Digitalendstufe

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Verrückter
Inventar
#1 erstellt: 04. Feb 2007, 15:18
Hallo,

mal was ganz doofes.

Es gibt ja nun ClassD Endstufen, die gern als Digitalendstufe bezeichnet werden, obwohl man mit einem digitalen Signal rein geht.

Gibt es auch Endstufen, die tatsächlich mit einem digitalen Signal (AES/EBU)etwas anfangen können? Wenn ja, wie fuppt das dann? Wird dort dann auch erst analogisiert?

Falls mein verrücktes Hirn mir hier einen Streich spielt, schlagt nicht zu hart auf mich ein

Stefan
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 04. Feb 2007, 18:03
M.W. gibt es noch keine echte Digitalendstufe, wo die komplette Regelung in der digital-domain läuft (darum geht es, egal ob der Input nun analog oder digital ist) und direkt die Ausgangsschalttransistoren ansteuert (und auch die Gegekopplung rein digital abgegiffen wird). Das ist auch offensichtlich nicht notwendig: http://sodfa.so.ohost.de

Ein alter Spezl von hier ist da auch sehr aktiv, fällt dort durch seine teils sehr provokante, aber meist gehaltvolle Schreibe auf...

Schönen Sonntag & Grüße,
Klaus
Blackhole
Stammgast
#3 erstellt: 04. Feb 2007, 19:08
Hi,

gucke mal nach TacT.
Damit du nicht lange suchen mußt www.tactaudio.com.

Gruß Bernd
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 05. Feb 2007, 00:20

KSTR schrieb:
M.W. gibt es noch keine echte Digitalendstufe, wo die komplette Regelung in der digital-domain läuft (darum geht es, egal ob der Input nun analog oder digital ist) und direkt die Ausgangsschalttransistoren ansteuert (und auch die Gegekopplung rein digital abgegiffen wird)


Philips hat so etwas entwickelt. Direkte Ansteuerung von 16 Ausgangs-FETten pro Kanal oder so. Rückkopplung gibts nicht. Bezeichnung war irgendwas kryptisches mit vielen Ds und Ps.

Technische Daten überwältigend. Aufwand auch.


Ein alter Spezl von hier ist da auch sehr aktiv, fällt dort durch seine teils sehr provokante, aber meist gehaltvolle Schreibe auf...


Du meinst den "Beobachter" mit seiner "Erfindung"? Die im Tietze/Schenk seit Mitte der 80er steht?

ClassD-Endstufen gibt es auch rein digital. Das ist dann ein Delta-Sigma-Konverter. Da kann man sowohl analog als auch digital rein. Klingen fürchterlich.

ClassD-Endstufen mit PWM sind vollkommen analoge Verstärker. Da gibt es nicht ansatzweise was digitales drin.

Gruß
Cpt.
tiki
Inventar
#5 erstellt: 05. Feb 2007, 01:38
Hallo,
wenn man die Daten von Tact und UcD400 mal nebeneinander legt, kann man nur dabei bleiben: keep it simple!
Stefan hat es in den T/S geschafft? Welche Seite denn, hab ich noch gar nicht gefunden.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#6 erstellt: 05. Feb 2007, 09:38

tiki schrieb:
Stefan hat es in den T/S geschafft? Welche Seite denn, hab ich noch gar nicht gefunden.


7. Auflage, 1985, S. 463, Abb. 15.34: Einfacher Funktionsgenerator

Gruß
Cpt.
tiki
Inventar
#7 erstellt: 05. Feb 2007, 15:48
Hallo,

tatsächlich, einen Widerstand senkrecht statt waagerecht gezeichnet und ich hab es nicht erkannt (die Abbildung 14.34 in meiner 12. Auflage kenne ich wohl.)8)
Bruno schrieb mir dazu in einer Mail vor ziemlich genau zwei Jahren:

"I don't believe it!!! He simply filed for a basic 1st order hysteresis loop!!!
...
My first class D amplifiers worked exactly like that
(they were called SODA) and that was before 1998. I also remember declaring it sounding better than anything else on earth (I have learned to listen better since then). That said, the principle has been known since long, certainly since the late 60's.
For long I've thought that this innovation (ie to use the power stage output for hysteresis) would make SODA patentable, but unfortunately the patent search guy shoved a schematic under my nose that was from 1973 from the Dutch magazine Elektor that did exactly that.

Poor sod.
(...)
Well, maybe we shouldn't be too compassionate about him. He suffers from a condition afflicting many budding class D inventors: transcendental arrogance. This in combination with the common ill of audiophile designers: refusal to go into any scientific or technical detail.
..."

