HIFI-FORUM » Musik » Blues & Jazz » Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ) | |
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 200 .. 300 .. 390 . 400 . 410 . 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 . 440 . 450 . 460 . Letzte |nächste|
|
Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
||
Autor |
| |
wilder-Denker
Stammgast |
#21223 erstellt: 09. Jan 2022, 21:19 | |
... als grosser Freund von freieren Zwiegesprächen wurde ich bereits zu Anfang des neuen Jahres mit einem Anwärter auf die "Best of 2022" beglückt Dave Rempis / Avreeayl Ra - Bennu Dave Rempis – alto/tenor saxophone Avreeayl Ra - percussion .... Rempis, keine Frage einer der Innovatíven zur Zeit, wenn man in Richtung frei & improv die Ohren offen hat, ich bin selbst noch unglücklich darüber, dass ich meine Möglichkeit ihn mit KUZU neulich nicht live erleben konnte, verstreichen lassen musste .. ok .. hier haben wir nun die jüngste Veröffentlichung als Sax & Drums-Duo mit Avreeayl Ra (Member of AACM) und, wahrlich, hier ist für Freunde derartigem Jazz ein Dream-Team zu Gange .. nicht zuletzt die perkussive Unterstützung von Ra "bohrt" sich tief in mein musikalisches Gedächtnis .. die nehm ich mit (auf lange Zeit und gelegentlich werde ich drauf tanzen) // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 09. Jan 2022, 21:47 bearbeitet] |
||
Don_Tomaso
Inventar |
#21224 erstellt: 10. Jan 2022, 18:14 | |
Ich bin gerade recht weit im anderen Extrem und entdecke für mich Ketil Bjørnstad. Nach der fast schon zu wohlklingenden „Floating“, mit Palle Danielssen, Bass, und Marilyn Mazur, Drums und Percussion, nun „The Sea“, mit David Darling, Cello, Terje Rypdal, e-Gitarre, und Jon Christensen, Drums. Rypdal bringt eine gute Prise Dissonanz und Energie rein, die der Musik gut tut. Da habe ich noch einiges vor, Bjørnstad ist produktiv. Ich muß mir die „Seafarer's Song“ nochmal vornehmen, die hat mich vor ein paar Jahren regelrecht abgeschreckt. |
||
|
||
arnaoutchot
Moderator |
#21225 erstellt: 10. Jan 2022, 20:54 | |
@Joerg: Happy New Year & ja, schade wegen dem Rempis-Konzert ... Hoffen wir, dass es in 2022 etwas planbarer wird. Hier der von mir hochgeschätzte William Parker (b) in zwei Trio-Situationen. Painters Winter mit Daniel Carter (tp, as, ts, cl, fl) und Hamid Drake (dr) und Mayan Space Station mit Ava Mendoza (e-g) und Gerald Cleaver (dr), beide 2021 erschienen bei AUM Fidelity. Das sind aber nur zwei der insgesamt neun (!) Veröffentlichungen, die Discogs für Parker nur für 2021 listet (eine davon ist auch noch eine 10CD-Box !). Das überfordert mich ehrlich gesagt ! Die Painters Winter finde ich aber sehr schön, pendelnd zwischen lyrischem akustischem Free Jazz und druckvollen von Parker und Drake getriebenen Stücken (Anspieltipp Groove 77). Die Raumstation der Mayas ist geprägt durch Frau Mendozas aggressive Gitarre, erinnert mich an einen Hendrix des 21. Jahrhunderts. Sie wird gepriesen für ihre exploratorische Neugier, mag sein, mich hat es nicht so abgeholt. So, und jetzt nur die anderen sieben Platten von Parker aus 2021 hören ... seine Diskographie bei Discogs umfasst inzwischen mehr als 180 Einträge ... Wer soll das noch alles hören ? |
||
wilder-Denker
Stammgast |
#21226 erstellt: 10. Jan 2022, 21:33 | |
@Michael ... es freut mich von dir zu lesen und noch etwas mehr, dass du gerade mit William Parker unterwegs bist. Nebenbei, er feiert heute seinen 70. Geburtstag, somit feiere ich als Freund natürlich auch etwas mit
... ich bin da schon ganz gut dabei, auch wenn ich nicht (mehr) alles hier poste. Die Painters Winter mag ich sehr, die erwähnte 10 CD-Box Migration of Silence Into and Out of The Tone World meine ich sogar schonmal vorgestellt zu haben (komme über die Suchfunktion gerade aber nicht weiter). Die ist jedenfalls was ganz besonderes, denn sie erweitert den Einblick in sein Schaffen auch abseits vom reinen Jazz (der Mann ist ein wahrer Künstler) Als Tipp der letztjährigen würde ich unbedingt noch ein Ohr auf Village Mothership lenken wollen: Village Mothership Whit Dickey - drums William Parker - bass Matthew Shipp - piano ... eine wunderbare, ehrliche Trio-Aufnahme - die Namen der Mitspieler sprechen für sich - ein wahres Schmankerl für Freunde der "Rohkost" Happy Birthday, William! ... und danke für den Fisch |
||
crim63
Inventar |
#21227 erstellt: 10. Jan 2022, 21:46 | |
