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Wie erkennt man gute Aufnahmen vor dem Kauf?

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Autor
Beitrag
der_Martin
Stammgast
#1 erstellt: 22. Nov 2009, 19:12
Hallo,

ich habe mal einen Vergleich bei einem Lied ("pour Elise" - Beethoven) zwischen einer MP3 (abgespielt am PC, Analog mit Receiver verbunden) und einer CD-Aufnahme gemacht. Die MP3 klang klar besser. Der Grund war hier einfach die schlechte Qualität der Klassik-CD.

Wie erkennt ihr eine gute Aufnahme einer Klassik-CD? Probehören bei Amazon geht nicht (zu schlechte Qualität) in großen Geiz und Blöd Märkten ist die Qualität beim Probehören auch schlechter. Kleinere Läden würden gehen, da habe ich aber keinen greifbar. 5 CDs eines Komponisten kaufen und 4 wegschmeißen ist auch keine Lösung. Wie macht ihr das? Gibt es Anbieter/Serien, die für eine gute Qualität stehen?

Danke und Gruß,
Martin
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 22. Nov 2009, 20:54
Hallo!

Selbst bei den großen Labels gibt es keine Gewähr daß du eine gute oder sogar ausgezeichnete Aufnahme bekommst. Allerdings ist hier die Wahrscheinlichkeit an eine echte Niete zu geraten etwas geringer als bei den günstigen Sachen.

Zudem ist hier die Wahrscheinlichkeit größer daß du eine Rezension im Netz findest die sich auch mit der Aufnahmequalität beschäftigt.

Im Zweifelsfall schaue ich auf soilche Seiten: http://magazin.klass...283-A33F786D20276C00 Die gibt es im Netz zuhaufe.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 23. Nov 2009, 08:30
Hallo Martin,

man merkt wieder einmal, daß wir uns in einem "Hifi" - Forum befinden. Ich hatte solche Probleme mit dem Klang noch nie, außer vielleicht, wenn ich mir eine Aufnahme mit Furtwängler aus dem Jahre 1944 anhöre. Oder meinetwegen Schostakowitschs 7. mit Barschai - da war mir der Klang angesichts eines solchen grandiosen musikalischen Schlachtrosses einfach zu trocken. Ansonsten interessiert mich die Frage des Klangs nur sekundär, weil ich auf solche Dinge nicht achte. Daß mir der Klang wirklich negativ auffällt, kommt bei mir nur sehr selten vor.

Da hier allerdings einige Experten in Sachen guter Klang unterwegs sind und es solche verdienstvollen Threads gibt wie "Die audiophile Aufnahme", solltest Du Dich hier mal umschauen, wo wenn nicht hier wirst Du gut beraten.

Gruß
Martin
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2009, 09:24
Hallo!

@Martin2

Natürlich steht die Komposition und ihre Interpretation an erster Stelle. Eine von alten Schellacks umgeschnittene Aufnahme kann ob ihres Interpretationswertes die klanglichen Mängel der Aufnahme vergessen machen. -Aber da weiß ich von Vornherein auf was ich mich da einlasse-.

Ganz anders kann es aussehen wenn man aus Kostengründen beispielsweise zu einer günstigen Aufnahme mit wenig bis gar nicht bekannten Interpreten eines der Mainstreamwerke greift. Hier zahlt sich Sorgfalt aus, nicht nur die Interpretation kann gravierende Schwächen aufweisen sondern auch die Aufnahme an sich. Oft bin ich hier mit einer älteren ehemaligen Hochpreisaufnahme besser bedient obwohl ich dafür immer noch mehr zahlen muß als für eine der geläufigen Billigaufnahmen. Hier zahlt sich eine gewisse vorab information über das Netz oder Zeitschrifen schon aus. Ganz so unwichtig ist die Aufnahme eines Werkes also nicht.

Geläufiges Beispiel aus letzter Zeit. Ich habe mir aus Neugier und ohne von der Qualität allzuviel zu erwarten die Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien unter Roberto Paternostro mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen zugelegt. Zum Preis von ca. 8 Euro erhält man hier 11 CD´s ohne Begleitheft. Obwohl essich um eine zwar nicht aufregende aber insgesamt recht ordentliche Interpretation mit einigen schwächen des Orchesters handelt würde ich sie jemanden als Einstig zu Bruckner nicht empfehlen können. Das liegt in diesem Falle z.B. an der Aufnahme die insgesamt flach und recht hallig ist. Als Einstieg würde ich da eher die alten Umschnitte unter Eugen Jochum oder die -ebenfalls schon recht alte-, Gesamtaufnahme unter Günter Wand empfehlen.

MFG Günther
Pilotcutter
Administrator
#5 erstellt: 23. Nov 2009, 11:01

der_Martin schrieb:
5 CDs eines Komponisten kaufen und 4 wegschmeißen ist auch keine Lösung. Wie macht ihr das? Gibt es Anbieter/Serien, die für eine gute Qualität stehen?


Gibt es überhaupt (noch) schlechte Aufnahmen?

Wenn man sich Einspielungen namhafter Dirigenten und Orchester zulegt, hat man ja eigentliuch gar keine Chance an eine (zum Wegwerfen) schlechte Aufnahme zu kommen. Alle großen Orchester stehen mit den größten Studios und Labeln in Verträgen - als da wären: DGG, DECCA, EMI, TELDEC, PHILIPS, SONY BMG, RCA, CAPRICCIO, NAXXOS u.v.m. und auch "kleinere" wie: NCA, HARMONIA MUNDI, PENTATONE, CPO, OEHMS, ARS, HÄNSSLER, TACET, CHANDOS, MDG, ARTE NOVA, u.v.m.. Und nicht zu vergessen, BRILLIANT die "ausverkaufte" Einspielungen und deren Rechte kaufen und neu vermarkten und BERLIN CLASSICS, die mir neuerdings auch sehr gut gefallen, da sie die alten ETERNA DDR Aufnahmen neu vermarkten. Da kann man auch schon mal einen leicht erhöhten Rauschpegel wahrnehmen, wenn man zB mit guten Kopfhörern lauscht. Gleichwohl sind es gute Aufnahmen.

Von gut und schlecht kann eigentlich gar nicht die Rede sein. Ich habe hier und da schon mal eine Aufnahme die mir nicht gut gefällt. Dann geht es meist um mangelnde Räumlichkeit oder fehlende Brillianz oder, oder.
Weggeschmissen habe ich bestenfalls mal CD's die in irgendwelchen Zeitschriften steckten, die waren vielleicht schlecht. Sonst wüsst ich keine. Vielleicht irgendwelche NoName Labels "HAPPY HOUR CLASSICS" und was es da so gibt. Aber die muss man ja nicht kaufen.

Manche LowBudget Labels vertreiben allerdings auch sehr gute Aufnahmen vertreiben die aus "Konkurs-Beständen" o.ä. stammen. BRILLIANT hat zB eine Menge der alten DENON Aufnahmen im Programm. Selbst beim Drogisten Rossmann bekommt man Mahler Sinfonien vom RSO Frankfurt mit Eliahu Inbal für kleinstes Geld. Das waren vor einigen Jahren noch teure DENON Aufnahmen.

Gruß. Olaf
Martin2
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2009, 11:40
Hallo Olaf,

ich sehe das ganz genauso. Dabei habe ich gegen einen guten Klang gar nichts und wer sollte auch etwas dagegen haben. Für mich ist diese Suche nach der blauen Blume der absolut am besten klingenden Aufnahme auch mehr eines der "Luxusprobleme", die in dieser Gesellschaft gehegt und gepflegt werden. Ich will "der Martin" nicht zu nahe treten, aber er hat offensichtlich von klassischer Musik keinen blassen Schimmer - was an sich nicht so schlimm ist - aber in Punkto Klang klassischer Musikaufnahmen ist er offensichtlich schon der große Kenner. Ich kann das nicht sonderlich ernst nehmen.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 23. Nov 2009, 11:45
Hi,

wirklicher Ramsch ist im Bereich der "klassischen" Musik auch meiner Erfahrung nach tatsächlich sehr selten geworden.
Im Zweifel würde ich mir darüber gar keinen Kopf machen.

