HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Planung kleiner Musikkeller - Totaler anfänger | |
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Planung kleiner Musikkeller - Totaler anfänger+A -A |
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Autor |
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Portisheadm88
Neuling |
#1 erstellt: 29. Feb 2016, 19:26 | ||
Hallo liebe Gemeinde. Ich habe mir vor kurzem eine kleine Wohnung mit einem zweiten Keller gekauft. Dieser ist (Hauptraum 3,70x3,10 Meter groß und im Türbereich noch mal 2x1,35 Meter) groß. Wobei es denkbar ist, dass ich den kleinen Zipfel vom raum zumaure um den Raum symetrisch zu bekommen. Die Aufstellung der Geräte stelle ich mir etwa wie auf dem Bild zusehen vor: zur Technik: Victa 701 (2x) (Bassreflex auf der Rückseite) Victa 101 Klipsch SW112 Denon 3313 Nun zur Frage: Was würdet ihr anstellen, um möglichst viel aus dem Raum zu holen? Im Netz hatte ich was mit LEDE-Raum gefunden. Entschuldigt die doofe Frage, aber ich plane ernsthaft, hier was zu erreichen und habe quasi keine Ahnung von akkustik: zum Budget: relativ wenig, weil ich maximal 2-3 Jahre in dieser Wohnung wohnen werde. An der Technik-konfiguration werde ich nichts ändern. Ich danke schon mal vorab für jeden Tipp |
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icebaer72
Stammgast |
#2 erstellt: 01. Mrz 2016, 08:45 | ||
Was genau hast du denn mit dem Raum vor? Du schreibst zwar Musikkeller, planst aber eine Center ein. Das sieht mir dann mehr wie ein Multimedia-Raum aus, in dem auch Filme geschaut werden können. Wenn es aber wirklich bei einem Musikkkeller bleiben soll, würde ich die Lautsprecher aus den Ecken weiter raus ziehen und die Couch ein ganzes Stück weiter nach vorne. Direkt an der Rückwand sollte der Hörplatz generell nicht sein. Aber wenn du alles ein ganzes Stück näher zusammen ziehst und dabei das Stereodreieck einhältst, könntest du Nahfeld hören, was bei dem eher kleinen Raum sicher nicht verkehrt wäre. Die beste Position des Subs würde ich durch verschieben versuchen raus zubekommen. Bei L-förmigen Räumen ist das leider etwas schwerer voraus zu sagen, wo der beste Platz ist. Wenn du ernsthaft planst, da was gutes draus zu machen, würde ich mich auf alle Fälle mit dem Thema Messen auseinandersetzen. Damit lässt sich sehr effektiv das ganze beurteilen. Dafür reicht am Anfang auch schon ein Laptop/PC zusammen mit einem Messmikro eines AV-Receivers und einer kostenlosen Software wir REW oder Carma. Was den akustischen Ausbau betrifft, wäre Absorber an den Spiegelpunkten Rückwand und Decke schon mal ein erster, wichtiger Schritt. Die kannst du bspw aus Basotect bauen und abnehmbar an die Wand hängen. So wären sie auch in einer neuen Wohnung wiederverwendbar. Grundsätzlich gibt es eigentlich immer die gleiche Vorgehensweise. - beste Position von LS und Hörplatz finden - Bass behandeln - Erstreflektionspunkte behandeln Wenn das alles passt, bis du schon einen grossen Schritt weiter. |
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Klaus-R.