Hallo ! Wer soll das noch alles hören ? ............Das ist manchmal eine gute Frage, aber man kann es sich ja mal vornehmen. Bei mir lief heute die zweite LP von Thelonious Monk "Brilliant Corners". ich glaub von 1956 in Mono. Mono macht hier mal gar nichts, denn da ist so viel Power und Leidenschaft im Spiel aller Musiker da braucht es nicht zwingend Stereo. Allein das hören des Sounds ist Hörgenuss pur. Also mir hat die LP Spass bereitet obwohl ich heute nicht so gut drauf bin, wenn ich mir vorstelle das ich jetzt eine "wilde Scheibe" von Jörg hören müßte, ich glaub......ich weiß nicht was...... Jedenfalls die Monk hat mir gefallen, da bleib ich dran und warte auf die Monks Dream. Thelonious Monk / Brilliant Corners / hier 2012 / DOL Records Gruß Maik |
||
wilder-Denker
Stammgast |
#21228 erstellt: 11. Jan 2022, 21:58 | |
... für einen "Wilden" eher etwas in Richtung Easy-Listening unterwegs: Artifacts ... and then there's this Nicole Mitchell – flute, electronics Tomeka Reid – cello Mike Reed – drums, percussion ... sehr erfrischendes Trio, auch wenn "Cello" den ein oder anderen hier abschrecken mag ... sie spielt es über Strecken eher "gezupft" wie einen Bass, ansonsten erinnert (mich) die Flöte / die Musik überhaupt gerne auch mal an vergangene Zeiten, wie jenen von Thijs van Leer (Focus) .. eine 21er, die Freude bereiten könnte, sofern die Ohren bereit dazu sind // Gruß |
||
vampula
Stammgast |
#21229 erstellt: 14. Jan 2022, 06:53 | |
wilder-Denker
Stammgast |
#21230 erstellt: 14. Jan 2022, 20:01 | |
... ein sehr, sehr trauriger Tag im Leben von jemanden, der den FreeJazz liebt, denn wie heute bekannt wurde ist Fred van Hove gestern im Alter von 84 Jahren nach längerer Krankheit von uns gegangen .. ein herber Verlust, war er von Anfang an einer der (mit)führenden des Genres. Bekannt u.a. mit seiner Zusammenarbeit mit Brötzmann, von Anfang an Machine Gun (1968) über etliche, meist geniale Trio Brötzmann - van Hove - Bennink (ich zähle 8 in meiner Sammlung?), oder ergänzt mit Mangelsdorff ... mit von der Partie auf "Five Facings" Steve Lacy .. da, wo Wegweisendes geschah, da konnte man auch ihn finden. Ich gedenke ihm mit einer, hier schon mal vorgestellten, letzten Live-Duo-Aufnahme mit Brötzmann aus dem Jahr 2019: Front to Front Fred Van Hove - Piano Peter Brötzmann - Reeds ... man erzählt, dass bei diesem Set van Hove bereits zum Piano geführt werden musste .. von dieser "Schwäche" ist in seinem Spiel allerdings keinesfalls etwas zu spüren, im Gegenteil, die beiden "Alten" bereiten den Freunden derartigem Jazz einen wunderbaren Abend .. alleine das Cover erzählt ja wohl Geschichte für diejenigen, die mit der Musik nichts anfangen können. Ursprünglich in 300er-Auflage auf Vinyl veröffentlicht, ist diese schon lange ausverkauft, einen Download gibt es aber direkt beim Label zu erstehen. Mensch, obwohl zu erwarten, das macht mich ehrlich traurig: glücklicherweise darf ich mich etlicher Konserven erfreuen, die tatsächlich (für mich) von Bedeutung sind Repose en paix, Fred (et montre à ceux d'en haut ce qu'est le marteau) [Beitrag von wilder-Denker am 14. Jan 2022, 20:27 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21231 erstellt: 16. Jan 2022, 10:08 | |
Ja, möge er in Frieden ruhen. Ich muss gestehen, dass ich van Hove so gut wie nur im Kontext mit Brötzmann kenne und von seinem eigenen Werk wenig bis gar nichts gehört habe. Weiterhin wage ich fast nicht zu offenbaren, dass hier seit geraumer Zeit noch sein Soloauftritt Journey aus Mulhouse 2007 auf CD liegt, den ich bislang noch nicht gehört habe. Ich werde nun seinen Tod zum Anlass nehmen, das endlich nachzuholen. Edit: Nachgeholt. Journey ist eine faszinierende 52minütige Klavier-Solo-Performance. Bei Stücken dieser zeitlichen Dimension und Klavier kommt einem natürlich Cecil Taylor in den Sinn, aber van Hove zeigt deutlich die Unterschiede zwischen ihm und dem Amerikaner auf. Wo Taylors Ansatz manchmal aggressiv-perkussiv ist und er die Tasten als Schlagwerk benutzt, kommt van Hove eher von den sanften Carillon-Glockenspielen seiner belgischen Heimat (das ist mir nicht selbst eingefallen, das Booklet zitiert eine Aussage von van Hove). Das im Hinterkopf, klingt seine Klavierimprovisation wie Perlen auf der Schnur, hört den Nachklang der Glocken aus und bekommt nahezu impressionistischen Charakter. Es bleibt natürlich ein grosser Brocken, aber die Beschäftigung lohnt sich durchaus, gerade wenn man wie ich ein grosser Freund von Musik für Solo-Klavier ist (hauptsächlich im klassischen Bereich).
