablassend auf eine Frage eines Neulings reagiert hat.

Und die meisten wissen auch, dass man nicht XXXXXX ausgeben muss, um klanglich was tolles zu bekommen. Auch dazu gibt es für die unterschiedlichsten Preisklassen Vorschläge zu Geräten, wobei so gut,wie immer angemerkt wird, dass man sich die Sachen selber anhören muss.

Und das ist auch richtig so und fair.

Genauso muss ich aber selber zugeben, dass eine Empfehlung manchmal echt schwer fällt. Wenn mich Jemand nach einer Anlage für 100,- fragt, dann muss ich halt ehrlich sein und darauf hinweisen, dass auch ich als Erfahrener Hifi-ist, nicht weiter helfen kann, weil man für das Geld nicht gescheites bekommt. Vielleicht empfinden das manche dann als Hochnäsig oder Arrogant.
Cogan_bc
Inventar
#8 erstellt: 15. Nov 2010, 19:27

Vielleicht empfinden das manche dann als Hochnäsig oder Arrogant.


liegt nur daran das manche Leute eine Grundregel nicht beherzigen welche lautet:
"Stelle niemals eine Frage wenn Du weißt das Dir die Antwort nicht gefällt"


[Beitrag von Cogan_bc am 15. Nov 2010, 19:27 bearbeitet]
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 15. Nov 2010, 19:30
Gutes Argument
BioZelle
Stammgast
#10 erstellt: 15. Nov 2010, 22:29
Ich finde beim Hifi ist es wie bei vielem anderen eben auch. Es gibt eine ganze Menge sog. "Experten" die sich hauptsächlich dadurch auszeichnen Anfänger auszulachen und so tun als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefr... aber in Wirklichkeit einfach keine sinnvolle Antwort auf die Frage wissen.
Die extremste Erfahrung diesbezüglich musste ich machen, als ich vor einigen Jahren auf Linux umgestiegen bin. Die meisten Antworten auf meine Fragen waren stets "lies doch selber nach".
Im Hifibereich gibt es so etwas natürlich auch. Ich muss allerdings zugeben, dass ich es sehr gut verstehen kann, dass man sich hier nicht zum x-ten mal über ein und dasselben Thema unterhalten möchte. Diese Ablehnung könnte von neuen Mitgliedern dann durchaus als "Arrogant" empfunden werden. Das trifft ganz besonders für die Kaufberatung zu.
Oft stolpert man hier aber auch auf Threads von neuen Mitgliedern die Antworten auf Fragen suchen die man in wenigen Sekunden mit der Nutzung der Suchfunktion beantworten könnte.

Was die ganze Voodoo Sache angeht ... oh ich muss weg

Gruß
BioZelle
niclas_1234
Inventar
#11 erstellt: 15. Nov 2010, 22:47

Was die ganze Voodoo Sache angeht ... oh ich muss weg



Ja ich auch.....
CarstenO
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Nov 2010, 13:50
Hallo Julian AERO,

ich denke, Du hast Dich mit "HiFi" - gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit - für ein schönes Hobby entschieden. Das HiFi-Forum, diverse HiFi-Magazine, aber auch Veranstaltungen, wie die am Wochenende in Bochum stattfindende "High End On Tour" können gute Anregungen für das eigene Ausleben des Hobbies bieten.

HiFi lebt m.E. von eigenen Erfahrungen, die die Urteile durch andere User, bzw. durch Testredakteure zu Produkten für Dich bewertbar machen.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Sammeln eigener Erfahrungen und dass es Dir trotzdem gelingt, Dich Produkten zu öffnen, die Du heute als "Voodoo" einstufst und Dir die Auffassungen von Usern zu Gemüte zu führen, die Du heute "grundarrogant" findest.

Gruß, Carsten

p.s.: HiFi ist ein Hobby für jedermann.


[Beitrag von CarstenO am 16. Nov 2010, 13:51 bearbeitet]
BioZelle
Stammgast
#13 erstellt: 16. Nov 2010, 13:55

CarstenO schrieb:

p.s.: HiFi ist ein Hobby für jedermann.


Leider sehr selten für "jederfrau"

Gruß
BioZelle
talarion
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Nov 2010, 14:11
Ein bisschen Voodoo ist ja auch nicht verkehrt. Wenn man sich schon nen sündhaft teuern Verstärker gönnt, dann kann man sich da auch ein wenig hochwertigere Kabel dran bauen, und nicht grad die billigsten aus dem Baumarkt. Ein Lautsprecher Kabel für 15 Euro/Meter is denk ich mal noch drin, auch wenns eins für 3 Euro vielleicht genau so tut. Das kann man noch verkraften und ich würde bei einem teuren Verstärker auch das 15 Euro Kabel bevorzugen, aber bei 1000 Euro hat der Spass halt schon lang aufgehört. Ich hab zb auch meine Kopfhörer über Nacht einbrennen lassen, ob was hilft, wer weiss, aber solangs nichts kostet... Ich denk solang es in einem Gewissen Rahmen bleibt ist es in Ordnung und macht auch Spass!
DJ_Bummbumm
Inventar
#15 erstellt: 16. Nov 2010, 21:21
HIFI ist ohne Zweifel ein Hobby für jedermann mit dickem Portemonnaie.

