Schneller Bass wird Schwammig

Ich vermute mal das das schwammige an Raummoden bzw. -reflexionen liegen kann.

Auch interessant ist, dass wenn ich auf der Bettkante sitze, der Bass kaum wahrnehmbar ist. Wenn ich aber mit dem Rücken an der Wand sitze ist alles perfekt.

Das sind Raummoden

Kenne das Problem. Mit Antimode kannst du es besser in den Griff kriegen.

Also ich wühle mich schon Tage druchs Internet um eine Lösung für das Problem zu finden..
Von vielen Seiten hört man oft, dass manche Lautsprecher solche Geschwindigkeiten gar nicht wiedergeben können.

Die Schrägen über den Lautsprechern haben eine Trichterwirkung, die die Raummoden noch verstärken kann. Kannst du umstellen, also die Lautsprecher an eine Wand ohne Schrägen stellen?

necro0 (Beitrag #1) schrieb:

Mich stört es tierisch, dass der Doppelbass vom Schlagzeug, wenn andere Instrumente dazu spielen, untergeht. Allgemein wenn die Drummer in ihre Bässe "prügeln" wird der Sound schnell schwammig(manchmal über 200 Schläge in der Minute).

Schau Dir mal das Wasserfalldiagramm (Zerfallspektrum) Deiner Lautsprecher an, schwammiger Bass liegt oft wahrscheinlich daran, daß das Bass-Chassis viel zu lange nachschwingt. Ein gutes Diagramm sieht so aus:



Lautsprecher sind Klein+Hummel O500C. Die Nachschwinger sind Artefakte des Messraums (Nachfrage bei K+H).
Klaus

Diese potthässlichen Studiotröten kosten ja auch 8.000 €.
https://www.cream-mu...onitor.html?refID=go

Aber daran liegt es hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, sondern an der Raumakustik.

Was für "Viecher" sind das denn?
Ich würde die Boxen mal testweise einen Meter noch vorne ziehen.

Sie sind mit dem Sica 1100 bestückt und haben jetzt ca 30cm Abstand zur Wand. An eine Wand ohne Dachschräge aufstellen kommt bei mir leider nicht in Frage, da so das ganze Raumkonzept über den Haufen geworfen wird..

Also erst einmal gibt es in der Raumakustik keinen schnellen oder langsamen Bass. Die messteschnichen Unterschiede zwischen Chassis mit hoher und niedriger Güte sind hier irrelevant. Dein Problem ist die Anregung der Raummoden in Wandnähe und fehlende Absorption der tiefen Frequenzen in einem (angenommen) ziemlich spärlich möblierten Zimmer.

Als langsam wird der Bass aus vier Gründen wahrgenommen (hier vereinfacht):
1. lange Ausschwingzeiten im Raum (Nachhall) aufgrund fehlender Schallabsorption
2. Pegelüberhöhungen im tiefen Frequenzbereich, die das Obertonspektrum überlagern und daher vom Gehirn als 'träge' interpretiert werden
3 zu viel Tiefbassanteil (basspotente LS oder Woofer)
4. ein zu hoher Delay zwischen Bass- sowie Mittel- und Hochtonbereich, quasi schlechtes Timing zwischen den einzelnen Chassis

Abstellmaßnahmen können (bei gegebenen Lautsprechern) daher nur sein:
Optimierung der Lautsprecherl- und Hörposition
Integrieren von Bassabsorbern in das Raumkonzept
Elektronische Helferlein (Antimode wurde angesprochen, diverse Einmessprogramme von AV-Receivern)
aufwändiger:
Multisubaufstellung
Single- oder Dual Bass Array

Plasmatic (Beitrag #6) schrieb:

Die Schrägen über den Lautsprechern haben eine Trichterwirkung, die die Raummoden noch verstärken kann. Kannst du umstellen, also die Lautsprecher an eine Wand ohne Schrägen stellen?

ich hatte mal einen ähnlichen Raum.
GRAUSAM!
Hilft nur umstellen oder umziehen.

Schräge Wände verschieben die Anregung der Raummoden lediglich in andere Frequenzbereiche, eine Verstärkung im Sinne eines Trichter- oder Exponentialeffekts gibt es bei den hier vorhandenen Wellenlängen nicht.

