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70`er 80 `er 90`er "Billiganlagen"

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Django8
Inventar
#151 erstellt: 17. Mai 2019, 07:07
Ja, Handy - klar. Die "hört" man teilweise sogar aktuellen Geräten. Aber wer hatte 1992 schon ein Handy . Anderseits hatten zum Beispiel diverse als "zufriedenstellend" beurteilte Anlagen mangelhafte Kassettenteile (insbesondere wegen Gleichlaufschwankungen). Und das finde ich jetzt wesentlich schlimmer. Denn schliesslich war damals das Kassettenteil noch ein sehr wichtiges Teil der Anlage
bierman
Inventar
#152 erstellt: 17. Mai 2019, 07:19
Keine der dort getesteten Anlagen wird heute noch irgendwen locken. Nicht hierzulande jedenfalls.

Die Sony kannte ich, die hatte eine Klassenkameradin. War für die Kategorie und den Preis (eine der billigsten im Test) ok. Die Sharp hatten die Eltern von nem Freund. Die JVC hab ich auch schon mal irgendwo gesehen. Die Philips (oder eine sehr ähnliche) auch - im Gegensatz zur Sony hatte die echt wenig Leistung.

Musik kam überall raus. Viel umbaute Luft hatten die Kisten auch alle. Technische Exzellenz gabs bei keiner Anlage aus dem Test. Wenn ich das mal mit der Sony MHC-2900 vergleiche die dann Anfang 1995 meine erste Anlage wurde und preislich (gekauft für 890 DM) in derselben Klasse spielt dann wäre die wohl locker mit "sehr gut" bewertet worden. Wobei den Testern der Stiftung Warentest wohl irgendwas eingefallen wär um sie abzuwerten, zu kleine Knöpfe vielleicht

Zur Störsicherheit:
Neben den ersten Handys gab es Anfang der 90er verbreitet ne ganz andere Seuche: Elektro-Nachtspeicheröfen. Ich kann mich erinnern dass die Dinger etwa minütlich ein Kratzen im Radio verursachten was 6-8dB lauter war als das Programm. Und das auch zu Zeiten wo sie eigentlich stromlos sein sollten. Das hat mir jahrelang die Radio-Aufnahmen versaut und war auch sonst ein permanentes Ärgernis.
Ansonsten hat man auch bei vielen Geräten im Phono-Betrieb ein Knallen gehört wenn nebenan die Niedervolt-Halogenlampe eingeschaltet wurde.


[Beitrag von bierman am 17. Mai 2019, 07:25 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#153 erstellt: 17. Mai 2019, 07:50

8erberg (Beitrag #149) schrieb:
Hallo,

nein, Rosita hat auch hochwertige Teile von Marantz verbaut.

"Audion" waren Geräte von Südfunkt Dr. Ott aus Stuttgart (die Hallen existieren noch, dort ist heute eine Behinderteneinrichtung).
Der Ott hat gefertigt was die Leute bestellt haben, aber auch Rosita gab für seine "großen Geräte" richtig Geld aus.

Siehe z.B. den 1979er Katalog: http://www.hifi-archiv.info/Rosita/1979/

Peter


Die Marantz waren zumindest grundsolite Geräte, stimmt.
Trotzdem nur Einsteiger-Bereich und nichts Besonderes.

Die Serie 6500, 6600 und 6800 war aber unter aller Sau.
Die Geräte waren/sind furchtbar minderwertig!

Man hat sich wohl zu sehr nur auf die Tonmöbel konzentriert und vergessen, wie wichtig wohl das Grundlegende dieser Produkte wäre:
Die Hifi-Bausteine selbst.

Selbst im Katalog von 1987 sehe ich nur gruselige Sony-Kompaktanlagen.
Django8
Inventar
#154 erstellt: 17. Mai 2019, 08:14

Keine der dort getesteten Anlagen wird heute noch irgendwen locken. Nicht hierzulande jedenfalls.

Klar - aus heutiger Sicht sind diese Anlage allesamt "belanglos" mit Marktwert im wenn überhaupt tiefen zweistelligen Bereich und haben auch keinen Wert im Sinne von Klassikern. Aber: Damals lag für viele kaufpreismässig einfach nicht mehr drin. Also blieb halt nichts Anderes übrig, als auf eine dieser Anlagen zurückzugreifen. Und da gab's - wie man sieht - schon Unterschiede. Man wollte ja etwas möglichst Gutes für sein Geld, was zumindest einige der Anlage offenbar auch brachten. Von daher greift die Aussage "Keine der dort getesteten Anlagen wird heute noch irgendwen locken" zu kurz
bierman
Inventar
#155 erstellt: 17. Mai 2019, 08:20
Mir ist bewusst dass das ne andere Zeit war, ich habe sie immerhin miterlebt.

