Probleme mit M250-Verstärker

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Noopy
Inventar
#1 erstellt: 13. Feb 2009, 18:44
Hallo Leute!

Ich hab mir den allseits bekannten M250-Verstärker nachgebaut. Der Aufbau ist relativ hübsch und elektrisch sinnvoll geworden finde ich. Die Endstufentransistoren sind vorerst nur provisorisch verdrahtet weil der entgültige Kühlkörper noch nicht da ist. Unter
M250-Verstärker
ist die Dokumentation zu finden.

Nun habe ich allerdings ein Problem: Der Verstärker funktioniert soweit aber irgendwie schwingt er auf ca. 300kHz mit. Die 300kHz habe ich am Ausgang mit einer ziemlich hohen Amplitude und kann sie auch schon an der Differenzeingangsstufe messen. Hat irgendwer eine Idee wo da der Fehler bzw. das Problem sein könnte?

Danke schon mal!
Hannomag
Stammgast
#2 erstellt: 14. Feb 2009, 10:04
Hallo,

also ich seh auf deiner Platine keinen einzigen Blockkondensator in der Versorgungsspannung. Möglicherweise ist das die Ursache. Versuch mal 1000µF/100nF an jede Eingangsspannung zu basteln.

Möglicherweise ist der Versuchsaufbau an sich schon die Ursache. Die langen Strippen zu den Endtransen kommen mir schon verdächtig vor. Da fängt man sich gern mal was ein.

Ansonsten sieht er wirklich gut aus. Respekt.

mfg. Dirk
Noopy
Inventar
#3 erstellt: 14. Feb 2009, 10:43
Momentan betreib ich den Verstärker mit meinem Labornetzteil, hab mir gedacht da brauch ich sonst nichts dazu aber 100nF sind generell ja nie verkehrt, werd ich auf jeden Fall mal einbauen.

Und die langen Leitungen zu den Endtransistoren werd ich kürzen, mir war damit schon nicht ganz wohl aber es war halt ne praktische und schnelle Lösung, ich war zu faul den provisorischen Kühlkörper exakt zu bohren...

Dankeschön!


[Beitrag von Noopy am 14. Feb 2009, 10:44 bearbeitet]
Hannomag
Stammgast
#4 erstellt: 14. Feb 2009, 11:13
öhm...

kann das sein, daß die beiden Krokoklemmen auf sem Bild die Spannungseinspeisung sind ?

Wenn ja, wirst du mit 100nF nix erreichen.

Kann auch sein, daß das Design deiner Platine etwas unglücklich gewählt ist. Der Eingang deiner Endstufe liegt für meinen Geschmack etwas arg dicht am Treiber. Offen ist der auch. Schließ mal die beiden Pins mit ner Kroko kurz.

mfg. Dirk
zucker
Inventar
#5 erstellt: 14. Feb 2009, 11:58
Hallo Richard,

über beide CB Strecken der Stromtreiber je 22...47p klemmen, dann sollte es gut sein. Du kannst auch noch je 2.2R in Serie zu jeder Basis der End-T`s klemmen.
Die Leitungen zu den End-T`s sind natürlich auch zu lang, wie schon geschrieben wurde.

2R passen als Last, 4.5A Ics pro MJL sind machbar, zwar nicht SOAR Konform aber bei guter Kühlung (Lüfter) geht das auch permanent. Netzteil dann mit 40A für beide Seiten - was für ein Klopper.
Noopy
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2009, 13:18
@Hannomag: Jo, die beiden Krokoklemmen sind die Speisung, ich war mal wieder faul und hab die gleich da oben angeklemmt. Mittlerweile ist das aber geändert und die Versorgung läuft direkt zur Platine wo sie auch hin soll und dort finden sich jetzt auch gleich zwei 100nF. Sonst verbau ich die ja auch 25mal überall, warum da eigentlich nicht? Hm...
Der Eingang ist nur auf dem Bild gerade offen, in meinem Testaufbau hängt da der Funktionsgenerator drauf.
Die Verkabelung der Endstufentransistoren ist jetzt auch auf s´Minimum verkürzt.

