3,5"-HDD-Amp - Selbstbau mit TDA8560Q

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t0sm0s
Neuling
#1 erstellt: 15. Feb 2008, 14:46
Hallo zusammen,

ich habe einen Amp gebaut, der meinen Ansprüchen gerecht geworden ist, und (fast) nichts gekostet hat.

Die Vorgabe:

Es sollten 2 Needles in der 4-Ohm-Version damit betrieben werden; ich wollte ein vorhandenes 15V/3A Notebooknetzteil verwenden.
Das Ganze sollte als PC-Brüllwürfel-Ersatz fungieren, wobei ich mir mehrere Konzepte überlegte:
2.0 System mit 2 Needles: 2 Needles hatte ich noch übrig, ich brauchte keinen Sub, da der Bass ausreichend ist
2.1 System mit FRS8-4 in 1L und Sub mit evtl. W100S4 oder W130S4: Schied wegen der erzielbaren Leistung bei 15V aus, zudem war ich zu geizig für 3 neue Gehäuse und ein (Sub)-Chassis.
Also entschied ich mich für die 2.0 Lösung, die aber leider nicht an den PC Arbeitsplatz meines Vaters passte, wofür ich sie eigentlich geplant hatte.

Die Konstruktion:

Zu den Needles ist nichts zu sagen, sind 'halt Needles
Der Amp ist eine Eigenkreation mit Orientierung am "Typical Application Circuit". Ich habe mir ein Layout erstellt, Schaltplan brauche ich keinen, da ich das Datenblatt verwendete und den Rest aus dem Kopf machte.
Also alles bei Reichelt bestellt, die Platine geätzt und bestückt, angeschlossen. zuerst an 2 8-Ohm Lastwiderständen probiert, bemerkte ich gleich, dass nicht allzuviel Output da war. Ich schloß auf das Notebook-SNT, aber auch der 3300µ Siebelko brachte nicht allzuviel. Ich war nicht gerade überzeugt, habe aber dennoch das Projekt nicht hingeschmissen.
Lange habe ich wegen des Gehäuses überlegt, fand nichts, bis ich ein altes 3,5" USB Festplattengehäuse herauskramte und es als geradezu perfekt geeigneten Eyecatcher empfand.
Kühlkörper zugesägt, noch ein Volume Poti und ein Metall-Fußdruckschalter für On/Off rein. Die 2 vorhandenen LED's habe ich in meinem "Universal-TDA8560-Layout" nicht berücksichtigt, und musste somit etwas auf der Platine umlöten. Die eine LED ist ein Power-On-Signal, die andere ist am Diag-Out angeschlossenen und leuchtet, wenn z.B. ein Kurzschluss oder eine Thermische Abschaltung erfolgt oder wenn einfach der THD>10% wird (seehr wahrscheinlich ). Auf der Rückseite sind 4 Polklemmen mit 4mm Buchse für Stecker drauf, was etwas overkill ist . 2 Cinch für L + R und 2 blanke Kabel, die mit 'ner Lüsterklemme zum SNT gehen. Ich habe lang nach etwas besserem gesucht, aber das mit der Lüsterklemme ist - vom optischen mal abgesehen - noch lange nicht das schlechteste .

Das Ergebnis:

Der fertige Amp mit offenem Gehäuse:
http://krach4life.kr.funpic.de/files/diy/tda8560/IMG_0007.JPG

Der fertige Amp mit geschlossenem Gehäuse, zum Größenvergleich ein Schraubenzieher:
http://krach4life.kr.funpic.de/files/diy/tda8560/IMG_0011.JPG

Zur Zeit verrichtet der Amp in meiner Werkstatt mit einem MP3-Player große Dienste und hat etwa gerade die Leistung, die die Needles verkraften. Der Sound ist gut, besser als sämtliche PC-"Boxen", die ich schon gehört habe, was sich aber von selbst versteht. Als Home-Hifi aber sowohl wegen der nicht allzugroßen Lautstärke (in großen Zimmern) nicht zu empfehlen, für den PC aber fast schon Verschwendung (kommt auf die Nutzung des PCs an )

Was mir aufgefallen ist, ist, dass dieser Amp der absolute Blickfang ist. Jeder, der ihn sah, fragte sofort, was das für "'ne verrückte Festplatte" ist, bis ich aufdrehte und allen das Gesicht stehen blieb .
Wenn man den Preis bedenkt, der zumindest für mich, da ich fast alles rumliegen hatte, sich nur aus dem TDA und dem Potiknopf zusammensetzt und unter 4€ (!!!) liegt, entfällt jegliche Diskussion .

