Wie ereicht man eine Impendanzlinearisierung?

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cyr1ll
Stammgast
#1 erstellt: 26. Sep 2004, 11:06
Ich habe gehört, dass die Verwirklichung einer berechneten Frequenzweiche nur dann Sinn macht wenn der Impendanzgang linear ist. Nur wie macht man das?
Ich habe mir auf www.boxenselbstbau.de im Mehrweg-Frequenzweichenrechner eine Weiche anhand meiner Trennfrequenzen und Kennschalldruck der Chassis berechnet. Wie gehts weiter?
Ich habe vor einen Peerless WA10 F zu nehmen. Da dieser mit Ferrofluid ist hat er ja einen linearen Frequenzgang, oder habe ich da was falsches verstanden?
Wie läuft das wenn man z.B. anstatt einen MT, zwei in d'Appolito-Anordnung verwendet. Inwiefern muss das in die Berechnung mit einfließen? Hat das nur mit dem Widerstand zu tun? (Reihenschaltung Addition der Widerstände; Parallel 1/Rgesamt = 1/R1 + 1/R2 ...) Muss dann der neue Widerstand im Rechner angegeben werden?

Wie ihr seht habe ich nicht mehr als ein Halbwissen und ziemlich viele Fragen, hoffe es waren nicht zu viel!


[Beitrag von cyr1ll am 26. Sep 2004, 11:07 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Sep 2004, 08:56
Voraussetzung für die Weichenberechnung ist, dass die Lautsprecherimpedanzen bekannt sind. In der Formel kannst Du ja eingeben, ob es sich um 4 Ohm Chassis oder um 8 Ohm handelt.
Dementsprechend kommen dann die Bauteile raus.
Wichtig ist weiter, dass alle Chassis die selbe Impedanz haben. Sonst kann es bei den Übergangsfrequenzen zu Problemen kommen.
Wenn Du also einen 8 Ohm Tieftöner und einen 8 Ohm Hochtöner hast und möchtest 2 Mitteltöner einsetzen, so entweder 2 4 Omh in Reihe oder 2 16 Ohm parallel.
Weiter musst Du den Wirkungsgrad berücksichtigen und diesen entsprechend mit Widerständen anpassen. Auch diese Funktion ist in diversen Berechnungsformeln bereits enthalten.
Was Du auf jeden Fall tun solltest, das ist die Trennfrequenz günstig wählen. Wenn Du den Frequenzgang eines Tieftöners anschaust und der geht linear bis 2000 Hz, so ist der Übergang eigentlich nicht kritisch (vereinfacht gesagt). Wenn aber Unebenheiten oberhalb 1000 Hz sind, dann muss die Trennung im linearen Bereich, also UNTER 700 Hz erfolgen. Dies alles als Beispiel.
Und genau so geht es beim Mitten-Höhen-Übergang.
Das mit Ferrofluid am Peerless (ist dorch der Bass, oder?) kann ich mir nicht vorstellen. Am Hochtöner ja. Und das linearisiert den Impedanzverlauf, weil es die Eigenresonanz bedämpft. Mit der akustischen Linearität hat das wenig zu tun, aber mit der höheren Belastbarkei, da die Wärme besser abgeleitet wird.
cyr1ll
Stammgast
#3 erstellt: 27. Sep 2004, 17:43
Danke erstmal für die Antwort.
Das mit den Mitteltönern hat mir schonmal geholfen. Da alle anderen Chassis 8Ohmig sind werde ich wohl die MTs in 4 Ohm Serie schalten (Es gibt die nur in 8 u. 4 Ohm). Der Peerless WA10 ist ein Hochtöner (Vielleicht verwechselt mit XLS-10 ?). Ein TT mit ferrofluid ist mir auch nich bekannt.
Wegen den Trennfrequenzen brauche ich mir nicht die Gedanken machen, da es ein 4-Wege System werden soll. Da sind die Frequenzbereiche pro Chassis ja eher kleiner. Ich hab da auch nochmal am Frequenzgang auf der HP von Visaton nachgeschaut; sollte alles funktionieren.


[Beitrag von cyr1ll am 27. Sep 2004, 17:56 bearbeitet]
Krümelmonster
Inventar
#4 erstellt: 04. Okt 2004, 18:59
@cyr:
Das Ferrofluid ist NUR zur Kühlung da. Luft ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Es verbindet wärmetechnisch die Schwingspule mit dem Magnet. Du musst Dir das wie eine Art Wärmeleitpaste vorstellen, die dickflüssig, magnetisch anziebar und 'rotzig' ist. Das Magnetfeld hält es im Luftspalt. Es gibt auch Subwoofer, die sowas haben, aber nicht viele, da es sehr schwierig ist, bei großen Auslenkungen das Fluid im Luftspalt zu halten.
Wozu brauchst Du eigentlich einen sooo linearen Frequenzgang?? Bei Transistorendstufen spielt das kaum eine Rolle.
MfG
thomas
cyr1ll
Stammgast
#5 erstellt: 07. Okt 2004, 07:32

Wozu brauchst Du eigentlich einen sooo linearen Frequenzgang??