Deshalb erwähne ich meine erste Anlage, die (wie auch deren Vorgänger, oder vielleicht alles wo "Sony MHC" draufstand) Preis-Leistungs-mäßig viel besser dasteht als alles in dem Test.

Danke für die Scans django8 !
Immer witzig sowas nach 25 Jahren wiederzusehen.
Passat
Inventar
#156 erstellt: 17. Mai 2019, 08:33
Handys gabs damals noch gar nicht.
Die ersten D-Netz Handys kamen Ende 1993 auf den Markt.
Im gleiche Jahr kamen auch die ersten DECT Mobiltelefone auf den Markt.
Vorher gabs nur die analog funkenden CT1/CT1+-Mobiltelefone.
Es gab vor 1993 zwar ein C-Netz "Handy", aber das wurde so gut wie gar nicht gekauft. Standard waren damals noch Festeinbauten in Autos.

Es gab damals aber in Deutschland sehr strenge Vorschriften bzgl. Störeinstrahlungsfestigkeit.
Die Einhaltung dieser Vorschriften wurde durch das hinten aufgeklebte FTZ-Logo bescheinigt.
Die Stiftugn Warentest hat das in den damaligen Tests ntürlich überprüft und folgerichtig Geräte, die die gesetzlichen Vorschriften nicht einhalten, auf Mangelhaft abgewertet.

Die heutigen EU-Vorschriften bzgl. Störeinstrahlungsfestigkeit sind deutlich lascher als die damaligen deutschen Vorschriften.
Viele Geräte wurden damals um diese Vorschriften einzuhalten, entsprechend für den deutschen markt modifiziert.
Absurd hohe Kapazitäten im Phonoeingang waren damals gar nicht so selten.
Da gab es solche Fälle, das ein Gerät für England eine Eingangskapazität von 200 µF hatte und für den deutschen Markt von 600 µF.
Die HiFi-Zeitschriften haben damals teilweise Kapazitäten von über 1000 µF gemessen!

Bei HighEndern wurde damals empfohlen, kein Gerät für den deutschen Markt zu kaufen oder es wurden die für den deutschen Markt modifizierten Geräte auf den internationalen Stand zurückgerüstet (z.B. Zusatzkapazitäten entfernt).

Grüße
Roman
bierman
Inventar
#157 erstellt: 17. Mai 2019, 08:54
Stimmt auffallend. Immerhin Schnurlos-Telefone und Babyfone waren aber schon üblich ab Ende der 80er.


Passat (Beitrag #156) schrieb:

Die heutigen EU-Vorschriften bzgl. Störeinstrahlungsfestigkeit sind deutlich lascher als die damaligen deutschen Vorschriften.
Viele Geräte wurden damals um diese Vorschriften einzuhalten, entsprechend für den deutschen markt modifiziert.
Absurd hohe Kapazitäten im Phonoeingang waren damals gar nicht so selten.
Da gab es solche Fälle, das ein Gerät für England eine Eingangskapazität von 200 µF hatte und für den deutschen Markt von 600 µF.
Die HiFi-Zeitschriften haben damals teilweise Kapazitäten von über 1000 µF gemessen!



Ich gehe mal davon aus dass eher pF gemeint ist, bei 200µF am Eingang bliebe ja gar nichts vom Phono-Signal übrig.
Bessere Verstärker hatten auch schon mal nen Umschalter für diese Kapazität, bei einfachen Systemen hört man keinen Unterschied aber High-Ender waren ja schon immer ein eigenes Völkchen.

Um mal wieder den Bogen zu den 70er Billig-Anlagen zu finden:
viele Geräte der 70er, vor allem einiges von Dual (Südfunk wieder) war so schlecht abgeschirmt dass man damit Radio empfangen konnte auch wenn gar keins verbaut war.
Seitenhiebe auf die GEZ spar ich mir diesmal.
pragmatiker
Administrator
#158 erstellt: 17. Mai 2019, 09:19
Auch die Mikrophoneingänge der Revox A77 - die sicher nicht im Verdacht steht, ein Billigteil zu sein - waren bei genügend langen, "normalen" Mikrophonkabeln (sofern diese nicht auf's allerperfekteste abgeschirmt waren) recht gut Mittelwellenradioempfänger.

Grüße

Herbert
Passat
Inventar
#159 erstellt: 17. Mai 2019, 10:24

bierman (Beitrag #157) schrieb:
Bessere Verstärker hatten auch schon mal nen Umschalter für diese Kapazität,


Was hilft der, wenn er durch die damaligen FTZ-Vorschriften verbogen ist?
Aufgedruckt 100/200/300, so auch in der internationalen Version meßbar.
In der deutschen FTZ-verunstalteten Version sind dann 500/600/700 meßbar.
Alle viel zu hoch und untauglich.

