SMPS für HiFi

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Doc-Brown
Stammgast
#1 erstellt: 09. Mai 2009, 10:12
Hallo Gemeinde,

ich habe ein paar Fragen zur Verwendung von Schaltnetzteilen im HiFi-Bereich:

- Macht ein SMPS bei einem (class-D) Verstärker für HiFi Sinn?
- Wie müssen diese dimensioniert sein?
- Wer liefert geeignete, bzw. symmetrische Netzteile?
- Kann man bei symmetrischer Versorgungsspannung auch problemlos zwei Netzteile verwenden?
Konkretes Beispiel: zwei MEANWELL SNT MW150-48 für 100-120W stereo
http://www.reichelt....84c86d68e1f3ba436937

Es dankt Doc-Brown für Eure Tips
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Mai 2009, 18:45
Hallo Doc,

ich wüßte nicht, was gegen ein Schaltnetzteil, sofern es sauber konstruiert ist, sprechen sollte.
Und natürlich kannst Du für symmetrische Speisung zwei NT nehmen.

Grüße - Manfred
spy-op
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Mai 2009, 08:54
Hallo

Hier gibt es günstige und ungeregelte Schaltnetzteile für Verstärker http://www.dexicon.co.th/s0109/index.php?pgid=

Ich habe das 600VA von denen und bin bis auf die hitze Entwicklung des Steuerteils (die Widerstände sind mit Epoxi festgeklebt das sie sich nicht selbst auslöten) damit zufrieden.

Vielleicht gibt es da jetzt schon welche mit intelligenter Steuerelektronik, meines ist schon drei Jahre alt.

Gruss
Dan
tiki
Inventar
#4 erstellt: 10. Mai 2009, 11:18
Hallo,
Industrienetzteile sind nicht für Audioverstärker ausgelegt. Z.B. www.Hypex.nl bietet passende SMPS für classD-Verstärker (und classAB natürlich) an.
Doc-Brown
Stammgast
#5 erstellt: 10. Mai 2009, 19:21

tiki schrieb:
Industrienetzteile sind nicht für Audioverstärker ausgelegt.

und warum? Worin liegen die Unterschiede zu Industrienetzteilen?

Auf mich machen diese sog. HiFi-Netzteile von dexicon, Hypex und Coldamp (habe ich noch gefunden) keinen professionellen Eindruck (Temperaturprobleme, keine Schirmung, Anschlüsse, fehlende Prüfungen/Zulassungen). Diese würde ich eher nicht zu
pelowski schrieb:
sauber konstruiert
zählen, im Gegensatz zu den Produkten von MEANWELL, lasse mich aber gerne belehren.
Deshalb frage ich ja vorher hier.

p.s.: zus. Hilfsspannungen und Lüfter brauche ich keine.
_Preamp_
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mai 2009, 20:31
Moin,


spy-op schrieb:
Hier gibt es günstige und ungeregelte Schaltnetzteile für Verstärker http://www.dexicon.co.th/s0109/index.php?pgid=


1550 Baht ist ja nicht viel, aber was kommt da noch an Versandkosten dazu? Kann man die auch in Deutschland bekommen?

Gruss, Lasse
spy-op
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Mai 2009, 01:17
Nein die gibt es leider nicht in Deutschland, das ist zumindest in der Entwicklungsabteilung ein einmann unternehmen.

Aber bei einem vielleicht anstehenden Thailand Urlaub, ist das Banmo Plaza in Bangkok sowieso ein muss für alle Diy Hifi Enthusiasten. Und dort werden die Sachen von Dexicon im Playback Canter angeboten, und etwas weiter gibte es auch noch einen Diy Lautsprecher Stand mit einer Wahnsinns Kondensator Sammlung Jansen Ölpapier inbegriffen!

Hier noch einLink

Gruss
Dan
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 11. Mai 2009, 04:20
Hallo!


tiki schrieb:
Industrienetzteile sind nicht für Audioverstärker ausgelegt.

und warum? Worin liegen die Unterschiede zu Industrienetzteilen?


