MC Tonabnehmer mit Relais schalten?

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 15. Nov 2019, 20:24
Hallo,

ich möchte mir etwas bauen das man in den 70er und 80ern als "MC Head Amp" bezeichnet hat, inspiriert durch den Buffer im Revox B291. Die nachfolgende MM Stufe ist bezüglich Eingangskapazität dann unkritisch.

Hintergrund ist mein neuer Plattenspieler mit SME Headshell an dem ich sowohl MMs als auch MCs betreiben möchte. Der Tonabnehmer wird dann angepasst an den HeadAmp, nicht am Phono VV selbst.
Am Eingang sitzt ein 1:16 Übertrager welcher auf einen OPV arbeitet der sein Rauschminimum im 50kOhm Bereich hat. Bei einem MM System wird der Übertragereingang kurzgeschlossen und der Eingang direkt auf den OPV geschaltet, das bedeutet im MC Betrieb einen Wechsler vor dem Übertrager und einen Wechsler nach dem Übertrager. (Brückung des Signals über den Übertrager)

Hat jemand Erfahrung was für Relais man dafür am besten verwendet? Accuphase nimmt ganz normale Goldkontaktrelais, ich denke an Reed Relais. (COTO 2211) Das ganze wird verpackt in einem Gehäuse aus (lackiertem) Eisen zur magnetischen Abschirmung, alles was die Schaltung stören kann wird ausgelagert. Rechnerisch komme ich im MC-Betrieb auf eine Eingangsrausspannung die der eines 6Ohm Widerstands entspricht. Da kann man jedes LO MC anschließen.

Gruß
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 16. Nov 2019, 17:08
Ich habe mit Reedrelais in DIP/DIL-Form von MEDER gute Erfahrungen bei Kleinsignal gemacht, aber deine Schaltungsbeschreibung klingt ein wenig exotisch. Vielleicht meinst du ja das Richtige.
MfG Hmeck
frank60
Inventar
#3 erstellt: 16. Nov 2019, 20:00
Mit Reed Relais habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, die streuen schon auf MM Level trotz Betriebs mit stabilisierter Gleichspannung Brummen ein. Mag vielleicht auch typbedingt sein.

Ich nutze für meine Eigenbauten Omron Miniaturrelais, die werden wegen ihrer Zuverlässigkleit seit Jahrzehnten in der Kommunikationstechnik eingesetzt und machen in meinen Eigenbau PreAmps keinerlei Probleme.

Edit: die beiden Typen habe ich erfolgreich im Einsatz

https://www.reichelt...-y-dc12-p243080.html?
https://www.reichelt...k-2p-12v-p28336.html?


[Beitrag von frank60 am 16. Nov 2019, 20:11 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 16. Nov 2019, 21:38

frank60 (Beitrag #3) schrieb:
Mit Reed Relais habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, die streuen schon auf MM Level trotz Betriebs mit stabilisierter Gleichspannung Brummen ein. Mag vielleicht auch typbedingt sein.


Soso ...

Vermutlich war es dann mit der Versorgung nicht weit her gewesen, das die Erregerspule auf den Leiter hinreichend einstreuen kann.

Sollte man da die Versorgung nicht mit Akkus betreiben und solche Relais verwenden?
https://www.mouser.d...VOBk%252B9EEWzcwOA==
frank60
Inventar
#5 erstellt: 16. Nov 2019, 22:44
Nö, die hingen an der stabilisierten Versorgungsspannung. Schaltgeräusche der Kontakte waren im Übrigen auch als sehr lautes Ploppen in den Lautsprechern zu hören. Das waren diese: https://www.reichelt...51a0510-p241007.html?
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2019, 23:01
Ich glaube dir das. Bei einem Reedrelais liegt die Spule um den Schaltkontakt. Wenn es brummt war die Schaltspannung nicht sauber genug. Bei einem normalen Relais ist der magnetische Schaltkreis vom zu schaltenden Leiter weiter entfernt.
Wirft trotzdem Fragen über die Güte der Schaltspannung auf.

Wenn ich selber eine Phonoumschaltung bauen würde, würde ich durchaus etwas Boutique hereinstecken, auch wenn es vollkommen sinnfrei ist. Die verlinkten HF-Relais für 20 Euro sind irgendwie schick
frank60
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2019, 23:29
Optisch machen sie schon etwas her.

