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Röhrenverstärker, wie fang ich an.

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richi44
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Aug 2011, 12:54
Angenommen, ich möchte mir einen Röhrenverstärker bauen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ich das anfangen kann. Die einfachste Möglichkeit ist, sich einen fertigen Bausatz zu kaufen (wie früher Heathkit) wo schon alles drin ist bis zur letzten Schraube. Aber erstens gibt es sowas nicht mehr in grösserem Stil und zweitens ist das Zusammenschrauben und -Löten nicht sonderlich spannend, wenn man nicht weiss, was man tut.
Die zweite Möglichkeit sind fertige Bausteine, die in ein beliebiges Gehäuse gebaut werden. Da ist wenigstens etwas Kreativität gefragt, aber im Rest ist man auf das Angebot des Marktes angewiesen.
Die dritte Möglichkeit ist die Eigen-Entwicklung.
Wählt man diese dritte Variante, so muss man sich erst mal einen "Wunschzettel" erstellen. Hier wird alles notiert, was das Ding können soll. Soll es ein Vollverstärker werden oder Vor- und Endstufe getrennt? Und soll die Endstufe in Stereo sein oder zwei Mono-Blöcke? Und welche Leistungen sollen da erreicht werden? Und ist hohe Signalqualität gefordert oder soll es ein Ding mit Eigenklang sein, das bei bestimmter Musik besser, bei anderer aber schlechter ist als der normale, lineare Durchschnitt? Und wie muss es aussehen und was ist dabei wichtig und was ist unwichtig?
Ich habe hier mal drei Varianten von Selbstentwicklungen vorgestellt. Im ersten Fall ist es ein Vollverstärker, im zweiten eine Stereo-Endstufe und ein separater Vorverstärker und im dritten Fall zwei Monoblöcke zu dem Vorverstärker, also alles in allem 4 Geräte.
Nun kann man natürlich die Schaltungen, die ich in der Folge beschreibe noch variieren. Oder man kann mehr oder weniger Eingänge vorsehen oder sonstigen Schnickschnack planen.
Ich stelle mir z.B. folgendes Vorgehen vor: Ich will eine Verstärkeranlage mit kleinen Einheiten, so wie früher mal die Quad
Quad%20II%2014784046090_2940cf2d05
Um die Sache noch weiter zu verkleinern (was mit Röhren nicht so einfach ist) könnte man eine separate Kiste mit der Stromversorgung (Netztrafos plus Gleichrichter und Elkos) bauen, dann einen Vorverstärker mit separater Plattenspieler-Vorstufe und zwei Endstufen.
Oder ich bau mir grad einen Vollverstärker oder eben die Stereo-Endstufe oder zwei Monoblöcke und einen Vorverstärker in Normalgrösse.
Normalgrösse bedeutet eine Gehäusebreite von 44,3cm und eine Höhe in "Schritten" von 44.45mm (1 3/4 "). In so einer Normalgrösse mit 2HE und einer Tiefe von 29cm hätte der Vorverstärker platz, seine Bedienung könnte etwa so aussehen:
VV Front
und den Aufbau stelle ich mir wie folgt vor:
VV Ansicht
Der Vollverstärker könnte in einem 3- oder 4HE-Gehäuse untergebracht werden, wenn er denn geschlossen sein soll. Oder es gibt vorne eine Frontplatte, welche die Bedienelemente trägt und die so aussehen könnte:
Front
Der obere Teil könnte ein Lochblech sein (oder auch weggelassen werden). Und wenn man auf die Aussteueranzeigen verzichtet (die ja eh keine verlässliche Angabe liefern) haben die Regler und Schalter auch im eigentlichen Chassis platz, sodass dieses zugleich die Front bildet. Entsprechend flacher könnte dann die ganze Konstruktion ausfallen.
Der Innenaufbau könnte etwa folgendermassen aussehen:
Aufbau
Das wäre also eine Möglichkeit des Vorgehens.
Man kann aber genau so gut andere Vorgaben annehmen, etwa die Ausgangsleistung. Der gezeigte Vollverstärker liefert 2 x 30W (Spitze etwa 35W).
Eine Variante mit Stereoendstufe ist auf rund 2x 60W (Spitze 2x 70W) ausgelegt und die stärkste Variante wären zwei Monoblöcke mit je 150W (Maximum200W).
Auch hier wäre jeweils eine Aufteilung in ein separates Netzteil, in Endstufen, Vorverstärker und Phono-Entzerrer denkbar. Bei diesem Aufbau muss man sich allerdings im Klaren sein dass die Aufstellung dicht beisammen erfolgen muss um Verluste auf den Speiseleitungen zu vermeiden. Werden die Endstufen als unabhängige Monoblöcke mit eigener Stromversorgung gebaut, so können diese näher bei den Lautsprechern stehen. Dies hat dann aber Auswirkungen auf den Vorverstärker. Seine Ausgänge müssen dann niederohmig genug sein um die möglicherweise langen Zuleitungen zu den Endstufen treiben zu können. Es ist also offensichtlich, dass sich immer gegenseitige Abhängigkeiten ergeben, welche berücksichtigt werden müssen. So wären die grossen Endstufen nicht in Gehäusen mit 2HE zu bauen, weil die Ausgangstrafos schon zu gross wären.
Wenn wir andererseits eine Kombination aus kräftiger Endstufe (mit möglicherweise Spitzenspannungen an der Endstufe von 1200V) mit Phono-Entzerrer mit einer Eingangsspannung von 3mV planen, so will der Aufbau schon recht gut überlegt sein, damit es nicht zu Rückkopplungen im Gerät kommt. Darum macht es Sinn, sowas in einzelne Geräte aufzuteilen.

Wenn wir also die Planung beginnen, können wir mal von der gewünschten Leistung ausgehen. Das bedeutet dass wir zuerst die Endröhren aussuchen müssen, also welche Typen wir verbauen wollen. Dazu habe ich mir mal eine Tabelle erstellt, welche Röhren von welchen Händlern zu welchem Preis angeboten werden. Natürlich habe ich im Bereich um 30W einen Favoriten, nämlich die EL508 (oder PL508). Wenn ich aber nachschaue, wer diese Röhre hat, so ist dies gerade mal ein Händler. Plane ich also so ein Gerät, so muss ich davon ausgehen, dass diese Röhre irgendwann nicht mehr lieferbar sein wird. Plane ich in dieser Leistungsklasse aber einen Bau mit jeweils 4 EL84, so sehe ich dass diese Röhren von 10 Händlern zu moderaten Preisen angeboten werden und dass die Gefahr klein sein wird die Dinger in naher Zukunft nicht mehr zu bekommen.
Ich hätte mit EL34 planen können. Da wäre mit einer einfachen Gegentaktendstufe eine Leistung von bis zu 100W möglich, folglich könnte man mit einer Zwei- oder Dreifachbestückung alle Leistungen abdecken. Meine Planung läuft aber auf die Röhren EL84, KT77 und KT88 hinaus. Da ist die höchste Spannung 600V, bei der EL34 aber 800V und diese "lächerlichen" 200V Differenz ergeben schon wieder zusätzliche Probleme mit den Elkos und allfälliger Netz-Überspannung.
Also, wir haben einen Verstärker mit total 8 EL84, eine Stereoendstufe mit 4 KT77 und Monoblöcke mit jeweils 4 KT88. Dann sind da jeweils noch die Vorstufe (beim Vollverstärker) oder die Treiber- und Phasenkehrröhren bei den Endstufen. Das alles braucht Leistung und entsprechend muss der Netztrafo dimensioniert werden. Die errechneten Leistungen bewegen sich zwischen 75W und 350W. Nun gibt es Tabellen, wie gross der Eisenkern für eine bestimmte Trafoleistung sein muss. Wenn wir also die Röhrentabelle konsultieren und da schauen, was die Röhren konsumieren werden, so können wir letztlich die gesammte Netzleistung berechnen. Dies hat einmal Auswirkungen auf den Preis des ganzen Projekts, andererseits auch auf die Grösse der Geräte.
Und wenn wir gerade bei den Trafos sind, Ausgangsübertrager werden eigentlich nur in Deutschland so genannt, in den anderen Ländern sind es Ausgangstrafos. Also haben wir im Grunde die gleichen Zusammenhänge zwischen Eisenkern und Leistung, nur mit dem Unterschied, dass der Ntztrafo nur für eine Frequenz (50Hz) gebaut ist, der Ausgangstrafo aber den ganzen Audiobereich abdecken muss. Dies macht ihn grösser vom Eisenkern her und aufwändiger in der Wickeltechnik (verschachtelte Wicklung). Je nach Grösse und Verschachtelung ist bei gleicher Leistung mit höheren oder tieferen Verzerrungen zu rechnen und mit mehr oder weniger Pegelverlust.
Natürlich sind die Geräte gegengekoppelt und damit wird der Klirr und die Linearität verbessert. Wenn aber der Ausgangstrafo an seine Grenze kommt, kann man nicht der Röhre mehr "Schnaps" geben, denn sonst verzerrt sie und der Trafo einfach noch mehr. Tatsächlich ist die maximal erreichbare Leistung eher geringer. Darum habe ich bei meinen Leistungsangaben immer etwas "Luft" gelassen.

Nehme ich nun einen bestimmten Lieferanten für Ausgangstrafos, so bietet dieser drei verschiedene Güteklassen an. Entweder bietet der Trafo eine untere Frequenz von etwa 25Hz (-3dB) oder 13Hz (-2dB) oder 13Hz (-0.1dB). Und entsprechend unterschgeiden sich die Kerngrössen und die Dicke der Kernpakete. Und damit auch (bei gleicher Leistung) die Preise. Der Beste ist fast doppelt so teuer wie der Billigste.

Wenn ich also die Planung an die Hand nehme, so stelle ich sehr rasch fest, dass es keineswegs billiger kommt, sowas selber zu bauen. Andererseits muss ich auch nicht unnötig Geld ausgeben und irgend welche nicht relevanten aber überteuerten Bauteile beschaffen. Und gerade wenn ich beobachte, was z.B. Elko-Platinen bestückt beim einen Lieferanten kosten, so bekomme ich dafür bei einem normalen Bauteilhändler nicht mal die Elkos. Andererseits kann ich bei einem anderen für technisch gleichwertige Ware das Doppelte bezahlen. Aber gehen wir mal davon aus dass wir den Selbstbau nicht planen um Geld zu sparen, sondern um etwas eigenständiges und einmaliges zu bekommen.
Und weil ich hier nun einige "Kostproben" los geworden bin (Aufbauvorschläge für Vorverstärker und Vollverstärker) gleich noch die beiden Endstufen: Zuerst die Stereoensdstufe
Ansicht 77
dann der Monoblock
Ansicht 88
Wie gesagt sind dies Vorschläge, die tatsächliche Lösung bleibt jedem selbst überlassen. Generell habe ich die Trafos liegend gezeichnet, also mit einem Ausschnitt im Chassisblech, durch welches der Wickel mit den Anschlüssen durchgesteckt wird. Hier ein Trafo, dem noch der Befestigungswinkel abgeschraubt werden muss.
Trafo
Alle Vorschläge basieren auf einer Gehäusebreite von 43cm. Wie aber ebenfalls erwähnt könnte man auch kleinere Gehäuse verwenden. Zu beachten ist, dass zuweilen Mindestabstände der Bauteile angegeben sind, die eingehalten werden müssen.
Generell ist es möglich, die Verdrahtung von hand oder per Print vorzunehmen. Zu beachten ist aber, dass viele Röhren sehr heiss werden und auch verschiedene Hochlastwiderstände. Solche Bauteile gehören nicht auf einen Print sondern sind vorteilhafterweise mit Handverdrahtung zu verbauen.
Die Schaltungsvorschläge und Verdrahtungshinweise folgen im nächsten Abschnitt.
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Aug 2011, 13:10
Hier eine (angedrohte) Vortsetzung :

Röhrenverstärker, die Schaltungen

Wie erwähnt habe ich folgende Dinger ins Auge gefasst:

Einen Entzerrer-Vorverstärker, der sich allenfalls separat aufbauen lässt, nämlich dann, wenn er a) (noch) nicht gebraucht wird oder b) wenn er nur als Option geplant ist.
Einen Vorverstärker mit Lautstärke, Balance und Klangregler, der in einer Variante Bestandteil des Vollverstärkers ist, in der anderen mit potenterem Ausgangstreiber als eigenständiger Vorverstärker gebaut wird.
Eine Endstufe mit jeweils 4 EL84 pro Kanal, zusammengefasst mit der Klangregelstufe im Vollverstärker oder allenfalls als einzelne Mono- oder Stereoendstufe.
Eine Stereoendstufe mit 2x 2 KT77, auch als Monoblöcke denkbar und angesteuert vom Vorverstärker und
Mono-Endstufen mit jeweils 4 KT 88, ebenfalls vom Vorverstärker angesteuert.

Zu Beginn der selbständige Vorverstärker mit seinem Prinzipschaltbild:
Prinzip VV
Ersichtlich ist die Entzerrer-Vorstufe mit einer ECC83 und einerECC81 pro Kanal. Diese Schaltung könnte wie gesagt separat aufgebaut werden. Weiter ist links unten ein Katodenfolger gezeichnet. Dieser stellt den Aufnahmeausgang dar. Darüber die eigentliche Vorverstärkerstufe, welche den Pegel nach dem Lautstärke- und Balanceregler anhebt und den Klangregler anspeist. Daran schliesst sich die SRPP-Ausgangsstufe an, welche gleichzeitig den Klangregler über den Gegenkopplungszweig (violett) versorgt und ebenfalls die EM84 ansteuert.
Zum Aufbau ist zusagen, dass man natürlich auf die EM84 verzichten kann, das Netzteil auslagern und wie erwähnt den Entzerrer extern aufbauen kann. Dann bekommt man ein Gerätchen in der Grösse des gezeigten Quad-Vorverstärkers.
Plant man den Entzerrer extern, so wird dessen Speisung über den Vorverstärker geführt. Man hat dann eine einfache und logische Verkabelung mit möglichst wenig Strippen und Steckern.
Hier nochmals die (korrigierte) Ansicht des selbständigen Vorverstärkers
VV Ansicht
Der Entzerrer-Teil ist mit seinen vier Röhren gegen die Cinchbuchsen gelegen, der eigentliche Vorverstärker gegen die Regler und Schalter.
Im folgenden Bild ist die kompakte Variante zu sehen:
VVk Ansicht
Jetzt mal zu den einzelnen Schaltungen:
Zuerst der Entzerrer-Vorverstärker. Dieser wird pro Kanal aus 2 Röhren gebildet. Die ECC83 (1+2)ist als Cascode-Stufe geschaltet. Damit wird das Rauschen der Röhre tief gehalten, die Verstärkung aber erhöht. Dies hat den Vorteil, dass die Gegenkopplung stärker gewählt werden kann, sodass Röhrenalterungen und Bauteiltoleranzen weniger ins Gewicht fallen.
Die zweite Verstärkerstufe wird mit einer Triode der ECC81(3) gebildet. Im Vergleich zur ECC83 ist die Verstärkung zwar etwas kleiner, dafür aber ist die Schaltung wesentlich niederohmiger, was bei der Ansteuerung des Entzerr-Netzwerks Vorteile bietet. Um letztlich auf einen Pegel zu kommen, der mit einem CDP vergleichbar ist, wird die dritte Stufe als zweite Triode der ECC81 (4) eingesetzt. Damit kann ein relativ kleiner Arbeitswiderstand verwendet werden sodass der nachfolgende Vorverstärker-Eingang inkl. Verbindungskabel kein Problem darstellt, solange dieses nicht länger als 2m ist.
Hier die Schaltung im Einzelnen:
EnzVV
Um das Rauschen möglichst gering zu halten ist der Katodenwiderstand der ersten Stufe geteilt. Damit ist nur der eine 1k rauschmässig massgebend und damit kann das Rauschen um 3dB verbessert werden. Weiter ist an der Ausgangsstufe der Katodenwiderstand geteilt, um die Verstärkung der letzten Stufe zu reduzieren und den Klirr zu verbessern.
Zu erwähnen ist, dass am Eingang pro Kanal ZWEI Cinchbuchsen parallel vorgesehen sind. Je nach Tonabnehmersystem ist eine mehr oder weniger grosse Lastkapazität nötig. Diese kann man fest einbauen, nur passt sie dann nicht immer zum angeschlossenen System. Oder man baut mehrere ein mit einem Umschalter, was über kurz oder lang zu Kontaktproblemen führt. Hat man aber eine zweite freie Buchse, so kann man den Kondensator direkt in einen Cinchstecker einlöten und hat damit die Kapazität, welche zum System passt und vermeidet die Kontaktprobleme, denn vergoldete Cinch kosten weniger als ein guter Schalter und machen besser kontakt.
Die Heizung der Röhren ist mit Gleichspannung von 12.6V vorgesehen und damit werden die Röhren an Pin 4 und 5 geheizt, Pin 9 bleibt unbenutzt. Die Betriebsspannung der Anoden beträgt 300V und der Strom pro Kanal 17.5mA.
Beim kompletten Vorverstärker liefert dessen Netzteil die Betriebs-Anodenspannung für den Phonoteil, für den eigentlichen Verstärkerteil und für die Aussteueranzeige, sowie auch die Heizungs-Gleichspannung für alle Röhren.
Beim Mini-Verstärker ist ein separates Netzteil vorzusehen, welches die 12,6V für die Heizung liefert (0,6A), sowie die 300V vor den Vorverstärker (30mA). Diese Speisung wird über eine 6-polige XLR-Kupplung zugeführt, am Gerät befindet sich folglich ein entsprechender Einbaustecker. Für den Entzerrerverstärker ist am Netzgerät ein weiterer Ausgang (300V / 35mA) für die Anoden-Betriebsspannung und ebenfalls ein weiterer Heizkreis (12.6V / 0.6A) vorzusehen. Es macht Sinn, alle Speisungen über besagten 6pol XLR an den Mini-Vorverstärker zu führen (Pin 1 Masse Audio, Pin 2 Plus Heizung VV, Pin 3 +300V VV, Pin 4 +300V Entzerrer, Pin 5 Plus Heizung Entzerrer, Pin 6 0V Heizungen). Mit Drahtbrücken werden die Spannungen an die 6pol-Buchse geführt, welche am allfälligen Entzerrer-Vorverstärker benötigt werden.
Wird der Entzerrer zusammen mit dem restlichen Vorverstärker, dem Netzteil und der 2x30W Endstufe verbaut, so kann die Heizung ab einem gemeinsamen Kreis bedient werden.
Im Netzteilschema des Vorverstärkers sind zwei Varianten gezeichnet. Die Variante mit dem Stabi hat den Vorteil, dass die Heizspannung lastunabhängig ist. Es passiert also nichts, wenn man eine Röhre raus zieht. Andererseits ist aber so ein Stabi für höchstens 1A vorgesehen, weshalb die Trennung der Heizkreise (nach Kanälen oder nach Funktionen) unvermeidbar ist.

