Schräge Bezeichnung auf potentiellem Kondi.

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ton-feile
Inventar
#1 erstellt: 26. Okt 2009, 22:07
Liebe Elektroniker,

mit diesem einschleimenden Intro bitte ich Euch um Hilfe bei der Entschlüsselung einer merkwürdigen Bauteilbezeichnung.

Ein eigentlich offensichtlicher polarer Elko.
Der Aufdruck liest sich, wie folgt: "374 HPF +" und umseitig "SKEL 10/15~"

Es handelt sich um die Frequenzweiche einer Telefunkenbox von 1972.

Hier ist ein Bild.
http://img186.imageshack.us/img186/2475/p1010063eo9.jpg
Es ist der (imO) Elko links im Bild, der mit dem 2,7 Öhmer und der Spule einen Sperrkreis bildet.

Ich betätige mich übrigens nur als Helfer aus der Ferne, sonst würde ich das Teil einfach auslöten und messen.

Gruß und Danke
Rainer
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 26. Okt 2009, 22:12
10µF 15 Volt Wechselspannung

Nimm einen bipolaren Elko dafür, als Ersatz:
http://www.reichelt....f8cfdefddfe540480167

Grüße
ton-feile
Inventar
#3 erstellt: 26. Okt 2009, 22:19
Hallo Ultraschall,

Vielen Dank für die schnelle Antwort! 10µF kommen von der Größenordnung her hin.

Kannst Du bitte mal die Nomenklatur aufdröseln.
Ich habe sowas vorher noch nie gesehen und das ist jetzt auch nicht meine erste Weiche. Was mich auch wundert ist, dass + und - bezeichnet sind und das trotzdem ein bipolarer Elko ist.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 26. Okt 2009, 22:22 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 26. Okt 2009, 22:35
Wahrscheinlich war das ein standardmäßig zur Verfügung stehendes Gehäuse beim Hersteller-sprich die hatten eben kein anderes. Oder wollten kein anders extra bauen, Kostenersparniss.
Drauf steht 10/15~ daraus ergibt sich meine Schlußfolgerung.
Ist doch soweit ganz logisch?
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 26. Okt 2009, 22:42
Hallo Ultraschall,


Ultraschall schrieb:
Wahrscheinlich war das ein standardmäßig zur Verfügung stehendes Gehäuse beim Hersteller-sprich die hatten eben kein anderes. Oder wollten kein anders extra bauen, Kostenersparniss.

Dann wäre es zumindest "Binnen"-logisch.

Dank Dir!

Gruß
Rainer
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 27. Okt 2009, 01:35
Hi,

ton-feile schrieb:
...Ich habe sowas vorher noch nie gesehen und das ist jetzt auch nicht meine erste Weiche. Was mich auch wundert ist, dass + und - bezeichnet sind und das trotzdem ein bipolarer Elko ist.

In den 60er/70er Jahren waren spez. in D solche "Tonfrequenz-Kondensatoren" im preiswerten Bereich weit verbreitet.
Irgendwie wurde die echte Bipolartechnik noch nicht beherrscht oder aus Kostengründen vermieden,
und stattdessen durch Überdimensionierung und irgendwelche speziellen Formierungsverfahren die AC-Anforderungen so gerade eben erfüllt.

Bis heute haben Wego und F&T diese Technik noch im Angebot (früher auch Roederstein, Frako, SEL etc.),
meist erkennbar an einem unsymmetrischen Becher (Gummi-Stopfen nur einseitig).


Gruß,
Michael
UweM
Moderator
#7 erstellt: 27. Okt 2009, 08:53
Bipolar heißt bei Elkos lediglich, dass Kathoden- und Anodenfolie gleichermaßen formiert ist. Mit einer früher noch nicht beherrschten Technik hat das nichts zu tun.

Grüße,

Uwe
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 27. Okt 2009, 10:36
Hi,

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Mich hat die Angabe einer Polung irritiert, wenn das Ding bipolar ist.
Die Kapazität/Spannungsfestigkeitsangabe ist ja üblich, aber ich habe dem Braten einfach nicht mehr getraut.

10µF sind an der Stelle der Weichenschaltung absolut schlüssig.

Gruß
Rainer
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 27. Okt 2009, 17:01
Hallo,


Bipolar heißt bei Elkos lediglich, dass Kathoden- und Anodenfolie gleichermaßen formiert ist.

Meines Wissens geht das so nicht. Man muß zwei Elkos in Reihe schalten, damit es geht. In bipolaren Elkos ist daher zwischen der Folie A und der Folie B noch eine dazwischen, die nicht kontaktiert ist. Daraus ergibt sich die Reihenschaltung.

Gruß
Bernhard
UweM
Moderator
#10 erstellt: 27. Okt 2009, 17:21
Hallo Bernhard,

doch es geht so! Ich habe einige Jahre bei einem Elko-Hersteller gearbeitet.
Die (interne) Reihenschaltung ergibt sich dadurch, dass das auf beiden Folien vorhandene Aluminiumoxid zwei mal ein Dielektrikum darstellt, welche durch den dazwischen liegenden Elektrolyten (elektrisch leitfähige Flüssigkeit) miteinander verbunden und durch das Papier welches mit dem Elektrolyten getränkt wurde, mechanisch getrennt ist.

In diese ohnehin leitende Flüssigkeit nochmals eine nicht kontaktierte ebenfalls leitende Folie einzubringen, ändert daran nichts.

Anders sieht das bei Folienkondensatoren aus, z.B. MKP. Hier wird tatsächlich das Dielektrikum (die Kunststoffolie) durch eine nicht kontaktierte Metallisierung in zwei Teilbereiche aufgetrennt und damit eine Reihenschaltung erzeugt. Das halbiert die Kapazität, verdoppelt aber die Nennspannung. Theoretisch könnte man so beliebig viele interne Reihenschaltungen erzeugen.

Grüße,

Uwe
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 27. Okt 2009, 19:44
Hallo Uwe,

aha, wieder was gelernt! Hochinteressant!

Die interne Reihenschaltung bei Folien-Cs kenne ich auch.
Da werden dann oberhalb einer bestimmten Spannung - ich glaube 630V - grundsätzlich innere Reihenschaltungen verwendet.
Ich meine, dass oberhalb 630V da ein Corona-Effekt einsetzt, der natürlich unerwünscht ist.
Bei SMD-Keramik-Cs (MLCCs) gibts das auch, speziell für Automotive (Klemme 30). Hier will man verhindern, dass eine evtl. Riss im C den Kondensator kurzschließt.

Gruß
Bernhard
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