Was bringt eine Passivmembran? z.B. beim Heco Phalanx!

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hampelmann21
Stammgast
#1 erstellt: 30. Sep 2006, 09:42
Hi!

Kann mir vielleicht jemenad sagen, was die Passivmembran beim Heco Phalanx Subwoofer bringt?
Mehr Leistung (wenn ja, wie viel macht die Passivmembran aus?)?
Weniger Nebengeräusche?

Danke schonmal für Antworten!
Crazy-Horse
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2006, 11:37
Im Phalanx Thread wurde das ausgiebigste besprochen.

Zusammenfassung:
Eine Passivmembrane ist eine Art BR Konstruktion nur ohne Strömungsgeräusche.

Da sie eine bestimmte Masse hat und diese für eine Trägheit sorgt leidet die Präzision, je tiefer man abstimmt desto schwerer die Membran und desto weniger Präzise.

Bringt aber im wesendlich das gleich wie ein reine BR Konstruktion.
hampelmann21
Stammgast
#3 erstellt: 30. Sep 2006, 18:46
Bin kein Fachmann! Was bedeutet BR-Konstruktion!
Bringt die Passivmembran auch Leistung aber weniger als die aktive?
Metal_Man
Inventar
#4 erstellt: 01. Okt 2006, 08:43
Moin!
Ich menge mich mal dazwischen: BR heißt Bassreflex.
Grüße
Markus
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2006, 14:00
Prinzip eines Bassreflexsystems:

die Luft in dem Rohr hat eine bestimmte Masse/Federsteife im Zusammenhang mit der Luft im Gehäuse, die ja komprimiert wird usw.
Diese Luftsäule im Bassreflexrohr hat eine Resonanzfrequenz, bei der sie einfach mitschwingt. Wenn der Subwoofer diese Frequenz anspielt, dann schwingt die Luftsäule mit und durch die Resonanz steigert sich die Schwingung, wodurch nochmal extra Leistung abgegeben wird, und zwar genau 6dB in der Theorie.

Dies ist aber nur bei der Resonanzfrequenz der Fall. D.h. wenn man das Rohr größer macht, kann man die Frequenz tiefer schrauben und damit den Tieftöner so unterstützen, dass dieser an dem Punkt, wo er 6dB leiser wäre, lauter spielt.

Der Frequenzgang wird also ein kleines Stück nach unten erweitert. Problem ist nur, bei einem Bassreflexsystem, dass erstens die Luft Strömungsgeräusche verursacht, und unterhalb der abgestimmten Frequenz entsteht ein akustischer Kurzschluss, der Subwoofer kann keinen Schall mehr abgeben und er ist sogar gefährdet, wenn zuviel Leistung bei den tiefen Frequenzen kommt.


Eine Passivmembran arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Nur dass hier keine Luft strömt. Damit gibt es halt keine Strömungsgeräusche, und der Subwoofer ist im unteren Frequenzbereich besser geschützt, denn es gibt keinen akustischen Kurzschluss mehr, die Sicke der Passivmembran bremst dann einfach die Auslenkung.



Bei ihrer Resonanzfrequenz ist eine passive Membran von der Wirkung her gleich wie ein zweites aktiv angesteuertes Chassis. Nur darüber halt nicht. Und da die Auslenkung von der Luft gesteuert wird, kann es auch nicht so präzise arbeiten, denn da es über die Luft mit dem aktiven Chassis verbunden ist wie mit einer Feder, hängt es immer ein wenig nach, es spielt nicht zeitgleich mit dem aktiven.

Ist aber beim Bassreflex ähnlich.



Kurzum:
bei einer bestimmten Frequenz (die gleichzeitig die untere Grenze vom Subwoofer darstellt), bringt die passive Membran einen Leistungsschub. Ansonsten merkt man nicht viel von ihr, nur dass der Gesamtklang etwas unpräziser wird.
gangster1234
Inventar
#6 erstellt: 02. Okt 2006, 13:15
Bleibt anzumerken : Die Pegel, bei denen Strömungsgeräusche eine Rolle spielen können, liegen soweit oben, dass Strömungsgeräusche dann auch keine Rolle mehr spielen.

