Sansui 771 - Einschaltprobleme

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Auditore
Stammgast
#1 erstellt: 14. Dez 2013, 13:27
Ich wollte heute Kondensatoren auf der Schutz-Relaisplatine austauschen, da sich das Relais erst nach langer Zeit einschaltet, dann kurz wieder ausschaltet, wieder einschaltet und erst dann dauerhaften Betrieb zuläßt. Als ich den ersten Kondensator, den 50V 1000µf auslöten wollte, sah ich drei Anschlüße. Ich kannte bis dato nur zwei. Einer ist beschriftet mit negative, einer mit der Wertangabe, also positiv, einer mit NC. Mit dem kann ich nichts anfangen, weil der Ersatzkondensator nur zwei Anschlüße hat, pos und neg.
Dient der NC nur der Stabilisierung auf der Platine? Ich sehe auch nicht, das der Anschluß mit der Platine verbunden ist. Kann ich den neuen also an den alten Plus und alten Negativ anlöten und den NC somit ignorieren?

Viele Dank für eine Erhellung!
barchettarz
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Dez 2013, 14:13
Hallo,

„Dient der NC nur der Stabilisierung auf der Platine?“
Ja, das tut er!

„Ich sehe auch nicht, das der Anschluss mit der Platine verbunden ist. Kann ich den neuen also an den alten Plus und alten Negativ anlöten und den NC somit ignorieren?“
So ist es. Gutes Gelingen!

Grüße
Auditore
Stammgast
#3 erstellt: 14. Dez 2013, 14:41
Besten Dank!!

Noch eine Frage: Müßen BP's durch bipolare ersetzt werden? oder kann man auch normale nehmen? Wo wäre dann plus, wo minus. Oder schließt sich das eben wegen dem bipolaren aus?
barchettarz
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Dez 2013, 15:42
Hallo,

es kommt sicherlich auch auf die Schaltung an, aber es wird bestimmt seinen Grund haben, warum da Bipolare zum Einsatz kommen. Also, wieder BP nehmen.

Grüße
Auditore
Stammgast
#5 erstellt: 14. Dez 2013, 17:05
Habe es mir gedacht. Da muss ich erst drei St. besorgen. Und letztlich fehlen noch zwei 47µ50V.
Allerdings war mein Tauschen bis dato noch nicht von Erfog gekrönt. Mein Schutzrelais spinnt noch immer. Nach dem EInschalten tut sich erst mal nichts, nach einiger Zeit klickt es, dann geht es wieder aus nach einer kurzen Zeit und schließlich wieder an . um dauerhaft anzubleiben. Bis durch Ausschalten des Receivers alles wieder von vorn anfängt.
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2013, 02:15
Hallo,

wahrscheinlich tut die Schutzschaltung nur ihre Pflicht, sie überwacht die Endstufen. Gibt eine der Endstufen für die LS gefährliche Spannungen ab, schaltet das Relais.
Kommen die Endstufen speziell nach dem Einschalten im Alter aus dem Tritt, schaltet das Relais ab bis sich die Endstufe 'eingegrooved' hat.
Ich würde erst mal den DC-offset der Endstufen kontrollieren das ist sicher zielführender als wahllos böse Elkos zu tauschen


Beste Grüße, Helmut
Auditore
Stammgast
#7 erstellt: 15. Dez 2013, 13:34
Danke für die Hinweise!
Da werde ich mal ins Thema DC einlesen und sehen, ob ich eine Messung durchführen kann.
Auditore
Stammgast
#8 erstellt: 15. Dez 2013, 16:11
...Ich bekomme keine brauchbaren Daten. Ich habe die beiden Fühler des DMM (VM62D von H&H) mit den Ausgängen A verbunden. Speaker Schalter auf A. Am DMM eingestellt bei Gleichspannung V... auf 200m. Schwarz in com, rot in VΏHz.

Dann eingeschaltet. Ich erhalte nur schwankende, nicht zu verstellende Werte. Drehe ich leicht an VR01 und VR02, so fängt das Relais an zu klicken. Ich konnte aber nicht auf 0V einstellen. Den Bias hingegen konnte ich auf etwa 19mA regeln, er lag bei beiden Kanälen bei etwa 17,5mA.


[Beitrag von Auditore am 15. Dez 2013, 16:20 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 15. Dez 2013, 19:25

Ich erhalte nur schwankende, nicht zu verstellende Werte.