Inventar |
#3 erstellt: 01. Mrz 2016, 08:47 | ||
Moin, LEDE: psychoakustische Untersuchungen haben ergeben, daß dieser Ansatz prinzipbedingt wahrnehmbare Mängel aufweist. Näheres müsste ich bei Interesse raussuchen. Zum Einrichten des Hörraums poste ich meine Standardantwort, für weitere Fragen stehe ich natürlich zur Verfügung. Klaus ********************************************************************** Ich trenne Raumakustik in 4 Bereiche auf: Raummoden, Effekte durch nahe Begrenzungsflächen, frühe Reflexionen, Nachhall. Raummoden Ob und wie stark Moden angeregt werden und wie stark sie dann wahrgenommen werden hängt ausschließlich ab von der Platzierung von Lautsprecher und Hörsessel. Ob sie dann tatsächlich angeregt werden, hängt maßgeblich von der Musik ab, die gerade spielt. Schallharte Wände (Beton, gemauert) sind theoretisch schlechter als flexible (Rigips o.Ä.), da letztere den Basswellen (mehr) Energie entziehen. Frequenzgangmessungen am Hörplatz machen die Effekte von Raummoden deutlich, jedoch werden Frequenzgänge in dB gemessen, und da das Gehör Schalldruckpegel anders wahrnimmt als ein Messmikrofon (Stichwort Kurven gleicher Lautstärke), müssen die gemessenen Pegel in Lautheit (Einheit Sone) umgerechnet werden. Die Lautheitsskala ist linear, d.h. eine Verdoppelung des Wertes entspricht einer Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke. So kann z.B. ein gemessener Schalldruckpegel bei Frequenz A 4mal so groß sein wie bei Frequenz B, rechnet man die Werte jedoch in Sone um, bleibt nur ein Faktor 1,2 übrig. Frequenzgangmessungen am Hörplatz können also sehr irreführend sein, deswegen sollte man sich besser auf sein Gehör verlassen und sich z.B. einen Sinusgleitton oder reine Sinustöne anhören. Modenrechner gehen davon aus, daß der Raum leer ist, d.h. unmöbliert, perfekt reflektierende Begrenzungsflächen und weder Türen noch Fenster hat. Möbel, insbesonders große absorbierende Möbel, sind in der Lage, Modenfrequenzen zu verschieben, den Modenpegel zu senken und zusätzliche Moden zu erzeugen, ab einem Verhältnis Wellenlänge zu Möbelabmessung von 4,5 (d.h. unterhalb von ca. 100 Hz) wird das Möbel „unsichtbar“. Große mitschwingende Möbel können Moden aufspalten, d.h. anstelle einer Mode bei z.B. 50 Hz werden zwei Moden bei 47 und 53 Hz erzeugt. Türen noch Fenster sind strukturelle Schwachstellen und die Orte von Schalldruckmaxima und – minima verschieben sich. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß z.B. bei als Hohlraumwände gestalteten Innenwänden die im Raum gemessenen Modenfrequenzen deutlich von den berechneten abweichen können. Aufstellungsregeln wie die 38%-Regel basieren auf den von Modenrechnern bestimmten Modenfrequenzen und Orten der Schalldruckmaxima und –minima. Wie oben erläutert, kann man Modenrechnern nicht unbedingt vertrauen und damit auch nicht den diversen Aufstellungsregeln. Literatur Bork, „ Modalanalyse stehender Wellen“, Fortschritte der Akustik, DAGA ’05, 31. Jahrestagung für Akustik (Deutsche Gesellschaft für Akustik), München 2005, S.677 Fletcher, ”Auditory patterns”, Reviews of Modern Physics 1940, vol. 12, S. 47 Maluski et al., “The effect of construction material, contents and room geometry on the sound field in dwellings at low frequencies”, Applied Acoustics 2004, S.31 De Melo et al., "Finite element model of absorbent furniture in small rooms at low frequencies", 9th International Congress on Sound and Vibration, Orlando, USA, 8.