kurz und knapp: Schirmung von 75 Ohm Digitalkabel notwendig?

+A -A
Autor
Beitrag
sonius
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jul 2024, 12:02
Es geht um die Verkabelung der Quellgeräte am DAC - die Kabellängen sind überschaubar. Vielleicht kommt mal ein Physiker zu Wort?

Danke im voraus

PS: Die Frage hätte ich gerne in der Rubrik HIfi-Wissen untergebracht, aber dafür bin ich gesperrt.
fplgoe
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2024, 12:43
Abgeschirmt sollte es sein, die Impedanz hat keinen Einfluss darauf, da sie nur für sehr viel höhere Frequenzen, als die bei SPDIF verwendet, relevant ist.

Im Prinzip kannst Du das Signal aber auch über ungeschirmten Klingeldraht übertragen. Habe ich mal mit einem DVD-Player und meinem damaligen Onkyo getestet.
pogopogo
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2024, 12:58

fplgoe (Beitrag #2) schrieb:
die Impedanz hat keinen Einfluss darauf, da sie nur für sehr viel höhere Frequenzen, als die bei SPDIF verwendet, relevant ist.

Und was enthalten 'harte' Schaltflanken
Also eine saubere Verbindung gemäß Spec herstellen, damit die Signalintegrität gewährleistet werden kann.
fplgoe
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2024, 13:03
Jetzt wird es affig.

Egal, wie viele Oberwellen ein Rechteck enthält, ein digitales Signal ist da völlig unempfindlich. Ansonsten käme mit dem falschen Kabel nicht ein digitaler Ton an. Ich sage es nochmal, selbst mit ungeschirmter zweiadriger Klingelleitung geht das prinzipiell.

Jetzt kommen bestimmt Schwurbel-HighTech Kabel, oder?

Dass Dein Deckenlichtschalter auch einen Recheck macht, ist Dir klar? Hoffentlich ist Deine Installation darauf eingestellt und der Wellenwiderstand der Kabel stimmt. Da ist es genauso relevant, wie beim SPDIF, nämlich gar nicht.


[Beitrag von fplgoe am 14. Jul 2024, 13:15 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#5 erstellt: 14. Jul 2024, 13:57
Die festgelegten Standards von 50 Ohm und 75 Ohm Wellenwiderstand bei verschiedenen koaxialen NF Kabeln haben für die Frequenzen und üblichen Kabellängen im heimischen Audiohifibereich nur vernachlässigbare Auswirkungen. Es ist jedoch immer sinnvoll, die Verkabelung den Standards entsprechend durchzuführen.
Für die Physik ist, wie so oft, dies nützlich : https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel .

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#6 erstellt: 14. Jul 2024, 14:19

fplgoe (Beitrag #4) schrieb:
ein digitales Signal ist da völlig unempfindlich. Ansonsten käme mit dem falschen Kabel nicht ein digitaler Ton an.

Wie schon oben erwähnt, ist es ein Irrglaube, dass die Übertragungsrate in erster Linie verantwortlich ist. Es ist die Fall/Rise Time, die hier die Signalintegrität bei einer Übertragungsstrecke beeinflußt, analog hierzu: Link

Das Thema einer Fehlanpassung hatten wir schon einmal. Leider kann ich den Ausgang hier nicht veröffentlichen, da der damalige TE die Ergebnisse per PM geschrieben hat
Btw. finde ich es inzwischen wirklich schade für andere Mitlesenden, dass einiges nur noch per PM möglich ist


[Beitrag von pogopogo am 14. Jul 2024, 14:22 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#7 erstellt: 14. Jul 2024, 15:16
Der Wellenwiderstand ist nur wichtig, wenn der Abschluss entsprechend angelegt ist. Das ist er bei einem Coax-SPDIF gar nicht der Fall. Was willst Du also damit?