(Bei der DC-Messung).
Schließe das rote Kabel des DMM nicht an den +LS-Klemmen (hinter den Schließerkontakten des LS-Schutzrelais) an,
sondern davor , direkt an den Endstufenausgängen , zB an den beiden Luftspulen (welches Spulenende ist egal).
So sieht man auch was die Endstufe(n) an DC ausgeben , wenn das Relais nicht angezogen bzw wegen DC-Error
abgeschaltet ist.

Drehe ich leicht an VR01 und VR02, so fängt das Relais an zu klicken.

Offenbar hat die Potidrehung doch Einfluß auf den DC-Offset.
Nur wird das DMM , wenn an den LS-Klemmen angeschlossen , auch abgeschaltet und die Messung sinnlos.
bukongahelas
Auditore
Stammgast
#10 erstellt: 15. Dez 2013, 20:02
Das werde ich ausprobieren - danke.

Ja - die Potis haben eindeutig Einfluß auf das Relais. Und bei der Gelegenheit habe ich dann auch gemerkt, dass das DMM nicht mehr mit Signal versorgt wird Man lernt ja immer dazu als technisch interessierter Laie.
Auditore
Stammgast
#11 erstellt: 15. Dez 2013, 22:04
... Offengestanden finde ich keine Luftspulen
Auditore
Stammgast
#12 erstellt: 16. Dez 2013, 17:55
Es sieht so aus, als sei der Fehler auf dem Board F1499, Driver Unit. Ich habe heute spasseshalber das Board eines anderen 771 eingetauscht. Mit dem klappt alles wunderbar und der Fehler wechselt in den anderen Receiver.
Wo könnte ich nun am Besten ansetzen?
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 17. Dez 2013, 13:47
Ich finde im Service Manual kein F1499.
Die heißen alle F15xx oder F24xx

- Poetry2me
Auditore
Stammgast
#14 erstellt: 17. Dez 2013, 13:59
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es ein 771 ist. Mea culpa Das Alter.
Einen 881 habe ich auch noch als Baustelle.

Also 771. Und da gibt es das Bard 1500 mit Steckleiste für das Treiberboard F1499.
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 17. Dez 2013, 14:11
OK, dann hier ein kleiner Hinweis: Du als Themenersteller kannst auch den Titel des Threads korrigieren.
Das würde vielleicht Sinn machen.

- Poetry2me
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 17. Dez 2013, 14:36
Hier der Schaltplan der Endstufen des Sansui 771:

Sansui 771 schematic detail power amp section

Die Potis VR01 und VR02 stellen eindeutig die Offset-Spannung der Endstufen ein. Diese altern und verstauben und machen evtl. keinen sauberen Kontakt mehr.
Mein Tipp: Die beiden Potis mit Kontaktspray behandeln, mehrfach hin und her betätigen. Wenn diese spinnen, dann lässt sich kein sauberer stabiler Offset einstellen.

Danach Multimeter wieder an die Endstfufenausgänge anschließen und Offset neu einstellen. Dabei immer auch die Erwärmung über mehrere Minuten berücksichtigen. Gehäuse für eine halbe Stunde schließen und Gerät eingeschalte lassen, dann noch mal nachjustiieren.

Wie bukongahelas schon schrieb: Endstufenausgänge ist nicht das selbe wie Lautsprecherklemmen.

EDIT: Gerad enoch mal nachgesehen: Die übliche kleine Luftspule am Ausgang fehlt hier in der Tat

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 17. Dez 2013, 14:40 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 17. Dez 2013, 14:53
Da kannst Du den Offset der Endstufen jeweils für linken und rechten Kanal messen.

Ich habe je Kanal den Punkt markiert, an dem die beiden Emitterwiderstände zusammenlaufen und den Ausgang der Endstufe bilden.
Bei den Punkten jeweils die Spannung gegenüber Masse messen (Rot an den Punkt, Schwarz an die Masse/Gehäuse).

Sansui 771 open inside bottom view with offset measuring points

- Poetry2me
AnthonyP
Inventar
#18 erstellt: 17. Dez 2013, 14:53

Poetry2me (Beitrag #16) schrieb:
Hier der Schaltplan der Endstufen des Sansui 771:

Die Potis VR01 und VR02 stellen eindeutig die Offset-Spannung der Endstufen ein. Diese altern und verstauben und machen evtl. keinen sauberen Kontakt mehr.
Mein Tipp: Die beiden Potis mit Kontaktspray behandeln, mehrfach hin und her betätigen. Wenn diese spinnen, dann lässt sich kein sauberer stabiler Offset einstellen.

