Umschalter 4/8 Ohm bei AV-Receivern

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heco_fan
Stammgast
#1 erstellt: 08. Aug 2005, 16:21
Vorab, den Beitrag mit 4/ 8 Ohm im Forum (den Anfang davon),
sowie die Erklärung von der Nubert Seite hab ich schon gelesen.

Ich hab in einer Ausgabe des Magazins AUDIO gelesen,
dass "AUDIO" bei den Leistungs- und Klangtests die Impedanzschalter
immer auf 8 Ohm eingestellt haben, da die 4 Ohm Schalterstellung
nicht so gut klingen soll.
Laut der Aussage von Audio ist beim Anschluss von 4 Ohm Boxen
und Schalterstellung 8 Ohm noch nie einer der Testreceiver
abgeraucht.

Was mich in Bezug auf die Schalterstellungsgeschicht
auch etwas wundert ist, das in den Test der AVFB
(ja, ich gebe zu ich lese die) die Leistung der Yamaha Receiver bei
8 Ohm höher ist wie bei 6,2 Ohm.
Normalerweise sollte sich doch die Leistung bei
niedrig werdender Impedanz erhöhen.
Verringert sich bei den Yamis die Leistung,
weil die Spannung bei der 4 Ohm Schalterstellung
verringert wird?

Wie schaut es bei euch aus,
habt ihr bei 4 Ohm Boxen die Schalterstellung
4 oder 8 Ohm.
Falls ihr die 8 Ohm Stellung nutzt,
ist euch ein Klangunterschied zur 4 Ohm Stellung
aufgefallen?
Ist euch schonmal euer Receiver abgeraucht oder die
Schutzschaltung hat eingesetzt?
DZ_the_best
Inventar
#2 erstellt: 08. Aug 2005, 21:01


die Impedanzschalter
immer auf 8 Ohm eingestellt haben, da die 4 Ohm Schalterstellung
nicht so gut klingen soll.


Und wie viel Klangpunkte macht der Ohm Schalter aus?
Warum sollte sich denn der Klang ändern?
Die Schaltung verändert ja nur die Leistung, die der Verstärker abgeben muss.



habt ihr bei 4 Ohm Boxen die Schalterstellung
4 oder 8 Ohm.


Auf 4 Ohm, da es mir bei der 8 Ohm Stellung etwas zu riskant wäre.



Falls ihr die 8 Ohm Stellung nutzt,
ist euch ein Klangunterschied zur 4 Ohm Stellung
aufgefallen?


Logischerweise nicht.



Ist euch schonmal euer Receiver abgeraucht oder die
Schutzschaltung hat eingesetzt?


Bei der 4 Ohm Stellung könnte dieser Fall eher eintreten.

MFG DZ
Passat
Inventar
#3 erstellt: 08. Aug 2005, 21:21
Der Schlater schaltet nur die Betriebsspannung der Endstufe um. Die ist in der Stellung 4 Ohm niedriger.
Das wird gemacht, da bei niedrigen Impedanzen mehr Strom geliefert werden muß, die Leistung, die das Netzteil liefert aber begrenzt ist.

Die Geräte haben aber eine Schutzschaltung, so das man bedenkenlos den Schalter auf 8 Ohm lassen kann.

Das der Klang in Stellung 8 Ohm besser ist, kann man auch aus der höheren Spannung ableiten. Bei Impulsspitzen kommt die Endstufe nicht so schnell in die Begrenzung. Die geringere Dauerstromlieferfähigkeit spielt da kaum eine Rolle, da der Strom ja nur für sehr kurze Zeit geliefert werden muß.

Grüsse
Roman
NoFate
Inventar
#4 erstellt: 09. Aug 2005, 12:38
Hallo,

ich habe bei meinem Yammi RXV 1200 dem Schalter auf 8 Ohm. Da bei der Stellung auf 4 Ohm bei Bass-Einsatz das Display anfängt zu blinken (bei gehobener Lautstärke natürlich) !!!
Einen defekt brauchst Du da nicht befürchten, aber eine "Klangverbesserung" konnte zumindest ich dabei nicht feststellen !!!

Gruß Micha
heco_fan
Stammgast
#5 erstellt: 09. Aug 2005, 13:27
ich weiss ja, das die AVFB nicht so der Brüller ist,
aber die hatten bei einigen Tests Gerätedefekte bei
den 4 Ohm sowie 3,2 Ohm Belastungstests.
Da hat dann wohl diese Schutzschaltung versagt.

Hier mal Beispiele der AFVB mit eigenartigen Leistungswerten,
sowie Belastungstests an Yamaha Receivern:

RX-V2500
5.1
57 Watt 8 Ohm
55 Watt 6,4 Ohm

Stereo
142 Watt 8 Ohm
125 Watt 6,4 Ohm (weniger als an 8 Ohm?)

