Sind die Spannungen auf Audioverbindungen normiert?

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ekr
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Sep 2007, 16:26
Hallo,

ist die *Spannung*, die für die verschiedenen Audioverbindungen verwendet werden, normiert, oder in bestimmten Grenzen "egal"?

Wieviel Volt (max/min der Amplitude, wenn man sie z.B. mit einem Oszilloskop messen würde) liefert z.B. der Lautsprecherausgang einer Endstufe? Eines Kopfhörerausgangs? Wieviel Volt toleriert/erwartet ein Line-Eingang, ein Mikrophon-Eingang etc.?

Danke!

EDIT: Oder, gleichwertig, gibt es Definitionen für Leistung oder Impedanz auf den unterschiedlichen Anschlüssen (von Lautsprecher-Ausgängen einmal abgesehen)?


[Beitrag von ekr am 09. Sep 2007, 16:41 bearbeitet]
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2007, 18:15
Jein.

Der Pegel am Lineeingang z.B. wird bei 0dB mit 0,775V angegeben, er darf aber durchaus auch drunter oder drüber liegen. In der Regel verkraften diese Eingänge Spannungen bis 2V SS.

Bei Lautsprechern kommts darauf an mit welcher Betriebsspannung die Endstufe läuft. Manche laufen mit z.B. +/-25V, es können also maximal nur 25V anliegen (jetzt mal Verluste durch die Endstufe selbst ausser acht lassend). Andere laufen mit +/- 45V, 55V, 75V, selbst 100V gibts (meine damit jetzt keine ELA Anlage).
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Sep 2007, 14:05

ekr schrieb:
Hallo,

ist die *Spannung*, die für die verschiedenen Audioverbindungen verwendet werden, normiert, oder in bestimmten Grenzen "egal"?

Wieviel Volt (max/min der Amplitude, wenn man sie z.B. mit einem Oszilloskop messen würde) liefert z.B. der Lautsprecherausgang einer Endstufe? Eines Kopfhörerausgangs? Wieviel Volt toleriert/erwartet ein Line-Eingang, ein Mikrophon-Eingang etc.?

Danke!

EDIT: Oder, gleichwertig, gibt es Definitionen für Leistung oder Impedanz auf den unterschiedlichen Anschlüssen (von Lautsprecher-Ausgängen einmal abgesehen)?


Bei Unterhaltungselektronik ist eigentlich alles möglich.
Ein CDP liefert meist bis zu 2V effektiv, das wären dann bis zu 5,66V SS. Das muss ein heutiges Gerät vertragen.
Andererseits hatten alte Tuner oder Kassettengeräte meist eine Ausgangsspannung von rund 0,25V effektiv.
Dies alles gilt als Line-Pegel.
Bei Mikrofon rechnet man mit Pegeln von unter 1mV bis etwa 20mV bei normalem Sprechen.

Die Messungen und Pegel beziehen sich üblicherweise auf den Effektivwert. Mit einem Oszilloskop misst man hingegen SS, was dem 2,83 fachen des Effektivwertes entspricht.

Es geht aber bei solchen Angaben nicht nur um die Spannungen, sondern auch um die Impedanzen.
Mikrofon ist üblicherweise zwischen 2 und 5k, das magnetische Tonabnehmersystem eines Plattenspielers verlangt einen Eingang mit 47k, ein Plattenspieler mit Kristallsystem will etwa 1M, eine E-Gitarre wenn möglich noch höher und ein Line-Eingang liegt zwischen etwa 10k und 100k.

Endstufen und Kopfhörer sind etwas Sonderfälle.
Die Spannung am Lautsprecher hängt von der Ausgangsleistung ab, jene beim Kopfhörer von der Konstruktion des Verstärkers. Vielfach wird nur ein Widerstand in Serie geschaltet, irgend etwas zwischen 100 Ohm und 500 Ohm. Wie laut es wird und welche Spannung nun am Kopfhörer liegt, hängt stark von dessen Impedanz ab, weil sich da ein Teiler aus Vorwiderstand und Impedanz bildet.
Bei kräftigeren Endstufen wird ein zusätzlicher Teiler verwendet, bei Portablegeräten hingegen wird direkt ein Verstärker mit kleiner Ausgangsspannung meist ohne Vorwiderstand eingesetzt. Was also raus kommt oder was der Kopfhörer verlangt, hängt von der ganzen Konstellation ab.
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 11. Sep 2007, 10:50
Streng genormt ist da gar nichts. Es gibt aber eine Reihe von Pegeln, auf man sich im Lauf der Zeit mehr oder weniger geeinigt hat, wie z.B. der bereits erwähnte Line-Pegel. Bei allen anderen geht es munter durcheinander. Eingänge für MC-Tonabnehmer sollten 47kOhm Eingangsimpedanz haben, die Empfindlichkeit schwankt zwischen 2,5 und 5mV (Erinnerungswerte). Eingänge für Kristall-Tonabnehmer solltem mind. 1MOhm Eingangswiderstand haben. Im allgemeinen lassen sich aber Geräte mit den jeweiligen Ein- und Ausgängen relativ problemlos verbinden, es kann aber sein, daß wg. zu großzügiger Auslegung z.B. eines TB-Einganges nicht die Maximalleistung erreicht wird. Ist aber in Wohnräumen weitgehend egal, ob der 60W-Verstärker nun nur noch 35W bringt.

Bei Leistungsverstärker-Ausgängen ist die Ausgangsspannung (bei vorgegebener Lautsprecher-Impedanz, meist 4 oder 8 Ohm) natürlich von der abgegebenen Leistung (Lautstärke) abhängig. Nach oben hin wird die Ausgangsspannung durch die Spannungsversorgung des Verstärkers begrenzt (bei Heimgeräten, bei Kfz.-Geräten gibt es oft interne Spannungswandler).

Für Beschallungstechnik wird manchmal die sog. 100V-Technik verwendet. Die Verstärker bekommen dann Ausgangstrafos, die die Ausgangsspannung bei Max.Leistung auf 100V hochsetzen (muß natürlich je nach Verstärker ein anderer Trafo sein). Die Lautsprecher brauchen dann auch Anpassungstrafos. Vorteil: LP-Leitungen sind nicht niederohmig und Spannungsabfälle durch Kabel- und Übergangswiderstand spielen kaum noch eine Rolle, außerdem lassen sich so relativ einfach verschiedene Lautsprecher (auch gemixt) an einen Verstärker anschließen, nur die Gesamtbelastbarkeit der LP insgesamt muß dann der des Verstärkers entsprechen. Super-Hifi kann man dann aber wg. der mindestens zwei Übertrager kaum noch erwarten.
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