Der ehemalige Sony Receiver meiner Eltern war so ein Kandidat: 600pF gemessen in der deutschen Version.
Ich habe dann auf den Plattenspieler meiner Eltern ein High-Output MC montiert. MCs reagieren ja so gut wie gar nicht auf die Kapazität.
Und die High-Output MCs liefern etwa den Pegel normaler MMs.
Mit einem normalen MM war der Phonoeingang unterirdisch schlecht, mit dem MC dagegen preisklassenbezogen gut.

Grüße
Roman
DOSORDIE
Inventar
#160 erstellt: 17. Mai 2019, 10:50
Wie ich diese verdammten 90er hasse.

Wer hat denen denn eigentlich gesagt, dass eine MIDI Anlage so hässlich sein muss und dass dieses komische Dunkelgrau und diese eklig abgerundeten Ecken irgendwas schöner machen? Ich fand das nie schön, das war damals schon eklig. Wenn ich das rein optisch mit den Sharp Türmen der 80er vergleiche frage ich mich wirklich, wer da die Designer eingestellt hat. Dagegen sind sogar einige Schneider Team Anlagen richtig schön. würg. Ich bin so froh, dass der Wahn der 90er, Alles so rundlich, verspielt und aerodynamisch zu gestalten irgendwann gegen Ende der 00er wieder aufgehört hat und es jetzt wieder schöne Designs gibt.

Das Schlimme war ja, dass wirklich Alles so aussah und auch die teuren Sachen davon betroffen waren. Während der Panasonic VHS Recorder NV FS 200 auch optisch noch State of the Art war, sahen die Top Modelle danach echt aus, wie ausm Kaufhaus.

Auch Ghettoblaster und viele HiFi Geräte waren davon betroffen, ganz schlimm auch Walkmans und Portables. Wenn ich mir die DD Serie ansehe, die sind alle so wunderschön und dann kam dieser abgerundete Schandfleck DD 33 und so wars dann mit Allem und das wurde 15 Jahre und länger nicht besser. Kein Wunder dass ich damals Alles so gehasst habe. Scheiss Mucke, Scheiss Mode und Scheiss Design in den 90s.

Ich hab aber im Aiwa Heft neulich eine doch ganz hübsche Midi Anlage gefunden:

Also mal von den Boxen abgesehen http://www.hifi-arch...eitungen/1991/03.jpg
8erberg
Inventar
#161 erstellt: 17. Mai 2019, 11:02
Hallo,

naja, Mode und so... die 80ers waren auch nicht besser... die 70er ebenfalls nicht wirklich.

Wenn die Dinger über 30 Jahre alt sind werden sie plötzlich wieder interessant.

Peter
Rabia_sorda
Inventar
#162 erstellt: 17. Mai 2019, 11:32

Scheiss Mucke, Scheiss Mode und Scheiss Design in den 90s




Django8
Inventar
#163 erstellt: 17. Mai 2019, 11:37
Also ich fand und finde die 1990er stilistisch und so nicht übel. "Zeitgeistig" halt, aber irgendwie gut. Vor allem die erste Hälfte dieses Jahrzehnts. Liegt vielleicht auch daran, dass ich damals so zwischen 13 und 20 Jahre alt war und mich diese Zeit daher stark geprägt hat


[Beitrag von Django8 am 17. Mai 2019, 11:38 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#164 erstellt: 17. Mai 2019, 12:17

8erberg (Beitrag #161) schrieb:
die 70er ebenfalls nicht wirklich.

Doch:


In höherauflösend: https://s18.directupload.net/images/190517/7pszyawe.jpg

Grüße

Herbert
Django8
Inventar
#165 erstellt: 17. Mai 2019, 12:26
Alles Geschmacksache . Wobei ich aber - auch wenn ich jetzt nicht so der B&O-Design-Fan bin - dass in den 1970ern generell die schönsten HiFi-Geräte aller Zeit gebaut wurden
DOSORDIE
Inventar
#166 erstellt: 17. Mai 2019, 12:40
Ich finde in den 80ern gibt es designtechnisch mehr Interessantes als in den 90ern.

Und klar, 1992 war ich 6, ich mag Eurodance und die Zeit um 1994, aber 1996 ist dann ein Umbruch und 1997 ist es als hätte jemand einen Knopf gedrückt und die Mucke wird von „Knallig-Gute-Laune“ zu „Öde-Einheitsbrei“. 1999 war ich 13 und das war historisch und zeitgeisttechnisch ne Einöde. Wenn ich so 90er Rückblicke gucke ist immer die Zeit bis Mitte der 90er spannend und dann wird’s immer langweiliger, dann geht’s plötzlich nur noch um den Tod von Lady Di, Titanic, Tamagotchis weil einfach nix spannendes mehr passiert und dann hab ich das Gefühl ich bin bei meiner Oma zuhause und auf dem Kacheltisch liegt die Bunte.