-11. July 2002 De Melo et al., “Sound absorption at low frequencies: room contents as obstacles”, J. of Building Acoustics 2007, vol. 14, no. 2, S.143 Welti, “Low-frequency optimization using multiple subwoofers”, J. of the Audio Engineering Society 2006, S.347 Toole, „Sound reproduction - Loudspeakers and rooms”, Focal Press 2008 Effekte von Begrenzungsflächen Im Englischen SBIR: Speaker Boundary Interface Response. Einbrüche im Bass-Frequenzgang durch die Reflexion der Wand hinter den Lautsprecher (Viertel-Wellenlängen-Auslöschung) werden manchmal erwähnt, ich habe bei entsprechenden Versuchen nichts dementsprechendes wahrnehmen können. „Allison-Effekt“: Jede nahe Raumbegrenzungsfläche hebt den Pegel des Baßtreibers um ca. 3 dB an, wobei die Frequenz, unterhalb derer dies geschieht, vom Abstand Zentrum des Baßchassis – Wand abhängt. Effekte der Begrenzungsflächen: ab ½ Wellenlänge Wandabstand kein Einfluss mehr, zw. ½ und ¼ Wellenlänge eine leichte Absenkung, unterhalb von ¼ Anhebung des Basspegels mit Maximum ab ca. 1/10 Wellenlänge. Die Formel für die Berechnung dieser Frequenz ist f = c/nx f = Frequenz, unterhalb derer der Effekt auftritt in Hz c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s x = Abstand Zentrum des Baß-Chassis zur Begrenzungsfläche in m n= 2: ½ Wellenlänge Wandabstand n=4: ¼ Wellenlänge Wandabstand n=10: 1/10 Wellenlänge Wandabstand Unterhalb von f = c/10 x Anhebung um ca. 3 dB, d.h. unterhalb von 34 Hz bei 1m Abstand, unterhalb von 17 Hz bei 2 m Abstand Literatur Allison, “The influence of room boundaries on loudspeaker power output”, J. of the Audio Engineering Society 1974, S.314 Allison, “The sound field in home listening rooms part 2”, J. of the Audio Engineering Society 1976, S.14 Allison, “Influence of listening rooms on loudspeaker systems”, Audio Magazine Aug. 1979, S.37 Ferekidis et al., “The beneficial coupling of cardioid low frequency sources to the acoustic of small rooms”, Audio Engineering Society Preprint 6110 (2004) Raumabmessungen Optimierungsverfahren gib es jede Menge, 2:3:5, 1:1.6:2.5, 1.236:2:3.236 (goldener Schnitt), 1:1.4:1.9, Bonello, Walker. Da all diese Optimierungsverfahren stets alle Raummoden berücksichtigen, sind sie implizit daraufhin ausgelegt, optimale Bedingungen nur dann zu schaffen, wenn Lautsprecher und Hörer in Ecken platziert sind, denn nur dort werden alle Moden gleichzeitig und in gleichem Maße angeregt und gleichzeitig und in gleichem Maße wahrgenommen. Wenn möglich, sollen 2 oder gar 3 gleich große Raumabmessungen vermieden werden, Hörtests mit Musik haben jedoch ergeben, daß quadratische oder würfelförmige Räume nicht unbedingt schlechter sind. Literatur Bonello, „A new criterion for the distribution of normal room modes“, J. of the Audio Engineering Society 1981, S.597 Fazenda et al., “Perception of modal distribution metrics in critical listening spaces - Dependence on room aspect ratios”, J. of the Audio Engineering Society 2005, S.1128 ¬Toole, “Loudspeakers and rooms for sound reproduction – a scientific review”, J. of the Audio Engineering Society 2006, S.451 Walker, “Optimum dimension ratios for small rooms”, Audio Engineering Society preprint 4191 (1996) Wankling et al., “Subjective validity of figures of merit for room aspect ratio designs”, Audio Engineering Society preprint 7746 (2009) Welti, „Investigation of Bonello criteria for use in small room acoustics“, Audio Engineering Society preprint 7849 (2009) Frühe Reflexionen Bisher wurde nicht nachgewiesen, daß sie grundsätzlich schädlich sind. Ein Nachweis kann nur durch Untersuchungen geliefert werden, in denen die Versuchsparameter kontrolliert werden. Alle Aussagen, die nicht auf derartigen Untersuchungen basieren, muß man folglich als Meinung bewerten, nicht als Nachweis. Ob man vielleicht doch was machen sollte, hängt von Aufstellung und Abstrahlverhalten der Lautsprecher ab. Geringe