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Können Lautsprecher AVRs zerstören (oder andersrum)? Leistung am Lautsprecher messen.+A -A |
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Autor |
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Kolonka
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 04. Nov 2018, 18:16 | |||||
Hallo, ich möchte einen Atmos-AVR (Onkyo TX-NR676E) bestellen. Bisher habe ich ein billiges 5.1-System und möchte zunächst diese Boxen weiterverwenden und nach-und-nach upgraden. Im Datenblatt des Systems steht praktisch gar nichts über die Lautsprecher und auch auf den Lautsprechern steht nichts. Mein Multimeter zeigt an, dass sie 6 Ohm haben, also sollten sie real 6 oder 8 Ohm haben. Zusätzlich hätte ich von einem alten Radio zwei andere Lautsprecher rumliegen, die ich als Deckenlautsprecher nutzen könnte. Ich weiß, dass der Atmos-Effekt mit billigen Lautsprechern nicht so geil sein soll, wie mit Besseren. Trotzdem würde das gerne schonmal mit diesen Testen, da ich Atmos auch noch nie Live gehört habe. Was ich dem Datenblatt vom AVR entnehmen kann: Ausgangsleistung Alle Kanäle 165 W/Kanal (6 Ω, 1 kHz, Klirrfaktor 1 %, 1 Kanal ausgesteuert, IEC) Dynamische Ausgangsleistung 240 W (3 Ω, Front), 210 W (4 Ω, Front), 120 W (8 Ω, Front) Nun zur Frage: Kann ich den AVR mit falschen Boxen beschädigen? Wie sieht es aus, wenn ich die Lautstärke hoch drehe? Ich denke der AVR würde nicht mehr Watt liefern, wenn er irgendwie an die Grenze kommen sollte, richtig? Gucke ich dann, dass ich unabhängig vom Widerstand 165W ziehen kann oder gucke ich auf die "dynamische Ausgangsleistung", die verschiedene Leistungen für verschiedene Widerstände angibt? Die Lautsprecher haben anscheinend ein Leistungsmaximum ab denen sie abrauchen können, richtig? Zum Beispiel steht bei den Klipsch RP-6000F 125W continous und 500W peak. Kann ich die Leistung irgendwie nachmessen, sodass ich weiß, wie hoch ich drehen darf? Dann könnte ich an der Original Anlage testen, wieviel Watt an einem Lautsprecher bei voller Lautstärke durch geht und gucken, bei welcher Lautstärke das beim AVR erreicht wird. Sollten Boxen abrauchen, können Sie den AVR beschädigen? [Beitrag von Kolonka am 04. Nov 2018, 20:28 bearbeitet] |
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roger23
Inventar |
#2 erstellt: 04. Nov 2018, 20:29 | |||||
Also - bei einem halbwegs handelsüblichen Surround-Set mit aktiven Subwoofer, korrekt verkabelt und Hörraum in Wohnzimmergröße (und keine Turnhalle) sollte sich das alles in unproblematischem Bereich abspielen.. aber - handelt es sich um ein Surround-Set mit aktivem Subwoofer? Wenn nein (was bei billigen Surround-Sets nicht unüblich ist), wird's schwierig. Alle aktuellen AVR's können nicht mit passiven Subs. Und Lautsprecher aus einem alten Radio - sorry, aber das würde ich lassen. Es sei denn, Du weißt, was Du tust. - Roger |
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Kolonka
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 04. Nov 2018, 20:42 | |||||
Dann vertraue ich dir da mal.
Der Subwoofer hat einen Cinch-Eingang für Stereo und einen für 5.1. Ich würde ihn in den 5.1 Modus einstellen und nur das Cinch-Kabel für den Subwoofer-Kanal anschließen. Die Lautsprecher-Ausgänge leer lassen und das Stromkabel anschließen. Sollte so eigentlich funktionieren, hört sich nach aktivem Subwoofer an. Der Subwoofer wäre das erste, was ich austauschen würde, damit die restliche verbaute Elektronik darin keinen Strom mehr schluckt und man den Subwoofer nicht manuell einschalten muss.
