HIFI-FORUM » Musik » Klassik » Welchen Stellenwert haben für Euch Klassik-Kritike... | |
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Welchen Stellenwert haben für Euch Klassik-Kritiken ?+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 29. Feb 2004, 14:45 | |||||
Hallo, Wieder mal ein Thema zum Entspannen: Gab es früher einige Klassik-Zeitschriften mit hohem musikalischen Anspruch (Hifi-Stereophonie,Fono-Forum, Klassik-heute, Gramophone, etc), so ist die Luft heute dünner geworden. Etliche Zeitschriften haben ihr Erscheinen eingestellt, andere wieder ihr Niveau "angepasst" (diesem Thema wird ein extra Thread gewidmet !!) Ungeachtet dessen gibt es noch immer Quellen für professionelle Kritiken, sei es in regionalen Tageszeitungen, in Fachzeitschriften oder im Internet. Nun frage ich: Werden die von euch gelesen, und wenn ja, sind die kaufentscheidend für euch ? Oder gibt es andere Motive Kritiken zu lesen ? Fragen über Fragen... Mein Statement folgt, wie zumeist, in 2 bis 3 Tagen.... Gruß aus Wien Alfred |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 29. Feb 2004, 16:13 | |||||
Na ja, hatte vor etwas über einem Jahr mal einen kurzen, erregten "Meinungsaustausch" mit dem damaligen Chefredakteur von FonoForum, Thomas Voigt, der sich nicht anders als durch Fäkalausdrücke zu helfen wusste, um auf berechtigte Detailkritik an den Artikeln seiner Autoren zu reagieren. Aber wie andere Magazine ist die Summe der Artikel in FonoForum schlechter als die einzelnen Teile. Alfred Beaujean schreibt z.B. für die, und das ist ein guter Mann. Bei der FAZ habe ich auch die englischen Versionen von dessen Artikeln immer gerne redigiert. Es gibt aber auch so Pappenheimer, die scheinbar nur Liner-Notes abkupfern und um die üblichen Stereotypen über die Komponisten ergänzen ("Hollywood-Komponist", "klingt wie Filmmusik" und ähnliches Blah-blah). Außer FonoForum kann man die restlichen Magazine (welche überaupt noch?) vergessen - deren Klaasik-Abteilungen sind von Jahr zu Jahr zusammengschrumpft. Gruß, Thomas |
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ruhri
Stammgast |
#3 erstellt: 29. Feb 2004, 22:06 | |||||
Wie schon einmal hier gepostet bin ich "Anfänger" im Klassikbereich und bei den Massen an Aufnahmen, die es für so gut wie jedes Stück gibt, dringend auf Kritiken angewiesen. Sei es aus den Zeitschriften, sei es aus den Foren. Leider sind die Kritiken der einzelnen Autoren oft sehr verschieden, so dass ich jetzt schon eine ganze Anzahl an "Dubletten" habe. Wahrscheinlich könnte ich genauso gut ins Geschäft gehen und mir die erstbeste Einspielung kaufen. Gefällt sie mir, dann ist es o.k., wenn nicht, zurück ins Geschäft die nächste Einspielung kaufen usw. Ruhri |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 04. Mrz 2004, 22:51 | |||||
Ruhri schrieb über Kritiken:
Das ist ja an sich kein Schaden, wenn Dir "beide" gefallen. Gerade dadurch kann man sich Meinungen bilden. Mit der Zeit Findest Du dann "Deine" Kritiker, und darunter auch solche, deren Urteil Du umdrehsts. So wusste ich beispielsweise, daß wenn spezielle (vor allem deutsche) Kritiker schrieben "Nicht auf Schönklang getrimmt, sondern alle Brüche der Partitur, wie mit einem Seziermesser blanklegend....etc.etc." ich eine großen Bogen um diese Aufnahme machen musste Grüße aus Wien Alfred |
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Antracis
Stammgast |
