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Akustischer Ausbau eines Regieraums+A -A |
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Autor |
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LK-Audio
Neuling |
#1 erstellt: 05. Aug 2015, 18:23 | |||
Hallo alle zusammen, Ich möchte mich gerne direkt mit einer "größeren" Sache hier im Forum Vorstellen. Ich bin seit geraumer Zeit dabei meinen Regieraum, bzw. den Raum in dem ich "Mische" Akustisch auszubauen. Es geht mir im Folgenden darum zu Erarbeiten welche weiteren akustischen Maßnahmen eine sinnvolle Möglichkeit zur Verbesserung des Raumklangs darstellen. Zunächst hat der Raum eine Grundfläche von 13m² zuzüglich einer kleinen Ecke mit nochmals 1,8m². Dabei sind die Maße relativ ungünstig mit: 3,8m Breite, 3,4m Tiefe und 2,17m Höhe, plus die Ecke mit 1,12m x 1,6m. Die Höhe variiert etwas, vorallem zu den Wänden hin abnehmend. Desweiteren befindet sich fast in direkter Flucht hinter meiner Abhörposition ein offener Durchgang zur angrenzenden "Küche". Frontansicht. Linke Seite. Rechte Seite, mit besagter kleinen Raumecke. Rückseite, mit Durchgang zur Küche. Zu den bisher ergriffenen Maßnahmen: Links und rechts des Schreibtisches befinden sich etwa 1m x 2,05m, BxH, große Superchunks welche mit Mineralwolle vollständig ausgefüllt sind. An den Seitenwänden hängen jeweils 1,035m x 0,665m große Breitband-Absorber (Mineralwolle gefüllt) mit einer Stärke von 9,5cm. Diese habe ich 10cm von der Wand entfernt montiert. An der Decke hängt ein 1,6m x 1,2m großes Deckensegel (Mineralwolle gefüllt) ebenfalls 9,5cm Stark. Montiert mit etwa 5cm Abstand zur Decke. Hinter mir steht ein Regal schwedischer Herkunft auf dem 3 2D Diffusoren (60cm x 60cm) der günstigeren Art platziert sind. Neben dem Durchgang zur Küche sowie an der rechten Seitenwand nochmals 2 2D Diffusoren. In der kleinen Ecke ist nochmals ein Superchunk 0,76m x 2,07m. Räumliche besonderheiten: Die Wand hinter den Monitoren ist eine vorgesetzte Rigipswand mit sehr kleinem Hohlraum, evtl. ca 4-6cm, allerdings ungefüllt. ( Diese Wand könnte später noch relevant für ein spezifisches Problem werden.) Die rechte Seitenwand besteht aus Y-tong und ist somit meiner Einschätzung nach nicht als "Super-Massiv" zu betrachten, vorallem da diese nachträglich eingezogen wurde und keine 100%ige Verbindung mit dem Restlichen Tragwerk hat. Die linke Seitenwand ist eine massive Außenwand. Auch die Rückwand ist eine Außenwand, jedenfalls die restlichen Teile davon. Decke und Boden sind aus Beton/Estrich. Der Bodenbelag ist ein starkes Linol. Deckenverkleidung aus Styropor. Die restlichen Wände sind tapeziert. Nun zur Akustik: Fangen wir mit der Nachhallzeit an. Der RT60 Plot Hier macht sich bereits ein erster Punkt bemerkbar. Die etwas längere Nachhallzeit um 200-300Hz wäre etwas woran man Arbeiten könnte. Wasserfall Diagram Die starke "Zerklüftung" des Tiefton bereichs, welche hier sichtbar wird, ist zu großen Teilen dem kleinen Raum geschuldet. Allerdings möchte ich fürs erste den Fokus auf die Probleme im 100 -200Hz bereich lenken. Alles darunter wäre zur Zeit eine Hiobs-Aufgabe, zumahl das Platzangebot bald auch ausgereizt ist. Weiter gehts mit Laufzeit und Reflektionen: Group Delay Hier macht mich die Spitze bei 127Hz doch sehr stutzig. Genau bei dieser Frequenz werden wir gleich den größten Einbruch im Frequenzgang sehen. Eine ansteigende Gruppenlaufzeit zum Tiefton hin ist bei einem nicht DSP gestütztem Lautsprecher nicht ungewöhnlich, allerdings ein derart großer Ausriß erklärt sich zunächst nicht ohne weiteres. Impuls Fast alle "frühen" Reflektionen werden unterbunden, bis auf die mit dem Cursor makierte bei ca. 1,4m, welche ich