Hilfe bei DIY Planung eines quadischen Raums. Update: Absorber?

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Lukcy
Stammgast
#1 erstellt: 29. Jan 2014, 12:04
Hallo lieber Leute

Ich möchte demnächst mein Wohnzimmer renovieren und dabei dann die Akustik verbessern- ich habe von der Materie aber kaum Ahnung. Bevor ich also damit beginne, habe ich ein paar Fragen:

1. Einmessen des Raumes:
Ich würde den Raum auch per Mikrofon einmessen. Was benötige ich alles dafür? Kann man dann mithilfe der Werte, die das Computerprogramm dann ausgibt, den Raum "einfacher" optimieren. Kann man quasi herauslesen, wo im Raum was gemacht werden sollte?

2. Baumaßnahmen:
Zunächst einmal, ein Freund von mir ist Tischler, daher wären DIY Maßnahmen kein Problem.
Beim Surfen bin ich aber u.a. auch solche Produkte gestoßen: Diffusor , Diffusor 2 und Noppenschaum. Bringen die "Teile" etwas? Ich frage deswegen, weil sie mir günstig vorkommen. Natürlich weiß ich nicht, wei viele ich von diesen Teilen für meinen Raum brauche. Ich würde um Kosten zu sparen gern viel selber machen. Wenn es aber nur 2-3 Teile wären, würde ich mir die eigene Arbeit auch sparen.

Mein Raum:
Raum

Es gibt zwei Lautsprecherpositionen. Einmal für Musik und einmal mit TV. Für Musik benutze ich zusätzlich einen beweglichen Sessel, um im Stereodreieck zu sitzen.

Vielen Dank


[Beitrag von Lukcy am 29. Jan 2014, 12:09 bearbeitet]
icebaer72
Stammgast
#2 erstellt: 29. Jan 2014, 13:09
Hallo Lukcy,

das Thema Raumakustik ist (leider) ein recht komplexes Thema und schwer kurz zu beschreiben.
Allgemein würde ich dir aber schon mal die beiden Artikel empfehlen, in denen ist viel erklärt:
Basic Akustik FAQ und REW Workshop

Im zweiten Link, ist auch erklärt, was man zum messen alles an Hard- und Software braucht.
Wobei ich als Mikro sogar das UMIK-1 empfehlen würde, weil man damit keine extra Soundkarte braucht und direkt ein Kalibierfile mit bei liegt.
Einfacher optimieren lässt sich damit ein Raum. Ohne kann man nur raten oder bestenfalls nach Gefühl/Gehör gehen. Dafür hat man halt die Hürde, sich mit dem Messvorgang auseinandersetzen zu müssen
Auf alle Fälle kann man damit auch auslesen, wo was gemacht werden muss.
Zum einen zum Bass optimieren. Einfach durch's Zimmer laufen und schauen, wo es am lautesten ist. Da gehört dann eine Bassfalle hin. Oder direkt aus dem ETC in REW die Stellen der Erstreflektionspunkte anzeigen lassen und dann mit der Schnurmethode (in Link 1 erwähnt) die Position finden, wo ein Breitbandabsorber hin kann.

Selbst bauen können, ist immer gut und spart einiges an Geld
Denke aber solche Diffusoren kommen eher erst zum Schluss der Massnahmen zum Einsatz.
Normalerweise ist der Ablauf, zuerst Bassfallen aufbauen und dann Erstrefektionspunkte behandeln. Damit hat man dann schon den Grossteil der Probleme behandelt.
Lukcy
Stammgast
#3 erstellt: 29. Jan 2014, 13:43
Danke Eisbär ;-) , werde mich mal versuchen reinzulesen. Für weitere Tipps bin ich aber weiterhin dankbar, weil ich nicht weiß, in wie weit ich das alles verstehen werde
BASSINVADER
Stammgast
#4 erstellt: 29. Jan 2014, 17:26
bin auch grad am thema dran und hab auf youtube einiges gefunden.
zb Das:
http://www.youtube.com/watch?v=oa2RC_DSPOk
Buschel
Inventar
#5 erstellt: 29. Jan 2014, 17:56

icebaer72 (Beitrag #2) schrieb:
...Oder direkt aus dem ETC in REW die Stellen der Erstreflektionspunkte anzeigen lassen und dann mit der Schnurmethode (in Link 1 erwähnt) die Position finden, wo ein Breitbandabsorber hin kann.