#5 erstellt: 05. Mrz 2004, 09:16 | |||||
Zu unterscheiden ist da bei mir zwischen 1. Kritiken über Live-Konzerte 2. Rezension von Aufnahmen zu 1) Nutze ich eigentlich nur zum Werte der Unterhaltung. Da ist heute leider kaum noch Substanz dahinter. Die Zeitschriften müssen sparen, klassische Konzertkritiken sind nicht gerade ein Topseller in den Medien, also wird auch schon mal der Praktikant, der eigentlich Spezialist für die Geschichte der Fischereikunst ist, in die Oper geschickt. Folglich stimmen meine Eindrücke auch selten mit denen der Kritiker überein. Wobei sicherlich subjektiv einiges an Abweichung möglich ist. Aber was da teilweise rein deskriptiv geschrieben wird - wenn denn überhaupt !! - , legt oft den Verdacht nahe, dass da gar keiner im Konzert war. Zu Zeiten eines Eduard Hanslick stand hinter dem Veriss wenigstens noch eine verbohrte Ideologie. Heutzutage ist es meist in erster Linie Geltungssucht. Die Leute träumen halt alle davon, ein kleiner Ranicki zu werden. zu 2) Auch hier gibt es viel Stuss. Wenn ich da von einem Kritiker lesen muss, dass er Beethoven eh für überschätzt hält und dann eine Seite weiter über "senisibel ausgestaltete bruitistische Gravitationskräfte welche subcutanes Glühen hervorrufen" geschwärmt wird, weiß ich wenigstens, mit wem ich es zu tun habe. Allgemein sind solche Rezensionen aber nützlich, um eine Vorauswahl für die eigene Hörprobe zu treffen. Ich suche meist nach Aufnahmen, die sich als roter Faden durch die Aufnahmegeschichte ziehen, also immer wieder an unterschiedlicher Stelle gelobt werden. Die sind es dann sicherlich wert, mal reinzuhören. Grüße Anti |
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op111
Moderator |
#6 erstellt: 05. Mrz 2004, 13:12 | |||||
Hallo zusammen, Anti:
Einige möchten auch gern billige aber gute Karten haben, so ist mir in einer großen Westdeutschen Tageszeitung mehrfach aufgefallen, daß der der Kritiker im Wesentlichen darauf hinwies, daß von seinem ungünstigen Platz der Klang nicht oder schwer zu beurteilen gewesen sei.
Diese Art von Prosa nimmt leider in den Maße überhand, in dem die Fachkompetenz der Rezensenten schwindet.
Wobei man die Gefahr sehen muß, daß alle auf einer Modewelle schwimmen könnten. Insgesamt sehe ich seit den guten alten Tagen von fono forum und HiFi-Stereophonie einen Trend weg von der Kritik zum deskriptiven Text, der Verbraucherlenkung um nicht zu sagen Werbung. In jenen "guten alten Tagen" konnte ich mich auf einige Kritiker weitgehend verlassen und deren Einstellung nachvollziehen. Um nur 2 Namen stellvertretend zu nennen: Wolf Rosenberg und Ulrich Schreiber. Mittlerweile ist mit dem Verschwinden der Zeitschriften und dem Austausch des Personals auch ein inhaltlicher Wandel eingetreten. Kommerziell verständlich, da ja das Magazin von Anzeigenkunden lebt, die man nicht verschrecken möchte. Für den Leser macht man sich aber so selbst überflüssig. Seit etwa 2001 lese ich kaum noch fono forum, selten Grammophone. http://www.classicstoday.com/ ist zwar insbesondere wg. Dave Hurwitz' Überspitzungen ganz amüsant (er sieht dieses Defizit selbst und untermauert deshalb eklatante aber berechtigte Verrisse, wie über Thielemanns grausigen Schumann, mit umfangreichen Details) aber verläßlich orientieren kann man sich daran selten, selbst die Bewertung der Klangqualität ist häufig mit der Interpretation so stark korreliert (schlechte Interpr. haben auch schlechten Klang), daß man eher am Urteil zweifelt. Gruß Franz |
