Neubau 2 Räume

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WJDLMLI
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Nov 2020, 12:04
Hallo zusammen,

wir bauen aktuell eine Doppelhaushälfte und hierzu habe ich 2 Anliegen (Gerne trenne ich diese, falls gewünscht).

Nummer 1 - Wohnzimmer

Hier plane ich aktuell meine vorhandenen Komponenten (KEF R700, Arendal Sub1, Yamaha RX A 1080) weiter zu nutzen. Die Couch wird final sicher noch ein kleines Stück nach hinten rücken, so dass ich ein ganz gutes Stereodreieck hinbekommen sollte. Wo der Sub aufgestellt wird, teste ich dann später. Entsprechenden Kabel liegen an der Front und der Rückwand. Da ich an der hinteren Wand keine Lautsprecher stellen kann, kommen ggf. welche hinter die Couch. Hierzu ist ein kleiner Kabeltank unter der Couch geplant. Im Wohnzimmer werden wir wohl hauptsächlich Musik hören, XBOX und die ein oder andere Serie / Film schauen.

2020-11-16 11_43_58-ERDGESCHOSS_20200929.pdf - Adobe Acrobat Reader DC
(Quadrat Front LS / Kreis Decken LS)

Ich habe überlegt, ob ich hier auch gleich Deckenlautsprecher einplanen soll. Da mir im Wohnbereich Highs zu auffällig wären, würde ich eher 2 Einbaulautsprecher in die Decke vor die Couch machen (45 Grad). Hätte ich hier einen Mehrwert oder sollte ich davon lieber absehen, da der nutzen nicht groß genug wäre? GGf. würde ich Kabel oder zumindest Leerrohre an der Front nach oben ziehen.


Nummer 2 - Keller

Im Keller hätte ich ggf. die Möglichkeit ein kleines Heimkino einzurichten. Ausstattung spielt erstmal keine Rolle, mir geht es eher um den Raum an sich. Der Raum hat ein Maß von 6,05 x 2,915 und wurde nicht explizit als "Heimkino" eingeplant. Ich stelle mir hier schon vor, ordentlich etwas reinzupacken und natürlich auch akustisch alles notwendige zu tun. Nun ist der Raum von der Breite her (ca. 3 Meter) schon nicht optimal. Dazu kommt noch die Länge von ca. 6 Meter, was ja das doppelte von der Breite wäre und somit auch nicht optimal wäre. Müsste ich die Raumlänge kürzen (z.B. durch Trockenbau mit Technik dahinter), um die Akustik vorab zu "optimieren" was Auslöschungen etc. angeht oder sollte ich das mit dem Kino und den Voraussetzungen am besten lassen?
Gedacht wäre die Leinwand hinter der Tür links anzubringen, so dass das kleine Fenster quasi im Rücken wäre. Die Tür würde ich dann weiter nach rechts ziehen. Alternativ könnte man eben eine Trockenbauwand vor dem Fenster einziehen und dort die Leinwand dran. Dahinter eine Tür in den "Technik" Bereich.

2020-11-16 11_53_51-UNTERGESCHOSS_20200929.pdf - Adobe Acrobat Reader DC

Nebenan gäbe es einen Raum mit 7 x 4,6 Meter, der ist leider aber anderweitig verplant. Ich freue mich auf euren Input. Falls ihr noch Fragen habt, dann gerne raus damit.
GAREA
Inventar
#2 erstellt: 16. Nov 2020, 12:54
Ich schreib mal was zum geplanten Kellerraum. Für den Nebenraum gilt genau das gleiche. Da hättest du natürlich etwas mehr Spielraum mit den Abständen und ne günstigere Ausgangslage bzgl. der Modenverteilung.