Audio-Endstufen ziehen impulsförmige Ströme, der ganze Strom zu den Lautsprechern fließt direkt auch durch das Netzteil. "Normale" Schaltnetzteile haben gar nicht so große Ausgangselkos, um diese Ströme tragen zu können.

Gruß
Bernhard
ESELman
Stammgast
#9 erstellt: 11. Mai 2009, 05:40
Hi,

dadurch das SMPS mit sehr hohen Takten schalten, bedarf es ja gerade keiner großen Elko-Batterien. Die großen Pulsströme die die Elkos klassischer 50Hz-Netzteil zum Teil ziehen und die sich selbst hochfrequente Störungen generieren, treten so am Ausgang des SMPS nicht auf, weil die Nachladezyklen viel kürzer sind.
Wenn ein SMPS nicht oder nicht richtig für Audio geeignet ist, dann liegt es an anderen Punkten.

DerESELman


[Beitrag von ESELman am 11. Mai 2009, 05:43 bearbeitet]
Macdieter
Stammgast
#10 erstellt: 11. Mai 2009, 05:52
Gut dimensionierte Schaltnetzteile sind kein Thema.
Ich habe sie selber in Betrieb.
Ich habe es aber immer so gestaltet, dass ich handelsübliche
Netzfilter am Ausgang der Netzteil einschleife.
So werden jedliche höher frequente Anteile eliminiert.
um sie danach noch mal mit einem Elko zu glätten.
Das Ergebniss ist eine sehr saubere Gleichspannung.
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 11. Mai 2009, 06:59
Hallo,

mich stören die fehlenden großen Kapazitäten ja nicht hinsichtlich der Nachladezeit oder der Glättung des Netzripples.
Vielmehr bilden doch diese Kapazitäten zusammen mit der Lautsprecher Impedanz einen Hochpaß.

Man kommt daher bei konventionellen Netzteilen für Endstufen kaum mit weniger als 4700µF aus, weil ja sonst die Bässe abgeschnitten werden.

Ein Schaltnetzteil mit z.b. 1000µF am Ausgang müßte ja dann tiefe Frequenzen durch schnelle Regelvorgänge aus dem Primärkreis holen/ausgleichen.

Oder lieg ich da komplett falsch?

Gruß
Bernhard
pelmazo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Mai 2009, 07:13

Doc-Brown schrieb:
und warum? Worin liegen die Unterschiede zu Industrienetzteilen?


Ein Audioverstärker braucht im Normalfall keine besonders präzise Regelung. Er hat einen niedrigen Stromverbrauch im Leerlauf, und zieht im Betrieb sehr ungleichmäßig Strom. Unter diesen Umständen kann es je nach Auslegung des Netzteils auch mal zu einem Fehlverhalten der Regelung kommen.


Auf mich machen diese sog. HiFi-Netzteile von dexicon, Hypex und Coldamp (habe ich noch gefunden) keinen professionellen Eindruck (Temperaturprobleme, keine Schirmung, Anschlüsse, fehlende Prüfungen/Zulassungen). Diese würde ich eher nicht zu
pelowski schrieb:
sauber konstruiert
zählen, im Gegensatz zu den Produkten von MEANWELL, lasse mich aber gerne belehren.
Deshalb frage ich ja vorher hier.


Der Entwickler bei Hypex, Bruno Putzeys, gehört zu den gescheitesten Elektronikentwicklern die ich kenne. Das hebt zwar seine Produkte nicht über jede Kritik, aber ich sehe jedenfalls keinen Anlaß an der Qualität zu zweifeln.
hreith
Inventar
#13 erstellt: 11. Mai 2009, 08:42
Bei Schaltnetzteilen hat man teilweise eine direkte Verbindung vom Schutzleiter zur Signalmasse. Das kann ich Audioanwendungen zu deutlichen Problemen mit Brummschleifen führen. Außerdem werden in den primärseitigen Netzfiltern gerne die Störungen auf den Schutzleiter abgeleitet. Auch dies kann in Audioanwendungen zu Problemen führen, weil die Netzleitung ja eine Induktivität darstellt und so diese Störungen teilweie über die Gerätemasse und die anderen angeschlossenen Geräte abfließen.