Abstand nehmen würde ich allenfalls von Billigstofferten und Discountlabeln unterhalb des Naxos-Preises (zumindest bei Einzel-CDs). Qualität hat halt auch ihren (Minimal-)Preis.

Grüße
Frank
Martin2
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2009, 12:08

Hüb' schrieb:
Hi,

wirklicher Ramsch ist im Bereich der "klassischen" Musik auch meiner Erfahrung nach tatsächlich sehr selten geworden.
Im Zweifel würde ich mir darüber gar keinen Kopf machen.



Für mich zählt in der Klassik nur der Eindruck in seiner Gesamtheit, von dem Klang nur ein Teil ist. Großartige Interpreten wie Arthur Schnabel oder Wilhelm Furtwängler transzendieren locker die Klangeinbußen, die man in Kauf nehmen muß. Ich kenne schlicht keine bessere Waldsteinsonate als die mit Arthur Schnabel oder keine bessere Brahms 3. als die mit Furtwängler.

Gegenüber den Klangeinbußen, die man bei solchen alten Aufnahmen in Kauf nehmen muß, sind die Differenzen späterer Aufnahmen ein Witz.

Und sowieso sind Klangunterschiede, wie wir ja auch schon früher festgestellt haben, weniger technischer als klangästhetischer Natur. Über diese Klangästhetik lohnt es sich auch gelegentlich zu reden. Ein Streichquartett sollte nicht klingen wie ein Sinfonieorchester oder eine Richard Strauss Tondichtung sollte Athmosphäre und Hall haben. Unter diesen Gesichtspunkten lohnt es sich gelegentlich über den Klang zu reden. Aber sehr selten. Und was zählt ist immer der Gesamteindruck. Ich habe mir darüber noch nie einen Kopf gemacht, zumal heutige Toningineure keine Idioten sind.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2009, 13:19
Die Kategorie CDs, bei der man ein wenig aufpassen sollte, sind Billigst-Angebote (oft 1-3 EUR/CD), die mitunter historische Aufnahmen in mäßige Überspielungen anbieten, manchmal ohne daß dem Anfänger klar wird, daß es sich hier um 50 oder 70 Jahre alte Mono-Aufnahmen handelt.
z.B. "Documents", TIM, PILZ, Quadromania u.ä. Was nicht heißen soll, daß man hier auch nicht einige sehr ordentliche Sachen finden kann.

Rein klanglich sind andere Billigstangebote (Alfred Scholz u.a. mysteriöse Dirigenten/Pseudonyme) meistens durchaus o.k.

Bei den Budget-Reihen der Majors oder bei etablierten preiswerten Labeln wie Naxos oder Brilliant sollten sich die Enttäuschungen in Grenzen halten.

JK jr.
Pilotcutter
Administrator
#10 erstellt: 23. Nov 2009, 14:09

Martin2 schrieb:
man merkt wieder einmal, daß wir uns in einem "Hifi" - Forum befinden.



Für mich ist diese Suche nach der blauen Blume der absolut am besten klingenden Aufnahme auch mehr eines der "Luxusprobleme", die in dieser Gesellschaft gehegt und gepflegt werden.


Dieses "Luxusproblem" der "Hohen Klangtreue" ist ja nun einmal eine Säule dieses Forums, Martin. Man nennt es hier auch "Hobby"
Ich selbst betreibe auch eine Menge an persönlichem und monetärem Einsatz um dieses "Luxusproblem zu lösen".
Hier im Klassik Department schneiden sich oft die technischen und geistigen Linien. Dennoch sollten wir die technischen Fragen ungeachtet der "geistigen Hintergründe" beantworten.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 23. Nov 2009, 14:11 bearbeitet]
op111
Moderator
#11 erstellt: 23. Nov 2009, 14:36

Pilotcutter schrieb:

Martin2 schrieb:
Für mich ist diese Suche nach der blauen Blume der absolut am besten klingenden Aufnahme auch mehr eines der "Luxusprobleme", die in dieser Gesellschaft gehegt und gepflegt werden.

Dieses "Luxusproblem" der "Hohen Klangtreue" ist ja nun einmal eine Säule dieses Forums, Martin. Man nennt es hier auch "Hobby"

So sehe ich das auch, wobei sich hier immer auch die Frage stellt, ob das Werk in mangelhafter Klanggestalt seine vollständige Wirkung entfalten kann und sich zutreffend darstellt.
Ebenso ist es mit Reproduktionen von Kunstwerken, ist ein Riesengemälde von H. Bosch im typischen grobgerasterten Zeitungsschwarzweißdruck in 14x10cm Format erkennbar?

Was historische Aufnahmen angeht, bin ich davon überzeugt, dass unsere Phantsie aus der Erinnerung an aktuelle Aufführungen/Aufnahmen z.B. Furtwänglers 9. Beethoven von 1942 kräftig mit den aktuellen Klangbildern ergänzt und so erträglich macht. Ein Effekt, der m.E. ohne Vorkenntnisse nicht funktionieren kann.
Ich nehme an, dass man nur aus mangelhaften Aufnahmen allein nie einen vollständigen Eindruck der Klanggestalt bekommen kann.


[Beitrag von op111 am 23. Nov 2009, 14:39 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 23. Nov 2009, 14:57
Hallo Olaf,

ich habe nur den Eindruck, daß hier gelegentlich viel Einbildung dabei ist. Es wird mit Sicherheit einige Leute mit einer besseren Anlage geben als der meinen geben. Trotzdem bin ich mit meiner durchaus zufrieden - kenne halt nichts besseres. Sehr begeistert bin ich übrigens von meinen neuen Kopfhörern - hatte Sonykopfhörer und als die kaput gingen habe ich mir neue aus einem etwas höheren Preissegment von Philips gekauft und war von diesen äußerst begeistert.


Dieses "Luxusproblem" der "Hohen Klangtreue" ist ja nun einmal eine Säule dieses Forums, Martin. Man nennt es hier auch "Hobby"


Klar und es ist ja auch schön, solche Hobbys zu pflegen. Dafür ist das Hifi-Forum natürlich ein hervorragender Anlaufpunkt. Nur das Department für klassische Musik ist nun mal das Department für klassische Musik. Die Wertigkeit des Klanges kann hier schlicht nicht so hoch sein; kein vernünftiger Mensch hört sich eine fünftklassige Sinfonie mit fünftklassigen Interpreten an - nur weil der Klang so toll ist. Also wenns in eine solche Richtung geht wirds für mein Gefühl albern.

Im übrigen bin ich gegenüber dem Hifi-Gedanken etwas skeptisch, sofern es um Tonträger geht. Es geht dabei für mein Gefühl schon um Klangästhetik, weniger um Klangtreue. Erlaubt ist da für mein Gefühl was gefällt - und der eine mag, wenns bombastisch klingt und der andere wenns schlicht klingt.

