Lua 6060C vs. Vincent SV 238

Hallo zusammen,

kürzlich habe ich mit zwei Freunden ein bisschen Probehören veranstaltet und mir dazu neben meinem Vincent vom HiFi-Händler noch den Lua 6060C dazu geholt, den der als Ausstellungsstück zum Verkauf angeboten hat.

Und hier das Ergebnis:

Lua 6060C:
Von dem Lua (der ungefähr 2 Stunden warm gelaufen war) waren wir angetan. Der Musik verlieh er einen freundlichen Glanz, er hat sehr gut aufgelöst und eine sehr gute Räumlichkeit geliefert.
Am nächsten Tag (der Lua war die Nacht über durchgelaufen) habe ich dann nochmal bei höhren Pegeln gelauscht und von Kari Bremnes die "Norwegian Mood" rein geschoben. Auf der CD klingt die klare Stimme und auch das Klavier in vielen Passagen sehr intensiv. Und da hat der Lua dann auch seine Grenzen gezeigt: bei höheren Lautstärken, die nicht so besonders über Zimmerlautstärke lagen, hörte sich Stimme und Klavier so zischelnd an als wäre eine Lautsprechermembran kaputt. Da reichte die Kraft des Lua dann doch nicht mehr (60 Watt), obschon meine Lautsprecher einen durchschnittlichen Wirkungsgrad haben (89 db).

Vincent SV 238:
Den Vincent habe ich ja schon seit längerer Zeit bei mir stehen und war immer bestens zufrieden damit. Aber da das Bessere der Feind des Guten ist, war ich neugierig auf den Vergleich mit dem völlig anderen Vertreter seiner Gattung.
Zunächst zum Vincent: der steht wie ein Monument und hält die Lautsprecher immer ganz genau auf der Spur. Bislang hat mir das Hören mit ihm immer sehr viel Spaß gemacht. Nun wird dem Vincent nachgesagt, dass er im Bass ein wenig dick aufträgt und dass ihm die Räumlichkeit verloren gehe. Beides habe ich nie so empfunden. Dabei muss ich hinzufügen, dass meine Lautsprecher nun nicht gerade besonders bassgewaltig sind und von daher einen etwas kräftigeren Bass im Prinzip gut vertragen könnten.

Der Vergleich:
Als ich mir am nächsten Tag die Kari Bremnes zuerst mit dem Lua und dann mit meinem Vincent angehört habe, bestand kein Zweifel, welcher von beiden Verstärkern die Lautsprecher wirklich gut im Griff hat: natürlich der Vincent.
Da gab's kein Zischeln oder sowas, sondern der Klang kam absolut klar und kräftig raus. Wir hatten uns insbesondere auch noch ein leiseres Klassikstück angehört. Und da mussten wir den Lua schon verdammt weit aufdrehen, um bei etwas gehobenerer Lautstärke zu hören. Für den Vincent eigentlich kein Problem. Trotzdem: der Lua hatte gegenüber dem Vincent eine um einen Hauch bessere Räumlichkeit und der Klang kam ebenso um einen Hauch wärmer oder mit etwas mehr Glanz (schwierig zu beschreiben) rüber. Aber dabei ging's wirklich nur um winzige Nuancen.

Fazit:
Für meinen Lautsprecher ist auf jeden Fall der Vincent die bessere Wahl. Würde man mit dem Lua höhere Lautstärken hören wollen, bräuchte man wohl doch Lautsprecher mit einem ungewöhnlich hohen Wirkungsrad (z.B. Hörner :D). Sonst ist der Gute doch ein wenig überfordert.
Der Vincent steht dagegen wirklich felsenfest und hat dennoch für meine Ohren die richtige Musikalität und einen klasse Klang. Eben mein favourite!

Beste Grüße
Hubert