Klar: die 70er sind Mode und designtechnisch zu großen Teilen auch grauenvoll und die 80er durchwachsen, weil es eben nicht nur tolle Sachen sondern auch fürchterliche Dinge gibt, aber wenn ich mir ne alte Hitparade von 1984 oder Peters Pop Show angucke hab ich oft das Gefühl, dass die Acts - und seien es Schlagersänger - meistens viel mehr Attitüde haben. Da hat selbst Roland Kaiser oder Gitte Haenning ein paar fetzige Hits, die ich unironisch gut finde und vorhin lief mal wieder Kyrie im Radio und ich dachte „Das ist sie Perfektion der Popmusik! Besser geht ein guter Popsong nicht, weder soundästhetisch noch von der Harmonie oder Melodie her, höchstens anders...

Aber wenn ich an die späten 90er und die Zeit bis jetzt denke kam Nichts mehr, was mich so umhaut wie ein solcher 80s Knaller und auch die Musikvideos oder Liveauftritte von den Bands haben eine ganz andere Athmosphäre. Und meine Jugend war halt so Believe von Cher, Wherever, Whenever von Shakira oder Nana und Papa Bear. Ich hab als es zdf.kultur noch gab mal ne Wiederholung von Chart Attack mit Mike Diehl von 98 gesehen und das war einfach nur komplett scheisse. Die ganze Sendung. Die Optik, die Klamotten, die Musik. Überhaupt nicht mit der Aufmachung einer Musiksendung der 80er zu vergleichen. Das sieht dann Alles so trashig aus, aber nicht von Anfang an so abgedroschen wie diese 12 mm Frisuren mit langem Pony, das man dann so hochgeföhnt hat und dazu diese albernen weiten Hosen. Ich sah mit 13 aus wie ein Vollhorst! Irgendwie fand ich das aber auch damals Alles schon Kacke.

Ich hatte keine Identifikation mit Nichts. Ich mochte Deutsch Rap und ein paar Rock Sachen, aber das war nicht so, dass ich so sein wollte wie die. Ich fand die 80s einfach viel cooler. Auch diese „Synthesizer-Ecken“ auf der Bühne wo der Keyboarder stand und die Wabendrums, das sieht alles so mega cool, teuer und wichtig aus. In den 90ern haben selbst die Synthesizer son billiges Plastik Design, das aussieht wie ein Alleinunterhalterkeyboard aus Omas Silberhochzeit. Fand ich Alles kacke.

Ich wollte immer nen DX7, klingt auch einfach besser als diese hässlichen Sampling Keyboards. Hab ja auch einen seit 2005 oder so.

LG Tobi
8erberg
Inventar
#167 erstellt: 17. Mai 2019, 12:58
Hallo,

jaja, auch Braun brachte wie Wega noch n paar Glanzpunkte beim Thema Design. Ich fand die 60er in der Hinsicht spannender.
Leider war da die Technik noch nicht so weit...

Sonst war es traurig bestellt. Nussbaum oder Eiche, dazu Flokati-Teppich.
Keiner sagte den Architekten mal das Beton schnell schäbbig aussieht...

Was uns wirklich geholfen hatte war die gute Mukke der Zeit (nein, nicht Bay City-Rollers oder Smokie)

Ab 1977 - 78 die "Jugendliche Einheitskleidung" Bundeswehr-Parka und Jeans mit Schlag. Aua

Also die Jahrzehnte haben alle ihre Schattenseiten.

Peter
Django8
Inventar
#168 erstellt: 17. Mai 2019, 13:08
Wir driften immer weiter ab


Und klar, 1992 war ich 6, ich mag Eurodance und die Zeit um 1994, aber 1996 ist dann ein Umbruch und 1997 ist es als hätte jemand einen Knopf gedrückt und die Mucke wird von „Knallig-Gute-Laune“ zu „Öde-Einheitsbrei“. 1999 war ich 13 und das war historisch und zeitgeisttechnisch ne Einöde. Wenn ich so 90er Rückblicke gucke ist immer die Zeit bis Mitte der 90er spannend und dann wird’s immer langweiliger

