Erdung Satanlage, die 100.

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Luke1973
Inventar
#1 erstellt: 28. Mai 2013, 09:42
Hallo Leute

Die ganze Geschichte mit der Erderei ist mir nun immer noch nicht ganz klar. Bei mir wird die Antenne in den geschützten Bereich kommen. Giebelwand mit mehr als zwei Meter Abstand in alle Richtungen und mehr als 1,50m rausragen wird sie auch nicht. Heißt das nun, dass ich nichts erden muss? Kein 16mm Masterder? Kein 4mm-Draht an den MS? Die Koaxkabel brauchen nicht über einen Erdwinkel mit F-Steckern geführt werden?

Wenn das wirklich so ist, wird die Installation ja einfach. Ist es dann trotzdem sinnvoll zumindest den MS an den PA anzusschließen?
Wieso muss ich überhaupt alle Kabel erden? Die sind doch alle am MS geerdet und ich garantiere Euch, dass ohne mein Wissen niemand an der Anlage rumfummeln wird. Wo ist hier das Problem?
MichelRT
Inventar
#2 erstellt: 28. Mai 2013, 11:28
Du wirfst zwei Dinge durcheinander.
Potentialausgleich und Blitzschutzerdung.
Die Montage im geschützten Bereich des Gebäudes macht nur den Blitzschutz für die Antenne überflüssig.

Den 4mm² Draht und den Erdungswinkel für die F-Stecker brauchst Du - das ist der Potentialausgleich.
Radiowaves
Inventar
#3 erstellt: 28. Mai 2013, 12:14
Denk Dir die Antenne im Schutzbereich der Fassade so wie eine Antenne im Schutzbereich einer Fangstange. Auch da muß zusätzlich zur Fangstange (Blitzschutz) noch der PA gemacht werden, und zwar auch inkl. Einbeziehung des Antennenmastes. Also auch indiesem Fall: Wandhalter mit anklemmen. Brauchst dafür nur keine blitzstromtragfähige Schelle, da reicht eine "zartere".

Antennenblitzschutz mit und ohne getrennte Fangeinrichtung
Luke1973
Inventar
#4 erstellt: 28. Mai 2013, 13:30
Okay, das hilft mir weiter. Ich mach also 4mm-Draht an den Mast mit Schelle. Der geht dann im Kabelkanal zusammen mit den 4 Koax runter bis zu meinem Loch in der Wand. Hinter der Wand hab ich dann meinen MS mit F-Stecker-Winkeln für In und Out. Der Draht vom Mast kommt dann zusammen mit den Drähten von den Winkeln und dem MS selbst zusammen an den PA.

Jetzt noch eine Frage: Früher war mal bei mir Wasserleitung der PA. Dann hat die Gemeinde Plastikrohre gelegt. Seither habe ich einen Erdungdingensbummens neben dem Haus in der Erde. Dort ist der PA angeschlossen mit nem dicken Kable. Jetzt kommts: Das Erdungsteil ist praktisch direkt neben der Stelle, an der ich mit meinen Kabeln ankomme, während der PA auf der gegenüber liegenden Seite des Hauses ist. Kann ich mit meinen PA-Käbelchen auch direkt an den Erder dran oder muss ich tatsächlich 20m Kabel bis zum PA legem? Parallel zu

dem jetzt liegeneden also.

Und eins muss ich nochmal fragen: Wozu die ganzen Erdungswinkel? Solange alles installiert und in Betrieb ist, macht es doch keinen Unterschied ob die da sind oder nicht, da ja alle Koax ohnehin über den MS geerdet sind. Warum macht man das? Was passiert, wenn man es nicht macht? So weit ich das sehe, geht im schlimmsten Fall der Receiver kaputt. Aber Brandtgefahr oder Gefahr für Leib und Leben löst das doch nicht aus.

Und noch eins: Macht es eventuell Sinn trotz Schutzbereich das 16mm an den Mast anzuschließen und an den Erder anzuklemmen?
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 28. Mai 2013, 16:09

Luke1973 (Beitrag #4) schrieb:
Der geht dann im Kabelkanal zusammen mit den 4 Koax runter bis zu meinem Loch in der Wand.

