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Rippen - schon wieder veraltet?

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Helitope
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Mrz 2018, 19:55
Bei der Beratung zu einem All-in-One-Gerät meinte der Hifi-Händler zu sinngemäß mir, die Funktion Rippen sei schon wieder veraltet, weil jetzt ohnehin alle Leute streamen würden... Rippen sei nur eine "Übergangsfunktion" gewesen...

Würdet ihr da zustimmen?

Der (nicht unerhebliche)Unterschied ist doch, dass ich beim Rippen die Daten dauerhaft "behalte", was beim Streaming ja nicht der Fall ist...(?)

Was meint ihr ?
cr
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2018, 20:07
Wenn man CDs hat, läßt sich das Rippen halt nicht vermeiden.

Ich würde mich sicher nicht davon abhängig machen, dass das Streamen immer und überall funktioniert.
Und nach wie vor ist die Qualität vieler Angebote zweifelhaft (das meiste ist ja nicht mal lossless).
Auch Downloads interesieren mich nicht, solange sie sich nicht so wie mit Accurate Rip oder Cuetools verifizieren lassen
Madtse
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Mrz 2018, 20:15
Sehe ich auch so. Ich sammle schon lange CDs und rippe jetzt meine Sammlung, um sie als FLAC zu speichern. Bei mir ist Rippen also gerade voll in. Für Streaming kann ich mich irgendwie nicht so recht begeistern.
#Yoda#
Stammgast
#4 erstellt: 16. Mrz 2018, 22:21

cr (Beitrag #2) schrieb:
Wenn man CDs hat, läßt sich das Rippen halt nicht vermeiden.

Ich würde mich sicher nicht davon abhängig machen, dass das Streamen immer und überall funktioniert.
Und nach wie vor ist die Qualität vieler Angebote zweifelhaft (das meiste ist ja nicht mal lossless).
Auch Downloads interesieren mich nicht, solange sie sich nicht so wie mit Accurate Rip oder Cuetools verifizieren lassen


Im Prinzip d'accord! Nicht nur das Streamen nicht immer und überall funktioniert, es führt langfristig zu einer künstlerischen Verflachung des Angebotes, da nur sehr wenige Künstler von dem leben können, was ihnen von den Labels am Ende überwiesen wird. Die "Top Seller" sind natürlich happy weil sie millionenfach gestreamt werden und dank der einfachen Verfügbarkeit auf Smartphones klotzig verdienen. Die musikalische und akustische Qualität ist meist dem Massenpublikum und der Qualität der bevorzugten Wiedergabegeräte angepasst.

Ich streame nur um zu erkunden, ob mir ein Album gefällt oder nicht. Wenn ja, dann kaufe ich es, sei es als CD oder Download, je nachdem, was kostengünstiger ist.

Deine Aussage, dass Downloads nicht verifizierbar sind kann ich aber nicht nachvollziehen.

Für Downloads in CD Qualität gibt es leider in Europa mit Bandcamp, Qobuz und 7Digital, bzw. dessen Ablegern nur drei Anbieter mit einem breiten Katalog. Für HiRes Downloads gibt es mehr Anbieter mit teilweise sehr guten Hinweisen auf deren "Provenence" und oft nicht mal teurer als die CDs bei Amazon & Co und schlechter als die CDs klingen die Downloads bei gleichem zugrundeliegenden Master bestimmt nicht.

Zum Beispiel mit geeigneten Analyse-Programmen wie MusicScope von Xivero.com kann man, auch für Halblaien verständlich, die Files, sei es gerippt oder heruntergeladen, analysieren. Accurate Rip z. B. orientiert sich auch nur an der Quantität der Rückmeldungen und hat nicht unbedingt was mit der Verifizierung von "Provenance" d. h. dem Ursprung der Aufnahme zu tun. Cuetools kenne ich noch nicht.


[Beitrag von #Yoda# am 16. Mrz 2018, 22:30 bearbeitet]
Poe05
Inventar
#5 erstellt: 16. Mrz 2018, 22:37
Mit einem Tonträger im Regal hat man seine Musik auf jeden Fall für die nächsten Jahre auf sicher. Man ist nicht vom "Goodwill" von irgendwelcher Anbieter oder derem Geschick zur Vertragsgestaltung abhängig.

Von daher wird "Rippen" auch in den nächsten Jahren nicht überflüssig werden.
Helitope
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Mrz 2018, 22:49
ok, danke für eure Antworten.

Das sind alles ziemlich eindeutige Statements FÜR den Erhalt eines CD-Laufwerks...
vanye
Inventar
#7 erstellt: 17. Mrz 2018, 00:22
Ein All-in-One-Gerät würde ich aber nicht zum Rippen haben wollen. Das geht am Computer viel besser, finde ich.
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2018, 00:54
ich habe alle meine CDs (>1000) mit Daphile gerippt.
das war für mich die einfachste Software ohne weitere DLLs oder En/Decoder Pakete aus dubiosen Quellen laden zu müssen.
AccurateRip usw. alles dabei und basierend auf einem freien OS, nichtmal dafür muss man löhnen.

das ganze auf einem Celeron NUC für 100€ (ok, mit RAM usw. etwas mehr, ich habe das auch auf der SSD installiert, wobei man das wohl auch von einem USB Stick booten und laufen lassen kann(?). Selbst diese "Lahmarsch-Kiste" hat es bisher immer geschafft, einen Titel in höchster FLAC Kompression fertig auf das NAS zu speichern, bevor der nächste vollständig gerippt war und das bei ca. 10x Live Speed.

das USB Laufwerk dazu kostet 19,95€ (wie gesagt AccurateRip, man hat Sicherheit).

ich würde den Durchschnitt meiner CDs bei 10€ ansetzen. Da sind einige "NicePrice" für 5€ dabei, aber auch genauso viele für 15€ oder deutlich mehr, also 10€ dürfte gut passen und eher "am unteren Rand liegen". Wie gesagt, es sind über 1000 Stk. -> 10.000€ für das "Source Material".

da braucht man sich doch keine so großen Gedanken machen, ob man jetzt kostenlos einen Rip (in MP3 Qualität) wie z.B. bei Amazon dazu bekommt, oder wie ich hier für 200€ einen eigenen Rechner zum rippen aufbaut.

ich sehe die 400GB (mehr kommt bei 1000 CDs bei FLAC mit bester Kompression gar nicht zusammen) als gut investierte "Sicherheit" im Vergleich zu dem Kaufpreis meiner CDs an.

auch wenn ich z.Z. für 20€ im Monat alles davon von Tidal Lossless streamen kann, es gehört mir nicht!
vanye
Inventar
#9 erstellt: 17. Mrz 2018, 12:15
@ Mickey

Rein technisch gesehen geht das natürlich. Aber ich würde niemals auf den Gedanken kommen, meine Daphile Kiste zum Rippen zu benutzen. Denn das Tagging bestimmt hinterher maßgeblich die Nutzungserfahrung beim Abspielen von Musik. Wenn Du da mehr als den Standard möchtest (bei Rock/Pop OK, bei Klassik stark eingeschränkt), dann musst Du intensiv nachtaggen. Und das geht dann meiner Erfahrung nur an einem „richtigen“ Rechner mit großem Bildschirm, Maus, Tastatur und vor allem einer Spezialsoftware wie MP3Tag.