auf den Boden/Schreibtisch zurückführen würde. Dann noch eine weitere bei ca. 4,8m dessen herkunft mehrere Ursachen haben könnte. Ansonsten verhält es sich eher unauffällig bis die Reflektionen, wahrscheinlich aus der Direkten flucht der Eingangstür in der Küche, ankommen, nach etwa 16m. Nun als letztes der Frequenzgang: Gemessen mit dem Mikro exakt an der Position an der sich sonst mein Kopf befindet. Man kann eine Kammfilterung erkennen da ich mit beiden LS gemessen habe. Es sind etwa 106cm Abstand vom Mikro/Kopf bis zu beiden LS. Ich habe diese Messung ausgewählt da ich sie für recht representativ und realitätsnah halte. Ich wollte alle Faktoren die auf den Höreindruck einwirken mit einfangen. Eine solche Messung ist meiner Erfahrung nach immer mit etwas Vorsicht zu betrachten. Die vielen kleinen Abweichungen gilt es in der Regel zu Ignorieren da diese meist aufstellungsbedingt sind und sich je nach Position verändern. Ich habe mal die für mich relevanten Auffälligkeiten auf diese reduziert: - tiefer Einbruch um 127Hz; Evtl. korrelation mit der erwähnten Rigipswand ohne Füllung-> Schwingendes System ? Wirkung ähnlich eines Plattenresonators--> dadurch erhöhte Laufzeit (Siehe Group Delay) ? Zumindest meine Vermutung ^^ - überhöhung bei 170 Hz; Wellenlänge 2,02m -> Deckenhöhe 2,17m --> stehende Welle ?! Alternativ: Abstand LS zu Boden 101cm -> Entspricht halber Wellenlänge-> Bodenreflektion. -einbruch zwischen 200-300Hz; Da wäre mein Ansatz evtl. die Wand hinter den LS/Computer-Monitoren zu bedämpfen, da in diesem Bereich die Richtwirkung noch nicht allzu groß ist und so evtl. eine Addition entsteht. Auch der Schreibtisch kommt als Ursache da in Frage. - weiterer Einbruch zwischen 500-600Hz; Hier könnte ich mir gut vorstellen das dies eine "Färbung" durch den Schreibtisch ist. - ansonsten zwei eher unauffällige "Kerben bei 1795Hz und 5446Hz; Meiner einschätzung nach wahrscheinlich nur eine Auswirkung des Kammfiltereffekts. Allerdings fallen diese beiden Auf da sie etwas ausgeprägter sind als die Restlichen. Ich hoffe Ich habe nicht relevantes vergessen. Da mir leider etwas die Zeit davon läuft muss ich es zunächst dabei belassen. Wenn noch irgendwas an Infos etc. fehlt liefere Ich das gerne nach :-) Nun habe Ich eine ganze Menge dazu geschrieben und meine ersten Vermutungen kund getan. Ich würde mich Wahnsinnig freuen wenn einige von euch sich die mühe machten hier mal drüber zu schauen und mir ihre Einschätzung/Ratschläge/Anregeungen etc. geben würden. Ich bin auf diesem Gebiet wohl eher noch ein Anfänger und hoffe das wir hier gelegenheit finden ein wenig zu Diskutieren und auch den ein oder anderen Lösungsansatz erarbeiten können. Vielleicht Interpretiere Ich all diese Informationen auch völlig Falsch und muss das ganz anders Anpacken. Ich freue mich auf euer Feedback ! Beste Grüße, LK [Beitrag von LK-Audio am 05. Aug 2015, 18:25 bearbeitet] |
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soundbraut
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 05. Aug 2015, 20:34 | |||
Hallo Ich spam die Tage hier im Hifi forum herum, weil ich im Krankenstand bin Eigentlich komme ich aus der recording.de Ecke. Ab morgen geht die Arbeit wieder los und da wird dann die Zeit knapp um auch hier wieder zu schreiben... Hast du die Messung noch gespeichert und könntest du sie hochladen und hier verlinken. So kann ich alle Parameter sehen bzw. die Bilder selber skalieren. (Falls du nur mit beide gemessen hast, eventuell noch die einzelnen LS gemessen nachreichen) Mit welcher Mineralwolle hast du deine Absorber gebaut bzw. wie groß ist deren längsbezogener Srömungswiderstand ? Ein paar Anmerkungen meinerseits kann ich mal hinterlassen.
