Aktiver Subsonicfilter

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PeterBox
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jan 2005, 12:48
Hallo

Habe vor kurzem mir diesen Subsonicfilter zusammengebaut:

http://sound.westhost.com/project99.htm

Habe auch alle Teile wie auf dem Schaltplan aufgebaut.
Meine eigene Modifikation war ein Dip Schalter, mit dem man andere Kondensatoren schaltet und damit die Untere Trennfrequenz ändert.

Mein Problem:
Ich habe ihn an meinem Sub (ins Chinkabel eingeschleift) angeschlossen und das einzigste was rauskommt ist ein fürchterlicher Brummton.
Habe anstatt der 15 V 12 V genommen. Ach ja , wenn das Chinchkabel angeschlossen ist, liegen am Ausgang (Netzteil angeschlossen) ca. 1,3V Gleichspannung. Ziehe ich das Chinchkabel ab liegt der Ausgang bei 0 V Gleichspannung (so wie es sein müsste).

Hat jemand von euch ne Idee, wie ich das Brummen wegbekomme, oder ist an dem Schaltplan was falsch/fehlt???
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Jan 2005, 18:20
An der Schaltung ist auf den ersten Blick nichts falsch.
Brummt es dauernd, also cinch-unabhängig?
Die Speisung ist sauber +/-12V stabilisiert ?
Am Cinch ist die Masse dran?
Nicht irgendwie eine Brummschleife gebaut?
Spezielle Fragen:
Was passiert, wenn Du den Eingang kurzschliesst?
Du schaltest mit Deinen DIL-Schaltern jeweils ALLE C gleichzeitig um?
Denkbar ist, dass durch die phasengleiche Rückführung und durch einen offenen Eingang die erste Filterschaltung unstabil wird. Normalerweise wird eine solche Schaltung mit einer niedrigen Impedanz angespiesen, also vom Ausgang eines OPV. Ob das in Deinem Fall so ist, weiss ich nicht. Daher die Frage nach dem Effekt bei kurzgeschlossenem Eingang.
Bei solchen Hochpässen MÜSSEN alle C am OPV den gleichen Wert haben. Es ist möglich, dass bei unterschiedlichen C die Schaltung wie bereits erwähnt unstabil werden kann und schwingt.
PeterBox
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jan 2005, 06:24
Hallo

1.Frage:
Wenn kein Chinchkabel angeschlossen ist (eingang) habe ich kein Brummen.

2.Frage
Stabilisiertes 12 V Netzteil ist angeschlossen.

3.Frage
Masse also - ist am Chinch dran

Den Eingang traue ich mir nicht kurzzuschliesen.

Die 2 DIL Schalter sorgen dafür, das die, in Parallelschaltung aufgebauten, C einzeln schaltbar sind. Das heist ein 9 poliger DIL wird mit 3x 150nF, 3x 120nF, 3x100nF betrieben.
Das problem taucht dann aber auch auf, wenn alle 9 bzw.18 C gleichzeitig, also jeweils 370nF, geschalten werden.

Kann die ganze Sache an den DIL Schaltern liegen?
Sollte ich sie lieber weglassen, weil immer die jeweils nicht eingeschalteten C mit einer Seite in der Schaltung hängen?


[Beitrag von PeterBox am 25. Jan 2005, 07:54 bearbeitet]
zucker
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2005, 08:37
Hallo,


Wenn kein Chinchkabel angeschlossen ist (eingang) habe ich kein Brummen.

Das ist schon mal ein Indiz für ein Massebrummen. Hier können mehrere Ursachen vorliegen.


Stabilisiertes 12 V Netzteil ist angeschlossen.

Das ist ok, hoffentlich auch die beiden 10µ Blockelkos nicht vergessen und mit einem U-Regler (bspw. 317 / 337) +12V und -12V eingestellt.



Masse also - ist am Chinch dran

Den Eingang traue ich mir nicht kurzzuschliesen.

Den kannst Du getrost kurzschließen, dann kann man die Fehlerquelle einschränken. Bei kurzgeschlossenem Eingang darf am Ausgang nix herauskommen.


