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Hörbericht Arcus Anniversary 300+A -A |
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Autor |
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Janovitz
Neuling |
#1 erstellt: 11. Apr 2010, 13:49 | |
Hallo zusammen, da ich seit gut drei Wochen stolzer Besitzer dieser schönen Lautsprecher bin, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, einen Hörbericht dazu zu verfassen. Im Vertrauen auf mein vierwöchiges Rückgaberecht bei Internet-Kauf bin ich das Risiko eingegangen und hab mir nur anhand von Hörbeschreibungen, einem Test in der Stereo (ein, wie ich mitbekommen habe, in diesem Forum nicht sehr gelittenes Blatt) und den technischen Daten zu den verbauten Chassis (2 x 15 cm Scanspeak Mitteltöner, 2 x 18 cm Scanspeak Tieftöner, 160 mm Bändchenhochtöner von Swans) diese Lautsprecher besorgt. Da es sich um B-Ware handelte, lag der Preis um mehr als 50% unter dem UVP. Um es gleich zu sagen, ich werde mein Rückgaberecht nicht wahrnehmen, da ich total begeistert vom Klang dieser Wandler bin. Ich habe im Vorfeld meines Einkaufs eine ganze Reihe von Hörtests mit den unterschiedlichsten Lautsprechern unternommen, unter anderem bei Hifi Schluderbacher. Dabei hab ich mir alles angehört, was im Rahmen meiner Preisvorstellungen bis ca. 2.000,- EUR pro Paar lag, unter anderem die Heco Celan 901 XT (Klangbild sehr voluminös, aber leicht gefärbt und etwas belegt), die Magnat Quantum 1005 (die sich dabei eine Favoritenrolle erspielt hat), eine Klipsch RF83 (sehr kraftvoll und dynamisch, aber für meinen Geschmack zu verfärbter Klang) und eine Canton Vento 890 DC sowie die Reference 7. Die Magnat lag etwas über meinen Preisvorstellungen, sonst hätte ich sie wahrscheinlich direkt mitgenommen…aber gut, daß ich es nicht gemacht habe. Nun zu den Lautsprechern selber: vorher kannte ich die Firma Arcus kaum, ich hab zum ersten Mal über einen Elektronik Test in einem der gängigen Blätter und in diesem Forum darüber gehört. Es handelt sich um ein imposantes Modell von immerhin 1,10 m Höhe und 35 kg Gewicht pro Box, was dazu noch zwecks Entkopplung vom Boden auf zwei Metalltraversen steht, die von schraubbaren Spikes mit kleinen Unterlegscheiben (Parkettboden) getragen werden. Die Front besteht aus einer massiven gebürsteten Aluminiumplatte, das Gehäuse ist mit einem hellen Ahornfurnier versehen; insgesamt eine eher dezente Erscheinung, die den ganzen Lautsprecher elegant und nicht zu wuchtig wirken lässt. Von oben gesehen ist der Querschnitt nicht rechteckig, sondern parabelförmig. Der Anschluss erfolgt über ein Bi-Amping / Bi-Wiring Terminal, an dem sich die Mitten und Höhen über zwei kleine Kabelbrücken noch zusätzlich einstellen lassen (jeweils um +/- 1,5 dB). Der Wirkungsgrad laut Herstellerangabe liegt bei 88 dB. Vom Hersteller wird eine Einspielzeit von mindestens 48 Stunden empfohlen, wohl vor allem aufgrund der Bändchenhochtöner. Nach dem Auspacken, Montage, Ausrichten und Anschluss an meinen nicht sehr kräftigen, aber meinem Empfinden nach klangstarken Rotel RA04 dann der erste Höreindruck: Erst mal muß ich anerkennen, daß ein Vergleich mit meinen über 20 Jahre alten Heco Boxen (Superior 700) in keinster Weise fair ist. Diese Wandler spielen in einer völlig anderen Liga, und zwar einer sehr hohen. Die alten Lautsprecher waren zwar klanglich angenehm und farbig, was mir aber aus ihnen entgegenschallte, wirkt nun im Vergleich undifferenziert und irgendwie matschig. So differenziert und detailliert habe ich Musik bisher nicht hören können; feinste Nuancen sind zu erkennen. Ich hol also meine alten LPs wieder raus, die ich über einen Dual 704 mit Tonabnehmer Elac D 796 Hsp Jubiläum zuspielen