Lm 3886 Endstufe in einem Gitarrenamp - Trafo

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madias
Neuling
#1 erstellt: 26. Feb 2012, 16:07
Hallo,
Zusammenfassung:
Bei meinem Amp (Vox Vt-40+) ist die Endstufe defekt (habe dies in einem anderen Forum schon durchdiskutiert - nicht mehr zu reparieren).
Mein Plan ist, die Endstufe von der Platine dezentral im Verstärker unterzubringen, dazu hab ich auf E-Bay folgendes LM-3886 Kit bestellt:
http://tinyurl.com/7h6pcn8
Was mir jetzt noch fehlt, ist ein passendes Netzteil für die Endstufe und da fangen meine Verständnisprobleme an:
Der Trafo ist leider ohne Beschreibung, dürfte zwischen EI75 und EI78 liegen (60-70VA) - sollte von der Leistung her passen, mehr als 30-40 Watt soll das Teil nicht können (Wohnzimmeramp!)
Auf der Sekundärseite habe ich 3 Kabel: schwarz, rot, gelb
Die Messungen bringen folgendes Ergebnis:
rot gegen schwarz: 29VAC
rot gegen gelb: 14,2VAC
schwarz gegen gelb: 14,2VAC
D.h. die gelbe Leitung düfte die Mittelanzapfung sein?
Wenn ich mir die Schematik von z.b. von Mick Feuerbacher anschaue (snubber PSU), bzw. alle vergleichbaren, benötigen diese 4 Kabel vom Trafo:
http://dogbreath.de/Chipamps/SnubberPSU/SnubberPSU.html

Wie kann ich für meinen Trafo nun ein PSU erstellen, bzw. wie würde dann der Schaltplan aussehen?

Vielen Dank!

Liebe Grüße
Matthias


[Beitrag von madias am 26. Feb 2012, 16:13 bearbeitet]
madias
Neuling
#2 erstellt: 26. Feb 2012, 16:29
Möglicherweise hat der Trafo doch 4 Anschlüsse: Wie im Bild zu sehen gibt es noch einen Kontakt, der aber nicht aus dem Teil herausgeführt wird.
Messungen ergeben, dass er sich wie das gelbe Kabel verhält: gegen rot/schwarz: 14,2V, gegen gelb: 0V.

Trafo
Hmeck
Inventar
#3 erstellt: 26. Feb 2012, 20:27
Also, für ein symmetrisches Netzteil brauchst Du 1 Brückengleichrichter + 2 Elkos, fertig. Die Mittelanzapfung wird Masse. Der Mehraufwand, wie er in dem verlinkten Schaltbild getrieben wird, mit 2 Gleichrichtern und 10 Elkos ist m.E. völlig überflüssig.

Das Geheimnis mit dem zusätzlichen Kontakt könnte darin liegen, daß der Trafo zwar 2 Sek. Wicklungen hat, diese aber schon unter der Plastikblende verbunden sind. Miss mal den Widerstand zwischen Gelb und dem versteckten "Kontakt". Sollte 0 Ohm sein, wenn die Vermutung stimmt.

Und: wenn Du richtig gemessen hast, mit den 14 V AC - im Leerlauf - erwarte besser etwas weniger Ausgangsleistung.

Grüße, Hmeck
madias
Neuling
#4 erstellt: 26. Feb 2012, 21:15
Du hast recht: Lt. Messung 0 Ohm.
Ich hätte noch ein paar kurze Fragen:

1)Welchen Wert sollen die Elkos haben: Je mehr Pläne ich mir durchlese, umso größer ist die Wertespanne (von 4000-10000uf)?
2) Wird nicht zumindest pro Elko ein paralleler Widerstand, zwecks Entladung benötigt? (so 2k2)?

Wenn dem Ganzen so ist, brauch ich sogar weniger Aufwand, als ich mir gedacht habe: Nämlich GAR keinen;)
D.h. ich würde von der Hauptplatine (d.h. in der "alten" Endstufen Sektion), wo die zwei 14V Leitungen in einen Gleichrichter gehen, das + und - abnehmen, gelb als Masse und die dicken 4700uf Elkos, die ich schon ausgelötet habe, kann ich auch dazu mißbrauchen.