Um mal einen einfachen Usecase zu nennen: Wenn ich mir die Alben des „Artist“ Mick Jagger anzeigen lasse, sollen dabei natürlich auch alle Alben der Stones erscheinen. Dito Keith Richards.

Und bei Klassik will ich zum Beispiel Solokünstler, Dirigent, Ensemble und Komponist unterscheiden können. Vom leidigen Thema der Genres will ich gar nicht erst anfangen.

Das macht dann für mich den Unterschied zwischen „kann ich mit Musik hören“ und „joy of use“ aus.
Kevagianer
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Mrz 2018, 13:40

vanye (Beitrag #9) schrieb:
@ Mickey
Wenn Du da mehr als den Standard möchtest (bei Rock/Pop OK, bei Klassik stark eingeschränkt), dann musst Du intensiv nachtaggen. Und das geht dann meiner Erfahrung nur an einem „richtigen“ Rechner mit großem Bildschirm, Maus, Tastatur und vor allem einer Spezialsoftware wie MP3Tag.

bin eher durch Zufall auf den Thread gestoßen und muss vanye voll zustimmen. Ich habe das Tool MP3Tag schon fast wieder vergessen. Man war ich damals froh als ich das entdeckt habe. Nach etwas Einarbeitung war es eine große Erleichterung bei der Bearbeitung von mp3 Dateien o.ä.
Bei einer Musikdatenbank mit vernünftigen Tagging, macht es richtig Spaß mal wieder darin zu stöbern.
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 17. Mrz 2018, 14:00
wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir nie einen so großen Kopf um das Tagging gemacht...
wenn Album. Interpret und die Titelliste stimmen, dann reicht mir das eigentlich aus.
ich bin eh weniger der "quer" Hörer, Cover durchblättern, sich eine Scheibe heraus picken und hören.

wesentlich wichtiger ist für mich z.B. LyricsFinder um die Liedtexte mit in der Bibliothek zu speichern

dazu habe ich mir jetzt ein Jahr Roon gegönnt, das ergänzt die Sammlung in mehrfacher Hinsicht.
da wird die Brücke zu Tidal geschlagen und eben auch solche Dinge wie: bei welchen Bands hat der Interpret noch mitgemacht oder welche Stücke von ihm produziert wurden bis hin zu "ähnlichen" Sachen.

das ist nicht das nonplusultra aber kommt meinen Vorstellungen der "Bedienung der Musiksammlung" schon recht nahe.

und Daphile ist nunmal ein tolles rundum glücklich Paket ohne viel Gefrickel. Bedienung per Web Interface ist für mich auch das Optimum, da kann die Kiste irgendwo stehen, jedesmal wenn man vorbei kommt und die Lade offen ist, schiebt man die nächste CD ein.
stephan_w
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 08. Apr 2018, 13:20
ist es nicht mal so gewesen, dass man mit Rippen auch mehr Qualität aus der CD quetschen kann, z.B. mit eRippen auf DSD?
Mechwerkandi
Inventar
#13 erstellt: 08. Apr 2018, 13:52

Mickey_Mouse (Beitrag #8) schrieb:

auch wenn ich z.Z. für 20€ im Monat alles davon von Tidal Lossless streamen kann, es gehört mir nicht!

imho ein wichtiger Punkt.
Man erwirbt nicht mehr das Produkt (>> CD oder anderer physikalischer Tonträger), sondern nur das Nutzungsrecht an dem Produkt.
Auch bei Amazon muss man ja ganz bewusst in's Kleingedrucke klicken, damit der Download auf dem eigenen Rechner landet und nicht im Nirvana einer Cloud.
Damit ist sichergestellt, das man genau weiß, wer, wann, welche Musik hört.
Ich bin vielleicht etwas altmodisch, aber immer noch der Meinung, das ist allein meine Sache.
cr
Inventar
#14 erstellt: 08. Apr 2018, 14:44

ist es nicht mal so gewesen, dass man mit Rippen auch mehr Qualität aus der CD quetschen kann, z.B. mit eRippen auf DSD?


??

Man bekommt beim Rippen genau das, was auf der CD drauf ist. Und beim Abspielen mit CDP auch. So sind digitale Datenträger nun mal. Da gibt es weder verborgene Informationen zum Rausquetschen noch sonst irgendwelche unbekannten Phänomene zw. Himmel und Erde.

CD-Rippen auf DSD ist ja nur mehr lächerlich, wo DSD sowieso ein unsinniges Format ist, das PCM unterlegen ist. Frag mal einen Aufnahmetechniker dazu, wenn du es bezweifelst.
Zudem kann beim Umwandeln in ein anderes Format bestenfalls das Originalformat qualitativ erhalten bleiben (zB bei 44 auf 88 kHz, aber nicht bei 44 auf 96, das kann nie besser sein wegen Rundungsfehler, simple Mathematik, dasselbe mit PCM > DSD)


[Beitrag von cr am 08. Apr 2018, 14:47 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#15 erstellt: 09. Apr 2018, 08:34

#Yoda# (Beitrag #4) schrieb:
Nicht nur das Streamen nicht immer und überall funktioniert, es führt langfristig zu einer künstlerischen Verflachung des Angebotes, da nur sehr wenige Künstler von dem leben können, was ihnen von den Labels am Ende überwiesen wird. Die "Top Seller" sind natürlich happy weil sie millionenfach gestreamt werden und dank der einfachen Verfügbarkeit auf Smartphones klotzig verdienen. Die musikalische und akustische Qualität ist meist dem Massenpublikum und der Qualität der bevorzugten Wiedergabegeräte angepasst.

Ich teile deine Meinung nicht.

Gerade durch Dienste wie Spotify wird es viel einfacher, seltene Künstler zu finden, und das kommt diesen m.E. auch zugute.

Man denke nur an früher: Musik kennenzulernen ging praktisch nur über Radio, oder man musste in einen Plattenladen und sich da umständlich durchhören. Das Radio spielt fast nur Mainstream, und der Plattenladen hat meist eine geringere Auswahl.