Ich habe es glaube ich schon mal früher gesagt, daß ich mich auch sehr gerne hier aufhalte, obwohl ich die Sache des Klangs weniger hoch bewerte und mir eine absolute "Topanlage" auch nicht leisten kann, weil die Frage des "guten Klangs" auch ein gewissermaßen demokratisches Element beinhaltet - weil jeder einen guten Klang zu schätzen weiß, so daß ich dieses Klassikforum als viel weniger in unangenehmer Weise elitär empfinde als andere. Trotzdem habe ich gelegentlich den Eindruck, daß hier doch manchmal Prioritäten falsch gesetzt werden. Primär ist bei klassischer Musik schon die Substanz des Werkes und der Interpretation. Jedenfalls für mich - tut mir leid.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 23. Nov 2009, 15:06

kein vernünftiger Mensch hört sich eine fünftklassige Sinfonie mit fünftklassigen Interpreten an - nur weil der Klang so toll ist

Na, da kennst Du aber so manchen Hifi-Fan, oder gar "High-Ender", schlecht...
Martin2
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2009, 15:08

op111 schrieb:

Ebenso ist es mit Reproduktionen von Kunstwerken, ist ein Riesengemälde von H. Bosch im typischen grobgerasterten Zeitungsschwarzweißdruck in 14x10cm Format erkennbar?


Richtig, nur ein solcher Vergleich ist angesichts des heutigen hohen Niveaus von Klangaufnahmen für mein Gefühl völlig übertrieben.


Was historische Aufnahmen angeht, bin ich davon überzeugt, dass unsere Phantsie aus der Erinnerung an aktuelle Aufführungen/Aufnahmen z.B. Furtwänglers 9. Beethoven von 1942 kräftig mit den aktuellen Klangbildern ergänzt und so erträglich macht. Ein Effekt, der m.E. ohne Vorkenntnisse nicht funktionieren kann.

Vieles ist daran auch bloße Gewohnheit. An alte Aufnahmen muß man sich schlicht gewöhnen. Für mich sind aber selbst Monoaufnahmen aus den frühen 50ern durchaus erträglich und man muß dafür für mein Gefühl klanglich nicht viel "ergänzen". Damals kamen gute Bandmaschinen auf den Markt - klanglich ein Quantensprung. War zum Beispiel überrascht bei einer Aufnahme von Brahms 4. mit Furtwängler aus dem Jahre 1949. Nur wenn dann ganz alte Sachen von Schellackplatten abgekupfert werden, wirds teilweise kriminell.
Nur mir fehlt teilweise dann schon jedes Verständnis, wenn - wie es hier schon passiert ist - über meinetwegen Blomstedts Beethoven, der ja analog ist, geredet wird, als wären das asbachuralte Aufnahmen.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#15 erstellt: 23. Nov 2009, 15:11

Hüb' schrieb:

kein vernünftiger Mensch hört sich eine fünftklassige Sinfonie mit fünftklassigen Interpreten an - nur weil der Klang so toll ist

Na, da kennst Du aber so manchen Hifi-Fan, oder gar "High-Ender", schlecht...
:prost


Hallo Frank,

ich hatte von vernünftigen Menschen gesprochen
Wobei ich Menschen nicht deshalb grundsätzlich für unvernünftig halte, nur weil sie in diesem Punkt eine Macke haben.


Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2009, 16:02
Hallo!

@Martin2

Ganz so unbedeutend wie du offenbar annimmst sind m.E. weder die Qualität der Tonträger noch der des Abhörequipments. Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie zu Zeiten des Analogen Plattenspielers, aber gerade bei Klassik-Einsteigern sind weder die Hörgewohnheiten noch die verwedeten Lautsprecher auf einem Niveau das eine optimale Rezeption klassischer Musik fördert.

Gerade hier sind dann Aufnahmen mit einem dicken undurchsichtigem Klangbild deren quäkenden Oboen und quietschenden Steichern man ihr ehrwürdiges Alter anhört und die es oft gerade im Biligsektor auf eine CD geschafft haben in der Tat Kandidaten für die Tonne.

Einem geübten Klassikkosumenten mag ein historisches Klangbild ja noch eingehen, viele von uns hören ohne weiteres über diese Effekte weg da wir sehr wohl wissen wie es eigentlich klingen sollte. Einige sind wohl gar so geübt daß ihnen dieser Umstand gar nicht mehr auffällt. Aber ein Einsteiger hat mit solchen Aufnahmen sehr wohl seine liebe Mühe.

MFG Günther
Pilotcutter
Administrator
#17 erstellt: 23. Nov 2009, 16:26

Martin2 schrieb:
Trotzdem habe ich gelegentlich den Eindruck, daß hier doch manchmal Prioritäten falsch gesetzt werden. Primär ist bei klassischer Musik schon die Substanz des Werkes und der Interpretation. Jedenfalls für mich - tut mir leid.


Wie soll ich's sagen.... Natürlich ist das so.
Die Kunst ist das Werk und die Interpretation. Nicht die Aufnahme und deren Technik.
Aber gleichwohl gibt es hier im Forum im Allgemeinen und bei der Klassik im Besonderen, Gelegenheiten, wo man doch vermehrt Wert auf den Klang und seine Technik legt. Gerade die klassische Musik mit ihrer Vielfalt lädt gewissermaßen dazu ein, auf Differenzierungen zu achten.

Es ist ja immer so eine Sache mit der Betrachtung der Kunst. Sie ist ja eigentlich frei. Keiner muss seine Betrachtungsweise rechtfertigen. Keiner muss zu seinen "Kunstgegenständen" alles wissen.
Der gute Klang kann oder sollte allerdings auch ein Sprungbrett werden zur intensiveren Betrachtung und Analyse.


Hörbert schrieb:
Aber ein Einsteiger hat mit solchen Aufnahmen sehr wohl seine liebe Mühe.


Genau der Meinung bin ich auch und ich denke das viele "über den guten Klang" zur Klassik gelangten und gelangen.

Ähnlich gelagerte Fälle erleben wir ja auch öfter bei den Anfragen bezgl den Suchanfragen "Klassik zur Entspannung", was auch schon mal zur internen Diskussion führt.

Ich dachte einfach nur, dass wir mitunter manchen kunstpädagogischen Beitrag zur "Werteerziehung" zu früh rauslassen und somit schnell Anfragende verschrecken.


[Beitrag von Pilotcutter am 23. Nov 2009, 16:44 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#18 erstellt: 23. Nov 2009, 16:33

Hörbert schrieb:

Gerade hier sind dann Aufnahmen mit einem dicken undurchsichtigem Klangbild deren quäkenden Oboen und quietschenden Steichern man ihr ehrwürdiges Alter anhört und die es oft gerade im Biligsektor auf eine CD geschafft haben in der Tat Kandidaten für die Tonne.


Hallo Günther,

von welch einem Alter von CDs sprichst Du? Die ganz alten Aufnahmen vor den 50ern sind in der Tat lausig, was aber für mein Gefühl bei orchestraler Musik wesentlich mehr ins Gewicht fällt als gegenüber dem Gesang oder dem Klavier. Diese ganzen TIM Boxen, die teilweise bei Wohlthat etwa verhökert wurden, habe ich mir außer dem Furtwängler auch nicht gekauft und selbst diesen Furtwängler habe ich im Grunde nur einmal gehört und danach war mein Interesse befriedigt. Es wird da aber wirklich erstaunlich viel angeboten und Klassikneulinge sollten hier vorsichtig sein, da gebe ich Dir recht. Aber alles spätere kann man für mein Gefühl gut hören und mich persönlich interessieren diese Klangunterschiede wenig, auch wenn die frühen 50er teilweise noch etwas grenzwertig sind. Und als ich mir die Box mit den Aufnahmen von Markewitsch von der DG hörte, sah ich dann so die alten Plattencover aus den frühen 50er und da stand dann zwar noch nicht "Stereo", aber immerhin "Hifi" auf diesen uralten Covern.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#19 erstellt: 23. Nov 2009, 16:37

Pilotcutter schrieb:

Aber gleichwohl gibt es hier im Forum im Allgemeinen und bei der Klassik im Besonderen, Gelegenheiten, wo man doch vermehrt Wert auf den Klang und seine Technik legt.