D.h. vom Schaltplan her, wäre es mit "Symmetrisches Netzteil 2. Version " ident:
http://www.thel-audioworld.de/module/Netzteil/Infos.htm

Auf alle Fälle Danke! für deine Antwort

Liebe Grüße
Matthias


[Beitrag von madias am 26. Feb 2012, 21:18 bearbeitet]
madias
Neuling
#5 erstellt: 26. Feb 2012, 21:40
So, die letzte Frage hab ich mir gerade selbst beantwortet
Messung Brückengleichrichter, jeweils mit Gelb verbunden:
1x +19V
1x -19V
das ganze auf einem 8Ohm Speaker, lt. Datasheet:
50W cont. avg. output power into 8 at VCC = ±35V
D.h. beim "VCC = ±35V" werden dann die Werte addiert, also in meinem Fall ca. 36V?

Liebe Grüße
Matthias
Ars_Vivendi
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2012, 22:14
Welche Kapazität sinnvoll ist, ist von dem Strom abhängig, den du maximal ziehen willst. Ich habe nur eine Faustregel im Kopf: 1000µF / 1A. Für gutes Hifi würde ich jetzt einfach mal etwas mehr ansetzen. Also 1500-2000µF pro Ampere. Das Problem an der Sache ist lediglich, dass mit steigender Kapazität der Einschaltstrom ansteigt. Könnte also sein, dass wenn du es übertreibst die Sicherung für den Trafo "stop sagt"...

Was du mit den Spannungen addieren meinst, versteh ich nicht ganz.
madias
Neuling
#7 erstellt: 26. Feb 2012, 22:22
ok, 2 2200uf elkos hab ich auch noch rumliegen - werde dann die nehmen.
Die Frage bzw. der Addition war die , ob sich, bei symmetrischer Spannung, die v+ und v- addieren, d.h. bei mir bei 19V sich 38V ergeben, lt. dem Datasheet:
"50W cont. avg. output power into 8 at VCC = ±35V" - wären bei mir dann ca. 50W, oder muss ich mich mit den 19V "begnügen", wären dann so 25Watt herum (reicht mir auch vollkommen für die Wohnung)

Liebe Grüße
Matthias
Ars_Vivendi
Inventar
#8 erstellt: 26. Feb 2012, 22:27
Du hast +/- 19V.

Wieviel Ampere zieht dein IC maximal?
Hmeck
Inventar
#9 erstellt: 26. Feb 2012, 22:41
Das mit dem Entlade-Widerständen parallel zu den Lade-Elkes kann nix schaden. Während der Aufbau- und Testphase kommt garantiert der Moment, wo man etwas im vermeintlich stromlosen Zustand an / abklemmen / messen will, oder man kommt irgendwie mit dem Schraubenzieher dran und: knitsch, schon ist das IC hin. Für den normalen Betrieb braucht man sie nicht.

Und: wenn Du die 2 x 4700 µF schon hast, dann nimm sie doch!


Viel Erfolg, wünscht
Hmeck
detegg
Inventar
#10 erstellt: 27. Feb 2012, 13:21
Hi Matthias,

der LM3886 wird mit +-19VDC funktionieren. Mit <20W/8R ist seine Ausgangsleistung dann aber sehr begrenzt. Dein Netzteil ist nicht optimal.

;-) Detlef
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Feb 2012, 15:30
Hallo Leute,

20 Watt für einen Gitarrenverstärker, der nur zuhause gespielt wird, ist mehr als genug.
Ich habe einen mit ca. 10 Watt und wenn ich den voll aufreiße, können sämtliche Nachbarn zuhören
madias
Neuling
#12 erstellt: 01. Mrz 2012, 09:59
So,
Nr 1: Danke an alle, die sich an den Antworten beteiligt haben und mir weitergeholfen haben!

