Störgeräusche von Schaltern

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fugo
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 20. Nov 2007, 11:55
Hallo,

ich habe bei meinem selbstgebauten OP Vorverstärker Probleme mit Störgeräuschen.
Manchmal, wenn ein Lichtschalter betätigt wird, kommt es zu einem Lauten Störgeräusch. Das geräusch hört sich wie eine Macke auf einer Schallplatte an. Ein "Pock". Das Geräusch tritt auch sporadisch auf wenn ich selber keinen Lichtschalter drücke.
Jetzt habe ich gedacht, ich schalte mal einen Varistor 250V 1Watt an die Netzversorgung von meinem Vorverstärker - leider hat es nichts gebracht.

Wer kann mir erklären wie so ein Störgeräusch entsteht, wirkt und wie ich es beseitigen kann?

Danke

fugo
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2007, 19:43
Schon mal was von Selbstinduktion gehört ?
Diese ist um so größe, um so größer die Änderung des Stromes innerhalb möglichst kurzer Zeit wird.
Also proportional delta I:delta t
Betrachte eine Leitung zur Lichtquelle als Induktivität:
Schaltet man das Licht ab, wird der Strom sehr schnell unterbrochen...daraus folgt delta t sehr klein...selbstinduzierte Spannung sehr hoch....es wird ein Funken=Lichtbogen über den Schalter gezogen.. Dieser Funke selber und die Leitung strahlt hochfrequente Störungen aus. Außerdem wird die Störung leitungsgebunden weiter übertragen.

Dagegen hilft ein Kondensator-Widerstandsglied in Reihe über dem Schalter. Der Kondensator (und der Widerstand) sorgt für ein langsameres Abschalten des Stromes, macht delta t größer, die Selbstinduktionsspannung sinkt und der Funke wird kleiner bis null. Außerdem wirkt so ein RC- Glied im Schwingkreis "Leitung" wie ein bedämfender Widerstand, der für ein schnelleres Abklingen von Schwingungen=Störungen sorgt.

Drittens wirkt der Widerstand beim Einschalten gegen den Kurzschluss des aufgeladenen Kondensators, begrenzt damit den Kurzschlussstrom des aufgeladenen Kondensators über den Schalter und hat so auch beim Einschalten eine positive Wirkung auf die Lebensdauer des Schalters. Und verhindert Knackstörungen beim Einschalten.

Gegen die Leitungsgebundenen Störungen helfen Netzfilter. Ein Varistor hilft nur an der Quelle der Störungen z.B. über einer Trafowicklung. Da aber auch etwas begrenzt in der Wirkung, aber immerhin etwas.

Zur Dimensionierung so eines RC-Gliedes 10...47nF-wichtig: Netzspannungsfest plus Sicherheit also 275 V~ Üblicherweise als X2 Kondensator bezeichnet.
Der Widerstand 82...330 Ohm sollte impulsfest sein, also ein Drahtwiderstand. Da reicht kleinste Leistung(1W)/Bauform aus die du bekommen kannst.

Ansosnten überprüfe mal die Schirmungsmaßnahmen des Verstärkers. So ein Plopp kann auch ein kurzzeitiges Aufschwingen sein.
fugo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Nov 2007, 17:44
Hallo Ultraschall.
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Kann ich nicht mein Gerät dagegen Imun machen? Jetzt jeden "prellenden" Schalter mit so einem RC Glied zu dimensionieren halte ich für keine Gute Idee. Ein Netzfilter habe ich schon im Vorverstärker - hilft ja leider nicht. Alle Masseanschlüsse sind konsequent nur über einen Sternpunkt verdrahtet. Muss ich den Sternpunkt jetzt auch am Gehäuse anschließen? Oder muss ein Kondensator dazwischen?

fugo
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Nov 2007, 19:10
Hallo,

Da ist ein Fehler in Deinem VV. Kann es sein, daß vom Massestern nur ein Massekabel zu Verstärker führt? NF- Masse und Strommasse müssen getrennt verlaufen, da sonst der Verstärker seinen eigenen Stromverbrauch in die Eingänge koppelt. Das führt 1) zu Netzbrumm und 2.) zu erheblichem Einschaltknacksen.
Ultraschall
Inventar
#5 erstellt: 21. Nov 2007, 19:53
Und das Gehäuse sollte mit der Masse verbunden sein, aber nicht unbedingt mit dem Schukokontakt der Steckdose. Das letzte kann dann zu Brummschleifen führen.
Aufbaufoto reinstellen und es gibt noch bessere Tips.


[Beitrag von Ultraschall am 21. Nov 2007, 19:54 bearbeitet]
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