Die 2 DIL Schalter sorgen dafür, das die, in Parallelschaltung aufgebauten, C einzeln schaltbar sind. Das heist ein 9 poliger DIL wird mit 3x 150nF, 3x 120nF, 3x100nF betrieben.
Das problem taucht dann aber auch auf, wenn alle 9 bzw.18 C gleichzeitig, also jeweils 370nF, geschalten werden.



Das ist etwas verwirrend. Heißt das, daß C1 : C6 jeweils bis zu 3 Kondensatoren parallel haben?
Wird mit dem DIL immer gleichzeitig zu, bspw. C1, ein weitere parallel geschalten?
Eine Parallelschaltung von C`s bewirkt eine Kapazitätserhöhung in Form einer Addition. Wenn die Filter mit 220n für 12,4Hz ausgelegt sind, dann wird bei einem Parallelbetrieb von 3 x 150n eine Kapazität von 450n erreicht.
So wie es aussieht, ist jedes Filter ein 18db Linkwitz (oder eine leichte Abwandlung eines Linkwitz), also 36db im gesamten. R3 scheint zwar etwas hoch, man geht vom doppelten Wert des R2 aus, kann aber mit den 18db jedes Filters und Erfahrungswerten zusammen hängen, sowie den großen C Werten.
mit 6 x 450n, also 18 parallelen 150n, kommt in etwa eine untere Grenzfreq. von 4,5Hz heraus. Es kann durchaus möglich sein, daß sich in diesem Bereich eine Phasenverdrehung als Brummen bemerkbar macht.
Auch scheint die Freq. ein wenig niedrig. Soviel ich weiß, sollte ein Rumpel unterhalb von 30Hz alles oder so viel wie möglich wegfiltern.
Dazu wären pro C ein Wert in etwa von 80n einzusetzen.

Versuch macht klug, nimm den DIL raus und setze jeweils nur einen C ein. (Alle C, von C1 bis C6, müssen denselben Wert haben)
Ein Funktionsgenerator und ein Oszi sind die besten Messmittel für solche Sachen. Man kann mit ihnen genau ablesen, wo sich die Phase dreht und ab wann tatsächlich das Filter einsetzt.

Eine andere Brummursache kann in der Leiterzugführung der Platine stecken. Vorallem aber ist die Sache mit der Masse ganz wichtig. Die kommende Audiomasse soll nicht über Umwege oder zusätliche Widerstände an die Ub Masse gelangen.

Die Schaltung als solches arbeitet tadellos, ich hab etwas ähnliches mit 24db aufgebaut, also 2C und 2R pro OPV. Von daher denke ich, der Fehler liegt bei Deiner Umsetzung des Plans.

Was sich gut macht, ist ein Spannungsfolger am Eingang. Er bringt die Impedanz herunter. Das sollte man eigentlich immer einbauen, wenn es niederohmig weitergeht.

Du kannst auch mal hier reinsehen. Im Prinzip ist es dasselbe, egal ob Licht oder Ton an den Ausgang soll.

viele Grüße
PeterBox
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jan 2005, 11:47
Wie genau meinst du das mit den 12V?
Habe ein ganz normales Netzteil mit 12V Ausgangsspannung angeschlossen (+12V und - Masse).
Habe den Dip raus und 3x3 100nF C eingebaut, und das genau nach Schaltbild. Das Brummen ist immer noch da wie oben beschrieben.
Habe die Schaltung bestimmt 100 mal gecheckt. Keine Fehler die ich sehe.
Kann das denn die Betriebsspannung sein?
zucker
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2005, 11:54

Habe ein ganz normales Netzteil mit 12V Ausgangsspannung angeschlossen (+12V und - Masse).


Aha, da ist der Fehler.
Ub +12V, Masse und Ub -12V,

schau auf Deinen Plan, da steht es.
PeterBox
Stammgast
#7 erstellt: 25. Jan 2005, 12:20
Jetzt muß ich nochmal blöd fragen, aber wie bekomme ich +12V und-12V hin?
Hast du da irgendeinen Plan?
zucker
Inventar
#8 erstellt: 25. Jan 2005, 12:32
Oha,

Trafo, am besten einen Ringkern, 2 x 12V~, 4 Dioden, SY 320 oder 1N 4001 für die Graetz oder einen kleinen Brückengleichrichter, 2 Elkos je 1000µ / 35V, 2 Kondensatoren 100n, ein U-reg LM 317T, ein U-reg LM 337T, 2 Einstellregler a 5K, 2 Widerstände 100R, 2 Kondensatoren 100n, 2 Elkos 10µ/25V.