Die Phono PreAmps sind mit dem Netzteil, an dem auch die Relais hingen, absolut sauber gelaufen. Normales Netzteil mit Längsreglern. Ich vermute eher, die nach außen nicht gekapselten Spulen haben sich etwas vom Netztrafo eingefangen und das hat auch in die Kontakte eingekoppelt. Der Trafo war an dem Gerät im Prinzip der Schwachpunkt, seit der Erfahrung nehme ich für interne nur noch kleine Print Ringkerntrafos. Davor war es ein Flachtrafo. Also im Prinzip Konstruktionsfehler. Beim testweisen auslagern des Netzteils war das Brummen weg, das Ploppen beim schalten ist geblieben.

Mit den Omrons schalte ich dagegen auch störgeräuschfrei auf LO MC Level, die überbrücken meinen DIY Headamp.
Keksstein
Inventar
#8 erstellt: 18. Nov 2019, 23:02
Danke für Eure Antworten!


Ich habe mit Reedrelais in DIP/DIL-Form von MEDER gute Erfahrungen bei Kleinsignal gemacht


Ich hatte mir die BT Serie angeschaut, wobei es hier jedes günstige Reed Relais tuen müsste. Thermospannung und solche Effekte sind ja egal, das führt höchstens zu einem Knacken beim Umschalten. Deshalb die COTOs, die haben Goldüberzug und ich vermute die haben solche Probleme garnicht.


Mit Reed Relais habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, die streuen schon auf MM Level trotz Betriebs mit stabilisierter Gleichspannung Brummen ein. Mag vielleicht auch typbedingt sein.



Ich vermute eher, die nach außen nicht gekapselten Spulen haben sich etwas vom Netztrafo eingefangen und das hat auch in die Kontakte eingekoppelt.


Danke für den Hinweis, das sollte sich lösen lassen mit einem Elko über den Schaltkontakten und einem Strombegrenzten Schalter. Die Versorgungsspannung hätte ich probeweise mal mit einem RC Glied gesiebt wenn man mit dem Verlust am Widerstand leben kann. Oder Bistabile Relais genommen.


Ich nutze für meine Eigenbauten Omron Miniaturrelais, die werden wegen ihrer Zuverlässigkleit seit Jahrzehnten in der Kommunikationstechnik eingesetzt und machen in meinen Eigenbau PreAmps keinerlei Probleme.


Für einen Hochpegel Vorverstärker sind die genau richtig, solche Relais haben aber minimale Schaltspannungen und Ströme die sie brauchen um sicher zu schalten. Meistens mV/uA. Müssen sozusagen freibrennen wobei mir nicht klar ist warum das bei goldbeschichteten Kontakten ein Problem sein sollte. Luftdicht sind die ja auch und ich vermute das nicht unbedingt Sauerstoff als Füllgas genommen wird.


das Ploppen beim schalten ist geblieben.


Entweder prellen oder bei MC wirklich Thermospannung. Ich hätte aber kein Problem damit kurz den Ausgang stumzuschalten wenn man umschaltet, das hatte ich sowieso vor.

Gruß
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 19. Nov 2019, 16:03


[Beitrag von Kay* am 19. Nov 2019, 16:21 bearbeitet]
frank60
Inventar
#10 erstellt: 19. Nov 2019, 17:48

Keksstein (Beitrag #8) schrieb:

das Ploppen beim schalten ist geblieben.

Entweder prellen oder bei MC wirklich Thermospannung.

Das Ploppen war auch bei MM, nicht nur bei MC und war nicht wegzubekommen, so lange die Reed Relais im Einsatz waren. Ich denke also Kontaktprellen. Seit dem Umstieg auf die Omrons ist klein Ploppen mehr da, auch nicht beim kürzlich gebauten MC Headamp, wo je ein Relais am Ein- und Ausgang den hHeadamp überbrücken (bzw. besser: umschalten, für Überbrücken hätte ja ein Relais gereicht). Versorgt werden beide Relais aus der Betriebsspannung des Amps.
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 19. Nov 2019, 20:16
Oder schaltungsbedingt ein minimaler DC Offset am Eingang?
frank60
Inventar
#12 erstellt: 19. Nov 2019, 20:22
Da konnte ich nichts messen, ist DC frei. Und das Ploppen wäre wohl auch nicht durch Wechsel der Relais verschwunden.
tede
Inventar
#13 erstellt: 21. Nov 2019, 10:47
Hallo,

ein änliches Problem hatte ich auch schon mal in einen VV mit Relaisumschaltung der Ein-Ausgänge.
Komplett beseitigt wurden die Umschaltgeräusche durch komplettes trennen der Stromversorgungen von Audioteil und Relaissteuerung.

p.s. Quecksilberbenetzte Reedrelais wären hier m.m. erste Wahl.

Thomas
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