Das Hauptproblem sind als erstes immer die Raummoden, v.a. im Keller, wo der Bass nirgendwo hin kann und ständig hin und her reflektiert wird. Eine Wand (z.B. aus Rigips) würde an den Moden nicht viel ändern. Du müsstest sie schon sehr massiv bauen (mauern). Nur wozu? Den Platz, den du dadurch verlierst, würde ich viel eher mit Dämmung füllen, damit du nen richtig guten Bassabsorber hast (plane mal mit 50-60cm Tiefe). Das sollte dann unbedingt die Rückwand sein. Also musst du dir überlegen, ob du das Fenster im Rücken haben willst, wenn sowieso Dämmung davor kommt, oder nicht.

Die Front-LS würde ich erstmal an die gegenüberliegende Wand klatschen. Wenn ich mal von einer Stereobreite von 2,50m ausgehe, ist die Höhe des gleichseitigen Stereodreiecks (und darum würde ich mich immer bemühen) 2,17m. Bei angenommen 30cm LS-Tiefe sitzt du also ~2,50m von der Frontwand entfernt, was erstmal gar nicht so schlecht ist (~38% der Raumlänge gilt aus akustischer Sicht in der Theorie als guter Ort für die Hörposition hinsichtlich der Modenverteilung und 41% ist nah an 38%). An diese Frontwand würde ich dann auch die Leinwand packen (und die LS halt daneben). Ob du dann die 2,50m Breite als LW voll ausnutzt (für ein Verhältnis LW-Breite : Sitzabstand = 1:1) oder die LW-Breite kleiner wählst, ist Geschmacksache. Manch einer fühlt sich bei 1:1 erschlagen, andere wiederum mögen es genau so oder sogar ein noch größeres Verhältnis. Gibt da kein richtig oder falsch. Wenn du einen Center hinter die LW packen willst (die dann akustisch transparent sein muss), müsstest du mit der LW automatisch noch ein Stück nach vorne, was den Sehabstand verringern würde. Viel weiter würde ich mit dem Sitzplatz wohl eher nicht nach hinten rücken, weil du dann ganz schnell in der Raummitte sitzt, was ja der denkbar ungünstigste Ort ist. Aber das könnte man nach dem Bass Treatment nochmal mit einer Messung überprüfen.*
Den oder die Subs stellst du sinnvollerweise unter die LW.
Durch die Wandnähe reduzierst du zudem SBIR-Auslöschungen (das zweite große Problem nach den Raummoden).

Eine Messung zeigt dir, ob das bisherige Bass Treatment ausreicht oder nicht. Wenn nicht, kannst du z.B. an den Decken-Wand-Kanten ringsum noch Kantenabsorber anbringen, um die Moden weiter zu beruhigen ohne Nutzfläche zu verlieren. Oder die Decke 20-30cm abhängen, falls der Raum hoch genug ist.

*Alternativ könntest du die gesamte Front samt LW weit nach vorne in den Raum rücken und im hinteren Drittel sitzen. Also Sitzplatz z.B. 2m von der Rückwand entfernt, und die Front-LS stehen (wieder bei 2,50m Stereobreite) auf ~1,90m Höhe von der Frontwand gemessen. Aber auch hier würde ich erstmal nach vorhandenem Bass Treatment mit ner Messung prüfen, wie gut das funktioniert. Vorteil: Center und Sub(s) passen dann problemlos hinter die LW (und die Fronts stehen nicht mehr quasi in der Ecke). Den oder die Sub(s) würde ich auch dann nah an die Frontwand packen (v.a. wegen SBIR).

Ganz zum Schluss dann die üblichen Maßnahmen gegen die Early Reflections (10cm Basotect reicht da völlig). Wenn dir der Raum zum Schluss zu trocken sein sollte, kannst du alle Absorber, wo keine Early Reflections sind, verbrettern (und für die Optik ggf. mit Akustikstoff verkleiden).

Rücksprache mit einem Trockenbauer würde ich trotzdem halten, weil so viel Dämmung - speziell in Kellerräumen - immer ein potentielles Schimmelrisiko sein kann und evtl. ne Dampfbremse oder sonst was erfordert.