Statt Schnurmethode kann man die Reflexionen (Verzögerung zum Direktschall, Ausbreitungsweg, Orte der Reflexionspunkte) auch bei bekannter Raumgeometrie berechnen: Link.
icebaer72
Stammgast
#6 erstellt: 30. Jan 2014, 09:40

Buschel (Beitrag #5) schrieb:

icebaer72 (Beitrag #2) schrieb:
...Oder direkt aus dem ETC in REW die Stellen der Erstreflektionspunkte anzeigen lassen und dann mit der Schnurmethode (in Link 1 erwähnt) die Position finden, wo ein Breitbandabsorber hin kann.

Statt Schnurmethode kann man die Reflexionen (Verzögerung zum Direktschall, Ausbreitungsweg, Orte der Reflexionspunkte) auch bei bekannter Raumgeometrie berechnen: Link.

An sich ist das ein klasse Tool. Es geht aber nur bei einem quaderförmigen Raum. Hier haben wir aber einen L-förmigen
Ansonsten gibt es bspw auch noch die Spiegelmethode.
Lukcy
Stammgast
#7 erstellt: 30. Jan 2014, 10:10
Danke für die zahlreichen Tipps.

Empfehlt mir mal eine Rangfolge, die ich einhalten sollte.

Soll ich zunächst ohne Messen anfangen oder macht mit Messen mehr Sinn (müsste ja eigentlich auch so sein )? Wenn das Messequipment um die 100 Euro kostet, wäre es es mir wert. Nur habe ich Sorge, dass ich die Software und ihre Auswertung nicht verstehen/lesen kann Ich bitte auch um Einschätzungen der LINKS oder andere (kostengünstige) Empfehlungen.
Vielen Dank
Buschel
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2014, 10:47

icebaer72 (Beitrag #6) schrieb:
An sich ist das ein klasse Tool. Es geht aber nur bei einem quaderförmigen Raum. Hier haben wir aber einen L-förmigen ;)

Habe ich selbst auch. Mit ein wenig Hirnschmalz lässt sich das Tool auch für andere "Sitationen" missbrauchen
Die Spiegelmethode funktioniert aber natürlich auch und vor allem immer.
Lukcy
Stammgast
#9 erstellt: 30. Jan 2014, 14:03

Lukcy (Beitrag #7) schrieb:
Danke für die zahlreichen Tipps.

Empfehlt mir mal eine Rangfolge, die ich einhalten sollte.

Soll ich zunächst ohne Messen anfangen oder macht mit Messen mehr Sinn (müsste ja eigentlich auch so sein )? Wenn das Messequipment um die 100 Euro kostet, wäre es es mir wert. Nur habe ich Sorge, dass ich die Software und ihre Auswertung nicht verstehen/lesen kann Ich bitte auch um Einschätzungen der LINKS oder andere (kostengünstige) Empfehlungen.
Vielen Dank


...ich zitiere mich mal selbst, sonst gerät es in Vergessenheit

Habe beim suchen noch folgende Produkte gefunden. Sind die zu empfehlen? Welche Sträke ist dabei ratsam?
Allgemein: Reicht zunächt erstmal die Spiegelmethode oder doch lieber mit Mirkofon einmessen?

EDIT: ...und woher weiß ich eigentlich, wie viel ich von dem Material benötige?


[Beitrag von Lukcy am 30. Jan 2014, 14:38 bearbeitet]
icebaer72
Stammgast
#10 erstellt: 31. Jan 2014, 15:01
Solche Noppenschaummatten helfen nur wenig. Vor allem in der Stärke 3-5cm, tut sich da nicht viel. Wenn dann dicker, so ca. 10cm.
Besser und gebräuchlicher wäre da bspw. Basotect. Gibt es z.B. als Restekiste hier. Es sollte dann aber auch schon so 7-10cm sein. Je dicker, desto tiefer wird absorbiert.

Ob ein Mikro notwendig ist oder nicht, hängt sicher zum einem von deinen Erwartungen und zum anderen von deinem Equipment ab. Wenn's sehr gut klingen soll und du Bassstarke Boxen oder einen Sub hast, wäre ein Mikro die bessere Wahl. Dann sieht man sofort, wo die Schwachstellen liegen - sofern man sich mit der Materie auseinander gesetzt hat
Soll der Aufwand nicht gross sein und hat man auch keine Anlage die Raummoden allzu sehr anregt, reicht sicher auch ein händisches Vorgehen (Schnur-/Spiegelmethode, Excel-Tabelle).