Kommt auf das Werk an, da gebe ich Dir recht. Im Falle von Ravels Daphnis und Chloe höre ich am Ende doch Abaddo lieber als Munch, wobei der Munch eine technisch sicher nicht schlechte Aufnahme aus den 50ern ist. Ich kann dann verstehen, wenn bei bestimmten Werken, die sehr von der Klanglichkeit leben, wie etwa dieses Werk von Ravel, auch der Klang eine sehr wichtige Rolle spielen kann. Dagegen Beethovens Waldsteinsonate, das ist granitene klassische Substanz, da höre ich den Schnabel und der lausige Klang ist mir wurscht.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 23. Nov 2009, 18:11
Hallo!

@Martin2

Hier ein Beispiel mit dem ich versuchen möchte dir meinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Das wird jetzt wahrscheinlich etwas schwierig. ich versuche mal mich in deine Hörsituation hineinzuversetzen.

Soweit ich weiß hast du die alte DG-Box mit den Streichquartetten von Alban Berg, Arnold Schönberg und Anton Webern mit dem La Salle Quartett. Ist dir das deutlich hörbare Alter der Aufnahmen jemals bewußt aufgefallen? Ich wette wenn dann war es angesicht der Komposition und der Interpretation ohne Bedeutung.

Jetzt stell dir diese Aufnahmequalität einmal vor und übertrage sie auf meinentwegen eine Aufnahme aus der gleichen Zeit von meinentwegen Mozarts Klarinettenquintett und stell dir einen Klassik-Neuling vor dem diese Aufnahme präsentirert wird. Die Komposition ist für ihn ungewohnt und die Interpretationsunterschiede saen ihn noch nichts. Jede Wette das er die Klangliche Qualität stärker bewertet als das du tun würdest. Du würdest von vornherein Abstriche in Kauf nehmen weil dir das Werk gefällt und du es eventuell schon unzählige male im Konzertsaal gehört hast. Ein Klassik-Neuling tut das nicht.

Welche CD´s meine ich? Nun z.B. die wirklich ausgezeichnete Interpretation von Mahlers Lied von der Erde von Otto Klemperer mit Christa Ludwig und Fritz Wunderlich von 1967. (EMI CDC 747231-2) Klanglich ist das Alter nicht zu überhören, die Aufnahme ist zwar Sterero und gilt als HiFi aber der Grundrausch ist deutlich vernehmbar, die alten Mikrophone waren zeitweise an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit was sich vor allem in den hohen Gesangslagen durch ein zeitweiliges unüberhörbares Scheppern bemerkbar macht.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#21 erstellt: 23. Nov 2009, 18:51
Hallo Günther,

ich verstehe vollkommen was Du meinst. Das ist auch schlicht eine Sache der Konditionierung. Ich bin 48 und höre klassische Musik seit meiner Jugend. Hatte zu der Zeit Langspielplatten und nicht das richtige Equipment. Holte mir sowieso meistens ältere Aufnahmen, weil ich für die ganz neuen kein Geld hatte. Das konditioniert.

Klassische Musik ist im übrigen bezüglich Rauschen viel problematischer als Popmusik, weil in diesen Piano und Pianissimostellen das Rauschen eben in besonderer Weise zum Vorschein kommt. Ein junger Mensch, der dann an sich nur Digitalaufnahmen kennt und dann plötzlich alte Analogaufnahmen mit klassischer Musik hört, mag vom Rauschen gestört und vor den Kopf gestoßen sein, vor allem wenn ers über Kopfhörer hört. Das Rauschen und andere Dinge sind aber in erster Linie eine Sache der Aufmerksamkeit, achtet man drauf, dann störts, wenn aber nicht, wird das völlig weggeblendet. Da für mich Rauschen über lange Jahre völlig normal war, empfinde ich auch Rauschen als eine Normalität, über die ich gar nicht nachdenke.

Diese Klemperereinspielung mit den phantastischen Sängern Wunderlich und Ludwig, die Du ansprichst, ist dann so ein Beipiel, wo man auf ältere Aufnahmen keinesfalls verzichten sollte.


Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#22 erstellt: 23. Nov 2009, 19:02
Also ich sehe nicht, warum ein Klassik-Neuling Schwierigkeiten mit einer durchschnittlichen Stereo-Aufnahme der 1960er haben sollte, egal welches Werk. Es sei denn, er ist eben schon ein Hifi-Spinner (wobei gerade die ja Living-Stereo oder Decca-LPS der Zeit sammeln und glorifizieren...)

Selbst ein Anfänger dürfte mehr Schwierigkeiten bei einem hörbar überforderten oder beinahe übertönten Sänger (nicht selten beim "Trinklied") auf einer "audiophilen" Digitalaufnahme haben als mit dem bei vernünftigem setup kaum wahrnehmbaren Rauschpegel bei Wunderlich/Klemperer. Verzerrungen höre ich da übrigens keine.

Es geht hier aber gar nicht darum, inwiefern Audiophilitis o.k. ist oder nicht, sondern ob ein Anfänger bei klassischer Musik hier besonderen Rat benötigt. Meiner Ansicht nach eben nur die Warnung zur Vorsicht vor Aufnahmen vor dem Stereo-Zeitalter (wobei ich persönlich davon sehr viele für problemlos anhörbar halte).

JK jr.
der_Martin
Stammgast
#23 erstellt: 23. Nov 2009, 19:05
@"der_Martin hat keine Ahnung von Klassik!":
Richtig! Ich konnte Beethoven von Mozart unterscheiden und da hörten meine Klassikkenntnisse schon auf. Deshalb habe ich mir eine Compilation verschiedener Komponisten gekauft. Das bereue ich auch gar nicht. Aber ich kam auch immer wieder einmal dazu klassische Musik oder nicht klassische Musik auf einem Klavier live zu hören. Da waren oft auch keine Profis am Werk, sondern Freunde, die sich eben mal an's Klavier gesetzt haben. Wahrscheinlich sind die hier genannten 5. klassischen Symphonien vergleichbar. Wurscht! Der Klang war super. Deshalb die Frage, wie man die Aufnahmen erkennt, die einem wirklich das Klavier in's Wohnzimmer holen können. Die wurde ja schon im wesentlichen beantwortet.

@"Schlechte Aufnahmen sind selten und nur im Billigstsegment zu finden":
Zumindest den zweiten Teil kann ich bestätigen. Ich habe mir 16 CDs im Supermarkt für 20.- (oder waren's 30? ich glaube 20) gekauft. Es ist ja nicht schlecht um ein bißchen heraus zu finden, was einem gefällt.

Jetzt habe ich ein bißchen gesucht. Unter anderem auch bei der deutschen Grammaphon, von der ich eine CD gekauft habe, die fast das gleiche gekostet hat, wie die 16 hier erwähnten. Da bin ich auf folgendes Set gestoßen. Eigentlich habe ich ja etwas anderes gesucht, aber ich mag Beethoven. Das ganze ist ja auch ein interessantes Potpurrie. Kennt ihr welche von den Aufnahmen? Ist das ein "must-have" oder entspricht die Qualität dem, was man bei dem Preis/CD erwartet?
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 23. Nov 2009, 19:27
Hallo!

@der_Martin

Hier kannst du eine gute Durchschnittsqualität zu einem fairen Preis erwarten. Die Auswahl der Werke ist für jemanden dar sich eine Sammlung aufbauen will und zu einem möglichst günstigen Preis verschiedene Richtungen kennenlernen will gut.

