Marantz 2270-Leistung an 4 Ohm

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shurev15
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Aug 2006, 19:00
Neu hier angekommen, gleich eine Frage für Experten:
Habe festgestellt, der geliebte 2270 geht an 4 Ohm in die Knie. Grund ist wohl die mangelnde Stromlieferfähigkeit. Das Netzteil ist so groß, daß es nicht die Ursache sein dürfte, evtl die Kondensatoren. Sind es die Powertransistoren oder eine begrenzende Schaltung? Wäre nicht ein Ersatzteilkit (Transistoren, evtl. Elkos oder anderes enthaltend ) eine tolle Sache? Wer`s nicht selbst kann, dem baut`s der Helmut im Rahmen einer eh überfälligen Grundwartung um.
Warum das Ganze? Fast alle Lautsprecher der letzten Jahre gehen impedanzmäßig tief in den Keller. Die meisten 8 Ohm - Exemplare streifen heute locker 4 Ohm, von den 4 Ohmern gar nicht zu reden.
Wo es lang gehen könnte lassen vielleicht die Schaltungen der direkten Nachfolgemodelle erkennen.

Herbert
rosi
Stammgast
#2 erstellt: 23. Aug 2006, 08:58
hallo shurev15,

also das ein 2270 bei 4ohm in die knie geht is mir neu! (2x140watt an 4ohm)
schau dir mal diesen testbericht an: http://telefunken.te.funpic.de/marantz2270t/

1. welche ls hast du am marantz? kappa 9a?
2. oder soll der 2270 ein stadion beschallen?
3. vielleicht sind die siebelkos alt...

grüße rosi
Jeremy
Inventar
#3 erstellt: 23. Aug 2006, 10:27
Hallo Herbert,

daß der Marantz 2270 Probleme mit 4 Ohm-LS hat ist zutreffend - wer mal öfter im 'Audiokarma'-Forum oder in 'Audio-Asylum.com' (Vintage-Gear) reinschaut und dort Beiträge zum 2270 liest, wird dies bestätigt finden.
Helmut hat bei meinem 2270 stärkere/neue Netzteilelkos eingebaut - das bringt Dich in dieser Hinsicht (4 Ohm-Problematik) auf jeden Fall weiter - Du könntest bei der Gelegenheit auch noch die Netzteilelkos mit Folienkondensatoren brücken lassen - Helmut weis Bescheid; hat er an etlichen meiner Vintage Geräte durchgeführt. Direktverkabelung der LS-Ausgänge (ohne LS-Wahlschalter im Signalweg), interne Brückung von Vor- und Endstufe (keine 'Jumper' mehr zwischen Vor- u. Endst.-Sektion), bringen ebenfalls eine ganze Menge. Ich hab' an meinen 2270 auch ein hochwertiges Netzkabel installieren lassen und die einfachen Glas-Feinsicherungen, bis auf jene für die Skalenbeleuchtung, gegen hochwertige vergoldete AHP-Feinsicherungen getauscht (ich weis - Helmut hält nichts davon, aber nach meinen Hörerfahrungen klang der 2270 dadurch noch etwas kräftiger und sauberer).
Die Leistungstransistoren in den Endstufen würd' ich dagegen in keinem Fall! auswechseln lassen (es müßten dann ja alle sein - entsprechend gematcht). Du läufst damit Gefahr, daß der 2270 plötzlich völlig verändert klingt (auch wenn man das meßtechn. nicht nachweisen kann)und seinen schönen warmen, marantztypischen Klang verliert!

Beste Grüße

Bernhard
rosi
Stammgast
#4 erstellt: 23. Aug 2006, 12:19
hi jeremy,
thema netzteilelkos:
so weit ich weiss, sind zwei 9000üF Kondensatoren eingebaut.
jetzt meine frage. sind bei dir jetzt größere im netzteil und wenn ja, welcher typ und musste der gleichrichter angepasst werden?
dank dir für ne antwort