Danach Multimeter wieder an die Endstfufenausgänge anschließen und Offset neu einstellen.
- Poetry2me


Hallo,

vorher unbedingt die Position des Potis markieren und auch wieder auf den Ursprungswert stellen, damit du den annähernd korrekten Wert wieder hast vor dem Einstellen. Wird der Wert zu hoch, dann kann uU schon mal ein Transitor abrauchen je nach Schaltung. Spreche da aus leidvoller Erfahrung.

Gutes Gelingen.
Jo
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 17. Dez 2013, 14:58
Stimmt, da schreibst Du ein wahres Wort !
So sollte man es machen.

- Poetry2me
Auditore
Stammgast
#20 erstellt: 17. Dez 2013, 17:40
Danke!
Ich bekomme einfach keine genauen Wert beim Lesen. Ich stöpsle doch mein DMM auf VOhm und Com und dann auf 200m oder 2 im Bereich V... - oder nicht?

Zudem heißt mein Board nur F1500 nicht F1500C. Kann es sein, dass das Layout unterschiedlich ist?

Nach Reinigen der Trimmpotis ist zumindest eine kleine Besserung hinsichtlich des "Ausfallverhaltens" eingetreten. Das Relais schaltet nicht mehr so oft ab und an.
Auditore
Stammgast
#21 erstellt: 17. Dez 2013, 18:34
So, ich habe noch einmal versucht zu messen. Da, wo sich die Emitter treffen. Rechts ist -1 und links etwa 10 mV. Hier kann ich etwas regeln. Die -1 bekomme ich nicht weg. Bias läßt sich aber einstellen. Am DMM sollte es nicht liegen. Ich habe die Trimmer wieder so eingestellt, wie sie eingangs waren. Nach Reinigung mit Glasfaserpinsel, Kontakt 61, Spülung mit t6 und Wäsche mit WL - Trocknung per Fön - klickt das Relais nun nach drei Sekunden und bleibt. Ein Fortschritt. Mal schauen, wie es sich verhält, wenn ein paar Stunden Auszeit dazwischen waren. Ärgerlich ist, das ich nichts einstellen kann.
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 17. Dez 2013, 18:55
Bei Digitalmultimetern mit fest eingestellten Spannungsbereichen bedeutet "-1", dass der Bereich vom Messwert überschritten wurde. Nehme mal an, Du hast dort mehr als 200mV, wenn das der Messbereich war. Dann einfach einen höheren Messbereich einstellen, bis eine sinnvolle Anzeige kommt. Dann wieder mit VR01/VR02 runterregeln.

Deine Anschlüsse müssten korrekt gewesen sein.
Am DMM kommt das rote Kabel an die Buchse "V / Ohm" und das schwarze Kabel an "COM"
Am Verstärker kommt das rote Kabel an die markierte Stelle udn das schwarze ans Gehäuse.

Wenn Du Glück hattest, dann war es das Poti, das Du nach allen Regeln der Kunst behandelt hast

- Poetry2me
Auditore
Stammgast
#23 erstellt: 17. Dez 2013, 21:22
Den Messbereich hatte ich schon auf 2V gestellt. Da kam dann zwar -1,8 und noch was, aber regeln per Trimmer ließ sich dennoch nichts. Ich höre allerdings über KH auch zumindest keine Verzerrungen.
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 18. Dez 2013, 00:31
Wenn Du Kopfhörer hören kannst, dann hat das Relais freigegeben.
Wenn das Relais freigegeben hat, dann war die Gleichspannung zumindest für die Schutzschaltung nicht zu hoch.

Reden wir über -1,8V oder -1,8mV ? Das macht einen großen Unterschied.

10mV ist ein guter Wert, geringer geht dauerhaft kaum. +/-1,8mV sind natürlich sehr gut.

Bei +/-1,8V müsste noch irgendwo ein Problem vorhanden sein.

- Poetry2me
Auditore
Stammgast
#25 erstellt: 18. Dez 2013, 10:53
Es sind in der Tat -1,2V am rechten Kanal.
Bis jetzt schaltet das Relais einwndfrei, auch nach der Nachtruhe. Es kommt nach etwa drei Sekunden. Beim Ausschalten macht es allerdings leicht "Plopp" aus den Lautsprechern. Das sollte nicht sein mit Relais, gell?
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 18. Dez 2013, 13:26
OK, 1,2V (plus oder minus) Offset am Endstufenausgang sind zu hoch.