Achja, nochwas : Wenn man denn ordentlich "Passivmembran-Prinzip" bauen möchte, dann muss die Passivmembran die 3-fache Fläche des angetriebenen Chassis aufweisen. Sonst wird das nix.

gruß gangster
fjordbutt
Stammgast
#7 erstellt: 02. Okt 2006, 14:59

gangster1234 schrieb:


Achja, nochwas : Wenn man denn ordentlich "Passivmembran-Prinzip" bauen möchte, dann muss die Passivmembran die 3-fache Fläche des angetriebenen Chassis aufweisen. Sonst wird das nix.

gruß gangster



welcher hersteller brücksichtig denn das bitteschön? wobei ich nicht sagen möchte das deine aussage nicht stimmt nur ist mir keiner bekannt...
Poison_Nuke
Inventar
#8 erstellt: 02. Okt 2006, 15:19

gangster1234 schrieb:
dann muss die Passivmembran die 3-fache Fläche des angetriebenen Chassis aufweisen.



mit welcher Begründung? Die einzig wirklich relevante Größe bei einer Passivmembran ist ihre Masse. Die Fläche sollte doch nur so bemessen sein, dass sie nicht zuviel Hub ausführen muss. Oder welchen Sinn hat eine große Fläche noch?
Crazy-Horse
Inventar
#9 erstellt: 02. Okt 2006, 16:08

gangster1234 schrieb:
Die Pegel, bei denen Strömungsgeräusche eine Rolle spielen können, liegen soweit oben, dass Strömungsgeräusche dann auch keine Rolle mehr spielen.

Das ist von Konstruktion zu Konstruktion verschieden.

Und das stören von Strömungsgeräuschen ist auch einer individuellen Streuung unterworfen, der eine steigt auf die Palme der andere nicht.
gangster1234
Inventar
#10 erstellt: 03. Okt 2006, 13:53

Poison_Nuke schrieb:

gangster1234 schrieb:
dann muss die Passivmembran die 3-fache Fläche des angetriebenen Chassis aufweisen.



mit welcher Begründung? Die einzig wirklich relevante Größe bei einer Passivmembran ist ihre Masse. Die Fläche sollte doch nur so bemessen sein, dass sie nicht zuviel Hub ausführen muss. Oder welchen Sinn hat eine große Fläche noch?


Für die Präzision der Signal-Verarbeitung (Impulse) ist ein Passiv-Membran-Woofer gegenüber einer Bassreflex-Konstruktion immer im Nachteil.
Je nach Gewicht und Fläche der Membran mehr oder weniger ausgeprägt.

Für die Strömungsgeräusche ist diese Konstruktion zwar vorteilhaft, aber man kann mit einer Passivmembrane, die den gleichen Hub und die gleiche Fläche des "aktiven" Treibers hat, den vollen Ausgangspegel nur bis zu der Frequenz herunter liefern, bei der beide Membranen den Maximal-Hub haben.

Eine Bassreflex-Box geht dann mit "vollem Pegel" noch etwa eine halbe Oktave tiefer in den Keller.
Beispielsweise bei 30 Hz Bassreflexrohr-Resonanz kann eine gut konstruierte BR-Box die doppelte akustische Leistung umsetzen, die mit einer "Aktiv-" und einer Passiv-Membrane (bei gleichem Hub) möglich ist.
Mit 3 gleich großen Passiv-Membranen ginge es, in Punkto Tiefgang mitzuhalten, - aber die Impulsverarbeitung wäre dann noch deutlich langsamer.

gruß gangster


[Beitrag von gangster1234 am 03. Okt 2006, 14:40 bearbeitet]
julio42
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Okt 2006, 14:04
Mir spielt der Phalanx mit der Passivmenbran zu unpräzise.
Ich habe die Passivmenbran zur Zeit mit Dämmwolle zwischen der Membran und der Abdeckung "bedämpft". Scheint mir so präziser zu sein.
Gibt es vielleicht bessere Möglichkeiten, wie ich den Einfluss der Passivmembran auf den Klang verringern könnte?