Dann benötigen einige Schaltnetzteile eine minimale Last, welche beachtet werden sollte und nicht zwangsweise von jedem AMP zu jedem Zeitpunkt dargestellt wird.

Als nächstes sind die Regelabweichungen bei Schaltnetzteilen oft bei minimaler Last besonders groß, was in Audioanwendungen gerade bei kleinen Pegeln ein Problem erzeugen könnte.

Dann könnten Taktreste zu Intermodulationen mit den analogen oder digitalen Schaltkeisen der Last führen.

Als nächstes sind die dynamischen Eigenschaften von Netzteilen unterschiedlich. Viele Schaltnetzteile schalten den Ausgang auch bei sehr kurzzeitigem Erreichen des Maximalstromes ab, klassische Netzteile gehen da meist einfach nur etwas in die Knie. Klassiche Netzteile sind darum auf die RMS-Leistung (Abgabe + interne Verlußte) ausgelegt wärend Schaltnetzteile auf die Spitzenleistung auszulegen sind. Da die Leistung in der Spitze bei einem Sinus doppelt so hoch wie der Effektivwert ist, sollte ein Schaltnetzteil also min. die doppelte Leistung wie der AMP (+ Verluste) haben.

Dann hat die eher flinke Schutzschaltung vieler Schaltnetzteile zur Folge, dass diese bei stark kapazitiver Belastung (Audioschaltungen mit großen lokalen Elkos) schon beim Einschalten auslöst und man das Gerät somit gar nicht erst gestartet bekommt.

In der Kombination mit class-d muss man auch noch beachten, dass ein class-d keine klassische Last darstellt sondern eine Ladungspumpe. Ein class-d schaufelt also die Energie vom Netzteil in die Last und auch wieder zurück ! Bei induktiven Lasten, wie es bei Lautsprechern in gewissen Frequenzbereichen immer der Fall ist, wird also Energie in das Netzteil zurückgespeist. Ohne ausreichende Elko-Kapazität (oder andere Techniken) kann dies zum Hochlaufen der Versorgung bis zum Tode aufgrund zu hocher Spannung kommen.

Das sind zwar nicht alle Punkte, aber wohl schon genügend um die Probleme abschätzen zu können.
Doc-Brown
Stammgast
#14 erstellt: 12. Mai 2009, 17:13
Ich verstehe das nun so:

Die Technologie ist in der Industrie sehr weit verbreitet, ausgereift und würde von denen nicht eingesetzt, wenn es damit technische oder qualitative Probleme gäbe. Ein SMPS ist in allen Dingen der alten Technik überlegen, vorrausgesetzt es ist professionell gebaut (Filter, Regelung, Schutzschaltungen). Entsprechende Prüfzertifikate sollten dies bestätigen. Auch der Preis, Platz und Gewicht des Netzteils sind niedriger.

Man muss auch dabei auf gute Qualität achten, damit man mit den o.a. Problemen keine Schwierigkeiten bekommt. Dann werde ich also zukünftig Schaltnetzteile nehmen und am besten von einem der großen, prof. Hersteller. Schlussendlich werde ich die Kombination Netzteil + Verstärker aber doch ausprobieren müssen, auch wenn es prinzipiell funktionieren sollte.

Danke an alle, für Eure vielen, wichtigen Hinweise.
tiki
Inventar
#15 erstellt: 13. Mai 2009, 11:23

...sollten...

Das zeugt von Glauben. Der führt hier ganz sicher nicht zum Ziel, es sei denn, man glaubt ganz fest daran.
Doc-Brown
Stammgast
#16 erstellt: 13. Mai 2009, 16:18
Wenn ich mich nicht irre, so unterliegen in Deutschland offiziell verkaufte technische Produkte, die am Stromnetz betrieben werden, doch solchen Sicherheitsprüfungen. Wie alle anderen Verbraucher, die nicht über die erforderlichen Meßgeräte verfügen, werde auch ich dem TÜV-Aufkleber vertrauen müssen. Zumindest habe ich dann ein sichereres Gefühl beim Umgang mit der Netzspannung.
hreith
Inventar
#17 erstellt: 13. Mai 2009, 19:18
Hi Doc-Brown,