Du kannst Dich gern mal mit dem Thema Zeitbereichsreflektometrie beschäftigen, dabei spielt man genau mit dem Abschluss einer Leitung.
flexiJazzfan
Inventar
#8 erstellt: 14. Jul 2024, 15:23
Also rein qualitativ werden analoge Signale im Homeaudio vereinbarungsgemäß in Spannungsanpassung zwischen verschiedenen Geräten übertragen. Das geht gut mit Zwillingsleitungen – auch verdrillt oder abgeschirmt.

Digitale Übertragung im Audio oder Videobereich erfolgt dagegen mit Leitungsanpassung. Die Art der Koaxialkonstruktion mit Rückleiter als Schirm und Innenleiter ist verantwortlich für den vereinbarten 75 Ohm Wellenwiderstand der Digitalkabel.

„Es geht auch anders“ ist angesichts solcher Konventionen kein Argument.

(siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Anpassung_(Elektrotechnik) )

Gruß
Rainer
fplgoe
Inventar
#9 erstellt: 14. Jul 2024, 16:06
In Deinem Link geht es doch nur um die Ausgangs- und Eingangswiderstände von zwei verbundenen Komponenten?!?

Da kann man sich jetzt bei Endstufen und Lautsprechern mit beschäftigen, wenn man das unbedingt will.


[Beitrag von fplgoe am 14. Jul 2024, 16:07 bearbeitet]
RoA
Inventar
#10 erstellt: 14. Jul 2024, 16:28

fplgoe (Beitrag #2) schrieb:
Im Prinzip kannst Du das Signal aber auch über ungeschirmten Klingeldraht übertragen.


So ist es. Für Digital-Audio verwende ich seit jeher 08/15-Cinch ohne jegliche Probleme. Die Einhaltung von festen Wellenwiderständen im Bereich Home-Entertainment ist eigentlich nur bei längeren Antennenkabeln relevant, wenn überhaupt (hierzulande ist eh alles auf 75Ω festgelegt). Bei Car-HiFi mit meist 2-3m Kabellänge ist/war es völlig unerheblich, ob der Japan-Empfänger mit seinen 50Ω an einer Golf-Antenne mit 75Ω hing. Jede Diskussion darüber hinaus ist rein akademischer Natur, v.a. bei 'üblichen' Kabellängen).
dialektik
Inventar
#11 erstellt: 14. Jul 2024, 16:35

RoA (Beitrag #10) schrieb:

So ist es. Für Digital-Audio verwende ich seit jeher 08/15-Cinch ohne jegliche Probleme.

Völlige Zustimmung. Und Probleme wären eindeutig an "digitalen" Störungen erhörbar.

Gleiches gilt ja auch bei der digitalen Bildübertragung, wobei hier aber deutlich größerer Anforderungen für die Schirmung von Kabel und vor allem Stecker bei digitalen TV-Signalen bestehen
flexiJazzfan
Inventar
#12 erstellt: 14. Jul 2024, 18:13
Eine Konvention/Normung eine bestimmte Spezifikation für einen Kabeltyp festzulegen, bedeutet nicht, dass das das Optimum für jede Anwendung ist, besagt auch nicht, ob die Steckverbindungen dies genau einhalten und sagt auch nichts über die Toleranzen. (Wer kennt sie ?)
Es ist damit aber verbunden, dass jeder Hersteller der entsprechende Kabelanschlüsse an seinen Geräten zur Verfügung stellt und so beschriftet, dann vom Benutzer die passenden Verbindungen zu anderen Geräten erwartet und daran auch die optimale Funktionsfähigkeit seines Gerätes knüpfen kann.
Natürlich kann der „Könner“ sich darüber hinwegsetzen und erzählen : „Ich hab einfach ein Goldkettchen dazwischen gelötet, sieht gut aus und funzt klasse!“ - aber er sollte niemandem die Nachahmung empfehlen.

Der TE hat nach einem „75 Ohm Digitalkabel“ gefragt. Die käuflichen Koaxialkabel für diese Anwendung sind also „geschirmt“ und ihre Konstruktion liefert eben die dafür vorgesehenen 75 Ohm Wellenwiderstand. Diese Schirmung kann man nicht weglassen, sie ist also „notwendig“. Man kann eine andere Kabelkonfiguration/konstruktion nehmen , dann hat man eine andere Impedanz und eben nicht das „Digitalkabel“. Man kann überall auch mit weniger Effizienz und Aufwand arbeiten, „praxisgerecht“ eben, sollte aber dann nicht den Physiker fragen.