Warum so wenig bei dem Boliden im 5.1 Modus?

RX-V2400
94 Watt 8 Ohm
105 Watt 6,4 Ohm

Stereo
136 Watt 8 Ohm
168 Watt 6,4 Ohm

aha, mal etwas mehr Leistung an 6,4 Ohm, haben die den
Impedanzschalter etwa auf 8 Ohm gelassen?
Bemerkung:
Gerätedefekt an 4 Ohm (vielleicht weil der Schalter auf 8 Ohm stand?)

RX-V1500
103 Watt 8 Ohm
57 Watt 6,4 Ohm

Stereo
146 Watt 8 Ohm
129 Watt 6,4 Ohm

bei 5.1 starker Abfall an 6,4 Ohm. Stand hier der Schalter auf 4 Ohm?
Warum den 2500er kaufen, wenn der kleine Bruder mehr Leistung hat, nur wegen mehr Ausstattung?

RX-V650
41 Watt 8 Ohm
42 Watt 6,4 Ohm

Stereo
112 Watt 8 Ohm
55 Watt 6,4 Ohm

so wenig bei Stereo an 6,4 Ohm???

RX-V750
42 Watt 8 Ohm
41 Watt 6,4 Ohm

Stereo
115 Watt 8 Ohm
63 Watt 6,4 Ohm

schon wieder so wenig im Stereo-Modus an 6,4 Ohm
Bemerkung: beim Belastungstest an 3,2 Ohm abgeraucht.


Entweder haben bei der AVFB Praktikanten oder die Putzfrau
gemessen, sonst würden doch nicht solche Werte rauskommen.
Kommen die niedrigeren Werte an 6,4 Ohm von der Spannungsbegrenzung
des 4 Ohm Schalters?
Wie ich schonmal oben sagte, müsste die Leistung doch bei einer
niedrigeren Impedanz etwas höher sein.

Hier noch ein Link, wo schon mal über die komischen Messwerte
der AVFB diskutiert wurde.
http://www.hifi-foru...um_id=46&thread=8242
DZ_the_best
Inventar
#6 erstellt: 09. Aug 2005, 15:41


Warum so wenig bei dem Boliden im 5.1 Modus?


Wegen der Aufnahmeleistung.
Die Aufnahmeleistung eines Verstärkers multipliziert man mit ca. 0,7(da einiges an Leistung durch Wärmeentwicklung verloren geht).
Das Ergebnis dividiert man nun durch die Anzahl der Kanäle.
Beispiel:
Aufnahmeleistung beträgt 500 Watt.
500 Watt x 0,7 = 350 Watt.
350 Watt : 7 = 50 Watt.
Also hat der Verstärker im 7.1 Betrieb ca. 50 Watt an allen Kanälen anliegen.



RX-V2400
94 Watt 8 Ohm
105 Watt 6,4 Ohm


Auch wenn das nur mindestens der 5.1 Modus ist, hat die AVFB aber ziemlichen Stuss gemessen.
Denn so eine Leistung wäre ja exorbitant gut.

Die ganzen Werte ergeben eigentlich alle nicht so recht Sinn. Da hat man wohl nicht ordentlich gemessen.

MFG DZ
Passat
Inventar
#7 erstellt: 09. Aug 2005, 16:00

DZ_the_best schrieb:
Beispiel:
Aufnahmeleistung beträgt 500 Watt.
500 Watt x 0,7 = 350 Watt.
350 Watt : 7 = 50 Watt.
Also hat der Verstärker im 7.1 Betrieb ca. 50 Watt an allen Kanälen anliegen.


Ja, das spielt aber nur dann eine Rolle, wenn auch auf allen 7 Kanälen so richtig Leistung gefordert wird.
Das ist i.d.R. aber gar nicht der Fall, sondern es wird meist nur der Center, die Fronts und der Sub gefordert, der Rest benötigt i.d.R. wenig Leistung. Und bei Effekten, die zwischen den Kanälen wandern wandert ja auch der Leistungsbedarf der Lautsprecher mit. Und der Sub hat ja eine eigene Endstufe, also kann man dessen Leistungsbedarf auch gleich bei der Betrachtung der Receiverleistung vergessen.

Grüsse
Roman
DZ_the_best
Inventar
#8 erstellt: 09. Aug 2005, 16:07
Das war auch nur als grober Anhalltspunkt gedacht.
Das man es genau mit 0,7 multiplizieren muss, stimmt auch nur halbwegs.