Die zweite Schaltung, die ich präsentieren möchte ist die eigentliche Vorverstärkerschaltung des unabhängigen Vorverstärkers.
VV Klang
Röhre 5 ist der eigentliche Verstärker, der die Klangregelstufe ansteuert, Röhre 6 trennt den Aufnahmeausgang ab, damit keine Rückwirkungen entstehen. Röhre 7 und 8 sind die SRPP-Ausgangsschaltung, welche über die Gegenkopplung ebenfalls auf den Klangregler wirkt, welche aber auch die (allfällige) Aussteueranzeige bedient und den Ausgang bildet. Zu erwähnen ist, dass SRPP-Schaltungen extrem klirrarm arbeiten, allerdings nur mit abgeglichener Last. Aber auch ohne Abgleich ist der Klirr geringer als bei normalen Schaltungen. Um den Klirr weiter zu senken und die Verstärkung den Erfordernissen anzupassen ist eine Gegenkopplung sinnvoll. Ausserdem ist die gewählte Art des Klangreglers auf die Gegenkopplung angewiesen. Da hier also der Klangregler die Gegenkopplung verlangt und sie der nicht abgeglichenen Ausgangslast gut bekommt habe ich diese gegengekoppelte SRPP-Schaltung gewählt. In der vorliegenden Schaltung ist nämlich die Last frequenzabhängig, sodass ein Abgleich nicht möglich ist.

Die Speisung beträgt 300V mit 2x15mA und wiederum die Heizung mit (bereits erwähnt) 12.6V Gleichspannung und 0.6A Strom (ohne die Anzeigeröhren).
Hier noch das Netzteil des unabhängigen Vorverstärkers.
NetzVV
Im unteren markierten Teil ist die Heizungsvariante mit Stabi gezeichnet, im oberen Teil die Variante mit dem Siebwiderstand. Zu beachten ist, dass die EM84 nicht sinnvoll in die Heizung eingebunden werden kann. Das Heizschema zeigt zwar die beiden Röhren in Serie, doch sind sie nicht eigentlich dafür gebaut. Sobald nämlich Datenstreuungen des Heizstroms vorhanden sind ist die Verteilung ungleichmässig. Allenfalls wäre am Vorverstärker (grosse Variante) eine zusätzliche Heizwicklung mit 6.3V und 0.6A vorzusehen. Beim Vollverstärker könnten diese Röhren ab der Heizwicklung der Endtöhren mit versorgt werden.

Noch schnell ein Nachtrag (ohne Kommentar): Die Schaltung der Anzeigeröhre. Zur Pegelanpassung ist ein zusätzlicher Verstärker nötig. Da sich dieser aber nicht im hörbaren Signalpfad befindet habe ich auf Röhren verzichtet.
EM84


Bis zur Fortsetzung wird mindestens eine Woche vergehen (ich bin weg).


[Beitrag von richi44 am 06. Aug 2011, 02:36 bearbeitet]
Xaphor
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 08. Aug 2011, 19:29
sehr beeindruckend! ich würde gern wissen was man studieren muss um sowas zu verstehen. Ich hab zwar alles gelesen jdedoch nur wenig verstanden ^^
gandl
Stammgast
#4 erstellt: 09. Aug 2011, 11:06
Elektrotechnik nehme ich mal an.

Und der gute richi hat eine Menge Erfahrung in dem Bereich, wenn ich mich recht erinnere.
Xaphor
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Aug 2011, 17:24
ich werde den thread weiter verfolgen das ist echt interressant!

ich finds einfach spannend was manche leute so können !
LeXang
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Aug 2011, 15:01
Super Hilfe für die Wegfindung eines Röhrenverstärkers
Bin noch ein Elektronikanfänger (die Schaltungsnamen usw kenn ich nicht) aber das ist einer der ersten Threads wo ich von Anfang an mal dem Geschehen folgen kann.

Gruß Gerrit
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Aug 2011, 08:34
...im Moment mal so viel:
Ich werde nächstens zum bereits vorgestellten Vorverstärker noch Erklärungen und Berechnungsgrundlagen der Schaltungen liefern und versuchen, alles so einfach als möglich zu halten.
Nachher kommen dann die Endstufen dran und die Netzteile, also noch etwas Geduld...
Mimamau
Inventar
#8 erstellt: 17. Aug 2011, 20:14
Interessant wären für mich auch noch Links mit Bezugsquellen für die Trafos und Ausgangsübertrager und die spezielleren Teile, die man nicht an jeder Ecke bekommt.
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Aug 2011, 12:30
Ein paar Berechnungen.

Zuvor muss ich mich entschuldigen, dass die ganze Geschichte etwas sehr textlastig geworden ist aber es lässt sich kaum vermeiden. Und es macht auch wenig Sinn, die Schaltbilder hier erneut einzustellen. Sinnvoller ist es für den Interessenten, diese aus dem ersten Teil auszudrucken und beim Durchlesen des folgenden Kapitels bereit zu halten.