Da ist schon was dran. Das mit dem Umbruch 1996 habe ich auch so beobachtet. Aber dafür war die erste Hälfte der 1990er einfach vieeeeel zu gut, um gleich das ganze Jahrzehnt "abzulehnen". Vor allem für mich mit Schwergewicht Rock/Hardrock/Metal (damals noch mehr als heute) brachten die frühen 1990er einfach extrem viel hervor. Aber klar: Die 1980er waren auch saugeil . Und so richtig bergab ging's spätestens ab 2000 - vor allem musikalisch


[Beitrag von Django8 am 17. Mai 2019, 13:09 bearbeitet]
höanix
Inventar
#169 erstellt: 17. Mai 2019, 13:19

Django8 (Beitrag #163) schrieb:
die erste Hälfte dieses Jahrzehnts ...
zwischen 13 und 20 Jahre alt war

Du bist in den 5 Jahren um 7 Jahre gealtert und fandest die Zeit gut?



PS:
Auch am Anfang dieses Jahrhunderts kam gute Musik raus.
Sie war durch den ganzen Müll der sich über das Internet verbreitete nur nicht so leicht zu finden.


[Beitrag von höanix am 17. Mai 2019, 13:22 bearbeitet]
Django8
Inventar
#170 erstellt: 17. Mai 2019, 13:21
Ja doch -- denn die Zeit ging ja offensichtlich wie im Flug vorbei
pragmatiker
Administrator
#171 erstellt: 17. Mai 2019, 13:47

8erberg (Beitrag #167) schrieb:
Ich fand die 60er in der Hinsicht spannender.
Leider war da die Technik noch nicht so weit...

Sonst war es traurig bestellt. Nussbaum oder Eiche, dazu Flokati-Teppich.
Keiner sagte den Architekten mal das Beton schnell schäbbig aussieht...

Mußte nicht sein - (Gelungenes) Designbeispiel aus Mitte der 1960er (Bild Mitte 2017 irgendwo im Netz ausgeliehen - leider weiß ich die Quelle nicht mehr):


In höherauflösend: https://s18.directupload.net/images/190517/bx54j4ha.jpg

So einen gibt es heute noch voll funktionierend im Familienkreis - ich hab' nur keine Photos davon.

Und weil wir schon bei Kompaktanlagen in Kombination mit 1970er-Jahre Design sind - bitteschön (Quelle: Deutsches Technikmuseum Berlin):



Das Ding hatte hochkant etwa die Größe eines Schuhkartons - und es gab auch passende Lautsprecher dazu. Der große grüne Fleck in der Mitte der Uhrenskala diente im Betrieb als leuchtende Stereo- und Abstimmanzeige (Bildquelle, aus dem dieser Ausschnitt entnommen ist: http://bilder.hifi-f...ompact-2000_1795.jpg ):



Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Mai 2019, 14:00 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#172 erstellt: 17. Mai 2019, 13:58
Klar, die frühen 90er waren super. So zwischen 90 und 93 sind die 80s musikalisch noch am ausklingen, aber gleichzeitig hat Alles son Dance Touch, da ist bis 96 für mich auch noch viel in den Charts zu holen und die frühen Viva Jahre waren für mich einfach prägend und da war Viva ja auch noch vielseitig und abwechslungsreich, weil auch alte Clips kamen und unterschiedliche Genres. Ich hab Mola neulich bei Instagram geschrieben und er hat mir sogar geantwortet. Das hat mich sehr gerührt. Und es war ja auch noch Alles im Aufbruch, kurz nach dem Mauerfall, spannende bewegende Zeit.

Und auch wenn diese Rave/Dance Phase super trashig ist, ist da auch unheimlich viel Gutes dabei und auch die Popmusik hat die letzen wirklich neuen Dinge hervorgebracht so vom Sound her.

Ich würde nicht mal sagen, dass die Musik heute insgesamt scheisse ist. Aber ich komme halt auf das Sounddesign der meisten Songs überhaupt nicht klar. Ich hasse Autotune und ich kann es nicht leiden wenn das in Rockstücken angewendet wird und die Stimme so überclean trocken auf der Musik liegt und die Musik dann nur noch ein Soundbrei ist, das zerstört irgendwie Alles und ich mag aber auch diesen Trend der Sample Keyboards Ende der 80er nicht, das wird dann in den 90ern immer schlimmer. Die geilen Synthiflächen werden durch so dünne Realtones getauscht und die tollen Echo Drums werden plötzlich so kurz und klingen irgendwie hmm... unterdrückt.