@Martin2

Dsas sage ich ja, dir oder mir ist wesentlich mehr zumutbar als einem Neuling der erstmal den Geschmack an diesen alten Schätzen finden muß. Meine älteste Aufnahme ist gegenwärtig von 1928 und von Wachswalzen runterkopiert ( Kurt Atterberg Symphonie Nr.6 mit den Royal Philharmonic Orchestra unter Sir Thomas Beechan) sowas kann ich mir selbst gut anhören, aber ich würde sie nie einem unbedarften Besucher vorspielen.

Die alte Klemperer Aufnahme sollte man auf jeden Fall als Alternativ-Interpretation im Schrank haben. Als einzige oder gar als Referenz-Aufnahme möchte ich sie allerings empfehlen. Zumindestens eine nicht ganz so alte Aufnahme z.b: Inbal/Schreier/van Nes mit dem RSO Frankfurt sollte man jedenfalls ebenfalls besitzen. Eine Alternative zur Klemperer-Interpretation wäre die alte DG-Aufnahme mit Jochum, dem Concertgebouw und dem Gespann Haefliger/Merriman.


MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Nov 2009, 21:18 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#25 erstellt: 23. Nov 2009, 21:18

Hörbert schrieb:
Hallo!

@der_Martin

Hier kannst du eine gute Durchschnittsqualität zu einem fairen Preis erwarten. Die Auswahl der Werke ist für jemanden dar sich eine Sammlung aufbauen will und zu einem möglichst günstigen Preis verschiedene Richtungen kennenlernen will gut.



Dem schließe ich mich grundsätzlich an. Einige Sachen wie die Winterreise mit Fischer Dieskau, Dichterliebe mit Wunderlich und Beethovens 5. und 7. mit Kleiber sind regelrecht berühmt. Vollkommen ideal kann ich die Auswahl allerdings nicht finden. Bachs Cellosuiten auf 2 CDs muß für mein Gefühl nicht sein, weil nicht jeder zwei CDs reine Homophonie erträgt. Händel kommt mir zu kurz, eine CD mit Opernarien heißt, diesen Komponisten zu verwursten. Ein vollständiges Oratorium und vielleicht eine CD mit Concerto Grossi oder Orgelkonzerten wäre gerechter gewesen. Für meinen Geschmack dagegen zuviel Chopin. Trotz allem bekommt man für relativ wenig Geld eine Menge geboten, auch wenn zum Beispiel Bruckner völlig fehlt. Trotzdem meine Empfehlung: Zuschlagen!
Hörbert
Inventar
#26 erstellt: 23. Nov 2009, 21:34
Hallo!

@Martin2

Nun ja, Bruckner ist für einen Anfänger nicht unbedingt notwendig, die Musik Bruckners ist eher etwas für schon geübte Ohren, viele meiner Bekannten deren Klassikkonsum nicht so hoch ist werden eher mit Mahler warm als mit Bruckner oder Brahms.

@der_Martin

Die DG-Box bietet viel für´s Geld, halt reichlich Bach und etwas wenig Brahms aber das ist für den Anfang in Ordnung.

Vermissen wirst du jecdenfalls zu Anfang nichts, es wird wohl damit eine ganze Weile dauern bis sich Vorlieben herausbilden.

In etwa einem halben Jahr wirst du wohl die eine oder andere CD öfter gehört haben als den Rest und wirst dich langsam nach dem einen oder anderen Werk zusätzlich umschauen. Aber bis dahin wird dir die Box jedenfalls noch reichlich Musik zum Endecken liefern.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#27 erstellt: 23. Nov 2009, 21:48
Hallo Günther,

auch ich denke über die Box nach, obwohl ich die meisten Werke in irgendwelchen Einspielungen besitze. Aber die Winterreise mit Fischer Dieskau würde mich reizen, der Orff, die Dichterliebe mit Wunderlich, den Kleiber mal zu haben wäre auch nicht schlecht. Vielleicht auch der Debussy. Und Gilels und Richter sind bei der Box dabei. Trotzdem - so unbedingt haben muß ich die Box anderseits auch wieder nicht. Hab schon so vieles.

Gruß Martin
der_Martin
Stammgast
#28 erstellt: 23. Nov 2009, 21:52
Ich bedanke mich schon einmal für die Kommentare. In Anbetracht der Tatsache, dass Weihnachten immer näher kommt ist das Risiko ja noch geringer ;-)
Hörbert
Inventar
#29 erstellt: 23. Nov 2009, 22:11
Hallo!

@Martin2

Klar, das kenne ich, mir geht es so bei Werken der neuen Musik, obwohl ich eigentlich schon eine recht gut sortierte Sammlung habe gibt es immer noch das eine oder andere Werk das mich reizt. Zudem gibt es im Raum zwischen Beethoven und Schönberg ebenfalls immer noch eine Interpretation des einen oder anderen Werkes das ich mir zusätzlich noch zulegen will. Rational ist das nicht mehr zu erklären.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#30 erstellt: 24. Nov 2009, 06:51

Hörbert schrieb:
Rational ist das nicht mehr zu erklären.

MFG Günther


Hallo Günther,

irrational wird die Sache, wenn man Box auf Box häuft, ohne sie wirklich zu hören. Ich kann nur sagen, ich habe Stoff genug, um auf Jahre ausgelastet zu sein. Mit meiner Barockbox werde ich noch lange beschäftigt sein, auch die Decca Piano Masterworksbox wird mich noch lange beschäftigen, Schostakowitschs Streichquartette und vieles andere mehr. Deshalb kaufe ich die Box auch nicht, auch wenn mich der Fischer Dieskau, den ich vor vielen Jahren mal mit der Winterreise im Radio gehört habe, durchaus gereizt hätte.

Aber für einen Klassikanfänger ist eine solche Box sicherlich gut, zumal ich nicht glaube, daß dies alles durchaus "Durchschnittsqualität" ist. Manches möglicherweise schon. Sonst hätte ich ihm ja die Brilliant Masterworksbox empfohlen, deren Musikauswahl mir fast noch besser erscheint und die noch günstiger ist, allerdings sicher nicht so berühmte Interpreten hat. Ich finde die Auswahl wiegesagt nicht ideal. Kunst der Fuge wird vermutlich schwieriger Stoff sein - ich kenne das Werk nicht, Mozart ausschließlich mit dem Requiem vorzustellen finde ich auch nicht ideal - ein schönes Klavierkonzert oder eine der späten Opern hätten drin sein können. Aber da das doch von den Interpreten her eine teilweise ausgezeichnete Box ist, finde ich sie empfehlenswert für einen Klassikeinsteiger.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#31 erstellt: 24. Nov 2009, 09:17
Hallo!

Stimmt, von Mozart würde ich das Klarinettenkonzert und die Posthorn-Serenade dazupacken. Aber das Requiom ist ebenfalls ein Muß.

Brahms finde ich etwas unterbelichtet, zumindestens das zweite Klavierkonzert sollte man schon haben.

Aber im großen und ganzen ist die Box gerade für Einsteiger sehr brauchbar.

Eigentlich sollten wir uns hier mal auf den Hintern setzen und ein Einsteigerpaket schnüren das wir pinen könnten. Allerdins müßte man das auch ständig pflegen da sich die Musiklandschaft ändert und ständig gute Interpretationen kommen und gehen. Das wäre im Endeffekt sehr viel Arbeit.

Eine große Sammlung neigt schnell zum Ausufern, ich habe Kaufphasen und Hörphasen, in einigen Fällen artet eine Kaufphase allerdings in eine Jagdphase aus, das passiert mir vor allem dann wenn ich noch unbedingt ein bestimmtes Werk haben will das ich zur Komplettierung eines Sammelzweiges brauche. Zur Zeit bin ich z.B. auf der Suche nach einer Aufnahme der 10. Symphonie von Hans Werner Henze, offenbar wird sie gerade nicht verlegt.

