Störimpuls am Eingang eines Röhrenverstärkers

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Henner_V
Neuling

#1 erstellt: 12. Dez 2020, 19:26

Hallo!

Ich habe einen kleinen SE-Röhrenverstärker gebaut, der hervorragend funktioniert, kein Brummen, kein Rauschen, kein Einschalt- oder Ausschaltknackser. So weit, so gut, aber ein kleines Problemchen hat er doch, das ich mir nicht recht erklären kann. Beim Ausschalten hat er schon zweimal den vorgeschalteten CD-Player halbwegs plattgemacht. Direkt beim Abschalten des Verstärkers kam nur noch Müll aus dem CD-Player (Brummen, Pfeiffen, Störgeräusche). Da er nach dem Aus- und erneuten Einschalten wieder normal arbeitete, gehe ich mal vorsichtig davon aus, das jeweils der Prozessor im CD-Player abgestürzt ist.

Der Eingang des Röhrenverstärkers ist ganz normal aufgebaut: RCA-Buchse, Widerstand nach Masse, Folienkondensator und dann Lautstärkepoti, Schleifer geht an Widerstand direkt am Gitterkontakt der Eingangsröhre - also keine Verbindung zu spannungsführenden Teilen. Trotzdem scheint irgendwas beim Abschalten in den Eingang zu gelangen. Was könnte die Ursache sein? Könnte der Verstärker beim Ausschalten kurz zu schwingen anfangen? Leider habe ich kein Speicheroszi, um mir das genauer anzusehen. Könnte ein VDR über dem Eingang Abhilfe schaffen? Ist nur die Frage, welche Auswirkungen das auf das Musiksignal zeitigt.

Vielen Dank im Voraus für Eure Meinung.

- Henner

Mimamau
Inventar

#2 erstellt: 13. Dez 2020, 19:33

Schaltplan?

Henner_V
Neuling

#3 erstellt: 13. Dez 2020, 21:00

Schnell mal aus dem Gedächtnis aufgemalt. Bauteilwerte können etwas abweichen. Keine Über-Alles GK, nur lokal gegengekoppelt. Der Gleichrichter ist diskret aufgebaut aus vier 1N4007 mit darübergelegten 1,5nF Keramikkondensatoren. Pa ist ungefähr 3W an 4Ohm. Jeder Kanal hat sein eigenes NT.

DB
Inventar

#4 erstellt: 14. Dez 2020, 10:20

Störimpulse sind da zunächst nicht zu erwarten. Du solltest parallel zum Netzschalter ein Entstörglied legen, welches Schaltfunken unterdrückt.

Gestatte mir aber eine Frage zu dem Verstärker: hat es einen besonderen Grund, daß Du der Endstufe per Gegenkopplung einen hohen Ausgangswiderstand anzüchtest?

Henner_V
Neuling

#5 erstellt: 14. Dez 2020, 11:56

Entstörung über dem Netzschalter ist einen Versuch wert. Lege ich einen Enstörkondensator hinter dem Schalter besser von Phase nach Null oder über den Schaltkontakt?

Klar, Fragen sind gestattet! Vielleicht mehrere Gründe für die lokale GK: Erstens ein kleines Platzproblem für die zusätzlichen acht Elkos über den Kathodenwiderständen, zweitens muss GK meines Erachtens sein, bin aber etwas skeptisch was überalles GK angeht (Geschmackssache) und drittens bin ich bisher immer so mit dem Performance-Ergebnis zufrieden gewesen. Also keine richtigen technischen Gründe, eher persönliche Vorliebe. Über Sinn und Unsinn kann man natürlich streiten ...

Pertinaxer
Stammgast

#6 erstellt: 18. Dez 2020, 16:44

Hallo,

zwei Tests die nix kosten:

vielleicht hast du eine Steckdosenleiste mit eingebautem Netzfilter.
Dann mal einfach den Amp ohne Netzfilter und den CD Player mit Filter testen,
danach umgekehrt.

Stehen die Geräte direkt übereinander ?
Magnet. Blechplatte (Backblech...) testhalber dazwischenlegen und mögl. erden.
Das schirmt den "Mini-EMP" eines Netztrafos beim Abschaltvorgang ab.

Gruss Pertinaxer

Hmeck
Inventar

#7 erstellt: 28. Dez 2020, 18:34

Zu dem Problem kann ich nichts neues Beisteuern - halt irgendein Impuls wirds schon sein. Kannst du evtl. mal den Endverstärker über einen Vorwiderstand. Vielleicht mal den Entverstärker langsam runterfahren (Stelltrafo, oder wenigstens eine Glübirne als Vorwiderstand)
Aber noch was ganz anderes: Ich hoffe, du hast Gitter-Ableitwiderstände (oder mindestens einen) für die Endröhren.

DB
Inventar

#8 erstellt: 29. Dez 2020, 11:13

Hmeck (Beitrag #7) schrieb:

Aber noch was ganz anderes: Ich hoffe, du hast Gitter-Ableitwiderstände (oder mindestens einen) für die Endröhren.

Das war mir entgangen. Stimmt.

MosFetPapa
Stammgast

#9 erstellt: 31. Dez 2020, 12:20

Hi,
teste doch mal aus, auf welchem Weg der Störimpuls überhaupt in den CD-Player gelangt.
- Audio Verbindung ---- Verbindung trennen und mit KH oder so abhören
- Elektromagnetisch ---- Geräte weiter auseinander stellen
- Stromversorgung ---- ein Gerät an entfernte Steckdose mit Verlängerungskabel