Sobald der Lautsprecher / Kopfhörer über das Relais mit der Endstufe verbunden wird, ergibt sich ein Sprungsignal, welches als lautes "Klack" wahrgenommen wird.

Dauerhaftes Problem ist die konstante Vor-Aussteuerung des Tieftöners, der dadurch konstant warm wird (bei 1,2V ca. 0,25 Watt), aber auch im Musiksignal Verzerrungen bewirkt. Die Hochtöner sind durch den Kondensator in der Frequenzweiche normalerweise geschützt vor Gleichspannung.

Ein weiteres Problem dieser Gleichspannung ist, dass am Relais-Kontakt beim Schalten kleine Lichtbogen entstehen, sowohl beim Ein- als auch beim Ausschalten. Diese heißen Lichtbögen brennen auf Dauer die Kontakte ab und es entsteht eine isolierende Kohle/Dreck Schicht darauf.

- Poetry2me
barchettarz
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 18. Dez 2013, 14:52
Hallo,
 
was viel gefährlicher ist, dass bei 1,2V die Schutzschaltung nicht anspricht. Und wenn sich hier ein weiterer Defekt anmeldet, was bei den 1,2V Offset durchaus sein kann, fliegen dir die Lautsprecher um die Ohren. Also, keine mehr anschließen bevor die Fehler behoben wurden!
 
Grüße  
Auditore
Stammgast
#28 erstellt: 18. Dez 2013, 20:58
Nun, das wäre nicht erfreulich. Aber ich bin mit meinem bescheidenen Latein am Ende...
PBienlein
Inventar
#29 erstellt: 18. Dez 2013, 21:52
Hallo zusammen,

sind die beiden Dioden D02, D04 (je DS430) im rechten Kanal noch intakt? Sie lassen sich ggf. durch stinknormale 1N4148 ersetzen. Auch die Zenerdiode RD8,2 überprüfen. Der Offsetfehler muss auf diesem Driver-Board zu finden sein.

Auch die Schutzschaltung sollte man sich genauer ansehen, wenn sie bei -1,2V nicht abschaltet! Evtl. ist der Eingangstransistor (TR8) platt.

Gruß
Harald
Auditore
Stammgast
#30 erstellt: 18. Dez 2013, 22:34
Am Driver Board liegt es eindeutig. Ich habe gerade das Board meines zweiten Receivers eingewechselt. Und da sind die Werte ~20mV für den rechten und 50mV für den linken Kanal. Ohne dass ich jetzt etwas verstellt hätte.
Kann man die Dioden und die Zener überprüfen? Im ausgelöteten Zustand? Oder gleich austauschen?

Die von Dir genannte ZD finde ich nicht. Auf dem Board sind nur 01 und 02.

Der TR8 ist ein runder, der in einer Kühlhülse stekt. Ein 2SC281. Was kommt da für ein Ersatz in Frage? Und wie soll der dann gekühlt werden? Sorry für die vielen Fragen.


[Beitrag von Auditore am 18. Dez 2013, 22:57 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#31 erstellt: 19. Dez 2013, 11:30
Die Zener-Diode befindet sich hier:

Sansui 771 - Driver board

Darunter die beiden normalen Dioden.

Sicherer, weil eindeutig ist es immer, wenigstens ein Beinchen der Dioden beim Messen auszulöten. Grundsätzlich messen sich Zener und normale Dioden leicht unterschiedlich - sie dürfen aber weder komplett sperren, noch Durchgang in beide Richtungen haben.

Der 2SC281 hat folgende Werte: NPN, 30V, 0.1A, 0.2W, >80MHz
Pinkompatibler Ersatz wäre dann beispielsweise ein 2N2222

Sowas hätte ich noch im Bestand:
2N2222

Das Gehäuse sollte gleich sein und die Kühlfahne könnte dann übernommen werden.

Aber zunächst mal messen, ob er noch intakt ist. Wenn nicht bei Bedarf PN an mich bitte.

Es geht ja um diesen Transistor:
Sansui 771 - Protection

Gruß
Harald
Auditore
Stammgast
#32 erstellt: 19. Dez 2013, 13:29
Danke, Harald. Ich checke das mal.