Ein Album nur wegen einer guten Rezension zu kaufen, war immer ein Abenteuer, von dem man im Zweifel lieber die Finger ließ.

Heutzutage schlagen mir Spotify & Co. basierend auf meinem Musikgeschmack jede Menge Künstler vor, von denen ich noch nie gehört habe, und vieles davon höre ich dann immer wieder - und daran verdienen sie. Eine CD hätte ich von denen nie gekauft, alleine schon, weil ich sie nie kennengelernt hätte.

Man kann darüber streiten, ob die Künstler an den Einnahmen der Streamingdienste angemessen beteiligt werden, aber das Format an sich ist meiner Ansicht eher geeignet, die Vielfalt zu fördern als sie zu reduzieren.

Dass man mit den großen Hits eine Riesenkohle scheffelt und man abseits vom Mainstream kaum über die Runden kommt, das war auch schon vor 30 Jahren so.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#16 erstellt: 09. Apr 2018, 09:06

Dadof3 (Beitrag #15) schrieb:

Gerade durch Dienste wie Spotify wird es viel einfacher, seltene Künstler zu finden, und das kommt diesen m.E. auch zugute.



Nicht unbedingt. Spotify&Co servieren dir das, was du gerne hörst. Das ist deren Geschäftsmodell.
Das dabei auch mal eher unbekannte Künstler innerhalb der, durch den Algorithmus des Anbieters geprägten, Wunschlandschaft des Abonnenten vorkommen, ist eher selten.

Der Mensch an sich ist träge. Dementsprechend werden die wenigsten beim Konsum von Spotify&Co mal etwas nach links oder rechts gucken, wo ihnen ihr Wunschprogramm doch schon mit einem klick zugänglich ist.



Dadof3 (Beitrag #15) schrieb:

Man denke nur an früher: Musik kennenzulernen ging praktisch nur über Radio, oder man musste in einen Plattenladen und sich da umständlich durchhören. Das Radio spielt fast nur Mainstream, und der Plattenladen hat meist eine geringere Auswahl.



Keine Ahnung, was du damals im Radio gehört hast
Dem NDR 2 (speziell dem frühen Peter Urban und Ruth Rockenschaub) verdanke ich einige Meter Vinyl, das ich z.T. direkt nach deren Sendungen über meinen Plattenhändler (Für HH natürlich Rocco) geordert hatte. Da war nix Hitparade oder mainstream.

Dazu kamen noch die Magazine mit den Plattenrezensionen, und immer mal wieder Ausflüge in die Plattenläden, wobei gerade die Kommunikation mit dem Plattenhändler immer mal wieder Schätze heben ließ.

Damals habe ich alleine entschieden, was mir gefällt, und mich bemüht entsprechend an den Stoff zu kommen. Diese Jagd nach irgendwelche seltenen Importen und der Schnack mit anderen gestörten Jägern/Sammlern, der Besitzerstolz, wenn man mal ne bestimmte Pressung ergattert hat, usw. ------------------- und heute soll ich das 0+1 überlassen.................nur ungern

Spotify &Co sind für mich ein zusätzliches Angebot, aber eher was für Leute, die sich dem Hobby HIFI und Musik nicht wirklich tief verbunden fühlen. Aber das ist ja auch OK
Dadof3
Moderator
#17 erstellt: 09. Apr 2018, 09:22

Ralf_Hoffmann (Beitrag #16) schrieb:

Dadof3 (Beitrag #15) schrieb:

Gerade durch Dienste wie Spotify wird es viel einfacher, seltene Künstler zu finden, und das kommt diesen m.E. auch zugute.


Nicht unbedingt. Spotify&Co servieren dir das, was du gerne hörst. Das ist deren Geschäftsmodell.

Inwiefern widerspricht sich das??? Ist es besser, wenn mir Musik serviert wird, die ich nicht gerne höre? Die kaufe ich ganz sicher nicht.


Das dabei auch mal eher unbekannte Künstler innerhalb der, durch den Algorithmus des Anbieters geprägten, Wunschlandschaft des Abonnenten vorkommen, ist eher selten.

Das ist bei mir die Regel. Ca. 90 % der Vorschläge sind Lieder, die ich zum ersten Mal höre, und zu sicher 2/3 von Künstlern, die ich zum ersten Mal höre.


Der Mensch an sich ist träge. Dementsprechend werden die wenigsten beim Konsum von Spotify&Co mal etwas nach links oder rechts gucken, wo ihnen ihr Wunschprogramm doch schon mit einem klick zugänglich ist.

Diese Leute werden auch ohne Streaming niemals nach rechts oder links gucken. Die legen dann zum 1000. Mal Dire Straits auf oder Adele oder ihre selbst zusammengestellte Playlist. Wer selbst mit so einfachen und bequemen Möglichkeiten wie Streaming nicht auf Entdeckungstour geht, tut es doch auch sonst nicht.


Keine Ahnung, was du damals im Radio gehört hast
Dem NDR 2 (speziell dem frühen Peter Urban und Ruth Rockenschaub) verdanke ich einige Meter Vinyl, das ich z.T. direkt nach deren Sendungen über meinen Plattenhändler (Für HH natürlich Rocco) geordert hatte. Da war nix Hitparade oder mainstream.

Das war vor zig Jahren. Schau dir doch mal an, was heutzutage noch an solchen Sendungen übrig ist. Vor 10 Jahren kam da wenigstens abends noch mal was interessantes, aber heutzutage wird doch rund um die Uhr fast nur noch vom Computer ausgewählte Musik gespielt.


Spotify &Co sind für mich ein zusätzliches Angebot, aber eher was für Leute, die sich dem Hobby HIFI und Musik nicht wirklich tief verbunden fühlen. Aber das ist ja auch OK :*

Das sehe ich genau umgekehrt. Ich kann nicht verstehen, dass jemand, der "sich dem Hobby HIFI und Musik wirklich tief verbunden fühlt", auf so etwas verzichtet.

Diejenigen, die einfach immer nur dieselben Sachen hören und kein Interesse daran haben, die große weite Welt der Musik zu erforschen, brauchen das doch nicht. Die kommen doch viel billiger und einfacher klar, wenn sie sich ein paar CDs im Jahr kaufen und sich ansonsten vom Radio berieseln lassen.