Ansonsten bleibt ein Zwiespalt:

Einerseits ist es heutzutage möglich, bereits im Konsumentensegment ordentliche Komponenten zu erwerben (früher war das zumindest schwieriger), andererseits gibt es nicht wenige "Hifi-Freunde", die einen Hobby-Kollegen als Erstes fragen, wie teuer denn seine Anlage war.
Und sich dann abwenden, wenn es unter der Grenze für "ernsthaftes" Hifi liegt.

Zum Glück sind aber nicht alle so.

BB
vanye
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2010, 00:12
Klar ist HiFi ein Hobby für Jedermann. Nur betreibt halt nicht jeder das Hobby mit den gleichen Zielen. Einer möchte einfach nur geile Musik hören und sich dabei vom Mörderbass die Füße kitzeln lassen, der nächste bastelt halt gerne an seinem Setup herum und verfolgt dabei vielleicht sogar ein bestimmtes Klangideal und ein Dritter möchte sich über materielle Errungenschaften sozialisieren: Mein Lautsprecher, mein Verstärker, mein Klangkristall. Manch einer versucht sogar, verquaste sozialromantische "Theorien" über das Thema HiFi unter die Leute zu bringen.


Ich finde, solche Vielfalt macht dieses Forum erst richtig lebendig.


Gruß
vanye
zwaps
Stammgast
#17 erstellt: 17. Nov 2010, 00:24
Wo du von "abmelken" sprichst, und ich musste als VWLler zum Glück nicht zu viel Betriebwirtschaftlehre ertragen; aber die Hifi Branche erinnert mich dann doch an die "Lehren" der BWL Semester 1 und 2, wobei die Kundschaft sogar applaudiert und eifrig kauft. Toll sowas.


Hifi ist natürlich ein teures Hobby. Es geht darum teure Luxusprodukte zu kaufen.

So traurig das klingen mag, aber ich will seit Jahren Canton Ergo Kompaktboxen haben. Die kosten 500€. Als Student mit eben dem Monatsbetrag zum Leben bin ich weit entfernt einen Überschuss von 500€ im Monat zu haben (wie auch..).

Und wenn man dann auch noch in Veranstaltungstechnik und Tonstudios gerarbeitet hat, macht das die kleinen Tascam, die ich mir dann mal leistete, natürlich um so bitterer.

Aber man verdient ja mal irgendwann auch ordentliches Geld, mehr als man zum Leben braucht
Hoffe ich.


E: Und angesichts der Unterschicht Hifi als Hobby für "jedermann" zu titulieren, finde ich schon eher zynisch. Fragt mal den Harzer aufm' Amt wieviel er für LS-Kabel ausgibt.


[Beitrag von zwaps am 17. Nov 2010, 00:30 bearbeitet]
Julian_AERO
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 17. Nov 2010, 01:42
Danke für eure Gedanken und Stimmungen.

Ich denke doch, dass das Hobby Hifi eben nicht einen Querschnitt durch alle soziale Schichten darstellt. Alleine eben wegen des nicht geringen Einstiegsbudgets.
Ich war neulich zum ersten mal auf einer Hifi Veranstaltung (Westdeutsche Hifi Tage) und ich würde sagen, dass die Kleidung der meisten Besucher schon einen gewissen Status dokumentieren sollte.
Gut, einige Händler und Vertreter tragen von Berufswegen Anzüge etc. Doch ich war numal der einzige junge (jüngste ?) Mann mit Baseballmütze und Kapuzenpullover, da ich es eher leger mag und auch eher ein buntes, gemischtes Publikum erwartet hätte.

Da ich bis dato nur diese eine Veranstaltung besucht habe, kann man das sicher nicht verallgemeinern aber es fiel mir auf.

Konntet ihr auch etwas Ähnliches feststellen ?
CarstenO
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 17. Nov 2010, 10:14
Nein. Vielmehr erinnere ich mich bspw. auf den früheren "World Of HiFi"-Veranstaltungen an ausgelatschte Schuhe, burgunderfarbene Pullunder und hellblaue Hemden darunter an ausgebeulter Brax-Jeans. (Wohl das ganze Geld für HiFi verjubelt ...? )

Ich verstehe allerdings den Zusammenhang nicht zwischen dem, was an Budget für HiFi-Kauf zur Verfügung steht und dem, wie die Besucher einer durch einen Bonner HiFi-Händler mit Schwerpunkt "Hochpreisiges" initiieren Veranstaltung gekleidet sind. Der mutmaßliche Kaufpreis der Oberbekleidung lässt ja keine Rückschlüsse zu, ob das Budget für HiFi dem entsprechend ist. (vielleicht reicht´s auch nur noch zum Gucken? )

Was mich auf derartigen Veranstaltung mehr wundert ist, dass für den Agendapunkt "Erfahrungsaustausch" zahlreiche Veranstaltungsbesucher scheinbar die Klangbeschreibung der Testmagazine zu verschiedenen Produkten auswendig beherrschen.

Nein, da bestehen viele Vorurteile. Oder?

