Vorverstärker Laborversuch

+A -A
Autor
Beitrag
Altgerätesamler
Inventar
#1 erstellt: 28. Apr 2015, 20:47
Hallo zusammen

Wie Ihr bereits im Titel lesen könnt, bin ich gerade dabei ein paar Laborversuche von Audio-Vorverstärkerschaltungen durchzuführen und hätte da mal ein paar Erkenntnisse und Fragen an euch.

Grundsätzlich ist es so, dass ich mir einen kleinen Vorverstärker mit fixer Verstärkung bauen möchte, da mein MiniDSP (aktive Frequenzweiche) eine zu kleine Ausgangsspannung von nur gerade max. 0.9V liefert und dies nicht ausreicht, um meine Verstärker voll auszusteuern.

Das Spezielle daran ist, dass ich 4 Kanäle benötige, (2x Top und 2x Subwoofer).


Bevor ich mir jetzt irgend eine fixe Schaltung aus dem Netz hole, habe ich zuerst einmal mit dem Transistor BC639 und dem Programm "TransistorAmp"
einen kleinen Verstärker berechnet mit dem Verstärkungsfaktor 2.

Die genaue Schaltung könnt Ihr hier sehen.

Vorverstärker in Emitterschaltung

Diese Schaltung habe ich nun einmal aufgebaut und zwischen meine Verstärkeranlage geschalten.

Hier ein Bild.

Vorverstärker in Emitterschaltung

Fazit:
- kein rauschen oder surren hörbar
- Signal kommt 180° Phasenverschoben am Ausgang an
- Das eingespeiste 1000Hz Sinus-Signal kommt am Ausgang sauber um den faktor 2 verstärkt an
- Keine negativen Klangerscheinungen beim hören feststellbar
- Die Schaltung würde meinen Anforderungen Grundsätzlich erfüllen

Bei dieser Schalltung müsste ich jetzt jeweils noch einen weiteren Transistor dazuschalten, damit das Signal nicht Phasenverschoben am Ausgang ankommt.

Nun zu meiner Frage.
Was sind die Vor bzw. Nachteile meiner Schaltung zu den heute üblichen Schaltungen mit OP-Amps?

Was würdet Ihr an meiner Schaltung ändern?


Gruss

Manuel


[Beitrag von Altgerätesamler am 28. Apr 2015, 21:03 bearbeitet]
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2015, 19:33
Ne,

lass den Tüdel BITTE gleich und nimm einen OP-Amp !!!
Die von dir gezeigte Transistor Grundschaltung ist denkbar ungeeignet für höhere Signalspannungen die du hier bräuchtest ... kannste auch alles im Web nachlesen ... !!!
Grundlagen und Schaltungen zu OP-Amps dazu findest du auch reichlich im Web ... bisst nicht der Erste der sich damit beschäftigt.
Auch Beiträge zwecks Signal - Spannungsanpassung mit OP-Amp sind hier so selten auch nicht ...

P@Freak
Altgerätesamler
Inventar
#3 erstellt: 29. Apr 2015, 19:55
Hi P@Freak

Naja, ich wollte halt mal einwenig Experimentieren und mir ist halt aufgefallen, dass die Grundschaltung ansich gar nicht schlecht klingt.

Dann sehe ich mir mal die OP-Amps an.
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 30. Apr 2015, 05:46
Natürlich klingt eine simple, stark gegengekoppelte Transistorsufe nicht schlecht!

Wenn weder am Eingang (durch zu hochohmige Quelle) oder am Ausgang (zu niederohmige Belastung) was schief geht, hört kein Mensch einen Unterschied zu einem OpAmp!

Grüße, Hmeck
Altgerätesamler
Inventar
#5 erstellt: 30. Apr 2015, 08:53
Hi Hmeck

Nun, ich habe mich in den letzten Jahren hauptsächlich mit der Reparatur von Hifi-Verstärkern befasst.

Schaltungen nachzubauen, ist für mich auch kein Problem, aber ich wollte mich jetzt mal im Schaltungsdesign versuchen, indem ich meinen eigenen Vorverstärker aufbaue.

Daher habe ich jetzt zuerst einmal die Grundschaltung ausgetestet.

Welchen OP-Amp würdet Ihr denn für einen rauscharem Vorverstärker empfehlen?
TL082?


Gruss

Manuel
Soundscape9255
Inventar
#6 erstellt: 30. Apr 2015, 09:02
Hmeck
Inventar
#7 erstellt: 30. Apr 2015, 09:33
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich wollte damit nicht die Verwendung von Einzeltransistoren empfehlen - mit OpAmps kommt man viel schneller und sicherer ans Ziel.
Altgerätesamler
Inventar
#8 erstellt: 30. Apr 2015, 10:47
Hi zusammen

@Soundscape9255

Vielen Dank für deine Empfehlung. Werde ich mir mal genauer anschauen.