—————————

Die gänzlich andere Alternative wäre ein DBA. Wichtig zu wissen ist aber, dass ein DBA nur für die Subs gilt. Der so wichtige Oberbass- und Grundtonbereich (~120-300Hz, die von allen anderen LS wiedergegeben werden, und wo das Verhalten immer noch zum Großteil durch Moden geprägt ist) ist dann immer noch nicht bedämpft. D.h. hierfür bräuchtest du immer noch recht große Absorber. Mein Vorschlag oben deckt neben dem Bass auch den Grundton ab, weil es von Natur aus breitbandig und für alle LS unabhängig wirkt.


[Beitrag von GAREA am 16. Nov 2020, 15:49 bearbeitet]
WJDLMLI
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Nov 2020, 15:49
Herzlichen Dank für die schnelle uns ausführliche Antwort. Der Raum scheint doch nicht ganz so schlecht zu sein, wie ich gedacht hatte.

"Du müsstest sie schon sehr massiv bauen (mauern). Nur wozu?"
Hier habe ich mich auf diverse Aussagen Guides bezogen, dass ein Raum in der Breite / Höhe / Länge nicht
mit sich selbst multipliziert werden sollte. Z.B. Breite x 2 = Länge (was hier der Fall wäre).

Vom Aufbau her würde es dann grob wie folgt aussehen (Braun = Sofa / Sitz, Grün = Leinwand, Blau = LS, Rot = Dämmung). Auf die restlichen LS etc. habe ich in dem gekritzel verzichtet
Das mit der Dämmung kläre ich ab, hier würde ich auch gerne noch die Möglichkeit einer Lüftung nutzen wollen.

Keller

Die Decke werde ich ca. 15 c, abhängen (falls ausreichen), so wäre ich bei einer Raumhöhe von 2,05 Meter.
In die Decke kommen neben Beleuchtung auch die LS für Atmos. Ob ich in dem kleinen Raum 2 oder 4 benötige, prüfe ich dann noch.

Bräuchte ich für die seitliche Dämmung jeweils 10cm, also pro Seite oder insgesamt 10cm, als links 5 und rechts 5?
GAREA
Inventar
#4 erstellt: 16. Nov 2020, 16:01

WJDLMLI (Beitrag #3) schrieb:
Herzlichen Dank für die schnelle uns ausführliche Antwort. Der Raum scheint doch nicht ganz so schlecht zu sein, wie ich gedacht hatte.

Naja, das weiß man so richtig erst, wenn man ne Messung gesehen hat.


WJDLMLI (Beitrag #3) schrieb:

"Du müsstest sie schon sehr massiv bauen (mauern). Nur wozu?"
Hier habe ich mich auf diverse Aussagen Guides bezogen, dass ein Raum in der Breite / Höhe / Länge nicht
mit sich selbst multipliziert werden sollte. Z.B. Breite x 2 = Länge (was hier der Fall wäre).

Ja, die Modenverteilung ist dann schlechter, weil die zweite Längsmode auf die erste Quermode fällt usw.
Das meinte ich mit „der Nebenraum hat ne bessere Ausgangslage bzgl. Modenverteilung“.
Wie stark das in deinem Raum wirklich ausgeprägt ist, zeigt nur eine Messung.
Wenn du aber sehr viel Dämmung in den Raum packst, ist die Hoffnung groß, dass die Probleme stark abgemildert werden.



WJDLMLI (Beitrag #3) schrieb:

Bräuchte ich für die seitliche Dämmung jeweils 10cm, also pro Seite oder insgesamt 10cm, als links 5 und rechts 5?

Für die Early Reflections würde ich immer 10cm Dicke pro Absorber nehmen.
GAREA
Inventar
#5 erstellt: 16. Nov 2020, 16:29
Was ich an deiner Stelle machen würde:

Als aller erstes eine Messung des leeren Raums (dafür reicht auch ein Subwoofer oder irgendeine Box, die ausreichend tief kommt) ungefähr an der späteren Hörposition (du kannst auch gleich beide Hörpositionen mal ausprobieren). Es interessiert erstmal nur der Bereich bis 300Hz, und zwar das Wasserfall-Diagramm.
Alles darüber kriegt man später sowieso leicht durch Basotect/Absorber gegen die frühen Reflektionen weg.