Ich dachte das bräuchte man um eine berechnete Weiche auch wirklich so aufzubauen können. Habe ich wohl falsch verstanden. Naja, aber lieber mal zu viel fragen, bevor ich die 2 weichen für insgesamt 140euro aufbaue.(<= is für 4-Wege System, deshalb so teuer)
Krümelmonster
Inventar
#6 erstellt: 07. Okt 2004, 14:49
Na, klar.
Passt schon. Man fragt nie zu viel. Hier im Forum ist das auch nicht schlecht. Bis auf manche Ansichten sind die meisten Beiträge wirklich konstruktiv und stimmen weitgehend mit der Realität überein. Es gibt hier viele, die sich ganz gut auskennen.
Meiner Meinung nach, gibts nur bei Röhren oder Highend große Discussionen um Daten die gut oder schlecht sind die manchmal an der Realität stark vorbeigehen.
In diesem Fall hier, würde ich sagen:
Deinem Verstärker sollte es ziemlich egal sein, bei welcher Frequenz, welche Impedanz Deine Box aufweist.
Es spielt nur eine Rolle, wenn der Dämpfungsfaktor der Endstufe sehr klein ist. 100 ist ein Standartwert. Ich würde sagen, wenn er kleiner 10 ist, wirds langsam interessant, impedanzlinearisierende Maßnahmen in der Box zu ergreifen.
MfG
thomas
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Okt 2004, 08:30
Die Impedanzlinearisierung soll hier nicht für den Verstärker vorgenommen werden, sondern dafür, dass die berechneten Widerstandswerte der Frequenzweiche zu den Trennfrequenzen passen. Erechnet er für 2000Hz und 8Ohm die Trennfrequenz mit dem Rechner, dann geht dieser von konstanten 8Ohm aus. Bei 2000Hz haben Tief-Mitteltöner aber schon lange keine 8Ohm mehr, so dass die Trennfrequenz sichnach oben verschiebt, enn die Frequenzweiche mit den errechneten Werten aufgebaut wird. Durch die Impedanzlinearisierung wird dieser Effekt verhindert, die Frequenzweiche greift an der richtigen Stelle. Eine andere Möglichkeit ist, die Weichenbauteile dahingehend anzupassen, dass sie den Impedanzanstieg mit ausgleichen.

Ich finde es zudem sinnvoll schon im Vorfeld eine Box zu planen, die eine relativ unkritische Impedanz (soll heißen ausgeglichene, ohne starke Überhöhungen oder Täler) hat, so dass sie später an jedem Verstärker betreibbar ist, egal ob Röhre oder Transistor.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Okt 2004, 09:12
Die Impedanz sollte nirgends unter 0,8mal Nennimpedanz fallen. Dasi ist möglich, wenn die üblichen Formeln zur Berechnung verwendet werden.
Kritisch wird es, wenn beispielsweise ein Tieftöner mit "Riesenschwingspule" und entsprechender Induktivität mit einem Hochtöner kombiniert wird und die Trennung sehr hoch angesetzt wird. Dann stimmt die Impedanz nicht mehr und das Hochtonfilter im Tieftönerzweig kann durch zu geringe Bedämpfung (zu hohe Impedanz) als schwach bedämpften Seriekreis funktionieren. Dies könnte die Totalimpedanz in dem Bereich zu niedrig werden lassen. Kleine Tieftöner, die für Zweiwegboxen geeignet sind, haben meist eine deutlich kleinere Induktivität, sodass das Problem kaum auftritt. Und grosse Tieftöner sollten eh in Dreiweg-Kombinationen betrieben werden, sodass die Induktivität im Verhältnis zur tieferen Trennung auch kaum eine Rolle spielen kann.
Linearisierungen im Bereich der Eigenresonanz sind ziemlich sinnlos. Erstens kriegt man das nie ganz hin und zweitens müsste man da Leistung verheizen mit Bauteilen (Elkos), die das nicht vertragen. Weiter sind die Lautsprecher vom Chassishersteller so gebaut, dass sie bei einer Bedämpfung durch den Verstärker (Dämpfungsfaktor grösser 20) optimal arbeiten. Da wäre die Bedämpfung durch einen parallelen Saugkreis bestenfalls kontraproduktiv. Weiter müsste dieser Saugkreis möglicherweise (je nach Gehäuse des Lautsprechers) eine recht hohe Güte haben, was ein deutlich verschlechtertes Ein- und Ausschwingverhalten mit sich brächte (oder das ganze Ding hat keinen Einfluss, dann kann man es auch weglassen).
Idealerweise nimmt man daher für die Berechnung der Weiche jene Impedanz an, die der Lautsprecher im fraglichen Bereich auch tatsächlich hat. Und man sollte beachten, dass Exemplarstreuungen bei den Weichenbauteilen schon bald in die Grössenordnung dieser Impedanzabweichung kommen, sodass mit diesen Fehlern eh gelebt werden muss, es sei denn, man habe eine entsprechende Messapparatur...
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