Wann man aufhören kann/muss, sagen einem die Messergebnisse recht gut. Ohne einfach dann, wenn es subjektiv gut klingt
Wenn man aber nur Absorber an den Erstreflektionspunkten anbringt, muss man sich noch keine Sorgen wegen Überdämmung machen.
Lukcy
Stammgast
#11 erstellt: 31. Jan 2014, 17:37

icebaer72 (Beitrag #10) schrieb:
Es sollte dann aber auch schon so 7-10cm sein. Je dicker, desto tiefer wird absorbiert.

Ob ein Mikro notwendig ist oder nicht, hängt sicher zum einem von deinen Erwartungen und zum anderen von deinem Equipment ab. Wenn's sehr gut klingen soll und du Bassstarke Boxen oder einen Sub hast, wäre ein Mikro die bessere Wahl. Dann sieht man sofort, wo die Schwachstellen liegen - sofern man sich mit der Materie auseinander gesetzt hat
Soll der Aufwand nicht gross sein und hat man auch keine Anlage die Raummoden allzu sehr anregt, reicht sicher auch ein händisches Vorgehen (Schnur-/Spiegelmethode, Excel-Tabelle).
.


Hi icebaer, danke für die Hilfe
Habe mir vorhin einfach mal diesen Schaum bestellt, kam mir recht günstig vor. Werde dann, wenns ankommt, mit der Speigelmethode herumprobieren. Was hällst du von solchen Eckabsorbern? Ich weiß, man kann die auch selbst mit Mineralwolle bauen, aber für den Preis würde ich mir das nochmal überlegen.
Wie kann man eigentlich die Raummoden berechnen? Ich meine sowas gelesen zu haben.
UND! Wäre es sehr umständlich, wenn ich einmessen würde, dann die Diagramme hier zeige und jemand das ganze dann (für mich) dechiffriert? Ich frag deswegen, weil es einige hier ja machen, aber wohl auch selbst vom thema eine ahnung haben.
Dankeschön


[Beitrag von Lukcy am 31. Jan 2014, 17:38 bearbeitet]
icebaer72
Stammgast
#12 erstellt: 03. Feb 2014, 08:51
Ich würde sagen, solche Eckabsorber haben nicht unbedingt den besten Effekt, wenn es darum geht wirklich tiefe Freeuqenzen zu absorbieren.
Zum einen ist das Material zu fest, womit der Schall nicht tief geng rein kann, um gebremst/absorbiert zu werden. Zum anderen ist der verlinkte Eckabsorber mit 24x24 einfach viel zu klein.
Und für eine effektive Nutzung müssten die in mind. zwei Ecken raumhoch gestellt werden, womit man mind 4 von den Teilen braucht... was das ganze nicht mehr soo günstig macht
Wenn du dier das zutraust, solche Superchunks zu bauen, und auch den Platz für hast, würde ich auf alle Fälle die bevorzugen.

Tools zur Berechnung von Raummoden gibt es: Raumeigenmoden-Rechner.
Allerdings gelten die nur für quaderförmige Räume. Du hast aber einen L-förmigen, womit die Ergebnisse nicht unbedingt übertragbar sind.

Klar, stell die Diagramme ruhig hier ein.
Ich bin zwar selbst auch nicht soo der Profi im auslesen von denen. Aber es gibt ja genug User hier, die anderen an der Stelle auch schon weitergeholfen haben. Dafür ist das Forum ja da....


[Beitrag von icebaer72 am 03. Feb 2014, 08:53 bearbeitet]
Lukcy
Stammgast
#13 erstellt: 21. Jun 2015, 10:44
Hallo Leute, ich krame mal meine alten Threat wieder heraus.
Ich möchte mich nun neu einrichten und habe entsprechend jetzt auch einen leeren Raum.
Wegen der Akustik würde ich gerne Breitbandabsorber bauen, ich habe einfach zu viel glatte Wände.
Die Frage, die sich mir jetzt stellt ist, ob ich mobile Absorber bauen soll, oder welche, die ich an die Wände befestige. Bei mobilen hat man doch den Vorteil, dass man sie verschieben kann. Problem könnte aber sein, dass hinter den Absorbern wieder viel freier Raum liegt. Sehe ich das richtig?
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