Man kann natürlich eine Schaltung einfach mal aufbauen und sehen, was dabei heraus kommt. Man kann auch Mehl und Salz und Eier mischen und daraus einen Kuchen basteln. Es braucht so aber etliche Versuche bis er schmeckt. Sinnvoller ist es, ein Rezept zu verwenden. Man kann da allenfalls noch Veränderungen nach eigenem Geschmack vornehmen, aber man hat schon mal eine Basis.
Das gilt auch hier. Das "Rezept" ist das Wissen darum, welche Röhre an welcher Stelle sinnvoll ist und welche Betriebsdaten anzustreben sind. Das ist mal das Grundgerüst. Daran schliesst sich das Grobkonzept an, welches aus den Röhrendaten, also den Datenblättern ersichtlich ist. Aus diesem Grobkonzept können wir festlegen, wie die Röhren sinnvoll betrieben werden und was dazu nötig ist.
Das erste "Modul" ist der Entzerr-Vorverstärker, den ich vorgestellt habe und diesen möchte ich hier als erstes etwas "zerpflücken". Zum grundsätzlichen Rezept gehört dass der Vorverstärker generell mal den niedrigen Pegel des Tonabnehmersystems anheben muss. Das bedeutet dass wir es mit kleinen Pegeln zu tun haben und entsprechend wichtig ist in der ersten Stufe eine hohe Verstärkung, verbunden mit geringem Rauschen. Betrachtet man die Angaben in den Röhren-Datenblättern, so findet man Hinweise auf einen äquivalenten Rauschwiderstand. Tatsache ist, dass jeder Widerstand rauscht. Und Tatsache ist weiter, dass die RauschLEISTUNG an jedem Widerstand gleich ist, abhängig einzig von dessen Wert und der Temperatur (dass es noch unterschiedliche Einflüsse gibt, welche "rauschverstärkend" wirken ist in diesem Zusammenhang unerheblich). Wir wissen, dass bei einer bestimmten Leistung eine Spannung und ein Strom vorhanden sein muss und dass das Produkt eben diese Leistung ergibt. Und wir wissen weiter, dass es beim "ohmschen Gesetz" einen Zusammenhang zwischen Widerstand, Spannung, Strom und Leistung gibt. Je grösser der Widerstand, desto höher die Spannung und desto kleiner der Strom. Wenn also in den Röhrendaten von einem Rauschwiderstand die Rede ist, so heisst ein kleiner Widerstandswert, dass die Röhre eine geringere Rauschspannung abgibt. Das dumme daran ist nur, dass sich dieser Widerstand jeweils auf ein bestimmtes Frequenzband bezieht. Bei der EC86 sind dies rund 600 MHz (600 Millionen Schwingungen pro Sekunde), bei der E88CC "nur" etwa 200MHz und bei der E810F 250MHz. Dies sagt nun rein nichts aus, wie sich das Rauschen im Tonbereich verhält. Es ist daher keineswegs gesagt, dass eine "rauscharme" Hochfrequenzröhre im Tonbereich besser ist. Das Gegenteil kann der Fall sein.
Im Entzerrer-Vorverstärker ist daher die bekannte ECC83 eingesetzt. Sie gilt im NF-Bereich zu recht als rauscharm. Andere Typen (Langlebe-Versionen) sind nicht zwingend rauschärmer sondern zunächst teurer und oft kaum mehr erhältlich.
Um das Rauschen zu verbessern bezw. die Verstärkung zu erhöhen ist die Röhre mit ihren beiden Systeme als Cascode geschaltet, das sind zwei Trioden in Reihe, auch für die Speisung. Zusätzlich gibt es noch den Arbeitswiderstand in Serie. Die ganze Geschichte hat folgenden Sinn: Dadurch dass das obere Gitter auf einer festen Spannung liegt (1/3 der Betriebsspannung) bleibt auch diese Katode "fest" auf dieser Spannung (+/-1V). Angesetuert wird das Gitter der unteren Röhre. Und da deren Anode (= die Katode der oberen Röhre) auf festem Potenzial liegt kommt für die Steuerung die Ia/Ug-Kennlinie zum tragen. Es gibt also praktisch keinen Durchgriff mehr und der Anodenstrom der ganzen Kombination wird genau der Ia/Ug-Kennline entsprechend gesteuert. Dass die obere Röhre noch ihren Durchgriff hat spielt keine Rolle, weil sich dadurch ihre Katodenspannung und damit die Anodenspannung der unteren Röhre auf rund 1V genau konstant hält. Die Verstärkung ist also nur noch von der Stromänderung (entsprechend der Gitterspannungsänderung der unteren Röhre) und dem Ra abhängig. Man kann also sagen, dass die obere Röhre die untere "stabilisiert" und damit ihre Anode vor Spannungsschwankungen abschirmt. Eine ähnliche Wirkung (aber mit erhöhtem Rauschen) hat das Schirmgitter der Pentode.
Rechnen wir hier mal ein wenig, so müssen wir Annahmen treffen. Und dazu gehört die Betriebsspannung von 300V. Nun fallen am 10k Siebwiderstand noch etwa 5 Volt ab, aber das ist verschwindend, denn wir haben ja bei den Röhren auch gewisse Toleranzen, sodass wir nicht zu genau rechnen müssen.
Also, wir haben 300 V Betriebsspannung und drei Sektionen, nämlich die untere Röhre, die obere Röhre und den Ra. Also gehen wir mal von einer Drittelung aus, dann soll an jeder Sektion etwa 100V abfallen. Das bedeutet dass das obere Gitter (und damit die obere Katode und die untere Anode) auf rund 100V liegen müssen. Dazu haben wir mit 2 x 220k zu 220k die Betriebsspannung geteilt und so die 100V ans obere Gitter gebracht. Da Brumm und Rauschen an diesem Punkt direkt in die "Rechnung" eingehen ist dieses Gitter mit 470nF an Masse gelegt.
Die Rauschspannung, welche sich an der unteren Anode bildet wirkt auf den tiefen Eingangswiderstand der oberen Röhre und wird damit praktisch kurzgeschlossen. Was wirksam bleibt ist der Rauschstrom.
Der Rauschstrom der oberen Röhre erzeugt eine gegensinnige Spannung an der oberen Katode und wirkt so dem Rauschen entgegen. Unter dem Strich ist also das Rauschen etwas geringer (maximal gleich gross) als bei einer einzelnen Triode, die Verstärkung ist aber um ein vielfaches höher (normalerweise rechnen wir ja V = mü x Ra : (Ri + Ra), hier können wir von S x Ra ausgehen und das Ergebnis um rund 5% vermindern).
Jetzt wollen wir aber rechnen. Und wenn wir einen Ra von 180k haben und daran rund 100V abfallen sollen, so ist der nötige Strom I=U/R = 100/180 = 0.556mA. Weil wir es im unteren System mit einer Schaltung mit fester Anodenspannung von 100V zu tun haben, können wir von einer Gittervorspannung von -950mV ausgehen. Das bedeutet, dass am Rk eine Spannung von rund 950mV entstehen muss bei einem Strom von 0.556mA. Das wären dann Rk = 1.7k
Jetzt haben wir aber den Siebwiderstand und da fällt auch noch etwas ab. Wenn wir also mit einem Abfall von 5V am Siebwiderstand rechnen und 90V am Ra, so bedeutet dies 0.5mA Strom und damit -1V am Gitter (gegen die Katode) oder +1V an der Katode gegen Masse. Und dies erreichen wir mit Rk 2k.
Ich will die Rechnerei nicht unnötig weiter treiben, es geht nur darum, etwas den Weg zu zeigen, wie die einzelnen Werte zustande kommen. Und wie gesagt ist es wurscht, ob wir jetzt mit 0,5mA oder mit o,556mA rechnen. Die Röhrentoleranz ist auf jeden Fall grösser und wir wollen ja möglichst Bauteile einsetzen, die wir nicht nur im Superladen bekommen, sondern die preiswert überall zu bekommen sind.
Ich will aber noch darauf hinweisen, dass die Stromberechnung dann eine Rolle spielt, wenn wir das Netzteil berechnen.
Die nächste Frage ist, warum in der zweiten Stufe eine Triode der ECC81 verbaut ist und nicht wieder eine ECC83. Die Antwort ist folgende:
Um das Rauschen der ersten Stufe gering zu halten ist Rk mit 2 x 1k eingesetzt, wobei ein Widerstand mit einem Elko überbrückt ist. Für das Rauschen und die Gegenkopplung ist folglich nur 1k massgebend. Betrachten wir die Schaltung, so ist der Gegenkopplungswiderstand zweigeteilt, nämlich in 39.7k und 412k. Diese Widerstände wirken bei ganz tiefen Frequenzen. Bei mittleren Frequenzen ist noch 39.7k wirksam, weil die 412k mit 8.2n überbrückt sind. Und bei sehr hohen Frequenzen sind beide Widerstände überbrückt, sodass die zweite Röhrenstufe nur noch den Rk (sowie die Eingangsimpedanz der ersten Stufe) sieht. Es ist also hilfreich, wenn die zweite Stufe einen geringen Ri aufweist, was mit der ECC81 der Fall ist.
Nun ist die ECC81 natürlich etwas anders zu beschalten als die ECC83 damit sie in dieser Schaltung auch ihre Vorteile ausspielen kann. Betrieben wird sie an +300V und die Anodenspannung wird mit 170V angenommen. Laut Datenblatt braucht die Röhre dann eine Gittervorspannung von -1V (+1V an der Katode) und zieht damit einen Anodenstrom von 8,5mA.
Rechnen wir diese Daten durch, so haben wir bei 8,5mA und Rk 120 Ohm eine Katodenspannung von 1,02V. Und mit einem Anodenwiderstand von 15k bekommen wir eine Anodenspannung (Ub 300V minus UR15k = 127.5) von 172,5V. Wir liegen also recht genau dort, wo uns das Datenblatt haben will.
Und weil Rk überbrückt ist, spielt er für die Verstärkung keine Rolle mehr. Wir können folglich von einem Ri der ganzen Röhrenstufe von (Ri der Röhre, parallel zu Ra) 6,35k ausgehen. Würden wir die Verstärkung ohne die "Gegenkopplungslast" ausrechnen, so wäre diese 38 fach, mit dem kleineren Gegenkopplungswiderstand (mittlere Frequenzen) sinkt sie auf 32.8 fach.
Dieser kleine Ausflug in etwas komplexere Berechnungen soll zeigen dass es durchaus Sinn macht, hier die ECC81 statt der ECC83 einzusetzen. Diese hätte nämlich unter dieser Last eine geringere Verstärkung. Wichtig an der ganzen Rechnerei ist aber einmal die Bestimmung des Ruhestroms für die Netzteilberechnung und zweitens brauchen wir die tatsächliche Verstärkung für die Berechnung der RC-Glieder der Entzerrung.
Betrachten wir die komplette Schaltung, so sehen wir eine dritte Stufe, welche den Pegel weiter anhebt. Der Sinn ist, dass wir durch diese dritte Stufe nicht die volle Verstärkung in Stufe 1 und 2 haben müssen. Es ist daher sinnvoll, diese dritte Stufe erst etwas zu betrachten. Der Katodenwiderstand ist geteilt in 120 Ohm und 610 Ohm. Dieser Wert wäre das Ideal zur Erreichung der gewollten Verstärkung. Er ist aber in der normierten Widerstandsreihe nicht enthalten. Wir können stattdessen 604 Ohm oder 619 Ohm verwenden. Massgebend ist zunächst, dass wir einen nutzbaren Rk von 120 Ohm haben, der uns bei 8,5mA Strom eine Gittervorspannung von rund -1V beschert. Dies darum, weil der Gitterableitwiderstand nicht nach Masse geht, sondern zwischen den 610 Ohm und den 120 Ohm angeschlossen ist. Die Spannung des 610 Ohm (604 Ohm bis 619 Ohm) von gut 5V wirkt sich somit nicht direkt aus. Am Anodenwiderstand von 10k fallen etwa 85V ab, sodass als tatsächliche Anodenspannung (300v - 5V - 85V) 210V verbleiben. Wäre dem so, wäre der Anodenstrom höher, sodass die Anodenspannung absinken würde. Tatsächlich werden wir von rund 194V Anodenspannung ausgehen können und einem Strom von knapp 10mA. Damit sind die Vorgaben bezüglich Röhrendaten und -Ströme erledigt und man könnte damit das Netzteil berechnen.
Noch sind wir aber bei der Schaltungsberechnung und da fehlen uns die Entzerr-RC-Glieder. Was wir aber zuerst brauchen ist die tatsächliche Verstärkung. Und da haben wir bei der Cascode gesagt, dass wir von V = 95% von S x Ra ausgehen können. S ist laut Datenblatt bei 100V Ua 1.25mA/V, was mit einem Ra von 152,5k (1M parallel zu 180k) rund 180 ergibt, die 95% schon eingerechnet. Und die zweite Stufe wäre 38, ergibt zusammen eine Verstärkung von 6840. Rechnen wir die mittlere Verstärkung anhand der Widerstände aus, so wäre diese (Rgeg + Rk zu Rk) 40.7 und bei den tiefen Frequenzen wollen wir ja eine "Bassanhebung", der Entzerrung entsprechend von bis zu 10 fach, sodass die maximal nötige Verstärkung 407 sein müsste.
Im Grunde müssten wir immer die tatsächlich erforderliche Steuerspannung ermitteln, denn die Schaltung geht nicht ohne eine Steuerspannung am Eingang. Haben wir aber ein Verhältnis von 40 zu 6840, so können wir davon ausgehen, dass der entstehende Fehler vernachlässigt werden kann. Das bedeutet konkret dass wir z.B. von 3mV am Gitter der ersten Stufe ausgehen können und dass am Rk von der Gegenkopplung her ebenfalls diese 3mV ankommen dürfen. Liegen 3mV an 1k und der Rgeg ist 39,7k, so ist die Ausgangsspannung um 39,7 + 1 = 40,7 mal 3mV, also rund 120mV
Jetzt wollen wir aber bei den tiefen Frequenzen eine höhere Verstärkung, nämlich 407, also muss der Gegenkopplungswiderstand vergrössert werden auf total 397k. Dies unter der Annahme, dass die Verstärkung der Röhren unendlich wäre und damit keine Steuerspannung nötig würde. Weil das aber nicht so ist können wir die tatsächlich nötige Steuerspannung berechnen und das hat zur Folge, dass Rgeg vergrössert werden muss. Und genau darum habe ich einen Wert von 412k eingesetzt.
EQ
Hier ein prizipielles Bild: Horizontal ist die Frequenz aufgetragen, vertikal die Verstärkung und dies immer bis "unendlich". Die grüne Linie "C" wäre der theoretische Frequenzgang, wenn die Verstärkung der Schaltung unendlich wäre und wir in der Gegenkopplung nur den Kondensator (8,2nF) hätten. Die Verstärkung wäre bei Frequenz Null unendlich und bei Frequenz unendlich gleich 1 (Ausgang = Eingang).
Jetzt nehmen wir an, dass wir eine Begrenzung der Verstärkung wollen (hellblau, Strichpunkt, Soll), wie sie durch die RC-Kombination mit einer Zeitkonstante (T = R x C) von 3180 Mikrosekunden verlangt wird. Das wäre bei einem Kondensator von 8,2nF ein Widerstand von 387,8k. Zum Einsatz kommen aber 412k.
Betrachten wir die Kurven weiter, so ist da ein "V" in rot eingefügt. Dies ergibt sich aus der endlichen Verstärkung der Schaltung. Diese ist zwar höher als die Soll-Verstärkung, aber nicht unendlich. Und weil sich aus dieser endlichen Verstärkung schon ein "soll-ähnlicher" Verlauf ergibt, muss die Wirkung des Widerstandes reduziert werden, was durch eine Vergrösserung von R erreicht wird. In der Grafik ist der gelbe R grösser und verringert damit die Verstärkung weniger. Der Einfluss von R zusammen mit der endlichen Verstärkung ergibt den gewünschten Verlauf.
Aus dem erwähnten C (8,2nF) zusammen mit dem Widerstand von 39.7k ergibt sich eine Zeitkonstante von 325.5 Mikrosekunden, was den geforderten 318 Mikrosekunden recht nahe kommt. Mit dieser Zeitkonstante wird die Verstärkung wieder frequenzunabhängig. Allerdings braucht es eine dritte Zeitkonstante von 75 Mikrosekunden mit einem weiteren Höhenabfall und diese Zeitkonstante wird aus den 39.7 k zusammen mit den Kondensatoren von 1,5nF und 390pF (1,89nF) gebildet.
Wenn man also einfach die Zeitkonstanten berechnen würde mit 75 yS, 318yS und 3180yS so ergäben sich zumindest beim grössten Widerstand kleinere Werte. Wenn man die tatsächliche Verstärkung berücksichtigt wird der grössere Widerstand (im vorliegenden Fall) um ca. 6% grösser. Und man muss dann berücksichtigen, dass bereits der kleinere Widerstand noch teilweise Einfluss hat. So kam im vorliegenden Fall der Wert von 412k zu stande. Und letztlich gilt es zu beachten, dass die Kondensatoren üblicherweise eine Toleranz von 10% haben und die Röhrentoleranz noch grösser ist, sodass sich "ultrapräzise" Berechnungen nicht lohnen.
Wir können die Geschichte mal konkret durchrechnen. Angenommen, wir hätten keine Gegenkopplung und am Eingang der Schaltung 1mV, so käme 6840mV heraus. Wir wollen aber nur 407mV (entsprechend der höchsten gewollten Verstärkung), so kann die Eingangsspannung nicht 1mV sein, sondern nur 0,0595mV. Damit dies passiert müssen wir per Gegenkopplung der Katode 940.5mV zuführen. Am Katodenwiderstand liegen also genau diese 940.5mV (was einem Gegenkopplungsstrom von 940,5 Mikroampère entspricht). Am Gegenkopplungswiderstand haben wir den gleichen Strom und eine Spannung von 406,06mV, was einem Widerstandswert von 432,3k entspricht. Nun gehen da noch rund 20k weg für den kleinen Widerstand, der teils überbrückt ist. Wir liegen also mit den 412k nicht schlecht. Wer es ganz genau will kann ja einen Trimmer von 50k und einen Festwiderstand von 390k in Reihe schalten und die Sache abgleichen. Es bringt aber nicht wirklich etwas, weil die "Ungenauigkeit" im untersten Bass liegt und dort sind schon die TA-Systeme nicht mehr sehr genau, neben allen bereits erwähnten Toleranzen.

Zusammenfassend zum Entzerr-Vorverstärker folgendes: Die Speisung erfolgt mit 300V und (für Stereo) 38mA. Die Heizung ist mit Gleichspannung von 12.6V und 0.6A vorgesehen.
Die Verstärkung der dritten Stufe beträgt (durch den erhöhten Katodenwiderstand) rund 10,8 fach im Leerlauf und mit angeschlossener Last (Line-Eingang des VV) rund 10fach. Das bedeutet, dass der ganze Vorverstärker für Lasten von 100K gebaut ist und bei eher leisen Systemen eine Ausgangsspannung von ca. 1,2V liefert. Da Röhren ja mit hohen Spannungen betrieben werden sind sie in der Lage, problemlos höhere Ausgangsspannungen zu generieren ohne zu klirren. Wenn also ein lautes System eingesetzt wird (Shure M75-6) ist noch nicht mit Verzerrungen zu rechnen.

Jetzt die Rechnungen und Besonderheiten der zweiten Sektion:
Beim Klangregler ist im Grunde eine bekannte Schaltung eingesetzt, allerdings in einer Abwandlung, aber alles der Reihe nach: Zuerst haben wir den Eingangswähler, welcher einerseits an einem Katodenfolger endet, der den Aufnahmeausgang darstellt, andererseits am Lautstärkeregler.
Man könnte den Eingangsschalter so aufteilen, dass mit einer separaten Umschaltung zwischen den angewählten Eingängen und einem separaten "Monitor"-Eingang gewählt werden kann. Dies wäre dann eine "Hinterbandkontrolle", also der Ausgang eines Tonbandgerätes. Da derartige Aufzeichnungsgeräte mittlerweile aber kaum noch eingesetzt werden habe ich auf diesen Schalter verzichtet. Dies, weil digitale Aufzeichnungen mit normalem Headroom keine hörbaren Verzerrungen ergeben.
Die verwendete Triode der ECC81 (die zweite ist für den Eingangsverstärker vorgesehen) arbeitet mit einem Ruhestrom von 5mA, was am unteren Katodenwiderstand (22k) 110V ergibt und am oberen (390 Ohm) knappe 2V. An der Röhre steht also zwischen Anode und Katode rund 188V und wenn man dies mit dem Röhren-Datenblatt vergleicht kommt man auf diese Widerstandswerte.

An den Lautstärkesteller fügt sich der Balanceregler an. In Mittelstellung haben wir eine leichte Dämpfung von rund 1,4dB, die am einen Anschlag zu Null wird, am anderen Anschlag aber zu -7,1dB. Damit bleibt erstens die Lautstärke über den ganzen Regelbereich ungefähr gleich und zweitens ist die Balance nicht dazu da, einen Kanal voll auszublenden, sondern sie soll eine eventuell ungünstige Sitzposition ausgleichen können und dazu reichen die rund 7dB Regelbereich alleweil aus.
Nach diesem "Regelwerk" kommt die zweite Triode der ECC81. Sie verstärkt das Signal so, dass der Pegelverlust durch die Regelei ausgeglichen wird und ausserdem gehe ich von einer Geräte-Ausgangsspannung von 1,55V aus, welche ebenfalls ausgeglichen werden muss. Diese erste eigentliche Verstärkerstufe mit einer hoch gelegten Katode (1,5k) ergibt eine Verstärkung von 6,8. Diese reicht für die gestellten Forderungen aus. Und durch die hoch gelegte Katode haben wir eine genügende Stromgegenkopplung zur Klirrminderung. Etwas neben der "Norm" ist der Klangregler. Bekannt ist die Bassregelung mit dem jeweils überbrückten (4,7nF) Potentiometer. Durch das Widerstandsverhältnis von jeweils 100k + 47k zu den maximal 1M des Potis ergibt sich ein Bassregelbereich von +/- 16.5dB. Am Poti kommt also (durch die Überbrückung) das volle Frequenzspektrum mit einem regelbaren Bass heraus.
Um jetzt die Höhen zu regeln werden diese über das zweite Poti, einen Kondensator von 1nF und einen Widerstand von 6,8k gegen Masse geführt. Das Widerstandsverhältnis führt zu einer Höhenregelung von +/- 16,8dB. Logisch ist, dass am Linksanschlag in der Zeichnung die ankommenden Höhen (weitergeleitet zum Bassregler und dort überbrückt) gegen Masse geführt werden und damit der Höhenpegel sinkt. Bei Rechtsanschlag werden die Höhen aus der Gegenkopplung reduziert, sodass diese weniger wirkt und damit die Verstärkung der ganzen Ausgangsschaltung zunimmt. Damit ist der Höhenregler genau "anders rum" als der Bassregler. Dies gilt es bei der Vertdrahtung zu beachten.
Der Vorteil dieser Schaltungsvariante gegenüber der üblichen Variante ist die Auftrennung der Funktionen und damit die einfachere Berechenbarkeit der einzelnen RC-Glieder. Es kommt zu weniger gegenseitiger Beeinflussung.
Diese Schaltung funktioniert natürlich nur, wenn da eine Verstärkerstufe nachgeschaltet ist, welche im Minimum 20dB verstärken kann. Nur dann ist die zuer Anhebung nötige Grundverstärkung vorhanden, mit kleinem Gegenkopplungsrest.
Die Ausgangsstufe wird durch eine SRPP-Stufe gebildet. Diese hat zunächst einen Vorteil, nämlich dass sie recht niederohmig ist, weil sie durch die indirekte Ansteuerung der oberen Röhre beide Halbwellen aktiv übertragen kann. Theoretisch hat diese Schaltung noch einen sehr geringen Klirr, der aber nur beim richtigen Abgleich zum tragen kommt. Da die mittlere Verstärkung dieser Schaltung (V = mü x Ra : (Ri + Ra) ) durch den Ri der Röhre bestimmt wird (Ra der unteren Röhre ist Ri der oberen, damit ergibt sich ohne Last folgende Rechnung: V = Mü (66) x Ri (=Ra) : 2x Ri =
V = 66 : 2 = 33.
Sobald eine Last anliegt ändert sich Ra, aber dadurch entsteht am oberen Rk ein Spannungsabfall, welcher die obere Röhre ansteuert. Die Verstärkung unter Last ist somit nicht ganz so einfach zu berechnen.
Wie gesagt gibt es bei dieser Schaltung bei einem bestimmten Lastwiderstand einen minimalen Klirr. Da aber diese Schaltung im Normalfall (ohne Klangregelfunktion) auf eine Verstärkung von 1 eingestellt ist (über die Gegenkopplung des Klangreglers) wird der Klirr ohnehin reduziert.

