Kann Übersteuerung bei einem Übertrager zu Signalausfall führen?

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klikla
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Mrz 2011, 01:06
Hi!

Das Übersteuerung und beginnende Sättigung bei einem NF-Übertrager Verzerrungen verursachen ist soweit klar. Aber was passiert bei weiterer Spannungserhöhung, kann das Signal temporär komplett ausfallen oder zumindest stark gedämpft werden?

CU Klaus
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2011, 08:14
Bei allzu heftiger Übersteuerung kann es einen Verstärker schon mal "zustopfen", d.h. die Arbeitspunkte so weit verschieben, daß nichts mehr durchkommt - das hängt vom Verstärkerkonzept ab. Aber ein Trafo alleine wird so lange transformieren, bis er den Hitzetod stribt. Und sauber clippen tut er auch nicht.

Grüße, Hmeck
klikla
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Mrz 2011, 08:32
Hi, Hmeck!

Danke für deine Antwort. Mit gehts in erster Linie um NF-Kleinsignalübertrager, z.B. bei trafosymmetrierten oder gesplitteten Linesignalen.

CU Klaus
Chillouter
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Mrz 2011, 15:35
Mit übersteuern/clippen ist ja gemeint, dass Gleichspannung im Signal vorhanden ist. Ein Übertrager, der ja ein Trafo ist, kann aber nur Wechselspannung übertragen. Gleichspannung kommt nicht durch, daher die Ausfälle.
klikla
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Mrz 2011, 21:38
Hi, danke für die Antwort, aber das trifft nicht ganz meine Frage.
Mir geht es nicht um ein geclipptes Eingangssignal, sondern um ein den Übertrager in die Sättigung fahrendes Signal. Wie schon gesagt, nicht um ne Stromversorgung oder ein Endstufensignal sondern um NF-Linesignal. In der Studiotechnik macht man das teilweise ja sogar zur "Klangformung". Aber was passiert, wenn man das Signal weiter erhöht? Kann das irgendwann den Übertrager sperren? Und was passiert, wenn das Signal wieder normalen Level erreicht?
CU Klaus
Fempto
Stammgast
#6 erstellt: 16. Mrz 2011, 21:56
Wenn ein Übertrager in die Sättigung fährt wirkt in dem Moment nur noch der ohmische Widerstand der Spule.
Nun kommt es ganz darauf an wieviel der Verstärker treiben kann. Wenn es reicht, dass der Übertrager dabei schon richtig gut warm wird, kann das dauerhaft das Magnetkern schädigen.

Ist der be/geschädigt geht der Übertrager noch schneller in die Sättigung. >> Die Übertragungsleistung sinkt immer weiter.

Gruß Gerd


[Beitrag von Fempto am 16. Mrz 2011, 21:57 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Mrz 2011, 00:16
@Fempto:

klikla schrieb:
...Wie schon gesagt, nicht um ne Stromversorgung oder ein Endstufensignal sondern um NF-Linesignal...

Glaubst du wirklich, dass ein NF-Linesignal das Magnetkern durch Erwärmung "dauerhaft schädigen" kann?
Aber Hauptsache, den eigenen Senf dazugegeben.

Und was deine Frage, Klaus, betrifft, so verstehe ich nicht so ganz den Sinn dahinter.
Ein line-Signal ist nun mal nicht unendlich steigerunggsfähig, sonst hätte Gerd schon Recht.

Wenn du das Signal im Rahmen des Möglichen erhöhst, werden die Verzerrungen stark ansteigen und wenn du den Pegel zurücknimmst, ist alles wieder i.O.

Das einzige, was möglich wäre - falls hochpermeable Mu-Metall Kernbleche in einem sehr kleinen Übertrager verwendet werden - wäre eine Veränderung der magnet. Eigenschaften der Kernbleche, allerdings nicht durch Wärme.

Wie groß diese Gefahr ist, kann ich nicht abschätzen, da müsste ein kompetenterer etwas dazu sagen.

Grüße - Manfred
Hmeck
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2011, 17:29

pelowski schrieb:

Das einzige, was möglich wäre - falls hochpermeable Mu-Metall Kernbleche in einem sehr kleinen Übertrager verwendet werden - wäre eine Veränderung der magnet. Eigenschaften der Kernbleche, allerdings nicht durch Wärme.
Grüße - Manfred


Soviel ich weiß verliert MU-Metall bzw Permalloy seine magnetischen Eigenschaften durch mechanische Beanspruchungen (biegen, bohren) und muß dann durch Wärmebehandlung (Glühen, anlassen) wieder brauchbar gemacht werden. Wie das innerhalb eines Trafos geschehen kann, ist mir schleierhaft - es sei dann, man kloppt mit´m Hammer drauf. Geht doch nicht durch das Magnetfeld selber, oder, pelowski, meinst Du etwas anderes?

läßt sich gerne belehren:
Hmeck
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Mrz 2011, 23:40

Hmeck schrieb:
Soviel ich weiß verliert MU-Metall bzw Permalloy seine magnetischen Eigenschaften durch mechanische Beanspruchungen (biegen, bohren) und muß dann durch Wärmebehandlung (Glühen, anlassen) wieder brauchbar gemacht werden. Wie das innerhalb eines Trafos geschehen kann, ist mir schleierhaft - es sei dann, man kloppt mit´m Hammer drauf. Geht doch nicht durch das Magnetfeld selber, oder, pelowski, meinst Du etwas anderes?

läßt sich gerne belehren:
Hmeck

Hallo Hmeck,

nein, belehren kann ich dich nicht. Dafür fehlen mir die speziellen Kenntnisse.

Ich habe auch nur die Vermutung geäußert, dass vielleicht (wegen der großen mechanische Empfindlichkeit des Mu-Metalls) bei einer zu starke Magnetisierung die Magnetostriktion einen ähnlichen Effekt wie eine andere mechan. Belastung bewirkt.

Grüße - Manfred
Fempto
Stammgast
#10 erstellt: 18. Mrz 2011, 19:34

pelowski schrieb:

Glaubst du wirklich, dass ein NF-Linesignal das Magnetkern durch Erwärmung "dauerhaft schädigen" kann?

Dazu müsste man wissen was das NF-Linesignal hergibt und was der Übertrager normalerweise aushält (könnte ja ein Miniteil sein), dazu habe ich ja keine genauen Angaben.

Meine Aussage beruht ja auf eine Überlastung die den Übertrager so weit erwärmt bis er eben seine Wirkung verliert.

Ich hatte schon in einem Schaltnetzteil eine Speicherdrossel, die mit dem falschen Wert bestückt war und auch solange funktionierte, bis einmal die Maximallast gefahren wurde (da ging die in die Sättigung und wurde heiss) . Die Spule war nicht durchgebrannt, hatte aber keine Induktivität mehr danach.
Nach Austausch mit dem richigen Wert lief das Schatlnetzteil auch mit der Maximallast

Egal ob Übertrager, Speicherdrossel, DC-Motor...
Einmal zu hohe Temperatur >> Elektroschrott



Aber Hauptsache, den eigenen Senf dazugegeben.


Keine Sorge ne Wurst gibts sicher auch irgendwann

Gruß Gerd
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