[Beitrag von rosi am 23. Aug 2006, 12:20 bearbeitet]
shurev15
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Aug 2006, 18:57
Es braucht leider nicht das Kappa-Impedanzmonster. An 4 Ohm schrumpft die Leistung bis auf unter 40-50W. Die Ursache sind Intermodulationsverzerrungen wegen/und Strombegrenzung. Hierzu empfehle ich in der MarantzTalk Gruppe bei Yahoo unter Files die tech reviews anzusehen. Hier sind auch die Verzerrungen unter 4Ohm Last aufgeführt. In die Richtung deuten auch die Werte in der HiFi-Stereophonie, wenn man die IM-Verzerrungen anschaut, die 140W sind bei 1kHz und 1% Klirr gemessen, die Höhe der IM% dürfte extrem sein. In der Marantztalk Gruppe gibts dazu auch einen Thread power rating 2270. Für die Gruppe muß man sich registrieren, lohnt sich für Marantzfans aber.
Hat denn schon jemand mal nachgemessen, was Bauteilwechsel an 4Ohm bringt?
Mein Problem ist, daß es kaum noch ECHTE 8Ohm-boxen gibt. Dazu empfehle ich eine technische Info bei NUBERT oder auch die Impedanzprofile oder die Leistungsansprüche bezogen auf Impedanzen und Phasenverschiebung verschiedener Boxen anzusehen,die Kappa ist da nur ein Extrembeispiel.
Liegt hier vielleicht die Ursache, daß einige den 2230 so lieben, bei anderer Verstärkertechnologie schafft der nämlich an 4Ohm dann ähnliche Leistung ohne ins "Stromloch" zu fallen.
Herbert
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 23. Aug 2006, 19:26
Hallo shurev15,


An 4 Ohm schrumpft die Leistung bis auf unter 40-50W. Die Ursache sind Intermodulationsverzerrungen wegen/und Strombegrenzung


Entweder war an dem 2270 was faul oder liegts an der Art wie die Messung durchgeführt wurde ?
Meine letzte Messung an einem 2270 ergaben, Netzspannung 228 Volt, beide Kanäle auf gleichem Pegel, Sinus 400 Hz, Klirrfaktor 0,5% unbewertet, an 8Ohm Lastwiderstand 85Watt an 4 Ohm 132 Watt.
Aber immer bedenken: wer misst misst Mißt!

Der 2270 wurde ja sehr lange gebaut, so wurde z.B. mindestens drei verschiedene Endtransistoren Typen erst Motorola, dann Fairchild und Hitachi eingebaut, diese extremen Unterschiede in der Ausgangsleistung erklärt das aber nicht

Gruß, Helmut
rosi
Stammgast
#7 erstellt: 23. Aug 2006, 20:25
Hallo shurev15,

also das mit 40-50W an 4Ohm ist mir echt neu. Ich hab mal einen 2270 vs. Accuphase E-206 gehört und die gingen beide fast gleich laut. An einer 4Ohm LS ohne das ich großartige Verzerrungen wahrgenommen habe...aber das is natürlich rein subjektiv.
Viele schwören ja auf den 2275. Ich finde das der knackiger bzw. schneller spielt als ein 2270(natürlich auch subjektiv).
Ist ein 2275 oder 2285 stromstabiler?

Danke für ne Antwort und ein schönen Abend noch...
Gelscht
Gelöscht
#8 erstellt: 23. Aug 2006, 22:49
Hallo shurev15,

ich tauche hier zwar als Neuling auf, verfolge das Forum aber schon eine ganze Weile.
Leistungsmangel beim 2270 kann ich nicht nachvollziehen. Meinen 2270 fahre ich sehr niederohmig: frontloaded Basshorn nach H.H.Klinger mit Isophon PSL300 in 4 Ohm, 6dB abgetrennt, parallel dazu (d.h. Speaker Main und Remote gleichzeitig eingeschaltet) laufen Fernosttiefmitteltöner mit Doppelschwingspule ca. 2 Ohm und die gute alte KK10 von Isophon in 4 Ohm.
Das Ganze ist klanglich relativ ausgewogen und macht natürlich viel Dampf. Die Lautstärke ist für mein großes Wohnzimmer (Dachboden) absolut ausreichend, steigt aber im letzten Drittel des Potentiometerweges kaum noch an. Hörbare Verzerrungen kommen von den LS, die wohl ihre mechanischen Grenzen erreichen. Auch mit meiner "Open Air Sommerparty Beschallung" EV Eliminator 4A (8 Ohm), den kleinen PA Boxen von E-Voice lassen sich hohe Pegel fahren.
Leistungsmessungen kann ich nicht durchführen, aber gehörmäßig ist mir noch nie aufgefallen, daß der 2270 zu schwachbrüstig wäre.