Wer Lust hat kann natürlich noch eine Aussteuerungsanzeige einbauen. Diese zeigt aber je nach Endstufe im normalen Heimbetrieb relativ wenig an. Gehen wir von der stärksten Endstufe aus (150W/Kanal) und einem Lautsprecher mit 89dB/W/m, so käme man mit solchen Lautsprechern auf rund 110dB Schalldruck bei normalem Abhörabstand. Dies ist schon recht kräftig und weit über dem Pegel normaler Abhörlautstärke (ca. 75dB, entsprechend 0.1W oder 1/56 der Nenn-Ausgangsspannung). Mit normaler Abhörlautstärke wird folglich die Anzeige nicht mal flackern. Ich habe aber so eine Schaltung hier eingestellt, welche eine Vorverstärkung mit Transistoren besitzt. Natürlich ist bei so einem Ding die zusätzliche Stromversorgungzu beachten.

Bleibt noch das Netzteil.
Netz VV
Die Vorstufen-Röhren werden gleichstromgeheizt. Dazu werden Stabi-IC mit entsprechenden Kühlkörpern (6° / W)
K?hlk?rper
verwendet. Da die IC für eine feste Spannung von 12V gebaut sind, werden die fehlenden 0,6V durch die Anlaufspannung einer Diode 1N4007 erzeugt.
Falls keine Anzeige vorgesehen ist, entfällt die Wechselstromheizung mit 2x 3.15V und 0.7A, sowie die Siebkette E (250V).
Und wenn auch auf den Entzerrer-Vorverstärker verzichtet wird, kann eine Heizungsstabilisierung entfallen, ebenso die Siebkette D. Weiter ist der erste Siebwiderstand (390 Ohm 3W, zwischen den beiden ersten Elkos) gegen einen 1k 2W zu tauschen.
An dieser Stelle mal ein Hinweis auf einen Hersteller:
http://www.roehrenendstufen.de/
Bei der Firma Ritter sind sowohl Netztrafos wie auch Ausgangstrafos nach eigenen Spezifikationen zu bekommen. Ebenso sind Netzteilplatinen mit Elkos und Gleichrichtern erhältlich. Es lohnt sich auf jeden Fall, da mal rein zu schauen.
Die übrigen Bauteile sind problemlos bei den meisten Firmen erhältlich.
Und gleich noch ein Hinweis: Man kann einen Verstärker mit Platinen aufbauen oder auch mit Handverdrahtung. Das könnte dann so
v28gt4
oder so
LeakTL25goldinside
aussehen. Wichtig ist dass bestimmte Verdrahtungsgrundlagen eingehalten werden. Darauf wird später separat eingegangen.
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 20. Aug 2011, 13:30
Wie aufbauen?

Ich habe im zweiten Teil mögliche Aufbauarten des Vorverstärkers gezeigt und im letzten mögliche Verdrahtungsvarianten.
Zum Aufbau ist zu sagen dass ich beim Vorverstärker die Röhren legen oder stellen kann. Stehend wird das Gerät höher aber weniger tief, liegend wird es flacher und tiefer. Dies zum Einen. Weiter kann ich mich entscheiden, das Ding als geschlossene Einheit zu bauen oder mit offenen Röhren. Dies zum Zweiten.
Lege ich die Röhren, so kann ich (sofern ich etwas passendes finde) ein Fertiggehäuse verwenden.
384_18
In gleiche Gehäuse liessen sich Entzerrer und Netzteil einbauen. Logischerweise kommt bei so einem Gehäuse eine reine Printmontage kaum in Frage, weil dann der Platz für die Bauteile fehlt.

Folgende Möglichkeiten bleiben offen: Lötösenleisten-Verdrahtung oder ein Print für die Bauteile und Handverdrahtung zu den Röhrensockeln. Weiter könnte man entscheiden, ob die Regler und Schalter zwischen die Röhren eingebaut und Achsverlängerungen verwendet werden. Dann könnte die ganze Verdrahtung im hinteren Teil untergebracht werden, sodass es kurze Verbindungen zu den Anschlussbuchsen, Potis und Röhren gibt.
VV Aufbau
Dies ist einfach ein Vorschlag, wie man das Ganze angehen könnte, es ist aber nicht zwingend. Schliesslich ist ja auch die andere Variante des grossen Vorverstärkers denkbar, bei welchem alles inkl. Netzteil in einem Gehäuse Platz hat oder sogar der Vollverstärker, wo auch die Endstufen mit drin sind.

Generell sollte man sich überlegen, ob man die Röhren sichtbar halten will oder ob man sie unsichtbar einbaut. Sichtbar sieht gut aus, aber die Röhren sind mechanisch empfindlich und durch Unachtsamkeit kann schon mal eine zu Bruch gehen.
Etwas anders sieht es bei Vollverstärkern und Endstufen aus. Die Endröhren werden im Betrieb einiges über 100 Grad heiss und die Verbrennungsgefahr, sogar eine Brandgefahr kann nicht ausgeschlossen werden. Ich habe Endröhren nie offen zugänglich gelassen, weil mir die Gefahr zu gross erschien. Bei Vorverstärkern ist die Verbrennungsgefahr nicht gegeben, weil die Röhren zwar recht warm, aber nicht wirklich heiss werden.

Aber der "röhrensichtbare" Aufbau hat auch einen Vorteil: Man wird in der Praxis eine Montageplatte verwenden, auf welcher die Röhrensockel, die Trafos und alle anderen mechanischen Teile befestigt werden. Darüber kommt eine "schöne" Abdeckplatte mit entsprechenden Ausschnitten. Erstens sind damit alle Schrauben verschwunden und zweitens kann man in diesem Zwischenraum "störende" Leitungen führen, als da sind: Netzleitungen, Endröhren-Anodenleitungen und Wechselstrom-Heizungen. Durch die hohen Ströme oder Spannungen ist eine Einstreuung in andere Leitungen und Bauteile möglich, die so unterbunden wird.
Verdrahtung ohne Deckblech und Haube
Hier die Ansicht ohne das Deckblech
Mit Deckblech
und hier die abgedeckte Variante.
Seitenansicht
Das Selbe in der Seitenansicht.

Wichtig!! Das ist auch nur eine Anregung, nicht aber eine massstäbliche Konstruktionsvorlage, denn es hängt von der Grösse der Bauteile ab, wie viel Platz zwischen Montageplatte und Geräteboden im Minimum vorhanden sein muss.

Jetzt noch ein paar generelle Punkte: Bisweilen schaltet man vor das Gitter der Röhren einen Seriewiderstand von maximal 10k. Solche Widerstände sind nicht gtenerell nötig, sondern es hängt vom Röhrentyp ab, ob er gebraucht wird. Sicher ist, dass steilere Röhren eher eine Schwingneigung zeigen, was mit diesen Widerständen verringert wird. Dazu muss man wissen, dass die Rückkopplung durch die inneren Kapazitäten wie auch die Verdrahtungskapazitäten begünstigt werden und vor allem wirken sich die Schaltungsinduktivitäten "positiv" auf diese Schwingneigung aus. Das bedeutet, dass eine ECC83 oder ECC82 oder 6SN7 kaum schwingt und daher in der Verdrahtung nicht so kritisch ist wie etwa eine E88CC oder eine EC86.

Wenn wir also einen solchen Schwingschutzwiderstand einsetzen (der Rauschen erzeugt!), so muss dieser zwingend so nahe als möglich am Röhrenanschluss angebracht werden. Und generell ist auf kurze Masseleitungen und überhaupt auf kurze Wege innerhalb einer Stufe zu achten. Das bedeutet, dass man oft mit Prints Schwierigkeiten bekommen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei professionellen Geräten auch mehrere Prints hergestellt und bestückt werden, bis die richtige Variante gefunden ist.

Bei Handverdrahtung kann man sich überlegen, wie die Bauteile anzuordnen sind um kurze Wege zu bekommen und wie die Leitungen geführt werden sollen. Und wenn es nicht gleich klappt lässt sich die Anordnung wieder ändern. Wichtig ist aber wirklich, dass die Schwingschutzwiderstände direkt am Röhrensockel eingelötet werden.
Ich habe ja im letzten Teil ein Handverdrahtung gezeigt, welche mit einem Kabelbaum arbeitet. Erstens sieht man auch da Widerstände direkt am Röhrensockel und zweitens sind sicher hauptsächlich Speisungen im Kabelbaum geführt, nicht aber irgendwelche Signale. Ich versuche daher, die Speisungen und die Signale getrennt zu führen im "Blindboden". Das geht natürlich auch bei liegender Röhrenmontage.

Also, Schwingschutzwiderstände nicht generell, nur wo nötig und diese direkt an den Röhrensockel. Keine langen Signalleitungen. Speisungen getrennt von der eigentlichen Signalverarbeitung führen.


Jetzt noch ein Kapitel, die Masseführung. Da kann man die "ideale" Sternmassung verwenden, also alles an einem Punkt an Masse führen. Dies wird oft zu weit getrieben und dann wundert sich der Konstrukteur, dass die Kiste schwingt oder brummt.
Masse heisst so (genau wie Erde), weil sie sich auf eine grosse mechanische Masse bezieht. Diese Masse hat ja schon in der Mechanik ihre Trägheit, ist also quasi fest und daher als Bezugspunkt geeignet.
Wenn wir nun einen Massepunkt haben, auf den sich alles bezieht und wir führen von jedem Bauteil, das Masse braucht (Katoden, Gitterableitwiderstände) einen Draht zum zentralen Massepunkt, so haben wir uns diese "Trägheit" verschenkt und stattdessen eine Induktivität eingebaut. Jeder Draht stellt eine Induktivität dar und der Wert hängt von der Länge und den Krümmungen ab. Bei Handverdrahtung (dreidimensional) kann ich die Massedrähte kürzer führen als bei Prints mit ihrer Zwei-Dimensionalität.

Wenn wir uns einen Print betrachten so gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten: Man kann die Leiterbahnen "stehen lassen" und alles andere entfernen oder man lässt die unnötigen Bereiche drin und verbindet sie mit Masse. Diese grosse Massefläche dient einerseits als Abschirmung, andererseits kann man dann auf die eigentlichen Masseleitungen verzichten. Und da wir nun innerhalb des Prints nicht mehr einen Stern mit Zentralpunkt und vielen verschlungenen Leitungen haben, sondern eine Fläche, auf welcher der Strom fliesst, kann dieser den Weg des geringsten Widerstandes nehmen und damit sinkt der ohmsche Widerstand wie auch die Induktivität.

Bei Handverdrahtung bedeutet dies dass innerhalb einer Stufe ein Stern realisiert werden kann oder dass die Masse ein kurzes, dickes Stück Draht ist, dass aber nicht lange Massedrähte verwendet werden dürfen. Jetzt kann man sich überlegen, wie es denn von Stufe zu Stufe weiter gehen soll. Man könnte entweder jeden Sternpunkt jeder Stufe auf einen zentralen Sternpunkt führen, dann haben wir aber keine kurzen Leitungen mehr. Oder man kann das Chassis als Masse verwenden und folglich die Sternpunkte damit verbinden. Dies ergibt kurze Leitungen, aber nicht mehr eine nachvollziehbare Masse. Es kann da zu Brumm kommen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Masse parallel zum Signal zu führen. Dazu folgende Überlegung: Wenn wir z. B. magnetische Störfelder haben, so bewirken sie an jedem Draht eine Brummspannung. Geben wir ein Signal weiter, so ist am Empfänger die Differenz zwischen den beiden Leitern entscheidend und nicht ein Signal, das auf eine nicht beteiligte Masse Bezug nimmt. Wenn wir also durch das Magnetfeld das Nutzsignal verbrummt bekommen, so müssen wir halt dafür sorgen, dass die Masse genau gleich verbrummt ist, dann ergibt sich keine Brumm-Differenz. Man kann also (zumindest im Kleinsignalbereich) die Masse von Stufe zu Stufe mitführen und genau wie das Nutzsignal weiter geben.

Dies funktioniert, solange auf dieser Masse nicht hohe Ströme fliessen, welche wiederum zu unterschiedlichen Verhältnissen führen. Die Massezuführung zur Endstufe über den Schirm einer Signalleitung wäre also nicht angesagt.

Ich plädiere für lokale Massepunkte innerhalb einer Schaltung. So ein Massepunkt muss bei einer Niederpegel-Schaltung am Masseanschluss der Katode der ersten Röhre liegen (bezw. am Masseanschluss ihres Katodenwiderstandes!). Diesen Punkt würde ich mit einer kräftigen Alu- oder Kupferschiene verbinden und an diesen Punkt würde ich auch die Masse des Siebelkos (und damit des ganzen Netzteils) anschliessen.
Die Masse der Schaltung des Klangreglers käme in entsprechendem Abstand ebenfalls auf diese Alu-Schiene. Und daran würde sich die Ausgangsbuchse-Masse anschliessen.

Bei einem Vollverstärker würde die Masse der Endstufe direkt vom Netzteil dieser zugeführt und am Endstufen-Eingang mit der Masse schiene verbunden. Es gäbe dann vom Netzteil zwei Masseleitungen, eine für die Vorstufe (an der ersten Stufe verbunden) und eine für die Endstufe (im Bereich der Endröhrenkatoden angeschlossen). So wird vermieden, dass hohe Lastströme auf der Masseschiene fliessen.

Alles in allem ist eine "wilde" Massung auf dem Chassis besser als ein Massesternpunkt mit langen Leitungen.
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Aug 2011, 08:26
Hier nun ein Beispiel, wie eine Handverdrahtung aussehen könnte:
Verdrahtung
Gezeichnet ist eine Lötleiste mit doppelter Ösenreihe für einen Teil der Schaltung Den nicht gezeichneten Rest muss man sich halt denken). Die Masseverbindungen sind mit aufgeschraubten Lötfahnen bewerkstelligt, welche so den Kontakt zum Alu-Masseband herstellen (zwischen Elko 10 und Gummi-Durchführungstülle sichtbar). Es handelt sich hier um den Endstufenteil mit den 2 x 4 EL84.
Ob nun die Verbindungsdrähte schön gebündelt werden oder wie hier gezeigt relativ ungeordnet rum hängen, macht keinen wesentlichen Unterschied. Massgebend ist, dass durch die Parallelführung der Drähte keine Rückkopplungen entstehen können.
Wie gesagt wäre sowas (zumindets mit der EL84) auch als kompletter Print möglich oder als Print nur für die Bauteile, mit diskreten Sockeln und Handverdrahtung.
Bei der Verdrahtung dieses Vollverstärkers ist natürlich zu beachten, dass die Endstufensektion nicht in die Vorstufe einstreuen kann. Dies ist im ersten Teil im Innenaufbau berücksichtigt. Die einzelnen Sektionen sind durch Trennbleche aufgeteilt.
Bevor ich nochmals die Schaltungen im Einzelnen betrachte noch eine Bemerkung: Es zeigt sich jeweils erst beim Zusammenfügen der einzelnen Teile, ob da noch Änderungen nötig sind.
Beim Klangreglerteil des Vollverstärkers war ursprünglich eine ECC81 und eine ECC83 vorgesehen. Beim Nachrechnen hat sich gezeigt, dass die Klangreglerschaltung besser mit zwei ECC81 aufgebaut werden.
Klangregler
Und ähnlich sind die Netzteile nochmals in dem Sinne überarbeitet worden, dass die Massen des Vorverstärkers abgetrennt ist von der Masse der Endstufe.
Wie bereits erwähnt macht es Sinn, die Vorstufe am Massepunkt der ersten Stufe mit 0V zu verbinden und die Masse über die Masseschiene an deren Ausgang zu leiten. Dort wird Audio und Masse an die Endstufe wieter geleitet und die Endstufen-Masse wird im Bereich der Endröhren-Katoden mit der Netzteilmasse der Endstufe verbunden. Ebenso sind die Siebelkos 2 und 11 kanalgetrenntund gehören somit in die entsprechenden Sektionen.
Mit anderen Worten: Verbindlich sind die Schaltungen in diesem Teil, genau wie es diese beim Vorverstärkerim entsprechenden Beitrag waren.
Jetzt zu den einzelnen Schaltungen: Der Entzerrer bleibt wie gehabt.
Beim Klangregler ist die ECC83 durch eine ECC81 ersetzt. Damit ist die Schaltung niederohmig genug, die Endstufe direkt anzutreiben.
Beim Netzteil sind wie erwähnt die Massen separat geführt und werden erst in der endgültigen Schaltung am richtigen Ort, also an der Masseschiene verbunden.
Hier noch die Endstufe selbst.
4EL84
Beim Ausgangstrafo handelt es sich um eine Sonderanfertigung von

RITTER electronic systems
Schweizstraße 4 B
01259 Dresden
Germany


mit der technischen Bezeichnung:
RTP035.4/4/8SQ

Es gibt in dem Sinne keine "Besonderheiten", höchstens dass die Treiberstufe symmetrisch ist und von einer Katodyn angesteuert wird. Damit ist das Problem der unsymmetrischen Impedanz der Ansteuerstufe vom Tisch. Und es ist möglich, jede Position mit der optimalen Röhre zu besetzen. Etwas "aussergewöhnlich" ist der Einsatz nur eines Katodenwiderstandes in der Endröhrensektion (Klasse AB). Dies legt den Einsatz gematchter Endröhren nahe, es ist aber nicht wirklich zwingend. Der Vorteil ist, dass die Ansteuerung symmetrisch bleibt und somit am Ausgangstrafo die Gefahr einer Vormagnetisierung durch ungleiche Nutzströme geringer wird.
Natürlich könnte man die Katode der ECC81 hoch legen, nur verträgt die ECC81 90V zwischen Heizung und Katode und wir erreichen hier nur knappe 50V.
An dieser Stelle nochmals das Netzteil des Vollverstärkers
Netz 1
Die Daten für den Netztrafo sind dem Schaltbild zu entnehmen, Ritter liefert Netztrafos nach Kundenangaben.