lasse. Dann hör ich mir die alten Pink Floyd nochmal an (Dark Side of the moon, Wish you were here), im Anschluss „Tales of Mystery and Imagination – Edgar Allan Poe“ von Alan Parsons Projekt und als Kontrast ein paar alte Sachen von Jean Michel Jarre. Bei allen Beispielen hab ich den Eindruck, daß ich die Musik neu höre, alles wirkt klar und brilliant. Nach zwei Wochen und entsprechender Einspielzeit hab ich das Ganze nochmal wiederholt; die Darbietung hat nun weiter gewonnen, zwar auch in den Höhen, aber dort weniger wie erwartet, sondern viel mehr im Bassfundament. Ich habe die Boxen mehrfach neu ausgerichtet, um den idealen Winkel und Abstand zu finden; leider ist mein Spielraum nach vorne eingeschränkt, so das wirklich freie Aufstellung im Raum nicht möglich ist, momentan stehen sie ca. 40 cm vor der Rückwand (laut Hersteller werden 20 – 50 cm empfohlen). Am Hörplatz herrschen gute Bedingungen (gleichschenkliges Dreieck von ca. 2,20 Kantenlänge), ausserhalb wird mir bewusst, was „Raummoden“ sind. Mein Wohnzimmer ist zwischen 4 und 5 m an drei Seiten und nach hinten diagonal von einer Holz - / Glas-Schiebewand von Küche und Flur getrennt, das Ganze bei einer Deckenhöhe von 3 m, mit viel Glas im hinteren Bereich, aber auch Vorhängen, somit eine normale Bedämpfung (Parkettboden mit Teppich). An einzelnen Stellen abseits vom Hörplatz überlagert sich der Bass deutlich und wird unangenehm dominant. An der richtigen Position dagegen ist er sehr präzise und trocken, und er geht tief hinab, was ich mir von einem Klassikstück mit grosser Kirchenorgel bestätigen lassen, bei dem alles in Vibration gerät. Ich finde es erstaunlich, was zwei Tieftöner von nur 18 cm Durchmesser zu leisten imstande sind. Ich höre deutlich mehr Klassik als vorher, vor allem abends, wenn ich mir Zeit nehmen kann; es ist einfach ein Genuss, einem Konzertflügel zu lauschen oder einem grossen Symphonieorchester. Instrumente sind gut zu orten und besitzen sehr natürliche Klangfarben (gut zu hören bei Cello oder auch bei Saxophon, wie in „Shine on you crazy diamond“). Die räumliche Zuordnung könnte allerdings noch etwas präziser sein, die Bühne ist eher breit als tief, und für einen optimalen Klang ist der Sweet Spot sehr eng. Daher ist eine exakte Ausrichtung der Lautsprecher unabdingbar, um das Potenzial auszuschöpfen. Aber wenn diese Bedingungen erfüllt sind, bescheren mir diese Wandler einen Musikgenuss, der mit nichts zu vergleichen ist, was ich bisher gehört habe (ausser Live natürlich, und wohl gemerkt, was ich bisher gehört habe, es geht wahrscheinlich mit entsprechendem Kleingeldeinsatz noch besser). Auch eine gute Konzert DVD kommt nun deutlich besser rüber (Beispiel Roxy Music live im Apollo, einfach genial). Einen „Nachteil“ gibt es dagegen noch: schlechte Aufnahmequalität wird gnadenlos offengelegt, dafür gewinnt sehr gute aber noch deutlich dazu (als Beispiel die „Yello“ Zugabe-CD zu Stereoplay von Januar, hier hört man die wirklich gute Aufnahmequalität deutlich). Zum Thema Lautsprecherkabel: ich hab mir ein Paar Inakustik Black+White LS 1002 gegönnt…was bringen die im Vergleich zu meinem alten Kupferkabel? Schwer zu sagen, da ein direkter Vergleich nicht möglich ist; ich bilde mir ein, daß das Klangbild noch voluminöser ist als vorher, aber das würde ich nicht beschwören. Ich werde das vielleicht in ner Woche nochmal überprüfen und die alten nochmal dranhängen, dann meld ich mich nochmal. Bis die Tage…und anbei noch ein paar Bilder! http://s10.directupload.net/file/d/2126/5ugnt6mi_jpg.htm http://s3.directupload.net/file/d/2126/a3tkqkv9_jpg.htm http://s10.directupload.net/file/d/2126/xk9tnanm_jpg.htm http://s10.directupload.net/file/d/2126/i539v298_jpg.htm |