Bezugnehmend auf Deinen Nickname:

Welche (Nachbau-) Nadel würdest Du für das V15III empfehlen?


Grüße

Egbert
shurev15
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 28. Aug 2006, 10:42
Sicher hängt das auch vom Leistungshunger der Lautsprecher an 4 Ohm ab, da zeigen gerade die typischen geschlossenen Exemplare aus den 70-80er Jahren hohen Bedarf. Der Leistungsmangel dürfte sich auch nur bei höherer lautstärke und "unglücklichem" Verlauf bezüglich Impedanz und Phase auswirken. Hier dürfte auch der Grund liegen, daß viele M-fans mit dem Klang an 4Ohm Boxen nicht zufrieden sind. Deshalb wäre eine Modifikation dieses so schönen Gerätes sicher ein Gewinn. Echte 8Öhmer sind ja kaum noch zu finden.
Herbert

PS:Originale für das Shure gibts nicht mehr oder zu alte. Einzige Alternative bei Shure ist das M97 (bei Thormann für 78E incl. Versand). Nicht ganz so gut wie das V15III mit HE oder MR Nadel, mindestens so gut wie mit der üblichen E-Nadel und m.M. nach klar besser als mit Nachbaunadeln. Gut, wenn man den Shure-Klang will: keine Schärfe, sauber und nicht nach einer Weile lästig, wie viele hochgepriesene Systeme.
shurev15
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 11. Okt 2006, 20:17
Möchte das Thema noch mal kurz auffrischen. Wenn "unser" Experte Helmut mal einen Blick auf die Links/technical.. in der Marantz group bei Yahoo werfen könnte. Da kommt wohl die 4Ohm-Diskussion über den 2270 her. Es handelt sich um einen Test der CBS-Labors, der dort zu finden ist. In dem findet sich ein extremer Anstieg der IM-Verzerrungen an 4Ohm bereits bei wenig über 40W. Als Ursache wird der Strombegrenzungs-Schutzkreis angeführt. Wenn dem so wäre nützen Netzteilmodifikationen wie andere Kondensatoren nicht viel. Das Teil ist satt gut genug, wie Helmut`s Messungen (136W) und der Hifi-Stereophonie (140W) wohl belegen. Die IM-verzerrungsmessungen der letzteren zeigen auch schon deutlich reduzierte nutzbare Werte als die 140W.
Vielleicht kann Helmut uns das erklären, wer sonst?
Grüsse
Herbert
ruesselschorf
Inventar
#11 erstellt: 12. Okt 2006, 12:59
Hallo Herbert,

habe den CBS Test im yahoo nicht gefunden. Ich weiss nicht wann dieser Test durchgeführt wurde. Der 2270 wurde ja mindestens 4 Jahre gebaut. Damals war die Entwicklung geeigneter Leistungstransistoren zumal wie im 2270 der pnp Typ für die komplementäre Endstufe HI-Tech. Fast jeder Amp hat die angesprochene Strombegrenzung, die dafür sorgt dass die Endstufe bei Kurzschluß oder zu niedriger Impedanz nicht sofort defekt geht bzw der Endtransistor nicht seinen sicheren Arbeitbereich (SOA) verlässt. Vielleicht war man in der Anfangszeit etwas zu vorsichtig bzw die ersten Transistoren gaben einfach nicht mehr her.
Ich kenne 3 verschiedene Transistortypen die im Lauf der Produktion im 2270 verbaut wurden, sicher war besagter CBS-Test auch bei Marantz bekannt und man hat die Strombegrenzung an die besser werdenden Transistoren angepasst und damit das Problem behoben.
Die Marantz ServiceManuals stecken sowieso voller Fehler, Änderungen während der Produktion wurden oft nicht ins Manual übernommen.
Habe in den letzten Jahren wohl 30 2270er untersucht, die hatten nach der Reparatur keine Probleme mit 4 Ohm Last. Wenn eine Box aber bis 2 Ohm runtergeht, wirds sicher kritisch für den 2270. Der 2270 ist schlieslich ein Rennpferd und kein Ackergaul!

Gruß, Helmut
andreasm
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Aug 2009, 08:10
Könnte mir jemand Kontaktdaten von Helmut zukommen lassen?

ich möchte meinen Marantz auch mal bei Ihm durch den Service schicken.

Danke
Andreas
andreasm
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Aug 2009, 08:16
OK, hat sich schon erledigt.

Danke
Andreas
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