das von dir im Eröffnungsbeitrag verlinkte Beispiel-Netzteil liefert 48V und 3.2A. Wenn du damit einen üblichen AMP betreiben willst, dann werden also 2 Stück benötigt um +-48V zu erhalten. In der Klasse gibt es wohl einiges am Verstärkern die damit arbeiten könnten.
Schauen wir auf den Strom. Das Netzteil liefert 3.2A
Wenn dein Lautsprecher eine rein ohmsche Last mit 4 Ohm wäre, dann werden diese 3A bei einer Spannung von 12V erreicht. Sobald am Lautsprecher also mehr als +-12V angelegt werden sollen ist mit dem Ansprechen der Schutzschaltung zu rechnen.
12Vss sind ca 8Veff und damit sind an den 4 Ohm eine maximale Leistung von 18W möglich.
Nun sind die beiden Netzteile aber unabhängig voneinander. Es wird also vorkommen, dass z.B die -48V da ist, die +48V aber fehlt. Das ist ein Betriebszustand der von den üblichen AMPs nicht vorgesehen ist, um günstigsten Fall zu sehr unangenehmen Geräuschen, im weniger günstigen Fall zum Tode der angeschlossenen Lautsprecher und/oder des AMP führen kann.
tiki
Inventar
#18 erstellt: 13. Mai 2009, 19:37
Cpt. kann z.B. ganz bestimmt ein Lied davon singen, dass seine Kontrollmessungen durchaus andere Ergebnisse zeitigen können, als die vom Hersteller vorgesehenen bzw. spezifizierten, ob nun mit Babbel drauf oder nicht. Ich habe auch selbst Geräte durch EMV-Prüfungen geschleift. Um die Gerätesicherheit ging es noch gar nicht, da wird es aber sicher auch lustig.
Hubert hat sich die Mühe gemacht und den funktionalen Teil erläutert. Die Toleranz gegen kapazitive Last wurde auch genannt. Hast Du mal die Größe von zwei der avisierten Industrienetzteile der erforderlichen Leistungsklasse den Audio-SMPS gegenübergestellt? Beim Preis wage ich auch an den deutlichen Vorteilen Ersterer zu zweifeln.
hreith
Inventar
#19 erstellt: 13. Mai 2009, 20:51
Hi ticki,

"..Hast Du mal die Größe von zwei der avisierten Industrienetzteile der erforderlichen Leistungsklasse den Audio-SMPS gegenübergestellt? Beim Preis wage ich auch an den deutlichen Vorteilen Ersterer zu zweifeln..."
=>
naja, gemäß obigem Beisiel mit einer 4 Ohm-Last fließen bei 48V dann 12A. Also werden 2 Netzteile mit je 48*12=576W benötigt um den Verstärker ohne das Ansprechen der Netzteilseitigen Schutzschaltung betreiben zu können.
Um einen Verstärker der 250W-Klasse zu versorgen, werden also 2 "Industrienetzteile" mit je ca 600W benötigt.
Oder aber ein 350VA-Trafo mit Gleichrichter und sagen wir mal 2x10.000uF
Doc-Brown
Stammgast
#20 erstellt: 14. Mai 2009, 12:30
Wg. der zwei Einzelnetzteile hatte ich bereits oben Bedenken angemeldet. Man müsste sie so koppeln, dass sie immer zusammen abschalten. Das könnte evtl. über die Ferneinschaltung machbar sein, sofern bei den Geräten vorhanden. Die o.a. Netzteile verfügen u.a. über einen Überspannungsschutz. Es gibt aber auch noch eine Über- und Unterspannungsabschaltung in den Ansteuer-ICs der class-D Verstärker. Die sollte doch in jedem Fall greifen.

Dann mal ein Zahlenbeispiel: ich möchte einen stereo-Verstärker mit je 100W an 8 Ohm betreiben.

Damit habe ich mal so gerechnet: ein 100W Verstärker mit 90% Wirkungsgrad braucht dann 111,11W. Bei Stereo benötige ich also das doppelte. Die beiden Netzteile s.o. liefern je 153,6W Ausgangsleistung und wg. der Spannungen muss ich sowieso zwei nehmen. Über 300W sollte dann mehr als ausreichend sein, selbst bei nur 80% Wirkungsgrad.