Und dann musst du einfach verschiedene Dinge ausprobieren, die sinnvoll sind. Denn nur so weißt du, wo du stehst und was du alles brauchst.

Am besten fährst du in den Baumarkt und kaufst ausreichend Sonorock-Pakete. Wie dick sind die Pakete? 60cm? Bevor du irgendetwas baust, stapelst du mit den ungeöffneten Paketen die komplette Rückwand voll und machst erneut eine Messung. Wenn's schon ausreichen sollte, top. Wenn nicht, schaust du, wo du sonst überall noch was unterbringen kannst. Ich hatte ja die Decken-Wand-Kanten vorgeschlagen. Um zu simulieren, was die bringen, kannst du zusätzliche Sonorock-Pakete ringsum in die Boden-Wand-Kanten legen. Also hast du nun Rückwand + Boden-Wand-Kanten behandelt. Und machst wieder ne Messung.

Falls du dich für Alternative 2 entscheidest, also LS auf 1,90m Höhe, sind die ersten 1.90m Raumlänge von der Frontwand gemessen ja ziemlich nutzlos. Hier könntest du Sonorock-Pakete (3 Stk nebeneinander, raumhoch) an die linke+rechte Seitenwand packen und gucken, wie sich das auf die erste Quermode auswirkt.

Willst du wissen, wie sich was an der Decke auswirkt, leg die Sachen auf den Boden und miss erneut.

Bis du an den Punkt gelangt bist, an dem du entweder mit den Messergebnissen zufrieden bist oder aber dir der Platz ausgeht und du doch lieber in den Nebenraum willst.


[Beitrag von GAREA am 16. Nov 2020, 16:44 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Nov 2020, 19:59
In so einem Raum, länglich, quaderförmig, würde ich alternativ definitiv über ein DBA nachdenken. Sinnvoll ausgeführt macht dir das alle Probleme bis 120Hz weg, darüber reichen normale Absorber, die du eh platzierst (oder gar nichts notwendig, weil es einfach nicht mehr stört, ist bei mir so, 3,25x5,85m).
So brutal viel Platz mit Dämmzeug voll stellen, ich bin da irgendwie kein Freund von.
Schimmel sollte bei nem Neubau im Keller ja eigentlich weniger ein Thema sein, aber auch da muss man immer gucken mit so viel Material, wo man keine Konvektion hat.

Je nach Budget könnte man hier schön mit 2x 2x2 oder 2x4 Arrays arbeiten. 8/10/12", je nach Zielvorgaben.
GAREA
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2020, 22:05

sakly (Beitrag #6) schrieb:
... Sinnvoll ausgeführt macht dir das alle Probleme bis 120Hz weg, darüber reichen normale Absorber, die du eh platzierst (oder gar nichts notwendig, weil es einfach nicht mehr stört, ist bei mir so, 3,25x5,85m).


Also zwischen 120 - 300 Hz wirken normale Early Reflection Absorber mit ~1m Kantenlänge vermutlich nicht (ausreichend). Darauf deuten zumindest auch wieder die Messungen im Nachbarthread.
Wenn‘s nicht stört, klar, muss man‘s auch nicht behandeln. Das gilt ja ohnehin für alles.


[Beitrag von GAREA am 17. Nov 2020, 05:04 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Nov 2020, 06:27
Da habe ich bei mir andere Erfahrungen gemacht.
Selbst mit normalem Schaumstoff (nur) an den Seiten an den Erstreflexionspunkten:

Ohne Schaum:
Impuls und Wasserfall TMT mit und ohne Schaum

Mit Schaum:
Impuls und Wasserfall TMT mit und ohne Schaum

Schau dir mal bitte an, was um 200-300Hz da passiert. Selbst bei knapp über 100Hz sieht man eine Verbesserung.
Und ich nutze hier ne alte Matratze in der Mitte durchgeschnitten, Abmessungen ~90x85cm, ca 12cm dick, glaube ich.
Ordentliches Material sollte da noch bessere Wirkung zeigen.
Was da in dem Nachbarthread los ist...keinen Schimmer 🤷‍♂️
Vielleicht liegt es an dem Selbstbau, Material nicht ordentlich, nicht gut verarbeitet, was weiß ich.
Auch wenn man sich Herstellerangaben von verschiedenen Absorbern ansieht, ist eine Wirkung im unteren Bereich noch gut erkennbar.