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#13 erstellt: 14. Jul 2024, 18:20

RoA (Beitrag #10) schrieb:
Für Digital-Audio verwende ich seit jeher 08/15-Cinch ohne jegliche Probleme.

Woran machst du das fest?
fplgoe
Inventar
#14 erstellt: 14. Jul 2024, 18:52
Weil der Digitalton vermutlich ohne Aussetzer ankommt. Qualitätsunterschiede gibt es nicht. Eine Fehlerkorrektur gibt es nicht. Kommt nichts an, oder mit Aussetzern, dann sind ein paar Bits unter den Tisch gefallen, kommt alles an, ist das Signal OK.
pogopogo
Inventar
#15 erstellt: 14. Jul 2024, 19:00
Deja vu : Link
fplgoe
Inventar
#16 erstellt: 14. Jul 2024, 19:24
Redest Du von InterfaceJitter? Du hast letztes Mal schon nicht verstanden, dass Dein Link Blödsinn war. Den jetzt hier noch einzustellen, macht es nicht besser.
pogopogo
Inventar
#17 erstellt: 14. Jul 2024, 23:12
Du hast Beitrag #6 nicht verstanden.
Blödsinn war es nämlich nicht


[Beitrag von pogopogo am 14. Jul 2024, 23:16 bearbeitet]
dialektik
Inventar
#18 erstellt: 14. Jul 2024, 23:18
Du hast was nicht verstanden:

Apalone (Beitrag #40) schrieb:

fplgoe (Beitrag #39) schrieb:
Da hat jemand wieder eine neue Seite als vermeintliche Informationsquelle aufgetan, die er nachplappern kann, obwohl er selbst kein einziges Wort davon verstanden hat.


Sehr gut zusammen gefasst.

Das ist ja mehrheitlich vollkommen sinnloses Gefasel - im Wesentlichen von eigentlich nur einem Teilnehmer...
flexiJazzfan
Inventar
#19 erstellt: 15. Jul 2024, 00:47
Ich glaub‘ ich bin im falschen Film! SPDIF ist eine Spezifikation für eine digitale Schnittstelle, es ist eine Übereinkunft. Ihr Nutzen wird nur offensichtlich, wenn sich alle daran halten. Wenn man für sich entscheidet, dass man sich nicht daran hält, funktioniert die digitale Datenübertragung „vermutlich“ auch noch, „vermutlich“ bricht die digitale Welt nicht zusammen, „vermutlich“ tritt das Phänomen, das man als „Störung“ bezeichnet, auch gar nicht auf. „Vermutlich“ passiert nichts, wenn mein Gerät die EMV Richtlinien nicht einhält , vermutlich merke ich nicht, wenn der Schutzkontakt unterbrochen ist … Vermutlich sind wir im Forum für Bürokratieabbau.

Gruß
Rainer
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 18. Jul 2024, 13:54

pogopogo (Beitrag #17) schrieb:
Du hast Beitrag #6 nicht verstanden.
Blödsinn war es nämlich nicht ;)


Gut, ergänzen wir zu völliger Blödsinn.

Und die die hier auf offen im Forum gestellte Fragen per PM antworten waren mir schon immer würde wohl zensiert werden
Peter


[Beitrag von 8erberg am 18. Jul 2024, 13:55 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#21 erstellt: 20. Jul 2024, 10:20

Abgeschirmt sollte es sein, die Impedanz hat keinen Einfluss darauf, da sie nur für sehr viel höhere Frequenzen, als die bei SPDIF verwendet, relevant ist.

