Frequenzweiche: Folie oder Elko?

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yawara
Stammgast
#1 erstellt: 26. Jul 2007, 19:54
Hallo!
Ich habe zwei 20 Jahre alte funktionierende Braun-Boxen. Meine Frage: Ist es sinnvoll die Elkos der Frequenzweiche auszutauschen? Kann ein Kapazitätsverlust irgendwann mal einen Lautsprecher durchbrennen lassen?
Immer wieder lese ich hier von höherwertigen Folienkondensatoren....bringt ein Wechsel wirklich soviel? Der Boxenhersteller hat ja immerhin alles im Zusammenhang konstruiert. Meine Befürchtung wäre da, daß evtl ein Wechsel irgendeine negative Klangveränderung bringen würde!?

Gruß Janko
_ES_
Administrator
#2 erstellt: 26. Jul 2007, 20:31
Hi,
Elkos trocknen mit der zeit aus, bedingt durch ihren Aufbau
( flüssiges Elektrolyt)- Kapazitätsveränderungen sind die Folge..
Unwahrscheinlich, das dadurch ein lautsprecher durchbrennt, eher ist die ursprüngliche abstimmung nicht mehr gegeben.
Nach 20 Jahren solltest Du die Elkos tauschen.
Ich hab´mich recht lange mit den "klang" verschiedener Kondensator Typen beschäftigt.
Nennenswerte Effekte bringen eh nur die kondensatoren in einer weiche- und dann auch eher nur, wenn sie in reihe zum chassis sind.
Und eigentlich auch nur im Hochtonbereich.
Elkos neigen im vergleich zu MKP´s zum "soften"-Hochtöner kann man dadurch ein wenig zügeln..
In der Tat kann es sein, das bewusst elkos verwendet wurden-
im Hochtonbereich-mit einem MKP würde er dann prägnanter hervortreten.
Tipp:
Erstmal alle Elkos neu, dann hören.
Einen recht günstigen standard MKP typ ( z.B. I.T. Q4 ) für den Hochtonbereich wählen-und dann entscheiden, was dir besser gefällt.
Viel spass,
Martin
FloGatt
Inventar
#3 erstellt: 26. Jul 2007, 20:40
_ES_
Administrator
#4 erstellt: 26. Jul 2007, 20:43
@ flogatt:
Auch nicht schlecht..
Wobei das mit der elkoalterung nicht ganz richtig ist- vertrau´mir, ich arbeite quasi jeden tag mit ihnen
FloGatt
Inventar
#5 erstellt: 26. Jul 2007, 20:44

Random_Task schrieb:
Wobei das mit der elkoalterung nicht ganz richtig ist- vertrau´mir, ich arbeite quasi jeden tag mit ihnen ;)


Jau, das zweifel ich auch nicht an. Im Groben und Ganzen stimmen ja unsre Aussagen überein

Nix für Ungut, ich wollte nur auf den Doppelpost aufmerksam machen.

Gruß,
Florian
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 26. Jul 2007, 20:47
Weiss ich doch -vielleicht hatte er es im besten fall vergessen
Was die psychoakustischen Wahrnehmungen bei Kondensatoren betrifft: Darüber können wir uns bei interesse über PM unterhalten.
yawara
Stammgast
#7 erstellt: 26. Jul 2007, 21:21
Danke für die Infos!
Ja, die Frage ist doppelt, da die erste wohl nicht in der richtigen Rubrik gelandet ist!
Also wenn ich jetzt richtig verstanden habe. Die Elkos mit Elkos ersetzen.....besser keine Experimente, und wenn überhaupt nur mal "Just-for-Fun" den für den Hochtöner durch einen MKP ersetzen....Für den einen Elko 44yF würde ich eh keinen MKP finden....die größten im Reichelt-Versand für LS enden bei 22yF!