Ziel war die Reflexionen seitlich zu dämpfen, um eine bessere Ortung zu erreichen, was auch gut funktioniert hat. Die Verbesserung des Nachhalls auch unter 300Hz war ein Nebenprodukt. Ob das tatsächlich auch deutlich zum gehörten Unterschied beiträgt, kann ich gar nicht sagen, aber man sieht, dass die Wirkung deutlich da ist.
Deshalb behaupte ich weiter: DBA bis 120Hz, der Rest geht mit klassischem Material ~10cm. Das muss dann aber auch ordentlich sein.
GAREA
Inventar
#9 erstellt: 17. Nov 2020, 12:48
Ich wollte ja auch leidglich zur Vorsicht mahnen.
Zwischen 200-300 Hz ist tatsächlich ne gute Wirkung.
Bleibt der Bereich 120 - knapp unter 200Hz, wo man man dann keine Probleme haben darf.

Was passierte eigentlich, wenn du die Absorber größer machen würdest?
Würde das die Performance des DBA einschränken?
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Nov 2020, 21:58
Selbst die wenig ausgeprägte Mode um 120Hz wird doch sogar etwas gesenkt, um 200Hz zeigt sich eine deutliche Wirkung 🤷‍♂️
Wenn also das DBA bis 120Hz läuft und dann die Lautsprecher übernehmen, die dann mit Absorbern an den Erstreflexionspunkten ausgestattet werden, sehe ich gar keinen Bedarf für riesige Absorber.

Größere Absorber würden das DBA wohl gar nicht interessieren, vermute ich. Erstens sind die Absorber ja quer zur Wellenfront und bei den großen Wellenlängen spielt das gar keine Rolle.
Messungen zeigen ja immer wieder, dass die ganz tiefen Frequenzen dann durch "das dünne Zeug" gar nicht beeinflusst werden...
GAREA
Inventar
#11 erstellt: 17. Nov 2020, 22:54
Dein Raum hatte auch vorher keine großen Probleme in dem Bereich. Je nach Raum und Stärke der Auslöschungen / Moden wär ich mir nicht so sicher, dass ER-Absorber ausreichen.
Ist aber im Grunde auch egal, denn man kann’s ja vorher austesten.


sakly (Beitrag #10) schrieb:
Größere Absorber würden das DBA wohl gar nicht interessieren, vermute ich. Erstens sind die Absorber ja quer zur Wellenfront und bei den großen Wellenlängen spielt das gar keine Rolle.

Hatte irgendwann mal gelesen, dass Gegenstände ab halber Wellenlänge (ich meine zumindest es war ne halbe) die ebene Welle anfangen aufzubrechen, daher die Frage.


[Beitrag von GAREA am 17. Nov 2020, 22:56 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 18. Nov 2020, 06:22
Es ging mir nur darum zu zeigen, dass für den Bereich keine Riesenklötze in den Raum gestellt werden müssen und gutes Material in 10cm dafür reichen sollte, wenn ich schon mit ner alten Matratze das gezeigte Ergebnis mit mir 2 ER sehe. Es ging nicht um den Raum und wie starke Probleme da vorher drin waren oder nicht. Klar ist: je größer die Probleme, desto mehr muss man machen, wenn man es "perfekt" haben will.
Vorher Ist-Stand aufnehmen sollte man tun, wenn man da einiges an Kapital reinstellen will.

