Absorber für 31, 62, 80 & 95 Hz???

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Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Mai 2004, 21:38
Hallo zusammen,

in meinem Hörraum mit den Maßen 5,6m * 5,3m * 2,2m habe ich nach langen Versuchen eine Aufstellung des Subs gefunden, bei der der Frequenzverlauf die geringsten "Buckel" aufweist. Trotzdem bekomme ich die Überhöhungen bei den o. g. Frequenzen nicht komplett weg (klar, da Raumresonanzfrequenzen).

Gibt es eine (preiswerte) Möglichkeit, genau diese Frequenzen um ca. 10 dB zu dämpfen???

Wie schmalbandig bekommt man denn Absorber hin? Einfach eine große Menge Glaswolle o. ä. zu verwenden dürfte doch ziemlich breitbandig sein, oder?

Handwerkliches Geschick und genug Platz im Raum (separates Zimmer fürs Heimkino) wären vorhanden. Fehlt nur noch ein kluger Rat, wie man genau diese Frequenzen trifft...

Schon mal vielen Dank vorab!!!
qnorx
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mai 2004, 22:02
Helmholtzresonatoren sind hierfür die geeignete Wahl. Die können sehr schmalbanding konzipiert werden, wenn gewünscht bis auf nur 1 Hz Bandbreite, allerdings immer mit der Gefahr, dass bei einem Mess- oder Baufehler und der sich immer irgendwie ergebenden Toleranz die Abstimmfrequenz verschiebt.
10 db Überhöhung finde ich enorm viel. Ich würde mal behaupten, dass mit einem Helmholtzresonator der wohnraumfreundlich ist, 3 vielleicht 4 db Wirkung erzielt werden kann (habe leider noch immer keine Formel mit der man die Wirkungsstärke berechnen kann).

Grundsätzlich benötigst Du für jede Frequenz einen Resonator mit eigenem Volumen. Davon ausnehmen kannst Du Frequenzen die in einer höheren Ordnung auftreten, als beispielsweise die doppelte oder vierfache Frequenz. Da stimmst Du einfach auf die "Grundfrequenz" ab und der Hemli sollte dann auch bei den "Oberfrequenzen" wirken.
Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Mai 2004, 06:52
Die Wohnraumfreundlichkeit wäre kein Problem, da ich einen separaten Hörraum habe.

Was mir sehr helfen würde, wäre ein Bauplan, mit dem ich die benötigten Bassfallen in der benötigten "Stärke" (ca. 10 dB) anfertigen kann. An Formeln dafür herrscht ja im Internet kein Mangel, aber den Wirkungsgrad gibt KEINER an.

Hat von euch jemand mal selbst eine Bassfalle gebaut und kann seine Erfahrung mit mir teilen?
modjo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Mai 2004, 14:24
Hallo Thrakkar

Ich hätte Dir noch einen anderen Vorschlag. Es gibt von Behringer den Ultra Curve, damit kannst du einzelne Bänder um bis zu 16dB absenken und dadurch die Überhöhungen "ausbügeln". Kostet so um die 300 Euro und klingt für den Preis schweinegut. Bei Ultra Curve sollte man jedoch nur die Digitaleingänge benutzen, der AD-Wandler ist nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Persönlich benutze ich das Vorgängermodell 8024 und habe dadurch Raum+Lautsprecher entzerrt und bin vom Ergebnis positiv überrascht.

Viele Grüsse
Modjo
raw
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Mai 2004, 15:23
Hi

Die Idee von modjo ist zwar nicht schlecht, aber solche Geräte kann man eigentlich nur auf einen bestimmten Punkt (Hörplatz) einstellen. Wenn du ausserhalb des optimalen Punktes (Hörplatz) bist, dann hast du wieder neue Probleme...

Ich würde dir auch zu den Helmholtzresonatoren raten. Du musst halt mit einer pingeligen Genauigkeit arbeiten und keine 0-8-15 Materialien nehmen...
modjo
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Mai 2004, 17:09
raw, da muss ich dir wiedersprechen, wenn du den raum schmalbandig entzerrst, sprich du senkst die frequenzen der raumresonanz ab, werden die raumresonanzen gar nicht mehr so stark angeregt und du hast im prinzip das gleiche resultat, wie wenn du resonatoren verwenden würdest.

wenn man den lautsprecher entzerren will, dann hat man wirklich das problem, dass nur an einem punkt derfrequenzgang linearisiert wird. auf der anderen seite kann es mir doch egal sein, wenn ich ausserhalb meines hörplatzes kein optimales ergebnis mehr habe....

behringer empfiehlt zudem, den frequenzgang an versch. stellen im raum zu messen und dann zu mitteln.

viele grüsse
modjo
raw
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 21. Mai 2004, 18:33
Wie entzerrst du einen Raum?

Raummoden verhalten sich im Raum unterschiedlich.
Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 22. Mai 2004, 08:51
Hallo und danke für eure angeregte Diskussion!

Ich möchte das Thema aber gerne wieder auf den für mich wichtigen Punkt zurückbringen: Wie muss ich einen "Helmi" auslegen, um die gewünschte Stärke der Dämpfung hinzubekommen (ästhetische Aspekte können getrost aussen vor bleiben, da separater Heimkinoraum!)?