Von der Schüssel bis zum Loch in der Wand haben die Kabel aber auch keine gefährliche Näherung an irgendwas, was Blitzstrom führen könnte? Also keine Dachrinnenfallrohre oder ähnliches in der Nähe, so wie hier?

BK-Koaxkabel an Dachrinne entlang - Blitzschutz missachtet


Luke1973 (Beitrag #4) schrieb:
Seither habe ich einen Erdungdingensbummens neben dem Haus in der Erde. Dort ist der PA angeschlossen mit nem dicken Kable. Jetzt kommts: Das Erdungsteil ist praktisch direkt neben der Stelle, an der ich mit meinen Kabeln ankomme, während der PA auf der gegenüber liegenden Seite des Hauses ist. Kann ich mit meinen PA-Käbelchen auch direkt an den Erder dran oder muss ich tatsächlich 20m Kabel bis zum PA legem? Parallel zu dem jetzt liegeneden also.


Kann ich Dir nicht spontan beantworten, soweit reicht meine Normenkunde nicht. Ich hoffe also auf Forenkollegen vom Fach.


Luke1973 (Beitrag #4) schrieb:
Und eins muss ich nochmal fragen: Wozu die ganzen Erdungswinkel? Solange alles installiert und in Betrieb ist, macht es doch keinen Unterschied ob die da sind oder nicht, da ja alle Koax ohnehin über den MS geerdet sind. Warum macht man das?


Eben für den Fall eines Ausbaus des Multischalters z.B. Das Ding zickt, man schraubt alle Kabel ab und will ihn rausnehmen. Dabei greift man möglicherweise plötzlich an einen F-Stecker, der auf nem Kabel sitzt, das von einem Receiver kommt. Und dieser Receiver hat eine Macke und belastbare Spannung auf dem Koax. Wäre nicht gut.

Wobei: dann hätte vorher, wenn das gesamte System auf dem PA liegt, eigentlich der FI kommen müssen.


Luke1973 (Beitrag #4) schrieb:
Und noch eins: Macht es eventuell Sinn trotz Schutzbereich das 16mm an den Mast anzuschließen und an den Erder anzuklemmen?


Auch hier verläßt mich die Normenkunde. Wo kommt dieser 16 qmm her? Wenn er aus einer nicht geschützten Zone kommt, macht man sichs damit nach meinem Gefühl schlimmer - dann holt man sich Blitzteilströme auf die Anlage. Wenn Du nur einen 16er von der Schüssel zum Erder legen willst (wie kommst Du an den ran, ist der oberirdisch zugänglich?), geht das möglicherweise sogar klar. Nur darfst Du dann nur noch mit grün/gelb von der Schüssel zu den Erdwinkeln und dem Multischalter, aber von dort nicht weiter zur Haupterdungsschiene im Keller. Sonst hättest Du eine Schleife (weil der Erder ja selbst noch mit der HES verbunden ist) und je größer deren aufgespannte Fläche, umso mehr Induktion im Falle großer magnet. Feldstärken von einem benachbarten Blitz.

Aber das alles unter Vorbehalt. Hoffentlich kommt Dipol nochmal hier vorbei, dann kann ich auch wieder was lernen.
Luke1973
Inventar
#6 erstellt: 29. Mai 2013, 08:48
Ist nichts in der Nähe. Die Schüssel wird mittig auf der Giebelwand sitzen und von dort aus wird dann ein Kabelkanal senkrecht runter laufen mit den Koax und dem 4mm. Das mit dem 16er-Blitzschutz spar ich mir dann. Der Erder ist von außen zugänglich.