Wie heißt es doch so schön: Alles schon mal dagewesen.
Danke für die Aufklärung!
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#8 erstellt: 05. Feb 2007, 16:20
Theoretisch ist das ja auch alles schön und gut, mit der Hysterese durch die Leistungsstufe. Dazu muss diese aber seeehr sauber schalten, sonst gibts zuviel HF-Geraffel auf der Leitung. Das ist vor allem dann störend, wenn man eine kleine Hysteresebreite möchte, um die Verstärkung der PWM-Strecke hochzukriegen. Da muss man irgendwo nen kleinen Tiefpass ansetzen.

Leider, leider, kommt nichts an UcD in Sachen Einfachheit und Effektivität heran. Klanglich vermutlich auch nicht, die Daten sind einfach Spitze.

Gruß
Cpt.
KSTR
Inventar
#9 erstellt: 05. Feb 2007, 16:44

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Leider, leider, kommt nichts an UcD in Sachen Einfachheit und Effektivität heran. Klanglich vermutlich auch nicht, die Daten sind einfach Spitze.
Und die dicke UcD700 gibt es jetzt offensichtlich auch endlich... mein 700 Watt Bassverstärker in 2HE rückt damit in greifbare Nähe.
tiki
Inventar
#10 erstellt: 05. Feb 2007, 20:43
Hallo,
leider sind immer noch die THD vs. Frequency- und die IMD-Daten ganz offensichtlich vom UcD400 kopiert, da würde ich vor dem Kauf nochmal bei Jan-Peter nachhaken. Die beiden Datasheets sind auch innerhalb von zwei Wochen entstanden, auch wenn zwei Monate danach ein update die max. Betriebsspannung und den Ruhestrom bereinigte.

Wenn man sich anstrengt, paßt der auch in 1HE, Klaus. Ich habe 1HE-Trafos mit 160VA hier, davon 4 Stück plus schmale Elkos liegend, wäre das nicht eine Herausforderung? Im PA-Bereich schafft Powersoft "einige" kW.
KSTR
Inventar
#11 erstellt: 05. Feb 2007, 22:53
Hallo Timo,

Nada, unter 2HE geht nicht, weil es soll auch noch ein kompletter (kleiner) Röhrenamp rein, die "Vorstufe" (plus etlichem Musiker-Schnickschnack). Ausserdem ist das Gehäuse halt schon da und nur 20cm tief.

Grüße, Klaus
tiki
Inventar
#12 erstellt: 06. Feb 2007, 02:46
Na hoffentlich zeigst Du es uns/mir trotzdem, meinen Sohn als E-Klampfer wird es sicher auch interessieren.
Viel Erfolg!
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2007, 01:15
Moin,


tiki schrieb:
tatsächlich, einen Widerstand senkrecht statt waagerecht gezeichnet und ich hab es nicht erkannt


mach Dir nichts draus - ich auch nicht. Das hat ziemlich lange gedauert, bis ich die Gemeinsamkeit erkannt habe. In meiner DA habe ich das Ding mal komplett durchgerechnet. Lächerlich einfach.

Ganz nebenbei ist mir noch ne weitere Idee gekommen. Wenn UcD die Phasendrehung des Filters berücksichtigt, warum nicht einen Schritt weitergehen und den angeschlossenen Lautsprecher mit einbeziehen? Würde natürlich nur in Aktivlautsprechern funktionieren, aber es würde auch das UcD-Patent (*hüstel*) umgehen. Da steht nüscht von Lautsprecher.

Was Deine Heizungsregelung angeht (war doch sowas, gell?), würde ich auch mal in die Richtung denken. Genügend I-Anteil ist bei Temperatursteuerung eh immer vorhanden. Und eine besonders hohe Schwingfrequenz braucht es dabei doch nicht, oder?

Gruß
Cpt.
tiki
Inventar
#14 erstellt: 09. Feb 2007, 02:12
Hallo,
in diese Richtung habe ich die Regelung auch schon mit Bruno durchgekaspert und er schickte mir eine sehr einfache durchsimulierte Hystereseschaltung dazu. Was er mir offenbar nicht abnahm, daß ich auch Leistung und Widerstand des Heizers messen will, das macht sich bei variabler Schaltfrequenz und hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit, also niedriger Reglerzykluszeit (1ms) schlecht. Als Spannung kann ich den Sollwert nehmen, aber den Strom muß ich wenigstens messen.