Carsten
talarion
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 17. Nov 2010, 10:25
Ich stell mir auch grad die Frage, wann man Hifi als Hobby bezeichnen kann. Muss man einen bestimmten Betrag in seine Anlage inverstieren, um es als Hobby zu bezeichnen? Oder bezeichnet man es als Hobby, um einen Vorwand für die horrenden Summen zu haben die man ausgibt? Muss man seine Anlage in gewissen zeitlichen intervallen aufrüsten oder umbauen, oder ein bestimmtes Maß an Grundwissen verfügen, um es als Hobby zu bezeichnen? Wenn jemand einfach nur gerne Musik hört und bereit ist, viel Geld in eine Anlage zu stecken um den bestmöglichen Sound in seine vier Wände zu zauber, aber sich sonst nicht weiter mit dem Thema beschäftigt, ist es dann auch noch ein Hobby? So gut wie jeder hat eine Hifianlage zu Hause, auch wenn viele diese Bezeichnung vielleicht nicht verdient haben, aber ab wann kann man es als Hobby bezeichnen. Ich kann mich auch an einen Fernsehbeitrag erinnern, wo irgend so ein Milliradär eine Anlage im 6-Stelligen Breich gekauft hat (ich glaub sogar für seine Yacht), so mit Gold und Silberkael und dem ganzen Schickschnack, aber sonst hatte der gute nichts mit dem Thema am Hut (darum wahrscheinlich auch der Preis...), da kann man doch trotz HighEnd Anlage nicht wirklich von Hobby reden.
DJ_Bummbumm
Inventar
#21 erstellt: 17. Nov 2010, 11:23

zwaps schrieb:
Und angesichts der Unterschicht Hifi als Hobby für "jedermann" zu titulieren, finde ich schon eher zynisch. Fragt mal den Harzer aufm' Amt wieviel er für LS-Kabel ausgibt.

Je nachdem, wer "für jedermann" sagt, heißt "für jedermann" schon mal schnell "für jedermann, der zählt".

So wie die gnädige Frau, die angeblich "allein" wohnt, aber in Wirklichkeit wohnen da noch die Wirtschafterin, das Mädchen und der Kutscher. Aber die zählen eben nicht.

Hifi ist mittlerweile für weitere Kreise möglich, als es jemals war.
Leider gibt es aber nach wie vor große Bevölkerungsgruppen, die da außen vor bleiben müssen.
Nur sieht man die weder hier im Forum noch auf Fachmessen.

Und für die Zukunft steht zu befürchten, dass sich das Rad eher wieder zurück dreht, siehe z.B. NAD-Preispolitik!

BB
Boettgenstone
Inventar
#22 erstellt: 17. Nov 2010, 12:16
Morgen,

So gut wie jeder hat eine Hifianlage zu Hause, auch wenn viele diese Bezeichnung vielleicht nicht verdient haben, aber ab wann kann man es als Hobby bezeichnen.

ich denke wenn die Beschaeftigung mit dem Thema die durchschnittlich in der Bevoelkerung verankerte Beschaeftigung uebersteigt.
Hobbys werden meistens unterschiedlich intensiv betrieben und auch mit der Zeit mal staerker oder schwaecher, es ist halt eine Freizeitbeschaeftigung.

Spaetestens bei eigenem Altarraum, mit Raumakustiktuning und diversen tausend Tontraegern darf man dann vom Nerd sprechen, die gibts immer wieder, sind aber doch eher eine kleinere Gruppe.

Und natuerlich ist Hifi ein Hobby fuer jedermann, alte Oberklasse Oldtimer, groessere Boote(6 stellige Preise kann man da locker aufm Gebrauchtmarkt bezahlen, ohne Liegeplatz natuerlich) oder intensiv Reiten(das geht auf Dauer richtig ins Geld ) sind Hobbies fuer Menschen mit Kohle.

Je niedriger das Budget desto mehr muss man halt nachdenken und warten um das gewuenschte Ergebnis zu bekommen.
Man muss sich halt auch mal klar machen, dass vergoldete Frontplatten eben nichts zum Klang beitragen.
Wenn man unbedingt das (goldene Kalb) will muss man halt dafuer bluten, das haengt dann von jedem selbst ab, aber wie gesagt es ist nur Tand und nichts fuer eine Audioanlage wichtiges.
Observer01
Inventar
#23 erstellt: 17. Nov 2010, 22:26

Leider gibt es aber nach wie vor große Bevölkerungsgruppen, die da außen vor bleiben müssen.


Sehe ich anders. Dank diverser Internetbörsen für Gebrauchtes ist es auch für Leute mit weniger Geld möglich sich eine schöne Anlage zusammenzustellen.


Gruß
Andreas
zwaps
Stammgast
#24 erstellt: 17. Nov 2010, 22:46

Observer01 schrieb:

Leider gibt es aber nach wie vor große Bevölkerungsgruppen, die da außen vor bleiben müssen.


Sehe ich anders. Dank diverser Internetbörsen für Gebrauchtes ist es auch für Leute mit weniger Geld möglich sich eine schöne Anlage zusammenzustellen.


Gruß
Andreas



Bitte stell' mal eine schöne Anlage unter ~60€ zusammen, ich glaub das interessiert viele.

Es gibt in Deutschland inzwischen ne Menge Leute für die das Realität ist.
Da ist die In-Ear Begeisterung doch verständlich. Guten Sound für 30€ gibts bei Boxen wohl kaum.