So pauschal formuliert ist die Aussage nicht korrekt. Die Spezifikation lässt z.B. auch eine Bitrate von 192 kBit zu, 24 Bit und bei 2 Kanälen sind das dann schon 25 MHz. Es muss ja aber nicht nur die Grundfrequenz übertragen werden und wenn sagen wir mal man das bis zur bis zur 10. Harmonischen betrachtet, sind es 250 MHz und bis nur bis zur 5. Harmonischen betrachtet 125 MHz. Somit entstehen bei üblichen Kabellängen mit einer Fehlanpassung sehr wohl schon Reflexionen. Das Ganze ist schon sehr redundant, dass trotzdem mit beliebigen geschirmten Kabeln es fast immer funktioniert. Klar kann man diese verwenden, aber warum, denn 75 Ohm Kabel kosten nicht viel.

Wenn man andere Kabel verwendet, eventuell gar noch mit Wendelschirm, geht das auf die Betriebssicherheit, sprich die Übertragung wird eher gestört als es mit 75 Ohm Kabel der Fall ist. Wenn es ganz dumm kommt, können z.B. Aussetzer auftreten, wenn Licht eingeschaltet wird oder Kühlschrank schaltet.

Ja, wenn man sich der Problematik bewusst ist, kein Problem, der Fehler ist schnell beseitig, indem man das Kabel tauscht. Kennt man sich nicht so gut auf, sucht man sich erst einen Wolf. Es wurde dann auch schon mal hier im Forum genau mit dieser Problematik nach Hilfe gesucht.

Ich sehe daher überhaupt keinen Sinn darin, andere als 75 Ohm Kabel zu verwenden, denn die sind genauso günstig wie andere geschirmte Kabel. Warum soll ich ohne Not auf Betriebssicherheit verzichten? Auch, wenn ich noch nie einen Unfall hatte, bei dem der Airbag aufgegangen ist, baue ich den Airbag nicht aus und verzichte auf die Sicherheit, die er mir Falle eines Falles gibt.


sonius (Beitrag #1) schrieb:
PS: Die Frage hätte ich gerne in der Rubrik HIfi-Wissen untergebracht, aber dafür bin ich gesperrt.

Für die Unter-Rubrik Hifi-Wissen-Diskussion bist du vermutlich nicht gesperrt.
In der Rubrik Hifi-Wissen können nur wenige User einen Thread erstellen. Antworten in einem Thread können aber alle.


Gruß

Uwe

Edit: Schreibfehler


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 20. Jul 2024, 14:57 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#22 erstellt: 20. Jul 2024, 14:38
Danke Uwe !

Gruß
Rainer
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Digitalkabel
musicshaker am 24.10.2005  –  Letzte Antwort am 06.12.2005  –  48 Beiträge
Koaxiales Digitalkabel?
Icecube am 25.11.2004  –  Letzte Antwort am 26.11.2004  –  2 Beiträge
koaxiales Digitalkabel..?
Chrissi1 am 21.10.2005  –  Letzte Antwort am 22.10.2005  –  18 Beiträge
wie viel ohm hat ein digitalkabel?
M.Zsoldos am 23.10.2007  –  Letzte Antwort am 23.10.2007  –  6 Beiträge
Welches Digitalkabel?
Serpent am 05.07.2005  –  Letzte Antwort am 16.07.2005  –  38 Beiträge
75 Ohm Dig.-Kabel??
floehr2002 am 22.11.2004  –  Letzte Antwort am 23.11.2004  –  6 Beiträge
75 Ohm Abschlußwiederstand
turnbeutelwerfer am 31.08.2005  –  Letzte Antwort am 05.09.2005  –  21 Beiträge
75 Ohm Abschlussstecker?
tiji am 25.05.2004  –  Letzte Antwort am 14.06.2010  –  16 Beiträge
Lautsprecherkabel und Schirmung
graubereich am 08.12.2008  –  Letzte Antwort am 08.12.2008  –  16 Beiträge
20m Cinchkabel - Empfehlung für gute, günstige Kabel mit vernünftiger Schirmung?
jd17 am 05.09.2014  –  Letzte Antwort am 15.09.2014  –  12 Beiträge
Foren Archiv
2024

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.038 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedDavid2705
  • Gesamtzahl an Themen1.554.619
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.618.157

Top Hersteller in Kabel, Adapter, Tuning, Zubehör Widget schließen