Ich habe jetzt das Kit geliefert bekommen, zusammengelötet, PCB erstellt (inkl. Brückengleichrichter, Elkos usw...)
Die Endstufe selbst funktioniert tadellos (gibt im Leerlauf keinen Mucks von sich, kein Brummen, NICHTS!), Lautstärke ist, erwartungsgemäß, ungeregelt WEIT über Zimmerlautstärke
Aber jetzt kommt das ABER: Im Zusammenspiel mit der alten Vorstufe funktioniert es gar nicht. Der Grund dafür ist, dass die Stromversorgung (wollte den gleichen Trafo für beides verwenden) nicht "zusammenspielt", Die Massedefinition ist komplett anders aufgebaut, d.h. Vorstufe regelt auf 37V DC, die neue Endstufe auf 19V+-, d.h. Wenn ich beides zugleich anschließe habe ich eine Differenz von Masse zur Masse von 19V (gemessen).
Meiner Meinung nach, wäre wohl die sauberste Lösung, dass ich für die Endstufe einen eigenen Ringkerntrafo anschaffe, hätte sogar noch den Vorteil, dass ich das Ding komplett unabhängig als aktive Box verwenden könnte.
Ich hätte jetzt nur noch eine kurze Frage bzgl. Trafo:
Da ich sowieso eine größere Bestellung an Kleinzeugs vorhabe, würde ich Reichelt bzw. Conrad bevorzugen.
Die (Ringkern)trafos (und alles andere auch) bei Conrad sind maßlos überteuert, also bleibt eigentlich reichelt, wo ich zwei zur Auswahl hätte:
RKT 12018 :: Ringkerntrafo, 120 VA, 2x 18 V, 2x 3,33 A
RKT 12030 :: Ringkerntrafo, 120 VA, 2x 30 V, 2x 2,0 A
Am Liebsten wäre mir natürlich einer mit 2x 24 od. 25V - gibts leider nicht.
Der mit 2x18V sollte (auch in Anbetracht der VA + Ampere) problemlos funktionieren, würde der mit 30V (2A) überhaupt ausreichen für die Leistung (wäre natürlich nur für einen Monoendstufenblock zuständig)?
Lt. Datenblatt würde ich sagen, dass beide passen sollten...
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3886.pdf
Als Speaker vewende ich einen Jensen C10Q Ceramic Vintage 8Ohm, der hat 35 Watt RMS

Vielen Dank

Liebe Grüße
Matthias


[Beitrag von madias am 01. Mrz 2012, 10:12 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#13 erstellt: 01. Mrz 2012, 11:54

madias schrieb:

RKT 12018 :: Ringkerntrafo, 120 VA, 2x 18 V, 2x 3,33 A


Das war bei meinem 3xLM3886-Projekt auch genau meine Fragestellung: 2x30 V sind zu viel. Und ich habe den mit 2x 18 V genommen,, aber mit 160 VA. Ergibt im Leerlauf knapp über +/- 25 V, Leistung um die 35 W an 5 Ohm. Für 1 Kanal reichen auch 120 VA.

Grüße, Hmeck
madias
Neuling
#14 erstellt: 01. Mrz 2012, 16:50
Gut, dann habe ich mal den RKT 12018 bei Reichelt bestellt...
Trotzdem bin ich mit den ganzen "Reparaturmaßnahmen" unter 50 Euro geblieben (zahlt man beim "Fachmann" schon alleine für´s anschauen...) , habe dadurch noch eine gutklingende Aktivbox erhalten und der Lernprozess war enorm (davor nur Bodentreter selbst gebaut), also insgesamt ein Gewinn in mehrfacher Hinsicht!
Die letzte Frage, die ich habe, ist bzgl. der Sicherheit:
Reicht es aus, die zwei Sekundärleitungen mit je einer 2A-Sicherung (mittelträge) abzusichern?
Trafo+PSU+Endstufe befinden sich innerhalb der Gitarrenbox (geschlossen) - sollte ausreichen.


Danke

Liebe Grüße
Matthias
madias
Neuling
#15 erstellt: 12. Mrz 2012, 22:05
So, ich wollte euch nur allen noch einmal Danke! sagen und von meinem Erfolgserlebnis berichten:
Ringkerntrafo ist angekommen, alles neu verlötet und verdrahtet und ich kann nur sagen:
Erfolg auf ganzer Linie!
Lautstärke ist, ähm, mehr als passabel für eine Mietwohnung (blöderweise kann ich keinen Dauerbelastungstest machen, würde wohl mit einer Räumungsklage enden

Anbei ein paar Fotos des neuen, alten Verstärkers:
IMG_20120312_215506

IMG_20120312_215422

IMG_20120312_215404

Liebe Grüße

Matthias
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