MFG DZ
Guenniguenzbert
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2005, 07:38
Hallo, es interessiert euch eventuell, daß ich genau wegen
dieses Themas eine interessante Diskussion auf areadvd hatte.
Deswegen hab ich einen Leserbrief an "Audio" verfasst:


Betreff: Test Yamaha RX-V 757 in Heft 8/2005
>
> Nachricht: Sehr geehrte Damen und Herren,
>
> zum Test des Yamaha RX-V 757 in Heft 8/2005:
>
> Sie schreiben, den Schalter bei o.g. Gerät in
> der Stellung "8 Ohm" zu belassen.
>
> Nun habe ich mich auf areadvd.de auf eine
> Grundsatz-Diskussion diesbezüglich eingelassen:
> http://www.areadvd.de/vb/showthread.php?s=&threadid=45629
>
> Ein Nutzer schreibt, daß (zumindest bei seinem Amp) der
> Schalter 4-8 Ohm direkt auf die Sekundärspannung des
> Netzteils zugreift.
> Dies bewirkt bei Ihm dann genau das Gegenteil der Aussage
> in Ihrem Test.
>
> Durch die Stellung "4 Ohm" wird sekundärseitig eine
> kleinere Spannung eingestellt, was allerdings einen
> höheren Entnahmestrom zufolge hat.
> Das Resultat ist zwar eine geringere Maximallaut-
> stärke, jedoch eine bessere Impulsverträglichkeit,
> speziell beim Bass.
>
> Trifft es zu, daß der Schalter "4-8 Ohm" bei manchen Amps
> auf die Sekundärspannung des Netzteils eingreift, bei
> "billigeren" Amps dagegen nur die Versorgungsspannung
> der Endstufen-Transistoren verändert wird?
>
> Wenn ja: Durch welche Schaltungstechnische Massnahme
> wird denn die Versorgungsspannung der Endstufen ver->
> ringert?
>
>
> Vielen Dank für Ihre Mühe,
>
> mit freundlichen Grüßen
> Günther
> (im Forum: guenniguenzbert)


...darauf die Antwort von "Audio":


Hallo,

Alle mir bekannten Receiver realisieren die Impedanzumschaltung übers Netzteil. Dort, besser gesagt am Trafo, gibt es ohnehin eine separate Sekundärwicklung für die Endstufe. Receiver mit Impedanzumschaltung haben zwei unterschiedliche Sekundärwicklungen, die sich durch ihre Spannung unterscheiden. Die "4Ohm"-Stellung greift dann eben auf die Wicklung mit der niedrigeren Spannung zu. Entsprechend fällt die Endstufen-Versorgungsspannung. Mehr Strom darf das Netzteil aber dennoch nicht liefern. Dazu müsste auch die Strombegrenzung entsprechend angepasst werden, was, außer offenbar bei den Harmännern bestimmter Fachzeitschriftenskeptiker, jedoch nicht geschieht. Damit wäre ohnehin das Ziel dieser Maßnahme konterkariert.

Einziges Ziel: Bei gleich bleibender Lautsprecher-Impedanz wird der maximal entnehmbare Strom geringer, da dieser (über die Impedanz) ja direkt mit der Spannung in Verbindung steht. Man hält damit den Amp davon ab, sich bei fortgesetztem Grenzbetrieb an niederohmigen Stromfressern thermisch selbst zerstört. Von einer Optimierung kann keine Rede sein, eher von einem Schongang. Ein und dasselbe Trafokaliber könnte bei niedrigerer Spannung theoretisch mehr Strom liefern, aber dann müsste der Trafo dafür auch ausgelegt sein.

Wir empfehlen die 8-Ohm-Stellung, weil sie generell besser klingt (so ist der Amp ursprünglich ja auch abgestimmt) und uns selbst in hunderten von Tests, unter wirklich fiesen Bedingungen, noch nie ein Receiver deswegen kaputt gegangen ist. Auch die Messungen erfolgen prinzipiell in der 8-Ohm-Stellung. In 4 Ohm passiert nichts außer einem Leistungsabfall an höheren Impedanzen. Kein Zugewinn beim Strom. Vorteile hat die 4-Ohm-Stellung (zumindest in den Händen eines vernünftigen Nutzers) nicht, außer vielleicht den gewissensberuhigenden Effekt.

Danke für den Link. Die Impedanzschalter-Thematik ist verwirrend und wäre vermeidbar, wenn die Hersteller nicht immer so hundertzehnprozentig auf der unangreifbaren Seite stehen wollten. Echte 8-Ohm-Boxen gibt es praktisch nicht (mehr), die Bedienungsanleitungs-Hinweise sind also komplett absurd.

So sehen wir das. Zum Glück können Sie den Yamaha ja einfach in beiden Stellungen ausprobieren. Ein toller Receiver ist es allemal.

Viele Grüße,


Bernhard Rietschel
Redaktion AUDIO, Leitung Test + Technik


Gruß
Günni
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