ja, das wird er ... [Beitrag von arnaoutchot am 16. Jan 2022, 17:52 bearbeitet] |
||
Magiras
Stammgast |
#21232 erstellt: 19. Jan 2022, 16:33 | |
Hier läuft - auch wenn schon Nachmittag ist - die Morgenröte: Jean-Luc Ponty – Aurora https://www.discogs.com/de/release/1926482-Jean-Luc-Ponty-Aurora von 1976, nach'm Waschvorgang klingt die wie am ersten Tag... sphärisch, funky; wenn ich das Rauchen nicht aufgegeben hätte, würde ich jetzt 'ne holländische Extralang geniessen Gruß Michael |
||
wilder-Denker
Stammgast |
#21233 erstellt: 19. Jan 2022, 18:56 | |
... ich habe deinen Nachtrag gerade erst gelesen und deine Beschreibung trifft den Nagel auf den Kopf ... in Bezug auf Solo-Klavier möchte ich noch meinen meist gehörten Liebling aus 2021, den ich gerade mal wieder lausche, vorstellen ... falls noch nicht bekannt, dann wäre das ein heisser Tipp meinerseits: Benoit Delbecq - The Weight of Light Benoit Delbecq - Piano ... ein französischer Pianist, in etwa unsere Altersklasse, bietet hier eine erstaunliche Klangreise in freiem (nicht wilden!) Milieu .. ja, ist Jazz oder auch Contemporary Classic, aber eigentlich auch egal, weil eh alles nur Schubladen sind. Er unterstützt seinen Ausdruck sehr wirkungsvoll durch Präparation, hauptsächlich im Bereich der linken Hand ... manchmal frage ich mich, wie hat er das gemacht und ich würde neben Hören auch gerne zuschauen ... das ist Musik zum Zurücklehnen, Staunen und Geniessen .. sollte bei den "Streamern" zu finden sein. |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21234 erstellt: 19. Jan 2022, 19:04 | |
Danke für den Hiweis. Von Delbecq habe ich sogar zwei Mehrkanal-SACDs in einem Gruppengefüge, und zwar die Benoit Delbecq Unit und die Poolplayers. Beide habe ich ganz gut in Erinnerung, elektronisch angehauchter contemporary Jazz. Muss ich mal wieder herholen. Jazz in Mehrkanal ist für sich schon selten ... |
||
wilder-Denker
Stammgast |
#21235 erstellt: 19. Jan 2022, 19:34 | |
... davon kenne ich nur die PHONETICS, aber leider nur Stereo .. ich habe noch nie irgendetwas in Mehrkanal hören dürfen (stelle mir das in etwa vor, wie Magiras "holländische Extralang" ) ... jedenfalls die PHONETICS (spielt da nicht sogar eine Viola mit?) empfinde ich auch sehr relaxed, durch die Reduktion auf Solo-Piano hat "The Weight of Light" einen anderen interpretatorischen Wert .. grob gehört geht es aber in ähnliche Richtung // Gruß |
||
Mars_22
Inventar |
#21236 erstellt: 21. Jan 2022, 12:31 | |
Don_Tomaso
Inventar |
#21237 erstellt: 21. Jan 2022, 19:47 | |
Hier läuft ein Klassiker, Keith Jarrett's European Quartet live in New York: Keith Jarrett - Nude Ants. Mit Keith Jarrett (p, perc), Jan Garbarek (ss, ts), Palle Danielsson (db), Jon Christensen (dr, perc). Aufgenommen im Mai 1979 im Village Vanguard in New York. Das Quartett hatte im April desselben Jahres bereits in Japan getourt, aus den dort aufgenommen Tapes wurden viel später die Alben „Personal Mountains“ und „Sleeper“. „Sleeper“ und „Nude Ants“ haben viel gemein, drei der sieben bzw. sechs Stücke, und es wird alles sehr „ausgewalzt“. „Nude Ants“ bringt es mit sechs Stücken auf 2 CDs mit zusammen etwas über 100 Minuten. Die Improvisationen sind ausgedehnt, alle vier Musiker scheinen übervoll an Ideen und Inspiration zu sein, sie gehen aufeinander ein. Live halt. Besonders Jarrett und Garbarek sind ein Duo Infernale - nicht, dass das so mancher eh so sieht - sie feuern sich an, gehen immer weiter. Toller Stoff! |
||
Don_Tomaso
Inventar |
#21238 erstellt: 21. Jan 2022, 20:55 | |
Jing_Chi
Hat sich gelöscht |
#21239 erstellt: 21. Jan 2022, 21:40 | |
Kommt auch gut. Bei mir lief grad Carribbean Circle.. |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21240 erstellt: 23. Jan 2022, 08:36 | |