Abstände der Lautsprecher zu den Seitenwänden führt zu Reflexionen, die mit sehr geringer Verzögerung gegenüber dem Direktschall am Hörplatz eintreffen. Solche Reflexionen wurde in Untersuchungen als weniger bevorzugt eingestuft. In akustischer Hinsicht ist Rechts-Links-Symmetrie anzustreben, obwohl aus der Fachliteratur bekannt ist, daß leichte Asymmetrie nicht unbedingt als nachteilig eingestuft wird. Wie sehen die Frequenzgänge der Lautsprecher ausserhalb der Achse aus? Sind sie sehr verbogen, könnte Absorption der seitlichen Reflexionen angebracht sein, in dem Fall sollten Absorber benutzt, die breitbandig bis 150-200 Hz wirken. Floyd Toole empfiehlt in seinem Buch, die Seitenwände nicht zu behandeln, sondern nur die Wände hinter den Lautsprechern und hinter dem Hörer. Auch bei sehr niedriger Nachhallzeit können diese Reflexionen eventuell stören. Je mehr man Reflexionen behandelt, desto mehr können die noch nicht behandelten Reflexionen stören, sollte man vielleicht im Auge behalten. Akustiker und Messungen (Raumimpulsantwort): Raumimpulsanworten haben geringe bis gar keine Aussagekraft, da sie weder die Einfallsrichtung der Erstreflexionen noch deren zeitliche Verzögerung gegenüber dem Direktschall berücksichtigen, ganz im Gegensatz zum Gehör. Klangverfärbende Kammfiltereffekte lassen sich in Messungen gut darstellen, doch hat das menschliche Gehör, ganz im Gegensatz zum Messmikrofon, den Mechanismus der Klangverfärbungsunterdrückung, d.h. nicht alles, was in einer Messung zu sehen ist, ist auch zu hören. Literatur Ando, “Subjective preference in relation to objective parameters of music sound fields with a single echo”, Journal of the Acoustical Society of America 1977, Vol. 62, No.6, S.1436 Bech, “Timbral aspects of reproduced sound in small rooms I”, Journal of the Acoustical Society of America 1995, Vol.97, No.3, S.1717 King et al., “The practical effects of lateral energy in critical listening environments”, Audio Engineering Society Preprint 8565 (2011) Kishinaga et al., “On the room acoustic design of listening rooms”, Audio Engineering Society preprint 1524 (1979) Salomons, “Coloration and binaural decoloration of sound due to reflections”, Doktorarbeit, TU Delft, 1995 Toole, “Loudspeakers and rooms for sound reproduction – a scientific review”, J. of the Audio Engineering Society 2006, S.451 Toole, “Sound reproduction - Loudspeakers and rooms”, Focal Press 2008 Nachhall Ist der Raum subjektiv zu hallig, ist Handeln angesagt, z.B. in Form von Teppichen, schweren Vorhängen, Polstermöbeln, ansonsten in Ruhe lassen. Das Schallfeld in Wohnräumen setzt sich im Wesentlichen aus Direktschall und frühen Reflexionen zusammen, hat also (messtechnisch nachgewiesenen) starken Richtcharakter, der Nachhallanteil ist vernachlässigbar. Ist der Hall subjektiv im grünen Bereich, kann das Thema zu den Akten gelegt werden. Messungen sind nicht nötig, die immer wieder angeführten Werte für Nachhallzeiten in Wohnräumen (0.2 - 0.4 s, im Bass 0.7 s) wurden meines Wissens nie gründlich psychoakustisch abgeklopft. Die wenigen Untersuchungen, die es gibt, würden eine Nachhallzeit von 0.5 s oberhalb von 200 Hz stützen, darunter sind Werte bis 0.8 s angemessen. Untersuchungen zum Frequenzganz der Nachhallzeit gibt es für in Räumen dieser Größenordnung vorliegende Zeiten nicht. Veröffentlichte Daten aus Messungen in Wohnräumen in Deutschland, England, Spanien, Kanada zeigen zudem, daß diese geforderten Nachhallzeiten teilweise deutlich unterhalb den in realen Räumen vorkommenden liegen. Falls der Einsatz von Absorbern notwendig ist zur Senkung der Nachhallzeit: es wurde in Untersuchungen festgestellt, dass die gleiche Menge