[Beitrag von Dadof3 am 09. Apr 2018, 10:15 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#18 erstellt: 09. Apr 2018, 09:45
ich sehe das auch weniger als Widerspruch sondern mehr als logische Weiterentwicklung aufgrund der technischen Fortschritte.

klar, ich habe früher auch immer den Club mit Peter Urban gehört. Aber am Ende war das auch nur "friss oder stirb".
Platten konnte ich mir als Schüler nicht wirklich leisten. Plattenläden gab es in der Provinz nicht und als Schüler ist man selten mal zu WOM in Kiel (30km) gekommen, schon gar nicht um sich dort in Ruhe Platten anhören zu können. Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann war das ja auch mehr Stress als "Genuss".
ich denke noch mit Grausen an die späteren "Hörsäulen" bei MM&Co. zurück. Und selbst da war es so, dass wenn man mit einer etwas exotischeren CD dort hin ist um die zu scannen, man "unbekanntes Album" auf dem Schirm zu lesen bekommen hat.

der nächste Schritt war dann Amazon mit seinen "könnte ihnen auch gefallen" Vorschlägen, das hat bei mir viele Käufe gefördert. Lustig fand ich auch, wenn ich Samstags Nachtmittag in der Stadt mal nach CDs geguckt habe (vor einigen Jahren gab es noch sehr gut sortierte hier in BS, heute nicht mehr) und mir eine/einige gekauft habe, dann tauchten die meist auch irgendwann bei den Amazon Vorschlägen auf. Erschreckend wie berechenbar man ist

jetzt sind es halt Spotify, Tidal & Co. die am besten zusammen mit etwas wie Roon die Genres sortieren und Vorschläge machen. Ich stöbere bei Roon gerne mal durch die "wurde inspiriert durch" Sektion wenn ich eine meiner Lieblingsscheiben höre und lausche anschließend da mal rein.

also wenn ich das so sehe, dann wurde das für viele Leute kaum mögliche Stöbern und Probehören im Plattenladen mit der heutigen Technik perfektioniert, wenn man sie so nutzen möchte.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#19 erstellt: 09. Apr 2018, 11:26
Da das Wetter einfach zu schön für eine Zitateschlacht ist , steige ich da nicht mit ein.

Als Hamburger war/bin ich natürlich etwas privilegiert, was Plattenläden und Clubszene anging, und konnte/kann mein Hobby entsprechend umfassend ausleben - eigentlich nur durch den Geldbeutel, und nicht durch das Angebot, limitiert.

Das mir das eigene suchen - und in vielen Fällen sogar das Denken - durch Algorithmen in Suchmaschinen oder bei Musikdienstleistern erleichtert bzw. abgenommen wird, muss ich akzeptieren. Auch ich habe ein Netzwerk inkl. Oppo BDP zuhause. Ich lebe schließlich nicht auf einem Baum

Ob das nun eine (sinnvolle) Weiterentwicklung oder vielleicht sogar ein Rückschritt ist, möge jeder für sich entscheiden.........................bis uns auch das jemand abnimmt.


btw: Wir sind schwer OT unterwegs- oder war das Thema schon durch?
Dadof3
Moderator
#20 erstellt: 09. Apr 2018, 11:49
Na ja, sooo OT ist das nicht. Allerdings keine direkte Antwort auf die Kernfrage, schon klar.

Um die noch aus meiner Sicht zu beantworten: Für mich ist Rippen definitiv veraltet.

Ich habe in den letzten 10 Jahren, also so ungefähr seit die Musikbranche die legalen DRM-freien Downloads eingeführt hat, vielleicht noch ein Dutzend CDs gekauft. Ich brauche einfach nicht diese ganzen Datenträger, die nur Platz wegnehmen, sondern freue mich, alles einfach runterladen und dann jederzeit zuhause, im Auto oder in der Bahn hören zu können. Daher habe ich auch schon ewig nichts mehr gerippt, außer vielleicht mal ab und zu irgendeine geliehene CD von Freunden.

Aber das ist halt meine Ansicht - es gibt ja viele Leute, die mögen das "sinnliche" Erlebnis, eine CD aus dem Regal zu holen, einzulegen und im Booklet zu blättern. Ist ja auch völlig ok, nur mir bringt das eben nichts.

Wenn schon rippen, dann würde ich aber auch immer den PC nehmen. Auf ordentliches Tagging lege ich schon Wert, und das ist für mich nur am PC halbwegs komfortabel machbar.
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 09. Apr 2018, 12:26

Ralf_Hoffmann (Beitrag #19) schrieb:


Als Hamburger war/bin ich natürlich etwas privilegiert, was Plattenläden und Clubszene anging, und konnte/kann mein Hobby entsprechend umfassend ausleben - eigentlich nur durch den Geldbeutel, und nicht durch das Angebot, limitiert.


ich wohne in Hamburg... ausgerechnet Hamburg; welche Clubszene denn?? für Dödel und Geschrammel vielleicht.
Aus meiner Sicht hat Hamburg wenig bis gar keine Clubszene, da hilft z.B.auch der Kiez nicht weiter...
Fabrik hat stark nachgelassen, Pö gibt es längst nicht mehr, Markthalle geht so, Mojo Club auch...das wieder eröffnete Birdland kenne ich noch nicht so wirklich. LW ist nur was für eingefleischte Bluesfans bzw Coverbands...

Diverse Kleinstädte haben deutlich bessere Clubs mit Interessantem abwechslungsreichen Programm .
war z.B. gerade in Münster...da gehte es das ganze Jahr stilistisch quer durch den Garten. Minden ist auch so ein Fall oder auch Bremen...
Von Berlin will ich gar nicht erst reden...

man sieht es ja auch auf You Tube. Hamburg ist meist gar nicht mehr vorhanden bzw viele Bands bzw Künstler machen anscheinend einen Bogen um die Hansestadt, weil hier nichts läuft, ob nun Rock, Jazz, Latin , Funk, Flamenco, Brasil etc etc.
Hamburg ist trotz seiner Größe mittlerweile ein absolutes Jammertal bez. Clubs.


[Beitrag von coreasweckl am 09. Apr 2018, 12:35 bearbeitet]
Eisenmann525
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 09. Apr 2018, 12:33
Für mich kommt Rippen nur infrage bei meinen Lieblings SACD`s und CD`s

Spotify:
Streamen finde ich allerdings auch super, doch benutze ich das nur um neue Musik zu entdecken oder um den Pop Kram einfach am Geburtstag runterspielen zu lassen.

Lg Eisen
Ricki88
Gesperrt
#23 erstellt: 09. Apr 2018, 12:41
Bei läuft eigentlich nur noch Spotify, aber ist schon richtig. Man hat zwar eine Playlist, aber wenn ein gewisser Artist seine Tracks wieder runter nimmt, dann hat man die eben auch nicht mehr. Aus diesen Winkel habe ich das noch nicht betrachtet. ;-)
JULOR
Inventar
#24 erstellt: 09. Apr 2018, 12:46
Ich bin mit dem Rippen nie richtig warm geworden. Hatte irgendwann mal meine Lieblingstracks gerippt, nie ganze Alben. Habe mir das dann irgendwann mal vorgenommen, bin jetzt aber von der Technik überholt worden. Jetzt streame ich fast alles. Dieses Hin-Und-Her-Kopieren von Dateien auf Stick oder Smartphone habe ich glatt übersprungen.