Hier lief in den letzten Wochen wenig Musik, da ich mit äußerster Faszination und Spannung die Hörspielserien "End of Time" und "Foster" verschlungen habe. Aber jetzt gehts es so langsam zurück zum Jazz. Und da ist mir gestern doch glatt eine CD in die Hände gefallen, deren Cover ich aus den Hifi Gazetten meiner Jugend kenne: Factory Town Diverse Interpreten Advantage Music/WBS, vermutlich 1992 Werner Baden, dessen WBS Vertrieb damals ein bekannter Vertreiber von High End Geräten war, ließ für diese CD eigens Aufnahmen im dmp Studio von und mit Tom Jung anfertigen. Dies ist in der Tat kein Sampler mit schon veröffentlichten Stücken, sondern diese gab es nur hier zu hören. Baden ließ die CD unter seinem Label Advantage Music veröffentliche. Advantage war seine damalige High End Eigenmarke, für die der bekannte Entwickler Michael Bladelius einen CD Player und einen Verstärker entwarf. Schöne Geräte in schwarzem Hochglanz; ich fand sie damals faszinierend. Und sie waren recht teuer. Doch zurück zur CD, auf der es Interpreten wie Warren Bernhardt, Jay Leonhart oder auch Ed Hamilton zu hören gibt. Musikalisch erklingen leichte, lockere Stücke, denen man nicht zu viel Anspruch abverlangen darf. Da dies auch eine Vorführ CD ist, wird es nie ausfallend freaky. Wer die Interpreten kennt, weiß, was er kriegt. Klanglich zählt der Sampler gemäß des Images von dmp zur Crème de la Crème und reiht sich als ein weiterer Schatz der Vergangenheit in meine Sammlung ein. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Jan 2022, 09:30 bearbeitet] |
||
Jing_Chi
Hat sich gelöscht |
#21241 erstellt: 24. Jan 2022, 20:32 | |
Portico Quartet - Isla (2009) Dieses Album war mein allererstes aus dem Bereich des Jazz. Es holt mich bei Bedarf immer noch runter nach einem harten Tag auf der abendlichen einstündigen Autofahrt nach Hause. Vielleicht weil es so schön schwermütig ist... [Beitrag von Jing_Chi am 24. Jan 2022, 20:33 bearbeitet] |
||
HansFehr
Inventar |
#21242 erstellt: 24. Jan 2022, 20:39 | |
Ja. Das Instrument Hang. Schweizerdeutsch. |
||
Jing_Chi
Hat sich gelöscht |
#21243 erstellt: 24. Jan 2022, 20:49 | |
In der Tat, es liegt am Hang |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21244 erstellt: 24. Jan 2022, 21:18 | |
Ich weiss, ich mache mir wieder keine Freunde, aber dieses Hang-Ding erinnert mich immer an sinnlos in der Fussgängerzone herumklopfende Durchreisende und hat mE im Jazz nicht viel verloren ... Unnötig zu sagen, dass das Portico Quartet und ich keine Freunde wurden. Aber ihr wisst ja, von wem es kommt. Hier Zufallsfund: Links - s/t - Schlozzton 1992. Ein Projekt des Labelinhabers und Pianisten Wolfgang Mirbach (mir bis dato nicht bekannt), der hier eine Traumbesetzung zusammenbekommen hat ! Jack Bruce (e-b), Mark Charig (cnt), Jörg Drewing (tb), Dick Heckstall-Smith (ss, ts, bs), John Marshall (dr) und Joe Sachse (e-g) wandern gekonnt auf dem Grat zwischen Mirbachs Kompositionen und durchaus etwas freierer Improvisation, besonders Sachse, der alte Schraubenzieher-Gitarrist Unterhaltsam ! |
||
Hörstoff
Inventar |
#21245 erstellt: 25. Jan 2022, 18:35 | |
Michel Godard - A Trace of Grace Läuft bei mir als audiophiler 24/192 Download - niveauvolles Instrumentalstück, schön zu hören. Hier sogar ein ganzes Konzert: https://www.br-klass...nzert-video-100.html [Beitrag von Hörstoff am 25. Jan 2022, 18:36 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21246 erstellt: 25. Jan 2022, 20:38 | |
crim63
Inventar |
#21247 erstellt: 26. Jan 2022, 20:55 | |
Hallo ! Ich habe mal eine Empfehlung aus dem ECM Thread endlich war gemacht und mir ein weiteren Baustein aus Rypdal's Schaffen gekauft. Ich muß da gleich mal Mr. Lovegrove zitieren was er damal dort zur LP schrieb: ..." Und die letzten beiden Stücke schließlich umwabern den Hörer mit dieser Idee so sehr, dass man die Platte gleich nochmal anstarten möchte. .....Dies ist ein absolut vereinnahmendes Meisterstück voller einmaliger Ideen. " Ich kann da nur sagen so hab ich es gemacht, aber nach der Erstlauschung nur die 2. Seite, das letzte Stück "Speil" durfte noch ein drittes mal. Terje Rypdal / Descendre / 1980 / ECM Records / ECM 1144, Gruß Maik |
||
Don_Tomaso
Inventar |
#21248 erstellt: 26. Jan 2022, 23:32 | |
Mit dem Hang kann ich auch nichts anfangen, da bin ich mal bei dir. |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21249 erstellt: 27. Jan 2022, 06:31 | |
