Türen dämmen - schon wieder das Thema

Tach auch,

bei Türen mit vielen geschlossenen Blechflächen im Aggregateträger verteile ich das Material und die Arbeit etwa: 20% Außenblech, 30% Aggregateträger, 50% Türverkleidung.

Auf die Materialfrage will ich als gewerblicher Händler erstmal nicht eingehen, auch weil die Auswahl nahezu unendlich groß ist und beinahe jeden Monat ein Anbieter neue Produkte heraus bringt (und alle gehen mir jede Woche auf den Keks, weil sie mir Proben schicken wollen und ich diese beurteilen soll…). Ich wähle meine Materialien nach Erstklebekraft, Klebekraft nach 24 Stunden, Stabilität, Geruch und Entzündlichkeit aus. Bei Alybutyl bevorzuge ich Platten statt Rollen, einfach weil die Platten in der Regel eine glattere Butyl-Oberfläche haben und damit ein luftblasenfreies Verkleben einfacher ist.

Das Bedämpfen des Außenblechs soll Schwingung vermindern, die durch den Luftschall des Lautsprechers entstehen und die Geräuschbelastung von außen senken. Hier verarbeite ich eher dünnere Materialien und direkt hinter dem Lautsprecher genoppten geschlossenporigen Schaumstoff zur Berechnung der Reflexionen.

Das Bedämpfen des Aggregateträgers sollte Löcher so weit wie möglich schließen, um akustischen Kurzschluss zu verhindern, und einen stabilen, geschlossenen Resonanzraum zu schaffen. Zudem soll die Körperschall-Schwingung vermindert werden. Entsprechend verklebe ich dicker und stabiler nahe dem Lautsprecher, etwas dünner, je weiter ich mich vom Lautsprecher entferne.

Das Dämmen der Türverkleidung soll die Tür entklappern, Schwingungen durch Körperschall bedämpfen, sowie eine luftschalldichte Anbindung des Lautsprechers an das Lautsprechergitter sicher stellen (es soll keine bewegte Luft des Lautsprechers zwischen Türverkleidung und Aggregateträger gelangen können. Hier verwende ich meist mitteldicke Materialien, in der Nähe des Lautsprechers auch gerne dicke. Eine Lage hochkompressierabarer Schaumstoff verringert das Volumen in dem Raum (andere nehmen Filz, der mir aber zu oft zu dick war), große Volumina werden mit Baum- oder Schurwolle aufgefüllt.

Als Ergebnis erhält man einen gut konturierten, tiefen, sauberen Bass sowie deutlich weniger Geräusche durch Klappern, andere Autos, Wind- und Abrollgeräusche.

Wie viel Material ich nehme und welche genau, mache ich vor allem von der Leistung des Verstärkers abhängig. Ein durchschnittlicher Tieftöner mit 60W wird andere Anforderungen an die Dämmung stellen, als ein Hi-End-Tieftöner, der 250 Watt umsetzen darf.

P.S.: ich bin mir bewußt, dass meine Meinung umstritten ist. Ich selbst habe auch noch nicht nachgemessen, welche Maßnahme welchen Erfolg bringt. Erachte daher bitte meine Schilderungen nicht als der Weisheit letzter Schluss, sondern als eine weitere Anregung.

Die Türverkleidung sollte nicht nur gemacht werden wenn notwendig sondern sollte, wie Car-Hifi schon sagte, am meisten deiner Aufmerksamkeit bekommen. Bei der Türverkleidung merkst du den größten Unterschied ob bearbeitet oder nicht. Ansonsten würde ich mich an das halten was vorher geschrieben wurde. Schön ausführlich und leicht zu verstehen

Danke euch!

Ich wär das ganze nämlich sonst anders angegangen.

Ich hätte natürlich die TMT sozusagen mit einem Filz, o.ä "umrandet" dass es dann auf der TVK anliegt, aber dass die TVK am meisten ausmacht, hätte ich nicht gedacht. Dachte eher dass das Inneblech das wichtigste ist, und so konnte ich das auch in vielen Themen rauslesen.

Also das Aussenblech würde ich dann eher mit dünneren Materialien bedämpfen und wie vorgeschlagen hinter dem Lautsprecher mit einem geschlossenporigen Schaumstoff.
Sollte ich das ganze Aussenblech dämpfen?
Welche Materialien wären empfehlenswert und in einem angemessen Preissegment?

Das Innenblech würde ich dann mit dem vorhandenen evo 1.3 dämpfen und ggf. noch ne Schicht Silitex, ExVibration, o.ä

Sollte ich die TVK komplett mit sowas wie Silitec/ExVibration dämmen? oder evtl noch mit übrig gebliebenem evo 1.3? Ich sehe auch öfters dass noch etwas wie Dämmvlies auf die TVK drauf gemacht wird, würde das nochmal viel bringen? oder eher sowas wie das i Tüpfelchen.