Aber so richtig schlimm wird es eigentlich nur wenn ich zu irgendeinem Werk erstmal keinen rechten Zugang finde, dann neige ich dazu mir immer neue Interpretationen zuzulegen um einen Ansatz zu finden. Hinterher erfolgt dann das notwendige Ausdünnen meiner Sammlung, -zuweilen ein recht zäher und zögerlicher Prozess. So hatte ich mal von den kompletten Brahmssymphonien insgesamt 12 Interpetationen herumstehen die ich dann mit Mühe auf drei reduziert habe, ( Klemperer, Szell, Giulini )

Kauf- b.z.w. Jagdphasen gehen bei mir dann unvermittelt in Hörphasen über wenn der Vorrat reicht, beziehungsweise wenn ich bekommen habe was ich grade unbedingt haben wollte. Nach einer Weile des zufriedenen Hörens und vergleichens beginnt die Ausdünung und dann folgt nach einer Weile wieder eine Kaufphase in einem anderem Zweig.

So ist es mir gelungen meine Sammlung über die Jahre hinweg nur langsam anschwellen zu lassen und ich halte sie immer noch unter 2500 alte Schallplatten und bei etwa 600-700 CD´s und das obwohl ich seit ca. 25 Jahren ernsthaft sammle. Dafür ist aber auch praktisch neben einigen besonderen Erinnerungsstücken kaum ein Werk darunter das ich nicht wirklich haben will. Mit der Ausnahme der üblichen "U-Boote" natürlich. Die "Les Preludes" von Liszt oder Smeternas "Moldau" und ähnliche "Bonusstücke" wird man irgendwie einfach nicht los ohne auch das Werk b.z.w. die Interpretation loszuwerden um die es eigentlich geht. Ich habe -glaube ich- einige dieser Stücke an die 20-30 mal ohne sie jemals zu hören.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 24. Nov 2009, 09:18 bearbeitet]
op111
Moderator
#32 erstellt: 24. Nov 2009, 09:38
Hallo zusammen,

Hörbert schrieb:
Aber so richtig schlimm wird es eigentlich nur wenn ich zu irgendeinem Werk erstmal keinen rechten Zugang finde, dann neige ich dazu mir immer neue Interpretationen zuzulegen um einen Ansatz zu finden. Hinterher erfolgt dann das notwendige Ausdünnen meiner Sammlung, -zuweilen ein recht zäher und zögerlicher Prozess. So hatte ich mal von den kompletten Brahmssymphonien insgesamt 12 Interpetationen herumstehen die ich dann mit Mühe auf drei reduziert habe, ( Klemperer, Szell, Giulini )

Woraus sich (um auf das Thread-Thema zu kommen) ableiten lässt, dass auch erfahrene Klassikhörer vorab nicht wissen, woran sie gute Aufnahmen vor dem Kauf erkennen können.
Letztlich traue ich mir erst dann eine Einschätzung zu, wenn ich das Stück in weiten Teilen in guter Qualität (im Rundfunk oder von einer geliehenen CD) gehört habe.
Die Webshop-Schnippsel nützen mir, (schon wg. ihrer minderen Klangqualität) nahezu gar nichts.

So wie Günther geht's mir auch oft. Übrig bleiben relativ wenige, aber unterschiedliche Aufnahmen.


[Beitrag von op111 am 24. Nov 2009, 09:59 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#33 erstellt: 24. Nov 2009, 09:42
Welch schöner Thread für jemanden wie mich, der gerade massivst Deccas, Living Stereos und Mercurys der 60er kauft (auf CD), um den glorreichen Klang dieser Tage zu genießen.
Ich habe mir jetzt nicht alle Postings durchgelesen, doch die Eingangsfrage mag ich mal versuchen zu beantworten:

Eine gute Aufnahme erkennt man nach meiner Meinung an den klassischen Aufnahmetugenden: Transparenz, Dynamik, Detailauflösung, Klangfarben.

Um diese Begriffe mal zu verbildlichen, nenne ich mal diese Einspielung als Beispiel:


Albeniz, Frühbeck de Burgos
Suite Espanola
b]New Philharmonia, Rafael Frühbeck de Burgos[/b]
Decca SXL 6355

DIE Decca schlechthin ist bis heute ein Maßstab in Sachen Transparenz und Dynamik. Die Streicher klingen klar hörbar, aber nicht kalt und strähnig.
Die Aufnahme besticht durch eine große dynamische Spannweite.
Außerderem ist der Aufnahmeraum (Kingsway Hall) gut hörbar und man kann sehr gut vernehmen, wie die Musik sich in der Halle widerhallt. Und doch klingt die Aufnahme nicht verhallt, sondern bleibt direkt. Ich möchte jetzt nicht unbedingt das Wort "Dreidimensional" einwerfen, aber der Klang ist die perfekte Mischung aus Greifbarkeit und räumlicher Darstellung.

Wenn ich gute Aufnahmequalität in der Klassik an einer Aufnahme festmachen müsste, dann an dieser.

Und noch ein Beispiel, warum die Aufnahmequalität mitentscheidend für den Genuß eines Werkes sein kann:



Gustav Holst
The Planets
London Philharmonia Orchestra, Sir Adrian Boult
EMI

Da Holst eine extrem große Orchestrierung für das Werk vorgesehen hatte, und Boult diese auch nutzte, brauchte es eine stupende Aufnahmetechnik, um alles detailgenau aufzuzeichnen.
Und ich kenne eine Menge Einspielung der Planeten, doch auf keiner hört man jedes Detail und jedes Instrument so genau heraus. Dies steigert den Genuß der Interpretation massiv.

Ich glaube nach dem Hören vieler guter Aufnahme nicht daran, daß die Technik egal ist. Ein schreckliches Beispiel ist z.B. das Anna Netrebko Album "Souvenirs", auf dem das Orchester so wattebäuschig und körperlos klingt, wie auf es auf keiner James Last Platte geklungen hat. Alleine das hat die Platte unkonsumierbar gemacht. Klingt schlimmer als Fahrstuhlmusik.

Oh, hatte übersehen, daß es hier um Probehören vor dem Kauf geht. Ganz ehrlich: Geh in einen gut sortierten Plattenladen oder informier dich vorher, was im Allgemeinen als gut klingend angesehen wird, denn die mp3 Qualität in Netz reicht kaum aus, um zu unterscheiden.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Nov 2009, 09:45 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#34 erstellt: 24. Nov 2009, 09:56

Hörbert schrieb:


Brahms finde ich etwas unterbelichtet, zumindestens das zweite Klavierkonzert sollte man schon haben.


Man sollte eine ganze Menge von Brahms haben. In der Box ist das Violinkonzert und das Konzert für Violine und Cello dabei, beides sehr schöne Werke.


Aber im großen und ganzen ist die Box gerade für Einsteiger sehr brauchbar.


Sehe ich auch so.

:) Eigentlich sollten wir uns hier mal auf den Hintern setzen und ein Einsteigerpaket schnüren das wir pinen könnten. Allerdins müßte man das auch ständig pflegen da sich die Musiklandschaft ändert und ständig gute Interpretationen kommen und gehen. Das wäre im Endeffekt sehr viel Arbeit.

Ich bin über die allerbesten Interpretationen nicht immer im Bilde. Ansonsten denke ich würden wir uns hier kollektiv nie einigen.


Eine große Sammlung neigt schnell zum Ausufern, ich habe Kaufphasen und Hörphasen, in einigen Fällen artet eine Kaufphase allerdings in eine Jagdphase aus, das passiert mir vor allem dann wenn ich noch unbedingt ein bestimmtes Werk haben will das ich zur Komplettierung eines Sammelzweiges brauche.