an Absorbermaterial bei anderer Verteilung im Raum unterschiedliche Nachhallzeiten zur Folge hat (unmöblierter Raum, Nachhallzeit = 2 s), eine Verteilung der Absorber auf verschiedene Raumbegrenzungsflächen ist demnach zu empfehlen. Die Formel von Sabine ist nur in diffusen Schallfeldern von Gültigkeit, welche es in realen Räumen jedoch nicht gibt. Immerhin erlaubt sie eine grobe Abschätzung. Nachhallzeit RT60 = 0,161 · V / A RT60 = Nachhallzeit in s V = Raumvolumen in m³ A = α · S = äquivalente Absorptionsfläche oder Absorptionsvermögen in m² α = Absorptionsgrad S = absorbierende Oberfläche in m² A = α1 · S1 + α2 · S2 + α3 · S3 + ... c20 = Schallgeschwindigkeit ist 343 m/s bei 20°C Literatur Burkhart (1994), “Nachhallzeit in eingerichteten und leeren Wohnräumen und Konsequenzen für Geräuschmessungen”, Fortschritte der Akustik – DAGA 94, Dresden 1994 (Messungen in Deutschland) Burgess et al. (1985), “Reverberation times in British living rooms”, Applied Acoustics 1985, Vol.18, S.369 (Messungen in England) Diaz (2005), “The reverberation time of furnished rooms in dwellings”, Applied Acoustics 2005, Vol.66, S.945 (Messungen in Spanien) EBU Tech 3276 - 2nd edition 1998: Listening conditions for the assessment of sound programme material: monophonic and two-channel stereophonic Gilford (1979), “The acoustic design of talk studios and listening rooms”, J. of the Audio Engineering Society 1979, S.17 (Messungen in England) Gover et al. (2004), “Measurements of directional properties of reverberant sound fields in rooms using a spherical microphone array”, J. of the Acoustical Society of America 2004, Vol.116, No.4, Pt.1, S.2138 Meyer (1954), „Definition and diffusion in rooms“, J. of the Acoustical Society of America 1954, Vol.26, No.5, S.630 Nilsson (2004), “Decay processes in rooms with non-diffuse sound fields. Part I: Ceiling treatment with absorbing material”, Building Acoustics 2004, Vol.11, No.1, S.39 Randall et al. (1960), “Diffusion of sound in small rooms”, Proceedings of the IEEE 1960, Part B, Vol.107, No.35, S.439 Sabine (1922), “Collected papers on acoustics”, Harvard University Press 1922, Chapter 1: Reverberation Toole, “Loudspeakers and rooms for sound reproduction – a scientific review”, J. of the Audio Engineering Society 2006, S.451 Weisser et al., “Evaluation of sound quality, boominess and boxiness in small rooms”, J. of the Audio Engineering Society 2006, S.495 Da in Bezug auf Flatterechos eine gewisse Unklarheit vorzuliegen scheint, hier eine kurze Erläuterung: Flatterechos Flatterechos werden durch impulsartige Signale wie Händeklatschen, Knall, Hammerschläge, aber auch Sprache erzeugt. Es handelt sich eine periodische Folge von Einzelechos, erzeugt durch Reflexionen des Impulses an zwei einander gegenüberliegenden parallelen und ebenen Reflektoren, z.B. Haus- oder Zimmerwänden. Der Impuls bewirkt eine Kugelwelle, die sich in Richtung der beiden Reflektoren ausbreitet und von diesen reflektiert wird, wobei die beiden reflektierten Wellenzüge nach einer bestimmten Zeit, die vom Abstand der Impulsquelle bzw. des Beobachters zum Reflektor abhängt, beim Beobachter eintreffen. Die beiden Wellenzüge werden solange zw. den beiden Reflektoren hin- und hergeworfen, bis sie infolge von Luftabsorption und Absorption an den Reflektoren abgeklungen sind. Der sich zwischen den Reflektoren befindende Beobachter hört eine Serie von Schallpulsen mit Frequenz und Dauer t0 des auslösendes Impulses. Der Zeitabstand zw. zwei aufeinenderfolgenden Pulsen, oder die Impulsfolgefrequenz, hängt von den Positionen von Impulsquelle und Beobachter zueinander ab. Flatterechos unterschieden sich in der Impulsfolgefrequenz