"Speil" ist neben dem Opener ja auch das beste Stück der Platte; sozusagen die 1+++ unter den ganzen Volltreffern. Schön, dass du sie entdeckt hast und sie dir gefällt. Ich würde glatt behaupten, dass "Descendre" bei mir zu den zehn meist gehörten Scheiben gehört, seit ich Jazz konsumiere. Aber jetzt muß ich meinerseits mich für einen Tipp bedanken; und zwar bei snowbo, der im "Audiophiler Jazz auf Vinyl" -Thread eine Dexter Gordon Scheibe empfahl, die ich gar nicht kannte: Dexter Gordon One Flight Up, 1965 Bass – Niels-Henning Orsted Pedersen Drums – Art Taylor Piano – Kenny Drew Tenor Saxophone – Dexter Gordon Trumpet – Donald Byrd Gordon hielt sich ab Mitte der 60er ja viel in Europa auf (er zog ja dann sogar nach Kopenhagen) und so entstand diese Blue Note Scheibe in Paris und eben nicht bei RvG in New Jersey. Gordon bricht auf diesem Album denn auch mit vielen "Regeln" der damaligen Jazzwelt. Es gibt nur drei lange bis sehr lange Stücke zu hören, der typische, fast schon Single- mäßige Blue Note- Hit fehlt, die Musik orientiert sich nur grob und anfänglich an klassischem Hard Bop und auch nicht an Free Jazz und Contemporary, eher interpretiert das brillante Quintett den Jazz ganz anders, als viele andere Zeitgenossen. Der Opener "Tanya" hat zwar ein eingängiges Thema, doch schnell geht Reise über in einen gar hypnotischen Midtempo- Titel, der getragen wird von Kenny Drews immer wieder wiederholten Akkordmuster, auf diesem Gordon gleich mit einem fantastischen Solo beginnt. Auch der Rest der Truppe reiht sich hier kongenial ein und spielt ein exzellentes Solo nach dem anderen. Die Band zieht den Hörer mit den drei Stücken in einen seltsamen Bann. Seltsam deshalb, weil es so vertraut klingt und doch so neu, so frisch; so harmonisch und doch so frei. Brillant! [Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Jan 2022, 06:31 bearbeitet] |
||
Magiras
Stammgast |
#21250 erstellt: 27. Jan 2022, 18:33 | |
@ Michael mit der Hand: One Flight Up heute in der Tone Poet Ausgabe geordert, bin Flitzebogengespannt Bei mir läuft Art Blakey & The Jazz Messengers – Live in Scheveningen 1958... ich gestehe 1: schon zum zweitenmal (passiert mir bei Blakey öfter ) ich gestehe 2: ungewaschen (weil ich gierig bin) - die Platte, ich bin sauber https://www.discogs....in-Scheveningen-1958 Schöner Klang, für Mono direkt räumlich ( ja, ich weiß, Einbildung) Blakey beweist in seinen Ansagen eine humoristische Ader, really funny; Das Bobby Rusty Fingers Timmons Solo in Moanin' ist'n Knüller, dito Jimmy Merrits Solo und die Bälle, welche sich Morgan und Golson im Verlauf des Konzertes zuspielen...als hätten sie geübt Gruß Michael mit der Ente [Beitrag von Magiras am 27. Jan 2022, 18:39 bearbeitet] |
||
Magiras
Stammgast |
#21251 erstellt: 28. Jan 2022, 17:52 | |
Aktuell dreht sich im CD-Player ein weiterer Neuzugang: Hasaan Ibn Ali – Retrospect In Retirement Of Delay: The Solo Recordings https://www.discogs....-The-Solo-Recordings Erste CD des DigipackDoppels ( mit hoch informativem Booklet) ist jetzt durch und ich sehe mich genötigt, schon mal ein Statement abzugeben... und ich bitte darum, meine deutliche Sprache zu entschuldigen: Hasaan vögelt das Klavier in der Art, wie guter langer Sex sein sollte. Mehr muss man dazu nicht sagen. Schönes Wochenende Euch allen Michael mit der Ente [Beitrag von Magiras am 28. Jan 2022, 17:53 bearbeitet] |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21252 erstellt: 30. Jan 2022, 09:58 | |
Hier eine recht ambivalente Angelegenheit: Wynton Marsalis The Gold Collection aka Art Blakey & The Jazz Messengers Live at Bubba's Jazz Restaurant, 1981 Alto Saxophone – Bobby Watson Bass – Charles Fambrough Drums – Art Blakey Piano – Jimmy Williams Saxophone – Billy Pierce Trumpet – Wynton Marsalis Bei mir läuft die obere Doppel- CD, die nichts anders beinhaltet, als eine erweiterte Fassung der unteren LP. Dieses Konzert erschien laut Discogs in manigfaltigen Versionen und Verpackungen, ist aber alles andere als ein Bootleg. Die Klangqualität ist wirklich gut und professionell. Und prinzipiell bekommt ohne weitere Überraschungen oder deutliche Modernisierungen das, was drauf steht; ein feuriges und fetziges Konzert der Jazz Messengers, die Blakey wie immer gnadenlos vor sich hertreibt. Die Setlist gefällt, die Arrangements ebenso. Gleichzeitig aber vermisst man bei dem einen oder anderen Solisten etwas ganz wichtiges: Die Seele des Spiels. Dies wird beim etwas blassen Spiel von Jimmy Williams und Billy Pierce deutlich, aber vorallem bei Wynton Marsalis. Pierce und Williams kann man ja eher eine stilistische Unreife, bzw. Beliebigkeit unterstellen, bei Marsalis klingt das aber nach was anderem. Er präsentiert sich hier als technisch bereits damals perfekter Spieler, dem keine Höhe zu hoch und kein Ton zu brillant sein kann. Doch gleichzeitig unterminiert er das Ansinnen dieser berühmtesten aller Hard Bop Bands massiv, nämlich das verdammte Höllenfeuer des Jazz zu entfachen! Das klingt einfach seelenlos, kalt und gefühlsfern. Es fühlt sich eben nicht wie bei Freddie Hubbard an, der ja ein technisch ähnlich brillanter Spieler war, sondern nach deplatzierter Stillosigkeit. Diese Aufnahme bestätigt mir den Eindruck, den Miles Davis von Marsalis Mitte der 80er gewonnen hatte, nämlich das dieser keine Ahnung von dem hat, was gespielt werden soll. |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21253 erstellt: 30. Jan 2022, 10:11 | |