Das geht mir auch so. Allerdings geht es mir weniger darum, etwas zu "sammeln".


Zur Zeit bin ich z.B. auf der Suche nach einer Aufnahme der 10. Symphonie von Hans Werner Henze, offenbar wird sie gerade nicht verlegt.


Was um alles in der Welt findest Du an diesem stinklangweiligen Henze?


Aber so richtig schlimm wird es eigentlich nur wenn ich zu irgendeinem Werk erstmal keinen rechten Zugang finde, dann neige ich dazu mir immer neue Interpretationen zuzulegen um einen Ansatz zu finden.

Das geht mir gelegentlich auch so, Beethovens Streichquartette hatte ich mit den Alexanders, aber erst mit den Guaneris bin ich richtig warm geworden.


Hinterher erfolgt dann das notwendige Ausdünnen meiner Sammlung, -zuweilen ein recht zäher und zögerlicher Prozess. So hatte ich mal von den kompletten Brahmssymphonien insgesamt 12 Interpetationen herumstehen die ich dann mit Mühe auf drei reduziert habe, ( Klemperer, Szell, Giulini )

Ich bin davon abgekommen CDs auszumustern. Irgendwann hatte ich mal CDs ausgemustert, aber dann gefiel mir die Interpretation doch. Ich habe keine Lust, mir deswegen einen Kopf zu machen. Allerdings stehen CDs, die mir weniger gefallen dann meistens hinter denen, die mir besser gefallen.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#35 erstellt: 24. Nov 2009, 09:57
Hallo!

@op111

Ah ja, Rundfunk hatte ich vergessen, das ist bei einer gezielten Suche auch nicht mehr ganz so einfach. Aber gerade für einen Neulling auf dem Gebiet der Klassik eigentlich ein unerläßliches Hilfsmittel. Hier wird man immer wieder auf Stücke aufmerksam die man gerne öfter hören will.

Gerade ein Neuking auf dem Gebiet der klassischen Musik kann hier auch eine gute Navigationshilfe zwischen den Stilen der einzelnen Epochen finden.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#36 erstellt: 24. Nov 2009, 10:06
Und in guten Büchereien kann man sich CDs auch ausleihen. Die Hamburger Zentralbücherei etwa hat schon einen ausgezeichneten Fundus.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#37 erstellt: 24. Nov 2009, 10:17
Hallo!

@Martin2

Stimmt, gibt es hier auch, obwohl ich den Service noch nie in Anspruch genommen habe kenne ich ihn. Da fällt mir ein, ich muß mich doch einmal erkundigen was mit ausgemusterten Exemplaren geschieht. Eventuell tut sich hier ja eine Möglichkeit offen vergriffene Exemplare aufzutun.

Danke Martin für die Erinnerung, soweit ich weiß gibt es da auch einige Scheiben mit neuer Musik die schon lange nicht mehr angeboten werden. Möglicherweise ist da ja etwas drunter was ich noch suche.

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#38 erstellt: 24. Nov 2009, 19:10

Brahms finde ich etwas unterbelichtet,

Das er einem nicht gefällt - ok - aber "unterbelichtet" ist einfach indiskutabel (und zeugt nicht gerade von einem guten Geschmack... :D).
Mr._Lovegrove
Inventar
#39 erstellt: 24. Nov 2009, 19:49

Pilotcutter schrieb:

und ich denke das viele "über den guten Klang" zur Klassik gelangten und gelangen.



So einer bin ich zum Teil. Als ich das erste Mal die Vier Jahreszeiten vom Divox Label gehört habe oder just die o.g. Suite Espanola, da wurde ich vom Klang eingesogen. Natürlich sind auch beide Werke sehr schön und ich mag die Musik, aber ich könnte die Musik nicht so sehr genießen, wenn sie schlecht aufgenommen wäre.

Außerdem widersprechen doch alleine die Historie und ihre Helden die Theorie, daß die Klangqualität nicht wichtig ist, sondern nur die Interpretation. Alleine die Tatsache das Leute wie Kenneth Wilkinson, John Culshaw Jack Pfeiffer, C. Robert Fine, Harry Block und James Lock schon in Frühzeiten der Stereophonie alles dafür getan und entwickelt haben, daß die Musik optimalst aufgezeichnet werden konnte, spricht für eine Gleichberechtigung von Klang und Interpretation.
der_Martin
Stammgast
#40 erstellt: 24. Nov 2009, 20:52

Martin2 schrieb:

Sonst hätte ich ihm ja die Brilliant Masterworksbox empfohlen, deren Musikauswahl mir fast noch besser erscheint und die noch günstiger ist, allerdings sicher nicht so berühmte Interpreten hat.

Wow! Da kostet ja momentan jede CD weniger als ein Rohling! Ich bin schon kurz davor die einfach mit zu bestellen. Es wäre ja nur ein Kollateralschaden für die Geldbörse (15.- für 40CDs, wenn ich mich nicht verschaut habe). Ich denke ich werde es trotzdem lassen. Ich muss noch einmal schauen, was dort alles drauf ist, aber ich denke nicht. Bei der Box kann ich sogar ich mir etwa vorstellen was mich erwartet. Da fehlt ein bißchen der Schatzkisteneffekt.

Klang vs. Komposition: Natürlich gibt es wie in jeder Musikrichtung Stücke, die immer gefallen (vielleicht nicht jedem), egal wie schlecht sie aufgenommen sind. Bei anderen braucht man vielleicht etwas Übung. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man sie anfangs öfter hört, weil man sich denkt "Ui, spielt das meine Anlage gut!" ;-). Der Effekt vergeht automatisch mit Zeit. Schon alleine deshalb, weil man sich daran gewöhnt wie (gut?) die eigene Anlage die Instrumente spielt. Wie gut das ist, was aus den Boxen kommt hängt natürlich maßgeblich von der Aufnahme ab.
Martin2
Inventar
#41 erstellt: 24. Nov 2009, 21:53
Hallo Martin,

nein diese Brilliant Masterworksbox brauchst Du auch nicht unbedingt. Diese Sachen werden bestimmt meistens nicht so schlecht sein, haben insofern auch ihren Wert, aber sicher keinen großen Marktwert. Du hast sicher ganz recht, der Schatzkästcheneffekt bei der Box der Deutschen Grammophon ist sicher größer. Und diese Box wird sicher auch nicht ewig erhältlich sein.

Gruß Martin
Joachim49
Inventar
#42 erstellt: 24. Nov 2009, 22:41

Hüb' schrieb:

Brahms finde ich etwas unterbelichtet,

Das er einem nicht gefällt - ok - aber "unterbelichtet" ist einfach indiskutabel (und zeugt nicht gerade von einem guten Geschmack... :D).
:prost


War mit "unterbelichtet" nicht gemeint, dass zuwenig Brahms in der Box ist? Dann wär's doch ein Zeichen der Wertschätzung, statt eines indiskutablen Urteils. So war's hoffentlich gemeint, denkt
Brahmsfreund
Joachim
(nicht Joseph)
Kings.Singer
Inventar
#43 erstellt: 25. Nov 2009, 06:53
Ich denke, dass Frank schon verstanden hat, wie das gemeint war.

VG
Hüb'
Moderator
#44 erstellt: 25. Nov 2009, 08:52
Sorry für diesen mißglückten Witz...
Joachim49
Inventar
#45 erstellt: 25. Nov 2009, 10:47
Sorry, wenn ich die intellektuellen Fähigkeiten Franks unterschätzt habe. Missverständnisse können ja manchmal durch zu schnelle Lektüre und zu wenig nachdenken entstehen. Offensichtlich ist das mir passiert.
Freundliche grüsse
Joachim
Hörbert
Inventar
#46 erstellt: 25. Nov 2009, 11:34
Hallo!