Theoretisch kann aber auch der Trimmer noch eine Macke haben, oder? Ich habe gestern Abend zumindest auf etwa 480mV runterregeln können. Dadurch ist die die Stellung des Trimmpotis natürlich jetzt deutlich anders als beim intakten Kanal. Ich werde auch mal den Durchmesser des Transistors checken - wegen der Kühlung.
Beim TR08 habe ich mich vertan, ich hatte den auf dem Treiber Board abgelesen - nicht auf der großen Platine. Sorry.
Dieser TR ist ein 2SC1364 - was wäre da das heutige pendant?


[Beitrag von Auditore am 19. Dez 2013, 14:00 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#33 erstellt: 19. Dez 2013, 14:59

Beim TR08 habe ich mich vertan, ich hatte den auf dem Treiber Board abgelesen - nicht auf der großen Platine. Sorry.
Dieser TR ist ein 2SC1364


Ich hatte mich ehrlich gesagt schon ein wenig gewundert, warum dieser "Schalter" gekühlt werden sollte. Für die Spule des Relais ist nämlich TR07 zuständig. TR08 schaltet ihn lediglich ab, wenn DC an den Endstufen erkannt wird.

Die Werte des Originals sind nicht so ungewöhnlich: 2SC1364, NPN, Case: TO-92B, 50V, 0.2A, 0.25W, 140MHz, PinOut E-C-B (wenn man von vorne drauf schaut).

Wenn er defekt wäre, hätte ich einen BC167 im Angebot Bei dem würde sogar das PinOut stimmen. Ansonsten gäbe es noch jede Menge anderer Typen. Leider jedoch alle mit anderer Belegung. Als da wären:
- BC182: C-B-E
- BC237: C-B-E
- BC547: C-B-E
- BC182 L: C-B-E
- 2N5210: E-B-C

Alle könnten genommen werden. Allerdings muss man dann die Beinchen mit ein wenig Schrumpfschlauch oder Kabelisolierung versehen und entsprechend vertauschen.

Auch der Trimmer könnte defekt sein. Wie siehts mit Lötstellen auf der Platine aus? Sind alle gut?

Gruß
Harald
Auditore
Stammgast
#34 erstellt: 19. Dez 2013, 15:14
Ich habe jetzt gerade spaßeshalber alle vier Dioden gemessen, ein Ende ausgelötet:

Diode1 624
Diode2 642
Diode3 640

Diode4 war kaputt! In der Mitte durchgebrochen. Das kann schwerlich vom Entlöten des einen Endes herrühren. Möglicherweise liegt da der Hase schon im Pfeffer? Bekommt man die DS 430 noch?

ZD01 742
ZD02 742

Die Lötstellen sind alle i.O. Was verdächtig aussah, habe ich entlötet und mit neuem Lot versehen.
Danke für die Infos zum Transistor. Ich bin da nicht so ganz bestückt. Aber langsam lerne ich dazu. So wie jetzt mit den Dioden und dem Offset oder Bias. Da hatte ich mich vorher nie dran getraut.

Als Ersatz habe ich 1N4148 gegoogelt. Gibt es da Unterschiede bei diesem Typ? Verschiedene Leistungsdaten? Oder ist es egal was man nimmt? Qualitätsunterschiede bekannt?


[Beitrag von Auditore am 19. Dez 2013, 15:46 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 19. Dez 2013, 15:38
Na klar, Die Diode wars wohl

- Poetry2me
PBienlein
Inventar
#36 erstellt: 19. Dez 2013, 16:06
Wie ich bereits weiter oben schrieb, kann man die DS430 bedenkenlos durch 1N4148 ersetzen. Das Original wird man schwerlich beschaffen können; ich müsste mal meine Bestände checken...

Den Transistor in der Schutzschaltung solltest Du dennoch mit der Diodenfunktion des Multimeters überprüfen. Wie das geht, ist Dir bekannt? Wenn er defekt wäre, gäbe es jedenfalls Ersatz.

Gruß
Harald
Auditore
Stammgast
#37 erstellt: 19. Dez 2013, 17:25
Es tut mir leid, ich hatte das mit der 1N4148 glatt überlesen.
Ich habe sogar zufällig noch vier in meinem Kistchen gefunden. Der schwarze Ring in Pfeilrichtung einzulöten?

Transistormessung: das wäre Neuland für mich. Aber jetzt bin ich mit Eurer Hilfe schon soweit gekommen.
Ich will es gerne versuchen. Du erklärst es mir, Harald?

