Lautsprecher-Reparatur: Frequenzweiche

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TobiasH
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Mrz 2022, 16:51
Hi Leute, ich habe einige Infinity Micro 2 gebraucht gekauft - leider sind sie defekt. Ich habe aber schon zwei Stück davon (die noch einwandfrei funktionieren) und habe die Lautsprecher einmal aufgeschraubt zum Vergleich:

vorhandener Lautsprecher #1 (OK):
dieser ist Ok

defekter Lautsprecher #2 (Elko defekt, zerfetzt)
defekt (Elko)

defekter Lautsprecher #3 (Ringmagnet lose, Platine und Elko ok)
defekt (Ringmagnet)

defekter Lautsprecher #3 (Ringmagnet lose, Platine und Elko ok):
Zoom 1

defekter Lautsprecher #3 (Ringmagnet lose, Platine und Elko ok):
Zoom 2

Obwohl die Lautsprecher gleich sind hat Infinity etwas beim Aufbau geändert. Bei einigen defekten Lausprechern ist der Ringmagnet ab und der Elko ok, bei anderen ist der Elko weg. Eine Reparatur scheint ja möglich durch Austausch des Elkos und durch Ankleben des Ringmagnets. Was meint ihr dazu? Was meint ihr zu den verwendeten Bauteilen? Wodurch ist der Defekt wohl entstanden? Ich bin jetzt nicht so der Bastler und würde mich über eure Meinung sehr freuen, danke


[Beitrag von TobiasH am 01. Mrz 2022, 20:49 bearbeitet]
punsch
Stammgast
#2 erstellt: 01. Mrz 2022, 20:24
Servus,

ich sehe da keinen defekten Elko?
Der Hochtöner ist Schrott und wahrscheinlich nicht mehr zu retten.
TobiasH
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Mrz 2022, 20:30
Im zweiten Bild das graue, schneckenförmige Ding ... der Elko ist komplett zerfetzt. Das vierte und fünfte Bild zeigen den Lautsprecher wo die Platine ok ist, aber der Ringmagnet lose. Sorry, habe ich evtl. etwas blöd gemacht, ich ändere das.


[Beitrag von TobiasH am 01. Mrz 2022, 20:31 bearbeitet]
punsch
Stammgast
#4 erstellt: 01. Mrz 2022, 20:37
Ah jetzt. Ja den kannst einfach ersetzen. Da nimmst am besten gleich nen Mkt oder mkp Kondensator.
bizarre
Inventar
#5 erstellt: 01. Mrz 2022, 21:12
Ringmagnet ab ? Sieht so aus, als ob der kpl. Magnet vom Hochtüner abgerissen ist.. Sind wohl mal heftig in die Ecke geknallt worden...
TobiasH
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Mrz 2022, 21:18
@punsch: Danke dir für den Tipp. Ich müsste nur einmal schauen, welchen Kondensator ich da genau brauche. Ist etwas schwer zu lesen auf den beiden Platinen mit den noch heilen, eingelöteten.

@bizarre: Ja der komplette Magnet ist ab, das kann evtl. vom Transport kommen. Ich könnte die Magnete ja einfach mal ankleben und testen, ob sie noch funktionieren. Die Lautsprecher sind schon sehr alt, aber wenn sie einwandfrei sind (wie meine vorhandenen) klingen sie sehr gut.
bizarre
Inventar
#7 erstellt: 01. Mrz 2022, 21:26
Wenn die Schwingspule nichts abbekommen hat, gibts eine Chance.. Nicht gleich ankleben, erstmal hören, ob es "kratzt" ..
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 02. Mrz 2022, 00:42
Hi,

TobiasH (Beitrag #1) schrieb:
... - leider sind sie defekt...

Worin hat sich der Defekt gezeigt ?


Eine Reparatur scheint ja möglich durch Austausch des Elkos und durch Ankleben des Ringmagnets. Was meint ihr dazu? Was meint ihr zu den verwendeten Bauteilen? Wodurch ist der Defekt wohl entstanden? ...