@Martin2

Sorry, dein post #34 hatte ich irgenwie übersehen.

Ja, leider wird sich keine Einigkeit erzielen lassen, dazu sind die Geschmäcker hier wohl zu verschieden.

Brahms Violinenkonzert und das Doppelkonzert sind ja in der Box enthalten , aber wie gesagt ware das zweite Klavierkonzert m.E. eine echte Bereicherung. Es gehört m.E. zu den ganz großen Werken der Gattung und war wegweisend für seine Zeit.

Sammel ist bei mir ein notwendiges Übel wenn ich die Vielfalt in eine Richtung vergrößern will. Ab einer bestimmten Menge des "mehr vom gleichen" wird einfach alles was meinem Geschmack dann nicht so ganz entspricht wieder in Umlauf gebracht.

Nun, das i st natürlich Geschmackssache, ich finde Henzes Musik einfach wunderschön, bis auf wenige Ausnahmen gefallem mir seine Werke, die Streichquartette, die Symphonien, "Nachtstücke und Arien" insbesondere in der älteren Interpretation mit Edda Moser unter der Leitung von Christoph von Dohnani gehört zu meinen Lieblingsstücken, ebenso die Cantata della Fiaba Estrema. Natürlich auch einige der Opern, z.B. "die Bassariden". Mit "El Cimmaronn" oder dem langwierigen Weg in die Wohnung der Natascha Ungeheuer kann ich allerdings nicht so recht warm werden. Das ist halt Geschmackssache. Dafür kannst du mich mit Bach und Händel aus der Wohnung treiben.

Das Guaneri Quaretett ist schon recht gut bei Dem Beethovenquartetten, ich ziehe zwar die Julliard´s und Melos Quartett vor aber das hat wohl etwas damit zu tun daß mir die Spielweise und Sicht der Dinge hier einfach vertrauter ist.

Ab einem gewissen Umfang meiner Sammlung mußte ich einfach anfangen auszusortieren, seitdem habe ich es mir zur Rregel gemacht nie mehr als drei Interpretationen eines Werkes zu besitzen, kommt eine dazu kommt eben eine andere dafür weg. In der Praxis hat sich das so mit der Zeit eigepegelt das ich in der Regel nur noch zwei Interpretationen der für mich wichtigen Werke besitze und eine dritte eigentlich nicht wirklich notwendig ist. Hätte ich mich nicht selbst eingeschränkt wäre mir der Überblick wahrscheinlich längst verloren gegangen. Auch so habe ich immer noch massig Tonträger, aber trozdem kenne ich jede einzelne Cd oder Schallplatte meiner Sammlung eigentlich recht gut.

@Hüb'

Ich zumindestens habe den Witz so aufgefasst wie er gemeint war, nur ist mir nicht rechtzeitig eine passende Antwort eingefallen.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 25. Nov 2009, 11:37 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#47 erstellt: 25. Nov 2009, 12:17
Hallo Günther,

mich würde nur interessieren, was Du mit aussortierten CDs machst. Genau dies ist mein Problem. Ich mag so etwas schlicht nicht verschenken. Wenn ich der Überzeugung bin, daß etwas schlechter ist, mag ich dies nicht verschenken. Ich möchte nur etwas verschenken, von dessen Wert ich auch überzeugt bin. Aber CDs einfach wegschmeißen, da habe ich offen gesagt noch eine gewisse Hemmung. Zudem betrifft das Problem auch nur eine kleine Zahl von CDs, etwa von ein paar Einspielungen von Händels Opus 6. Da das Problem bei mir klein ist, mache ich mir deshalb auch keinen Kopf. Und das entscheidende ist auch, daß sich Geschmäcker auch ändern können, vielleicht kann ich dem Pommer bei Händels Opus 6 ja doch noch mal etwas abgewinnen.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#48 erstellt: 25. Nov 2009, 12:32
Man kann versuchen, CDs, die man nicht mehr haben möchte, zu verkaufen. Bei Amazon oder Ebay. Viel erzielt man normalerweise aber nicht. Noch weniger bietet ein Aufkäufer wie momox.de, dann ist man aber eben einen ganzen Schwung auf einmal los und hat keine Arbeit damit.

Eine andere Option ist eine Tauschbörse wie www.tauschticket.de

JK jr.
Martin2
Inventar
#49 erstellt: 25. Nov 2009, 12:40
Hallo Kreisler Jr.,

ich habe ohnehin sehr wenig Repertoireduplikationen. Mein CD Sammeltrieb geht grundsätzlich erst einmal vom Werk aus. Von ein paar gewissen Stücken habe ich dann auch mal verschiedene Versionen.

CDs, die ich vielleicht wirklich nicht mehr unbedingt brauche, sind sowas wie Händels Opus 6 mit der Süddeutschen Philharmonie, wo ich den Hogwood schon habe. Solche CDs haben aber nicht den geringsten Marktwert. Einen Marktwert haben Dinge, die gut sind, und die möchte ich gerne behalten.

Im übrigen bin ich ein ausgesprochener Liebhaber billiger Boxen. Und diese Boxen möchte ich behalten und auch vollständig lassen, auch wenn da Sachen sind, die mir weniger gefallen.

Ich habe da keinen große Leidensdruck. Daß meine CD Sammlung so üppig ist, liegt daran, daß ich sehr viel verschiedene Dinge sammle, nicht an dem gelegentlichen Schrott, den ich mir vor 20 Jahren gekauft habe.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#50 erstellt: 25. Nov 2009, 12:51
Zusatz: Aber mir fällt gerade ein, daß wir so eine soziale Einrichtung in der Nähe haben, die auch Klassik CDs für soziale Zwecke verkaufen ( und meistens den allergrößten Schrott anbieten). Ich könnte meine Bestände also möglicherweise wirklich mal durchforsten und mich von ausgesprochen schlechten Sachen trennen und die denen spenden. Werde ich mal machen. Schlechter als das, was die da haben, sind meine Sachen auch nicht.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#51 erstellt: 25. Nov 2009, 16:21
Hallo!

@Martin2

In meiner Heimatstadt gibt es zwei Second-Hand Platten- und CD-Läden. Die haben auch eine Klassikecke und dort kaufe ich nicht nur zuweilen etwas sondern die Händler kaufen mir meine überzähligen Exemplare auch ab. Als langjähriger Kunde bekomme ich auch einen wesentlich besseren Preis als ein gelegentlicher Laufkunde dort erwarten könnte.

Der Umsatz von Tonträgern den ich dort tätige hält sich seit einigen Jahren auch in ziemlich engen Grenzen mehr als 20-25 Tonträger kommen im Jahr nie zusammen. Dazu kommen tatsächlich noch einige die ich einfach verschenke und etwas Tauschware, -das sind vor allem Interpretationen von Historischem Wert die ich teilweise auch auf dem Tauschweg beziehe teilweise auf Platten-/CD-Börsen erwerbe-. Das sind naturgemäß eher alte Schallplatten. So steht z.Z. einige Beethoven Symphonien mit dem "NBC Symphonie Orchester unter Arturo Toscanini und eine Brahms Symphonie unter Bruno Waler herum die ich zur gegebenen Zeit Tauschen will.

Ab und an finde ich so eine Interpretation oder auch, -um mal zum Thema zurückzukommen-, eine für ihre Zeit überraschend gut gelungene Aufnahme die ich in meine Sammlung übernehme, dafür geht dann eine andere an der ich mich Sattgehört habe.

MFG Günther
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