Bei einem Schaltnetzteil steht die angegebene Spannung bis zum Erreichen der maximalen Stromstärke zur Verfügung. Darüber schaltet das Netzteil ab, aber die Spannung sinkt wg. der Regelung nicht bei Belastung, wie bei einem Trafo, wie ich gelesen habe. Somit wäre eine Überdimensionierung der Stromversorgung zur Aufrechterhaltung der Spannung bei einem SMPS nicht notwendig.
hreith
Inventar
#21 erstellt: 14. Mai 2009, 13:25
Hi Doc-Brown,

100W an 8 Ohm sind 28.8Veff, also in der Spitze 40V und 5A - pro Kanal.
Von daher wäre eine Versorgung mit +-48V warscheinlich ausreichend.
Wenn die Leistung auch im Bass abgegeben werden soll, dann muss das Netzteil für den Stereo-Betrieb eben in der Spitze 2x5A=10A liefern können.

Die Betrachtung der Durchschnittsleistung ist nicht ausreichend wenn das Netzteil die Spitzen nicht liefern kann weil es dann abschaltet.
Rechnen kann man viel, ob das dann auch viel Sinn ergibt ist leider eine andere Sache
tede
Inventar
#22 erstellt: 14. Mai 2009, 16:25
Hallo,

es gibt auch Schaltnetzteile die kurzzeitig mehr Leistung liefern können als die Nennleistung, so wie dies z.b.

http://www.meanwell.com/search/sdr-240/default.htm

Bei einem durchschnittlichem Musiksignal ist der über einen längeren Zeitraum gemittelte Leistungsbedarf einer Endstufe weit unter der Nennleistung, so dass das Netzteil hauptsächlich nach den Leistungsspitzen dimensioniert wird.

Im PA-Bereich wird (glaub ich) mit einem Verhältniss von 1:6 (Nennleistung der Endstufe:durchschn.Leistungsaufnahme) gerechnet.

Thomas
Doc-Brown
Stammgast
#23 erstellt: 18. Mai 2009, 06:18
Ja tede, ein schönes Netzteil, fast wie ich es gesucht habe und ohne Lüfter. Ein paar Nummern kleiner würde mir reichen, denn einen so großen Verstärker wollte ich mir gar nicht bauen.
chaplin2009
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 21. Mai 2009, 18:35
Hallo. hier habe ich noch einen Link zum Thema SMPS im Audio-Bereich.

http://www.redrocksaudio.es/e_main.html

Ich habe zur Zeit die Type SMPS6060PFC mit +/- 45Volt (Sonderanfertigung) in der Erprobung. Der erste Eindruck ist recht positiv. Ich denke, dass ich in ca. 2 Wochen meine Tests abgeschlossen habe.

Gruss
Chaplin2009
Doc-Brown
Stammgast
#25 erstellt: 21. Mai 2009, 19:42
@ chaplin2009:
"Sonderanfertigung" bedeutet dies, dass es auch noch andere Ausführungen gibt, die nicht auf Deiner o.a. Seite aufgeführt sind? Weist Du, ob auch ein Netzteil mit 120-150 W und kleinen Abmessungen erhältlich ist? Ich will ja keinen Heizlüfter betreiben.
Kay*
Inventar
#26 erstellt: 21. Mai 2009, 23:21
Die These vom Abschalten bei kurzzeitigen Impulse möchte
ich nur zum Teil unterstützen, denn sonst dürften am
Ausgang des Schaltnetzteils überhaupt keine grossen
Kapazitäten vorhanden sein. Diese müssten im Bedarfsfall
mit sehr hohen Strömen schnell nachgeladen werden.

Im Grunde wäre es eine Frage der Dimensionierung,
Innenwiderstand, Schaltfrequenz, Zeitkonstante der
Abschaltung ...
somit würde ich für Audio spezielle, angepasste Schaltnetzteile
vermuten.
Doc-Brown
Stammgast
#27 erstellt: 22. Mai 2009, 10:12
Das würde doch imho auch auf jedes Industrienetzteil zutreffen. Wenn Verbraucher, eingeschaltet werden, muss das NT diese kurzzeitigen Anlaufströme auch liefern können.