Stand der Dinge: es schwingt immernoch recht lustig. Hab´s mal mit zwei 12V-Akkus probiert (man weis ja nicht was das gute Conrad-Netzteil so macht) aber das brachte auch nix...

@Zucker: Kühlung und Versorgung habe ich bis jetzt nur grob geplant aber es werden wohl zwei Lüfteraggregate mit je 0,13K/W und zwei 800VA-Ringkerne...
Aber dazu soll er erst mal funktionieren...
Werd´s jetzt erst mal mit den Cs über die CB-Strecke probieren und dann weiterschauen...

Merci für die Tipps!
Noopy
Inventar
#7 erstellt: 14. Feb 2009, 13:54
Asche auf mein Haupt! Das kommt davon wenn man "nur mal schnell testen" will und dann viele Krokos nimmt und viel Kabelverhau...

Jetzt funktioniert´s und wisst ihr was das Problem war? Der Faulheit halber und weil Masse ja Masse ist habe ich die Masse von meinem Testlautsprecher gleich direkt mit ner Kroko auf meinen Mega-Kroko-Massenpunkt geführt, an der Platine vorbei nach hinten rum. Mein Funktionsgenerator braucht natürlich auch Masse und bevor ich dessen Masseleitung auf die schön engen Lötstifte klemm klemm ich sie lieber auf das Masse-Lautsprecherkabel, Masse ist ja Masse. Tja und da lag der Hund begraben: Masse vom Signalgenerator auf den zugehörigen Lötstift und schon passt alles! Da hat sich wohl irgendwie was lustiges eingekoppelt. Sorry, dass ich euch mit so nem blöden Fehler aufgehalten habe!

Aber eine Frage habe ich noch: Zur Ruhestromeinstellung: ich hätte gedacht ich hau da nen Sinus rein und schau, dass ich den unverzerrt raus bekomme. Jetzt ist es aber bei mir so, dass ich wenn ich lauter aufdreh lustige Schwingungen am Scheitel des Sinus bekomme (interessanterweise nur am oberen Scheitel, wie wenn Haare drauf wachsen würden ). Dreh ich den Ruhestrom weiter auf verschwinden die. Mehr Signal rein und sie kommen wieder, Ruhestrom weiter aufgedreht und sie sind wieder weg. Ist das normal? Habe ich da noch ein anderes Schwingungproblem? Oder hängt das evtl. sogar irgendwie mit meinem Labornetzteil zusammen? Wäre nett wenn ihr mir dabei noch helfen könntet!

EDIT: Langsam habe ich das Gefühl, dass die Verzerrungen einfach von der nicht ausreichenden Power meines Labornetzteils kommen... Trotzdem wäre ich euch sehr verbunden wenn ihr mir zur Ruhestromeinstellung etwas sagen könntet, im Moment laufen über jeden T so 15mA, die meisten Werte die ich hier im Forum gefunden habe beziehen sich auf spezielle Endstufen. ???

Danke nochmal!


[Beitrag von Noopy am 14. Feb 2009, 14:21 bearbeitet]
Hannomag
Stammgast
#8 erstellt: 14. Feb 2009, 14:59
nette Geschichte...

Wenn ich mal so deine website durchdaddel... das was du da zur Stromversorgung nimmst, ist nicht wirklich geeignet, um ne Messung mit Last zu machen. Auch muß die Spannung hoch genug sein, wenn du eine Endstufe mit +/- 55V oder so konzipierst, kannst du sie schlecht mit +/- 12V testen, das geht meisstens in die Hose.

Zum Ruhestrom kann ich nicht viel sagen, das ist nicht mein Gebiet, ich nehm immer so 40-60mA/Kanal und lieg damit meisstens richtig.

Gruß Dirk
Noopy
Inventar
#9 erstellt: 14. Feb 2009, 15:13
Ja so kann´s gehn...

Keine Angst, das "Verstärkernetzteil" auf meiner Homepage war nur mal für nen Auto-Verstärker, den M250 betreib ich mit stabilisierten +/-40V mit jeweils 3A, mehr gibt mein Labornetzteil nicht her.
Richtig testen werd ich dann erst mit nem ordentliche Netzteil aber mir ging´s halt darum dass der Verstärker zumindest im Großen und Ganzen funktioniert bevor ich zwischen 100 und 150Euro für Strom und 50 bis 100 Euro für Kühlung ausgeb.