Auch ist ein Umzug nicht nötig, wenn man die vorher beschriebenen Lösungsvorschläge:

Optimierung der Lautsprecher- und Hörposition
Integrieren von Bassabsorbern in das Raumkonzept
Elektronische Helferlein (Antimode wurde angesprochen, diverse Einmessprogramme von AV-Receivern)
aufwändiger:
Multisubaufstellung
Single- oder Dual Bass Array

anwendet!

Hast du einen Vergleich (guter Kopfhörer, Anlage bei einem Kumpel etc.) um sicher zu sein, dass es nicht an den Aufnahmen liegt?

Mir fällt spontan keine CD in meiner Sammlung ein bei der eine Doublebass Spur gegenüber sägenden Gitarren nicht in den Hintergrund rückt...

Das ist auch ein guter Ansatz, ja ich hab mal Aufnahmen verglichen und auch die Quelle PC/CD player..
Bei manchen Bands liegts tatsächlich an der Aufnahme.
Desweiteren habe ich Gestern mal meinen Luxman aufgeschraubt und den Wählschalter gereinigt. Man glaubt kaum, was das ausmacht!! Nach meinem Empfinden sind nun die Höhen viel klarer und die Tiefen präziser.
Hab das Innere vom Schalter mit nem Qtip und Verdünnung geputzt, nach dem zweiten haben sie aufgehört pechschwarz vor Dreck zu sein

Am Wochenende werde ich mal mit der Aufstellung experimentieren..


@Tarinth Meiner Meinung nach hat die Beste Aufnahme in meinem Sortiment die "The Faceless - Autotheism"

Dann werde ich mir, bei Gelegenheit, mal "The Faceless - Autotheism" anhören und berichten ob bei mir die Doublebass Spur untergeht oder nicht.

Tarinth (Beitrag #15) schrieb:

Dann werde ich mir, bei Gelegenheit, mal "The Faceless - Autotheism" anhören und berichten ob bei mir die Doublebass Spur untergeht oder nicht.

Hab jetzt mal reingehört. Bei mir wird das Schlagzeug auch bei den wirklich schnellen Stellen nicht mehr in den Hintergrund gerückt als bei den langsamen.

Hier mal ein Beispiel wo bei mir das Schlagzeug an mehreren Stellen weit in den Hintergrund rückt was meiner Meinung nach an der Aufnahme liegt.

Ja, eindeutig!
Dass mein Bass schwammig wird, ist mir bei diesem Lied aufgefallen.. Vielleicht liegt das ganze ja tatsächlich an den Aufnahmen

necro0 (Beitrag #17) schrieb:

Ja, eindeutig! Dass mein Bass schwammig wird, ist mir bei diesem Lied aufgefallen.. Vielleicht liegt das ganze ja tatsächlich an den Aufnahmen

Also bei dem Beispiel ist es meiner Meinung nach auch die Aufnahme... Bei der Geschwindigkeit wirkt das einfach unstrukturiert und matschig.

Vllt. hört sich unser "Zeug" ja auch noch jemand anders an und äußert sich dazu.

Die Aufnahme ist sehr mäßig. Bass-Klangbrei.

Hier anderes Testmaterial:
https://www.youtube.com/watch?v=DM65UlwOWuA
https://www.youtube.com/watch?v=U11rMmgoWmc
https://www.youtube.com/watch?v=aH3t4_rM5EA
https://www.youtube....id=annotation_309463
https://www.youtube.com/watch?v=yGQ74sMfUug

Klangliche Referenzstücke via YouTube Plattform sind immer gruselig.

Ich würde einfach ein Paar entsprechende Listen im Internet oder hier im Forum wälzen, meistens hat man das ein oder andere Stück in der privaten Sammlung.

Natürlich ist das mit YouTube immer so eine Sache. "Gruselig" ist da ein passender Ausdruck.

Das von mir geschilderte ist auf den CDs allerdings genauso wahrnehmbar wie in den (von mir geposteten) YouTube Videos. Deshalb würde ich mich freuen wenn sich das noch andere Leute anhören und bestätigen würden.

Anhand des YouTube-Videos lässt sich das nur schwer sagen.

Ich kann aber aus eigener Erfahrung nur zu gut davon berichten, dass Metal in vielen Fällen einfach mies produziert ist.

Die Bässe klingen bei mir trocken, wobei hier raumakustisch wenig dem Zufall überlassen wird und erstklassige Monitore eingesetzt werden.

Insgesamt klingt das aber wenig differenziert, Dynamik sucht man ebenfalls vergebens.

Ich würde zumindest den Web Player von Spotify verwenden.