[Beitrag von Kolonka am 04. Nov 2018, 20:47 bearbeitet] |
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roger23
Inventar |
#4 erstellt: 04. Nov 2018, 21:00 | |||||
Wenn die Lautsprecher (mit Gehäuse, hoffe ich mal ;-) Impedanz nicht unter 6-8 Ohm hat, sollte das grundsätzlich gehen. Ob sich das gut anhört, wird man sehen... Grundsätzlich spielt sich das alles leistungsmäßig typischerweise deutlich im einstelligen Watt-Bereich und darunter ab. Von daher sind die Diskussionen um die Leistung von AVR und Boxen normalerweise reichlich überflüssig. Und den größten Anteil muss sowieso der Subwoofer liefern, und der ist ja aktiv.. Natürlich kannst Du mit dem AVR die Boxen killen, wenn Du das willst. Wenn das aber korrekt eingerichtet ist (mit Subwoofer eingemessen, Trennfrequenz im Bereich 80-100 Hz) sollte das aber auch bei höheren Lautstärken nicht passieren. Und typischerweise hört man Verzerrungen, bevor irgendwas durchbrennt, da sollte man dann schon runterregeln. Oder am AVR schlägt eine Schutzschaltung zu. |
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Kolonka
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 04. Nov 2018, 21:18 | |||||
Ja mit Gehäuse. Hab gerade Bilder bekommen. Auf den Einen steht absolut gar nichts, aber auf den anderen: 4 Ohm Impedanz. Rated Power: 8W, Maximum Power Handling Capacity: 16W. Wegen der Größe würde ich diese Lautsprecher als Fronts nehmen. Die haben nen 10cm Tieftöner mit Bassreflexrohr hinten und nen 5cm Hochtöner. Werden aber nur mit einem Lautsprecherkabel angeschlossen. Man könnte sie vielleicht sogar das komplette Spektrum spielen lassen (wird das Empfohlen?). Klappt das aber so die 4Ohm mit den 8Ohm zu mischen? @edit: Gerade gesehen, dass das alte 5.1 System hatte eine Komplett-Leistungsaufnahme von 75 Watt. Kann also hinhauen, dass einzelnen Lautsprecher genauso viel ziehen. Demnach braucht man sich ja keine Sorgen zu machen, dass man über die 165W pro Kanal beim AVR kommt.
Was ist denn mit den 125W Klipsch los, dass sie mehr als 100-mal mehr Leistung ziehen können? Können die besonders laut? Von Kopfhörern weiß ich, dass weniger Ohm = mehr Lautstärke aber oft weniger Details. Die haben aber auch nur 8 Ohm. Zusammenfassend: Du meinst sicher, dass der AVR nicht z.B. beim Einmessen auf die Idee kommt, zu viel Power auf die LS zu geben und dass die Lautstärke nicht schon zu laut ist, wenn sie auf 1 eingestellt ist? [Beitrag von Kolonka am 05. Nov 2018, 04:40 bearbeitet] |
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roger23
Inventar |
#6 erstellt: 05. Nov 2018, 22:27 | |||||
Also - 10 cm Tieftöner klingt nicht gerade nach tiefen Tönen. Das "komplette Spektrum" lässt man nur an Lautsprecher, die auch wirklich tief hinunterkommen. Bei Deinen hätte ich so schon Bedenken, ob die die 100 Hz schaffen. In dem Bereich sollte die Trennung zum Subwoofer liegen. Wenn höher, kannst Du ihn orten, wenn tiefer, gibt's Probleme mit den kleinen Fronts. Großer Hub in den tiefen Tönen, dann gern auch mechanische Beschädigung. Passivboxen werden üblicherweise mit nur einem Kabelpaar angeschlossen. Bei einigen kannst Du auftrennen und mit einem weiteren Verstärker arbeiten (bi-amping), ist aber umstritten, ob das irgendwas bringt. Oder nur über einen Verstärker, aber mit getrennten Kabeln (bi-wiring), das ist aber imho reine Geldverschwendung. Ansonsten würde ich die für die Fronts nehmen, die am besten klingen. Ich weiss auch nicht, ob der Onkyo die verschiedenen LS so stark literarisieren kann, dass man nicht merkt, dass die Radioboxen nicht zum Rest gehören.. das können die "kleineren" Einmess-Systeme wohl oft nicht.