Also zuerst mal zum gedachten Plattenresonator. Das verhalten von Gipswänden geht mehr in Richtung VPR nach Helmut Fuchs. (Verbundplattenresonator) Allerdings nur wenn die Schwingung gedämpft wird, also mit Wolle dahinter. Ungefüllt kann sie tatsächlich "größere" Probleme machen. Die Senke bei 127Hz kann ja aus mehreren Gründen entstehen. Raummode, Reflektion, Summierungen (Reflektion/Raummoden) Senken im FG (im Tiefton bis rund 300Hz) kannst du zB. so analysieren. Grunsätzlich sollte ja immer mit einem Monitor gemessen werden. (auf jeden Fall beim analysieren) Ausgangsmessung machen. Danach den Monitor 10cm nach rechts schieben und wieder messen. weitere 10cm nach rechts verschieben und wieder messen. Das ganze nach und nach mit allen Richtungen. (links, rechts, vor, zurück, oben und unten) Nach jeder Messungen achten was mit der betreffenden Senke passiert. rutscht sie in den höheren oder tieferen Frequenzbereich oder bleibt die Frequenz der Senke gleich und es verändert sich nur die tiefe der Senke! Die weiteren 10cm verschieben und messen sollen dann die Veränderung "bestätigen" Wenn die Senke in der Frequenz nach oben oder unten rutscht ist es eine Reflektion. Verändert die Senke nur die tiefe und bleibt aber in der Frequenz gleich, geht es um Raummoden. Wenn es eine Reflektion ist, fehlt nur noch das Wo. Rutscht die Senke in der Frequenz nach oben, so wurde die Entfernung von Monitor zur Reflektionsstelle verringert. Rutscht sie nach unten wurde der Abstand erweitert. Manchmal sind die Messunterschiede etwas gering oder schwer zu erkennen, dann einfach weiter 10cm in die selbe Richtung verschieben und nochmal messen.
Sehr gut Möglich, einfach dicke Decke darüber legen, messen und schauen ob sich das was verändert.
Wenn beide LS jeweils den (genau) gleichen Abstand zum Mikro haben entsteht kein Kammfilter. Die Einbrüche bei 1795 Hz und 5446Hz würde ich auch den Tisch zuschreiben.
Soweit ich die im Bild erkenne sind es 1D Diffusoren. lg Bert [Beitrag von soundbraut am 05. Aug 2015, 20:36 bearbeitet] |
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Cellistikus
Stammgast |
#3 erstellt: 05. Aug 2015, 21:49 | |||
ich kann da nur Zustimmen! Du solltest die Messungen des Frequenzgangs mit jeweils nur einem Lautsprecher machen, denn sonst hast du Kammfilter-Effekte, da das Mikro nur einen Punkt im Raum misst. (oder hast du mit Stereo-Rauschen gemessen?) Daher kann man die Einbrüche und Überhöhungen im Bassbereich schwer deuten. Mach am besten 3-5 Messpunkte an der Kopfposition und daraus den Mittelwert, dann erhälst du einen repräsentativen Frequenzgang am Hörplatz. Diese Analysemethode ist natürlich Spitze! Du könntest dann gezielt Bassfrequenzen behandeln, hast du schon an Helmholtz-Resonatoren gedacht? Dein Raum ist insgesamt schon gut bearbeitet. Was für Monitore sind das? |
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LK-Audio
Neuling |
#4 erstellt: 06. Aug 2015, 18:19 | |||
Na das nenne Ich mal nen sarkastisch gesalzenen Empfang; Ganz nach meinem Geschmack Klar, offenkundig bin Ich wohl eher der Recording-Abteilung zuzuordenen, allerdings denke Ich das Hochqualitative Musikwiedergabe keine "Schubladen" kennt. Somit war mein Ansatz wohl ein Ökumenischer, im Geiste. Ich hatte wohl vergessen zu erwähnen das Ich in diesem Raum auch Musik höre, im Sinne des Genusses versteht sich. Übrigens Urlaub, nicht Krankenstand Also: Ja die Messungen habe Ich selbstverständlich gespeichert. Diese lasse ich dir sehr gerne zukommen, Bert. Ich würde, bei bedarf, auch neue machen falls mit den gemachten nichts anzufangen ist. Ich habe natürlich auch nur