@ Hmeck

Wir haben uns schon richtig verstanden.
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 30. Apr 2015, 13:36

Was sind die Vor bzw. Nachteile meiner Schaltung zu den heute üblichen Schaltungen mit OP-Amps?

der Nachteil ist der relativ hohe Ausgangsinnenwiderstand,
mehrere Meter Kabel können da problematisch sein
Altgerätesamler
Inventar
#10 erstellt: 01. Mai 2015, 10:04
Hi Kay

Danke für deine Antwort.

Da haben wir ja schonmal einen Nachteil.
Hörstern
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 03. Mai 2015, 18:37
Hallo,


Was sind die Vor bzw. Nachteile meiner Schaltung zu den heute üblichen Schaltungen mit OP-Amps?


+ Transistoren sind billig
+ Transistoren sind jedem guten Sortiment verfügbar
+ man lernt Schaltungstechnik von Grund auf
+ hohe Betriebsspannungen sind möglich
- der Aufwand steigt mit höheren Ansprüchen enorm
- die gezeigte Schaltung ist ausgangsseitig relativ hochohmig
-+ sie ist nur begrenzt aussteuerbar; mit 2 Transistoren sieht es aber schon besser aus.
-+ ihre Verstärkung ist ohne weiteres sehr begrenzt; besser 2 T
- mehrstufige Filter sind wesentlich zu aufwendig mit Einzeltransisoren

+ Operationsverstärker haben eine Gegentaktendstufe und sind dadurch niederohmig
+ die Verstärkung kann bis ca. 100-fach eingestellt werden
+ sie haben eine hohe Betriebsspannungsunterdrückung
+ der Aufwand ist überschaubar
+ die EInstrahlung ist wegen des kleinen Aufbaus gut
- es gibt Schaltungen die mit OPV nicht realisierbar sind
- die Betriebsspannung muss meist ziemlich hoch sein, sonst braucht man Spezialtypen

Hier ist ein Beispiel für einen VV mit Transissen.


Was würdet Ihr an meiner Schaltung ändern?

Da fehlt der Abblockkondensator.

Modular aufgebaut kann man OPV- oder Transistorschaltungen austauschen und vergleichen. Es kommt darauf an, was man will.
Altgerätesamler
Inventar
#12 erstellt: 04. Mai 2015, 17:55
Hallo Hörstern

Vielen Dank für deine Auflistung der Vor und Nachteile der Transistor und OP-Amps.

Die verlinkte Schaltung sieht interessant aus. Werde ich mir mal genauer anschauen.

Gruss

Manuel
Soundscape9255
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2015, 20:29
Naja, ein OPA ist ja auch nichts anderes, als ein Sack voll Transistoren, zu einer fertigen Verstärkerschaltung ausdimensioniert in einem Gehäuse untergebracht.

Das ganze zu einem sehr günstigem Preis und quasi keinem Platzverbrauch und (fast) Idiotensicher

Tipp: LTSpice hat ein Modell im \educational Ordner, falls du das mal Simulieren und nachvollziehen willst, die Prinzipschaltung ist auch im Texas-Datenblatt zu finden, Seite 4:

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm741.pdf

Grüße!
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Aktive Frequenzweiche
NoReAction am 18.08.2004  –  Letzte Antwort am 19.08.2004  –  6 Beiträge
Aktive Frequenzweiche
xXxDarkLordxXx am 06.12.2004  –  Letzte Antwort am 15.12.2004  –  10 Beiträge
Vorverstärker zwischen DSP und Endstufe
Steff_Feel_It am 13.11.2010  –  Letzte Antwort am 14.11.2010  –  11 Beiträge
Aktive Frequenzweiche bauen, Hilfe! (HP und LP)
king_pip am 11.07.2011  –  Letzte Antwort am 13.07.2011  –  5 Beiträge
Aktive Frequenzweiche/ Übernahmefrequenz bauen.
henak89 am 07.11.2012  –  Letzte Antwort am 07.11.2012  –  2 Beiträge
MiniDSP Frequenzweiche mit miniShark Modul
Mephistopheles666 am 12.01.2019  –  Letzte Antwort am 13.01.2019  –  3 Beiträge
Vorverstärker
r1960 am 09.02.2007  –  Letzte Antwort am 10.02.2007  –  3 Beiträge
Vorverstärker für Cinch Eingang bauen
inex1 am 07.01.2016  –  Letzte Antwort am 15.02.2016  –  23 Beiträge
aktive Frequenzweiche
waldow am 29.12.2003  –  Letzte Antwort am 30.12.2003  –  2 Beiträge
Vorverstärker für Pegelverstärkerung
Altgerätesamler am 12.01.2011  –  Letzte Antwort am 17.01.2011  –  17 Beiträge
Foren Archiv
2015

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.961 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitglied≠ThomasS_≠
  • Gesamtzahl an Themen1.557.016
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.670.699