Die meisten AVR können nicht mit 4 Ohm - da ist der Onkyo schon eine Ausnahme. Technisch musst Du vermutlich alles auf 4 Ohm stellen, ich nehme nicht an, dass man das getrennt einstellen kann.
Grundsätzlich kommt da noch der Wirkungsgrad dazu - bei wieviel Eingangsspannung oder Leistung wird's wie laut. Da gibt's eben auch Unterschiede, die der AVR ausgleichen wird. Aber Klipsch kann - soweit ich weiß - schon ziemlich laut. Aber die elektrische Energie versteckt sich zu großen Teilen im Tieftonumfeld - wenn die Klipsch auch ordentlich tief spielt, kann sie mehr ab als eine kleine Regalbox, die bei 80 Hz aufgibt. (wobei - 8W ist schon echt wenig für einen normalen Lautsprecher) Gemessen wird ja üblicherweise mit einem Frequenzmix. Und doppelte Wattzahl heißt nicht "doppelt so laut", sondern nur "etwas lauter". Dass der AVR Dir die Boxen schon beim Einmessen killt - davon würde dich nicht ausgehen. So laut wird's da normalerweise nicht. Danach gilt: wenn es hörbar verzerrt, bist Du über die Grenze und solltest leiser machen... Aber eins sollte auch klar sein: das Zeugs ist nicht dazu da, in der Turnhalle um die Ecke auch noch eine Party mit lauter Musik zu schmeißen. Wenn Du Glück hast, schmeißt Dir die Schutzschaltung die Party, wenn nicht, brennt irgendwas durch. Und der Raum für die Anlage war bis gestern hoffentlich weder Kirche noch Kino... |
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Kolonka
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 07. Nov 2018, 01:57 | |||||
Alles ist jetzt im 5.1 aufgebaut. Ich habe mich entschieden, noch ein Set von den Lautsprechern zu kaufen, 20€ ebay. Damit tausche ich dann einen aus, bei dem das Gehäuse nicht mehr gut ist und nehme zwei andere als Deckenlautsprecher. Ich habe jedenfalls die Dolby Atmos Demo getestet und schon mit 5.1 ist der Qualitätsunterschied zu vorher enorm, obwohl die gleichen Lautsprecher verbaut sind. Die Lautstärke ist zwischen 30% und 60% im Bereich zwischen Nachtruhe und Filmabend (im Fall Spotify-Windows. Dazu komm ich später). Im alten Setup war das zwischen 20% und 40% gewesen. Verstehe ich nicht ganz, da der AVR ja mehr Leistung pro Kanal liefern kann und bei den Boxen dann eigentlich auf Minimum laufen sollte oder nicht. Der AVR hat eine Funktion, dass man einzelne Eingänge permanent lauter oder leiser stellen kann. Wenn ich z.B. von Windows-Spotify zur AVR-Spotify wechsele, ist die Windows Version normalerweise 7db lauter. Die Dolby Atmos Demo (Windows10 Dolby-Access-App) hat jedoch wieder eine andere Lautstärke und Chrome ist extrem leise. Sowohl bei Youtube als auch bei Amazon Prime muss ich viel lauter drehen. Die Browser-Mediaplayer und der Windows Mixer sind dabei jeweils auf voller Lautstärke. Prime lief als 7.1 PCM und Youtube mit irgendwas schlechterem, also liegts wahrscheinlich auch nicht am Format. Woran könnte das liegen, dass ich unter Windows unterschiedliche Lautstärken für unterschiedliche Programme bekomme, obwohl alle den gleichen Pegel eingestellt haben? |
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Highente
Inventar |
#8 erstellt: 07. Nov 2018, 18:14 | |||||
Wie hoch du die Lautstärke am AVR drehen musst hängt nicht von den Wattangaben der Lautsprecher ab, sondern von deren Wirkungsgrad. Je höher der ist, desto weniger Leistung braucht der AVR. [Beitrag von Highente am 07. Nov 2018, 18:16 bearbeitet] |
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roger23
Inventar |
#9 erstellt: 07. Nov 2018, 20:56 | |||||
Der ganze Kram mit Leistung und Lautstärke ist hier recht gut erklärt. War mir nicht präsent, hätte ich sonst schon vorher zitiert. |
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