Andererseits hat das Hobby mit dem Besitz natürlich erstmal nichts zu tun, da hat der Threadersteller schon Recht.
Sieveking_Sound
Stammgast
#25 erstellt: 17. Nov 2010, 22:55
Ich glaube die Frage ist sehr unglücklich gestellt.
Ursprünglich geht es beim Thema HiFi doch um MUSIK! Die HiFi-Anlage ist nur ein Mittel zum Zweck und in dem Moment in dem man vergisst, dass es um Musik geht, hat die Anlage eine ähnliche Funktion wie etwa eine Modelleisenbahn: Es ist ein Spielzeug für große Kinder.

Musik kann man auch mit einem alten Monoradio problemlos hören und dies geschieht seit den Anfängen des Rundfunks bis heute zur Zeit der abertausend Internetradiostationen. Wer den Anspruch hat diese Musik klanglich bestmöglich wiederzugeben, kann dafür enorme Mengen Geld ausgeben. Ob man dadurch der Musik näher kommt, oder nur seinem Spieltrieb fröhnen möchte, hängt sehr vom Individuum ab.

Die Kosten für die reine Musikwiedergabe sind heute enorm niedrig und es gibt eine immense Auswahl. Für viele Menschen reicht die Klangqualität von Internetradio und der Lautsprecher des Handys völlig aus um Spass mit der Musik zu haben. Das erfolgreichtste Musikgerät des letzten Jahrzents ist der iPod und dies bestimmt nicht wegen seiner Klangqualität, sondern weil er es erlaubt den Soundtrack des eigenen Lebens stets parat zu haben. Folglich sind auch die verkauften Stückzahlen von einzelnen Musikkomponenten in den vergangenen Jahren deutlich zurück gegangen und die verbliebenen Hersteller bemühen sich um immer aufwändigere Geräte für die immer älter werdenden Fraktion derjenigen Menschen, denen diese Qualität nicht reicht. Meiner Erfahrung nach verirren sich nur noch wenige Interessierte unter 30 Jahren in Hifi-Fachgeschäfte und man passt sich den Wünschen der verbliebenen Kunden an.

Jan Sieveking
Cogan_bc
Inventar
#26 erstellt: 17. Nov 2010, 22:58

Bitte stell' mal eine schöne Anlage unter ~60€ zusammen, ich glaub das interessiert viele.


Naja, schön ware übertrieben.
Aber eine brauchbare ist für den Preis zu realisieren.
Bei Ebay gehen manche älteren Boxen und Verstärker für unter 20 Euro, gerade wenn man die Teile selbst abholen muß. Also immer mal in der Umgebung suchen.
PC dran und gut ist.
Die Speaker meiner 5.1 Anlage (die ich nicht so ernst nehme) haben zusammen keine 60 € gekostet. Und die machen heftigst Krach.
Sicher gibt es da Verbesserungspotential aber für Film und TV reicht es locker. Brüllwürfel sind übrigens keine dabei, sind alle erwachsen.
ev13wt
Stammgast
#27 erstellt: 18. Nov 2010, 03:51
Wilkommen, hier bist du richtig und viel Spass.
ta
Inventar
#28 erstellt: 18. Nov 2010, 09:24

talarion schrieb:
Ich finde es allerdings auch bemerkenswert, dass hier im Forum sehr viele kompetente Leute unterwegs sind. Man hört kaum von jemandem, dass ein Kabel für 1000 Euro/Meter wirklich notwenig sind für eine High End Anlage, eher das Gegenteil. Als ich angefangen hab mich in das Thema einzulesen, bin ich oft auf Warnungen gestossen, dass es viele High End User gibt, die einem alles mögliche über teure Kabel, CDs anmalen und dergleichen erzählen wollen.


Früher war das hier auch wesentlich schlimmer, aber diese Leute sind inzwischen meist woanders hin, z.B. zum "Hifi-Lebensart"-Forum... Bzw. haben gelernt, hier im Voodoo-Bereich zu bleiben und sich aus den "Anfänger sucht Anlage"-Threads rauszuhalten.


[Beitrag von ta am 18. Nov 2010, 09:30 bearbeitet]
Xaver-Kun
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 18. Nov 2010, 09:27
Guten morgen Julian,

inzwischen gibt es viele Beiträge, dennoch versuche ich mich daran zu beteiligen und mich so kurz wie möglich zu fassen.

- wenn man einsteigen möchte, dies möglichst günstig, so kann man sich eine komplette 5.2 (2 Subwoofer, daher x.2) Anlage unter 1000€ aufbauen und erreicht damit eine hohe Wiedergabequalität (aber das "kann" 1-2 Monate dauern)
- kurz zusammengefasst ist die Wahl von Zuspieler, Verstärker, Kabel völlig egal, wenn es darum geht klanglich etwas zu erzielen, entscheidend sind hier 3 Faktoren (Raumakustik/Lautsprecher/Quellmaterial)
- in diesem Forum durfte ich den Begriff der maßgebenden 2 Lager folgendermaßen kennenlernen (Holzohren/Goldohren), ich denke die Begriffe sind selbsterklärend
- viele längere Teilnehmer wirken genervt, wenn immer wieder die selben Fragen auftauchen und sich anscheinend gar nicht erst die Mühe gemacht wird selbst nach Antworten zu suchen
- die Suchfunktion bleibt oftmals ungenutzt, zugeben muss ich jedoch, das diese, SEHR nett ausgedrückt, mehr als unzureichend ist
- oftmals gehen die Meinungen bei der Kaufberatung auseinander und manchmal erreicht dies auch einen Status, wo die "Berater" anfangen sich zu bekriegen und der Außenstehende, welcher beraten werden möchte, durch seine Unkenntnis, nicht in der Lage ist zu beurteilen, was für Ihn richtig ist
- Magazine/Zeitschriften/Marketing, sie alle lügen nicht unbedingt, sie erzählen Wahrheiten, nur wird verschwiegen, wieviel davon sich hörbar bemerkbar macht. Beim Thema Tischlein/Kabel z.B. mutiert dies richtung 0%, es spielt also keine Rolle. Würden sie ehrlich sein, würde die Industrie bald kein Geld mehr verdienen können (Masse), da der Kaufdrang stark abnehmen würde.