Je größer desto stärker die Dämpfung?
Wie ist das mit Dämmwolle: Je mehr, umso stärker die Dämpfung, oder wird der "Helmi" dann lediglich breitbandiger (habe ich hier auch schon mal irgendwo gelesen)? Nimmt man überhaupt Dämmwolle???

Es wäre schön, wenn jemand antworten könnte, der nicht nur Aukustik-Lehrbücher wiedergibt, sondern der auch selbst praktische Erfahrung mit "Helmis" hat. (Sorry, soll nicht unfreundlich klingen, aber threads mit theoretischen Diskussionen gibt's reichlich!)

Ganz lieben Dank an euch alle!!!
qnorx
Stammgast
#9 erstellt: 22. Mai 2004, 19:49
Wie bereits in meinem Posting oben erwähnt, habe ich, trotz intensiver Suche und eines Gesprächs mit einem Akustiker der ETH Zürich keine Formel gefunde, mit welcher man die Wirkungstiefe eines Helmis berechnen könnte.

Man liest öfter mal die Behauptung je grösser je besser, aber niemand konnte das in irgendwelcher Form unterlegen, weder durch Herleitung noch durch Versuch.

Ganz allgemein warne ich mal davor alles was zum Thema Helmholtz so zu lesen ist im Netz, als bare Münze zu nehmen. Leider schwirren eine ganze Reihe falscher Formeln und Vorstellungen über die Arbeitsweise eines Helmis herum.

Empfehlen kann ich Dir erstmal diesen Thread, welcher Dir die ganze Problematik des Themas aufzeigt. Ist zwar lang zum durchlesen, aber bis auf einige verbale Entgleisungen ganz informativ:

http://www.hifi-foru...orum_id=72&thread=96

und hier geht's dann weiter:

http://www.hifi-foru...rum_id=72&thread=144


Meiner Erfahrung nach kannst Du in einem normalen Raum mit einem einigermassen wohnraumfreundlichen Helmi und einer nicht zu tiefen Frequenz der Raummode zwischen 3 bis 6 db Absorbtion erreichen. Mehr habe ich noch nie geschafft.

Kannst Du mal sagen wie Du die Überhöhung gemessen hast und bei welcher Frequenz. Das wäre mal wichtig zu wissen um den Effekt genauer einordnen zu können. Ganz interessant zu wissen wäre nämlich, ob evt. gar eine Überlagerung zweier Raummoden besteht, das Potenzial wäre vorhanden (5.3m und 5.6m).
Schnicki
Neuling
#10 erstellt: 22. Mai 2004, 20:54
Hallo,

ich würde beim Bau von Helmholtzresonatoren empfehlen, ausziehbare Bassreflexrohre aus dem Lautsprecherbau zu verwenden (z.B. bei Strassaker, da gibt´s auch ein gutes Auslegunsprogramm)

Da die durch den Helmholtzresonator bedämpfte Freqquenz neben dem Gehäusevolumen auch von Anzahl, Durchmesser und Länge der Bassreflexrohre abhängt, kann man unvermeidliche Ungenauigkeiten beim Bau des Gehäuses über die Länge der Rohre ausgleichen und den Resonator quasi "stimmen". Einen Wirkungsgrad von 10 dB halte ich für optimistisch. Noch ein Tip: Das Gehäuese empfehle ich mit Silikon abzudichten. Eine Befüllung mit Dämmstoff verringert den Wirkungsgrad, macht den Resonator dafür aber breitbandiger. Trifft man die Raumesonanzfrequenz also recht genau, bringt ein "nackerter Helmi" mehr.

Viel Erfolg !

Gruß

Schnicki
Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 23. Mai 2004, 08:50
Hi gnorx,

merci für die Infos!

Gemessen habe ich mit dem HiFish-Pegelmessgerät direkt am Hörplatz mit der Längsachse in Richtung Decke (also Öffnung des Gerätes nach oben). Dann habe ich alle Lautsprecher bis auf den Subwoofer abgeklemmt und mit der beiliegenden CD von HiFish die folgenden Frequenzen angespielt und den Pegelwert (dB) für den jeweiligen Aufstellungsplatz des Subs notiert. Die Tabelle mit den geringsten Differenzen folgt hier:
Frequenz (Hz) Pegel (dB)
20 68
25 75
31 78
40 64
50 66
63 80
80 80
100 75

Was micht erstaunt hat: Diesen "optimalen" Verlauf erhalte ich an diesem Aufstellungsplatz nur dann, wenn ich die Box um 45 Grad nach außen drehe...

Auf Basis der Formeln für Raumresonanzen, die ich gefunden habe, sollten Resonanzen 1. Ordnung bei 31Hz & 80Hz, sowie 2. Ordnung bei ca 63Hz vorliegen. Das deckt sich ja auch ziemlich genau mit den Messungen. Daher würde ich denken, dass schmalbandige Helmis für genau diese Frequenzen besser sind als breitbandige, oder???
Auf die 74dB bei 25Hz kann ich mir allerdings keinen rechten Reim machen...

Du vielleicht???

Sonnige Grüße!
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