Gruß
Earl
barchettarz
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 19. Dez 2013, 18:56
bukongahelas
Inventar
#39 erstellt: 19. Dez 2013, 18:56
Es gibt NPN und PNP Transistoren.
Ein T besteht (meßtechnisch) aus 2 Dioden , die an einem Ende gleichsinnig verbunden sind,
also entweder beide Katoden(schwarzer Strich)=PNP oder Anoden=NPN .
Nun haben wir ein Bauteil mit 3 Anschlüssen , das sind genau die 3 Beine eines T.
An der Basis ist der Verbindungspunkt der Dioden , die beiden anderen Enden sind Kolllektor und Emitter.
Nehmen wir einen NPN.
Schalte das Multimeter auf Halbleitertest=Diodensymbol.
Schließ den roten plus Draht des MM an die Basis=Knotenpunkt an.
Schließ den schwarzen Draht des MM an Kollektor oder Emitter an.
Bei einem NPN lassen sich nun ca 500-900mV messen , so wie eine Diode in Leitrichtung.
Prüfe also die Basis-Emitter und die Basis-Kollektor Diode in Leitrichtung.
Nun roten+schwarzen Draht des MM vertauschen: Test beider Dioden in Sperr-Richtung , kein Stromfluß.
Nun noch den roten Draht an Collektor und den schwarzen an Emitter , kein Stromfluß.
Und umpolen: Auch kein Stromfluß.
Kurz:
NPN: BE=leitet ; BC=leitet ; EB=sperrt ; CB=sperrt ; EC=sperrt ; CE=sperrt .
PNP: EB=leitet ; CB=leitet ; BE=sperrt ; BC=sperrt ; CE=sperrt ; EC=sperrt .
Beim PNP ist es also nur umgepolt spiegelbildlich.
Deswegen heißt so ein NPN-PNP Paar auch komplementär .
Endstufen bestehen aus diesen komplementär Gegentaktschaltungen.
So wie 2 Holzfäller an einer Baum-Handsäge abwechselnd ziehen.
Mit 6 Messungen läßt sich so ein ausgelöteter bipolarer (normaler) Transistor prüfen.
Eingelötet kann man nur auf BE+BC Leitung oder Kurzschluß prüfen.
bukongahelas
Auditore
Stammgast
#40 erstellt: 19. Dez 2013, 20:14
Mit diesen Erläuterungen sollte es mir möglich sein, das zu messen. Hoffe ich.

Wenn ich es nicht kapiere, kann es zumindest nicht an den ausführlichen Erläuterungen und der Anweisung liegen!
Ich werde berichten. Wahrscheinlich komme ich erst morgen dazu.
Auditore
Stammgast
#41 erstellt: 19. Dez 2013, 23:38
Aus mir wird kein Fachmann mehr...

Ich habe den Transistor im Prüfgerät gemessen - als erstes. Da erhielt ich den Wert 224. Was ja in Ordnung ist lt. booklet. Da ist ein Transistor kaputt, wenn auf der Anzeige 1 oder 0(000) erscheint.

Dann die beschriebene Methode gemacht:

rot an B, sw. an E: 694
rot an B, sw. an C: 692
sw. an B, rot an C: 1
sw. an B, rot an E: 1
rot an C, sw. an E: 1
sw. an C, rot an E: 1

Somit ist, wenn ich alles richtig gemacht habe, der Transistor in Ordnung. Oder?
Auditore
Stammgast
#42 erstellt: 20. Dez 2013, 01:23
Die Freude währte nur kurz - alles eingebaut mit zwei neuen 1n4148 für den Kanal.

Jetzt läßt sich nur noch beim Verstellen des Trimmers in eine Richtung ein kurzes Klicken vernehmen, dann setzt das Relais wieder aus. Dioden sind beide - gegenläufig richtig drin. Schwarzer Ring in Pfeilrichtung.

Das Board des zweiten 771 eingesteckt - alles einwandfrei. Ich könnte K...
PBienlein
Inventar
#43 erstellt: 20. Dez 2013, 06:31
Moin,

nicht aufgeben - da ist jetzt noch ein weiterer Fehler "sichtbar" geworden. Als nächstes müssen alle Bauteile im defekten Kanal überprüft werden. Vermutlich ist da wenigstens noch ein Halbleiter defekt. Die Treiber Platine ist ja spiegelbildlich aufgebaut. Somit sollte es gut möglich sein, defekte Teil(e) durch Messung auf der ausgebauten Platine zu finden.

Gruß
Harald
Auditore
Stammgast
#44 erstellt: 20. Dez 2013, 17:59
Das heißt die Dioden und Transistoren die noch drauf sind?
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