Ich hatte die Platte vor vielen Jahren mal gehört, aber obwohl ich bekanntlich Fan von Wynton bin, fand sie nie Eingang in meine Sammlung. Du hast recht, der frühe Marsalis (hier 1980, er war gerade mal 19 Jahre alt) war wenig soulful und nur Techniker. Ein Jahr später im Quartett mit Herbie Hancock wurde es schon besser und auf seinen ersten Soloplatten schwamm er sich dann langsam frei. |
||
flexiJazzfan
Inventar |
#21254 erstellt: 30. Jan 2022, 17:50 | |
crim63
Inventar |
#21255 erstellt: 30. Jan 2022, 20:10 | |
Hallo ! @Rainer, das Bild ist genial.... Ich habe heute eine Platte die schon mal im ECM Thread vorgestellt wurde, aufgelegt. Die hatte mich seiner Zeit interessiert, aber ist doch wieder in den Hintergrund gerutscht. Nun bin ich wieder drauf gestossen weil ich mich mit dem Schaffen von Bill Bruford befasse. Die letztens vor mir erworbene Platte der Bruford Band "Feels Good To Me" ist ja in meinen Augen ein Meisterwerk. Also gut, Bruford spielt neben Tony Levin ( den ich ebenfalls sehr schätze ) und Mark Isham bei David Torns Album "cloud about mercury" mit und so bin ich wieder zu diesem Album gekommen. Diese Platte finde ich ebenfalls genial, ein herrlicher Contemporary Jazz, ich bin fast geneigt zu behaupten wie Mr._Lovegrove letztens schrieb: "....dass man die Platte gleich nochmal anstarten möchte....", so ging es mir hier auch. Das liegt wohl mit am Opener und Schluss, "suyafhu skin......" und "....suyafhu seal". Was das bedeuten soll, da bin ich noch nicht dahinter gekommen. David Torn / cloud about mercury / 1987 / ECM /ECM 1322 Gruß Maik |
||
crim63
Inventar |
#21256 erstellt: 01. Feb 2022, 20:38 | |
Hallo ! Bei mir hat sich heute noch ein Neuzugang gedreht, der Nachfolger von Alan Holdsworth's "IOU", das Mini Album "Road Games". Das ist diesmal nicht ganz so gut das ich es gleich nochmal auflegen möchte, aber dennoch gute Fusion Musik. Teilweise auch mit Gesang, aber den brauchte es nicht unbedingt. Nun muß ich mal bei IOU reinhören, das Album kenne ich noch nicht. Allan Holdsworth / Road Games / 1983 / Warner Bros. Records / 9 23959-1 B Gruß Maik |
||
Hörstoff
Inventar |
#21257 erstellt: 02. Feb 2022, 19:23 | |
Gomphus_sp.
Inventar |
#21258 erstellt: 03. Feb 2022, 19:22 | |
Bei mir läuft gerade Gato Barbieri mit der 3 LP Compilation, die seinen Namen trägt. Rausgekommen ist sie 1977 in Frankreich bei RCA. Lupenreiner Latin Jazz mit starken Drang in Richtung Free Jazz. |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21259 erstellt: 05. Feb 2022, 07:58 | |
Die folgende CD habe ich schon lange, aber so richtig gehört hatte ich sie bisher nicht. Hole ich nun nach: Bertrand Renaudin, Olivier Cahours Douö, 2001 Drums – Bertrand Renaudin Guitar – Olivier Cahours Wieso ich die bisher hab liegen lassen? Keine Ahnung, denn diese Musik ist so wunderschön und so atmosphärisch, wie Musik nur sein kann. Das französische Duo hat diese Platte an 2 Tagen im Studio Osiris aufgenommen und nimmt uns mit auf eine intensive Reise voller emotionaler Bilder. Es sind Bilder mal schroff, mal südlich- warm und mal zart- süß. Dabei geben sich beide Virtuosen keineswegs nur leise, hier wird auch mal enorm dynamisch und laut aufgespielt. Hier spielen zwei Könner Ihres Faches zudem in perfekter Art und Weise miteinander, fast schon verschmelzen sie zu einer Einheit, bilden Synergien und legen die Messlatte für eine Duoplatte so ziemlich hoch. Auch hier darf ich den Klang nicht unerwähnt lassen, denn der ist perfekt! Ausufernd dynamisch mit einigen Schreckmomenten, tief durchatmend, absolut transparent und räumlich nenne ich das mal eine Referenzaufnahme! [Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Feb 2022, 07:59 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21260 erstellt: 05. Feb 2022, 09:55 | |
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21261 erstellt: 05. Feb 2022, 11:57 | |