Und wenige Beiträge später kann es sein, das bereits ein Teilnehmer folgt und schreibt das alles was ich hier niederschrieb, absoluter schwachsinn sei und schon weiß der Neuling nicht, wem er trauen darf. Jemand der wohlmöglich spart, oder weiß das er in "Zubehör" kein Vermögen investieren muss, oder weil er sich alles schönredet? Und hier gilt, selbst informieren und versuchen die Wahrheit herauszufinden.

Zum 1000-1200€ Budget oben, falls es niemand glauben sollte.

- Ältere Lautsprecher von Dynaudio/Phonar/T+A + Center (700€) - 2 Subwoofer "Yamaha YST 300 (300€)
- für 150€ bekommt man einen gebrauchten AV-Receiver mit HDMI und schon kann es los gehen

Wer jedoch seine 5.000€ liegen ließ, oder weitaus mehr, möchte so etwas natürlich nur ungern lesen und noch weniger zugeben.

Viel Spaß im Forum
captain_carot
Inventar
#30 erstellt: 18. Nov 2010, 10:11
Erstmal zur Frage, wann ist es ein Hobby: Mit einem Hobby beschäftigt man sich mehr oder weniger intensiv, das aber über einen längeren Zeitraum.
Das kann bei HiFi der Fall sein, wenn ich irgendwelche Magazine lese, eher dazu neige, NEuerscheinungen zu begutachten, selbser bastle, ständig was neues kaufe oder auf Voodoopriester hereinfalle. Der Geldeinsatz spielt dabei keine Rolle, eher das auseinandersetzen mit der Materie.

Da liegt für mich der Unterschied zwischen Menschen, für die die mehr oder minder teure Anlage Mittel zum Zweck ist und HiFi-Hobbyisten.

Ist es nun ein Hobby für jedermann? Bei den aktuellen Preisen, auch für gebrauchtes, würde ich einfach mal mit ja antworten. Sicher, wer wenig Geld hat kann weder teure Komponenten kaufen noch ständig den neuesten Trends hinterher laufen. Eine brauchbare Anlage lässt sich aber für kleines Geld zusammenstellen.
Gleichzeitig sind die Preise nach oben offen, wodurch HiFi selbst für Menschen mit zuviel Geld unterhaltsam sein kann.
Australis
Stammgast
#31 erstellt: 18. Nov 2010, 12:51
So in etwa sehe ich das auch. Klar... wer im Monat ettliche Tausend EU übrig hat, hat auch weniger das Problem sich eine High-End-Anlage hin zu stellen. Das andere Ende der (Einkommens-)Skala kann sich klar keinen nagelneuen High-End-Verstärker leisten, aber (notfalls mit sparen) ist ein guter gebrauchter Youngtimer, der in den 80ern oder 90ern um die 1000.- DM oder mehr gekostet hat durchaus drin. Klar dauert dann das Aufbauen einer Anlage aus dem "Nichts" etwas länger, aber es ist machbar... und man kann -je nachdem, wieviel man in der Lage ist jeden Monat zu sparen- innerhalb von ein paar Monaten eine Anlage mit einem Neuwert von über 4000.-- DM zuhause stehen haben... Also von daher würde ich auf jeden Fall sagen, daß Hifi ein Hobby für jedermann ist...
talarion
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 18. Nov 2010, 12:59
Bei meinem Hifi-Händler steht eine Anlage mit den Duevel Planets, die in der günstigsten Ausführung (abhängig von Lackierung, also völlig egal) ca 650 Euro kosten. Dazu ein Heed Vollverstärker für ca 1000 Euro, CD-Player und ein paar Kabel noch preiswert dazu und man hat für nicht mal 2000 Euro eine Anlage, die echt was herhalten kann. Was da raus kommt ist echt schon High-End Sound! Vielleicht kann man sogar einen günstigeren Verstärker dazukaufen, da ja heutzutage keine allzu großen Unterschiede mehr sind ab einer Preisklasse von ca 500 Euro aufwärts... zumindest bei Transistorgeräten. Ich denke das kann man sich schon noch leisten.
Australis
Stammgast
#33 erstellt: 18. Nov 2010, 13:06

talarion schrieb:
Ich denke das kann man sich schon noch leisten.