Direkt an den LS wollte B&O gehen, mit ihren 250W-Hybriden. Das scheint aber wohl auf Ice zu liegen? Und von post speaker feedback stand da auch nichts.
Allerdings ist "hinter" dem Chassis doch schon gleichbedeutend mit Strommessung durch selbiges, denn das Filter und das Chassis sind am Kopf zusammengebunden, oder?
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#15 erstellt: 10. Feb 2007, 01:39

tiki schrieb:
Direkt an den LS wollte B&O gehen, mit ihren 250W-Hybriden. Das scheint aber wohl auf Ice zu liegen? Und von post speaker feedback stand da auch nichts.


Die eiskalte Leistung von B&O ist mir nicht geheuer. Ich hab die Diplomarbeit (oder war es Doktorarbeit?) vom Karsten Nielsen durchgeackert, weil ich eigentlich auch eine kaskadierte Regelung wollte. Und irgendwie habe ich da die ganze Zeit die Laufzeit des Komparators und der Schaltstufe vermisst. Der Kerl entwirft da eine Regelung epischen Ausmaßes, und vergisst, die Laufzeit einzubeziehen! Auf deutsch: kann nicht funktionieren. Oder andersrum: was immer da im ICEpower arbeitet, es ist nicht das was in der Arbeit von Nielsen steht (und auch nicht das, was in der Patentschrift geschrieben steht).


Allerdings ist "hinter" dem Chassis doch schon gleichbedeutend mit Strommessung durch selbiges, denn das Filter und das Chassis sind am Kopf zusammengebunden, oder?


Nunja, am Chassis kann man ne Menge messen. Die Spannung zu messen wäre letztlich nichts anderes als UcD. Aber dann geht ja auch noch Geschwindigkeit (Strom) und Beschleunigung (dI/dt). Und bei den letzten beiden kann man den Stier an den Hörnern nehmen. Denn soweit ich mich richtig erinnere (Notiz für mich: unbedingt nochmal in die Patentschrift schauen), steht im Patent was von "voltage feedback".

Gruß
Cpt.
tiki
Inventar
#16 erstellt: 11. Feb 2007, 15:02
Hi,

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Oder andersrum: was immer da im ICEpower arbeitet, es ist nicht das was in der Arbeit von Nielsen steht (und auch nicht das, was in der Patentschrift geschrieben steht).

Die Schawaine!


Geschwindigkeit (Strom) und Beschleunigung (dI/dt)

Tatsächlich? Ich dachte bisher (bezogen auf die VC) u~v, i~F~a!? Ich bitte um Aufklärung.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#17 erstellt: 11. Feb 2007, 17:06

tiki schrieb:
Tatsächlich? Ich dachte bisher (bezogen auf die VC) u~v, i~F~a!? Ich bitte um Aufklärung.


Die Geschwindigkeit einer Membran ist bei ihrer Resonanzfrequenz am größten. Welche leicht messbare (und zur Charakterisierung eigentlich immer gemessene) Größe eines Chassis hat bei dieser Frequenz ebenfalls ihr Maximum?

Richtig, die Impedanz. Und wenn man jetzt noch den alten Herr Ohm dazunimmt...

Ich muss aber zugeben, das ich eben doch etwas ins Grübeln gekommen bin. "Moment", habe ich gedacht, "natürlich ist doch die Kraft auf die Membran proportional zum Strom". Und dann habe ich versucht, die entsprechende Differentialgleichung aufzustellen, gemerkt, dass das nichts für einen Sonntagnachmittag ist, und ziehe mich somit auf den Impedanzverlauf eines real existierenden Chassis zurück.

Gruß
Cpt.
tiki
Inventar
#18 erstellt: 11. Feb 2007, 17:29
Ach komm, Schwanz einziehen gilt nicht!
Ist diese Verständnisdiskrepanz sowas wie Zeit- und Frequenzbereichsbetrachtung?
Im "Zeitbereich" ist bei einem Gleichstromlinearmotor im Idealfall v~u, also Gschwindigkeit proportional der anliegenden Spannung. Ebenso, wie oben von Dir bemerkt, F~i, über m verknüpft, auch a~i. Das geht erstmal locker ohne DGL. Kann man auch hervorragend messen/beobachten, z.B. an dem Analogon permanentmagneterregter Gleichstrommotor/-generator.
Wenn man es gemein ausdrückt, ist, Resonanz hin oder her, die integrale Geschwindigkeit der Schwingeinheit eines Chassis gleich Null. Man meint aber sicher die mittlere Geschwindigkeit. Ob die aber zur Gegenkopplung geeignet ist? Oder hab ich irgendwas nicht genügend abstrahiert?
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