Mit der Schaltung mit jeweils 4 EL84 wären theoretisch 34W maximal möglich. Ich gehe von maximal 30W aus, weil damit die Röhren nicht bis zum "zerbröseln" ausgelutscht werden. Und ob da nun 4W mehr sind oder nicht spielt keine Rolle. Ebenso wäre es möglich gewesen, die Röhren in reiner Klasse B zu betreiben. Wir erreichen so aber selbst bei kleinen Lautstärken einen geringen Klirr und dies weitgehend alterungs-unabhängig. Das ist mit Klasse B nicht gegeben und dies bei identischer Maximalleistung!

Nun haben wir also einen Vorverstärker, entweder in der grossen Version mit Aussteueranzeige (ob Sinn oder Unsinn bleibe dahin gestellt) oder in der kleinen mit separatem Entzerr-Vorverstärker und Netzteil.
EM84
Und wir haben den Vollverstärker mit 2x 30W.
Den Vorverstärker können wir mit entsprechenden Endstufen kombinieren und da habe ich eine mit 2x 60W und 2x2 KT77 vorgesehen oder Monoendstufen mit jeweils 4 KT88 und je 150W. Diese Endstufen-Varianten möchte ich nun nachfolgend vorstellen.
Vergleicht man die drei Prinzipschaltbilder, so fällt zunächst auf, dass bei der EL84-Variante eine ECC81 als Treiber eingesetzt ist, bei den grösseren aber eine 6SN7.
P84P77P88
Weiter fällt auf, dass es bei den grossen Endstufen jeweils zwei Gegenkopplungen gibt, eine auf die Vorröhren-Katode und eine auf das Gitter. Und bei diesen ist der Ausgangstrafo nicht am einen Ende auf Masse gelegt, sondern an einem Abgriff.
Dass bei der kleinen Variante eine ECC81 die Treiberfunktion übernimmt liegt am geringeren Spannungsbedarf der EL84. Diese kommt mit einer Steuerspannung von maximal 30V SS aus, während die KT77 schon etwa 112V SS und die KT88 160V SS benötigt.
Die 6SN7 wird mit einer Anodenspannung von 400V betrieben, sodass sie die geforderten 160V problemlos liefern kann. Und so ist die ECC81 in der Lage, die 30VSS für die EL84 zu liefern.

Wie erwähnt verfügen die grossen Endstufen über zwei getrennte Gegenkopplungszweige. Der Hintergrund ist folgender: Eine Pentode hat einen grossen Ri und ohne Gegenkopplung bestimmt dieser den Ri des Verstärkers, also den Dämpfungsfaktor. Nehmen wir als Beispiel eine EL84, so ergäbe es bei dieser Röhre einen Dämpfungsfaktor von lediglich 0,14. Durch die Ultralinear-Schaltung bei den KT ergibt sich generell ein geringerer Ri und damit ein höherer Dämpfungsfaktor von etwa 1. Mit der Gegenkopplung an die Katode der ersten Röhre erreichen wir einen Dämpfungsfaktor von etwa 10.
Jetzt haben wir den zweiten Gegenkopplungszweig. Dieser geht vom Ausgangstrafo an einem Abgriff ab, welcher gegenüber dem Haupt-Ausgang eine gedrehte Phasenlage hat. Dies macht Sinn, denn diese Gegenkopplung greift ja am Steuergitter der ersten Röhre an und nicht an der Katode. Damit addiert sich diese Gegenspannung zur eigentlichen Nutzspannung. R1 führt die Nutzspannung zu, R 4 über Pot R2 die Gegenspannung. Diese Gegenspannung ist bei beiden Endstufen etwa 0,6V in Abhängigkeit von Pot R2. Sie wird durch den Trafo-Abgriff bestimmt und dieser ist auf 0,6V festgelegt.
Nehmen wir jetzt an, wir hätten einen Lautsprecher-Ersatz mit 4 Ohm zwischen der roten und schwarzen Klemme des Verstärkers angeschlossen, so fliesst der Ausgangsstrom über die rote Klemme, den 4 Ohm Widerstand zur schwarzen Klemme und von dort über R32 (bezw. R34 beim KT88) zum Trafoabgriff. Durch die Ausgangsspannung fliesst am 4 Ohm Lastwiderstand ein Strom, der auch durch R32 bezw R34 fliesst und an diesem einen Spannungsabfall erzeugt. Diese Spannung entspricht in etwa der Trafo-Abgriffspannung. Da diese Spannung aber gegenphasig zur Abgriffspannung ist, wird die Gegenkopplungsspannung (also die Spannung zwischen tatsächlicher Masse und der schwarzen Klemme) reduziert, sodass die Gegenkopplung auf das Gitter der ersten Röhre reduziert wird und folglich die Verstärkung zunimmt.
Im Klartext: Ohne Last haben wir eine Gegenkopplungsspannung auf die Katode und eine auf das Gitter. Mit Last reduziert sich die Gegenkopplung aufs Gitter und damit nimmt die Ausgangsspannung zu. Dies ist im Prinzip die Funktion eines negativen Ri der Schaltung. Da wir aber nach wie vor den positiven Ri des Verstärkers haben, kann dieser Trick nur den Ri verringern, nicht aber aufheben. Dies wäre allenfalls bei anderen Widerstands- und Spannungsverhältnissen möglich.
Der Sinn der ganzen Übung ist, den Dämpfungsfaktor mit geringen Mitteln und geringen Verlusten zu verbessern. Damit liegt er in einem Bereich, der kaum mehr Frequenzgang-Einflüsse durch die Lastimpedanz aufkommen lässt.
Hier nun die Endstufenschaltungen für die KT77 und die KT88.
KT77KT88
Die Angaben zu den Ausgangstrafos sind: Bestellung bei Ritter

KT77
Leistung 70W, Studioqualität
Primär Raa 9k, UL-Anzapfungen bei jeweils 43%
Sekundär 4 und 8 Ohm, Masseanschluss auf 0,6V ~hochgelegt. Bei Bestellung Schaltbild beilegen
und

KT88
Leistung 160W, Studioqualität
Primär Raa 2.25k, UL-Anzapfungen bei jeweils 43%
Sekundär 4 und 8 Ohm, Masseanschluss auf 0,6V ~hochgelegt. Bei Bestellung Schaltbild beilegen

und die entsprechenden Netzteile
NT77
NT88
Auch hier wieder: Die Netztrafos können nach Kundenwunsch bei Ritter bestellt werden.
Netzteilelkos zusammen mit Gleichrichter und Sicherung können ebenfalls bei Ritter bestellt werden. Elkos allein sind bei allen gängigen Bauteilefirmen erhältlich. Die Netzteilelkos der positiven Spannungsversorgungen sollten für mindestens 450V gebaut sein, jene für die negative Spannung für 160V.
Bevorzugt sind sog. Rollelkos mit axialem Snschluss zu verwenden. Da bei der Anodenspannung zwei Netzteile in Serie geschaltet sind liegt der Becher der oberen Spannung auf dem Potential der unteren und das ist bei Elkos mit Schraubbefestigung unpraktisch.
Generell zur Verdrahtung der Netzteile: Es ist sinnvoll, das Netzteil mit einer Acrylplatte vor unbeabsichtigter Berührung zu schützen. Das Gleiche gilt eigentlich auch für den Endröhrenbereich der grösseren Endstufen.
Weiter sind die Netz führenden Teile entsprechend zu schützen und zu isolieren. Wenn entsprechend sorgfältig gearbeitet wird und die Netz-Bauteile der entsprechenden Isolationsklasse entsprechen ist eine Schutzerde selbst mit Metallgehäuse nicht zwingend. Es macht aber Sinn, das Gehäuse (Montage- und Deckplatte) mit der Schaltungsmasse zu verbinden, um die Abschirmwirkung gegen Fremdeinstrahlungen zu nutzen.
janralf
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Dez 2011, 21:34
Hallo ich plane gerade den Bau eines Röhren Verstärkers jedoch geht es mir ähnlich wie schon anderen die dieses Thema kommentiert haben ich bin zwar nicht ganz doof was die E-Technik angeht jedoch habe ich ne menge Fragezeichen auf der Stirn. Meine Frage wäre ob du (richi) mal konkrete Bauvorschläge am besten mit Material und Kostenbedarf rein stellen könntest. hatte mir einen Vollverstärker mit 2 mal 30W vorgestellt. Wäre cool da mal was zu hören.

danke und Gruß Jan
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 11. Dez 2011, 11:17
2x30W wäre der hier vorgestellte Vollverstärker mit 2x 4 EL84.
Du sagst, Du hättest Fragezeichen auf der Stirn. Das habe ich auch, denn ich muss mal wissen, ob Du Klangregler willst oder darauf verzichtest. Weiter muss ich wissen, ob Du einen Plattenspieler anschliessen willst. Und letztlich stellt sich die Frage, ob Du Handverdrahtung möchtest (da reicht im Grunde eine Bohrmaschine und ein Lötkolben) oder ob Du Prints bevorzugst. Da muss man das Layout erstellen können, die Sache ausdrucken und diesen Ausdruck auf die Printplatte übertragen. Dann wird entwickelt und letztlich geäzt, gebohrt und bestückt, bevor die erste Lötstelle erfolgt. Und wenn man einen Fehler gemacht hat kann man alles wegschmeissen.
Dass ich also Handverdrahtung bevorzuge geht aus dieser Antwort schon fast hervor.

Was jetzt noch offen bleibt ist die Frage nach dem Gehäuse. Da kann man selber etwas zusammenbauen oder auf ein fertiges Gehäuse zurückgreifen. Üblich sind heute eigentlich die 19" Dinger, mit Rackmontage sind sie tatsächlich 19" (48.26cm) breit, ohne die Befestigung etwa 43cm. Hier einige Vorschläge:521590_GB_00_FB_EPS_1000 521713_RB_00_FB_EPS_1000 549841_LB_00_FB_EPS_1000
Und wenn man lieber etwas "nostalgisches will, muss man es halt selbst machen oder machen lassen
Nostalgie

Soweit erst mal für den Moment. Die weiteren Punkt muss ich noch klären, vor allem wenn es um die Preise geht.
Bis später...
janralf
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Dez 2011, 14:09
bin eigentlich kein freund von Klang verschraubung von daher könnte man das außer acht lassen einen Plattenspieler würde ich gerne anschließen können da es mir um ein Analoges Hörerlebnis geht. Handverdrahtung finde ich eine gute Idee! Gehäuse sollte Hifi Standart sein aber ohne Rackohren und die Röhren sollte man auch sehen können.
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 12. Dez 2011, 10:29
Wie sowas in Deinem Fall etwa aussehen könnte hier:
Jan-Amp.Ans
Wie das etwa gehen soll habe ich am Anfeng meines Beitrags beschrieben. Ob Du nun ein fertiges Gehäuse (43cm, 2HE) verwendest oder sowas selber entwirfts und baust oder herstellen lässt überlasse ich Dir. Schliesslich ist dies kein Bausatz, sondern ein Selbstbauprojekt.

Noch eine Anregung: Du kannst natürlich auch die Trafos in ein gemeinsames "Gehäuse" einbauen. Damit wären sie nicht mehr sichtbar, sondern es gäbe auf der Deckplatte einfach einen Aufbau.

In meiner Zeichnung bin ich davon ausgegangen dass die Montageplatte rund 6mm unter der Abdeckung angebracht ist. Dementsprechend sind die Röhren 6mm unter der Frontplatten-Oberkante angebracht.

Ich würde Dir empfehlen, mal verschiedene Abbildungen von Röhrenverstärkern anzuschauen und eine Wahl zu treffen, die sich verwirklichen lässt.

Die Schaltung könnte im Prinzip wie folgt aussehen:
Prinzip Jan
Geändert hat sich der VV-Teil, indem die Klangregler entfallen. Im Detail sieht das dann so aus:
VV Jan
Rest folgt.
janralf
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Dez 2011, 22:05
wow langsam nimmt die Sache Gestalt an kann mir das schon richtig gut vorstellen jedoch werde ich in jedem Fall deine Hilfe bei der Umsetzung brauchen vor allem was den Bauplan angeht werde mich schonmal um die Beschaffung der Bauteile kümmern zumindest was man schon absehen kann (EL84) :-) freue mich auf deinen nächsten Post.