Was Ende der 90er auch total hip war, waren diese schnellen Beatwechsel bei R‘n‘B eingefärbten Songs wie z.B. Genie in a Bottle von Christina Aguilera, finde ich sogar ziemlich gut und schlau gemacht, aber das Sounddesign und der Mix sind eine Katastrophe. Es klingt irgendwie „kaputt“. Mir ist klar, dass das natürlich sehr rhythmisch perkussiv sein muss, der Beat ist relativ minimalistisch aber die schnelle Bassdrum ist total irre. Nur klingt das ganze Stück, als würde man eine Cassette ohne Dolby aufnehmen und sie anschließend mit Dolby abspielen und später wurde das nicht besser. Da frag ich mich, was die da im Studio verbockt haben, oder ob die das so schön finden, weil die Frau kann singen, das Lied ist gut, aber mies gemastert.

Ich freue mich sehr, dass das 80s Sounddesign im Dream und Indie im Moment voll aufgeht, aber größtenteils bleiben da bei mir auch gute Platten meistens nicht so hängen wie irgendein Klassiker, den ich noch nicht kannte. So richtig weiß ich nicht warum. Aber wenn ich ein altes Stück entdecke, das mir vorher unbekannt war, dann höre ich das meistens auch Jahre danach noch, aber bei was Neuem ist die Halbwertzeit bei mir meistens nicht so lang. Es bleibt viel weniger hängen.

Und das mit dem Umbruch ab 96/97 ist ja in den Charts und den Compilations dokumentiert. So ab 93 war auf Doppel CDs Dance immer auf der ersten CD und der Rest auf der zweiten, 95 wanderte Dance dann auf die zweite und ab 96 war wieder Alles gemischt und die ganzen Eurodance Projekte machten nicht mehr diesen Four to the Floor Beat sondern fast so Reggae artige (Coco Jambo, Land of Dreaming usw...).

LG Tobi
gapigen
Inventar
#173 erstellt: 17. Mai 2019, 14:57
Wenn man bedenkt, dass damals für den - aus heutiger Sicht - verkauften „Schrott“ auch mal ein Monatseinkommen draufging, dann wird einem ganz anders...
Passat
Inventar
#174 erstellt: 17. Mai 2019, 15:16
In dem Design der Telefunken gabs auch eine Sony-Anlage:


Grüße
Roman
hf500
Moderator
#175 erstellt: 17. Mai 2019, 15:21
Moin,
die mussten es aber auf zwei Gehaeuse verteilen ;-)

73
Peter
pragmatiker
Administrator
#176 erstellt: 17. Mai 2019, 15:32
Die kannte ich noch nicht - hab' ich noch nie gesehen.

.....Faszinierend......

Grüße

Herbert
DOSORDIE
Inventar
#177 erstellt: 17. Mai 2019, 15:56
Welche ist denn älter? Die Japaner machen immer irgendwas, dass es schöner und edler aussieht.


[Beitrag von DOSORDIE am 17. Mai 2019, 15:57 bearbeitet]
Passat
Inventar
#178 erstellt: 17. Mai 2019, 16:07
Die Sony stammt von Anfang der 70er.
Es gab dazu passend auch noch einen Quadro-Dekoder.



Grüße
Roman
pragmatiker
Administrator
#179 erstellt: 17. Mai 2019, 16:29
Weil's alters - und designmäßig grade paßt (wenn auch ganz und gar nicht billig): Über diese ollen Dinger hier:


In höherauflösend: https://s18.directupload.net/images/190517/cio5i8h5.jpg

höre ich gerade: http://www.radioswissjazz.ch/de/webplayer

Sowohl programm- wie auch wiedergabetechnisch gibt's da nix zu meckern - auch wenn Technik und Musik schon vier Jahrzehnte oder auch mehr auf dem Buckel haben.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Mai 2019, 16:30 bearbeitet]
DB
Inventar
#180 erstellt: 17. Mai 2019, 16:44
Ich fand die 90er grausig, aus drei Gründen:
- man hörte massenweise stupides Bumm-Xsss-Geballer, rauf und runter auf allen Kanälen
- General Motors hörte 1996 auf, richtige Pkws zu bauen
- das Hifigedöns war vorrangig schwarz


MfG
DB
DOSORDIE
Inventar
#181 erstellt: 17. Mai 2019, 16:45
Aber was ist denn nu älter? Telefunken oder Sony?
höanix
Inventar
#182 erstellt: 17. Mai 2019, 16:56

Passat (Beitrag #178) schrieb:
Die Sony stammt von Anfang der 70er.

Radiomuseum sagt zur Telefunken Baujahre 1970-73, also gleich alt.
8erberg
Inventar
#183 erstellt: 17. Mai 2019, 17:50
Hallo,

aus den 60ern von Telefunken

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Peter
pragmatiker
Administrator
#184 erstellt: 17. Mai 2019, 17:52
Das ist ja mal 'ne schöne und (speziell aus heutiger, ultrahipper Apple-Weiß-Sicht) auch designmäßig recht gelungene Anlage.