Ich könnte mir vorstellen, dass das auf Einrichtungsgegenstände bezogen ist. Flache Absorber an der Wand sind vermutlich eher unkritisch. Ein Schrank, der noch 50-60cm in den Raum ragt, ein Sofa, 3m breit 1m hoch 80cm tief, das kann schon stören.
Ich habe bei mir nur ein Sideboard 200x50x50 und einen Sessel, scheint beides keine große Rolle zu spielen.
old-DIABOLO
Stammgast
#13 erstellt: 18. Nov 2020, 15:28
Hallöchen.
Anmerkungen zum Kellerraum.

Aus akustischer Sicht ist eine Deckenhöhe von nur knapp über 2 Metern (mit Akustikdecke) auch günstig.
• Die Nachhallzeit berechnet sich durch das Raumvolumen, dieses ist bei einer niederigeren Deckenhöhe entsprechend geringer.
• Bei einer typischen Ohrhöhe im Sitzen von 1,1 bis 1,2 Metern ist diese nicht akustisch ungünstig genau in der Mitte zwischen Decke und Boden, sondern etwas darüber.

Wenn dich die geringe Deckenhöhe nicht stört ist eine Akustikdecke natürlich erste Wahl, da sie viel akustisch nutzbare Fläche bietet.

Für seitliche Absorber zur Dämpfung der ersten Reflektionen zwischen Lautsprecher und Hörer (zuhörende Person) sind aufgrund des schrägen Einfallswinkels geringere Stärken ausreichend. Um den Raum optisch nicht weiter schmäler wirken zu lassen, würde ich schauen (berechnen), ob nicht bereits 40 mm Gesamtstärke ausreichen.

Schon bekannt? schmale Räume ergeben akustisch eine höheres Raumbreitenempfinden, breite Räume ein geringeres. Eben weil die ersten Reflektionen hierzu auch nützlich sind.

Eine zusätzliche Trockenbauwand im hinteren Teil als Raumabtrennung, damit verbunden Raumverkleinerung, würde ich wenn möglich vermeiden, mich über den größeren Raum freuen. Es ist zumeist akustisch gut, die hintere Wand absorbierend auszuführen. Also nicht nur Akustikdecke, sondern auch Akustikwand. Diese minimiert ausserdem, da keine einheitliche schallharte Fläche mehr gegeben ist, das Modenproblem, wenn Raumlänge und Raumbreite ein gemeinsames vielfaches Verhältnis haben. Was ebenfalls für den Abstand Boden / Decke zu Raumlänge oder Raumbreite zutrifft.

Wenn das ganze gerechnet wird kann es z.B. so aussehen (Grafik).
Nachhallzeit Kellerraum WJDLMLI vor und mit akustischer Maßnahme
Kellerraum, Aufstellung berechnete Absorber zur akustischen Maßnahme

Hierbei ist bislang lediglich eine relativ spärliche Einrichtung berücksichtigt. Je nachdem was du alles noch an Einrichtung in den Raum bringst, kann dies die Nachhallzeit noch zusätzlich günstig beeinflussen. (Regale, Teppich, ..).

Selbst zu tiefen Frequenzen bleibt der Anstieg der Nachhallzeit voraussichtlich moderat. Mit ewas mehr Stärke, ca. 300 mm anstelle 200 mm, der Akustk Rückwand und mehr Materialstärke beim hinterlegten Absorbermaterial (100 anstelle 50 mm) wird die Wirkung zu tiefen Frequenzen erhöht, jedoch sind mir hierzu keine Meßwerte / Daten des Herstellers bekannt um es genauer berechnen zu können.

Falls die Mauer zum Nachbarraum noch nicht hergestellt ist, lässt sich ein prima Tiefenabsorber mit einer Wand aus Porensteinen als Sichtwand, nicht verputzt oder gestrichen realisieren (grob offenporige Steine). Diese kosten vermutlich ähnlich, verbrauchen keinen weiteren Platz und erspart zusätzliche Bassabsorber.


[Beitrag von old-DIABOLO am 18. Nov 2020, 15:40 bearbeitet]
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