Und wenn ich Lust habe, lege ich mir eine CD ein und ganz selten eine LP.
Blink-2702
Inventar
#25 erstellt: 10. Apr 2018, 10:23
Rippen habe ich auch schon 2015 versucht, ist mir einfach viel zu zeitaufwändig...nach dem Rippen habe ich dann Streaming versucht und mir extra einen Pioneer NP-01 geholt. Aber ich muss sagen ich werde mit diesem Format einfach nicht warm. Ich kann mich beim Musik-Streaming einfach nicht auf einen Titel festlegen, den ich dann hören will und nach 20 min habe ich dann entnervt die Anlage wieder abgestellt...

Deswegen gibt es bei mir weiterhin Musik nur auf CD und LP!


Ach ja, als Info, ich gehöre mit meinen 23 Jahren nicht zu älteren Generation, also ist der Fakt, dass CDs nur ausschließlich von Leuten 40+ genutzt werden auch nicht ganz richtig.
Jörg_A.
Inventar
#26 erstellt: 10. Apr 2018, 10:29
Mit dem rippen bin ich auch nicht warm geworden. Hab mich trotzdem damit selbst gequält und war froh als alles fertig und in iTunes richtig getagt war.
Jetzt kommen nur noch einzelne "Scheiben" dazu. Das ist easy.
Aber...... viel aufwändiger und zeitintensiver war das digitalisieren von meinen ca. 300 Platten. Und da jede einzeln optimal auszusteuern ..... das dauert.
cr
Inventar
#27 erstellt: 10. Apr 2018, 11:27
So veraltet wird Rippen nicht sein, wenn wenn bei aktuellen CDs oft paar 100 Datenbankeinträge bei CueTools zu den Prüfsummen findet......
Wenn Rippen so ein Aufwand wird, dann liegen schlicht und einfach unbrauchbare Betriebsmittel vor. Ich habe zum Rippen pro CD immer 4 Minuten gebraucht, und in dieser Zeit zB Booklet und Inlay eingescannt (weit lästiger als das Rippen) bzw. ggf. Tags nachbearbeitet.
Der echte Horror ist in der Tat, Platten zu digitalisieren, weil man Startmarken setzen muß.
Ansonsten wäre aber heutzutage das Digitalisieren mit einem Tascam DA-3000 Recorder keine so große Sache. Nur lohnt es sich klanglich fast nie, (ältere) Platten zu digitalisieren, wenn es die entsprechende CD gibt.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#28 erstellt: 10. Apr 2018, 12:24

Blink-2702 (Beitrag #25) schrieb:
Ich kann mich beim Musik-Streaming einfach nicht auf einen Titel festlegen, den ich dann hören will und nach 20 min habe ich dann entnervt die Anlage wieder abgestellt...

Deswegen gibt es bei mir weiterhin Musik nur auf CD und LP!

Sehr interessant ... weil es mir, mehr als doppelt so alt, nämlich bei der Thematik recht ähnlich ergeht.
Nachzulesen in einem anderen Fred: Zapp-Wahn

Die Thematik 'Rippen' ist zuvorderst natürlich eine für CD-KäuferInnen. Alle Statistiken weisen darauf hin, dass dies ein aussterbendes Medium ist. Insofern ist das Rippen in der Tat veraltet - verbliebene oder gar nachwachsende Nostalgiker natürlich ausgenommen

Rock on
Olli
JULOR
Inventar
#29 erstellt: 10. Apr 2018, 12:35
Die Versuchung zum Zappen ist natürlich groß und insbesondere größer als bei CD oder LP. Noch schwieriger war es mit MC.
Letztlich hängt es aber von einem selbst ab, ob man ein Album trotzdem ganz durchhört. Ich habe durch das Zappen durch die Vorschläge auch einige neue Scheiben entdeckt, die ich sonst wohl nie gehört oder gar gekauft hätte.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#30 erstellt: 10. Apr 2018, 13:44
Irgendwo las ich neulich, ich werde versuchen den richtigen Artikel zu finden, dass die Künstler/Labels bei Spotifiy und Co nur eine Bezahlung erhalten, wenn der Song min. 30sek gelaufen ist. Wird er vorher weggeklickt gibts keine Kohle.

Dies führt dazu, dass alle die, die mit ihrer Musik auch irgendwie ein paar Mark verdienen wollen, ihre Stücke erstmal groß aufblasen, sodass der Hörer die ersten Sekunden richtig dabei ist, danach wirds aber oftmals recht einfallslos.
So wie >99% der Musik die man in über 75% aller Radiosender hört.

Wenn DAS mal kein Wandel bedingt durch Streaming ist, dann weiß ich es auch nicht.





Hier ist noch etwas vom SRF, ist aber nicht exakt der Artikel den ich meine:
https://www.srf.ch/n...eidenden-30-sekunden





Zum Thema Rippen:
Audiograbber & MP3Tag machen das schon.
Vorausgesetzt die CD hat "gute Daten" oder sie ist schon bei FreeDB eingetragen, dauert das nur wenige Minuten.
Aber auch ohne das ist es bei jeglicher Musik (Klassik mal außen vor) eine Arbeit von weniger als 10min pro Album.
Die ein oder andere VA kann mal doof sein, aber das ist eher die Ausnahme.

Und wer wie ich jeden Tag gut 1,5h im Auto sitzt und die lokalen Radiosender nicht mehr hören kann (mag), der ist ganz froh eine größere Auto-Sammlung von fast 100 Scheiben als 10-15 MP3-CDs dabei zu haben.
Slatibartfass
Inventar
#31 erstellt: 10. Apr 2018, 14:09
Die Aussage "Rippen sei nur eine "Übergangsfunktion" und schon wieder veraltet" ist völliger Blödsinn, da es nicht um ein zeitgemäßes Verhalten geht, sondern um die Art und Weise, in der man sich seine Musik zulegt. Wer CDs kauft, wird eben Rippen, um sie allen Plattformen zu nutzen, und wer auf Vinyl steht, wird wohl den Inhalt in Echtzeit Analog Digital Wandeln für eine digitale Aufzeichnung. Andere Streamen eben, bzw. machen einen Download. Jedes Medium hat seine eigene Methode zur Vervielfälltigung oder unabhängigen Nutzung auf verschiedenen Plattformen.