Grüße

Herbert
lens2310
Inventar
#185 erstellt: 17. Mai 2019, 18:29
Könnte ein Vorläufer der späteren Wega "Kompaktanlagen" sein. Sehr schön und stylisch mit den "Studioflachbahnreglern".
Aber die Rosita aus dem Katalog sehen auch nicht schlecht aus. 2x100 Watt an 4 Ohm ist schon ok. Mein alter Saba hatte nur 2x30 Watt.
Uwe_1965
Inventar
#186 erstellt: 17. Mai 2019, 18:33
Hut ab, die Telefunken Anlage sieht ja mal dermaßen gut aus, dachte auch an Apfel & Co.
Gruß Uwe
Passat
Inventar
#187 erstellt: 17. Mai 2019, 19:24

höanix (Beitrag #182) schrieb:

Passat (Beitrag #178) schrieb:
Die Sony stammt von Anfang der 70er.

Radiomuseum sagt zur Telefunken Baujahre 1970-73, also gleich alt. ;)


Die Sony sind die 88er.
Im gleichen Design gabs die Vorgänger 80.
Und die sind schon im Sony-Prospekt 1968 drin.

Die Sony ist also älter.

Grüße
Roman
RocknRollCowboy
Inventar
#188 erstellt: 17. Mai 2019, 19:36
Servus.

Bei den Billiganlagen sind wir jetzt zwar nicht mehr, macht aber unheimlich Spaß solch alte Schätzchen zu sehen.

Die weiße Telefunken Anlage ist bestimmt sehr teuer gewesen. Mindestens 3 Facharbeiter Monatslöhne würde ich tippen.

Gruß
Georg
DOSORDIE
Inventar
#189 erstellt: 18. Mai 2019, 05:48
Hierzulande wird den Japanern ja oft Innovation abgesprochen. Es heißt meistens, dass die Geräte anfangs billig und protzig waren und gegenüber den Deutschen nix getaugt haben. Ich mag das nicht so richtig glauben. Deshalb hat mich das mit der Sony Anlage auch so interessiert. Ich „wollte“ schon irgendwie, dass Telefunken das Design bei Sony geklaut hat und Sony besser ist ^^.

Mal was Anderes: Bei aiwa ist immer eine „B.B.E.“ Funktion integriert. Ich hatte mal so ein NSX Ding von einem Kumpel übernommen, da was das in 3 Stufen schaltbar. Im Heft steht, das wäre aus der Studiotechnik (wenn man danach googelt, findet man auch eine Firma in dem Bereich, die so heisst), bei der NSX hat das zumindest bei mir jetzt aber nicht mehr gemacht als zusätzliche Höhen zum Equalizer zuzugeben. Das klang Mega scheisse. Mit welchem Recht durfte aiwa eine einfache Höhenanhebung denn mit diesem Brand bewerben? Oder hat das noch was Anderes gemacht, das ich nicht gehört habe?

LG Tobi
gapigen
Inventar
#190 erstellt: 18. Mai 2019, 07:09
Bei dieser weißen Telefunken-Anlage kann man schon schwach werden. So ein Teil optisch einwandfrei und technisch ok hätte ich schon gerne.
Oh, ist die schön... Und billig war sie sicher auch nicht.
vampula
Stammgast
#191 erstellt: 18. Mai 2019, 07:59
gestern in der Nachbarschaft entdeckt.Wurde gekauft anfang 80er beim Bertellsman Club.
Klang spottet jeder Beschreibung


20190518_094410
DOSORDIE
Inventar
#192 erstellt: 18. Mai 2019, 08:05
Sieht jetzt gar nicht mal soooooo billig aus. Immerhin mit Bandwahltaste. Was meinst du mit "spottet jeder Beschreibung"? Wenn da ein einigermassen vernünftiger Verstärker drin ist und das Cassettendeck nicht unter aller Sau sollte es doch annehmbar bis gut klingen?!

LG Tobi
vampula
Stammgast
#193 erstellt: 18. Mai 2019, 08:49

annehmbar
ok,weiss zwar nicht was Du darunter verstehst.Persönlich würde ich es wegschmeissen oder verschenken,bloß wer will so was.
ChristianKurz
Stammgast
#194 erstellt: 18. Mai 2019, 08:57
Ja ich finde auch man sollte über diese alten Kompakt-Anlagen nicht auch immer so herziehen. Ja meine Schneider hatte einige Macken, aber sie spielte Musik (vom UKW Radio und dem angeschlossenen CD-Player) und ja dafür reicht es definitiv.

Damals 1988 war das mit ca. 800 DM viel Geld für mich.