Ein Beispiel wäre eine Maschinensteuerung mit mehreren (Schritt-) Motoren und Elektromagneten, die geregelt, ständig kurz ein- und ausgeschaltet werden. Die LSP Spule entspricht dabei der Motorwicklung. In der Steuerung sind sicherlich auch Kapazitäten vergleichbar zu den Kondensatoren in der LSP-Weiche vorhanden. Ich frage mich worin dann der Unterschied bestehen soll.

Da in der HiFi-Technik so gerne alles in einzelne Geräte zerlegt wird, könnte ich mir die getrennte Versorgung der positiven und negativen Spannung dann sogar als Vorteil vorstellen.
_Preamp_
Stammgast
#28 erstellt: 22. Mai 2009, 17:00

chaplin2009 schrieb:
http://www.redrocksaudio.es/e_main.html


Kokopelli, der Fruchtbarkeitsgott mit dem grossen P...
spy-op
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 23. Mai 2009, 13:55
Hallo




Hier ein teil des Oszillators meines SMPS, wie man sieht alles Diskret Aufgebaut. Keine Spur von PFC und dergleichen, was Ja Klanglich von Vorteil seien Soll.



Gleichrichtung Einschaltstrombegrenzung über einen PTC, Oszillator Trafo Gleichrichtung 4,7K Lastwiderstand Ausgangsspule und Gut.

Und natürlich noch einen Entladewiderstand Für die Hochspannung Führenden Elkos!

Gruss
Dan
_Preamp_
Stammgast
#30 erstellt: 23. Mai 2009, 14:29
Ist ja wirklich nicht viel dran. Ich mag diese Freischwinger nicht; da muss man immer gleich 98% aller Teile erneuern, wenn's mal einen Defekt gibt...
spy-op
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 23. Mai 2009, 23:00
Ja das Vermute ich auch, aber bei mir Hängen nur zwei LM 3886 dran also würde sich der Schaden in grenzen halten.

Am zweiten Bild von oben sieht man gut das die Flussmittelrückstände an den 3 Parallel Widerständen schon Schwarz angelaufen sind...

Und das deswegen weil das Teil nur einen Zentimeter Abstand zur Frontplatte hatte, und ich an dem Gehäuse zeitweise mit einer Lüftersteuerung experimentiert habe die erst bei 45° KK Temperatur des LM KK anspringt.

In zwischen Betreibe ich den Lüfter Permanent an 8 Volt, dabei bleibt das Geräusch erträglich und das Netzteil hat genug Kühlung.

Gruss
Dan
chaplin2009
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 24. Mai 2009, 21:23
Hallo,

@ Doc-Brown
Die Jungs haben sich auf bestimmte Serien beschränkt, im Rahmen dieser Möglichkeiten kann man seine Änderungswünsche äussern. Das 1KW Netzteil lässt sich bei geringerer Leistungsabnahme ohne Lüfter betreiben.

@ Kai
Die Siebkondensatoren eines Netzteil dienen bekannterweise zur Glättung der Brummspannung die nach dem Gleichrichter entsteht (in der Regel 100Hz). Bei SMPS haben sie die gleiche Aufgabe. Hier liegt aber die Frequenz bei ca 100KHz. Entsprechned können kleinere Kapazitäten gewählt werden. Die Faustformel 1A*1000uF gilt hier nicht. SMPS mit PFC (Power Factor Control) werden auf die erforderliche Leistung berechnet, die sie dann auch entsprechnd bei Spitzen ausregeln. Durch zusätzliches Einfügen von weiteren Kapazitäten kann allerdings das Regelverhalten negativ beeinflusst werden. Eine zusätliche Glättung der U-Ripple wäre nur sinnvoll mit Hilfe eines Tiefpasses (L+C) zu bewerkställigen. Die Berechnung ergibt sich aus der Taktfrequenz(f) des SMPS, der Leistungsabnahme (I), und dem ESR der verwendeten Kondensatoren.
Zum Thema PFC würde ich immer ein SMPS mit PFC vorziehen. Diese Schaltungtechnik hat den Vorteil eines sehr hohen Wirkungsgrades, geringe EMV, sowie wenig Störungen die ins Netz gehen. Man hat im Prinzip 2 Schaltnetzteile in einem Konstrukt. Das Erste. die PFC, sorgt für die geregelte Zwischenkreisspannung (ca 400V)das Zweite (DC/DC Wandler)sorgt für die Erzeugung der gewünschten Ausgangsspannung.