fFL sowie in der frequenzabhängigen Abklingzeit. Die Impulsfolgefrequenz fFL ist durch den Abstand der beiden Reflektoren gegeben: fFL = c/l mit l = Abstand zw. den beiden Reflektoren c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s Je kleiner der Abstand, desto dichter ist die zeitliche Abfolge der Pulse, die beim Beobachter eintreffen, und desto größer die Tonhöhe des resultierenden Tons. Ein Abstand von 3,4 m hat demnach eine Tonhöhe von 100 Hz zur Folge. Bei sehr kleinen Abständen ist der Klang des Flatterechos metallisch, ab einem Abstand von ca. 2 m macht sich ein Schnarren bemerkbar, das mit zunehmendem Abstand in ein Flattern übergeht, bis ab 16 m die Reflexionen als einzelne Echos wahrgenommen werden. Die notwendige Bedingung für die Ausbildung eines Flatterechos ist, daß die Impulslänge t0 so kurz ist, daß keine Interferenz, d.h. Verstärkung oder Auslöschung, zwischen den Pulsen auftreten kann: t0 << l/c Bei einem typischen Raum von 8 x 5 m wären die Impulslängen demnach 23,5 bzw. 14,7 ms. Ist die Impulslänge größer, wird kein Flatterecho ausgebildet, sondern eine der Eigenfrequenzen angeregt und eine Resonanz aufgebaut. Da Absorptionskoeffizienten bei senkrechtem Schalleinfall kleiner sind als bei schrägem Einfall, wird die Nachhallzeit/Abklingzeit TFL des Flatterechos länger als die Nachhallzeit des Raumes bei der gleichen Frequenz: TFL = 0,04/(c/sfS +/l + m) mit c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s l = Abstand zw. den beiden Reflektoren f = Frequenz des Impulses S = Reflektorfläche = Absorptionskoeffizient der Reflektoren m = Schallabsorptionsgrad von Luft Maßnahmen zur Unterdrückung von Flatterechos in Räumen sind - Anbringen von Diffusoren an den Begrenzungsflächen, diese müssen jedoch recht groß sein - Anbringen von Absorbern an den Begrenzungsflächen, der Absorptionsgrad sollte mindesten 0,7 betragen - Neigung bzw. Schiefstellung einer Begrenzungsfläche, der Winkel sollte mindestens 5, am besten 20 betragen - Hindernisse zwischen den Begrenzungsflächen aufstellen Literatur Krauth et al., “Modelluntersuchungen an Flatterechos”, Frequenz 1964, Bd. 18, Nr. 8, S. 247 Maa, “The flutter echoes”, J. of Acoustical Society of America 1941, vol. 13, S.170 [Beitrag von Klaus-R. am 01. Mrz 2016, 08:48 bearbeitet] |
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thewas
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 01. Mrz 2016, 09:59 | ||
Das würde mich interessieren, sowie was stattdessen empfohlen wird, DEDE oder sogar LELE?? |
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Portisheadm88
Neuling |
#5 erstellt: 02. Mrz 2016, 20:48 | ||
Das kleine Ende vom Raum wollte ich wie gesagt zumauern. Musik soll in diesem raum zu 80% gehört werden. Für 5.1 Filme ist dann der Center da. Dieser macht Filme aus meiner Sicht deutlich angenehmer. Was jetzt mein Problem ist: Ich hatte den Krempel vorher in meinem WZ zu stehen. Da dies aber unpraktisch, mit den Nachbarn nicht vereinbar und VOR ALLEM akustisch nicht nicht behandelbar ist, darf ich in den Keller. Ihr meint also, dass ich das Denon-Mikro an den schleppi häng und dann einfach mal messe? Wenn die erstreflexionen weg sollen, dann bin ich immernoch beim LEDE-Raum. Wo kauft ihr denn akkustik elemente und womit fange ich am besten an? Mein plan wäre: Teppich verlegen(spezielle Teppiche?) links und Rechts und hinter dem TV Dämmen(im Abstand von 10CM zur Wand mit 10 (welcher) Absorber. Den TV 30cm in den Raum holen und die LS ca 40 CM von der Wand weg stellen. Den Raum so verkleiner, dass er rechteckig ist. die Couch weiter nach vorn wegen der 60° dann messen. Ich wollte die Absorber hinter Vorhängen verstecken, gibt es da was zu beachten? mfg |