Die Welt ist eben nicht so linear bzw. homogen, dass sich alle Methoden sauber aneinander reihen ohne sich zu überschneiden, wie es sich dieser HiFi-Händler in seinem offenbar schlichten Weltbild vielleicht vorstellen mag. Solche Aussagen bekommt man meistens dann von Händlern, wenn sie damit das Bewerben eines bestimmten Produkts verbinden. Hier vermutlich ein Streaming-Produkt.
Es wird aber sicher Niemand vom Rippen seiner CDs abhalten, wenn man ihm versucht das Gefühl zu geben, dass er mit dieser angeblich veralteten Methode einer von Gestern ist, wenn seine Musik numal auf CD vorliegt.

Slati
Mickey_Mouse
Inventar
#32 erstellt: 10. Apr 2018, 14:09

Reference_100_Mk_II (Beitrag #30) schrieb:
Und wer wie ich jeden Tag gut 1,5h im Auto sitzt und die lokalen Radiosender nicht mehr hören kann (mag), der ist ganz froh eine größere Auto-Sammlung von fast 100 Scheiben als 10-15 MP3-CDs dabei zu haben.

das ist doch aber auch schon wieder "ziemlich Old School"
selbst das Radio von vor 13 Jahren konnte schon MP3 von selbstgebrannten DVDs lesen
dann waren eigentlich USB Sticks das Medium der Wahl
aber auch das war mir noch zu kompliziert. Jetzt liegt im Handschuhfach ein alter 64GB iPod (wegen "Spiderman HW App" günstig aus der Bucht gefischt), das Auto steht in der Tiefgarage noch haarscharf im WLAN Bereich, iTunes auf dem "Server" ist so eingestellt, dass die Playlist "Auto" mit dem iPod synchronisiert wird und dabei die Lieder von ALAC (Lossless) on the fly nach AAC (256kb/s reicht mir im Auto völlig aus) konvertiert werden.
damit passt zwar nur ein Teil meiner >>1000 CD Sammlung auf den iPod, aber ich kann halt nach Belieben Titel (meist mache ich das eh nur mit ganzen Alben) auf die Playlist setzen und wenn ich mich ins Auto setze, dann habe ich die neuen Lieder dort.
Dadof3
Moderator
#33 erstellt: 10. Apr 2018, 14:12

Reference_100_Mk_II (Beitrag #30) schrieb:
Dies führt dazu, dass alle die, die mit ihrer Musik auch irgendwie ein paar Mark verdienen wollen, ihre Stücke erstmal groß aufblasen, sodass der Hörer die ersten Sekunden richtig dabei ist, danach wirds aber oftmals recht einfallslos. (...)
Wenn DAS mal kein Wandel bedingt durch Streaming ist, dann weiß ich es auch nicht.

Das Thema ist bekannt und wurde meines Wissens hier erstmalig beschrieben und dann vielfach in anderen Medien aufgegriffen und ausgebaut.
Dies These ist nicht ganz unplausibel, inwieweit sie aber tatsächlich in der Praxis angewendet wird und ob es wirklich an Spotify liegt, ist eher Spekulation.

Das die Intros immer kürzer werden, ist schon länger so. Eine Untersuchung von 2015, als Spotify noch bei weitem nicht so eine Bedeutung hatte, beschrieb eine Verkürzung der Intros der Top-10-Singles seit 1986 von 20 Sekunden auf 5 - selbst 20 Sekunden reichen aber bei Spotify aus. Und die Top 10 sind halt nicht der gesamte Musikmarkt. Der Autor sieht die Ursache einfach generell darin, dass man heutzutage immer schneller Aufmerksamkeit erzielen muss. Im Radiosender haben die Leute auch ab- oder umgeschaltet, wenn ein Lied zu langweilig anfing.

Zudem kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein langes Intro einen auf Spotify im Gegenteil dazu anhalten kann, auch länger als 30 Sekunden zu hören. Wenn ich nach 15 Sekunden den Eindruck habe, das war's, das ist nicht mein Lied, dann schalte ich weiter, wenn hingegen der Spannungsbogen erst noch aufgebaut wird, bleibe ich noch bei der Stange in der Hoffnung, das da noch was kommt. Wenn ich erst nach 35 Sekunden weiterklicke, gibt's wenigstens einmal Geld.

Die Musikproduktion wurde schon immer davon beeinflusst, welche Medien gerade populär waren. Dass die meisten Lieder unter 4 Minuten lang sind, liegt einfach daran, dass sie sonst kaum ein Radiosender spielt. Musik für die Tanzfläche hingegen wurde und wird oft künstlich in die Länge gezogen, um mehr Aufmerksamkeit beim Publikum zu erzielen. Und ein Album war zu Vinyl-Zeiten 40-45 Minuten lang, nach dem Siegeszug der CD 60-70.
Slatibartfass
Inventar
#34 erstellt: 10. Apr 2018, 14:33

Dadof3 (Beitrag #33) schrieb:

Die Musikproduktion wurde schon immer davon beeinflusst, welche Medien gerade populär waren. Dass die meisten Lieder unter 4 Minuten lang sind, liegt einfach daran, dass sie sonst kaum ein Radiosender spielt. Musik für die Tanzfläche hingegen wurde und wird oft künstlich in die Länge gezogen, um mehr Aufmerksamkeit beim Publikum zu erzielen. Und ein Album war zu Vinyl-Zeiten 40-45 Minuten lang, nach dem Siegeszug der CD 60-70.

Zu meiner Jugend waren Musikstücke zum Teil bis zu einer LP-Seite lang, und wurden oft vollständig auf der Tanzfläche ausgespielt.
Das war aber kein künstliches in die Länge ziehen, sondern ein umfangreiches Werk mit unterschiedlichen Passagen und Spannungsbögen. Soviel Gedult werden auf Spotify und Co. wohl heute nicht mehr viele mitbringen. Leider bringt die überall gegebene Verfügbarkeit von tausenden Musikstücken und das leichte zappen (gegenüber dem Auflegen einer anderen LP) einen generellen Wertverlust der einzelnen Musikstücke mit sich.