Die Frage mit dem Einbau der Frequenzweichen ist allerdings auch noch offen. Wäre es realisierbar die gut stabilisiert noch in die TVK einzubauen? Oder welcher "Ort" wird da denn gerne bevorzugt?

Sorry für die etlichen Fragen Möchte mich allerdings gerne informieren bevor ich irgendwas bestelle und es "einbau".

Danke euch

Und das hab ich ganz vergessen Also aus den Öffnungen vom Innenblech, kommen natürlich auch Kabel raus, Ich wär nun jetzt so vorgegangen dass ich ins Alubutyl dann ein Öffnung reingemacht hätte und das so gut wie möglich mit Dämmpaste geschlossen, oder sollte ich diese Löcher lieber irgendwie anders schließen?

Smallz (Beitrag #4) schrieb:

Dachte eher dass das Inneblech das wichtigste ist, und so konnte ich das auch in vielen Themen rauslesen.

Ich hatte in letzter Zeit immer mal wieder die Möglichkeit zu testen. Darauf beruhen meine Empfehlungen oben. Am liebsten würde ich mal ein paar Tage Zeit haben, eine Menge Material über haben und verschiedene Ausbaustufen bauen und Messen, um mit sinnvollen Messergebnissen meine Theorien untermauern zu können.

Sollte ich das ganze Aussenblech dämpfen?

Bei einem asiatischen Fahrzeug ist das garantiert kein verkehrter Weg.

Sollte ich die TVK komplett mit sowas wie Silitec/ExVibration dämmen? oder evtl noch mit übrig gebliebenem evo 1.3?

Ich behaupte mal, dass man einer fertigen Tür nicht mehr anmerken wird, ob sie mit Paste oder mit Butyl gedämmt wurde. Paste hat den großen Vorteil, dass man sie gerade bei komplizierten Konstruktionen bündiger und schlüssiger aufbringen kann. Der Nachteil: wenn man mal irgendwo zu viel aufgetragen hat, lässt es nicht nicht ganz so einfach wie Alubutyl entfernen. Und für mich enorm wichtig: bei Alubutyl muss ich warten, bis ich die Tür weiter verarbeiten kann - mir sitzt stets die Zeit im Nacken.

Ich sehe auch öfters dass noch etwas wie Dämmvlies auf die TVK drauf gemacht wird, würde das nochmal viel bringen? oder eher sowas wie das i Tüpfelchen.

Wie ich schon oben schrieb, vermindert Fließ (ich benutze lieber Schaumstoff) den Luftschall innerhalb des Raumes zwischen Verkleidung und Aggregateträger. Zudem klappern beide Teile nicht aneinander. Das Ergebnis ist schon etwas mehr als ein i-Tüpfelchen.

Die Frage mit dem Einbau der Frequenzweichen ist allerdings auch noch offen. Wäre es realisierbar die gut stabilisiert noch in die TVK einzubauen? Oder welcher "Ort" wird da denn gerne bevorzugt?

Ich verbaue die immer so nah wie möglich bei den Lautsprechern, weil man so weniger Kabel verlegen muss. Allerdings sollte man die Weichen gut befestigen und so weit wie möglich Richtung Scharnier verbauen. Damit vermindert man die Kräfte, die auf die Bauelemente in der Weiche einwirken.

Und das hab ich ganz vergessen Also aus den Öffnungen vom Innenblech, kommen natürlich auch Kabel raus, Ich wär nun jetzt so vorgegangen dass ich ins Alubutyl dann ein Öffnung reingemacht hätte und das so gut wie möglich mit Dämmpaste geschlossen, oder sollte ich diese Löcher lieber irgendwie anders schließen?

Wie gesagt, Paste dauert mir zu lange. Ich klebe diese Austrittsöffnungen einfach mit Alubutyl zu. Ganz dicht ist eine Tür ohnehin nie.

Car-Hifi (Beitrag #5) schrieb:

Und für mich enorm wichtig: bei Alubutyl muss ich warten, bis ich die Tür weiter verarbeiten kann - mir sitzt stets die Zeit im Nacken.

Ich glaube du meinst bei der Paste musst du warten

Eine schöne PDF zum Thema Dämmung -> Klick mich

Vielen Dank euch !!!

Die PDF ist seeehr hilfreich! Auch die Antworten!

Hab jetzt alles bestellt, und nächste Woche kann ich damit loslegen!

Gut das man so ein Forum hat wo einem so gut geholfen wird!

DerSamoaner (Beitrag #6) schrieb:

Car-Hifi (Beitrag #5) schrieb: Und für mich enorm wichtig: bei Alubutyl muss ich warten, bis ich die Tür weiter verarbeiten kann - mir sitzt stets die Zeit im Nacken. Ich glaube du meinst bei der Paste musst du warten

Auweia! Ja natürlich stört mich die Wartezeit bei der Paste. Danke für die Korrektur