Gruß Janko
_ES_
Administrator
#8 erstellt: 26. Jul 2007, 21:23
..man kann ja werte paralleel schalten, um grössere kapazitäten zu erhalten.
Besser erstmal nur elkos..
yawara
Stammgast
#9 erstellt: 26. Jul 2007, 21:28
ok...und angenommen, meine elkos sind alt und ausgetrocknet, könnte ich schon durch den tausch eine Verbesserung wahrnehmen!? Gut, dann werde ich mich mal daran machen!
Vielen Dank!
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 26. Jul 2007, 21:34
..elkos haben meistens eine Wert-Toleranz von 10-20 %. d.h., bei einer Kapazität von 100uF, kann der Wert zwischen 80 bis 120 uF schwanken.Dies ist meistens schon berücksichtig worden.
Im Falle einer altersbedingten Austrocknung kann die Kapazität mitunter um die 50 % und niedriger gesunken sein-
Das sollte hörbar sein..
Elkos sind billig,also raus damit-und man hat wenigstens das gute Gewissen, das in den nächsten Jahren dort nix mehr passiert


[Beitrag von _ES_ am 26. Jul 2007, 21:35 bearbeitet]
detegg
Inventar
#11 erstellt: 26. Jul 2007, 21:44

Random_Task schrieb:
... also raus damit-und man hat wenigstens das gute Gewissen, das in den nächsten Jahren dort nix mehr passiert ;)

Hi Martin,

habe hier 2 Paar Yamaha NS-690 mkII von ca. 1983. Die Schaltung der FW habe ich nicht aufgedrösselt, aber Elko´s sind drin. Würde sich d.M. ein Tausch - im A/B-Vergleich mit dem "unverbastelten Paar - (positiv) bemerkbar machen?

Gruß
Detlef
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 26. Jul 2007, 22:06
Hi Detlef,
Uffpassen:
Merkbare Veränderungen im Klangbild wirste nur dann merken, wenn die Werte sich drastisch verändert haben-ansonsten wär´s eher marginal.
Bevor Du Dir die Mühe machst,sie zu tauschen, miss sie erstmal aus- Messgerät vorausgesetzt.
Das aber auch nur, wenn´s Dir überwiegend um einen evtl. klangunterschied geht.
Ansonsten würde ich es trotzdem machen.
Elko-Alterung hängt massgeblich von der Umgebungstemperatur,Alter sowie Beanspruchung ab.
Bei 24 jahre alten Systemen würde ich sie pauschal ersetzen.
Bei Verstärkern ist das fast schon Pflicht,nach sovielen Dienstjahren-Allerdings herrschen dort auch Temperaturen, die gut und gerne 2-3mal so hoch sind als in den Boxen.
Wie gesagt,meine persönliche Meinung: tauschen.
Das Du 2 identische Paare hast, sehe ich als ein Glücksfall.
Deshalb ist Deine idee mit erstmal nur ein paar richtig gut.
Probier und berichte bitte dann
MfG
Martin

P.S.:
Ideal wäre es für so einen Test, wenn Du tatsächlich die Werte ausmessen kannst und dann beim "schlechteren" Paar
die Elkos erneuerst...


[Beitrag von _ES_ am 26. Jul 2007, 22:16 bearbeitet]
detegg
Inventar
#13 erstellt: 26. Jul 2007, 22:29

Random_Task schrieb:
... Uffpassen

... jenau!

wie Du schon bemerktest - die Alterung von ELko´s hängt von Belastung/Betriebstemperatur etc. ab.
Bei (minimal) +20/-10% Abweichungen in den Sollangaben hat sich der Entwickler bestimmt was dabei gedacht - und die Elko´s vorher wahrscheinlich nicht vermessen!

Bei den alten Yamaha´s sind die FW auf dem Terminal montiert (Beispiel NS-670, das Schnittmuster habe ich hier als Anschauungsobjekt für HiFi-Neulinge stehen )



Vlt. nehme ich Deine Anregung auf - vermesse die originalen und die Ersatz-Kondi´s eines Paares - und kontrolliere das per akustischer Messung. Ist aber schon ziemlicher Aufwand - werde dann berichten.

Leider kann ich keine neuen, originalen NS-690 gegenhören

Gruß
Detlef
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