Farewell! Telarc stellte Aufnahmen ein.

Hi,

ich besitze zwar nur sehr wenige Telarc-Einspielungen, finde die Nachricht aber dennocch schade.

Mal sehen, was mit dem Back-Katalog passiert.

Grüße
Frank

Hüb' schrieb:

Mal sehen, was mit dem Back-Katalog passiert.

Der wird vermutlich, wie schon jetzt begonnen, evtl. bis auf wenige Ausnahmen, in die mittlere Preisgruppe rutschen.

Ich besitze ebenfalls nur wenige Telarc-CDs, was auch z.T. daran liegt, dass ich nicht von jedem Werk mehrere Aufnahmen brauche.
Einige der Produktionen sagen mir auch wegen ihrer einseitigen effektbetonten Aufnahmetechnik (1812, Le Sacre) nicht zu.

Hi.

Franz-J. schrieb:

Einige der Produktionen sagen mir auch wegen ihrer einseitigen effektbetonten Aufnahmetechnik (1812, Le Sacre) nicht zu.

Gerade die waren für mich der Einstieg in den Sammlertrieb. Am Anfang sprachen mich der große Bassanteil, sowie Kanonenschläge und was weiß ich nicht alles auf Anhieb dann doch ziemlich an. Meine erste "Sammelbestellung" bei JPC bestand dann auch ausschließlich aus Telarc CDs. Drei Stück. Danach folgte bis heute (vier bis fünf Jahre später) zwar nur noch eine einzige, aber immerhin war das Interesse für die Klassikwelt geweckt.

Von daher: Danke, Telarc!

Viele Grüße,
Alex.

Ich habe von telarc vor allem ein paar Aufnahmen mit Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Chor und Orchester. Seine Aufnahme der Schubertmessen 2 & 6 finde ich ganz wundervoll, deutlich besser doch als Sawallisch oder Weil (die ich auch habe). Es wäre schade, wenn diese und ähnliche Aufnahmen verschwänden. (Ich weiss nicht, ob Kings Singer den Atlanta Chor kennt und etwas zu seiner Qualität sagen kann) Bei Telarc war auch von Dohnanyis Integrale der Beethovensymphonien erschienen (ich habe die CD mit 4 & 8, die mich vor allem vom Klangbild her ein wenig enttäuscht. Da gefallen mir die älteren Cleveland-Aufnahmen mit Szell trotz ihres Alters besser (obwohl ich von Dohnanyi im allgemeinen schätze).
Das wenig bekannte Clevelandquartett hat glaube ich auch für Telarc aufgenommen, vielleicht auch Maazel, als er Chef in Cleveland war.
Ich hoffe doch sehr, dass die Shaw-Atlanta Aufnahmen und die mit dem Clevelandorchester auf dem Markt bleiben.
Freundliche Grüsse
Joachim

Habe gerade mal nachgeschaut und festgestellt, dass ich nur drei Telarc-Aufnahmen besitze:



Das Verdi-Requiem mit Robert Shaw halte ich für entbehrlich. Klanglich top, aber musikalisch fallen leider vor allem die Gesangssolisten durch wenig inspirierende Leistungen auf.



Dann gibt es eine wunderschöne Sammlung von A-Cappella-Chormusik mit Robert Shaw aus dem Jahr 1995. Wobei man sich von dem unsäglichen Namen "Robert Shaw Festival Singers" nicht abschrecken lassen sollte: Hier handelt es sich um eine Chorakademie, die ihre Mitglieder jährlich in einem strengen Auswahlverfahren aus Universiätschören rekrutiert und innerhalb von drei Wochen ein höchst anspruchsvolles Programm erarbeitet.

Auf dieser sehr empfehlenswerten CD unter dem Titel "Evocation of the Spirit" enthalten:
- Das komplexe und mit harmonischen Experimenten durchsetzte "Friede auf Erden" von Schönberg (1907)
- die doppelchörige Messe von Frank Martin (1922/26)
- das achtstimmige "Totus tuus" von Henryk Górecki (1987)
- ein vergleichsweise einfaches Magnificat (1989) von Pärt und
- das berühmte Streicher-Adagio von Samuel Barber in einer technisch beachtenswerten Fassung für reines Vokalensemble auf den Text des "Agnus Dei" (1967).



Schließlich - für eingefleischte Wagnerianer mag es einem Verrat gleichkommen - höre ich immer wieder gern den "Ring ohne Worte" mit den Berlinern unter Maazel (Telarc 1988).

Gruß, Kaddel

Ich besitze grob geschätzt wohl an die 50 Telarcs, da ich sie, seit sie als CD erhältlich waren (ab 1985 (?), wo ich wohnte) doch des öfteren kaufte und immer noch fallweise welche kaufe, vor allem jetzt, wo sie auch noch so billig geworden sind.

Dem vernehmen nach wollen sowohl Firmengründer Bob Woods als auch der Toningenieur Michael Bishop mit eigenen Firmen Aufnahmen in gewohnter Qualität produzieren.

Ob das eine gute Idee ist, unter unbekanntem Label zu produzieren, wird sich auch weisen.

Gerade lese ich, dass das Zugpferd von Telarc, Erich Kunzel, gestern verstorben ist.