Dazu lässt sich erst etwas vermuten wenn du was zum akustischen Defekt sagst (s.o.), sowie die Schaltung der Frequenzweiche bekannt ist.
Da sich dazu im Netz keine Infos finden, musst du die Weiche abschrauben und ein scharfes Bild von der Rückseite einschließlich Identifizierung der Kabelverbindungen hier einstellen.

Selbst wenn die Schwingspule -- das ist das ringförmige Teil welches in der Mitte der scharzen Hochtonmembran klebt --
keinen Schaden genommen hat, muss der Magnet zentriert wieder angeklebt werden. Das läuft ungefähr so ab:
http://www.hifi-foru..._id=185&thread=18723

Einfacher wäre es, nach weiteren intakten Exemplaren der Micro II zu suchen.


Gruss,
Michael
TobiasH
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Mrz 2022, 12:03
@Mwf: Der Klang aller Lautsprecher ist sehr dumpf, es fehlen die Höhen.

Der Magnet müsste sich relativ leicht genau positionieren lassen, er "rastet" noch ein wenig in der ursprünglichen Position ein. Ich könnte ihn erstmal mit Heisskleber befestigen und dann ein Test machen.

Wäre irgendwie schade, wenn ich alle Lautsprecher wegwerfen würde. Ich kann ja die Elkos tauschen und die Magnete kleben und dann mal schauen was bei 'raus kommt. Evtl. sollte ich die noch einwandfreien Elkos auch direkt mit tauschen ... und evtl. noch andere Bauteile? Aber da habt ihr hier bestimmt mehr Ahnung um das beurteilen zu können

Frequenzweiche

InfinitySchaltung
punsch
Stammgast
#10 erstellt: 02. Mrz 2022, 15:23
Es reicht wenn du die elkos tauschst.
Du musst schauen was drauf steht. Der Wert mit uF als Einheit ist maßgeblich.

Ja beim Magneten musst einfach probieren, wenn da allerdings Dreck reingekommen ist, bzw. das ferrofloid ausgelaufen ist wird das ein kurzes Vergnügen. Aber probiere es aus.
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2022, 16:12
Das mit dem abgescherten HT-Magneten sehe ich ähnlich skeptisch wie User Punsch.

--------------------------
Dank deiner Bilder ist die Weichen-Schaltung klar:
Filter 2. Ordnung (12 dB/O.) in beiden Zweigen.
Dazu beim TMT vorgeschaltet der große Elko 150 µF in Reihe als sog. GHP-Abstimmung (Linearisierung des in der kleinen Box zu hohen Qt),
bei HT vorgeschaltet der weiße Widerstand zur Pegel-Anpassung.

Der geplatzte kleine Kondensator liegt als Hochpass in Reihe zum HT, er erklärt den dumpfen Klang genauso wie der abgefallene Magnet.
Mögliche Gründe fürs Platzen:
Extreme Überlastung im Hochtonbereich plus direkte Nähe des dadurch ebenfalls heiß werdenden Widerstands.

Leider sind die Kapazitätswerte dieses Kondensators(*) und des zweiten kleinen (der parallel zum TMT liegt) aus den Bildern nicht ersichtlich, da musst du nochmal genau nachsehen bzw. scharfe Detailfotos machen.
Die Weichen deiner verschiedenen Exemplare sind nicht ganz identisch, außer Optik und Bauform hat der weiße Widerstand einmal 2R2 = 2.2 Ohm, im anderen Fall 1R = 1.0 Ohm (das "J" ist der Code für +/-5% Toleranz).

Zur Qualität der Bauteile:
o.K., Fernost, alles auf Miniatur getrimmt, z.T. radiale Bauform (= stehend), Austausch ist daher oft ein Beschaffungs- und/oder Platz-Problem,
und nur im Falle eines Defekts notwendig.
Die Elkos (Elektrolyt-Kondensatoren) gehören nicht zum Langzeit-problematischen Typ "Elko glatt", bei dem ich regelmäßig zu (blindem) Austausch rate.