Gruss an alle
Chaplin2009


[Beitrag von chaplin2009 am 24. Mai 2009, 21:35 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 24. Mai 2009, 21:32
chaplin2009 schrieb:

Man hat im Prinzip 2 Schaltnetzteile in einem Konstrukt. Das erste. die PFC, sorgt


Ihm wird doch nichts passiert sein.

Grüße - Manfred
Doc-Brown
Stammgast
#34 erstellt: 25. Mai 2009, 10:21
Ein abschirmendes Gehäuse, kein Lüfter und eine PFC sollten schon grundlegende Anforderungen an ein SMPS insbesondere für einen HiFi-Verstärker sein.
_Preamp_
Stammgast
#35 erstellt: 25. Mai 2009, 10:40

Doc-Brown schrieb:
Ein abschirmendes Gehäuse, kein Lüfter und eine PFC sollten schon grundlegende Anforderungen an ein SMPS insbesondere für einen HiFi-Verstärker sein.


Dass das bei einem EUR 30,00-Netzteil nicht dabei ist wundert mich nicht. Aber fuer einen ambitionierten Bastler sollte das IMHO kein Problem darstellen.
Doc-Brown
Stammgast
#36 erstellt: 27. Mai 2009, 11:33
_Peamp_, dann solltest Du Dir mal das Datenblatt des im ersten Post als Beispiel angefügten MEANWELL SNT MW150-48 Netzteil für €28,40 ansehen, alles dabei. Hier der inzwischen aktualisierte Link des Lieferanten:
http://www.reichelt....84c86d68e1f3ba436937

Und wie bereits geschrieben, Netzteile (mit hohen Spannungen) zu Bauen, überlasse ich lieber einem prof. Hersteller mit Prüfzeichen. Also lieber nix basteln ...
Kay*
Inventar
#37 erstellt: 27. Mai 2009, 12:28
Ich habe hier im Forum einen Beitrag zum Thema Billigverstärker (etwa 30euro) geschrieben.
Dieser enthält ein Schaltnetzteil der oben geforderten Leistung.
pacificblue
Stammgast
#38 erstellt: 27. Mai 2009, 12:30

hreith schrieb:
Bei Schaltnetzteilen hat man teilweise eine direkte Verbindung vom Schutzleiter zur Signalmasse. Das kann ich Audioanwendungen zu deutlichen Problemen mit Brummschleifen führen.

Wenn man mit zwei Schaltnetzteilen eine symmetrische Spannungsversorgung hinkriegen will, muss man diese interne Verbindung bei einem der beiden trenen. Wenn man das nicht macht, schließt man das Netzteil für die negative Seite kurz. Wenn man es macht, muss sichergestellt werden, dass das Netzteil mit der unterbrochenen Verbindung nicht mehr anderweitig eingesetzt werden kann.
_Preamp_
Stammgast
#39 erstellt: 27. Mai 2009, 18:43
@Doc-Brown:
Das Netzteil von Dan liefert aber 2 Spannungen, du braeuchtest also (unter Beachtung des Tips von pacificblue) 2 von deinen MeanWell's, was dann schon das Doppelte kostet. Und die Modifikation ist auch noch dabei -> wieder Pustekuchen mit dem Pruefzeichen.

Fuer eine passive PFC braucht man keinen professionellen Hersteller; wer sich zutraut einen Netzschalter zu verdrahten, kann auch 'ne Handvoll Spulen und Kondensatoren auf der Primaerseite eines Netzteils verbauen.