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cr
Inventar |
#7 erstellt: 05. Mrz 2004, 13:24 | |||||
Die Kritiken von Ulrich Schreiber haben zum Teil etwas übers Ziel geschossen (Alpensinfonie und Das Unauslöschliche mit Karajan) (ich hoffe ich erinnere mich richtig, dass ers war). Jedenfalls wurden sie dann, als Karl Breh sie als CD-Neuerscheinung nochmals besprach, deutlich nach oben gestuft (was ich auch richtig finde). Was die Klangbewertungen trifft, die sind auch oft zum Vergessen. Wenn man gut bewertete mit KH genauer anhört, entdeckt man oft Unerfreuliches. Hier würde ich mir erwarten, dass man deutliche Aufnahmefehler auch bemerkt und erwähnt. |
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op111
Moderator |
#8 erstellt: 05. Mrz 2004, 13:50 | |||||
cr:
Hallo cr, nö finde ich nicht, der Breh war immer zu gnädig, die CD-Erstausgabe der Alpensinfonie habe ich als unsäglichen mittenbetonten synthetischen unräumlichen Klangbrei in Erinnerung, eine echte Anti-CD-Werbung. Ich werde mir die zur Verifikation noch mal ausleihen.
Das stimmt allerdings häufig. Kritiker haben halt nicht so viel Zeit wie Enthusiasten, und hören z.T. bestenfalls 1-mal. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 05. Mrz 2004, 13:52 bearbeitet] |
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embe
Stammgast |
#9 erstellt: 05. Mrz 2004, 14:46 | |||||
Hallo, sehr gerne lese ich Kritiken. Am liebsten Jene die hier verissen und da hochgejubelt werden. Das sind meist die interessanteren Scheiben. Beeinflussen lasse ich mich auch ab u. zu. Wie Franz schon anmerkte, auch ich las U. Schreibers Kritiken u. befolgte seine Ratschläge. Sein Buch die Schallplatten Klassik Auslese war damals, als ich noch jung und unschuldig war, meine Bibel. Mittlerweile habe ich schon ein gewisses Gespür entwickelt, um Aufnahmen auszusuchen die mir gefallen. Natürlich liege ich manchamal daneben dann wird der Fehlkauf halt bei ebay vertickert. Fono Forum lese ich regelmässig, Stereoplay und Stereo auch. Im Web schaue ich ins Rondo Magazin, leider bin ich des Englischen nicht so mächtig wie ich gerne möchte, ab u. zu schau ich aber auch auf englische u. amerikanische Rezessionen im Web. Meist such ich aber selber aus. Gruß embe |
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op111
Moderator |
#10 erstellt: 05. Mrz 2004, 16:38 | |||||
cr:
Also cr, ich habe gleich zu Hause angekommen den langen Marsch in die tiefen Verliese meines Archivs angetreten und Folgendes gefunden: Alpensinsonie, Karajan: LP HiFI-St. 02/1982 (Alfred Beaujean): Interpretation: ? Repertoirewert 0 Klang :5 A.B. "... wird in einen undurchdringlichen Nebel gehüllt, aus dem allenfalls gelegentlich die eine oder andere melodische Linie des Blechs oder der Violinen auftaucht. Ich sehe mich außerstande, Karajans Interpretation zu beurteilen ... da das Wesentliche ... nicht aushörbar ist. Wen es nach dem Stück gelüstet, ist mit den Einspielungen von Solti und Kempe weitaus besser bedient." cr:
K. Breh: 3/1983: I:9/R:2/K:8 (Komm: CD klingt wesentlich besser, lt. K.Br.) Ich muß gestehen, daß ich soweit ich mich erinnere eher A. Beaujean zugestimmt habe. Die CD klang damals so grausig, daß ich zuerst an einen Gerätedefekt geglaubt habe. Zum Vergleich habe ich dann eine unendlich besser kingende Decca CD aufgelegt (Solti, Bartok, Konz. f. Orchester). Wie der Karajan-Gold-Remix klingt weiß ich nicht, glaub kaum, daß der Soltis ältere Analogaufnahme erreichen kann. Vielleicht was für den Karajan Thread: CDs an denen sich die Geister scheiden. @embe: Mit der CD-Kritik ist es wie mit der Restaurantkritik , etwa der Frage: Kannst du mir sagen, wie es mir schmecken wird? Da muß man schon seine Pappenheimer kennen und einschätzen. Reine Erfahrungssache. Die, die nur um des Effektes willen loben und verreißen sind unberechenbar. Es gibt ja noch gute Freunde und Bekannte, die keine kommerziellen Interessen haben. Nebenbei: Nicht nur bei David Hurwitz auch in "Rondo" findet man wunderliche Urteile: Barbirollis 9. Mahler, die eher bemüht klingt, vielleicht als Zeitzeugnis taugt, wird auf eine Stufe mit Giulini und Bernsteins Berline Live-Einspielung gestellt. Beim Lied von der Erde empfiehlt man -Bruno Walter, Wiener Philharmoniker, Kathleen Ferrier (Alt), Julius Patzak (Tenor) -Otto Klemperer, Philharmonia-Orchester, Neues Philharmonia-Orchester, Christa Ludwig (Mezzosopran), Fritz Wunderlich (Tenor) -Leonard Bernstein, Wiener Philharmoniker, James King (Tenor), Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton) obwohl auch hier die Walter-Aufnahme quälende unüberhörbare Mangel hat (Solistin und Orchester) bei Bernstein Fischer-Dieskau völlig aus der Rolle fällt, beide insges. gegen die Klemperer Aufführung allenfalls drittklassig sind. Egal, bilden wir uns selbst ein Urteil. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 05. Mrz 2004, 16:40 bearbeitet] |
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cr
Inventar |
#11 erstellt: 05. Mrz 2004, 23:44 | |||||
Ich entschuldige mich bei Ulrich Schreiber Leider ist das alles so lang her (die Zeit verrinnt) und ich habe die Kritiken nicht aufgehoben. |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 06. Mrz 2004, 16:36 | |||||
Ich sag ja, Beaujean ist ein guter Mann. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67 am 06. Mrz 2004, 21:43 bearbeitet] |
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die5katzen
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 06. Mrz 2004, 16:48 | |||||
Kritiken haben für mich absolut keinen Stellenwert weder in der klassischen Musik oder Jazz oder sonst. |
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driesvds
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 07. Mrz 2004, 14:49 | |||||
kritiken sind persönliche meinungen; das sagt alles. |
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cr
Inventar |
#15 erstellt: 08. Mrz 2004, 09:29 | |||||
Für mich liefern sie die eine oder andere Anregung, was anzuhören oder mich mit dem besprochenen Werk auseinanderzusetzen. Viel mehr sollte man nicht erwarten. |
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Hilda
Stammgast |
#16 erstellt: 08. Mrz 2004, 11:05 | |||||
Ich denke, die Kunst besteht wirklich darin, seine Pappenheimer kennenzulernen... Grundsätzlich lese ich sehr gerne Kritiken, kaufe aber eher selten danach... Obwohl ich Hurwitz' Stil liebe Da ist eine newsgroup oder ein Forum schon interresanter, weil man nach einiger Zeit ganz gut herausfindet, wer einen ähnlichen Geschmack hat. Gruss Klaus |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 15. Mrz 2004, 14:59 | |||||
Hallo Forianer, Nicht jeder der Kritiken list, tut dies um daraus eine Kaufentscheidung abzuleiten. Kritiken kann man beispielsweise auch dazu benutzen, um zu lachen, oder sich zu ärgern. Manchmal ist es schwer sich zu entscheiden. Hier einige Kostproben von den Kritikern der Seite "Klassic.com Hier über die "Mittelmässigkeit" des Beethoven Zeitgenossen Fesca:
Wir lernen aus dieser Kritik, daß Beethovens Werke, offensichtlich zum "rummsen" neigen, etwas was mir in dieser Deutlichkeit bisher noch nicht klar war. Eine weiter Kostprobe:
Einen "schlagkräftig" dargebotenen Schubert hab ich mir als Wiener eigentlich schon immer gewünscht..... Mein "Lieblingskritiker Manuel Stangorra" (über eine Folge von Haydn-Sinfonien aus der Hyperion-Edition unter Roy Goodman:
Ich weiß nicht ob es die Absicht dieser Aufnahme war "Aufsehen am deutschen Plattenmarkt zu stiften" ??? Ich hatte eher den Eindruck, das die glücklicherweise nicht ihre Absicht war. Auch die Programmauswahl ,nur drei Haydn-Sinfonien hat sich heute totgelaufen. Da können sie noch so wohlklingend musiziert sein, sie reißen heute keinem Esel mehr ein Bein aus. Ab diesem Satz ist wohl alles klar. Kein Kommentar von meiner Seite. Die CD ist daher lediglich für notorische Haydn-Verehrer und solche Leute geeignet, die sich am Abend bei klassischer Musik ohne Modern-Piece-Störung entspannen möchten,........." Ich habe damals meine Meinung über diesen Kritikerstil gepostet, allerdings wurde aus mir unbekannten Gründen von einer Veröffentlichung Abstand genommen. Auf den Punkt gebracht, habe ich damals festgestellt daß ich diese Sprache eher bei einem Mitspieler von "Big Brother" als bei einem Rezensenten Klassischer Musik vermutet hätte, und empfohlen sich die Mitarbeiter besser auszusuchen...... Heute kann ich darüber lachen, aber wenn ich daran denke, das *solche* Leute doch ein gewisses Publikum erreichen, dann vergeht mir der Humor auch wieder ganz schnell...." Und wenn mir dann wieder Kritiken des Fono-Forum unter Ingo Harden und später Dr. Sören Meyer-Eller, sowie jene der guten alten HIFI-Stereophonie unter die Augen kommen, dann muß ich schon mit Mühe die eine oder andere Träne unterdrücken...... Gruß aus Wien Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 22. Mrz 2004, 22:27 bearbeitet] |
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Antracis
Stammgast |
#18 erstellt: 15. Mrz 2004, 18:25 | |||||
Kritiken sind wirklich oft ein kurzweiliges Entertainment. Unvergessen geblieben ist mir der Satz eines Kritikers, ich glaube es war aus dem "Rondo-Magazin" bezüglich gandenlos unterschätzter Komponisten: "Beethoven - nicht etwa bezüglich des geistigen Gehalts seiner Werke, der ist unbestritten, sondern bezüglich ihrer Schönheit. " Und dann noch die schon von mir zitierten "bruitistischen Gravitationskräfte", welche die Sopranistin in Mahlers 3. zu entfesseln hätte, um ein "subcutanes Glühen " auszulösen. In diesem Sinne Prost (Nüchtern kann man ja so etwas wohl nicht schreiben. :D) Gruß Anti |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 22. Mrz 2004, 22:52 | |||||
@katlow
Ja aber das ist auch ganz gut so, so bekommt man ein besseres Bild.
Das ist der eine Teil der Wahrheit, der zweite ist, daß viele jüngerer Rezensenten die älteren Interpretationen gar nicht mehr zum Vergleich heranziehen können, weil sie sie nicht kennen. Zudem ist man heutzutagemit Auszeichnungen wesentlich großzügiger als vor 20 oder gar 30 Jahren. Kritiken der HIFI-Sterophonie konnten manchmal geradezu vernichtend sein.
Na ja der Penguin guide ist ja wohl auch sehr sehr freundlich in seinen Benotungen.