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m2catter
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 12. Apr 2010, 19:49 | |
Hallo Janovitz, congratulations! Es ist immer wieder schoen zu lesen, wenn Leute gluecklich sind mit ihrer Wahl. Die LS sehen zudem auch noch sehr nobel aus, modern aber nicht haesslich modern. Wertig kommt mir in den Sinn. Und das wichtigste hast Du ja ebenfalls positiv beschrieben, den Klang. Was nehmen die heute fuer so ein Paaerchen Auslaufware? Es wundert mich ein wenig, dass Dein Rotel mit seinen nominell 40 Watt, wenn ich mich recht entsinne, die LS gut im Griff hat. Musikalisch war Rotel schon immer recht gut, mit recht guten phono preamps. Aber bei 88db der LS koennte mehr Leistung wahrscheinlich nicht schaden. Da Du mit den Arcus einen Aussenseiter Dir gegoennt hast wuerde ich mal annehmen, dass Dein Hoerbericht nicht so oft gelesen wird wie bei den Volumen sellern. Aber das ist auch egal. Mir hat Dein Bericht gefallen. Wobei Arcus in den 80zigern sehr viele LS gebaut und verkauft hat, ein Freund von mir hat noch solche und ist bis heute sehr gluecklich damit. 48h Einspielzeit ist recht wenig, mein LS Hersteller sprach/spricht von 200h, und im Laufe der Zeit hat sich das auch bestaetigt, mit einem vor allem praeziseren Bass. Bin nun selbst gerade am Ueberlegen, ob sich nicht der Kauf eines neuen amps wie des Auslaufmodells des Pioneer A9 amps lohnt, der geht derzeit fuer 400 statt 1000 Euros (ebay). Aber wie so oft gibt es noch andere Verpflichtungen... Anyway, alles gute wuenscht Dir Michael |
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Janovitz
Neuling |
#3 erstellt: 13. Apr 2010, 11:03 | |
Hallo Michael, danke für dein Feedback! Die Befürchtungen zu meinem Verstärker hatte ich auch, obwohl die gemessenen Leistungswerte schon um einiges über den nominellen liegen (2 x 50 an 8 und 2 x 70 an 4 Ohm). Dass der Wirkungsgrad der Lautsprecher nicht allzu hoch ist, erkenne ich schon daran, daß ich den Regler höher aufdrehen muss als bei meinen alten Kisten. Klanglich kann ich bei den bisher gehörten Lautstärken aber nichts Negatives berichten, und die Pegel lagen schon deutlich über gehobener Zimmerlautstärke . Nichtsdestotrotz denke ich, daß ich mich mit einem potenteren Verstärker nochmal verbessern kann (die nächste Investition kündigt sich an, aber die muß wohl noch etwas warten...). Meinen Rotel hab ich damals nach ausführlichem Klangvergleich in einem Hifi Studio angeschafft, da er für den Preis die anderen Kandidaten deutlich ausstach. In der letzten Woche kam's mir so vor, als ob die LS noch etwas zugelegt hätten, ob's an der längeren Einspielzeit oder den neuen Strippen lag, kann ich nur schwer beurteilen. Ich vermute aber auch, daß die LS noch einige Stunden vertragen können, bis sie das maximale Potenzial zeigen! Bis dann, Stefan |
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m2catter
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 14. Apr 2010, 00:23 | |
Hallo Stefan, bis die Sicken richtig weich und somit schnell werden, kann ein bisschen daueren, aber so what? Kann nur besser werden... Das Problem bei heutigen amps ist, dass die meisten im low budget Bereich keine vernuenftige phono Eingangsstufe mit sich bringen. Wenn also jemand noch gerne Platte hoert, ist er fast gezwungen, auf ein externes Modul auszuweichen, oder aber fuer den amp deutlich tiefer in die Tasche zu greifen, als er eigentlich moechte... Anyway, viel Spass mit Deinen schoenen LS wuenscht Dir Michael P.S.: Das gute in der heutigen Zeit ist doch, dass bei Nichtgefallen die Geraete zurueckgegeben werden koennen, das war frueher nicht so. |
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