Wenn diese ganze Erdungsfrickelei mit den F-Stecker-Erdungswinkeln wirklich nur im Falle einer Demontage zum Tragen kommt (und das ist ja wohl so) werde ich das u. U. entfallen lassen. Im laufenden Betrieb ist dann ja über den MS alles geerdet und ich garantiere, das niemand außer mir an die Anlage rangeht so lange ich lebe.
Luke1973
Inventar
#7 erstellt: 29. Mai 2013, 08:55
Warum eigentlich die Erdung vor dem MS? Vom LNB kann doch keine gefährliche Spannung kommen!???
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2013, 09:48

Radiowaves (Beitrag #3) schrieb:
Denk Dir die Antenne im Schutzbereich der Fassade so wie eine Antenne im Schutzbereich einer Fangstange. Auch da muß zusätzlich zur Fangstange (Blitzschutz) noch der PA gemacht werden, und zwar auch inkl. Einbeziehung des Antennenmastes. Also auch indiesem Fall: Wandhalter mit anklemmen.

Das war mal so, hat sich aber geändert:

Dipol schrieb:

Zitat von EN60728-11
6.2 Ausführung des Potenzialausgleichs


f) Für Antennen die nach Abschnitt 1 nicht geerdet werden müssen wird dringend empfohlen, dass wenigstens der Kabelschirm (äußerer Leiter) des Koaxialkabels , der an die Antenne geschlossen ist, in den Potenzilausgleich einbezogen wird.


Somit stellt es die neue EN 60728-11:2011-11 erstmals ins freie Ermessen des Installateurs, ob er eine nicht erdungspflichtige Antenne im Schutzraum der Fassade in den PA mit einbindet, oder nur die Kabel mastnah oder an anderer Stelle über einen Erdblock bzw. eine Erdschiene an der Haupterdungschiene (HES) erdet, oder -wenn nur eine Wohneinheit mit wenigen Geräten angeschlossen ist- auf den PA gänzlich verzichtet.


Dass der Mast neben einer Fangeinrichtung mit der HES verbunden werden muss, leuchtet mir ein. Ich wollte auch wirklich sicher sein, dass der Mast auf HES-Potenzial liegt. Auf dieser Annahme basiert ja die Berechnung des Trennungsabstandes. Was die Idee dahinter war, früher den Wandhalter einer im Schutzbereich montierten Antenne mit ab 4 mm² Cu in den PA einzubeziehen, weiß ich nicht.



Luke1973 (Beitrag #4) schrieb:
Jetzt noch eine Frage: Früher war mal bei mir Wasserleitung der PA. Dann hat die Gemeinde Plastikrohre gelegt. Seither habe ich einen Erdungdingensbummens neben dem Haus in der Erde. Dort ist der PA angeschlossen mit nem dicken Kable. Jetzt kommts: Das Erdungsteil ist praktisch direkt neben der Stelle, an der ich mit meinen Kabeln ankomme, während der PA auf der gegenüber liegenden Seite des Hauses ist. Kann ich mit meinen PA-Käbelchen auch direkt an den Erder dran oder muss ich tatsächlich 20m Kabel bis zum PA legem?

Einmal angenommen, es wäre ein metallenes Abgasrohr an der HES – die dürftest Du mit "PA" meinen - angeschlossen, dann wäre die Verbindung von der HES zum nachträglich installierten Erder im Fall eines Blitzeinschlags in das Abgasrohr blitzstrombelastet. In dem Moment hätte der PA seinen Namen nicht mehr verdient, wenn Du die Erdungswinkel direkt am Erder und nicht an der HES anschließen würdest. Wenn man eine Blitzstrombelastung der Verbindung Erder > HES ausschließen kann, wäre mMn ein Anschluss direkt an den Erder vertretbar. Nur: Kann man eine Blitzstrombelastung ausschließen? Ginge man jetzt an den Erder heran und würde irgendwann später z.B. ein Abgasrohr an die HES angeschossen, denkt dann noch jemand an den direkt mit dem Erder verbundenen Erdungsblock für die Antennenanlage? Von daher: Kabel bis zu HES führen (und nicht wie angedacht auf die Erdungswinkel zu verzichten ) wäre die saubere Lösung.
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