-----------------------------------
(*) = auf der Platine deiner schon länger vorhandenen Exemplare (oben 1. Bild) ist dieser Kondensator ein axialer Typ (= liegend)
und ich kann mit größeter Mühe "4.5" oder "4.0" "MFD" (= µF) erkennen. Beides wären keine gängigen Normwerte, die wären 4.7 oder 3.9 µF.
Wahrscheinlich müssen es wieder Elkos bipolar 100 V- sein, für "bessere" MKT-Folien-Cs (>= 100 V-) reicht wahrscheinlich der Platz nicht bzw. es muss mit kurzen Drahtstückchen gebastelt werden (Fixierung mit Kleber nicht vergessen).
All dies gilt auch für den zweiten kleinen Elko, aber erstmal müssen die Kapazitätswerte ermittelt werden ...

Der große hellblaue 150 µF Elko steht so dicht am Widerstand (anders als der dunkelblaue liegende) dass er evtl. ebenfalls schwer gestresst wurde und vorsichtshalber ausgetauscht werden sollte:
https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm
https://www.lautsprechershop.de/hifi/elektrolyt_kondensatoren.htm
100 V- müssen es hier nicht unbedingt sein, 63 evtl. sogar 50 V- reichen auch


[Beitrag von ehemals_Mwf am 02. Mrz 2022, 16:32 bearbeitet]
TobiasH
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 04. Mrz 2022, 16:20
@Mwf: Wow, danke für diese sehr ausführliche Antwort

@punsch: Ein Dank auch nochmal an dich

In wie weit würden sich denn "bessere" auf den Klang auswirken, also z.B. diese von punsch erwähnten MKT oder MKP ? Oder nur in der Haltbarkeit?

Ich habe einen Magneten testweise angeklebt. In dieser einen Box war nur der Magnet lose und der Elko noch in Ordnung. Der Lautsprecher klingt nun korrekt. Der Magnet ließ sich auch nur in dieser Position "einrasten", ich würde sagen er liegt zu 99% auf der exakten Position!

IMG_20220304_160353
IMG_20220304_160317
IMG_20220301_150650
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 05. Mrz 2022, 02:46
Aus den neuen Bildern entnehme ich für den Kondensator parallel z. TMT 4.8 µF (Normwert wäre 4.7).
Für den Wert des z.T. geplatzten Hochton-Kondensators (direkt neben dem Widerstand) geben deine Bilder leider keine neuen Erkenntnisse z. Anhang Beitrag #11.
Da solltest du nochmal in den dir zur Verfügung stehenden Weichen genau nachgucken:
es geht um den Wert der vor dem "µF" steht ...


TobiasH (Beitrag #12) schrieb:
... In wie weit würden sich denn "bessere" auf den Klang auswirken, also z.B. diese von punsch erwähnten MKT oder MKP ? Oder nur in der Haltbarkeit? ...

-- HT: Minimal mehr Höhen ("Heller /brillianter") (*),

-- parallel z. TMT: etwas mehr Mitten = etwas prägnanter/klarer oder -- je nach Ausgangslage -- auch etwas "anstrengender" (*)
(ich würde dieses C nicht tauschen, da es weder hoch belastet noch durch Hitze vom Widerstand gestresst wurde).



-------------------------
(*) = beide Effekte können durch zusätzliche Widerstände z.B. 0.22 Ohm (1 oder 2 Watt genügen) in Reihe zu den Folien-Cs abgefangen werden.
Da die deutlich größeren Folien-Cs ohnehin anders montiert werden wüssen (z.B. hochkant mit Drahtrückführung vom 2. Anschluss zur Platine), können die 0.22 Ohm auch gleich als Rückführung dienen.
Nicht vergessen diese Anordnung mit etwas Kleber zu fixieren (du siehst wie auf der Originalplatine geradezu mit Kleber geaast wird um Klapperfreiheit zu erreichen).
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