Wickelende der 1. Trafowicklung mit Wickelanfang der 2. Trafowicklung verknoten - Masse

Wickelanfang der 1. Trafowicklung an die Graetz
Wickelende der 2. Trafowicklung an die Greatz



Neben die 1000µ/35V können noch je 1 Kondensator 100n parallel. Die oben geschriebenen 10µ Elkos hast Du auf Deinem Plan. Sie sollen direkt auf die Filterplatine, dazu noch je 1 100n parallel.
C7 und C8 in Deinem Plan kommen direkt zwischen Ub+ und Ub-, ganz nah an den OPV. Pin 4 des TL072 ist Ub+, Pin8 ist Ub-. Mit den 5K Einstellreglern wird die Ub Punktgenau auf +12V und -12V eingestellt. Die Symmetrie ist wichtig, sonst gibt das Verzerrungen an der Ausgangskurve des Signales.


[Beitrag von zucker am 25. Jan 2005, 12:57 bearbeitet]
PeterBox
Stammgast
#9 erstellt: 25. Jan 2005, 12:44
Da sage ich schon mal ein fettes Dankeschön.
Ich bericht ob es dann geklappt hat.

Gruß
Peter
tiki
Inventar
#10 erstellt: 25. Jan 2005, 14:19
Auch wenn's Zucker nicht gefällt - solche Sachen (stab. Netzteil) gibt es fertig bei z.B. Conrad, zumindest die Sekundärseite, wo man nur noch einen passenden Trafo braucht. Da kannst Du Dich auf die entscheidenden Sachen konzentrieren.

Viel Erfolg!
Timo
zucker
Inventar
#11 erstellt: 25. Jan 2005, 18:45

gibt es fertig bei z.B. Conrad


Pahh Timo, kaufen kann jeder.
tiki
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2005, 20:59
Oh weh, haste mich faulen Sack wieder ertappt!
Gruß, Timo
PeterBox
Stammgast
#13 erstellt: 26. Jan 2005, 07:55
Ist zwar nicht das erste Netzteil, dafür das erste mit negativer Ausgangsspannung. Trafo ist bestellt, rest habe ich noch da. Mal schauen wie lange Reichelt zum liefern braucht.
PeterBox
Stammgast
#14 erstellt: 26. Jan 2005, 12:31
Man ist Reichelt schnell, gestern bestellt heute schon da.

Dat Ding funktioniert endlich. Kein Brummen mehr, dafür eine astreine Trennung.
Habe eine CD mit Sinustönen mir mal zusammengestellt.
Bei 30 Hz noch volle Leistung, bei 25 Hz ca. 2/3, bei 20 Hz nichts mehr da. Habe nat. vorher ohne Filter gehört, um einen Vergleich zu haben. Hatte nämlich leider kein Oszi.

Danke für eure schnelle und unkomplizierte Hilfe.
Vadi
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Aug 2005, 11:31
Könnte ich das hier an eine Autobatterie anschließen und damit den Filter betreiben?

Danke!
tiki
Inventar
#16 erstellt: 01. Aug 2005, 17:15
Ladungspumpen erzeugen i.A. ziemlich intensive Schaltstörungen, hervorgerufen durch die Umladeströme der "flying capacitors". Das wird nur mit guter Masseführung, reichlich dimensionierten Elkos mit extrem niedrigen ESR (Oscon!) und möglichst zusätzlichen Pi-Filtern erträglich, wenn nicht die PSRR der eingesetzten OVs überdurchschnittlich ist. Es gibt wenige Typen mit geringen ausgewiesenen Störungen, such mal bei LT und bei TI.
Gruß, Timo
Vadi
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 01. Aug 2005, 18:08
Danke tiki!
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