[Beitrag von julio42 am 30. Okt 2006, 14:05 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#12 erstellt: 30. Okt 2006, 14:19
Passivmembran ausschrauben und ein Brett oder halt irgendwas steifes draufschrauben (luftdicht versteht sich).

Das ist wenigstens der VOrteil von Bassreflex. Einfach was reinstopfen und schon ist das BR Problem beseitigt
julio42
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 30. Jan 2007, 13:09

Poison_Nuke schrieb:
Passivmembran ausschrauben und ein Brett oder halt irgendwas steifes draufschrauben (luftdicht versteht sich).



Nachtrag:
Habe mir beim Schreiner eine runde MDF-Platte mit den Schraublöchern anfertigen lassen (Kostenpunkt 20 Euronen) und die Passivmembran durch die MDF-Platte ersetzt.
Dieser Umbau ist günstig, kinderleicht und jederzeit rückgängig zu machen.
Der Phalanx spielt nach meiner Einschätzung jetzt vergleichsweise "staubtrocken" und im Tiefbass lauter (z.B. 20 hz hörbar und mit Digital-Pegelmesser gemessen deutlich lauter).
Sollte der Maximalpegel durch die Modifikation geringer werden, ist mir das persönlich wurscht, weil ich den Sub für den Stereobetrieb ergänzend zu Standlautsprechern nutze und dafür relativ leise einpegle.
Ich halte die Passivmembran insgesamt eher für nachteilig, würde ich nicht mehr kaufen.
Poison_Nuke
Inventar
#14 erstellt: 30. Jan 2007, 13:49
also auch wenn es eigentlich so ziemlich ausgeschlossen ist, dass er bei 20Hz deutlich lauter spielt als vorher, ist es doch sehr positiv, dass der Umbau so einfach und dennoch wirkungsvoll war
Die Präzision sollte aufjedenfall wirklich deutlich besser sein, also viel Spaß mit deinem alten/neuen Subwoofer
Crazy-Horse
Inventar
#15 erstellt: 04. Feb 2007, 00:13
Das kann gut sein, wie du weißt fallen geschlossene Subs deutlich flacher ab als offene. So kann er jetzt sogar wirklich mehr Pegel bei tiefen Frequenzen liefern.

Doch der Maximalpegel sinkt dadurch natürlich erheblich.

Aber das spielt in dem Fall ja keine Rolle, der Kinopegelfreak würde da sicherlich anders denken.
julio42
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Feb 2007, 10:47
Wenn die Passivmembran den Pegel oberhalb von 20 hz verstärkt hat und diese Verstärkung jetzt weggefallen ist, können die 20 hz zumindest relativ lauter geworden sein.
Heisst, dass der Pegelregler des Phalanx nach der Einpegelung jetzt ggf. höher steht als vorher mit Passivmembran.
malaschke
Inventar
#17 erstellt: 06. Okt 2018, 14:53
Wie ist das eigentlich mit der Aufstellung bei Lautsprechern mit Passivmembran?
Kann man die wandnaher aufstellen als die mit BR-Rohr?
Denon_1957
Inventar
#18 erstellt: 06. Okt 2018, 18:21

5*dl (Beitrag #17) schrieb:
Wie ist das eigentlich mit der Aufstellung bei Lautsprechern mit Passivmembran?
Kann man die wandnaher aufstellen als die mit BR-Rohr?

Grundsätzlich braucht ein LS Luft zum atmen deshalb gehört er niemals Wandnah aufgestellt desweiteren werden die Raummoden bei Wandnaher Aufstellung mehr angeregt ob nun mit oder ohne BR-Rohr als wenn der LS frei steht.
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 06. Okt 2018, 21:31

_Janine_ (Beitrag #18) schrieb:
... Grundsätzlich braucht ein LS Luft zum atmen deshalb gehört er niemals Wandnah aufgestellt ...

... wobei wenige cm reichen
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