Nachbau:

Der Nachbau ist sehr einfach, wenn auch das mit dem Gehäuse eher ein Spezialfall bleiben wird - es sei denn, jemand hat ne kaputte HDD und ein Gehäuse über. Die Platine ist 0815, absolut für Anfänger, es kann praktisch NICHTS schiefgehen, die Schaltung ist so einfach, dass es kaum einfacher geht. Der Einbau ins (Festplatten-)Gehäuse gestaltet sich dann doch etwas schwerer, vor allem, wenn man keinen passenden Kühlkörper oder Platzmangel hat, was bei mir nicht der Fall war.
Ich könnte - für diejenigen, die Interesse haben - gerne einen Schaltplan erstellen, sowie das Layout, Bestückungsplan und eine Stückliste oder weitere Bilder hochladen. Natürlich werde ich auch bei Fragen oder Fehlern von Nachwastlern Rede und Antwort stehen .

In diesem Sinne,

t0sm0s
mrlongie
Stammgast
#2 erstellt: 15. Feb 2008, 21:07
Schön, gefällt mir. Hab auch noch ein Leergehäuse rumliegen und find die Idee klasse Eventuell kann man sich den Kühlkörper sparen und den TDA einfach an das Festplattengehäuse schrauben. Die sind ja dazu ausgelegt, ein wenig Wärme abzuführen.

Grüße,
Markus
t0sm0s
Neuling
#3 erstellt: 15. Feb 2008, 22:49
Hallo,
das mit dem Festschrauben hab' ich mir auch überlegt, bloß ist es bei meinem Gehäuse nicht möglich gewesen, da es praktisch aus einem Teil besteht und man nicht rankommt..
Deshalb habe ich einen Kühlkörper, der 160x100 (Europlatte) groß ist und 25mm hoch ist in der Mitte durchgesägt, mit dem Bandschleifer aalglatt geschliffen und die 2 Gewinde für den TDA reingeschnitten (M3).
Die Wärmeabgabe ist super, das Gehäuse wird nicht einmal handwarm im Betrieb (auch bei höherer Leistung). Zudem würde eine Temperaturabschaltung im Extremfall das schlimmste verhindern

Grüße, t0sm0s
Picton16ft
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Feb 2008, 04:33
mich würde tatsächlich der Schaltplan interessieren
Und sorry mich als noob outen zu müssen, aber was zur Hölle sind Needles?

Den einzigen Needles den ich kenne ist, das Arschloch auch Zurück in die Zukunft

vielen Dank schonmal
achim81
Stammgast
#5 erstellt: 20. Feb 2008, 13:29
@ picton16ft: ich sag' nur...SuFu...
Picton16ft
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Feb 2008, 15:43
SuFu?
FloGatt
Inventar
#7 erstellt: 20. Feb 2008, 16:21
Picton16ft
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Feb 2008, 16:29
DBD
3yE
Neuling
#9 erstellt: 01. Mrz 2008, 15:39
Moin,

Ich hatte ganz unabhängig eine ähnliche Idee, allerdings habe ich weder Erfahrung noch Teile...

Heutzutage kostet ein externes Festplattengehäuse gerade mal 15 EUR (z.B. bei KM-Elektronik), und kommt mit einem 12V/2A Netzteil. Billiger kriegt weder ein solches Netzteil, noch ein Gehäuse neu.

Der Verstärker soll halt so klein sein, dass er auf meinem komplett zugeschütteten Schreibtisch noch immer Platz findet (vertikal aufgestellt). Antreiben soll er Lautsprecher in der 5"-Monitor-Klasse -- weiss noch nicht welche, eben was sich noch günstig erwischen lässt, eventuell Mivoc RB 138. Gelegentlich kurz etwas lauter, aber sonst mit Zimmerlautstärke - keine Parties. Außerdem bekommt das Gehäuse einen Kopfhörer-Vorverstärker und Meier's Natural Crossfeed.

Ich kann mich nicht so richtig entscheiden, was für einen Verstärker ich da einbauen soll. Unter Class D gibt es immer wieder TA2021B kits bei eBay, für unter 30 EUR. Etwas mit einem der anderen Chips von National oder NXP scheint auch machbar zu sein, wenn man denn an die Chips rankäme.

Wenn man sich allerdings überlegt, dass sie alle selbst als BTL nicht mehr als 5W pro Kanal bei 8 Ohm und 12V abgeben, hätte man selbst mit "ineffizienten" Class-(A)B Chips gerade mal 20W Gesamt-höchstverbrauch, also noch OK.

Braucht man eigentlich mehr Leistung? Das Zimmer ist etwa 12 Quadratmeter groß.

Unter Class-(A)B ist TDA1560Q eventuell interessant, dank seinem integrierten Spannungskonverter, der notfalls eingeschaltet wird. Wäre ein Spannungskonverter für Class-D amps kompakt realisierbar, hat da jemand Idee/Erfahrung?

Danke,
-i.
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