Gruss, Lasse
Knobikocher
Stammgast
#40 erstellt: 28. Mai 2009, 16:35

_Preamp_ schrieb:


Fuer eine passive PFC braucht man keinen professionellen Hersteller; wer sich zutraut einen Netzschalter zu verdrahten, kann auch 'ne Handvoll Spulen und Kondensatoren auf der Primaerseite eines Netzteils verbauen.

Gruss, Lasse


Zutrauen würde ich mir das... aber wie?!?

Wobei ein Schalter an Wechselspannung ist immernoch was anderes als L/C(/R) an Wechselspannung. Mein Angstwort wäre da Schwingkreis mit Spannunsüberhöhung.
chaplin2009
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 28. Mai 2009, 17:59
@ preamp
Eine PFC in SMPS hat nichts mit zusätzlichen Siebungsmassnahmen zu tun. Eine PFC (Leistungsfaktor-Vorregeler)besteht im wesentlichen aus einem Aufwärtsregler. Der entscheidende Unterschied zum herkömmlichen Aufwärtsregler ist die Art der Taktung des Schalttransistors. Hier erfolgt die Taktung in Abhängigkeit der Eingangsspannung (Sinus). Das Ergebnis ist eine konstante Ausgangsspannung in der Grössenordnung 380Vdc-400Vds. Mit dieser s. g. Zwischenkreisspannung können nachgeschaltete DC/DC Wandler (das eigentliche Schaltnetzteil)einen realistischen Wirkungsgrad von 95% erreichen.

Gruss
Chaplin 2009


[Beitrag von chaplin2009 am 28. Mai 2009, 18:13 bearbeitet]
_Preamp_
Stammgast
#42 erstellt: 28. Mai 2009, 18:39

chaplin2009 schrieb:
@ preamp
Eine PFC in SMPS hat nichts mit zusätzlichen Siebungsmassnahmen zu tun.


Hab' ich doch gar nicht behauptet .

Wofuer eine PFC gut ist weiss ich sehr wohl. Eine einfache, passive PFC, wie sie z.B. in Fernsehern oft verbaut ist, besteht hauptsaechlich aus einer Induktivitaet und einem Widerstand. In Verbindung mit dem EMV-Filter sind dann noch ein paar Kondensatoren dabei und fertig ist die Laube. Die sind dann natuerlich nicht zum Sieben.

Ich wollte lediglich sagen, dass man so eine Handvoll Bauteile auch leicht selber vor einem Netzteil installieren kann (von der Dimensionierung der Teile habe ich allerdings nichts gesagt ). Dabei muss man nicht unbedingt Angst um sein Leben haben.
Eine aktive PFC ist dagegen schon wesentlich aufwaendiger, da es sich dabei ja, wie du schon schriebst, im grossen und Ganzen um ein eigenstaendiges SMPS handelt. Aber auch dafuer muss man kein professioneller Hersteller sein; mit viel Zeit und Geld kann man auch sowas selberbauen .

In diesem Sinne, !
spy-op
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 29. Mai 2009, 01:19
Könnte die Passive variante so Aussehen?



Gruss
Dan
Bertl100
Inventar
#44 erstellt: 29. Mai 2009, 04:50
Hallo!

nein. Das ist - wie auch draufsteht - ein EMC-Filter.
Also ein Funkentstörfilter.

Für ein passives PFC Filter braucht man viel größere Induktivitäten!

Gruß
Bernhard
_Preamp_
Stammgast
#45 erstellt: 29. Mai 2009, 10:58
Richtig. Oft mit Eisenkern, das sieht dann aus wie ein normaler Trafo mit nur einer Wicklung.
guenther_r
Schaut ab und zu mal vorbei
#46 erstellt: 26. Jan 2010, 21:19
Hallo,

habe eine kleine Zusatzfrage, da ich ebenfalls mit 2 SMPS eine symm. Spannung erreichen will.

Wie müssen die 2 SMPS zusammengeschaltet werden?
Was gilt es genau zu beachten?

Habe widersprüchliche Anleitungen in div. Foren lesen dürfen, nun bin ich verunsichert.

lg,
Günther
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CHICKENMILK am 10.03.2017  –  Letzte Antwort am 11.03.2017  –  4 Beiträge
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