40-60mA pro Kanal? Tjoa, dann würd ich mit 15mA*4=60mA ganz gut liegen...

Beste Grüße,

Richard
zucker
Inventar
#10 erstellt: 14. Feb 2009, 15:18

Trotzdem wäre ich euch sehr verbunden wenn ihr mir zur Ruhestromeinstellung etwas sagen könntet, im Moment laufen über jeden T so 15mA, die meisten Werte die ich hier im Forum gefunden habe beziehen sich auf spezielle Endstufen. ???


Ganz kurz:
Q11 benötigt eine Ube von ca. 450mV zum Öffnen. Den genauen Wert im Zusammenhang mit Ib/Ic kann man dem Datenblatt entnehmen. Zusätzlich entsteht über dem Emitter R des Q11 ein Spannungsverlust, der mit dazu gerechnet werden muß. Dazu kommt weiterhin die Ube des Treibers (etwa 650mV). Diese Gesamt-Ube muß über den Ruhestrom-T mittels U-Teiler an seiner Basis eingestellt werden und zwar so, daß das gesamte Netzwerk aus Treiber und End-T`s gerade so am unteren B Rand der Arbeitspunkte leitfähig ist. Es fließt dann also von Ub+ nach Masse und von Masse nach Ub- ein Strom von ca. 15....25mA für reinen B Betriebt. Je höher dieser Strom wird, desto mehr verschieben sich die Arbeitspunkte gen AB Betrieb, was einer besseren Übernahme vom positiven Zweig auf den Negativen zugute kommmt und umgekehrt.

Und - diese Einstellung wird OHNE Signal vorgenommen und zunächst OHNE Last. Wenn ca. 15mA fließen kommt die Last dran und dann nach Kontrolle des Ir ein Signal (1Khz Sinus). Nun wird bei geringer Aussteuerung nach der Kurve auf dem Oszischirm gesehen und der Ir so angepasst, daß keine "Hacker" mehr auf dem Schirm sind, sondern eine aalglatte Sinuskurve.

Ir über 50mA wären hier definitiv zu viel des Guten.

Edit:
Ir Messung über EINEN Emitter-R.


[Beitrag von zucker am 14. Feb 2009, 15:19 bearbeitet]
Noopy
Inventar
#11 erstellt: 14. Feb 2009, 15:25
Ahja, hört sich logisch an!

Aber ich glaube ihr habt aneinander vorbei gepostet: Ir-Messung über einen Emitter-R mit 15mA ist ja quasi s´gleiche wie 60mA "Gesamtruhestrom" mit 4 Transistoren!?

Danke nochmal für die Infos!
zucker
Inventar
#12 erstellt: 14. Feb 2009, 15:46

Aber ich glaube ihr habt aneinander vorbei gepostet: Ir-Messung über einen Emitter-R mit 15mA ist ja quasi s´gleiche wie 60mA "Gesamtruhestrom" mit 4 Transistoren!?


Nein, denn die Gesamtmessung in der UB Zuleitung mißt ALLE Ströme, hier wird aber der reine Ir durch einen T benötigt.
Hannomag
Stammgast
#13 erstellt: 14. Feb 2009, 15:57
stümmt,

wie gesagt, das zuckerle kennt sich da eindeutig besser aus, ich nehm immer pi*Daumen und schau, daß das Ausgangssignal gut aussieht.

mfg und schönes Wochenende noch.

Dirk
Noopy
Inventar
#14 erstellt: 14. Feb 2009, 16:00
Ach so meinst du. Jo, mir war schon klar, dass die Gesamt-40-60mA-Ruhestrom nur auf die Endstufentransistoren bezogen sind. Jetzt ist es auf jeden Fall unmissverständlich geklärt!

So, für heute ist genug geschafft!

Und schönes WE auch von mir!


[Beitrag von Noopy am 14. Feb 2009, 16:01 bearbeitet]
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