Naja, das kommt halt immer auf's Einkommen an... Für viele ist halt mehr wie 50 oder 100 EU zur Seite legen im Monat halt nicht drin...
Haiopai
Inventar
#34 erstellt: 18. Nov 2010, 13:32

zwaps schrieb:

Observer01 schrieb:

Leider gibt es aber nach wie vor große Bevölkerungsgruppen, die da außen vor bleiben müssen.


Sehe ich anders. Dank diverser Internetbörsen für Gebrauchtes ist es auch für Leute mit weniger Geld möglich sich eine schöne Anlage zusammenzustellen.


Gruß
Andreas



Bitte stell' mal eine schöne Anlage unter ~60€ zusammen, ich glaub das interessiert viele.

Es gibt in Deutschland inzwischen ne Menge Leute für die das Realität ist.
Da ist die In-Ear Begeisterung doch verständlich. Guten Sound für 30€ gibts bei Boxen wohl kaum.


Andererseits hat das Hobby mit dem Besitz natürlich erstmal nichts zu tun, da hat der Threadersteller schon Recht.


Moin , na da muss ich doch jetzt mal einhaken , eine Anlage unter 60€ ?

Klar geht das und genau das demonstriert auch , das Hifi ein Hobby für jedermann sein kann , wenn man es ernsthaft betreibt .
Dazu gehören natürlich Kentnisse die man sich aneignen muss .
Ein wirkliches gebrauchtes Schnäppchen kann man gezielt nur dann ergattern , wenn man im richtigen Moment das Quentchen mehr weiß als andere .

Neben Ebay u. anderen Gebrauchtportalen eignen sich Flohmärkte sehr gut für so etwas .
Ich könnte dir etliche Beispiele nennen ,bei denen ich deine Grenze sogar noch erheblich unterschritten hab .

Meine jetzigen Seas Konsens 2 Lautsprecher haben mich zum Beispiel genau 38 Euro über Ebay gekostet .
Doch lieber gleich was komplettes , auch kein Ding .
Denon RCD 100 CD Receiver plus Yamaha NS-G 40 Lautsprecher für 25 Euro zusammen auf dem Flohmarkt .
Was für den Klassiker Liebhaber , komplette Grundig Midi Anlage bestehend aus Vorstufe , Endstufe , Tuner und Tape mit allen Unterlagen und Kabeln für 10 Euro .

Das alles klappt , wenn man sich mit dem Thema eingehend beschäftigt , ein Fakt der mich gerade an Hifi so fasziniert .
Es macht einen riesigen Spass immer wieder zu erfahren , wieviel Gegenwert man bei diesem Hobby für teilweise lächerliche Preise erzielen kann , wenn man sich nur befasst mit dem Ganzen .

Gruß Haiopai
captain_carot
Inventar
#35 erstellt: 18. Nov 2010, 15:02
Anderes Beispiel, wer ggf. auf eine Fernbedienung verzichten kann findet für weniger als 30,-€, manchmal unter 20,-€ bei Ebay viele ältere Sherwood Amps.

MEhrkanalreceiver sind da auch häufig unter 60,-€, teilweise um 40,-€ zu bekommen.

Von den Preisen, bei denen CD-Player, Tapedecks oder die recht seltenen aber guten Mikroanlagen hängen bleiben gar nicht zu reden.

Dabei sind das keine schlechten Geräte, nur ist die Marke Sherwood hierzulande anscheinend kaum noch bekannt. Bei anderen Marken wird das Bild sicher ähnlich sein.
Australis
Stammgast
#36 erstellt: 18. Nov 2010, 15:11
Naja, Sherwood hat mal eine ganze Zeit lang zusammen mit Sony, Technics und Co. in einer Liga gespielt. Leider ist der Ruf von Sherwood hier in Deutschland unter die Räder gekommen, als scheinbar Conrad Exclusivhändler für Sherwood-Geräte war...
captain_carot
Inventar
#37 erstellt: 18. Nov 2010, 15:33
Exklusivhändler waren tatsächlich höchstens scheinbar. Wir hatten bis vor einigen Jahren einen lokalen, günstigen Elektronikmarkt. Der hatte in der HiFi-Ecke bis zum Ende durchgehend Sherwood, neben anderen Marken natürlich.

Schwerwiegender war wohl, dass viele die Sherwoods wegen der CAT und Conrad Verstärker und Mehrkanalreceiver für Billigkram gehalten haben.

Mit den Geräten, die ich neu gekauft hatte oder auch bei Ebay ersteigert hab bin ich jedenfalls immer ziemlich zufrieden gewesen.

Mein erster Dolby (Pro Logic) Receiver, ein RV 4050r steht z.B. bis heute bei einem Bekannten von meinem Cousin. Das Ding hab ich 1998 sehr günstig als Aussteller gekauft, läuft bis heute einwandfrei und schlägt sich in Stereo auch ziemlich gut.

Vor drei Jahren hab ich z.B. für meine Mutter einen Sherwood Newcastle mit CDP günstig ersteigert, weil sie endlich wieder ein Gerät mit Phonoeingang wollte, macht sich auch ziemlich gut. Dann wären noch ein RX1140, den ich jemandem als Lückenfüller besorgt habe oder ein RV6103r (5.1) den ich mal als Lückenfüller hatte, als mein Receiver in Reparatur hatte.
Das soll jetzt keine Werbung sein, aber die Geräte sind sehr oft für ca. ein Drittel dessen zu bekommen, was man für vergleichbares der Standardmarken bezahlt.