Kurzes aktuelles Update: Ich habe sie mir nach, preislich begründetem, langem Hadern nun doch gegönnt, eben weil ich das Album immer mehr mag und ihm immer näher komme: Miles Davis Bitches Brew Japan Quadro- Hybrid SACD Ich habe fürs Foto jetzt ehrlicherweise nicht die ganzen fantastischen Ingredentien dieses unfassbar wertigen 7" Digipacks ausgepackt. Aber nicht nur, dass das Cover in Silberglanzoptik kommt, innen sind die CDs auf runden schwarzen extra Trays untergebracht. Außerdem gibt es ein wunderbares Booklet in 7" Größe und einen fantastischen Aufkleber mit dem Cover im Miniformat. Ich habe noch nie so etwas tolles gesehen, wenn es um den Rerelease eines einzelnen Albums geht. Klanglich kenne ich nur die Stereospur. Sie bietet den Originalmix in bestmöglicher Qualität (noch einen Ticken besser als die MFSL in meinen Augen). Eine ausführliche Besprechung hat Michael ja vor längerem mal gepostet. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Feb 2022, 11:59 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21262 erstellt: 05. Feb 2022, 12:13 | |
Freut mich, dass Du Dir die noch gegönnt hast. Lohnt sich, wie fast alle dieser 7" Quadro-Mixes, zB sind die ersten drei Santana-Platten in diesem Format in Quadro die für mich mit weitem Abstand besten Ausgaben dieser Platten (aber kein Jazz). Vorsicht würde ich nur bei Mahavishnu Orchestra - Birds of Fire (merkwürdiger Quad-Mix) und Herbie Hancock - Headhunters (etwas muffiges Klangbild, nicht besser als der 5.1 SACD Mix) walten lassen. Jetzt musste ich selbst eine Weile überlegen und suchen, wo ich zum Vergleich Bitches Brew MFSL SACD und Quad SACD etwas geschrieben habe. Es war hier im Aufbau-einer-audiophilen-Jazz-Sammlung-Thread. |
||
Mars_22
Inventar |
#21263 erstellt: 08. Feb 2022, 20:38 | |
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21264 erstellt: 09. Feb 2022, 09:28 | |
Die hier habe ich gestern für kaum Geld aus einen Kramlädchen mitgebracht: Koch - Drees - Hübner - Schwingenschlögl Ostkreuz Ich bin in der Jazzszene der Ex-DDR leider nur wenig firm, aber nach kurzen Recherchen sind drei der beteiligten Herren aus der DDR, nur Trompeter Schwingenschlögl, der kommt aus Wien. Andere Teilnehmer hier können dazu vielleicht mehr sagen. Unabhängig meiner Kompetenzschwächen kann ich aber sagen, dass diese im November 1990 aufgenommene Platte schlicht und ergreifend purer Free Jazz ist; aber eben keiner der Sorte "laut und brutal", sondern in vielen Teilen deutlich abstrakter und subtiler. Man hört den Beteiligten ihre klassische Musikbildung an, es gibt vielerlei Schwenker in die moderne Klassik und Avantgarde. Inwiefern man die Platte auch und gerade wegen ihres Titel als Kommentar zur Wende sehen kann, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Aber auch ohne politische Gedankenspiele finde selbst ich das sehr spannend und hörenswert, zudem die Platte auch klanglich sehr gut aufgearbeitet ist. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 09. Feb 2022, 09:29 bearbeitet] |
||
crim63
Inventar |
#21265 erstellt: 09. Feb 2022, 13:35 | |
Hallo ! @Mr._Lovegrove, ich habe die Platte jetzt nicht in der Hand und kann zur Band jetzt auch nichts sagen, aber beim Titel fiel mir als Ossi sofort ein bekannter Ort in Berlin ein, das "Ostkreuz" war ein republikweit bekannter Eisen- und S-Bahn Knotenpunkt, da war Tag und Nacht Bewegung. Vielleicht ist der gemeint....... Gruß Maik |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21266 erstellt: 09. Feb 2022, 16:10 | |
Ja, das mit dem Ostkreuz hatte ich auch herausgefunden. Aber ich meinte eher die Musiker selbst und ihr Background. Die Herren kann ich halt gar nicht einordnen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 09. Feb 2022, 16:11 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21267 erstellt: 09. Feb 2022, 16:28 | |
Ich kenne nur Klaus Koch von den vieren. Er war ein wichtiger Bassist des DDR-Free-Jazz und spielte u.a. mit Ernst-Ludwig Petrowsky und Ulrich Gumpert. Es gibt einige Aufnahmen von ihm auf FMP. |
||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21268 erstellt: 11. Feb 2022, 08:43 | |