Slati
KarstenL
Inventar
#35 erstellt: 10. Apr 2018, 14:49

Mickey_Mouse (Beitrag #32) schrieb:

Reference_100_Mk_II (Beitrag #30) schrieb:
Und wer wie ich jeden Tag gut 1,5h im Auto sitzt und die lokalen Radiosender nicht mehr hören kann (mag), der ist ganz froh eine größere Auto-Sammlung von fast 100 Scheiben als 10-15 MP3-CDs dabei zu haben.

das ist doch aber auch schon wieder "ziemlich Old School"
selbst das Radio von vor 13 Jahren konnte schon MP3 von selbstgebrannten DVDs lesen
dann waren eigentlich USB Sticks das Medium der Wahl
aber auch das war mir noch zu kompliziert. Jetzt liegt im Handschuhfach ein alter 64GB iPod (wegen "Spiderman HW App" günstig aus der Bucht gefischt), das Auto steht in der Tiefgarage noch haarscharf im WLAN Bereich, iTunes auf dem "Server" ist so eingestellt, dass die Playlist "Auto" mit dem iPod synchronisiert wird und dabei die Lieder von ALAC (Lossless) on the fly nach AAC (256kb/s reicht mir im Auto völlig aus) konvertiert werden.
damit passt zwar nur ein Teil meiner >>1000 CD Sammlung auf den iPod, aber ich kann halt nach Belieben Titel (meist mache ich das eh nur mit ganzen Alben) auf die Playlist setzen und wenn ich mich ins Auto setze, dann habe ich die neuen Lieder dort.


bei mir:
> Spotify Playlisten am Handy auf offline schalten
> Handy und Autoradio per BT koppeln
> Telefon/Freisprechen und Spotify werden über das Radio gesteuert.
Dadof3
Moderator
#36 erstellt: 10. Apr 2018, 14:57

Slatibartfass (Beitrag #34) schrieb:
Das war aber kein künstliches in die Länge ziehen, sondern ein umfangreiches Werk mit unterschiedlichen Passagen und Spannungsbögen.

Du kannst ja mal durch diesen Thread hier stöbern: Der Thread für überlange Musikstücke ab sieben Minuten

Man sieht, dass es schon seit 30 Jahren viel weniger so lange Musikstücke gibt, wie sie in den späten 60ern und den 70ern noch üblich waren.

Es ist sicher plausibel, dass das einfache Weiterzappen den Trend zusätzlich fördert, aber er war sowieso schon lange da. Nicht jede unerwünschte Veränderung in der Musik muss man allein dem Streaming anlasten.

Es wird alles immer schneller und kürzer. Vergleiche einfach mal Kinofilme aus den 70ern mit den Filmen von heute. Es wird alles immer schneller, Szenen immer kürzer, Schnitte deutlich häufiger. Ganz ohne Streaming & Co.
JULOR
Inventar
#37 erstellt: 10. Apr 2018, 15:40
Wobei dieses ewige rumjammen auf einer Akkordfolge auch nicht immer so prickelnd war. Passte halt gut zu Gras und Pilzen.
vanye
Inventar
#38 erstellt: 10. Apr 2018, 18:26

cr (Beitrag #27) schrieb:
Wenn Rippen so ein Aufwand wird, dann liegen schlicht und einfach unbrauchbare Betriebsmittel vor. Ich habe zum Rippen pro CD immer 4 Minuten gebraucht, und in dieser Zeit zB Booklet und Inlay eingescannt (weit lästiger als das Rippen) bzw. ggf. Tags nachbearbeitet.

Das kommt halt ganz auf die Tags an. Ich habe zum Beispiel immer gerne das Originaldatum drin - also bei U-Musik die erste Aufnahme oder bei Klassik das Kompositionsjahr. Allein die Recherche danach nimmt manchmal endlos Zeit in Anspruch. Oder die Solokünstler, das Ensemble, den Dirigenten etc. Das geht niemals in 10 Minuten.


[Beitrag von vanye am 10. Apr 2018, 18:27 bearbeitet]
cr
Inventar
#39 erstellt: 10. Apr 2018, 18:35
Man kann sich immer viel Arbeit machen. Was das bringt, sei mal dahingestellt. Mir reicht das Aufnahmedatum (bei Klassik und Pop). Wenn ich mehr wissen will, kann ich das auch im Internet suchen.
Wenn man die Musik downloadet, wird man zudem bei Klassik wohl auch nicht das Kompositionsjahr finden, sondern darf es sich selber suchen......
Und die Aufnahmedaten sind zu 50% eh falsch, weil meistens das Erscheinungsdatum eingegeben wurde (bei Amazon immer, da kann man sich idR einen Wolf suchen, um welches Aufnahmejahr es sich handelt)


Wenn ich beim Rippen meiner über 2000 CDs so herumgetan hätte, würde ich wohl heute noch beim Rippen sitzen statt Musik zu hören.


[Beitrag von cr am 10. Apr 2018, 18:36 bearbeitet]
vanye
Inventar
#40 erstellt: 10. Apr 2018, 18:38
Ja klar muss man nicht. Ich wollte mit meinem Beispiel nur klar machen, dass diese Dinge eben individuell sind und Pauschalurteile wie Deines nicht hilfreich, denn letztendlich stellen sie auch nur Deine individuellen Befindlichkeiten dar.
Dadof3
Moderator
#41 erstellt: 10. Apr 2018, 22:24
Ich bin bei der Rechtschreibung immer recht pingelig. Und die ist in den öffentlichen CD-Datenbanken gruselig, da muss ich fast immer nacharbeiten. Dazu Cover finden usw.

Daher benötige ich auch länger als nur ein paar Minuten pro CD.
cr
Inventar
#42 erstellt: 10. Apr 2018, 22:44
Cover scanne ich, dauert <1min, ist aber ärgerlich, weil man die Hülle auseinandernehmen muß (außerdem passt dann die Größe, wenn ich eine CDR brennen will).
Bevor ich da lang im Internet herumsuche... (häufig findet man die Hinterseite (Inlay) nicht)
Passat
Inventar
#43 erstellt: 11. Apr 2018, 09:50
Spotify und Co. nutze ich gar nicht.

Meine CDs habe ich fürs Auto gerippt, einen portablen Player besitze ich nicht und auf dem Telefon ist auch keine Musik gespeichert.
Im Auto habe ich einen Festplattenplayer (derzeit steckt da eine 250 GB-Platte drin), auf der alle meine CDs gespeichert sind.
LPs digitalisiere ich grundsätzlich nicht.
Ich muß die Musik nicht zwingend überall haben.

Manchmal ist die Vorfreude auf das Hören einer LP nach Feierabend auch schön.

Was Spotify und Co. angeht:
Die haben nicht alle Künstler, einige Künstler verweigern sich dem Streaming.
Außerdem: Was macht man, wenn ein Streamingdienst mal den Betrieb einstellt (Gewinn machen die nämlich bisher alle nicht)?
Oder wenn die Internetverbindung gestört ist?
Dann kann man darüber keine Musik hören.

Bei CD/LP ist man davon unabhängig, die kann einem keiner wegnehmen.

Und was Radio angeht:
Mal Abends nach 22 Uhr anmachen.
Da gibts dann kaum noch Mainstream, selbst auf vielen Dudelsendern nicht.