Wüsste eigentlich jemand noch eine andere auf dem Gebrauchtmarkt ungewöhnlich günstige Marke?
Haiopai
Inventar
#38 erstellt: 18. Nov 2010, 15:34

Australis schrieb:
Naja, Sherwood hat mal eine ganze Zeit lang zusammen mit Sony, Technics und Co. in einer Liga gespielt. Leider ist der Ruf von Sherwood hier in Deutschland unter die Räder gekommen, als scheinbar Conrad Exclusivhändler für Sherwood-Geräte war...


Hi Australis , das ist ein grundlegendes Problem was nicht nur das Hobby Hifi angeht, die Leute richten sich zu sehr nach einem "Ruf" oder Namen den sich ein Hersteller in bestimmten Kreisen gemacht hat .

Bei Verstärkern haben Kenwood, Pioneer zu gewissen Zeiten und JVC ebenso solche Probleme , was für die User mit wenig Geld aber eher ein Vorteil ist .
Von den genannten Marken bekommt man durch und durch solide Geräte gebraucht für einen Bruchteil dessen , was man beispielsweise für einen vergleichbaren Marantz , Denon oder Yamaha bezahlt .

Wer sich von so etwas frei macht, der kann bei gleichem Spass eine Menge Geld sparen .

Gruß Haiopai
Australis
Stammgast
#39 erstellt: 18. Nov 2010, 16:19
Ich hab nix gegenteiliges behauptet Es ist sogar so, daß ich selbst vor Jahren mit einigen Sherwood-Komponenten geliebäugelt habe. Allerdings kam dann doch alles anders...
ta
Inventar
#40 erstellt: 18. Nov 2010, 16:54
Sherwood ist doch eh die Hausmarke eines koreanischen Herstellers, welcher hauptsächlich auch für bekannte Namen der Branche produziert. Irgendwas war da jedenfalls mal.

Die Serie, welche Conrad jahrelang im Angebot hatte, war aber tatsächlich etwas durchwachsen. Gut waren wohl CD-Player, Wechsler, Tape, Tuner und der große Verstärker.

Die kleinen Receiver waren aber weniger toll, haben wohl recht stark gerauscht und hatten eine elektronische Klangregelung. Und der kleine Verstärker war im Prinzip einfach einer dieser Receiver, nur ohne Radioteil.

man muss halt schauen, dass man die Richtigen Sachen nimmt und um die Gurken einen Bogen macht.
captain_carot
Inventar
#41 erstellt: 18. Nov 2010, 17:13
@ta: Nicht alle Conradteile waren von Sherwood.
War und soweit ich weiß ist auch immer noch ein US-Unternehmen. Produktion wie bei den meisten zum Großteil in China. Allerdings produzieren die wohl bis heute fleißig für andere. Nur nix genaues weiß man nicht.

JEdenfalls gibt´s offensichtlich noch den ein oder anderen Hersteller, der auf den Gebrauchtmarkt ungewöhnlich günstig gehandelt wird.

Das Gegenteil wären ja Teufel oder Bose. Gebrauchtpreise jenseits von gut und böse.
Australis
Stammgast
#42 erstellt: 18. Nov 2010, 18:08
Naja, bei Sherwood musste man auch schon vor Conrad-Zeiten tierisch aufpassen, was man sich da in's Haus holt. Das war auch letztendlich der Grund, warum ich bei Sony gelandet bin.
zwaps
Stammgast
#43 erstellt: 18. Nov 2010, 21:26

talarion schrieb:
Bei meinem Hifi-Händler steht eine Anlage mit den Duevel Planets, die in der günstigsten Ausführung (abhängig von Lackierung, also völlig egal) ca 650 Euro kosten. Dazu ein Heed Vollverstärker für ca 1000 Euro, CD-Player und ein paar Kabel noch preiswert dazu und man hat für nicht mal 2000 Euro eine Anlage, die echt was herhalten kann. Was da raus kommt ist echt schon High-End Sound! Vielleicht kann man sogar einen günstigeren Verstärker dazukaufen, da ja heutzutage keine allzu großen Unterschiede mehr sind ab einer Preisklasse von ca 500 Euro aufwärts... zumindest bei Transistorgeräten. Ich denke das kann man sich schon noch leisten.



Wie nennt man sowas noch, ahja, spätrömische Dekadenz.
Ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung lebt praktisch von der Hand in den Mund und du kommst mit 2000+ an.
Weltfremd kann ich dazu nur sagen. Bist du Politiker?


Ach ich hab auch keine Lust hier immer die Unterschicht reinzubringen, aber bei sowas kratz' ich mir echt den Schädel.
captain_carot
Inventar
#44 erstellt: 18. Nov 2010, 21:46
Muss ja nicht zwingend die ALG2 Sparte sein. Ich bin Buchhändler, üppige Gehälter gibt´s da auch nicht. D.h. die Komponenten oder Selbstbauprojekte werden erst mal gründlich überlegt, dürfen nicht übermäßig teuer sein und sollten auch nicht wieder allzu schnell ausgetauscht werden müssen.