[Beitrag von janralf am 12. Dez 2011, 22:22 bearbeitet]
janralf
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 12. Dez 2011, 22:42
hast du für den Endstufen Teil einen Bauplan anhand dessen man eine Stückliste erstellen könnte?
geist4711
Inventar
#18 erstellt: 13. Dez 2011, 00:14
kleine anmerkungen für den rö-amp aus meiner eigenen praxis mit einer 5-kanal-EL84se anlage.
den trafo für die heizung ruhig doppelt so leistungsfähig auslegen als der gesamtstrom der heizung es bräuchte.
netzteil ebenso, was gl's und siebung angeht -gleichrichter gut kühlen!-
die heizungs-regler auch massiv kühlen, ruhig doppelt so gut wie nötig und ehr mehrere nehmen die nur zu 1/3 belastet werden als einen der unter vollast regeln muss.

hv-netzteil ruhig üppig mit elkos austatten.

mfg
robert
richi44
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 13. Dez 2011, 15:03
Ich habe soeben festgestellt, dass ich im vorgesehenen Entzerrer-Verstärker in jedem Kanal eine ECC 81 und eine ECC83 vorgesehen hatte, in der Aufbau-Zeichnung jedoch sind für den Entzerrer total nur 3 Röhren eingezeichnet. Dementsprechend ist jene Zeichung durch die folgende zu ersetzen:
Jan-Amp.Ans
Hier nochmals die Schaltungen im Detail.
Prinzip Jan
EnzVVVV Jan
4EL84Netz 1
Die Schaltung hätten wir, nämlich den Entzerr-Vorverstärker, den eigentlichen Vorverstärker mit Lautstärke, Balance und Eingangsumschalter, die Endstufen und das Netzteil.
Bleiben wir mal bei der Mechanik. Wie bereits angetönt überlasse ich es dem User, den für ihn richtigen Weg einzuschlagen. Ich weiss nicht wie weit seine "blechernen" Fähigkeiten reichen. Und ich weiss nicht, was er bevorzugt und welche Lieferanten vor Ort ansässig sind.
Meine Vorstellung ist, dass z.B. ein Chassis aus zwei U-Blechen zusammengesetzt wird. Da werden auf der oberen Platte die Röhrenfassungen montiert, ebenso die Trafos. Und es macht auch Sinn, bei den Fassungen Löcher vorzusehen, durch welche man die Heizleitungen ziehen kann. Logischerweise sind da Durchführungstüllen nötig (Gummi) um Beschädigungen der Kabel zu vermeiden. Dieses U umfasst die obere Montageplatte, die Front und die Rückseite. Damit sind eigentlich alle elektrischen Teile (Umschalter, Regler, Röhren, Trafos, Buchsen) auf einer Einheit zusammen gefasst.
Am Anfang ist beim Aufbau auch noch darauf verwiesen, dass es Sinn macht, einzelne Bereiche durch Abschirmbleche gegen andere Bereiche abzutrennen. Denken wir an den Phono-Teil (Entzerrer-Vorverstärker). Da sind Signalspannungen von 0.01V üblich. An den Endröhrenanoden haben wir aber Tonspannungen von 200V. Es ist daher zwingend, dass einerseits die Heiz- und Netzleitungen entsprechend getrennt geführt werden, aber auch zwischen dem Entzerrer-Eingang und der Endröhren-Anode ist ein Sicherheitsabstand einzuhalten. Diese Leitungen (Netz, Heizung, Endröhren-Anoden) werden daher bevorzugt oberhalb der Montageplatte verlegt. Die Netz- und Heizleitungen sind zu verdrillen!!
Über diese Montageplatte kommt letztlich eine schön bearbeitete Abdeckplatte, etwa 6mm über die Montageplatte. Damit verschwinden alle unnötigen Schrauben und Kabel unter dieser Abdeckung.
Die eigentliche Verdrahtung wird am besten mit sog. Lötleisten vorgenommen.
532487_BB_00_FB_EPS_1000
Wie so eine Verdrahtung zu geschehen hat ist am Anfang des ursprünglichen Threads erklärt. Es ist nicht nur möglich, die Bauteile zwischen die Lötösen zu setzen (längs oder quer), sondern bei Bedarf auch zwischen Lötöse und Röhrenfassungs-Anschluss. Die Längswiderstände an den Röhrengittern sind nämlich dazu da, eine Schwingneigung zu verhinder und das funktioniert NUR, wenn diese Widerstände unmittelbar am Fassungsanschluss so kurz als möglich angelötet sind.
Um Kurzschlüsse zu vermeiden sind die Lötleisten mit ca. 1cm Abstand von der Montageplatte zu befestigen.
Es ist möglich, zwischen den Lötösen Drahtverbindungen einzulöten, welche z.B. die Masse darstellen. Diese können auch unterhalb der Lötösenreihen montiert werden.
Es lohnt sich auf jeden Fall, mithilfe des Schaltbildes und der Röhrenfassungen (Zeichnungs-Vorlage erstellen!) einen Verdrahtungsplan der Lötleisten anzufertigen, damit nichts vergessen geht. Und es ist auch ratsam, jeweils noch etwas Freiraum einzuplanen, um im Notfall noch Änderungen vornehmen zu können.
Die Anschlusskabel zu den Eingangsbuchsen und Potentiometern sind abgeschirmt zu führen.

Ich habe hier bewusst keine Lieferadressen für die Bauteile angegeben, denn darüber soll jeder User selbst entscheiden. Kann ja sein, dass jemand eine gute Quelle in der Nähe hat, wo er die Teile günstig beziehen kann. Ich bin auch nicht irgendwo beteiligt, dass ich diese oder jene Firma bevorzugen müsste. Kommt hinzu dass der Preis des kompletten Materials über jenem eines fertigen vergleichbaren Gerätes liegt. Wie der Totalpreis zu liegen kommt hängt also von der Bezugsquelle ab. Wer knapp rechnet findet sicher günstigere Quellen als ich angenommen habe. Wer andererseits die "angesagten Firmen" berücksichtig, kann für vergleichbare Qualität noch deutlichmehr ausgeben.
Wenn es also konkret werden sollte kann ich sicher eine Liste aller Bauteile detailiert aufstellen, auch mit den Bezugsquellen, die ich "anpeile". Solange aber noch kein Entscheid gefallen ist erspare ich mir diese Arbeit, die kann jeder selbst aufgrund der Angaben in den Detailschaltbildern vornehmen und im Zweifelsfall nachfragen.

Materialliste:

Die mechanischen Teile des Gehäuses sind NICHT aufgelistet. Für Fertiggehäuse ist mit rund 100 bis 200€ zu rechnen.
Kleinmaterial wie Lötleisten, Kabel, Schrauben usw. sind mit ca. 20€ zu veranschlagen.
Die übrigen Bauteile können bei einzelnen Lieferanten im Preis abweichen. Da lohnt sich gegf. ein Nachprüfen.
St?ckliste
Für diesen stolzen Preis hättest Du zwar ein hochwertiges Gerät und etwas, das sonst niemand in der Art hat (wenn es nun nicht ein anderer nachbaut). Aber ob sich das lohnt?
janralf
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 15. Dez 2011, 11:46
das klingt nun doch nach mehr Geld als mit zur verfügung steht habe noch mal ein bisschne gesucht und bin dabei auf Ampdesign gestoßen und den PP25 hat dazu jemand erfahrungen die er berichten kann?
CologneCrunch
Stammgast
#21 erstellt: 15. Dez 2011, 12:06
SCHICK! So langsam wird die Röhrenkonstruktion nach meinem Geschmack - wurde dieser Verstärker denn in dieser Kombination schon mal gebaut? Oder ist das eine Kombintion verschiedener aber für sich erprobter Teillösungen?

Wird die Konstruktion weniger aufwändig wenn man ausschließlich CD-Player/DAC/Line-In anschließt? Phono brauche ich nicht.
Mimamau
Inventar
#22 erstellt: 15. Dez 2011, 14:29

CologneCrunch schrieb:
Wird die Konstruktion weniger aufwändig wenn man ausschließlich CD-Player/DAC/Line-In anschließt? Phono brauche ich nicht.

Klar, dann sparst du dir ja schonmal den kompletten Entzerrer inkl. der Röhren. Das Netzteil wird dann auch minimal kleiner.
janralf
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 15. Dez 2011, 15:08
gebaut wurde diese Konstruktion noch nicht da der Richi den quasie so für mich entwurfen hat.
CologneCrunch
Stammgast
#24 erstellt: 15. Dez 2011, 15:18

Mimamau schrieb:
Klar, dann sparst du dir ja schonmal den kompletten Entzerrer inkl. der Röhren. Das Netzteil wird dann auch minimal kleiner.


Ganz grob über den Daumen gepeilt, macht das eher 10%, 20% oder 50% des obigen Aufwands aus?
richi44
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 16. Dez 2011, 07:48
Der Phono-Pre macht maximal 20% aus, da ja Netzteil und Trafos das Teure an der Sache sind und da ändert sich fast nichts.
CologneCrunch
Stammgast
#26 erstellt: 16. Dez 2011, 08:12
Hmmm, wenn ich es richtig verstehe sind das die vier Röhren erste Reihe Mitte? Die würden irgendwie optisch fehlen.
janralf
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 17. Dez 2011, 11:00
also nach viel hin und her denke ich das ich nun doch erstmal damit anfange mir einen Dynavox zu kaufen um langsam in die Materie rein zu finden. Danke trotz allem für die Ehrlichen und offenen Worte.

Gruß Jan
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 17. Dez 2011, 15:05
Ich möchte es mal so sagen: Einen guten Röhrenverstärker zu bauen ist kein Sonntagsspaziergang sondern echte Arbeit. Es ist sicher nicht das erste Projekt, das man in Angriff nehmen sollte.
Generell das einfachste und trotzdem nützliche "Gebastel" ist etwas mit Halbleitern, etwa mit einem (oder zwei) LM 1875. Diese können bis zu maximal 30W liefern (üblicherweise bis 20W) und sind für einen breiten Speisespannungsbereich geeignet, üblicherweise +/-25V.
http://www.datasheet...nductor/DS005030.PDF
Wenn man mal sowas gebaut hat (mit einer anständigen Kühlfläche) bekommt man ein "elektronisches Gefühl". Dann kann man sich auch mal an einen Klangregler für diesen Verstärker wagen oder baut sich eine Aktivbox.
Und man kann die Bauteile der Stromversorgung auch mal für einen anderen Zweck verwenden. Das ganze Röhrenzeug ist aber meist von der Betriebsspannung her nicht ungefährlich und oft speziell auf die zu verwendenden Röhren zugeschnitten. Also hat man selten etwas, das sich universell weiter verwenden liesse.

Wenn man mal einiges mit IC oder Transistoren gebaut hat kann man sich an einfachere Röhrenteile heran wagen, etwa kleine Verstärkerstufen oder mal einen Mulivibrator. Erst nachdem man da einige Erfahrung gesammelt hat würde ich ein grösseres Projekt in Angriff nehmen. Und wenn ich mir die Preise für die Netz- und Ausgangstrafos anschaue, so sind es genau diese Teile die tüchtig zu Buche schlagen. Und da sie leistungs- und impedanzmässig immer auf die jeweilige Schaltung optimiert sind ist es nix mit planlosem Bauen!

Ich will niemand entmutigen, im Gegenteil! Aber es macht keinen Sinn, gleich in die "Formel 1" einzusteigen, wenn man noch nicht sicher im Sattel des "Dreirades" ist.
peterpantau
Stammgast
#29 erstellt: 18. Dez 2011, 16:37
Hey,
wie wäre es mit einer Nummer kleiner?
Nicht jeder braucht Endstufe mit 2X30 Watt.

Grüße
peterpantau
richi44
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 18. Dez 2011, 17:49
Was darf denn sein? Ich hab ja nix anderes zu tun als Endstufen durchzurechnen
peterpantau
Stammgast
#31 erstellt: 18. Dez 2011, 19:34
Hallo Richi,
warum so Traurig?
Deiner Beiträge sind einfach gesagt "Hammer". Im deutschsprachigem Net findet mann nichts mit Deinen Erläuterungen und Ideen Vergleichbares.
Da bleibt uns eigentlich nichts anders als unsere Häupter in Demut zu senken und Hofen das Du uns noch lange Erhalten bleibst.
Zu meiner Anfrage - ich habe zu Hause ein paar Bass-Hörner stehen, und die machen etwa 92dB. (nach Horst Müller - Hamburg)
Bis jetzt habe ich sie mit eine EL95-SE betrieben, und die Stammen aus einem Altem Philips Stereo-Radio. Es wird also langsam Zeit was Neues zu erbauen. Und da ich kein Freund von Energie Verschwendung bin (z. B. Netztrafos mit 500 Watt Leistung, u. ä.) Glaube ich das mit Leistungen unter 2x10 Watt ebenfalls ein sehr gut klingender Verstärker möglich ist.
Und wie ein Sprichtwort sagt - Weniger ist oftmals Mehr.

Grüße und Frohes Fest
peterpantau


[Beitrag von peterpantau am 18. Dez 2011, 19:36 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 19. Dez 2011, 11:02
Ich bin im Moment einfach privat etwas "gut ausgelastet", daher meine Reaktion. Aber lassen wir das...

Generell gibt es Überlegungen, wie man einen Verstärker aufbauen kann. Man kann Trioden oder Pentoden in Betracht ziehen und man kann Eintakt oder Gegentakt anwenden.
Jedes Ding hat seinen Vor- und Nachteil, aber oft ist die Summe etwas anderes als jedes Einzelteil allein betrachtet.

Eine Triode hat einen hohen K2-Anteil. Das bedeutet, dass aus dem einen Grundton sämtliche Oberwellen (immer im Frequenzabstand der Grundwelle) vorkommen. Sowas klingt hell und "richtig". Pentoden haben einen höheren K3-Anteil. Da ist die Oberwelle jeweils im Abstand von 2 x Grundwelle vorhanden. Das klingt etwas "hohl" und nicht mehr ganz richtig, sondern leicht verstimmt.

Daraus müsste man nun ableiten, dass Trioden besser geeignet wären. Und wenn man die Messkurven betrachtet, so zeigen die Trioden ein Verhalten, das nur bei kleinem Strom zu einer Abflachung des Signals führt (die Kennlinie hat eine J-ähnliche Form), während Pentoden auch im Bereich des höheren Stroms eine Abflachung zeigen (die Kennlinien sind letztlich einer S-Form vergleichbar). Man könnte jetzt dieses Verhalten der Röhren und dessen Ursache weiter erklären, was aber hier zu weit führt. Wir können also dies einfach mal als Tatsache betrachten.

Jetzt nehmen wir eine Triode und sagen dass eine Abflachung im "Niederstrom-Bereich" statt findet. Nehmen wir aber einen Ausgangstrafo, so kommt sein Eisen in die Sättigung und flacht damit das Ausgangssignal ebenfalls ab. Und das geschieht im Bereich des höheren Stroms. Triode und Ausgangstrafo zusammen flachen folglich sowohl im niedrigen als auch im hohen Strombereich ab! Und das ist K3!

Wenn wir wollen, dass der Ausgangstrafo nicht abflacht oder begrenzt, so müssen wir ein entsprechend grosses (und damit teures) Ding wählen.
Weiter können wir uns überlegen was passiert, wenn wir eine Endstufe mit Trioden in Gegentakt bauen. Wenn wir sie in Klasse A betreiben ist dies eigentlich Unsinn, denn die Röhren werden hoch belastet, ob da Ton vorhanden ist oder nicht. Andererseits sind dauernd zwei Röhren in Betrieb und die Stromkurven ergänzen sich, sodass es kaum zur Auswirkung der Kennlinienkrümmung kommt. Ausserdem haben wir bei Gegentakt eine geringere Trafo-Belastung, da sich die Ruheströme gegenseitig aufheben. Und damit kommt es erst bei hoher Aussteuerung zu einer möglichen Sättigung des Ausgangstrafos.

Betrachten wir nochmals den Ausgangstrafo, so ist ein 5W SE etwa gleich gross wie ein 12W PP bei gleichem Klirr, weil der Ruhestrom kompensiert wird. Und zur Verringerung der Eisensättigung wird beim SE ein Luftspalt eingebaut. Dieser verringert aber die Induktivität, sodass nur schon allein daraus der Eisenkern wieder grösser sein muss.

Wenn ich nun Deine Idee eines Verstärkers mit kleiner Leistung aufnehme und mal eine Triode betrachte, so könnte ich eine 6080 verwenden, welche eigentlich für Netzgeräte gebaut wurde und über zwei Trioden verfügt. Ein Kanal würde mit einer Triode bestückt, das Ding würde 3W pro Kanal liefern bei einem Klirr von rund 13% und es wäre eine Anoden-Leistung von 12.6W pro Kanal nötig. Zusätzlich käme eine ECC81 hinzu. Die Gesamtleistung von Netz wäre folglich etwa 45VA
Dass dies nun weder Hifi noch ökonomisch ist, steht ausser Frage.

Eine Alternative wäre eine Gegentaktendstufe mit je zwei 6AQ5 (EL90) und alles in allem 4 ECC83. Da wäre eine Leistung von 10W bei letztlich deutlich unter 1% möglich und die gesammte Netzleistung läge bei rund 68VA. Das wäre schon um einiges vernünftiger.

Ich hatte vor "ewigen Zeiten" hier mal etwas ähnliche veröffentlicht, mit 2 x 6AQ5, 2 EF95 und 1 EC92. An dieser Kombination hat mich besonders die EF95 gereizt, weil sie so niedlich ist. Technisch ist aber die Variante mit den 4 ECC83 und den 4 6AQ5 besser. Also werde ich mal diese Schaltung hier einstellen (sobald sie gezeichnet und berechnet ist).