Grüße
Roman
JULOR
Inventar
#44 erstellt: 11. Apr 2018, 10:07

Was Spotify und Co. angeht:
Die haben nicht alle Künstler, einige Künstler verweigern sich dem Streaming.

Von denen kann man ja immer noch ne CD kaufen. Mache ich bei meinen Lieblingskünstlern ohnehin, oder bei anderen guten Alben. Also quasi doppelt, dafür spare ich so manchen Fehlkauf und höre gleichzeitig wieder vielseitiger als früher,


Außerdem: Was macht man, wenn ein Streamingdienst mal den Betrieb einstellt

Naja. Man zahlt ja nur das Abo. Das ist dann futsch. Wie eine Mietwohnung oder ein geleastes Auto. Problematischer finde ich das bei Videodiensten. Wenn ich dort einen Film dauerhaft für 5-10€ kaufe und dann gibt es das Portal nicht mehr, ist der Film auch weg. Gekaufte Musikdownloads kann man ja behalten.


Oder wenn die Internetverbindung gestört ist?

Auch bei Streamingdiensten kann ich fast beliebig Dateien lokal halten, solange das Abo aktiv ist. Die kann man dann auch offline hören. Entspricht also dem Komfort von Mediaplayern auf die man seine Files temporär kopiert, bis man was anderes haben will.
In der Stadt oder entlang der Autobahnen hatte ich mit Streaming aber nie Probleme im Auto. In der Provinz kann das schonmal sein oder in einigen Gebäuden.


Und was Radio angeht:
Mal Abends nach 22 Uhr anmachen.

Da muss ich schon bald ins Bettchen. Aber man kann die Sendung oft am nächsten Tag streamen.
Pauliernie
Inventar
#45 erstellt: 11. Apr 2018, 17:59
Hallo,

ich höre Musik zu Hause mit einem Mix aus CD's aus der Sammlung, Internetradio oder Streaming über eine Musikdienst. Somit habe ich alle Optionen beisammen.

Daher ist Rippen für mich kein Thema.
op111
Moderator
#46 erstellt: 13. Apr 2018, 07:29

cr (Beitrag #42) schrieb:
Cover scanne ich, dauert <1min, ist aber ärgerlich, weil man die Hülle auseinandernehmen muß (außerdem passt dann die Größe, wenn ich eine CDR brennen will).
Bevor ich da lang im Internet herumsuche... (häufig findet man die Hinterseite (Inlay) nicht)

Das mache ich genauso. Als Datenbank nehme ich MusicCollector von Collectorz.com. Die findet schon eine Menge Detailinformationen online.
Leider ist die Datenqualität in den Internetdatenbanken oft schlecht, Schreibweise (Prokofiew, Prokoffjew) u.s.w) , Umlaute in ESC-Sequenzen usw).
cr
Inventar
#47 erstellt: 13. Apr 2018, 11:48
So um 2005, als ich mit dem Rippen begann, gab es Cover-Datenbanken, wo zwar nur selten wirklich brauchbare Bilder waren (oft zu klein oder schlecht gescannt). Inzwischen sind mir die aber nie mehr untergekommen. Wurde das wegen urheberrechtlichen Gründen eingestellt?
op111
Moderator
#48 erstellt: 13. Apr 2018, 13:34
Soweit mir bekannt, wurden die Coverdatenbanken aus rechtlichen Gründen eingestellt.
ta
Inventar
#49 erstellt: 14. Apr 2018, 19:45
ich würde es rippen und streamen gegenseitig als Ergänzung sehen. Streamen braucht halt früher oder später Internet. Dafür bietet es eine unendliche Auswahl.

Beim rippen hast du halt die Datei und kannst damit machen was du willst. Gerade in Deutschland gibt es ja immer noch miese Handy-Datentarife und wenig öffentliche W-LANs, MicroSD-Karten kosten nicht die Welt... Da kann es sich schon lohnen einige Lieblings-MP3s auf dem Handy dabei zu haben.

Ein anderes Beispiel wären DJs. Auch wenn manche Playersoftware inzwischen Streaming-Integration anbietet... Aber in seiner eigenen Sammlung kennt man sich meist besser aus und viele Streamingdienste wie Spotify sind nur für den persönlichen, nicht für den gewerblichen Einsatz lizenziert.

Ein weiterer Aspekt ist der Datenschutz. Man kann sich beim Streaming sicher sein, dass für jeden abgerufenen Titel Nutzungsdaten erhoben werden, welche dann unmittelbar mit dem Account verknüpft sind. Sobald du MP3s auf einem nicht-vernetzten Gerät abspielst, bekommt das ausser dir hingegen niemand mit.

"Veraltet" würde ich sagen ist der falsche Begriff. Erst gab es Schellackplatten, dann Vinyl, dann die MC, dann die CD, dann gerippte Dateien und nun Streaming als verbreitete Methoden, Musik zu hören. Weil es jetzt Streaming gibt, heisst das aber noch längst nicht, dass die früheren Formate obsolet sind. Gerippte MP3s sollten auch weit mehr verbreitet sein als es MD oder DAT je waren. Von daher hat eine Rip- und MP3-Abspielfunktion für den Konsumenten ebenso eine Existenzberechtigung wie ein Vinyldreher.

Allerdings ist es auch klar, dass die Musikindustrie möglichst schnell die CD beerdigen würde, da digitele Musik nahezu verlustfrei ausgelesen und am Ende weiterverbreitet werden kann, ohne dass jemand eine Kontrolle darüber hat.


[Beitrag von ta am 14. Apr 2018, 19:53 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#50 erstellt: 15. Apr 2018, 08:16
Hallo!

Das mag natürlich jeder halten wie er mag, aber für mich ist Streaming keine vollwertige Option zu pysikalischen Formaten da mir hier die Verfügungsgewalt über die Files endgültig entzogen wird und ich was die Auswahl betrifft vom goodwill des Streamingdienstes abhängig bin.

Wem dabei nicht unwohl ist der kann solche Dienste ja bedenkenlos nutzen mir wäre schon die ständige zusätzliche Abgabe zuwieder die sich schließlich im Laufe der Zeit zu einem recht hübchen Betrag summieren kann.

MFG Günther
Denon_1957
Inventar
#51 erstellt: 15. Apr 2018, 18:08
Ich habe meine ganze Musik gerippt auf einer 2TB Festplatte die ist an meinem Pioneer N-50A angestöpselt gesteuert wird das ganze über mein Smartphone und das ist denkbar einfach.
Streamen wäre für mich persönlich keine Option aber es kann ja jeder so machen wie er will.
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