Manchmal fliegen einem aber auch dolle Sachen zu: John Taylor Pause, And Think Again, 1971 Alto Saxophone – Stan Sulzman Bass – Chris Laurence Drums – Tony Levin Piano, Composed By – John Taylor Soprano Saxophone – John Surman Trombone – Chris Pyne Trumpet – Kenny Wheeler Voice – Norma Winstone Ich mag Taylor ja sehr gerne. Er konnte unglaublich poetisch und feinfühlig spielen und sprach auf außergewöhnliche Art und Weise mit den Tasten. Davon ist auf seinem Debütalbum allerdings noch nicht viel zu hören. Es ist ja eine schon sehr ambivalente Platte. Auf der einen Seite erklingt unglaublich dichter, aufregender und teils ausbrechender Modern- Jazz, der auf jeden Fall den Zeitgeist der späten 60er in sich trägt. Und zudem in einer Besetzung eingespielt ist, aus der zurecht und hörbar spätere Legenden hervorgingen. Auf der anderen Seite klaut Taylor teils recht ungeniert - und zwar bei Herbie Hancock. Die Intros und auch die harmonischen und melodischen Strukturen zu den ersten beiden Stücken sind schon mehr als inspiriert durch Hancocks "Maiden Voyage" Album. Taylor verändert diese zwar massiv, aber es ist unverkennbar Hancock. Es kommt mir vor, als wolle Taylor es wie in der Klassik halten und die Stücke eines anderen Komponisten zur Basis seiner Ideen machen, also Variationen bilden. Das gelingt ihm dann widerum sehr gut. Auch die anderen Solisten (Namen sprechen für sich) finden sich in diesem Setting wunderbar ein und bilden eine wohl funktionierende Truppe. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Feb 2022, 08:44 bearbeitet] |
||
Mars_22
Inventar |
#21269 erstellt: 12. Feb 2022, 22:15 | |
Houston Person am Sax und Ron Carter am Bass, sonst nichts. An guter Anlage wie live. Edit: Das Ding ist bei Amazon noch gelistet aber nicht verfügbar, verm. Deshalb auch kein Bild. Noch livlier wird’s bei der Neuesten des Gespanns. [Beitrag von Mars_22 am 12. Feb 2022, 22:21 bearbeitet] |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21270 erstellt: 17. Feb 2022, 20:19 | |
HansFehr
Inventar |
#21271 erstellt: 18. Feb 2022, 16:12 | |
Danke für den Tipp. Leichtere Musik mit einer feinen Gitarre und einem tollen Klang. Gut, ich habe ja einen neuen Vorverstärker/Streamer. Dann hört es sich wie immer bei Neuheiten besonderes gut an. |
||
arnaoutchot
Moderator |
#21272 erstellt: 18. Feb 2022, 19:53 | |
Ja, ist mir sonst eigentlich eher zu leichte Muse , aber die Platte hat was. Und dass Carlton ein jahrzehntelanger Vollprofi ist, der an mehr als 5.000 (!) Studio-Sessions teilgenommen hat, merkt man auch. Er spielte übrigens auch auf den berühmten Steely-Dan-Alben Aja und Gaucho. Neulich war ich ja positiv überrascht über die neue Platte von Triosence (weiter oben). Gerade höre ich in eine ältere Platte des Trios rein, Turning Points (Sony 2013). Das ist wirklich ein beeindruckendes Trio, das ausgewogen zwischen gesanglicher Lyrik, Power und guten Ideen pendelt. Dass die hier vorliegende Platte von Jan-Erik Kongshaug im Rainbow Studio in Oslo aufgenommen ist, schadet klanglich auch nicht. Sehr hörenswert ! |
||
Mars_22
Inventar |
#21273 erstellt: 18. Feb 2022, 21:19 | |
|
|
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 200 .. 300 .. 390 . 400 . 410 . 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 . 440 . 450 . 460 . Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren: |
Was hört Ihr gerade jetzt? (Smooth-Jazz !) BladeRunner-UR am 02.08.2020 – Letzte Antwort am 29.12.2021 – 16 Beiträge |
Wie hört ihr JAZZ? cambridga am 30.08.2004 – Letzte Antwort am 06.09.2004 – 9 Beiträge |
Was seht und hört Ihr gerade jetzt? JazzDVDs ugoria am 29.01.2005 – Letzte Antwort am 21.05.2005 – 22 Beiträge |
Was hört Ihr gerade jetzt? (Blues !) Detektordeibel am 20.11.2009 – Letzte Antwort am 03.09.2024 – 912 Beiträge |
Was hört Ihr gerade jetzt? (Jazzrock&FUSION) Detektordeibel am 15.12.2012 – Letzte Antwort am 20.07.2013 – 15 Beiträge |
.worüber hört Ihr eigentlich. *papamann* am 13.08.2010 – Letzte Antwort am 05.09.2010 – 6 Beiträge |
Eure Live Jazz Erfahrungen LyleFinster am 27.02.2005 – Letzte Antwort am 20.03.2005 – 15 Beiträge |
Blues goes round - Welchen Blues hört/fühlt Ihr gerade? Fugazi3 am 21.11.2004 – Letzte Antwort am 21.01.2008 – 198 Beiträge |
Was haltet Ihr von Jazz und Lyrik, Dichtung und Jazz? Torquato am 12.12.2004 – Letzte Antwort am 19.12.2004 – 8 Beiträge |
Suche guten Jazz Eskrima am 12.10.2012 – Letzte Antwort am 31.10.2012 – 8 Beiträge |
Anzeige
Produkte in diesem Thread
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Blues & Jazz der letzten 7 Tage
Top 10 Threads in Blues & Jazz der letzten 50 Tage
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder928.098 ( Heute: 18 )
- Neuestes MitgliedKaligma
- Gesamtzahl an Themen1.557.436
- Gesamtzahl an Beiträgen21.679.522