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Portisheadm88
Neuling |
#6 erstellt: 05. Mrz 2016, 20:23 | ||
hallo, ich bin noch mal. ich habe jetzt mal diese matten rausgesucht. http://www.amazon.de...8BY4N#productDetails Diese würde ich wie hier lila im bild zu sehen verbauen. Würde das als erste maßnahme sinn machen? Was würde ihr als Grundlage tun? |
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bartman4ever
Inventar |
#7 erstellt: 05. Mrz 2016, 22:28 | ||
Vorne alles zuhauen bringts nicht. Als erstes die Spiegelpunkte links/rechts/oben behandeln. Auch die Spiegelpunkte links vom rechten LS und rechts vom linken LS. |
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Portisheadm88
Neuling |
#8 erstellt: 05. Mrz 2016, 22:43 | ||
Würde dann heissen, dass die links und rechts bleiben können und dann entsprechend hinter dem Hörplatz absorber oder wie habe ich das zu verstehen? |
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Dadof3
Moderator |
#9 erstellt: 06. Mrz 2016, 07:35 | ||
Wichtig ist, dass du alle Frequenzen möglichst gleichmäßig bedämpfst. Die Matten, die du herausgesucht hast, liegen keine Daten zu den Materialeigenschaften vor, daher weiß man nicht, wie die wirken, aber sicher ist: Sie dämpfen nur die Mitten und Höhen, im Bass hast du weiterhin Raummoden und Gedröhne und es wird dumpf und muffig klingen. |
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bartman4ever
Inventar |
#10 erstellt: 06. Mrz 2016, 09:40 | ||
Gib mal in der Suchfunktion 'Spiegelpunkte' ein. Das wird sehr oft erklärt. Ich glaube schon, dass man mit diesen Matten oder eben Basotect die Wiedergabe verbessern kann, ohne zusätzliche Bassabsorber einzusetzen. Es gibt genug Leute, die nur ein Deckensegel einsetzen und da wird es auch besser. |
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Dadof3
Moderator |
#11 erstellt: 06. Mrz 2016, 11:35 | ||
Ja, aber ein Deckensegel ist etwas anderes als die vollflächige Bedämpfung der Wände. Gegen eine begrenzte Verwendung an den richtigen Stellen spricht nichts, ganz im Gegenteil. Ich wollte damit nur sagen, dass man auch an Bassabsorber denken sollte bzw. die Dämpfung nicht zu dünn macht. Platz dafür ist ja genug vorhanden. Ich würde zunächst einmal die Vorderwand mind. 30 cm dick mit Steinwolle bedämpfen und die Rückwand 50 cm dick. Dann die Lautsprecher wandnah aufstellen, messen und darauf aufbauend gezielte weitere Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel Decken- oder Wandabsorber. Man kann dann auch entscheiden, ob man Teppichboden oder Teppiche verwenden sollte. (Ich bin da nämlich skeptisch.) [Beitrag von Dadof3 am 06. Mrz 2016, 11:36 bearbeitet] |
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Portisheadm88
Neuling |
#12 erstellt: 09. Mrz 2016, 21:10 | ||
Steinwolle vorne und hinten? wären die Absobtionseigenschaften etwa gleich wie bei den Akkustik-absorbern? Ich hatte 15-cm starken ausgesuch und geplant, diesen 5 cm entfernt von der wand anzubringen. Wenn ich Steinwolle verwende müsste ich den entsprechen anhängen. Tun ein da einfache dicke vorhänge? Sorry, aber ich bin wirklich kompletter n00b |
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Dadof3
Moderator |
#13 erstellt: 09. Mrz 2016, 23:43 | ||
Nein, in diesem Falle wären sie besser,weil du genug Platz hast. Für eine gute Bassabsorption braucht man eine gewisse Dicke, und dann darf der längenbezogene Strömungswiderstand nicht zu hoch sein, da die Absorber sonst auf den Bass reflektierend wirken. Zudem ist Steinwolle viel billiger.
Ich würde sehr dünne Malerfolie und dünnen Stoff nehmen. |
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