Balance-Probleme

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hifimax
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mrz 2007, 08:38
Hallo zusammen,

Brauche eure Hilfe !
Habe einen Hörraum der 8x4m groß ist. Der rechte LS steht 80cm vor der Rückwand und 60 cm von der Seitenwand entfernt. Der linke Lautsprecher 80 cm vor RW und 90 von der SW. Die LS stehen in einem Abstand von 2,3 m. Die Hörposition beträgt 2,7 m von den LS.
An der linken Wand ist ein großes 3,5 m langes Fenster. In der rechten Wand befindet sich ein Tür, unmittelbar neben der Box.
Seitdem ich diesen Raum nutze habe ich Probleme mit der Balance. Will heißen: Die Mittenortung ist nach links verschoben und befindet sich praktisch zwischen linkem LS und Mitte. Bisher ist es mir nicht gelungen dieses Problem in den Griff zu bekommen, abgesehen von einem Dreh am Balance-Regler.
Das Problem trat übrigens mit vs. LS, Verstärkern, CD-Player, ... auf, ist m.E. also raumabhängig. Selbst eine Bedämpfung der beiden Wände neben den LS hat nicht gebracht.
Hat jemand von euch eine Erklärung und ggf. Tipps ?

Danke und fG
Max
Manfred_Kaufmann
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2007, 11:25
Das Problem wird das große Fenster sein. Hast Du es schonmal mit einem dicken Vorhang versucht ?
Albus
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Mrz 2007, 12:58
Tag,

dann zuerst etwas über das seitliche Auswandern von Phantomschallquellen bei Pegelunterschieden (nach Dickreiter, Handbuch der Tonstudiotechnik, Band 1, Seite 127 f.). Tolerierte Verschiebung der Mittenschallquelle sei +/- 50 cm bei einer Basisbreite von 3,00 m (entsprechend 4-5 dB Pegeldifferenz zwischen den LS). Eine Pegeldifferenz von 15 dB bedeutet Wahrnehmung als ganz seitlich (auch nach Zwicker/Fastl); die Auswanderung ist bis 20 Grad etwa linear und liegt - je nach Signal - bei 2,1 bis 2,5 Grad je dB. Auf den Fall angwandt, nur die Pegeldifferenz abgeschätzt: Auswanderung ca. 60 cm nach links, d.h. nach halb seitlich, entsprechend 15 Grad, also Pegeldifferenz ca. 6-7 dB. Was sich bei einem Ausgleichsversuch am Balance-Regler einschätzen lässt.

Weiter: Gesagt, es sei mit seitlichen Dämpfungen erfolglos geblieben (also Fenster, Tür), auch mit anderem Equipment, darunter LS, sei es beim Auswandern der Mittenschallquellen nach links geblieben. Somit wäre die Möglichkeit der entscheidenden Paarungleichheit dieses einen LS-Paares ausgeräumt, die anderen LS müßten ja in eben gleicher Weise unpaarig gewesen sein; den prüfenden Seitentausch der LS kann man sich folglich auch ersparen. Links ist die Laufzeit, größerer Abstand zur Fensterseite, länger als rechts, was aber gegenläufig zur vermuteten Pegeldifferenz ist. Die Fensterfront ist sowenig wie rechts die dünnere Tür von entscheidender Bedeutung (Absorptionskoeffizienten sind unterschiedlich, aber zuletzt nicht weit auseinander, die Türfläche ist gering), da ja auch schon im Dämpfungsversuch ohne durchschlagenden Effekt.