Das ist natürlich optimal. Trotzdem sollte man auch Alternativen suchen, weil in einer Musikclique, ist sie erst mal fest "zusammengewachsen" am Schluß allen das Gleiche gefällt....
Das wird eher sehr oft der Fall sein, weil 1971 gab es noch keine "Klassikkrise" und jede Plattenfirma war bemüht die besten Künstler zu engagieren...
Einer der Vorteile dieser Musikrichtung ist, daß die Themen nie zum "alten Hut" werden. Da fragt ein "Newbee" was, und dann krammt man eine CD hervor, die schon 15 Jahre nicht im Player lag. Man entdeckt die Aufnahme neu, stellt fest, daß sie viel besser ist, als man sich erinnern konnte, vergleicht sie mit einer Neueinspielung ..etc etc. So hat man selbst auch was davon. Kritikermeinungen sind nicht verbindlich, sie sind lediglich die Beurteilung einer Person, von der man annimmt, daß sie das subjetiv erlebte so in Worte fassen kann, daß andere Musikfreunde wissen was gemeint war. Die Praxis schaut allerdings oft anders aus... Gruß Alfred |
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katlow
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 23. Mrz 2004, 22:23 | |||||
Klar, schließlich will ich nicht das Gefühl bekommen, einfach nur die Klassik-Sammlung von jemand anderem abgekupfert zu haben, deshalb auch das Heranziehen von Kritiken-Sammlungen wie dem Gramophone Guide, und natürlich das Studium der Ansichten und Empfehlungen in diesem Forum. Ich muss Alfred recht geben, dass ich auch schon das Gefühl bekommen habe, dass der Penguin Guide mit seinen Bewertungen deutlich großzügiger sein muss als der Grammophone Guide. Selbst verfüge ich bisher nur über letzteren (da die Guides sich von Auflage zu Auflage nicht so sehr ändern, habe ich mir gedacht, es macht mehr Sinn sie auf Abstand zu kaufen), aber der Naxos-Katalog gibt ja die Wertungen u.a. des Penguin Guides zu den aufgelisteten CDs wieder, und da scheint doch eine erstaunliche Vielzahl an drei Sterne Bewertungen aufzutauchen, wo drei "discs" bei Grammophon schon etwas ganz herausragendes sind. Gibt es eigentlich derartige empfehlenswerte jährlich oder so in Buchform erscheinende vergleichende Rezensions-Sammlungen eigentlich auch auf deutsch - das würde mich schon interessieren, zwecks Erweiterung des Horizonts und Findens von Alternativen . Grüße katlow [Beitrag von katlow am 23. Mrz 2004, 22:28 bearbeitet] |
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Klassikliebhaber
Stammgast |
#21 erstellt: 09. Sep 2004, 08:10 | |||||
klassikkritiken sind IMMER subjektiv. Der Kritiker vergleicht eines mit jenem,was er schon mal gehört hat.und das kann er auch nur,wenn er viel gehört hat und gewissermassen viel erfahrung hat. jeder kritiker hat andere erfahrungen und jeder kritiker empfindet anders.Natürlich gibts auch übereinstimmungen. Aber wenn man sich versch.kritiken durchliest von dem selben künstler und dessen aufnahme,dann stellt man meistens fest,dass verschiedene sachen angesprochen und kritisiert werden. Dann gibt es seriöse und unseriöse kritiker (z.B. bezahlte/bestochene,die dann besser schreiben sollen). zum einen ist das gut,zum anderen schlecht. Der hörer weiss nicht so recht,wem man glauben soll. Wenn man einen lieblingskritiker hat,den man kennt und vertrauen kann,dann ist das gut. wenn nicht...dann steht man ziemlich allein da. |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 16. Sep 2004, 11:59 | |||||
Hallo, Alfred_Schmidt(gelöscht) schrieb:
Das schließt IMHO aber nicht aus , daß Kritik legitim ist und nützlich sein kann. MfG Bernd |
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