mit jeweils einem LS gemessen eben um Kammfilter durch die Stereoaufstellung auszuschließen. Allerdings lässt sich eine Kammfilterung durch Bodenreflektionen bei Messungen auf Ohrhöhe nicht ausschließen. Um dies zu Lösen könnte Ich noch eine Messung mit dem Mikro auf dem Boden liegend machen oder ggfs. mehrere Platten Mineralwolle zwischen LS und Mikro aufschichten/auslegen. Das Verrücken der LS hab ich schon mehrmals durch-exerziert. Meine Ergebnisse waren dahingehend eindeutig, dass je weiter die LS in die Raummitte wandern desto mehr Tiefton verloren geht. Auch eine Verschiebung zu den Seiten hin hat die Probleme um diese 127Hz problematik nicht lösen können. Allerdings hätte Ich wohl noch etwas Spielraum die Stereo Basisbreite etwas zu erweitern. Ich habe auch noch nicht sehr viel mit der Höhe der LS rumprobiert. Ich könnte mir Vorstellen das der fast symmetrische Abstand zu Decke und Boden die Sache nicht unbedingt besser macht. Wenn allerdings das Loch bei 127Hz tatsächlich von der Rigipswand verursacht wird, ist keine große besserung zu erwarten. - dazu noch ein Ansatz: Ich hatte gestern Abend noch den Gedanken das ich durch das Montieren von zusätzlichen Absorbern an dieser Rigipswand die Masse der schwingenden Fläche gezielt verändern kann. Auch würde dadurch das Ein-/Auschwingverhalten verändert. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit.... Was Ich noch erwähnen sollte, Ich habe bei den letzten Messungen nicht mehr die LS verschoben sondern nur noch das Messmikro. Auch habe ich weißes Rauschen laufen lassen und bin mit dem Mikro durch den Raum gewandert. Dabei stellte sich raus, je näher das Messmikro dem Boden oder der Decke kommt desto weniger Stark ist der Einruch um 127Hz ausgeprägt. Zumindest gibt es in dem Bereich eine Sichtbare veränderung im FG. Wenn Ich das richtig verstehe könnte das für eine Axiale Mode zwischen Decke und Boden sprechen, allerdings erklärt sich dadurch nicht die Erhöhte Laufzeit bei dieser Frequenz. Das Mikro stand natürlich nicht mit "Perfekt" gleichem Abstand zu beiden Monitoren. Habe das grob mit einem Gliedermaßstab gemittelt. Daher dachte Ich es wäre nur realistisch von Kammfiltern auszugehen, zumahl Ich glaube diese auch erkannt zu haben. Jedenfalls kann man eine Reihe von wiederkehrenden Einrüchen erkennen. Deine Idee mit der Decke auf dem Schreibtisch werde Ich ausprobieren, sollte dann ja recht leicht werden im A/B Verbleich veränderungen zu erkennen. Ja du hast natürlich Recht, Bert. Es sind 1D Diffusoren -> mein fehler Zu der Mineralwolle: Ich habe ausschließlich Rockwool Sonorock Akustik verbaut. Strömungswiederstand ≥ 6 kPa · s/m², laut Datenblatt. Messpunkte habe ich etliche genommen und auch Mittelwerte erstellt. Auch habe Ich versucht mit ORTF ähnlichen Winkel zu Messen jeweils mit nur einem LS um den Winkel der Ohren zum LS zu simulieren. Allerdings fehlt dabei natürlich der Kopf -> HRTF. Helmhölzer wären natürlich eine super Möglichkeit um geziehlt Frequenzen zu behandeln, allerdings weiß Ich beim besten willen nicht wo Ich die in meinem kleinen Raum noch unterbringen soll Vorallem werden die ja auch etwas größer je tiefer die Tuningfrequenz liegt. Bei Helmhölzern bin Ich allerdings recht Erfahrungsfrei, man hat ja mehrere Variablen mit denen man hantieren kann um so evtl. das Volumen klein zu halten, soweit möglich. Es war mir bisher zu unsicher mit halbwissen solche Kisten zu bauen die nacher völlig falsch getuned sind ^^ Bei den Monitoren handelt es sich um Neumann KH120A. Schon mal vielen Dank für die schnellen Reaktionen !!! |
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