Jetzt etwas Neues. Die eingeschätzte Pegeldifferenz ist also nach Erfahrung nicht mehr unbedingt zu tolerieren, ist auch beträchtlich, psychoakustisch genommen. Geht man davon aus, dass ein Versuch im unteren Lautstärkebereich die übliche Kanalungleichheit des Lautstärkereglers ergibt, mit ca. bis zu 2 dB Abweichung, im mittleren Bereich dann bei nur noch 1 dB Differenz, was in Ordnung ist, noch als Differenz hörbar, aber nur ein Teil der geschätzten 6-7 dB, dann folgt die Frage: "Bist Du Linkshänder?". Darum: Typisch sind die Ohren unterschiedlich sensibel, Unterschiede von rechtem und linkem Ohr liegen im Bereich von bis zu 7 dB. Probe: Monoschallquelle, dann Handschalen hinter die Ohrmuscheln (Außenohr) halten, nur rechts. Was ist mit der Phantomschallquelle? - Aha. Es ist in der Tat so: Nach dem Room-Output kommt noch der Hörer (Listener).

Die Möglichkeit einer entscheidenden Laufzeitdifferenz zwischen Links und Rechts kann man später prüfen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 29. Mrz 2007, 13:32 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Apr 2007, 11:21
Tag,

obgleich ohne Interesse, eine Nachbemerkung. - Es scheint mittlerweile einiges Programmmaterial zu geben, welches linkslastig produziert ist. Zur Bestimmung der etwaigen Auswanderung von Mittenschallquellen eignet sich gut das Nachrichtenprogramm der ARD-Rundfunkanstalten; die Nachrichtensprecher sind immer exakt mittig positioniert. So kann es auch nicht zu Irritationen durch den üblichen hell-dunkel Positionierungsunterschied bei Orchesteraufnahmen kommen (helle Instrumentengruppen links, dunklere rechts, bei gleicher Aussteuerung erscheint links lauter).

MfG
Albus
hifimax
Stammgast
#5 erstellt: 02. Apr 2007, 15:30

Albus schrieb:
Tag,

obgleich ohne Interesse, eine Nachbemerkung. - Es scheint mittlerweile einiges Programmmaterial zu geben, welches linkslastig produziert ist. Zur Bestimmung der etwaigen Auswanderung von Mittenschallquellen eignet sich gut das Nachrichtenprogramm der ARD-Rundfunkanstalten; die Nachrichtensprecher sind immer exakt mittig positioniert. So kann es auch nicht zu Irritationen durch den üblichen hell-dunkel Positionierungsunterschied bei Orchesteraufnahmen kommen (helle Instrumentengruppen links, dunklere rechts, bei gleicher Aussteuerung erscheint links lauter).

MfG
Albus


Hallo,

Vielen Dank für deine Mühe und die interessanten Erläuterungen. Ich werde das in Kürze mal alles durchchecken.
Ich glaube aber bereits jetzt schon, dass du mit der Vermutung des unterschiedlichen Hörvermögens rechts/links auf der richtigen Fährte bist. Wenn ich Gewissheit habe, lasse ich es wissen.

Nochmals vielen Dank !
fG
Hifimax
Ydope
Inventar
#6 erstellt: 02. Apr 2007, 18:02
Grundregel: Versuche die ganze Hörsituation möglichst symmetrisch zu gestalten. Also gleicher Seitenwandabstand der beiden Boxen und Hörposition in der Mitte zwischen denn Seitenwänden
Wenn du natürlich auf einer Seite an einer ungünstigen Position eine offene Tür hast, ist das nicht gerade förderlich aber das konkrete Problem bei dir per Ferndiagnose rauszufinden ist unmöglich. Alle theoretisch möglichen Ursachen aufzuzählen auch.


[Beitrag von Ydope am 02. Apr 2007, 18:03 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Apr 2007, 08:37
Tag,

dann füge ich noch die Möglichkeit eines elementaren Selbstversuches hinzu (hausärztliches Vorverfahren): Man begibt sich als hörender Proband in eine Raumecke, im Abstand von 5 m der Sprecher, der Proband steht in Front zum Sprecher und hält sich ein Ohr zu, der Sprecher spricht einen Satz mit einer Lautstärke, als sei der Hörer in Armlänge gegenüber (ca. 55 dB), der Hörer hat den Satz zu entziffern, dann das andere Ohr (das erste nunmehr korrekt mit der geschlossenen Hand abgedeckt). Der Unterschied der beiden Ohren tritt so recht deutlich zutage.

Freundliche Grüße
Albus
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