Und noch ein Wort zur Leistung: Du schreibst von einem Bass-Horn mit 92dB Kennschalldruck. Da muss natürlich dann der Mittel-Hochton ebenfalls diesen Kennschalldruck haben, damit die Geschichte wieder linear ist. Und gute Mitteltöner mit solchen Schalldrücken sind relativ selten.
Weiter kommt man meist mit einer Leistung von 1W in einem durchschnittlichen Raum aus. Das ist genau wie beim Auto, wo im Schnitt etwa 5PS zum Fahren ausreichen. Aber mal überholen oder einfach nur Gas geben macht doch auch Spass. Es gibt Situationen, in welchen ich schon mal 200W in den Raum blase (entspricht einem Schalldruck von 112dB mit meinen Lautsprechern mit 89dB Kennschalldruck) oder halt richtig Gas gebe beim fahren, mich aber in der Regel mit 140 auf der Autobahn begnüge (bei uns in der Schweiz sogar mit 120!)...
peterpantau
Stammgast
#33 erstellt: 19. Dez 2011, 18:32
Hallo Richi,
das ging aber Flink.
Bin auf Deiner Lösung Gespannt.
Zur Bass-Horn muss ich ergänzen, das es sich um ein Vollbereich Horn handelt. Herr Müller nannte das Ding „Basstuba“,
http://www.hm-moreart.de/18.htm
und ist Bestückt mit einem Manger-Schallwandler.
Klanglich bin ich mit dem Horn äußerst Zufrieden, selbst bei der geringer Leistung der EL95SE, jedoch wollte ich, na ja,
eventuell etwas Anderes Ausprobieren.
An Bauteilen Mangelt es mir nicht; so sind u.a. 2 SE
Ausgangstrafos mit 3, 4, 5,2 und 7Kohm auf 4,8,und 16Ohm auf einem EI96-em Kern, Netztrafos on Mass und vieles andere vorhanden, und ich Denke man kann daraus was machen.

Grüße

peterpantau


[Beitrag von peterpantau am 19. Dez 2011, 18:36 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 20. Dez 2011, 10:09
Also, wie gesagt habe ich da was im Sinn und dies mal durchgerechnet. Ursprünglich waren pro Kanal zwei ECC83 geplant, Vorstufe, Phasendreher und Treiber. Nun bekomme ich da eine Verstärkung von etwa 2400, brauch aber nur mindestens 13. Der Rest wäre Gegenkopplung. Nun kann ich Schaltungskapazitäten nicht ausschliessen und schon gar nicht Streukapazitäten bei den Ausgangstrafos. Damit wird es aber beinahe unmöglich eine Schaltung mit so hoher Leerlaufverstärkung zu bauen. Immerhin wäre da ein Klirr von 0.027% möglich gewesen, zumindest rechnerisch. Also verworfen!

Nächste Variante ist die einfachste, eine ECC83 als Vorstufe und Katodyn. Damit ist ein Klirr von etwa 1,6% möglich (Gegenkopplung knapp 10dB). Das ist nun auch nicht das Gelbe vom Ei. Also verworfen.

Dritte Variante ist eine ECC83 als Katodyn für beide Kanäle und je eine EF86 als Vorstufe. Da ist eine Gegenkopplung von 13.16 fach möglich (rund 22.4dB) mit entsprechend reduziertem Klirr von etwa 0.4%. Das erscheint mir vernünftig und noch stabil genug, sodass kaum mit Schwingneigung zu rechnen ist und die Verdrahtung noch nicht den grossen Einfluss haben sollte.
6AQ5M

http://www.roehrenendstufen.de/ Dies die Adressen des Trafo-Lieferanten und hier die Stückliste der Bauteile.
Scannen0002
Nicht enthalten sind Buchsen, Röhrenfassungen, Gehäuse und Kleinteile

Zu den Ausgangstrafos ist zu sagen, dass diese für die Daten des Verstärkers entscheidend sind. Ein gegengekoppleter Verstärker mit einem lausigen Ausgangstrafo klingt deutlich schlechter als ein ungegengekoppelter. Ist der Trafo aber hochwertig sind die erreichbaren Daten entsprechend hoch und damit liegt der Verstärker weit über dem, was so gemeinhin zusammen gebastelt wird.

Und zum Netzteil: Dieses habe ich nicht gezeichnet. Der vorgeschlagene Trafo liefert letztlich Gleichspannungen von 266V (am zweiten Abgriff, also bei kleinster Anodenspannung) für die Endröhren-Anode und mit einer zusätzlichen Siebung von 470 Ohm und 470 Mikrofarad die Schirmgitterspannung der Endröhren.
Die Vorstufen werden ab der eigenen Wicklung gespeist (ergibt 390V Gleichspannung), ebenfalls mit der Netzteilplatine von Ritter, dann aber über 22k und 100 Mikrofarad gesiebt. Und in jedem Kanal ist ja noch eine Siebung mit R9 und C2 eingesetzt.

Jetzt klinke ich mich mal aus für dieses Jahr und melde mich im Neuen wieder.
richi44
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 28. Feb 2012, 11:44
Im Grunde wollte ich dies hier nicht einschlafen lassen, sondern daran weiter werkeln.
Es sind wieder neue User aufgetaucht, welche sich mit Röhren beschäftigen (wollen) und da ist dieser Thread sicher angebracht.

Jetzt ist die Frage nach kleineren Schaltungen aufgetaucht, aber auch die Frage der Triode (bezw. Pentode in Triodenschaltung). Natürlich steht schon einiges hier im Hifi-Forum, aber das aus allen Threads zusammen zu suchen ist mühsam. Daher will ich hier nochmals die Hintergründe der verschiedenen Schaltungen wiederholen.

Eintakt Triode ohne Gegenkopplung:
Damit sind relativ geringe Leistungen möglich. Mit einer EL34 (Schirmgitter und Anode direkt verbunden)kommt man auf rund 2W mit einer zugeführten Leistung von 36.5W für die komplette Endröhre. Dass sowas eigentlich ein Ofen und kein Verstärker ist lassen wir mal aussen vor.
Der Vorteil der Triode (bei idealem Ausgangstrafo) ist dass nur K2 entsteht und kein K3, zumindest in dieser Leistungsklasse. Dieser K2 bewegt sich im Bereich von 2% und die Gittervorspannung beträgt -12.5V, was einem Katodenwiderstand von 120 Ohm entspricht.
Nun haben wir aber selten einen idealen Ausgangstrafo, sodass dieser bei hohen Strömen der Endröhre das Signal leicht stauchen kann. Das wäre K2 des Ausgangstrafos, nur ist dieser genau gegensinnig zum K2 der Endröhre. Daraus resultiert eine Signalstauchung an beiden "Enden", was K3 entspricht. Wie gross der K3 wird hängt nun wirklich von der Qualität des Trafos ab.

Setzten wir zwei EL34 in Gegentakt als Trioden ein, so nimmt die Leistung zu auf 14 bis 19W bei 430V Betriebsspannung. Dabei können wir die Katodenwiderstände grösser wählen (2 x 440 Ohm), sodass die Ruheströme geringer ausfallen. Da wir nun aber zwei gegensinnige Signalstauchungen der Endröhren haben gibt es keinen K2 mehr, sondern praktisch nur noch K3. Der eine Vorteil der Triode ist also dahin. Dafür nimmt der Klirr (bei deutlich höherer Leistung) gegenüber einer Eintaktschaltung geringfügig ab.
Der Vorteil der Triode ist aber nicht nur K2 (in Eintakt), sondern der immerhin "vorhandene" Dämpfungsfaktor von rund 3. Das ist zwar nichts, das einen modernen Lautsprecher "erfreut", aber es ist besser als die 0,1 bei einer Pentode!!

Zu erwähnen ist, dass es einige End-Trioden gibt und dass man somit nicht auf die "Parallelschaltung" von Anode und Schirmgitter angewiesen ist.

TRIODE In Eintakt sehr mager im Ergebnis aber denkbar, in Gegentakt: einziger Vorteil der "vorhandene" Dämpfungsfaktor. Dies alles immer ohne Gegenkopplung!

Betrachten wir Schaltungen mit Pentoden, so bekommen wir ganz einfach eine höhere Leistung heraus, bei gleicher Leistungszufuhr. Es ist also nicht NUR ein Ofen.
Was sich nicht lohnt ist eine Pentode in Eintakt. Die Pentode hat einen relativ kleinen Anteil an K2 und viel K3 (bei kleinen Lautstärken mehr K2 als K3), plus der "verkehrte" K2 des Ausgangstrafos. Damit hat die Eintaktschaltung schon keinen Vorteil gegenüber einer Gegentakt.
Die Pentode hat aber ohne Gegenkopplung in normaler üblicher Schaltung einen hohen Innenwiderstand, was letztlich einen Dämpfungsfaktor von etwa 0,1 ergibt. Gewünscht für moderne Lautsprecher sind mindestens 20.

PENTODE In Eintakt vernünftige Daten, in Gegentakt recht hohe Leistungen möglich! Generell (auch in Eintakt) kaum K2 sondern fast nur K3. Ohne Gegenkopplung "kein" Dämpfungsfaktor und damit für moderne Boxen fragwürdig.

Das bedeutet, dass wir übliche Verstärker, also Gegentakt mit Pentode praktisch zwingend mit einer vernünftigen Gegenkopplung ausstatten sollten. Dann bekommen wir ein Gerät, das in sich sauber arbeitet und dem Lautsprecher auch die Möglichkeit bietet sauber zu arbeiten. Natürlich geht damit ein Teil des Röhrenklangs verloren, der im Grunde nur eine Addition verschiedener Unzulänglichkeiten ist und dadurch dass der Lautsprecher unkontrolliert arbeitet auch nicht vorhersehbar ist.

Hier eine kurze Tabelle, welche Endröhren (Pentoden) noch "leicht" erhältlich sind und sich daher für einen "Neubau" anbieten.

6550 Für Leistungen bis 100W in Gegentakt, sehr gut erhältlich. UL
6973 bis 25W, erhältlich
7027 bis 50W, erhältlich
7591 bis 45W, gut erhältlich
6L6 bis 60W, sehr gut erhältlich
6V6 bis 13.5W, sehr gut erhältlich
EL12 neu, bis ca. 40W, aus neuer Fertigung von JJ erhältlich
EL156 bis 130W, erhältlich
EL34 bis 100W, sehr gut erhältlich UL*
EL84 bis 17W, sehr gut erhältlich UL
EL86 bis 18.5W, erhältlich
EL90 bis 10W, erhältlich
EL95 bis 7W, gut erhältlich
KT66 bis 50W, sehr gut erhältlich UL
KT77 bis 70W, sehr gut erhältlich UL
KT88 bis 100W, sehr gut erhältlich UL
KT90 bis 160W, erhältlich UL

Wenn man nun einen neuen Verstärker planen will, so sind ja sicher mal die Leistung eine Grundlage, dann aber auch die Baugrösse und das Aussehen. Und damit wird klar, dass in diese Überlegungen die Endröhrenwahl einzubeziehen ist.

Es spielt aber schon eine kleine Rolle, welche Schaltungen man verwirklichen will. Wenn wir an die Triodenschaltungen denken, so sind Endpentoden von Vorteil, welche sich für Ultralinearschaltungen eignen, denn bei diesen wird ja das Schirmgitter an einem Wicklungsabgriff des Trafos angeschlossen. Dies ist in der Tabelle vermerkt. Zu beachten ist aber dass dies nur bedingt möglich ist (UL*)
Triodenschaltungen verlangen z.B. eine höhere Tonspannung an den Endröhrengittern und damit entsprechende Treiberröhren.

Im ersten Schritt macht es also Sinn, nach der Festlegung der Leistungsklasse und der Baugrösse die Endröhre zu bestimmen und vor allem das Arbeitsprinzip, also Triode oder Pentode. Dann kann man entscheiden, ob man eine Katodengegenkopplung der Endröhren möchte. Dabei werden (braucht spezielle Ausgangstrafos!) die Endröhrenkatoden an den Ausgangstrafo angeschlossen. Die zugeführte Spannung muss aber bei der Ansteuerung ausgeglichen werden, also braucht allenfalls auch eine "sparsame" Röhre (mit kleiner Gitterwechselspannung nach Datenblatt) eine hohe Ansteuerspannung. Dies entscheidet dann über die Bestückung in der Treiberstufe. Das Gleiche gilt für Ebdstufen mit Katodenfolger-Ausgang und auch für PPP-Schaltungen.

In einer nächsten "Abteilung" werde ich nochmals näher auf diese Sonderformen eingehen und sie erklären.
peterpantau
Stammgast
#36 erstellt: 05. Mrz 2012, 20:02
Hey,
ist die E-PL508 für uns nicht ebenfalls interessant?
Die ist zwar nicht besonders gut erhältlich, aber in der Bucht - sogar Neu - durchaus Preiswert.
Außerdem ist sie auch bei BTB zu haben für etwa 7-8 Euronen (PL508).
Das wäre doch was.

Grüße
peterpantau
richi44
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 06. Mrz 2012, 07:59
Ich habe mir mal eine Liste zusammengestellt mit allen Endröhren (deren Datenblätter ich gefunden habe) und was die leisten. Darunter ist auch die PL508. Sie ist tatsächlich interessant, zumal sie in Gegentakt bei 400V Ua und 200V Ug2 an 8k Raa 35W liefert. Sie geht also in Richtung PL36. Das Problem ist, dass sie nur 12W Anoden-Verlustleistung verträgt und damit nur in Klasse B betrieben werden kann. Weiter hat sie eine ausgeprägte Kennlinienkrümmung, was einen nicht unerheblichen Klirr verursacht. Und die tiefe Schirmgitterspannung verhindert Ultra Linear. Man ist also damit schon ziemlich eingeschränkt, was die Möglichkeiten angeht. Da nützt es nicht so viel, dass sie eigentlich "saugut" ausschaut... Schade dass die EL503 zu spät entwickelt wurde, die hätte tatsächlich das Zeug zu einer guten Röhre gehabt.
Hätte die EL12 einen Oktal-Sockel (dann wäre sie keine EL12 ) und das in der JJ-Ausführung, wäre sie auch interessant, denn von den Daten her wäre auch sie eine Option.

Wenn ich aber von der Lieferbarkeit ausgehe, so sind 6V6, EL84, 6L6, EL34 und KT77 und KT88 die Röhren mit der grössten Verbreitung.
peterpantau
Stammgast
#38 erstellt: 06. Mrz 2012, 19:35
Hey,
und was ist mit diese Schaltung -
PL508PP
- die Stammt doch aus Deine "Küche", oder?
Gefunden auf "ebmule".
Außerdem so eine Endstufe musste ja nicht unbedingt 35 Watt Leisten.

Grüße
peterpantau
richi44
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 07. Mrz 2012, 09:59
Ja, die ist von mir (wie so einiges im Netz) und ist eine Möglichkeit, die PL508 zu nutzen. Damit sollte ein Klirr von rund 0,6% möglich sein.
Wenn ich aber mit gleicher Eingangsschaltung eine Bestückung mit 2 EL34 realisiere und dies mit einer 40%igen Ultralinear, so kommt der Klirr auf rund 0,03%. Dies bei einer Leistung von rund 27W. Die Schaltung mit der PL508 ist also eine reine Berechnung, wie es gehen könnte und was dabei zu erwarten ist. Es bedeutet aber nicht, dass sich ein Nachbau auch wirklich lohnen würde.
Oder sagen wir mal so: Wenn man PL508 hat, die man verbraten möchte, so ist dies eine gute Möglichkerit. Wenn man sich aber generell mit der Konstruktion eines Röhrenverstärkers beschäftigt ist die PL508 nicht der Weisheit letzter Schluss, da gibt es bedeutend bessere Röhren und Möglichkeiten.
CologneCrunch
Stammgast
#40 erstellt: 07. Mrz 2012, 20:34
Du hast interessanterweise die 6CA7 nicht aufgezählt - siehst Du diese als Abart der EL34 oder hältst Du nix von der? Mir gefällt der EL34-Sound, verspreche mir von der 6CA7 aber noch mehr, konnte sie bisher leider nicht hören. Hast Du damit Erfahrung oder noch besser Empfehlungen?

Mich hat der http://www.stereo.de/index.php?id=541 irgendwie abgesprungen aber ich brauche den ganzen Plattenspieler-Vorverstärkerkram nicht.


[Beitrag von CologneCrunch am 07. Mrz 2012, 20:36 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 08. Mrz 2012, 07:59
Die 6CA7 ist die amerikanische EL34 und daher (im Original) mit der EL34 identisch. Und damit gibt es keinen Grund, diese zu erwähnen. Ich habe schliesslich die 6BQ5 oder die 7320 auch nicht erwähnt, weil sie baugleich mit der EL84 sind. Wenn sich eine Röhre 6CA7 oder EL34 nennt, hat sie gefälligst die Daten-Vorgaben zu erfüllen, sonst hat sie diesen Namen nicht verdient. Und wenn sie anders klingt, so weichen deren Parameter ab und damit ist es keine EL34 mehr!