Hätte ich nicht einen alten SABA Stereo Receiver von meinem Opa geerbt würde ich wohl nur noch den Mehrkanalreceiver besitzen, wobei ich Musik generell in Stereo höre.
zwaps
Stammgast
#45 erstellt: 18. Nov 2010, 23:15
Naja wie gesagt ich studiere, 'auf eigene Tasche' und würde mich über 50€ Plus im Monat freuen.
Aber selbst bei der arbeitenden Bevölkerung dürften 2000€ nicht einfach so "drin sein".
Klingt nach Millionärssohn, zumindest kenne ich solche Probanden.
elbarto132
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 18. Nov 2010, 23:48

zwaps schrieb:
Naja wie gesagt ich studiere, 'auf eigene Tasche' und würde mich über 50€ Plus im Monat freuen.
Aber selbst bei der arbeitenden Bevölkerung dürften 2000€ nicht einfach so "drin sein".
Klingt nach Millionärssohn, zumindest kenne ich solche Probanden.


und bei dir klingt es stark nach neid
Haiopai
Inventar
#47 erstellt: 18. Nov 2010, 23:53

zwaps schrieb:

talarion schrieb:
Bei meinem Hifi-Händler steht eine Anlage mit den Duevel Planets, die in der günstigsten Ausführung (abhängig von Lackierung, also völlig egal) ca 650 Euro kosten. Dazu ein Heed Vollverstärker für ca 1000 Euro, CD-Player und ein paar Kabel noch preiswert dazu und man hat für nicht mal 2000 Euro eine Anlage, die echt was herhalten kann. Was da raus kommt ist echt schon High-End Sound! Vielleicht kann man sogar einen günstigeren Verstärker dazukaufen, da ja heutzutage keine allzu großen Unterschiede mehr sind ab einer Preisklasse von ca 500 Euro aufwärts... zumindest bei Transistorgeräten. Ich denke das kann man sich schon noch leisten.



Wie nennt man sowas noch, ahja, spätrömische Dekadenz.
Ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung lebt praktisch von der Hand in den Mund und du kommst mit 2000+ an.
Weltfremd kann ich dazu nur sagen. Bist du Politiker?


Ach ich hab auch keine Lust hier immer die Unterschicht reinzubringen, aber bei sowas kratz' ich mir echt den Schädel.



Nö , das nennt sich ganz normal

Sollen wir jetzt alle niederknien und Mitgefühl heucheln , nur weil es in unserer Bevölkerung Leute gibt , die keine 2000 Euro für ihr Hobby ausgeben können ??

Was hat das mit weltfremd zu tun ,gibt halt auch ganz normale Menschen die gegen vernünftigen Lohn arbeiten gehen und für so etwas sogar sparen , man solls kaum glauben .

Und die müssen auch kein schlechtes Gewissen haben oder sich Dekadenz vorwerfen lassen , nur weil sie sich von ihrem selbst verdienten Geld was kaufen woran sie Spass haben .

Bei solchen Sprüchen kratz ich mir eher am Kopf , mehr Geld als für das tägliche Futter nötig ist zu verdienen scheint für dich ja schon fast ein Verbrechen zu sein .

Du sagst , du studierst auf eigene Tasche , das ist lobenswert und das machst du bestimmt auch nur deswegen , um anschließend einen gut bezahlten Job zu bekommen und dein überzähliges Geld an bedürftige ALG II Empfänger zu verteilen , nich wahr ?

Gruß Haiopai
captain_carot
Inventar
#48 erstellt: 19. Nov 2010, 00:04
Sparen muss wahrscheinlich die Mehrheit. Selbst wenn man nicht so schlecht verdient, die meisten müssen ja noch x andere Sachen bezahlen.
Ein Onkel von mir hat das z.B. auch so gelöst, dass die Stereoanlage aus günstig gebraucht gekauften Technics Komponenten (mit netter Vor- Endstufenkombi) besteht, die Heimkinoanlage aus damals neu gekauften Teilen und alle LS bis auf seine Rearspeaker DIY Bausätze bzw. Bauvorschläge sind. Ist halt immer was zu bezahlen, zu renovieren etc.

Andere im Bekanntenkreis sparen lange genug auf entsprechend teure Komponenten. Die wenigsten haben das Geld, sich ständig irgendwas mal eben so zu kaufen. Andererseits kann man von einer guten Anlage ja auch ewig lange was haben.
Observer01
Inventar
#49 erstellt: 19. Nov 2010, 00:07
und es gibt natürlich große Verlockungen wie Konsumerkredite...
captain_carot
Inventar
#50 erstellt: 19. Nov 2010, 00:16
Klar. Und irgendwann klopft die Inkassoagentur Pitbull und Co. an die Tür.

Darauf sind in meinem Umfeld bisher erfreulich wenige eingegangen und jene welche haben´s mehrheitlich bereut.
elbarto132
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 19. Nov 2010, 00:26
hier ist ja schon wieder nur der pöbel unterwegs....
also ich lasse mindestens einmal pro monat meine anlage gegen eine neue austauschen, ich will mich ja nicht mit veralteter technik vor meinen freunden blamieren
gibt ja auch nichts bessers den tag zu verbringen als am vormittag zu guter mukke zu chillen, und am nachmittag dann mit meinem besten kumpel ein bißchen im ferrari durch die gegend zu cruisen und die penner mit champagner zu bespritzen
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