Die Anlage steht noch heute im alten Wohnzimmer in meinem Elternhaus und ich weiß das sie immer an Weihnachten mit dem Weihnachtsbaum nebendran immer schön die Weihnachtslieder gespielt hat.

Sie tut was sie soll, für den Normalo hat es sicherlich gereicht und sie reichen sicherlich größtenteils auch heute noch.

Vielleicht bin ich auch nur etwas genügsamer als die meisten hier.


[Beitrag von ChristianKurz am 18. Mai 2019, 09:00 bearbeitet]
Passat
Inventar
#195 erstellt: 18. Mai 2019, 09:47

DOSORDIE (Beitrag #189) schrieb:
Mal was Anderes: Bei aiwa ist immer eine „B.B.E.“ Funktion integriert. Ich hatte mal so ein NSX Ding von einem Kumpel übernommen, da was das in 3 Stufen schaltbar. Im Heft steht, das wäre aus der Studiotechnik (wenn man danach googelt, findet man auch eine Firma in dem Bereich, die so heisst), bei der NSX hat das zumindest bei mir jetzt aber nicht mehr gemacht als zusätzliche Höhen zum Equalizer zuzugeben. Das klang Mega scheisse. Mit welchem Recht durfte aiwa eine einfache Höhenanhebung denn mit diesem Brand bewerben? Oder hat das noch was Anderes gemacht, das ich nicht gehört habe?


Ja.
Funktionsbeschreibung von B.B.E. bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/BBE_Sonic_Maximizer

Die Version in HiFi-Anlagen ist eine vereinfachte Version davon.

Grüße
Roman
DOSORDIE
Inventar
#196 erstellt: 18. Mai 2019, 09:53
Naja annehmbar heißt, nicht hörbar schlechter als was „Gutes“. Wenn man Bass und Treble auf 0 stellt und das Ding hat keine integrierte Loudness, die man nicht abschalten kann, sollte zumindest das Radioteil nicht anders klingen, als andere Geräte auch.

Mein Opa hatte so ne Schneider Team mit Dual Plattenspieler und Hubtasten Cassettendeck mit Chromumschaltung, Aufnahmen waren obenrum sehr beschnitten, aber meine Cassetten klangen darin „ganz normal“, also wirklich gut, weil der Verstärker in Nullstellung des Equalizers eben auch „normal“, also neutral. Der Tuner war recht empfangsstark und an den alten Telefunken Boxen die da dran waren konnte man damit wirklich schon gut HiFi hören.

Wenn das Tape nicht hörbar leiert und zumindest bei Fremdaufnahmen über 12,5 kHz kommt sollte es also Nicht hörbar schlechter klingen. Oft ist das einfach nur Einbildung, dass es grauenvoll klingt.

Dieses Schneider Midi Ding, was ich da hatte klang aber an großen Boxen tatsächlich grauenvoll, weil es nicht neutral war. Irgendwie hatte das Ding auch mit aufgedrehtem EQ keinen richtigen Bass, denn auch mit 2x3 Watt sollte erhöhte Zimmerlautsärke an guten Boxen verzerrungsfrei und sauber wiedergeben können.
gapigen
Inventar
#197 erstellt: 18. Mai 2019, 10:36

Sieht jetzt gar nicht mal soooooo billig aus.

Das Teil von Vampula sieht billig aus, alleine schon diese Kurvendiskussion auf der Frontseite geht ja mal gar nicht
Rabia_sorda
Inventar
#198 erstellt: 18. Mai 2019, 11:26

DOSORDIE (Beitrag #192) schrieb:
Immerhin mit Bandwahltaste.


Leider wurden an solchen Geräten dazu sehr oft nur die Höhen beim Abspielen reduziert, wenn ein Type-II Band verwendet wurde. Eine Bias-Korrektur/Anpassung auf Type-II Bändern bei der Aufnahme fand hier nicht statt und er war dauerhaft auf Type-I Bänder ausgelegt.
Auch an der von mir gezeigten NIKKO war dies so...


[Beitrag von Rabia_sorda am 18. Mai 2019, 11:28 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#199 erstellt: 18. Mai 2019, 11:33
Naja ich würde es mir auch nicht hinstellen wollen, aber es gibt schlimmeres.
lens2310
Inventar
#200 erstellt: 18. Mai 2019, 18:46
Ne, das sieht wirklich billig aus und gehört in die Tonne.
gapigen
Inventar
#201 erstellt: 19. Mai 2019, 06:52
Da ist ja oben noch ein Plattenspieler drauf. Sehe ich erst jetzt.

Na, dann: High-End-Tonabnehmer dran, Verstärker wird den Klang schon nicht versauen und das Ganze an excellente Lautsprecher. Müsste dann eigentlich ganz gut klingen...
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