Der Verstärker, den Du Dir vorstellst ist sicher ein ordentliches Ding. Nur was die Stereo da wieder zusammenschwurbelt und fantasiert ist etwas daneben. Da soll die russische 6CA7 dynamischer sein als die EL34. Das ist natürlich hanebüchener Blödsinn! Dynamik ist der Unterschied der lautesten Musikstelle (oder maximaler Ausgangsleistung) zum Grundgeräusch und da hat die Endröhre wahrlich keinen Einfluss. Die Maximalleistung hängt von den Vorgaben der Schaltung ab, also Betriebsspannung und Schaltungsart und kaum von der Röhre (Alterung mal ausgenommen). Und das Grundrauschen ist eine Frage der Vorverstärker und eigentlich auch kein Thema. Woher also eine höhere Dynamik kommen soll ist schlicht undenkbar.

Möglich ist, dass dies keine echte sondern eine gefühlte "Dynamik" ist und da spielt der Klirr eine wesentliche Rolle. Wenn der Klirr (der bei diesem Verstärker mit 0.9% bei 79.5% Leistung liegt, ohne Frequenzangaben!) relativ parallel zur Leistung zunimmt und in einem deutlich hörbaren Bereich liegt, so macht dieser Klirr den Eindruck erhöhter Lautstärke. Also nimmt der Lautheitseindruck mit steigender Leistung stärker zu, als es das Musiksignal eigentlich vorgibt.
Wenn also da solche Verzerrungen vorhanden sind, welche das Musiksignal hörbar verändern hat dies nichts mit Hifi und schon gar nichts mit hoher Qualität zu tun.
Und von Materialschlacht kann man bei 4 Endröhren pro Kanal nicht reden, denn es braucht noch eine Treiberstufe, eine Phasendrehstufe und eine Vorstufe, damit das richtig funktioniert.
4EL34UL So würde ich so ein Ding bauen, allerdings in einer Klasse AB mit teileweise fixer Gittervorspannung. Und ganz sicher ohne stabilisierte Betriebsspannung, denn das ist zum Glück bei Röhren nicht nötig. Und sowas selbst gebaut kommt auf gute 1200€ in Stereo.

Bleibt noch nachzutragen, dass für den Klang NICHT die Röhre als solches verantwortlich ist, sondern der Ausgangstrafo zusammen mit den Röhrenparametern und der Schaltung und sehr wesentlich der Dämpfungsfaktor, welcher wiederum von der Schaltungsauslegung abhängt. Daher gibt es keinen direkten klanglichen Unterschied zwischen einer 6CA7 und einer EL34!


[Beitrag von richi44 am 08. Mrz 2012, 08:09 bearbeitet]
CologneCrunch
Stammgast
#42 erstellt: 08. Mrz 2012, 08:51
DANKE! Und mal wieder habe ich mir eine teure Enttäuschung gespart!

Der linke Teil auf dem Schaltbild, ist das die Vorverstärkung? Als Plattenspieler-Nichtnutzer (sorry, aber is so), brauche ich das denn überhaupt?
pelowski
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 08. Mrz 2012, 12:42

CologneCrunch schrieb:
...Der linke Teil auf dem Schaltbild, ist das die Vorverstärkung? Als Plattenspieler-Nichtnutzer (sorry, aber is so), brauche ich das denn überhaupt?

Hallo,

deine Frage zeigt, dass du noch sehr wenig verstanden hast (ist nicht böse gemeint).

Ein Entzerrer-Vorverstärker hätte kaum einen angegebenen Norm-Eingangspegel von 775mV,
sondern eher so um die 5mV.
Und die entsprechenden Zeitkonstanten zur RIAA-Entzerrung sind auch nirgends zu erkennen.

Die ECC83 dient dazu, die geforderte Spannungsverstärkung zu liefern und die "überschüssige"
Verstärkung durch die GK zu vermindern. Nur so ist der geringe Klirrfaktor zu erreichen!

Grüße - Manfred
tubescreamer61
Inventar
#44 erstellt: 09. Mrz 2012, 18:12
Da "häng" ich mich auch mal `rein.
Wenn ein (Röhren-) Verstärker vermeintlich "dynamischer" klingt, als ein vergleichbar anderer (also gleiche Ausgangsleistung und gleiche Endröhren - egal nach welcher Typisierung, amerik. Zahlen oder deutscher Norm - vorausgesetzt), liegt es möglicherweise an der Beschaltung der Röhren - hinsichtlich Arbeitswiderstand und Arbeitspunkteinstellung- und damit verbunden dem AÜ (auch die Gk hat einen gewissen Einfluss).
Sollte jedoch die Röhre eines Herstellers "klanglich relevante" Unterschiede zur gleichen Röhrentype eines anderen Herstellers zutage fördern, ist etwas "faul im Staate Dänemark" - eine von beiden Röhren wird von ihren typisierten Daten (laut Datenblatt) abweichen.
Genau genommen sind irgendwelche "Anhängsel" an die übliche Röhrenbezeichnung insofern von Relevanz, das sie möglicherweise eine "verbesserte" Ausführung der Röhre kennzeichnen sollen - inwiefern dieses eine Verbesserung darstellt, bleibt erst mal ausser Frage (jedenfalls ist es grundlegend gesehen eine "andere" Röhre).

Ich persönlich bin kein Freund von "Tube- rolling" - jeder Hersteller eines Gerätes oder der "Urheber" einer Schaltung, hat sich bei der Konzeption derselben etwas "gedacht". Eigentlich kann man dieses durch solche Maßnahmen nur "verschlimmbessern".

Letztendlich bin ich kein "Röhrenguru", ich habe lediglich zum Ausgang der Röhrenära meinen Beruf erlernt (und hatte deshalb noch "Kontakt" zur Röhrentechik) - aber das ist das, was ich weiß.

MfG
Arvid

P.s: Wer hat schon mal mit dem Gedanken gespielt, den (oder die) Endtransistor(en) seiner Endstufe (ob im Vollverstärker, im Receiver oder in einer separaten Endstufe) gegen andere auszutauschen - wohlgemerkt: Keine Vergleichstypen, sondern völlig andere -.
Wohl kaum jemand (und wenn, wenn es funktioniert hat, dann nur rein zufällig).
Nur weil verschiedene Röhrentypen die gleiche Sockelbeschaltung haben, bedeutet dieses noch lange nicht, das sie gegeneinander austauschbar sind.


[Beitrag von tubescreamer61 am 09. Mrz 2012, 18:18 bearbeitet]
CologneCrunch
Stammgast
#45 erstellt: 09. Mrz 2012, 23:21

pelowski schrieb:
deine Frage zeigt, dass du noch sehr wenig verstanden hast


Absolut richtig - beim Lautsprecher- wie beim Verstärkerbau bin ich absoluter Anfänger und mache ziemlich genau das, was mir die Profis empfehlen.

Meine Frage kam von den ersten Bauplänen in diesem Thread.


pelowski schrieb:
Die ECC83 dient dazu, die geforderte Spannungsverstärkung zu liefern und die "überschüssige" Verstärkung durch die GK zu vermindern. Nur so ist der geringe Klirrfaktor zu erreichen!


Aaaaah, DANKE!


tubescreamer61 schrieb:
P.s: Wer hat schon mal mit dem Gedanken gespielt, den (oder die) Endtransistor(en) seiner Endstufe (ob im Vollverstärker, im Receiver oder in einer separaten Endstufe) gegen andere auszutauschen - wohlgemerkt: Keine Vergleichstypen, sondern völlig andere -.
Wohl kaum jemand (und wenn, wenn es funktioniert hat, dann nur rein zufällig).


Es soll sogar Leute geben, die sich vier SymAsyms zusammenlöten um verschiedene Endstufentransistoren zu vergleichen...
Mr.SNT
Stammgast
#46 erstellt: 21. Mai 2012, 10:02
Hallo,

ich würde unbedingt nach der theoretischen Schaltungsentwicklung zunächst einen kompletten praktischen Aufbau machen und zwar mit den Orginaltrafos - von mir aus auch einen reinen 'Luftaufbau' - um prüfen zu können welche Trafoposition und welche Leiterbahnführung den geringsten Brumm erzeugt.

Beim RIIA ist das Netzteil unbedingt auszulagern oder das ganze in Mu-Blech zu verkapseln.

Die Erzielung eines guten Geräuschabstands des RIAA Vorverstärkers in der 50/100Hz Region ist IHMO das Schwierigste am ganzen AMP.

Ich selber hätte keinerlei Bedeken den AMP auch mit resonanten Schaltnetzteilen realisieren. Gut gemacht, sind die erzeugten relevanten Störer geringer als bei der Verwendung von Netztrafos, aber das ist bestimmt auch ein philopophisches Thema.

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 21. Mai 2012, 10:11 bearbeitet]
robernd
Stammgast
#47 erstellt: 30. Jul 2012, 10:51
Hi,
mich beeindruckt, wie richi44 einerseits eine Vorliebe für die Röhrentechnik hat, andererseits aber pragmatischer Techniker ist

Bei den meisten Röhrenfreaks lässt sich schnell eine gewisse esoterische Ader erkennen. Richis Ausführungen beweisen, dass er mit beiden Füßen fest auf Ground-Potential (auf der Erde) steht Sonst würde er nicht so massiv über den Unfug herziehen, der in manchen Zeitschriften zu lesen ist. Vor ein paar Jahre habe ich einmal die High-End Messe in München besucht. Nie wieder, das war ja noch schlimmer als in manchen Spinner-Zeitschriften! Eigentlich wollte ich eine Projektionswand für mein Heimkino ansehen (was zu 100% in die Hose ging) und gar keinen Verstärker. Das ließ sich aber nicht vermeiden, weil die Röhren-Gurus (die esoterischen) offenbar solche Messen fest im Griff haben.

Den weniger erfahrenen von Euch empfehle ich dringend, Richis Ausführungen nachzuempfinden, und nicht aufzugeben, bevor sich nicht ein gewisses Gefühl dafür entwickelt, was in so einer Schaltung passiert. So schön Häppchenweise aufbereitet werdet Ihr es wahrscheinlich nie wieder bekommen.
Ihr solltet den Strom schon im Geiste durch die Schaltung fließen sehen, es muss ja nicht gleich dreidimensional und in Farbe sein Ich bin sicher, richi44 kann diese Sichtweise bestätigen.

Wenn überhaupt kein Weg zur elektrischen Sichtweise führt, ist das völlig in Ordnung. Aber lasst dann möglichst die Finger vom Eigenbau. Auch fertig gekaufte Verstärker mit Transistoren sind gar nicht sooo schlecht.

Wer ich überhaupt bin und warum ich mir einen derartigen Kommentar anmaße? Entschuldigung, falls ich jemandem auf die Füße getreten habe. Falls die Zahl in Richis Nick sein Geburtsjahr symbolisieren sollte, gehöre ich fast in den selben Jahrgang. Groß geworden bin (auch?) ich mit dem Lötkolben. Meine ersten Röhren-Basteleien begannen zu einer Zeit, zu der es noch keine Halbleiter (außer Selen-Gleichrichtern) gab. Meine Gedankengänge laufen ähnlich wie Richis, ja ich entdecke sogar eine gewisse Seelenverwandschaft

Nein, die Röhren haben sich nicht durch mein gesamtes Leben gezogen, ich bin irgendwann abgebogen in Richtung Halbleiter. Mein erster selbst gebauter Verstärker bestand aus 2x EL84, zu einer Zeit, in der diese noch ganz aktuell waren. Die Verstärkerelektronik für mein Tonbandgerät enthielt ebenfalls noch Röhren, weil Transistoren noch nicht genügend rauscharm waren. Diese allerdings schon auf fotomechanisch hergestellten, geätzten Leiterplatten (Mein Hobby Fotografie war dabei behilflich). Die Laufwerkssteuerung bestand allerdings zu 100% aus Halbleitern. Und alles, was danach kam ebenfalls.
robernd
Stammgast
#48 erstellt: 30. Jul 2012, 11:14

Mr.SNT schrieb:
... Beim RIIA ist das Netzteil unbedingt auszulagern oder das ganze in Mu-Blech zu verkapseln...

Das hilft in der Regel nicht wirklich. Viel wichtiger gegen Netzbrummen ist die richtige Wahl der Massepunkte. Am besten führt mann die GND-Leitungen aller Baugruppen sternförmig genau zum Eingang der empfindlichsten Verstärkerstufe und (nur) dort ans Gehäuse. Magnetische Aufnehmer wie Magnetköfpe oder Mikrofone müssen dagegen abgeschirmt werden.


Mr.SNT schrieb:
... Ich selber hätte keinerlei Bedeken den AMP auch mit resonanten Schaltnetzteilen realisieren. Gut gemacht, sind die erzeugten relevanten Störer geringer als bei der Verwendung von Netztrafos, aber das ist bestimmt auch ein philopophisches Thema...

Stimmt, hier schlägt die Philisophie voll zu. Ich muss immer schmunzeln, wenn in stilechten Röhrenverstärker plötzlich Halbleitergleichrichter oder ICs zur Spannungsstabilisierung auftauchen. Dafür hatte der Herrgott Gleichrichterröhren und Netzdrosseln geschaffen
Mr.SNT
Stammgast
#49 erstellt: 30. Jul 2012, 11:25
Hallo robernd,

MuBlech wäre unabdingbar, wenn die Spule für die RIAA Entzerrung einsetzt. So hab ichs gemeint.

Grüße
richi44
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 30. Jul 2012, 12:47
Zu RoBernds Ausführungen (Beitrag 47)
Ich habe vor langer Zeit mal einen Beitrag im Wissen über Röhrentechnik veröffentlicht. Wer sich wirklich dafür interessiert kann mir seine persönliche Mail-Adresse senden, damit ich ihm den ganzen "Kram" als pdf zustellen kann. Hier ist es nicht möglich, einen solchen Anhang an eine Mail oder private Nachricht anzuhängen.

Und zu Mr. SNT:
In RIAA-Entzerrern haben Spulen im Signalpfad nichts zu suchen. Erstens sind nicht gekapselte Spulen immer ein super Brumm-Empfänger. Und zweitens ist die Entzerrung durch Zeitkonstanten definiert. Natürlich kann man das mit Spulen genau so. Nur lassen sich Kapazitäten in einer
Schaltung noch schlechter vermeiden als Induktivitäten.
Und wenn man z.B. einen Tiefpass mit einer Steilheit von 12dB pro Oktave (2. Ordnung) mit R und C baut, hat man keinen Einschwingvorgang und auch keine entsprechende Einschwingzeit, aber man hat eine Phasendrehung von maximal +/- 180 Grad, bei einem Filter 4. Ordnung sind es +/- 360 Grad.
Baut man etwas mit einem Schwingkreis, bleibt die Phasendrehung IMMER bei +/- 90 Grad, auch bei deutlich höherer Steilheit. Diese grössere Steilheit ist eine Folge der Kreisgüte (Verhältnis von Verlustwiderstand zu Blindwiderstand) und entsprechend länger dauert der Ein- und Ausschwingvorgang.

Wenn man also irgend eine Entzerrung baut, welche mit Spulen aufgebaut ist muss man daran denken, dass die vorhandenen Kapazitäten aus dem gewollten RL-Glied schnell mal einen Schwingkreis machen, der sich in Bezug auf Phase und Einschwingen total anders verhält als ein RC-Filter.
Man kennt bisweilen in Studios noch die alten Equalizer, die mit Schwingkreisen aufgebaut sind und die nun tatsächlich ganz anders klingen als solche, welche NUR auf RC-Hoch- und Tiefpässen basieren. Dass die Spulen dann allenfalls als Gyratoren konstruiert sind macht keinen Unterschied.

Ich will damit nur andeuten, dass es durchaus Schaltungen gibt, die anders klingen, dass solche Schaltungen aber je nach Einsatzort und -Zweck nicht das bringen, was man erwartet.
Mr.SNT
Stammgast
#51 erstellt: 30. Jul 2012, 13:41
Hallo

Ich hab noch keinen Röhren-RIAA aufgebaut, hab aber schon ziemlich negative Erfahrungen mit der unerwünschten Kopplung des Netztrafos auf Filterspulen machen müssen.

Wenn's mit RC geht, dann natürlich mit RC.

Irgendwie krieg ich das mit den Zitaten nicht gebacken. Kann mir jemand helfen?

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 30. Jul 2012, 17:16 bearbeitet]
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